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Die
Erfindung betrifft ein Verfahren zum Erzeugen eines Sonarbildes
von einem Unterwasserareal der im Oberbegriff des Anspruchs 1 definierten Gattung.
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Ein
bekanntes, auf Ultraschallbasis arbeitendes Sonarsystem zur Erzeugung
eines Abbildes eines Unterwasserareals (
US 4 288 866 ) benutzt Schallimpulse
mit einem großen
Zeit-Bandbreiten-Produkt
für eine
gute Entfernungsauflösung
und einen Bildspeicher, der als dreidimensionale Datenbasis der
Objektreflexionen organisiert ist. Ein Schallsender sendet einen
Pseudo-Random-Impuls aus, und ein Schallempfänger erfasst die von Objekten
reflektierten Schallimpulse als Echosignale. Ein dem Schallempfänger nachgeschalteter
Multibeamformer oder Richtungsbildner, der in einem Empfangssektor
der Unterwasserantenne eine Anzahl von fächerartig aneinanderliegenden
Beams oder Richtcharakteristiken aufspannt, gibt eine Vielzahl von
Echos für
jeweils eine Winkelauflösungszelle aus,
deren horizontale Breite durch den horizontalen Öffnungswinkel des Beams bzw.
der Richtcharakteristik bestimmt ist. Die Echosignale werden in
Korrelatoren mit einem gespeicherten Muster des Schallimpulses korreliert,
an deren Ausgänge
für Winkelauflösungszellen
zeitkomprimierte Impulse anstehen. Ein Bildspeicher übernimmt
die Ausgangsimpulse der Korrelatoren und generiert eine dreidimensionale
Datenbasis der Echos in Form eines Satzes von Konturlinien für jede Entfernungszelle.
Mittels Standardcomputergrafiktechnik wird aus der dreidimensionalen
Datenbasis ein optisches Bild erzeugt, das den Operator unterstützt, ein
Objekt zu identifizieren.
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Es
ist bekannt, zur Identifizierung von Seeminen diese sog. Breitband-Sonar-Transducer-Technologie
mit einer Signalverarbeitung für
Schallreflexions-Tomographie zu verknüpfen, um hochauflösende Bilder
von Seeminen aus einem Sicherheitsabstand von 100m bis 200m zu erhalten
(Brian G. Ferguson „Application
of acoustic reflection tomography to sonar imaging", J. Acoust. Soc.
Am. 117(5), May 2005, Seite 2915 bis 2928). Hierzu muss das das
Sonar tragende Wasserfahrzeug die auf herkömmliche Weise, z.B. mittels
eines Minenjagdsonars, detektierte und klassifizierte Mine umfahren,
damit das Sonar von der Mine reflektierte Echosignale aus unterschiedlichen
Aspektwinkeln empfangen kann. Mittels tomographischer Rekonstruktions-Algorithmen
wird aus den empfangenen Echosignalen ein zweidimensionales Bild
von der Form der Mine erzeugt.
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Der
Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zum Erzeugen
eines Sonarbildes von einem Unterwasserareal anzugeben, mit dem
eine hohe Winkelauflösung
des Unterwasserareals erreicht wird, die unabhängig ist von dem Öffnungswinkel
der ausgebildeten Beams oder Richtcharakteristiken.
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Die
Aufgabe ist erfindungsgemäß durch
die Merkmale im Anspruch 1 gelöst.
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Das
erfindungsgemäße Verfahren
hat den Vorteil, dass ein beliebig großes Unterwasserareal hochauflösend abgetastet
werden kann, so dass Objekte im Unterwasserareal und/oder die Oberfläche des
Bodens des Unterwasserareals konturenmäßig sehr detailliert erfasst
werden. Hierzu ist eine quasi geradlinige Fahrt des die Sende- und
Empfangsantenne tragenden Wasserfahrzeugs über eine bestimmte Wegstrecke
ausreichend, deren Länge
wiederum von der Ausdehnung des zu erfassenden Unterwasserareals
in Fahrtrichtung abhängig
ist. Während
bei den bekannten Verfahren die Winkelauflösung, also die winkelmäßige Auflösung des
Unterwasserareals innerhalb des Empfangssektors der Empfangsantenne,
von dem Öffnungswinkel
und der Anzahl der Richtcharakteristiken oder Beams abhängig ist
und sich mit zunehmender radialer Entfernung verschlechtert, ist
bei dem erfindungsgemäßen Verfahren
die Winkelauflösung,
die bei Fahrt des Wasserfahrzeugs der Wegauflösung des Unterwasserareals
in Fahrtrichtung entspricht, unabhängig von dem Öffnungswinkel
der Richtcharakteristik und über die
Entfernung konstant. Sie ist ausschließlich von der Größe des überstrichenen
Aspektwinkelintervalls, also vom Sektorwinkel φB des
empfängerseitigen
Beobachtungssektors, abhängig,
unter dem gleiche Punkte des Unterwasserareals während der vom Wasserfahrzeug
zurückgelegten
Fahrstrecke empfängerseitig "betrachtet" werden.
