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Die
Erfindung betrifft eine Einrichtung zur Entwässerung von Schmutzwasser oder
abzuführendem
Wasser, insbesondere von Schmutzwasser aus sanitären Einrichtungen gemäß Oberbegriff
des Anspruches 1 sowie Verwendungen der Einrichtung.
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Die
Entwässerung
von Schmutzwasser oder abzuführendem
Wasser und insbesondere die Entwässerung
von Schmutzwasser aus sanitären
Einrichtungen erfolgt üblicherweise
im Gefälle,
das heißt das
Schmutzwasser wird in Rohrleitungen abgeführt, die mit einem geringen
Gefälle
hinzu einem Schmutzwasser-Abführungssystem
verlegt sind und ließ damit
unter Schwerkrafteinfluss selbsttätig hinzu diesem Schmutzwasser-Abführungssystem.
Im weiteren soll unter Schmutzwasser jede Art von abzuführendem
Wasser und insbesondere auch Schmutzwasser als Grauwasser oder Schwarzwasser
aus sanitären
Einrichtungen und Installationen verstanden werden, wobei selbst
verständlich
unterabzuführendem
Wasser beispielsweise auch Oberflächenwasser etwa durch Regenfälle oder
sonstige Arten von abzuführenden
Flüssigkeiten
verstanden werden soll. Die im Haushaltsbereich übliche Art der Entwässerung
setzt die entsprechende Verlegung der Rohrleitungen voraus, wofür bauseits die
Voraussetzungen geschaffen werden müssen. Dies ist im Neubau in
aller Regel unproblematisch möglich,
da entsprechende Fallleitungen und Einleitungen der mit Gefälle innerhalb
der Geschosse verlegten Rohre in diese Fallleitungen gleich miteingeplant
werden können. Schwieriger
wird die schon im Altbau, wo beispielsweise durch andere Rohrquerschnitte
oder Umwidmung von Räumen
in andere Nutzungsbereiche Probleme mit der Verlegung der Rohre
in dem notwendigen Gefälle
auftreten können.
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Immer
dann, wenn die Entwässerungssituation
problematisch ist oder für
spezielle Einsatzzwecke beispielsweise auf Schiffen, in Zügen oder
dergleichen kommen auch Entwässerungssysteme
zum Einsatz, die mittels Unterdruck für eine aktive Absaugung des
Schmutzwassers sorgen. Derartige Unterdruckentwässerungen funktionieren alle
in der Regel derart, dass eine Unterdruckquelle ständig in
einem Bereich der Leitungen einen Unterdruck aufbaut, der in den
Bereich der Leitungen eintretendes Schmutzwasser oder auch Fäkalien wie
einen Pfropfen in Richtung auf ein Abwassersystem hin beschleunigt und
damit aktiv die Abführung
des Schmutzwassers erledigt. Hierfür sind an den jeweiligen Einleitung stellen
für das
Schmutzwasser oder auch die Fäkalien
Ventile vorgesehen, die den Übergang
zwischen der Einleitungsstelle und dem Bereich der Leitungen mit
dem Unterdruck nur relativ kurzfristig öffnet und damit das zu entsorgende
Schmutzwasser ansaugt. Derartige Systeme sind beispielsweise aus
der
DE 28 53 537 A1 oder
auch aus der
DE 32
10 277 A1 bekannt. Bei derartigen Systemen ist eine Abwasserführung auch
unabhängig
von dem Gefälle
der Rohrleitungen möglich,
so dass auch eine Führung
der Abwässer
gegen die Schwerkraft oder bei horizontal verlegten Rohren unproblematisch
ist. Problematisch an derartigen Systemen ist es, dass in dem unter
Unterdruck stehenden Abschnitt des Leitungssystems ständig dieser
Unterdruck aufrechterhalten bleiben muss und hierfür die in
der Regel dafür
vorgesehenen Pumpen ständig
diesen Bereich evakuieren müssen.
Dies erfordert eine ständige
Aktivierung dieser Pumpen und damit einen hohen Energieverbrauch
auch in Zeiten, in denen das Entwässerungssystem selbst gar nicht
benutzt wird. Darüberhinaus sind
derartige Systeme akustisch sehr laut, da zum einen die Ventile
an den Einleitungsstellen entsprechende Geräusche beim Öffnen und Schließen von sich
geben und zum anderen Sauggeräusche
aus den Leitungen mit dem Unterdruck nicht zu vermeiden sind. Weiterhin
ist der plakative Aufwand und damit auch der Wartungsaufwand für derartige
Anlagen im Verhält nis überproportional
hoch. Drei haben sich derartige Anlagen auch nur für Spezialanwendungen wie
etwa im Schiffsbau oder im Fahrzeugbau beispielsweise bei der Bahn
und bei Flugzeugen durchgesetzt.
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Aufgabe
der vorliegenden Erfindung ist es daher, ein gattungsgemäßes Entwässerungssystem derart
weiter zu entwickeln, dass die Abführung des Schmutzwassers unabhängig von
an dem Einbauort vorgegebenen räumlichen
Bedingungen und erreichbaren Gefällen
der Rohrleitungen möglich
ist und zum anderen der Betrieb eines derartigen Entwässerungssystems
einfachen Kosten unaufwändig
ist.
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Die
Lösung
der erfindungsgemäßen Aufgabe
ergibt sich aus den kennzeichnenden Merkmalen des Anspruches 1 in
Zusammenwirken mit den Merkmalen des Oberbegriffes. Weitere vorteilhafte
Ausgestaltungen der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen.
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Die
Erfindung geht aus von einer Einrichtung zur Entwässerung
von Schmutzwasser oder abzuführendem
Wasser, insbesondere von Schmutzwasser aus sanitären Einrichtungen, aufweisend
eine Schmutzwasserquelle und einen Abfluss in ein Schmutzwasserentsorgungsnetz
oder dgl. sowie eine die Schmutzwasserquelle und den Abfluss verbindende
Entsorgungsleitung. Ein derartige Einrichtung wird dadurch in erfindungsgemäßer Weise
weiter entwickelt, dass die Schmutzwasserquelle über eine Verbindung mit atmosphärischem
Druck und Gefälle
mit einem mit Schmutzwasser zumindest teilweise gefüllten ersten
Vorratsbehälter
verbunden ist, so dass das Schmutzwasser von der Schmutzwasserquelle
im Gefälle
in den ersten Vorratsbehälter läuft, in
dem ein Ende der Entsorgungsleitung mündet, die Entsorgungsleitung
vollständig
mit Schmutzwasser gefüllt
und mit Gegengefälle über eine
Höhendifferenz
bis zu einem zweiten, ebenfalls zumindest teilweise mit Schmutzwasser
gefüllten
und im wesentlichen auf gleicher Höhe wie der erste Vorratsbehälter angeordneten
zweiten Vorratsbehälter
geführt
ist, wobei die beiden Vorratsbehälter
und die Entsorgungsleitung ein System kommunizierender Röhren bilden.
