DE102006002708A1 - Rotor einer Windenergieanlage - Google Patents
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- Y02E10/70—Wind energy
- Y02E10/72—Wind turbines with rotation axis in wind direction
Abstract
Rotor
einer Windenergieanlage, umfassend eine Nabe (31), an der Nabe (31)
befestigte Rotorblätter
(32) und eine mindestens einem der Rotorblätter (32) zugeordnete Messeinrichtung.
Die Messeinrichtung weist eine Sendeeinheit (41), mittels welcher
Strahlung in Längsrichtung
des mindestens einen Rotorblattes (32) aussendbar ist, mindestens
ein am oder im mindestens einen Rotorblatt (32) befestigtes, von
der Sendeeinheit (41) beabstandetes Reflexionsmittel (44) und eine
Empfangseinheit (42) auf. Die Strahlung ist dabei, ausgehend von
der Sendeeinheit (41), einem Strahlengang (S) folgend, vom mindestens
einen Reflexionsmittel (44) zur Empfangseinheit (42) reflektierbar.
Bei einer Verformung des Rotorblattes (32) wird der Strahlengang
(S) verändert.
Hierbei ist mitels der Empfangseinheit (42) die Veränderung
des Strahlengangs (S) detektierbar und ein Messwert daraus ableitbar.
Weiter ist eine Auswerteeinrichtung vorgesehen, die Mittel zur Bestimmung
der Verformung des Rotorblattes (32) aus dem Messwert enthält.
Description
- Die Erfindung bezieht sich auf einen Rotor einer Windenergieanlage mit einer Nabe, an der Nabe befestigten Rotorblättern und einer mindestens einem der Rotorblätter zugeordneten Messeinrichtung. Zudem bezieht sich die Erfindung auf eine Windenergieanlage mit einem solchen Rotor. Ferner betrifft die Erfindung ein Verfahren zur Bestimmung der Rotorblatteigenverformung des Rotors. Ein entsprechender Rotor und eine entsprechende Windenergieanlage gehen aus der
DE 102 19 664 A1 hervor. - Moderne Windenergieanlagen bestehend aus einem Turm und einer auf dem Turm drehbar gelagerten Gondel mit einem Rotor. Solche Windkraftanlagen haben heutzutage Rotordurchmesser von bis zu 130 m. Ein hoher Wirkungsgrad, eine minimale Schallemission, ein geringer Materialeinsatz und eine hohe Lebensdauer sind die Kriterien für die Konzipierung und Optimierung von solchen Rotoren. Die Anzahl der Rotorblätter ist für den energetischen Wirkungsgrad einer Windkraftanlage unbedeutend. Je weniger Blätter eingesetzt werden, desto höher ist die Drehzahl der Anlage, um in gleicher Zeit die gleiche Fläche nutzen zu können. Zur Rotorachse hin sind die Rotorblätter meist als Holmverbindung ohne aktive Fläche konstruiert, da das Verhältnis zwischen Nutzen (in Bezug auf den Hebelarm und die Strömungsfläche) und Konstruktionsaufwand deutlich ungünstiger wird. Moderne Rotorblatter werden in der Regel aus glasfaser- oder kohlenstofffaserverstärktem Kunststoff (GFK bzw. CFK) gefertigt.
- Bei zu hohen Windgeschwindigkeiten kann die maximal zulässige Auslenkung der Rotorblätter überstiegen werden, was zu einer Schädigung oder gar zu einem Bruch führen kann. Im Extremfall stößt ein übermäßig ausgelenktes Rotorblatt gegen den Turm der Windkraftanlage mit teilweise dramatischen Konsequenzen.
- Hierbei kann nicht nur die Windenergieanlage, sondern auch Anlagen und Einrichtungen im Umfeld zerstört werden.
- Während Komponenten innerhalb der Gondel vergleichsweise einfach zu überwachen sind, gestaltet sich das Überwachen der Rotorblätter relativ problematisch. Entsprechende Sensoren müssen an schwierig zu erreichenden Stellen innerhalb der Blattkonstruktion installiert und mittels einer Drehkupplung oder per Funk ausgelesen werden.