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Die
Erfindung ist anhand von in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispielen
im folgenden näher
beschrieben. Es zeigen:
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1 eine
Rückansicht
eines in einem Seegebiet fahrenden Wasserfahrzeugs mit einem Sonar zur Datenerfassung
in einem Unterwasserareal, schematisiert dargestellt,
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2 ein
Blockschaltbild der Senderseite des Sonars,
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3 ein
Blockschaltbild der Empfängerseite
des Sonars,
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4 eine
schematische Darstellung eines Momentanzustands bei der Datenerfassung
in Draufsicht zur Illustrierung des Verfahrens zur Erzeugung eines
Sonarbildes vom Unterwasserareal,
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5 ein
detailliertes Blockschaltbild des Blocks „Rekonstruktion" in 3,
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6 ein
Beispiel einer Übertragungsfunktion
des Filters im Blockschaltbild der 5,
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7 eine
gleiche Darstellung wie in 4 zur Illustrierung
einer ersten Modifikation des Verfahrens,
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8 eine
gleiche Darstellung wie in 4 zur Illustrierung
einer zweiten Modifikation des Verfahrens,
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9 eine
perspektivische, schematisierte Darstellung eines Momentanzustands
bei der Datenerfassung zur Illustrierung einer dritten Modifikation des
Verfahrens.
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Bei
dem nachstehend beschriebenen Verfahren zum Erzeugen eines Sonarbildes
von einem Unterwasserareal 10 wird ein von einem Wasserfahrzeug 11 (1)
getragenes Sonar verwendet, das einen Schallsender 12 (2)
und einen Schallempfänger 13 (3)
aufweist. Der Schallsender 12 umfasst einen Sendeimpulsgenerator 14 und
eine Sendeantenne 15, die eine Mehrzahl von auf einem Antennenträger angeordneten,
elektroakustischen Wandlern 16 aufweist. Die vom Sendeimpulsgenerator 14 generierten,
elektrischen Sendeimpulse werden von der Sendeantenne 15 als
Schallimpulse in einen Sendesektor 17 abgestrahlt, dessen
Raumwinkel mindestens gleich groß ist wie ein empfängerseitiger
Beobachtungssektor 18 (4), unter
dem ein Abschnitt des Unterwasserareals 10 „betrachtet", d.h. akustisch
abgetastet wird. Der Beobachtungssektor 18 ist am Wasserfahrzeug 11 festgemacht
und verschiebt sich zusammen mit dem Wasserfahrzeug 11 bei
Fahrt des Wasserfahrzeugs 11 längs einer Wegstrecke 19 (4).
Der Beobachtungssektor 18 weist einen horizontalen Sektorwinkel φB (4) und einen
vertikalen Sektorwinkel φV (1) auf.
Der Raumwinkel des Sendesektors 17 wird vorzugsweise gleich
dem Sektorwinkel des Beobachtungssektors 18 gewählt.
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Der
im Blockschaltbild der 3 dargestellte Schallempfänger 13 weist
eine elektroakustische Empfangsantenne 20 aus einer Vielzahl
von Hydrofonen 21 auf, die ebenfalls auf einem Antennenträger angeordnet
sind. Zur Erzielung einer vertikalen Bündelung der Empfangsantenne 20,
d.h. des vertikalen Öffnungswinkels φV des Beobachtungssektors 18, sind
vertikal übereinanderliegende
Hydrofone 21 zu einem sog. Stave zusammengefasst. Jedes
der in 3 dargestellten Hydrofone 21 ist damit
Teil eines Staves. Alle Hydrofone 21, bzw. alle Staves,
werden gleichzeitig betrieben, und mittels eines Richtungsbildners
oder Beamformers 22 wird in bekannter Weise eine Richtcharakteristik
oder ein Beam generiert, die bzw. der innerhalb des Beobachtungssektors 18 beliebig
ausgerichtet, also um beliebige Schwenkwinkel geschwenkt werden
kann. Die mindestens eine Richtcharakteristik bzw. der mindestens
eine Beam 23 hat einen horizontalen Öffnungswinkel φ (4 und 7)
und einen vertikalen Öffnungswinkel φ*, der hier
beispielhaft gleich dem vertikalen Sektorwinkel φV (1)
ist. Im folgenden wird in Übereinstimmung
mit dem fachüblichen
Sprachgebrauch nur noch der Begriff „Beam" verwendet.