Die erfindungsgemäße Einrichtung macht
sich hierbei das Prinzip der kommunizierender Röhren zu Nutze, nach dem sich
bei zwei mit einer Flüssigkeitssäule verbundenen
Behältern
der Flüssigkeitsspiegel
auf beiden Seiten der Flüssigkeitssäule auf
gleicher Höhe
befindet und beim Ansaugen der Flüssigkeitssäule an einem Ende eines entsprechenden
Rohres eine Förderung
der Flüssigkeitssäule entsprechend
dem beim Ansaugen aufgebrachten Unterdruck auch über Höhendifferenzen hinweg möglich ist.
Dieses Prinzip wird beispielsweise angewendet, wenn man im Notfall
aus dem Tank eines Fahrzeuges mit einem Schlauch Benzin ansaugen will,
um ein liegen gebliebenes Fahrzeug damit zu versorgen. Hierfür wird der
Schlauch in das Innere des vollen Tanks eingeführt und vorsichtig durch Saugen
ein Unterdruck in dem Schlauch erzeugt, bis das Benzin an dem anderen
Ende des Schlauches angekommen ist. Ein derart in Gang gebrachter
Flüssigkeitsstrom
durch den Schlauch wird solange aufrechterhalten, wie eine Höhendifferenz
zwischen dem Pegel des Benzins an dem freien Ende des Schlauches
und dem Pegel im vollen Tank befindlichen Ende des Schlauches besteht.
Dieses an sich bekannte physikalische Prinzip wird nun in der vorstehend
beschriebenen Weise auf die Entwässerung zweier
Vorratsbehälter
angewendet, wobei in den ersten Vorratsbehälter ein Schmutzwasserstrom
unter Atmosphärendruck
beispielsweise aus einem Waschbecken oder dergleichen eingeleitet
wird, ohne dass hier ein Ventil oder dergleichen angeordnet sein
muss. Das Schmutzwasser fließt
frei beispielsweise über
eine im Gefälle
verlegte Rohrleitung aus dem Waschbecken oder dergleichen in den
ersten Vorratsbehälter.
In diesem Vorratsbehälter
befindet sich ein Ende einer Entsorgungsleitung und ist derart angeordnet,
dass das freie Ende der Entsorgungsleitung sich unter dem Flüssigkeitsniveaus
in dem ersten Vorratsbehälter
befindet. Die Entsorgungsleitung ist in noch näher beschriebener Weise vollständig mit
Schmutzwasser gefüllt
bis hin zum anderen Ende, das in dem zweiten Vorratsbehälter endet
und dort ebenfalls unter dem Flüssigkeitsniveaus des
dort bevorrateten Schmutzwassers ausläuft. Im Bereich des zweiten
Vorratsbehälters
ist dann ein Überlauf
oder ein Auslauf vorgesehen, mit dem das in dem zweiten Vorratsbehälter befindliche
Schmutzwasser beim Ansteigen über
einen entsprechenden Pegel hinaus abgeleitet wird. Auch diese Ableitung
in den Überlauf
oder Auslauf erfolgt wieder unter Atmosphärendruck und beispielsweise über eine
Rohrleitung im Gefälle.
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Anschaulich
gesprochen funktioniert die erfindungsgemäße Vorrichtung derart, dass
beim Anfall von Schmutzwasser beispielsweise in einem mit dem ersten
Vorratsbehälter
wie oben beschrieben verbundenen Waschbecken das Schmutzwasser in
den ersten Vorratsbehälter
abläuft
und dort den Flüssigkeitsspiegel
ansteigen lässt.
Hierdurch ergibt sich auf dieser Seite der kommunizierenden Röhren ein Druckanstieg,
der dafür
sorgt, dass Schmutzwasser aus dem ersten Vorratsbehälter in
die Entsor gungsleitung gedrückt
wird und auf der anderen Seite der Entsorgungsleitung ein entsprechendes
Flüssigkeitsvolumen
an Schmutzwasser in den zweiten Vorratsbehälter austritt und den dort
vorhandenen Flüssigkeitspegel
an die Höhe
des Flüssigkeitsspiegels
im ersten Vorratsbehälter
anzugleichen versucht. Hierdurch steigt der Flüssigkeitsspiegel im zweiten
Vorratsbehälter
an, wobei beim Überschreiten
eines entsprechenden Flüssigkeitsspiegels
dieses überschüssige Schmutzwasser
in den Ablauf frei abläuft
und dort entsorgt wird. Damit wird das Schmutzwasser über das
System der Vorratsbehälter
und der Entsorgungsleitung ohne Zufuhr von Fremdenergie abgeführt und
ohne dass entsprechende Pumpgeräusche oder
Fliessgeräusche
beispielsweise in sich öffnenden
und schließenden
Ventilen oder dergleichen entstehen können. Von Wichtigkeit es hierbei
lediglich, dass die Flüssigkeitssäule in der
Entsorgungsleitung aufrechterhalten bleibt, so dass auf keinen Fall
Luft in die Entsorgungsleitung eindringen darf und die Flüssigkeitssäule dadurch
abreißt.
Dies wird dadurch verhindert, dass die Enden der Entsorgungsleitung
immer unterhalb des Flüssigkeitsspiegels
in den beiden Vorratsbehältern
bleiben muss, auch wenn die Flüssigkeitsspiegel
in den beiden Vorratsbehältern
sich durch den entsprechenden Anfall von Schmutzwasser zumindest
kurzzeitig ändern.
Zur Inbetriebnahme der erfindungsgemäßen Einrichtung wird die Entsorgungsleitung
einmalig beispielsweise mit fremd zugeführtem Wasser oder auch mit
Schmutzwasser selbst geflutet, wie dies beispielsweise auch bei
nicht selbst ansaugenden Pumpen bekannt ist. Danach wird die Abführung des
Schmutzwassers allein aufgrund der Druckverhältnisse quasi selbsttätig vonstatten
gehen und bedarf keiner Zufuhr weiterer Hilfsenergie.
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Von
Bedeutung ist es hierbei, dass in den ersten Vorratsbehälter eintretendes
Schmutzwasser den Flüssigkeitsspiegel
innerhalb des ersten Vorratsbehälters
erhöht
und durch den derart erhöhten Druck
im ersten Vorratsbehälter
Schmutzwasser aus dem ersten Vorratsbehälter in die Entsorgungsleitung in
Richtung auf den zweiten Vorratsbehälter fördert. Hierdurch werden die
Flüssigkeitsspiegel
in den beiden Vorratsbehältern
wieder im wesentlichen ausgeglichen, wobei dieser Ausgleichsvorgang
zum Transport von Schmutzwasser aus dem ersten in den zweiten Vorratsbehälter genutzt
werden kann.