- In der Offenlegungsschrift
DE 102 19 664 A1 ist eine Anordnung zur Messung der Durchbiegung eines Rotorblatts auf optischem Wege mittels faseroptischer Dehnungssensoren, insbesondere Faser-Bragg-Gitter-Sensoren, angegeben. Dabei wird ein Netzwerk von Sensorfasern in die Tragstruktur des Rotorblatts eingebettet und aus den lokalen Dehnungen auf die gesamte Dehnungsverteilung und damit auf die Durchbiegung des Rotorblatts geschlossen. - In der Patenschrift
DE 102 59 680 B4 ist eine Vorrichtung angegeben, mit der die Durchbiegung eines Rotorblattes auf elektrischem Wege erfasst werden kann. Es wird dabei ausgenutzt, dass eine Durchbiegung des Rotorblatts stets mit einer Streckung der Tragstruktur verbunden ist und mindestens ein innerhalb des Rotorblattes in geeigneter Weise verlegter elektrischer Leiter ebenfalls eine Streckung erfährt, die zu einer Änderung des elektrischen Widerstands des Leiters führt. Da diese Widerstandsänderung proportional zur Streckung des Leiters ist, verläuft sie somit auch proportional zur Durchbiegung des Rotorblatts. Mit der Messung des Leiterwiderstandes kann also das Rotorblatt überwacht werden. - Aufgabe der Erfindung ist es, alternativ zum Stand der Technik einen Rotor, eine Windenergieanlage und ein Verfahren anzugeben, welche die Bestimmung der Durchbiegung des Rotorblattes auf einfachem und kostengünstigem Wege ermöglichen.
- Zur Lösung der Aufgabe wird ein Rotor entsprechend den Merkmalen des unabhängigen Patentanspruchs 1 angegeben.
- Bei dem erfindungsgemäßen Rotor handelt es sich um einen Rotor einer Windenergieanlage umfassend eine Nabe, an der Nabe befestigte Rotorblätter und eine mindestens einem der Rotorblätter zugeordnete Messeinrichtung.
- Der Rotor ist dabei dadurch gekennzeichnet, dass die Messeinrichtung folgende Teile aufweist, nämlich
- a) eine Sendeeinheit, mittels welcher Strahlung in Längsrichtung des mindestens einen Rotorblattes aussendbar ist,
- b) mindestens ein am oder im mindestens einen Rotorblatt befestigtes, von der Sendeeinheit beabstandetes Reflektionsmittel, und
- c) eine Empfangseinheit, wobei
- d) die Strahlung ausgehend von der Sendeeinheit einem Strahlengang folgend vom mindestens einen Reflektionsmittel zur Empfangseinheit reflektierbar ist,
- e) der Strahlengang bei einer Verformung des Rotorblattes verändert wird,
- f) mittels der Empfangseinheit die Veränderung des Strahlengangs detektierbar und ein Messwert daraus ableitbar ist, und
- g) eine Auswerteeinrichtung vorgesehen ist, die Mittel zur Bestimmung der Verformung des Rotorblattes aus dem Messwert enthält.
- Indem das mindestens eine Reflektionsmittel am oder im Rotorblatt befestigt wird und der Strahlengang maßgeblich durch das mindestens eine Reflektionsmittel bestimmt und empfindlich beeinflusst wird, driftet bei einer Positionsänderung des mindestens einen Reflektionsmittels relativ zur Sende- und/oder Empfangseinheit, wie sie bei einer Verformung des Rotorblattes auftritt, der Strahlengang. Mit der Erfassung Drift mittels der Empfangseinheit kann auf einfach zu realisierendem Wege auf die Biegung des Rotorblattes selbst und auch auf das Ausmaß der Verformung geschlossen werden.
- Vorteilhafte Ausgestaltungen des Rotors gemäß der Erfindung ergeben sich aus den von Anspruch 1 abhängigen Ansprüchen.
- Günstig ist es insbesondere, wenn mittels der Sendeeinheit die Strahlung gepulst aussendbar ist. Somit wird die Lebensdauer der Quelle bedeutend verlängert.
- Günstig ist weiter, wenn mittels der Sendeeinheit optische Strahlung aussendbar ist. Hierbei ist eine besonders einfache Justage des Strahlenganges möglich.