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Die
in den Beobachtungssektor 18 vom Schallsender 12 ausgesendeten
Schallimpulse werden nach Rückstreuung
aus dem Beobachtungssektor 18 von den Hydrofonen 21 der
Empfangsantenne 20 erfasst. Aus den elektrischen Ausgangssignalen der
Hydrofone 21 werden in bekannter Weise durch Signalverarbeitung,
der sog. Richtungsbildung oder dem sog. Beamforming, Gruppensignale
aus unterschiedlichen Empfangsrichtungen mit jeweils maximaler Empfangsempfindlichkeit
erhalten. Die maximale Empfangsempfindlichkeit der Empfangsantenne 20 wird
auch als Richtcharakteristik oder Beam bezeichnet, und die entsprechende
Empfangsrichtung bildet die jeweilige Ausrichtung der Richtcharakteristik
oder des Beam. Die Ausrichtung der Richtcharakteristik oder des
Beam kann als Schwenkung eines Beam um verschiedene Schwenkwinkel oder
als Einstellen einer Vielzahl von gleichen Beams unter verschiedenen
Richtungswinkeln interpretiert werden. Zur Erzeugung der Gruppensignale
werden die Ausgangssignale der Hydrofone 21 oder Staves verstärkt, mit
einer Abtastfrequenz 1/T abgetastet und komplex weiterverarbeitet,
wobei die einzelnen Abtastwerte oder Samples zeitrichtig verzögert und konphas
addiert werden. Von jedem der komplexen Gruppensignale wird im Block 24 der
Betrag gebildet. Beispielsweise wird hierzu das Gruppensignal komplex
in die Basisbandlage gemischt und tiefpassgefiltert. Die aus dem
Block 24 hervorgehenden, zeitlichen Verläufe des
Betrags der komplexen Gruppensignale werden im folgenden als Empfangssignale bezeichnet.
Bei einer alternativen Ausführung
des Verfahrens können
jedoch auch Betragsquadrate der komplexen Gruppensignale verwendet
werden. Auch können
die Gruppensignale selbst oder deren Realteil als Empfangssignale
verwendet werden. Die Empfangssignale werden noch im Block 25 mindestens
einer Korrektur unterzogen, um z.B. die während des Hin- und Rücklaufs
der Schallimpulse durch geometrische Dämpfung bedingte Abnahme der
Amplituden der Empfangssignale auszugleichen.
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Zur
Erzeugung des Sonarbildes von dem Unterwasserareal 10 wird – wie dies
beispielhaft in 4 schematisiert dargestellt
ist – das
Unterwasserareal 10 in lückenlos aneinanderliegenden
Makrozellen 26 unterteilt. Um evtl. störende Randeffekte zu kompensieren,
können
die Makrozellen 26 sich auch wenig überlappen. Die Makrozellen 26 werden
in Zeilen und Spalten angeordnet, wobei die Spalten sich parallel
zu der vorgebbaren, geradlinigen Wegstrecke 19, die vom
Wasserfahrzeug 11 zurückzulegen ist,
ausgerichtet werden. Zur Erzeugung eines zweidimensionalen Sonarbildes – wie dies
mit 3 bis 8 illustriert ist – sind die
Makrozellen 26 als Flächenelemente
ausgebildet und ergeben in ihrer Summe ein rechteckiges Feld auf
dem Boden des Unterwasserareals 10 oder in einer zur Fahrebene
des Wasserfahrzeugs 11 parallelen Ebene, dessen vordere
Seitenlinie einen minimalen Abstand xmin und dessen
hintere Seitenlinie einen maximalen Abstand xmax von
der Wegstrecke 19 des Wasserfahrzeugs 11 besitzt
und sich längs
der Wegstrecke 19 erstreckt. Im Ausführungsbeispiel der 3 sind
die Makrozellen 26 quadratisch ausgeführt, d.h. die Kantenlänge e der
Makrozellen 26 in Zeilen- und Spaltenrichtung ist gleich
groß.
Die Kantenlänge
e ist dabei der Breite des Beams 23 angepasst, die zumindest
in Bereich des Beobachtungssektors 18 konstant gehalten
wird. Diese Breitenkonstanz des Beams 23 wird durch eine zeitabhängige Steuerung
des Öffnungswinkel φ des Beams 23 erreicht.