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Insbesondere
im Hinblick auf die Aufrechterhaltung der Flüssigkeitssäule in der Entsorgungsleitung
ist es von Wichtigkeit, dass der Abfluss in das Schmutzwasserent sorgungsnetz
derart an dem zweiten Vorratsbehälter
angeordnet ist, dass in jedem Fall ein Restvolumen des Schmutzwassers
in dem Vorratsbehälter
verbleibt, das nicht in den Abfluss abläuft. Dies kann beispielsweise
durch die Anordnung der Einleitung des Schmutzwassers in den zweiten
Vorratsbehälter
und der Lage relativ dazu des Abflusses in das Schmutzwasserentsorgungsnetz
erreicht werden, indem der Abstand dazwischen den Verbleib eines
entsprechend großen
Flüssigkeitsvolumens
des Schmutzwassers sicherstellt.
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Von
Vorteil im Hinblick auf mögliche
Geruchsbelästigungen
aus dem Schmutzwasserentsorgungsnetz ist es, wenn im Bereich des
Abflusses in das Schmutzwasserentsorgungsnetz ein Geruchsverschlusselement
angeordnet ist. Ein derartiger Geruchsverschluss sorgt dafür, dass
Kanaldämpfe
kanalseits im Rohrsystem nur bis zu dem Geruchsverschluss gelangen
können.
In gewisser Hinsicht sorgt die Anordnung von Entsorgungsleitung
und Vorratsbehältern
dafür,
dass auch hier schon ein entsprechender Geruchsverschluss gewährleistet
ist.
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Von
besonderem Vorteil ist es bei der vorliegenden Einrichtung, dass
die Entsorgungsleitung hinter dem ersten Vorratsbehälter in
einem ersten Abschnitt bis auf eine Höhe oberhalb des ersten Vorratsbehälters verlegt
sein kann und in einem zweiten Abschnitt im wesentlichen auf dieser
größeren Höhe bis zu
einem dritten Abschnitt geführt
wird, der dann wieder im wesentlichen auf der Höhe des ersten Vorratsbehälters in
den zweiten Vorratsbehälter
mündet. Durch
die Verwendung des Prinzipes der kommunizierenden Röhren kann
die Entsorgungsleitung nahezu frei im Hinblick auf die sonst notwendigen
Gefälle
verlegt werden, so dass eine Entwässerung unabhängig davon
wird, dass die Entwässerungsstelle wie
sonst üblich
immer tiefer als die beispielsweise als Waschtisch ausgebildete
Schmutzwasserquelle angeordnet sein muss. Es wird dadurch möglich, über den
ersten Abschnitt der Entsorgungsleitung eine solche Schmutzwasserquelle
wie beispielsweise ein Waschbecken z.B. senkrecht nach oben zu entwässern, mit
dem zweiten Abschnitt der Entsorgungsleitung dann in einen Bereich
des Einbauortes zu gelangen, in dem eine Entwässerung unsichtbar oder nicht
mehr störend
vertikal nach unten gelegt werden kann, die dann mit dem dritten
Abschnitt der Entsorgungsleitung in den zweiten Vorratsbehälter erfolgen
kann. Von dort aus kann dann die Abführung des Schmutzwassers wie
schon beschrieben in das Schmutzwasserentsorgungsnetz vorgenommen werden.
Hierdurch werden viele Einschränkungen
und Nachteile bestehender Entwässerungssysteme
mittels Abfluss unter Schwerkrafteinfluss beseitigt und es entstehen
hinsichtlich der Gestaltung und der Zuverlässigkeit der Entwässerung
viele Vorteile, die mit den oben beschriebenen Unterdrucksauganlagen nur
unter Inkaufnahme wesentlicher Nachteile zu erreichen wären.
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Von
Vorteil ist es, wenn die Leitungsführung im ersten und dritten
Abschnitt der Entsorgungsleitung im wesentlichen senkrecht verläuft. Derartige vertikale
Leitungsführungen
lassen sich bautechnisch leicht umsetzen und optisch auch gut kaschieren.
Selbstverständlich
kann die Leitungsführung auch
anders als senkrecht verlaufen, da eine Abführung des Schmutzwassers durch
die erfindungsgemäße Ausgestaltung
auch der Entsorgungsleitung unabhängig von der Leitungsführung selbst
möglich ist.
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In
einer weiteren Ausgestaltung ist es denkbar, dass die Leitungsführung im
zweiten Abschnitt der Entsorgungsleitung im wesentlichen horizontal, beispielsweise
optisch unauffällig
unter einer abgehängten
Decke oder in einem Schacht innerhalb der Decke des Einbauortes
verläuft.
Selbstverständlich ist
es auch möglich,
dass die Leitungsführung
im zweiten Abschnitt der Entsorgungsleitung auf unterschiedlichen
Höhe bezogen
auf die Höhe
der Vorratsbehälter
verläuft,
wodurch beispielsweise eine Anpassung der Leitungsführung an
unterschiedliche bauseits vorhandene Anbauflächen in unterschiedlichen Höhenlagen
erfolgen kann. Bildlich gesprochen kann die Entsorgungsleitung damit
dem Höhenprofil eines
Einbauraumes angepasst werden, ohne dass die Entwässerung
selbst beeinträchtigt
wird.
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In
einer anderen Ausgestaltung ist es denkbar, dass im zweiten Abschnitt
der Entsorgungsleitung weitere Vorratsbehälter vorgesehen sind, die die gleiche
Funktion wie der erste Vorratsbehälter aufweisen und die die
Entsorgungsleitung, zu den weiteren Vorratsbehältern geöffnet, durchtritt. Hierdurch können beispielsweise
bei der Entwässerung
an mehreren Einleitungspunkten von Schmutzwasser oder sonstigem
anfallenden Wasser innerhalb eines Raumes oder auch beispielsweise
bei der Entwässerung
von Oberflächenwasser
an Gebäuden
oder dgl. mit einer einzigen Entsorgungsleistung mehrere derartige
Einleitungsstellen entwässert
werden, wozu an jedem Einleitungspunkt ein entsprechender weiterer Vorratsbehälter vorgesehen
wird und die Entsorgungsleitung in jeden Vorratsbehälter geführt ist. Hierbei
wird die Entsorgungsleitung beim Durchtreten den Vorratsbehälter mit
dem Flüssigkeitsvolu men in
dem Vorratsbehälter
flüssigkeitsleitend,
aber geschützt
gegenüber
Lufteintritt funktionsgleich wie bei den Enden der Entsorgungsleitung
des ersten und des zweiten Vorratsbehälters verbunden, so dass die Entsorgungsleitung
trotz der Unterbrechung in den weiteren Vorratsbehältern die
Flüssigkeitssäule ohne Luftzufuhr
aufrecht erhält
und das System der kommunizierenden Röhren dabei erhalten bleibt.