- Es ist von Vorteil, wenn mittels der Sendeeinheit kollimierte Strahlung aussendbar ist. Dabei ist gewährleistet, dass genügend Strahlungsintensität für die Detektion vorhanden ist.
- Weiter ist von Vorteil, wenn die Sendeeinheit Mittel zum erzeugen kohärenter Strahlung, insbesondere mindestens einen Laser, umfasst. Mittels der von insbesondere einem Laser gelieferten Strahlungsintensität, könne von der Strahlung die größten möglichen Abstände zwischen der Sende- und/oder der Empfangseinheit und dem mindestens einen Reflektionsmittel ohne Intensitätseinbußen an der Empfangseinheit zuverlässig überwunden werden.
- Vorteilhaft ist auch, wenn die Sendeeinheit mindestens eine Leuchtdiode, insbesondere Laserdioden, umfasst. Leuchtdioden sind leicht installierbar, wartungsarm und in der Regel energiesparend. Zudem sind sie leicht beziehbar und kostengünstig.
- Insbesondere kann das mindestens eine Reflektionsmittel ein Tripelprisma aufweisen. Mit dem Einsatz eines Tripelprismas sind die Anforderungen an die Strahlengangausrichtung bezüg lich des Tripelprismas und an den Prismenwinkel selbst niedrig. Solange der Einfallswinkel der Strahlung im Aperturwinkel des Prismas liegt, wird diese parallel zurückreflektiert. Dies ist besonders vorteilhaft, wenn man die Abmessungen des Rotorblatts und den zur Verfügung stehenden Raum für die Montage berücksichtigt. Die Sendeeinheit und die Empfangseinheit können dabei möglichst kompakt nebeneinander, insbesondere in einem gemeinsamen Gehäuse, ausgestaltet werden.
- Günstig ist auch, wenn die Empfangseinheit mindestens eine Zeilenkamera umfasst. Mittels einer Zeilenkamera lässt sich besonders einfach und kostengünstig die Drift des Strahlenganges entlang einer Linie verfolgen.
- Insbesondere ist es auch vorteilhaft, wenn die Empfangseinheit eine zweidimensionale Detektormatrix umfasst. Hierbei muss die Ausrichtung der Detektormatrix nicht an eine Verformungsrichtung angepasst werden, wie beispielsweise bei einer Zeilenkamera. Es können Verformungen mit unterschiedlichen Verformungsrichtungen ohne Abpassung der zweidimensionalen Detektormatrix detektiert werden.
- Insbesondere können/kann die Sendeeinheit und/oder die Empfangseinheit in der Nabe angeordnet sein. Dies erleichtert vor allem die Erreichbarkeit für eine Wartung. Die Energieversorgung kann dabei beispielsweise über Schleifringkontakte aus dem Bereich der Gondel erfolgen. Ebenfalls vorteilhaft kann die Auswerteeinheit in der drehbaren Nabe angeordnet sein, um die Signalwege zwischen der Sendeeinheit und/oder der Empfangseinheit möglichst kurz zu halten.
- Es ist vorteilhaft, wenn das mindestens eine Rotorblatt eine Außenwand aufweist und das Reflektionsmittel innerhalb des Rotorblattes an der Außenwand angeordnet ist. Es ist auch günstig, wenn das mindestens eine Rotorblatt einen Mittelsteg zur mechanischen Stabilisierung des Rotorblattes aufweist und das Reflektionsmittel innerhalb des Rotorblattes am Mittelsteg angeordnet ist. Da sich die Messanordnung damit im Inne ren des Rotorblatts befindet, ist sie insgesamt vor äußeren Witterungseinflüssen geschützt. Staub oder Kondensbildung kann beispielsweise mit einem Druckluftschlauch, der bis kurz vor das Reflektionsmittel geführt wird, weggeblasen werden.
- Zur Lösung der Aufgabe wird zudem eine Windenergieanlage mit dem Rotor gemäß der Erfindung angegeben.
- Zur weiteren Lösung der Aufgabe wird ein Verfahren zur Bestimmung der Rotorblatteigenverformung des Rotors angegeben. Dabei wird mittels der Auswerteeinrichtung die Verformung des Rotorblattes bei vertikaler Stellung des Rotorblattes, wobei die Längsachse des Rotorblattes im wesentlichen parallel zur Richtung der Schwerebeschleunigung ausgerichtet wird, mit der Verformung des Rotorblattes bei waagrechter Stellung des Rotorblattes, wobei die Längsachse des Rotorblattes im wesentlichen senkrecht zur Richtung der Schwerebeschleunigung ausgerichtet wird, verglichen.
- Bevorzugte, jedoch keinesfalls einschränkende Ausführungsbeispiele der Erfindung werden nunmehr anhand der Zeichnung näher erläutert. Zur Verdeutlichung ist die Zeichnung nicht maßstäblich ausgeführt, und gewisse Aspekte sind schematisiert dargestellt. Im Einzelnen zeigen die
-
1 eine Windenergieanlage mit einer schematisch dargestellten Messeinrichtung, -
2 in Seitenansicht einen Teil des Rotors der Windenergieanlage mit der Messeinrichtung in belastungsfreiem Zustand des zugeordneten Rotorblattes, -
3 den Teil des Rotors aus2 in belastetem Zustand, und -
4 den Teil des Rotors aus2 in extrem belastetem Zustand. - Einander entsprechende Teile sind in den
1 bis4 mit denselben Bezugszeichen versehen. - In
1 ist eine Windenergieanlage10 mit einem erfindungsgemäßen Rotor13 schematisch dargestellt. Die Windenergieanlage10 weist einen Turm11 und eine auf dem Turm11 drehbar gelagerte Gondel12 auf. Die Drehachse der Gondel12 fällt in der Regel mit der Längsachse des Turmes11 zusammen. An der Gondel12 ist ein drehbar gelagerter Rotor13 über eine im Wesentlichen horizontal angeordnete Rotorwelle33 mit der Gondel12 verbunden. Die Rotationsenergie des Rotors13 wird dabei über die Rotorwelle33 an einen innerhalb der Gondel12 angeordneten Generator zur Energieerzeugung weitergeleitet. Vorzugsweise ist zwischen Rotor13 und Generator ein Getriebe angeordnet, um die Umdrehungsgeschwindigkeit des Rotors13 an einen optimalen Generatorbetrieb anpassen zu können. Der Übersicht halber sind das Getriebe und der Generator in1 nicht dargestellt. Der Rotor13 selbst weist eine Nabe31 und zwei oder mehr an der Nabe31 befestigten Rotorblätter32 und eine einem von beiden Rotorblättern32 zugeordnete Messeinrichtung auf. Schematisch angedeutet sind innerhalb der Nabe31 eine Sendeeinheit41 zum Aussenden von Strahlung in Längsrichtung des Rotorblattes32 , eine Empfangseinheit42 zum Detektieren von Strahlung und eine Auswerteeinrichtung40 , die aus den von der Empfangseinheit42 erzeugten Messwerten den Verformungszustand des Rotorblattes32 bestimmt. Innerhalb des Rotorblatts32 ist schematisch angedeutet ein Reflektionsmittel44 an der Rotorblattaußenwand32A angeordnet, welches die von der Sendeeinheit41 herkommende Strahlung zur Empfangseinheit42 umlenkt. Die Sendeeinheit41 , Empfangseinheit42 und Auswerteeinrichtung40 werden von einem vorzugsweise in der Gondel12 angeordneten Versorgungsmittel43 mit Energie versorgt. Da sich die Nabe31 relativ zur Gondel12 dreht, kann die Energieversorgung vorzugsweise über Schleifringkontakte erfolgen (nicht dargestellt). - In den
1 bis4 ist jeweils ein Koordinatensystem80 mit einer x-, y- und z-Achse zur besseren Übersicht zugeordnet. Das in den Figuren schematisch abgebildete Rotorblatt32 mit der zugeordneten Messeinrichtung, welche die Sendeeinheit41 , das Reflektionsmittel44 und die Empfangseinheit42 umfasst, kann in der Regel in alle Richtungen verformt werden. Die erfindungsgemäße Messeinrichtung ist vor allem für Verformungen in x- und y-Richtung vorgesehen. Der Einfachheit halber wird in den dargestellten Ausführungsbeispielen von einer Verformung insbesondere durch Windkrafteinwirkung in x-Richtung ausgegangen. - In