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Von
wesentlicher Bedeutung für
das gewährleisten
der Funktionen der Flüssigkeitssäule in der Entsorgungsleitung
ist es, dass die Enden der Entsorgungsleitung innerhalb des ersten
und des zweiten Vorratsbehälters
derart angeordnet sind, dass das Schmutzwasser in jedem Zustand
der Einrichtung unterhalb des niedrigsten Flüssigkeitsniveaus in dem ersten
Vorratsbehälter
in die Entsorgungsleitung eintritt und unterhalb des niedrigsten
Flüssigkeitsniveaus
in dem zweiten Vorratsbehälter
aus der Entsorgungsleitung austritt. Damit kann das Eindringen von
Umgebungsluft in die Entsorgungsleitung immer sicher verhindert
werden, unabhängig
davon, wie die einzelnen Flüssigkeitsstände innerhalb
des Vorratsbehälters
sich durch den Betriebszustand gerade einstellen. Hierfür ist es
in einer weiteren Ausgestaltung denkbar, dass die Enden der Entsorgungsleitung
innerhalb des ersten und des zweiten Vorratsbehälters derart angeordnet sind,
dass das Schmutzwasser im Bereich des tiefsten Punktes des ersten Vorratsbehälters in
die Entsorgungsleitung eintritt und im Bereich des tiefsten Punktes
des zweiten Vorratsbehälters
aus der Entsorgungsleitung austritt.
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Bei
Gestaltung der Vorratsbehälter
mit entsprechenden Fluidvolumina ist damit sichergestellt, das auch
bei kurzfristigen starken Zuläufen
oder Abläufen
von Schmutzwasser die Entsorgungsleitung nicht trocken fallen kann.
Die Vorratsbehälter
wirken hierbei dann wie Puffer, um kurzfristige Veränderungen
der Flüssigkeitsspiegel
durch Zulauf oder Ablauf ausgleichen zu können.
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Eine
weitere Verbesserung der Pufferwirkung der Vorratsbehälter lässt sich
insbesondere im Hinblick auf die Funktion des zweiten Vorratsbehälters dadurch
erreichen, dass das Aufnahmevolumen des zweiten Vorratsbehälters wesentlich
größer als das
Aufnahmevolumen des ersten Vorratsbehälters ausgebildet ist, um Schwankungen
des Flüssigkeitsniveaus
des Schmutzwassers in dem zweiten Vorratsbehälter auszugleichen. Wird der
Anschluss für das
Schmutzwasserentsorgungsnetz direkt an den zweiten Vorratsbehälter angeschlossen,
kann es bei wechselnden Zu flüssen
von Schmutzwasser in den ersten Vorratsbehälter schnell dazu kommen, dass die
Flüssigkeitssäule innerhalb
der Entsorgungsleitung ins Schwingen gerät und der Flüssigkeitsspiegel des
zweiten Vorratsbehälters
stark in seiner Höhe schwankt.
Fließt
dabei das überschüssige Schmutzwasser
im zweiten Vorratsbehälter
unmittelbar in den Abfluss für
das Schmutzwasserentsorgungsnetz, so kann der zweite Vorratsbehälter möglicherweise
unzulässig
trocken fallen und damit die Flüssigkeitssäule in der
Entsorgungsleitung in sich zusammen brechen. Ist hingegen das Flüssigkeitsvolumen
des zweiten Vorratsbehälters
deutlich größer als
dasjenige des ersten Vorratsbehälters,
so kann die Schwingung der Flüssigkeitssäule keine
unzulässig
starke Absenkung des Flüssigkeitsspiegels
innerhalb des zweiten Vorratsbehälters
bewirken. Dies gilt insbesondere auch dann, wenn die freie, dem
Atmosphärendruck
ausgesetzte Oberfläche
des zweiten Vorratsbehälters
wesentlich größer als
die freie, dem Atmosphärendruck
ausgesetzte Oberfläche
des ersten Vorratsbehälters
ausgebildet ist. Dies kann konstruktiv z.B. auch dadurch gelöst werden,
dass der erste Vorratsbehälter
innerhalb eines zweiten flüssigkeitsgefüllten Umbehälters derart
angeordnet ist, dass überschüssiges Schmutzwasser
aus dem zweiten Vorratsbehälter
zuerst in diesen Umbehälter
fliesst, der dann seinerseits wieder an das Schmutzwasserentsorgungsnetz
angeschlossen ist.
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Es
ist weiterhin denkbar, dass mehrere Schmutzwasserquellen an einen
gemeinsamen ersten Vorratsbehälter
angeschlossen sind und über eine
gemeinsame Entsorgungsleitung entwässern. So ist es beispielsweise
möglich,
dass mehrere Waschbecken in Gemeinschaftswaschräumen oder dergleichen über nur
eine gemeinsame Entsorgungsleitung entwässert werden und diese Entwässerung beispielsweise
auch noch für
den Benutzer unsichtbar nicht, wie er normalerweise erwarten würde, nach unten
erfolgt, sondern scheinbar unsichtbar nach oben.
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Von
besonderem Vorteil ist es, wenn die Schmutzwasserquelle anfallendes
Oberflächenwasser,
insbesondere Oberflächenwasser
aus Niederschlägen
ist. Die Entwässerung
von Oberflächenwasser
ist insbesondere bei großen
künstlich
zu entwässernden
Oberflächen,
wie z.B. Dächern,
versiegelten Flächen,
Hallen etc. schnell zu einer aufwendigen und insbesondere auch energieaufwändigen Aufgabe
werden, wenn beispielsweise Pumpen und dgl. aktive Entwässerungselemente
so ausgelegt und betrieben werden müssen, dass jeweils der größte denkbare
Niederschlagsan fall Auslegungskriterium ist. Die Systeme müssen dann
sehr groß dimensioniert
werden wodurch die Anschaffungs- und Betriebskosten stark ansteigen.
Bei der hier vorgeschlagenen Entwässerung benötigt die Einrichtung jedoch
nach einer Inbetriebnahme keine weitere Hilfsenergie mehr, da die
Entwässerung
im wesentlichen aufgrund der Druckdifferenzen auf die Flüssigkeitssäule innerhalb
der Entsorgungsleitung abläuft. Damit
werden aber nahezu keine laufenden Energiekosten verursacht.