2 ist in Seitenansicht ein Teil des erfindungsgemäßen Rotors13 der Windenergieanlage10 mit der Messeinrichtung schematisch dargestellt. Das Rotorblatt32 ist dabei in einem mechanisch belastungsfreien Zustand. In der Nabe31 , beispielsweise nahe der Rotorblattwurzel32W des Rotorblattes32 , sind die Sendeeinheit41 und die Empfangseinheit42 angeordnet. Vorzugsweise sind die Sendeeinheit41 und die Empfangseinheit42 in einem gemeinsamen Gehäuse untergebracht. Die Sendeeinheit41 sendet Strahlung, insbesondere im optischen Spektralbereich, aus, und zwar vorzugsweise kollimiert in Richtung des Reflektionsmittels44 . Das Reflektionsmittel44 ist hierbei an der Außenwand32A oder, wenn vorhanden, am Mittelsteg32M des Rotorblattes32 angeordnet. Es sind aber auch andere geeignete Befestigungsorte im oder am Rotorblatt32 denkbar. Umfasst die Sendeeinheit41 eine inkohärente Strahlung abgebende Strahlungsquelle, wie beispielsweise eine handelsübliche Leuchtdiode, ein Glühfaden- oder eine Druckgaslampe, ist es vorteilhaft, die abgegebene Strahlung mittels entsprechender optischer Bauelemente, wie Linsen, Spalte, Blenden u.s.w., zu kollimieren. Verwendet man als Strahlungsquelle jedoch insbesondere einen Laser, welcher als Mittel zur Erzeugung kohärenter Strahlung in der Regel eine intensive und kohärente Strahlung erzeugt, kann auf genannte optische Bauelemente im Wesentlichen verzichtet werden. Hierzu sind beispielsweise kompakte Diodenlaser besonders gut geeignet. Als besonders energiesparend erweist sich, die Strahlungsquelle, insbesondere den Laser, gepulst zu betreiben. - Die von der Sendeeinheit
41 ausgesandte Strahlung wird vom Reflektionsmittel44 , insbesondere einem Tripelprisma, zur Empfangseinheit42 reflektiert. Der Weg der Strahlung von der Sendeeinheit41 über das Reflektionsmittel44 zur Empfangseinheit42 definiert den Strahlengang S mit den beiden Teilstrahlen A und B. In den2 bis4 ist weiter dargestellt jeweils eine Vergrößerung I der Sendeeinheit41 und der Empfangseinheit42 in einer Sicht von unten auf beide Einheiten41 ,42 . Hierbei ist schematisch der Austrittspunkt AP des Teilstrahles A und der Auftreffpunkt BP des Teilstrahles B aufgetragen (vgl.2 und3 ). Die Vergrößerung I zeigt zudem, dass die Empfangseinheit42 eine zweidimensionale Detektormatrix mit einzelnen Detektorfeldern421 , denen insbesondere jeweils ein einzelner Detektor zugewiesen ist, aufweist. Diese Detektorfelder421 sind derart ausgestaltet, dass sie unabhängig voneinander Strahlung detektieren können. Der Auftreffpunkt BP des Teilstrahls B ist in2 beispielhaft am linken Rand der Detektormatrix42 . -
3 zeigt das erfindungsgemäße Rotorblatt32 unter mechanischer Belastung. Der Einfachheit halber wird lediglich von einer Windkraft in x-Richtung ausgegangen, welcher das Rotorblatt32 ausgesetzt ist. Zur Illustration sind dem Wind zugeordnete Pfeile7 in x-Richtung eingezeichnet. Das Rotorblatt32 ist durch die Windkraft in x-Richtung verformt. Dadurch ist das Reflektionsmittel44 , insbesondere das Tripelprisma, relativ zur Sendeeinheit41 und zur Empfangseinheit42 ebenfall in x-Richtung versetzt und um einen geringen Winkel verdreht. Ist das Reflektionsmittel44 als Tripelprisma ausgestaltet, wie es in den1 bis4 schematisch dargestellt ist, wird der Teilstrahl B trotz Verdrehung des Tripelprismas44 stets parallel zum von der Sendeeinheit41 herkommenden Teilstrahl A in Richtung Empfangseinheit42 reflektiert. Dies gilt immer dann, wenn der Teilstrahl A in einem vom Aperturwinkel bestimmten Winkelbereich des Tripelprismas44 auf dieses trifft. Durch den Versatz des Prismas44 in x-Richtung ist der Auftreffpunkt BP des Teilstrahls B auf die zweidimensionale Detektormatrix der Empfangseinheit42 von links (vgl.2 ) nach rechts „gerückt". In3 ist er beispielhaft am rechten Rand der Detektormatrix42 eingezeichnet. Im Fall einer eindimensionalen Bewegung des Auftreffpunktes BP bzw. des Tripelprismas44 ist es auch denkbar, anstelle einer zweidimensionalen Detektormatrix42 eine im Vergleich dazu günstigere Zeilenkamera einzusetzen. - Die von der Empfangseinheit