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Beispielsweise
kann in einer Ausgestaltung dabei das als Schmutzwasser anfallende
Oberflächenwasser
im Bereich eines Daches durch eine Anzahl von außerhalb der Dachhaut angeordnete
erste und weitere Vorratsbehälter
auffangbar ist, die jeweils miteinander über eine aus Segmenten gebildeten
Entsorgungsleitung verbunden sind und am Ende in einen zweiten Vorratsbehälter entwässern. Hierzu wird
an entsprechenden Punkten auf dem Dach eine Anzahl weiterer Vorratsbehälter angeordnet,
in die das auf dem dach anfallende Oberflächenwasser passiv etwa über die
Gefälleausbildung
des Daches abläuft
und dort gesammelt wird. Sind diese weiteren Vorratsbehälter dann
direkt mit dem zweiten Vorratsbehälter oder indirekt über eine
kaskadierte Anordnung von Segmenten der Entsorgungsleitung mit dem
zweiten Vorratsbehälter
verbunden, so kann das Oberflächenwasser
von diesen verschiedenen Punkten der weiteren Vorratsbehälter in
der schon beschriebenen Weise in den zweiten Vorratsbehälter abgeführt werden,
solange nur die Flüssigkeitssäule in der
Entsorgungsleitung aufrecht erhalten ist.
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Für längere Trockenperioden
im Sommer muss aufgrund der relativ hohen Verdunstungsrate des Oberflächenwassers
aus den Vorratsbehältern dafür gesorgt
werden, dass die Flüssigkeitsspiegel
in dem ersten und den weiteren Vorratsbehältern nicht unter den zulässige Mindestmass
absinken. Hierfür kann
an den zweiten Vorratsbehälter
eine Fülleinrichtung
zur Zufuhr von Wasser derart angeschlossen werden, dass bei längeren trockenen
Perioden der erste und der zweite und die weiteren Vorratsbehälter mit
Wasser extern wieder auffüllbar
sind. Wird nur einer der Behälter
entsprechend nachgefüllt,
so wird sich aufgrund der Wirkung der kommunizierenden Röhren in
Form der Entsorgungsleitung auch der Inhalt der weiteren Vorratsbehälter entsprechend
anpassen und das System aus Vorratsbehältern und Entsorgungsleitung
entsprechend bestimmungsgemäß gefüllt bleiben.
Hierbei kann in weiterer Ausgestaltung auch innerhalb der Fülleinrichtung
eine Wasserstrahlpumpe derart angeordnet sein, dass der innerhalb
der Wasserstrahlpumpe anfallende Unterdruck zur Evakuierung der
Entsorgungsleitung nutzbar ist.
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Für den Betrieb
im Winter kann für
die Vermeidung von Problemen bei Frost dafür gesorgt werden, dass die
Entsorgungsleitung und die Vorratsbehälter nicht vereisen, indem
die zur Abführung
von Oberflächenwasser,
insbesondere von Oberflächenwasser
im Bereich eines Daches angeordnete Entsorgungsleitung und/oder
die Vorratsbehälter
extern beheizbar ausgerüstet
werden.
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Für die Inbetriebnahme
der Einrichtung ist es von Vorteil, wenn die Entsorgungsleitung
in ihrem Verlauf einen Anschluss für eine Unterdruckquelle aufweist,
an die die Entsorgungsleitung zum anfänglichen Füllen mit dem Schmutzwasser
zeitweise anschließbar
ist. Eine solche Unterdruckquelle, die beispielsweise eine Vakuumpumpe
aufweisen kann und über
eine Ventileinrichtung von der Entsorgungsleitung trennbar und an
diese anschließbar
ausgeführt wird,
dient dazu, um beispielsweise Schmutzwasser aus dem ersten Vorratsbehälter oder
auch fremd zugeführtes
Wasser anzusaugen und damit die Entsorgungsleitung und letztendlich
auch den zweiten Vorratsbehälter
mit dem Schmutzwasser vollständig
zu füllen,
so dass sich die vorstehend beschriebene Flüssigkeitssäule innerhalb der Entsorgungsleitung aufbauen
und danach die ebenfalls vorstehend beschriebene Funktion der Entwässerung
selbsttätig übernehmen
kann.
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Die
Erfindung betrifft weiterhin eine Verwendung der Einrichtung zur
Entwässerung
von sanitären
Einrichtungen, bei denen eine übliche
Entwässerung
im Gefälle
nicht möglich
ist. Derartige Situationen stellen sich häufig bei Sanierungen bestehender Gebäude oder
bei komplizierten Ablaufverhältnissen innerhalb
des Gebäudes.
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Ebenfalls
ist es denkbar, dass die Erfindung zur Entwässerung von sanitären Einrichtungen,
bei denen eine übliche
Entwässerung
im Bodenbereich des Einbauortes nicht möglich oder störend ist,
verwendet wird. Anwendungen können
beispielsweise Entwässerungen
im Keller unterhalb des Kanalniveaus oder mit nicht ausreichendem
Gefälle
hin zu einer Grundleitung gegeben sein. Gerade auch im Badbereich
hochwertiger Bäder
ist es viel einfacher möglich,
eine optisch ansprechende Gestaltung und Anordnung von sanitären Einrichtungen
auch mitten im Raum oder dergleichen so zu gestalten, dass sich optisch
verblüffende
Effekte in Richtung auf eine scheinbar nicht mit dem Boden verbundene
Anordnung eines Sanitärgegenstandes
erzielen lässt.
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Von
besonderem Vorteil ist auch eine Verwendung der Einrichtung zur
Entwässerung
von sanitären
Einrichtungen, bei denen eine besondere Flexibilität hinsichtlich
immer wieder notwendiger Umgestaltungen der Einbausituationen der
sanitären
Einrichtungen gefordert ist, insbesondere in Messehallen oder dgl..
Viele Anwendungsbereiche wie etwa bei Messeständen oder dergleichen, bei
denen ständige
Umgestaltungen der Einbausituationen von sanitären Einrichtungen notwendig
sind, könnten
so statt wie bisher üblich
in Raster mäßig vorgegebene, im
Boden eingelassene Entsorgungsleitungen flexibel vertikal nach oben
in einen Bereich einer Messehalle oder dergleichen vorgenommen werden,
in dem zentrale Entsorgungsleitungen angeordnet sind. Hierdurch
werden ganz andere Gestaltungsmöglichkeiten
derartiger Entsorgungseinrichtungen möglich, die mit bestehenden
Systemen nicht oder nur mit sehr hohem Aufwand zu erreichen wären.
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Vorteilhaft
ist auch eine Verwendung der Einrichtung zur Entwässerung
von Oberflächenwasser, insbesondere
von Oberflächenwasser
im Bereich von Dächern
oder dgl. dem Oberflächenwasser
ausgesetzten Oberflächen.
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Eine
besonders bevorzugte Ausführungsform
der erfindungsgemäßen Einrichtung
zeigt die Zeichnung.
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Es
zeigen:
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1 – eine erste
prinzipienhafte Ausgestaltung der Einrichtung mit einem schematisch
dargestellten Aufbau der benötigten
Komponenten,
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2 – eine andere
Ausgestaltung mit einer an einer Mittelsäule scheinbar frei aufgehängten Waschtischanlage
mit vertikaler Entwässerung
durch die Mittelsäule,
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3 – eine weitere
Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Einrichtung
mit einem vergrößerten zweiten
Vorratsbehälter,
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4 – eine Anwendung
der erfindungsgemäßen Vorrichtung
zur Entwässerung
eines Gebäudedaches
mit verteilt an dem Dach angeordneten Vorratsbehältern und einer kaskadiert
angeordneten Entsorgungsleitung.
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In
den 1 bis 4 sind zwei unterschiedliche
Ausgestaltungen der Erfindung in schematischer Weise dargestellt,
wobei die 1 eine Grundkonfiguration der
erfindungsgemäßen Einrichtung
darstellt und die 2 eine vorteilhafte Ausgestaltung
bei dem Einbau der Einrichtung in einen Waschraum. 3 zeigt
eine weitere Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Einrichtung mit einem vergrößerten zweiten
Vorratsbehälter
und 4 eine Anwendung der erfindungsgemäßen Vorrichtung
zur Entwässerung
eines Gebäudedaches
mit verteilt an dem Dach angeordneten Vorratsbehältern und einer kaskadiert
angeordneten Entsorgungsleitung. Gleiche Sachnummern bezeichnen
gleiche Bauteile und Sachverhalte, so dass hinsichtlich der 2 bis 4 nur
auf die bestehenden Unterschiede zur 1 hingewiesen
wird.
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In
der 1 ist ein Entwässerungsgegenstand
als Schmutzwasserquelle 6 in Form eines Waschbeckens dargestellt,
das in grundsätzlich
bekannter Weise über
eine Ablaufleitung 17 in einen ersten Vorratsbehälter 3 im
Gefälle
und unter Atmosphärendruck
entwässert.
Der erste Vorratsbehälter 3, etwa
aufgebaut in Form einer Flasche, weist ein Volumen des Schmutzwassers 14 auf,
das durch Entwässerung
der Schmutzwasserquelle 6 zusammengekommen ist. In das
Innere des ersten Vorratsbehälters 3 ragt
ein Ende 13 einer Entsorgungsleitung 2 soweit
hinein, dass das einen Einlass 13 bildende Ende unterhalb
des Flüssigkeitsspiegels 10 des Schmutzwassers 14 zu
liegen kommt. Die Entsorgungsleitung 2 erstreckt sich dann
mit einem ersten Abschnitt 7 im wesentlichen vertikal nach
oben über eine
Höhendifferenz 22 beispielsweise
in den Bereich der Decke 26 des Einbauraumes der Einrichtung 1 hinein
und wird über
einen im wesentlichen horizontalen Abschnitt 8 mit einem
wiederum vertikalen Abschnitt 9 verbunden, dessen Ende 12 in
einen zweiten Vorratsbehälter 4 soweit
hineinragt, dass das einen Auslass 12 bildende Ende des
Abschnittes 9 in dem ebenfalls flaschenartigen zweiten
Vorratsbehälter 4 unterhalb
eines Flüssigkeitsspiegels 11 von Schmutzwasser 15 zu
liegen kommt, das innerhalb des zweiten Vorratsbehälters 4 gesammelt
ist. Die beiden Vorratsbehälter 3, 4 sowie die
Entsorgungsleitung 2 bilden, wenn die Entsorgungsleitung 2 vollständig mit
einer Flüssigkeitssäule 23 aus
Schmutzwasser 14, 15 gefüllt ist, ein System kommunizierender
Röhren,
wie dies aus der Physik grundsätzlich bekannt
ist. Die Höhen
der Flüssigkeitsspiegel 10, 11 stellen
sich hierbei unabhängig
von der Leitungsführung
der Entsorgungsleitung 2 gleichmäßig hoch ein, wobei eine Veränderung
des Flüssigkeitsspiegels 10 in
dem ersten Vorratsbehälter 3 über die
Flüssigkeitssäule 23 eine
Veränderung
des Flüssigkeitsspiegels 11 in
dem zweiten Vorratsbehälter 4 bewirkt.
Dies gilt auf jeden Fall solange, wie die Flüssigkeitssäule 23 das Innere
der Entsorgungsleitung 2 vollständig ausfüllt und keine Luftblasen oder
dergleichen in der Entsorgungsleitung 2 vorhanden sind
oder durch den Einlass 13 beziehungsweise den Auslass 12 der
Entsorgungsleitung 2 in die Entsorgungsleitung 2 eintreten
können.
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An
dem zweiten Vorratsbehälter 4 ist
ein Abfluss 21 derart angeordnet, dass das Flüssigkeitsniveaus 11 in
dem zweiten Vorratsbehälter 4 höchstens bis
zur Unterkante des Abflusses 21 steigen kann und das Schmutzwasser 15 dann über den
Rand des Abflusses 21 und einen Geruchsverschluss 16 in
ein Schmutzwasserentsorgungsnetz 5 abgeführt werden kann.
Der Geruchsverschluss dient hierbei in bekannter Weise zum Verhindern
des Durchtrittes von Kanaldämpfen
aus dem Schmutzwasserentsorgungsnetz 5.
-
Die
Funktion der erfindungsgemäßen Einrichtung 1 lässt sich
etwa so beschreiben, das beim Abfluss von Schmutzwasser 14 aus
der Schmutzwasserquelle 6 durch die Ablaufleitung 17 der
Flüssigkeitsspiegel 10 in
dem ersten Vorratsbehälter 3 ansteigt
und dadurch der Druck des Schmutzwassers 14 auf die Flüssigkeitssäule 23 steigt.