42 erzeugten Messwerte werden zur Auswertung an die Auswerteeinrichtung40 übermittelt. Mit der Auswerteeinrichtung40 , welche Mittel zur Bestimmung der relativen Positionsänderung enthält, wird beispielsweise aus der relativen Positionsänderung des Auftreffpunktes BP, die zugleich auch als Veränderung des Strahlenganges S zu verstehen ist, ein Messwert für die relative Positionsänderung bestimmt. Bei bekannter Position des Reflektionsmittels44 längs des Rotorblattes32 wird dieser Messwert mittels Mitteln zur Bestimmung der Verformung mit zuvor aufgenommenen in Tabellenform vorliegenden Eichwerten verglichen und hieraus die Verformung bzw. das Ausmaß der Verformung des Rotorblattes32 bestimmt. Die Auswerteeinrichtung40 ist dabei vorzugsweise über eine elektrische Leitung mit der Empfangseinheit42 verbunden. Es ist aber auch denkbar, die Detektormesswerte drahtlos per Funk an die Auswerteeinrichtung40 zu übermitteln. Die von der Auswerteeinrichtung40 bestimmten Verformungswerte können weiter an eine Warte übermittelt werden, mit welcher die Windenergieanlage10 während des Betriebes überwacht wird. -
4 zeigt das erfindungsgemäße Rotorblatt32 unter extremer mechanischer Belastung mit kritischer Durchbiegung, bei welcher ein Rotorblattbruch oder auch ein Berühren des Mastes11 durch das extrem durchgebogene Rotorblatt32 auftreten kann. Der von der Sendeeinheit41 ausgehende Teilstrahl A trifft dabei je nach Anordnung der Sendeeinheit41 relativ zum Rotorblatt32 und je nach Ausführung des Rotorblattes32 die Außenwand32A des Rotorblattes32 (vgl.4 ) oder auch den gegebenenfalls vorhandenen Mittelsteg32M . Das Reflektionsmittel44 kann aber auch derart angeordnet sein, dass der reflektierte Teilstrahl B von der Außenwand32A oder dem gegebenenfalls vorhandenen Mittelsteg32M „abgeschattet" wird. Der Teilstrahl A erreicht folglich in beiden Fällen das an geeigneter Stelle angebrachte Reflektionsmittel44 nicht, sodass die Empfangseinheit42 keine Strahlung empfängt. Somit kann von der Auswerteeinrichtung40 ein entsprechender kritischer Verformungswert an die warte oder eine Steuereinheit übermittelt werden, sodass eine angemessene Schutzmaßnahme, wie beispielsweise die Abschaltung der Windenergieanlage10 , eingeleitet werden kann. - Soll lediglich nur die kritische Verformung bestimmt werden, reicht es, wenn die Empfangseinheit
42 , die in diesem Falle lediglich als insbesondere lichtempfindlicher Detektor ohne Ortsauflösung ausgeführt zu sein braucht, am Reflektionsmittel44 reflektierte Strahlung nachweisen kann. Das Reflektionsmittel44 kann hierbei beispielsweise ein lichtstreuender Folien- oder Kunststoffreflektor sein, wie er auf reflektierenden Sicherheitswesten oder auch auf Straßenschildern Verwendung findet. Trifft der Teilstrahl A ein solches streuendes Reflektionsmittel44 , kann die Empfangseinheit42 zumindest einen Teil der gestreuten Strahlung detektieren und einen entsprechenden Messwert an die Auswerteeinrichtung40 übermitteln. Bleibt die Streustrahlung aufgrund einer kritischen Verformung des Rotorblattes32 aus, wird von der Empfangseinheit42 keine Strahlung detektiert. Dies kann dann von der Auswerteeinrichtung40 einem kritischen Verformungswert zugeordnet werden, sodass eine entsprechende Schutzmaßnahme eingeleitet werden kann.