Hierdurch wird ein Volumen des Schmutzwassers 14 in das
Innere der Entsorgungsleitung 2 hineingedrückt, wodurch
die Flüssigkeitssäule 23 insgesamt
durch Verdrängung
eine gleich große
Menge an Schmutzwasser 15 durch den Auslass 12 in
dem zweiten Vorratsbehälter 4 hinausschiebt
und der Flüssigkeitsspiegel 11 dort
ansteigt. Erreicht der Flüssigkeitsspiegel 11 den
unteren Rand des Abflusses 21, so wird das Schmutzwasser 15 durch
den Abfluss dem Schmutzwasserentsorgungsnetz 5 zugeführt und
der Flüssigkeitsspiegels 11 bleibt
höchstens
auf diesem Niveau. Läuft
nun weiteres Schmutzwasser 14 aus der Schmutzwasserquelle 6 in
den ersten Vorratsbehälter 3,
so wird sich ein kontinuierlicher Vorgang der beschriebenen För derung
des Schmutzwassers 14 über
die Flüssigkeitssäule 23 in
der Entsorgungsleitung 2 von dem ersten Vorratsbehälter 3 in
den zweiten Vorratsbehälter 4 und
von dort in das Schmutzwasserentsorgungsnetz 5 ergeben.
Hierfür
ist keine weitere Hilfsenergie notwendig, da sich die Förderung
allein durch die herrschenden Druckverhältnisse herstellen lässt.
-
Mit
dieser Einrichtung 1 ist eine Möglichkeit geschaffen, Schmutzwasser 14 über eine
Höhendifferenz 22 zu
fördern,
ohne dass eine Pumpe oder dergleichen ständig einen Unterdruck erzeugen
und das Schmutzwasser 14 fördern muss. Es ist allerdings
denkbar, das zum Füllen
der Entsorgungsleitung 2 mit der Flüssigkeitssäule 23 eine Unterdruckpumpe 20 über eine
Unterdruckleitung 19 und einem Ventil 18 an die
Entsorgungsleitung 2 angeschlossen und davon wieder getrennt
werden kann, um zum Beispiel zur Inbetriebnahme der Einrichtung 1 ein Füllen der
Entsorgungsleitung 2 durch Ansaugen von Schmutzwasser 14 oder
von extern zugeführtem Wasser
zu bewirken. Nach diesem Ansaugen und dem Verschließen des
Ventiles 18 kann die Unterdruckpumpe 20 wieder
ausgestellt werden und wird für
den weiteren laufenden Betrieb nicht mehr benötigt.
-
In
der 2 ist eine Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Einrichtung 1 dargestellt,
bei der eine Waschtischanlage aus zwei oder mehr Waschtischen als
Schmutzwasserquelle 6 über
Ablaufleitungen 17 in einen gemeinsamen ersten Vorratsbehälter 3 entwässern und
die Entsorgungsleitung 2 innerhalb einer von der Decke 26 des
Einbauortes der Waschtischanlage abgehängten Mittelsäule 25 geführt ist. In
dieser Mittelsäule 25 werden
nicht weiter dargestellt auch die Versorgungsleitungen für entsprechende
Wasserauslässe 24 verdeckt
geführt,
mit denen die Waschbecken als Schmutzwasserquelle 6 gefüllt werden
können
beziehungsweise durch die das Wasser den Waschbecken zugeführt wird.
Optisch sieht die Waschtischanlage daher so aus, dass die Waschtische
als Schmutzwasserquelle 6 quasi frei hängend im Raum angeordnet sind
und für
den Benutzer nicht unbedingt erkennbar ist, wo das Schmutzwasser 14 hin
entsorgt wird. Dieses Schmutzwasser 14 verschwindet für den Benutzer scheinbar
im Unsichtbaren. Insbesondere bei der Verwendung von Flachwaschtischen
als Schmutzwasserquelle 6 ergibt sich so ein besonderer
Clou bei der Anwendung der erfindungsgemäßen Einrichtung 1,
da die selbst flach ausgebildeten Waschtische als Schmutzwasserquelle 6 keinen
Kontakt zum Boden haben und das Schmutzwasser 14 scheinbar
im Nichts verschwindet, da auch der horizontale Abschnitt 8 der
Entsorgungsleitung 2 beispielsweise versteckt innerhalb
der Decke 26 soweit geführt
werden können,
bis hinter einer Wandverkleidung oder dergleichen der vertikale
Abschnitt 9 sowie die weiteren Bauteile versteckt werden
können.
-
In
der 3 ist eine Variante der Einrichtung 1 gemäß 1 mit
einem vergrößerten zweiten
Vorratsbehälter 4 zu
erkennen. Hierdurch lässt
sich eine weitere Verbesserung der Pufferwirkung der Vorratsbehälter 3, 4 erreichen,
indem das Aufnahmevolumen des zweiten Vorratsbehälters 4 wesentlich
größer als
das Aufnahmevolumen des ersten Vorratsbehälters 3 ausgebildet
ist, um Schwankungen des Flüssigkeitsspiegels 11 des
Schmutzwassers 15 in dem zweiten Vorratsbehälter 4 auszugleichen.
Wird der Abfluss 21 für
das Schmutzwasserentsorgungsnetz 5 wie in 1 dargestellt
direkt an den zweiten Vorratsbehälter 4 angeschlossen,
kann es bei wechselnden Zuflüssen
von Schmutzwasser 14 in den ersten Vorratsbehälter 3 schnell
dazu kommen, dass die Flüssigkeitssäule 23 innerhalb
der Entsorgungsleitung 2 ins Schwingen gerät und der
Flüssigkeitsspiegel 11 des
zweiten Vorratsbehälters 4 stark
in seiner Höhe
schwankt. Fließt
dabei das überschüssige Schmutzwasser 15 im
zweiten Vorratsbehälter 4 unmittelbar
in den Abfluss 21 für
das Schmutzwasserentsorgungsnetz 5, so kann der zweite
Vorratsbehälter 4 möglicherweise
unzulässig
trocken fallen und damit die Flüssigkeitssäule 23 in
der Entsorgungsleitung 2 in sich zusammen brechen. Ist
hingegen das Flüssigkeitsvolumen
des zweiten Vorratsbehälters 4 deutlich
größer als
dasjenige des ersten Vorratsbehälters 3,
so kann die Schwingung der Flüssigkeitssäule 23 keine
unzulässig
starke Absenkung des Flüssigkeitsspiegels 11 innerhalb
des zweiten Vorratsbehälters 4 bewirken.
Dies gilt insbesondere auch dann, wenn die freie, dem Atmosphärendruck ausgesetzte
Oberfläche
des zweiten Vorratsbehälters 4 wesentlich
größer als
die freie, dem Atmosphärendruck
ausgesetzte Oberfläche
des ersten Vorratsbehälters 3 ausgebildet
ist. Dies kann konstruktiv z.B. auch dadurch gelöst werden, dass der erste Vorratsbehälter 3 innerhalb
eines zweiten flüssigkeitsgefüllten Umbehälters 27 derart
angeordnet ist, dass überschüssiges Schmutzwasser 15 aus
dem zweiten Vorratsbehälter 4 zuerst
in diesen Umbehälter 27 fließt, der
dann seinerseits wieder an das Schmutzwasserentsorgungsnetz 5 angeschlossen
ist.