Claims (14)
- Rotor einer Windenergieanlage (
10 ) umfassend eine Nabe (31 ), an der Nabe (31 ) befestigte Rotorblätter (32 ) und eine mindestens einem der Rotorblätter (32 ) zugeordnete Messeinrichtung, dadurch gekennzeichnet, dass die Messeinrichtung folgende Teile aufweist, nämlich a) eine Sendeeinheit (41 ), mittels welcher Strahlung in Längsrichtung des mindestens einen Rotorblattes (32 ) aussendbar ist, b) mindestens ein am oder im mindestens einen Rotorblatt (32 ) befestigtes, von der Sendeeinheit (41 ) beabstandetes Reflektionsmittel (44 ), und c) eine Empfangseinheit (42 ), wobei d) die Strahlung ausgehend von der Sendeeinheit (41 ) einem Strahlengang (S) folgend vom mindestens einen Reflektionsmittel (44 ) zur Empfangseinheit (42 ) reflektierbar ist, e) der Strahlengang (S) bei einer Verformung des Rotorblattes (32 ) verändert wird, f) mittels der Empfangseinheit (42 ) die Veränderung des Strahlengangs (S) detektierbar und ein Messwert daraus ableitbar ist, und g) eine Auswerteeinrichtung (40 ) vorgesehen ist, die Mittel zur Bestimmung der Verformung des Rotorblattes (32 ) aus dem Messwert enthält. - Rotor nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass mittels der Sendeeinheit (
41 ) die Strahlung gepulst aussendbar ist. - Rotor nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass mittels der Sendeeinheit (
41 ) optische Strahlung aussendbar ist. - Rotor nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass mittels der Sendeeinheit (
41 ) kollimierte Strahlung aussendbar ist. - Rotor nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Sendeeinheit (
41 ) Mittel zum erzeugen kohärenter Strahlung, insbesondere mindestens einen Laser, umfasst. - Rotor nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Sendeeinheit (
41 ) mindestens eine Leuchtdiode umfasst. - Rotor nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das mindestens eine Reflektionsmittel (
44 ) ein Tripelprisma aufweist. - Rotor nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Empfangseinheit (
42 ) mindestens eine Zeilenkamera umfasst. - Rotor nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Empfangseinheit (
42 ) eine zweidimensionale Detektormatrix umfasst. - Rotor nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Sendeeinheit (
41 ) und/oder die Empfangseinheit (42 ) in der Nabe (31 ) angeordnet sind/ist. - Rotor nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das mindestens eine Rotorblatt (
32 ) eine Außenwand (32A ) aufweist und das Reflektionsmittel (44 ) innerhalb des Rotorblattes (32 ) an der Außenwand (32A ) angeordnet ist. - Rotor nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das mindestens eine Rotorblatt (
32 ) ei nen Mittelsteg (32M ) zur mechanischen Stabilisierung des Rotorblattes (32 ) aufweist und das Reflektionsmittel (44 ) innerhalb des Rotorblattes (32 ) am Mittelsteg (32M ) angeordnet ist. - Windenergieanlage mit dem Rotor (
13 ) nach einem der vorhergehenden Ansprüche. - Verfahren zur Bestimmung der Rotorblatteigenverformung des Rotors (
13 ) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, bei welchem mittels der Auswerteeinrichtung (40 ) die Verformung des Rotorblattes (32 ) bei vertikaler Stellung des Rotorblattes (32 ), wobei die Längsachse des Rotorblattes (32 ) im wesentlichen parallel zur Richtung der Schwerebeschleunigung ausgerichtet wird, mit der Verformung des Rotorblattes (32 ) bei waagrechter Stellung des Rotorblattes (32 ), wobei die Längsachse des Rotorblattes (32 ) im wesentlichen senkrecht zur Richtung der Schwerebeschleunigung ausgerichtet wird, verglichen wird.
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