-
In
der 4 ist die Anwendung der erfindungsgemäßen Einrichtung 1 zur
Entwässerung
eines auf Mauerwerk 28 aufgeständerten Hallendaches 31 dargestellt,
innerhalb dessen Verlauf aufgrund der Dachform neben dem ersten
Vorratsbehälter 3 und
dem zweiten Vorratsbehälter 4 weitere
Vorratsbehälter 29 derart
angeordnet sind, dass sie von dem Hallendach 31 frei im
Gefälle
ablaufendes Wasser aufnehmen und sammeln. Die weiteren Vorratsbehälter 29,
die entsprechend dem ersten Vorratsbehälter 3 ausgestaltet
sein können,
sind hierbei durch eine in der Höhe
z.B. der Dachform angepasst verlegte Entsorgungsleitung 2 miteinander
und mit dem zweiten Vorratsbehälter 4 verbunden,
wobei in jedem der weiteren Vorratsbehälter 29 eine Eintrittsöffnung 32 in
der Entsorgungsleitung 2 vorgesehen ist, die wie vorstehend
für den
ersten Vorratsbehälter 3 beschrieben
unter dem jeweiligen Flüssigkeitsspiegel innerhalb
des weiteren Vorratsbehälters 29 angeordnet
ist. Die Flüssigkeitssäule 23 innerhalb
der Entsorgungsleitung 2 bleibt hierdurch ununterbrochen
aufrecht erhalten und die Entsorgungsleitung 2 kann hierdurch
aus den weiteren Vorratsbehältern 29 angefallenes
Oberflächenwasser
wie etwa Regenwasser in der schon beschriebenen Weise in den zweiten Vorratsbehälter 4 abführen. Hierbei
ist es wie ebenfalls schon vorstehend beschrieben unwichtig, wie die
vor allem in der Höhenrichtung
Leitungsführung der
Entsorgungsleitung 2 verläuft und wie viele Vorratsbehälter 29 an
die Entsorgungsleitung angeschlossen sind.
-
Weiterhin
ist oberseitig der höchsten
Stellen der Entsorgungsleitung 2 eine Unterdruckleitung 19 zu
erkennen, durch die bei der Inbetriebnahme der Einrichtung 1 in
den Vorratbehältern 3, 4 29 vorhandenes
Oberflächenwasser
zum Erzeugen der Flüssigkeitssäule 23 angesaugt
werden kann oder auch laufend in dem Oberflächenwasser vorhandene Luft abgesaugt
werden kann. Der Unterdruck kann z.B. von einer Wasserstrahlpumpe 30 erzeugt
werden, die in einer Fülleinrichtung
angeordnet ist, mit der beispielsweise in längeren Trockenperioden mit
extern herangeführtem
Wasser der Inhalt der Vorratsbehälter 3, 4 29 zur
Erhaltung der Flüssigkeitssäule 23 aufgefüllt werden
kann. Hierzu ist über
die Pumpe 30 und ein Ventil 18 eine Versorgungsleitung
in das Innere des zweiten Vorratsbehälters 4 geführt. Wird der
zweite Vorratsbehälter 4 gefüllt, so
wird in Umkehrung der eigentlich gewünschten Entwässerungsrichtung
und entsprechend der vorstehenden Beschreibung die Flüssigkeitssäule 23 dieses
Wasser dann auch in den ersten und die weiteren Vorratsbehälter 3, 29 drücken.
-
Vorteilhaft
an einer derartigen Einrichtung 1 ist vor allem, dass unterseitig
des Daches 31, also unterhalb der eigentlichen Dachhaut,
keine Rohrleitungen verlegt werden müssen, die Dachhaut daher unbeschädigt bleibt,
wodurch insbesondere Abdichtungsprobleme entfallen. Auch wird durch
die Verlegung aller Komponenten der Einrichtung 1 oberhalb des
Daches eine weitgehend freie Einteilung der Hallenfläche unter
dem Dach 31 möglich,
die sonst durch die notwendigen Fallleitungen im Inneren des Gebäudes behindert
wird. Darüber
hinaus erfordert die Abführung
des Regenwassers keinerlei laufende Pumpvorgänge, sondern erfolgt ohne weiter
Energiezufuhr allein aufgrund der Druckverhältnisse. Weiterhin ist die
Platzierung der Vorratsbehälter
weitgehend beliebig und an die vorliegende Dachform individuell
anpassbar. Für
den Winterbetrieb einer derartigen Einrichtung können die Entsorgungsleitung 2 und/oder
die Vorratsbehälter 3, 4, 29 beispielsweise mit
einer nicht dargestellten elektrischen Begleitheizung eisfrei betrieben
werden.
-
Es
versteht sich von selbst, dass die Erfindung in vielfältiger Form
ausgestaltet werden kann, insbesondere dass die Einrichtung 1 nicht
auf die Förderung
von Schmutzwasser 14 allein bei sanitären Einrichtungsgegenständen 6 beschränkt sein muss,
sondern auch vielfältige
Förderaufgaben
zur Förderung
unterschiedlicher Flüssigkeiten,
wie auch Oberflächenwasser
oder dergleichen nach dem gleichen Energie sparenden Prinzip gelöst werden
können.
-
- 1
- Einrichtung
- 2
- Entsorgungsleitung
- 3
- erster
Vorratsbehälter
- 4
- zweiter
Vorratsbehälter
- 5
- Schmutzwasserentsorgungsnetz
- 6
- Schmutzwasserquelle
- 7
- erster
Abschnitt Entsorgungsleitung
- 8
- zweiter
Abschnitt Entsorgungsleitung
- 9
- dritter
Abschnitt Entsorgungsleitung
- 10
- Flüssigkeitsspiegel
erster Vorratsbehälter
- 11
- Flüssigkeitsspiegel
zweiter Vorratsbehälter
- 12
- Auslass
dritter Abschnitt Entsorgungsleitung
- 13
- Einlass
erster Abschnitt Entsorgungsleitung
- 14
- Schmutzwasser
erster Vorratsbehälter
- 15
- Schmutzwasser
zweiter Vorratsbehälter
- 16
- Geruchsverschluss
- 17
- Ablaufleitung
- 18
- Ventil
- 19
- Unterdruckleitung
- 20
- Unterdruckpumpe
- 21
- Abfluss
- 22
- Höhendifferenz
- 23
- Flüssigkeitssäule Entsorgungsleitung
- 24
- Wasserauslass
- 25
- Mittelsäule
- 26
- Decke
- 27
- Umbehälter
- 28
- Mauerwerk
- 29
- weitere
Vorratsbehälter
- 30
- Wasserstrahlpumpe
- 31
- Dach
- 32
- Einlassöffnung