Das Wasserfahrzeug 11 legt nunmehr die im wesentlichen
geradlinig vorgegebene Wegstrecke 19 zurück, die
im Abstand xmin parallel zur y-Koordinate
des Makrozellenfelds verläuft,
also parallel zu den Spalten des Makrozellenfelds. Das am Wasserfahrzeug 11 festgemachte
Beobachtungsfeld 18 ist so ausgerichtet, dass es im Ausführungsbeispiel
der 4 nach Steuerbord weist, wobei die Mittenachse
des Beobachtungssektors 18 mit der Längsachse des Wasserfahrzeugs 11 einen
Winkel von 90° einschließt. Dieser
Winkel kann selbstverständlich
auch mehr oder weniger von 90° abweichen.
Im Beobachtungssektor 18 mit dem horizontalen Sektorwinkel φB wird der Beam 23 auf jede der dort
vorhandenen Makrozellen 26 ausgerichtet, wie dies in 4 für eine Makrozelle 26 (schraffiert
gekennzeichnet) dargestellt ist.
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In
aufeinanderfolgenden, vorzugsweise äquidistanten Messstellen 27 längs der
Wegstrecke 19 strahlt die Sendeantenne 15 jeweils
mindestens einen Schallimpuls mit der Impulsdauer τ aus. Die Empfangsantenne 20 empfängt die
aus dem Unterwasserareal 10 zurückgestreuten Echosignalen,
aus denen – wie
beschrieben – die
aus dem Beam 23 erhaltenen Empfangssignale hervorgehen.
Dabei wird der Beam 23 auf jede der Makrozellen 26 einmal
ausgerichtet, so dass die jeweilige Makrozelle 26 einmal vollständig von
dem Beam 23 überdeckt wird.
Aus dem bei jeder Beamausrichtung gewonnenen Empfangssignal wird
im Block 29 der 3 ein zeitbegrenztes Signalsegment
p(t), ein sog. Projektionsdatum, ausgeschnitten. Die zeitliche Lage
des auszuschneidenden Signalsegments p(t) innerhalb des Empfangssignals
wird anhand der Entfernung der jeweiligen Makrozelle 26 von
der Messstelle 27 ermittelt. Die zeitliche Breite oder
Länge Δt der Signalsegmente
p(t) wird durch die Größe der Makrozellen 26 bestimmt
und beträgt
mindestens Δt
= 2e/c. Insbesondere bei Makrozellen 26, die von dem Beam 23 annähernd längs ihrer
Diagonalen überdeckt
werden, wird die zeitliche Länge Δt etwas größer gemacht. Zusätzlich zu
den Signalsegmenten p(t) oder Projektionsdatenwerden die Richtungswinkel
von der Messstelle 27 zur jeweiligen Makrozelle 26 mit
den Koordinaten xi, yj,
der sog. Aspektwinkel αij, bestimmt sowie die Entfernungen rij von der Messstelle 27 zur jeweiligen
Makrozelle 26 mit den Koordinaten xi,
yj berechnet. Für alle Makrozellen 26,
die von dem Beobachtungssektor 18 von einer Messstelle 27 aus
erfasst werden, wird somit jeweils ein Signalsegment p(t), ein Aspektwinkel
aij und eine Entfernung rij der
jeweiligen Makrozelle 26 von der Messstelle 27 jeweils in
einem der jeweiligen Makrozelle 26 zugeordneten Speicher 28 abgelegt.
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Der
beschriebene Vorgang wird in jeder Messstelle 27 wiederholt.
Jede der Makrozellen 26 mit den Koordinaten xi,
yj wird in folgenden Messstellen 27 unter
einem anderen Aspektwinkel αij betrachtet und besitzt eine andere Entfernung
rij von der Messstelle 27. Folglich
ergibt sich auch ein anderes Signalsegment p(t). Die Signalsegmente
p(t), die Aspektwinkel αij und die Entfernungen rij werden
getrennt nach Messstellen 27 im Speicher 28 abgelegt und
sind in 3 mit p(t)l, αij l, rij l bezeichnet,
wobei l = 1, 2, ...L die jeweilige Messstelle 27 kennzeichnet. Mit
Blick auf 3 erfolgt die Berechnung der
Aspektwinkel αij l im Block 30,
dem hierzu die Koordinaten xi, yj der Makrozelle 26 und die Koordinaten
0, yMS l der Messstelle 27 sowie
deren Kennzeichen l zugeführt
wird. Der Aspektwinkel αij l wird dem Beamformer 22 zugeführt, der
die entsprechende Ausrichtung des Beams 23 auf die Makrozelle 26 vornimmt.
Die Berechnung der Entfernung rij l zwischen der Messstelle 27 und
der Makrozelle 26 mit den Koordinaten xi,
yj erfolgt im Block 31, dem hierzu
die gleichen Daten wie dem Block 30 zugeführt werden.
Die von den Rechenblöcken 30, 31 ausgegebenen
Daten αij l und rij l werden dem Speicher 28 zugeführt und
dort zusammen mit dem Signalsegment p(t)l unter
der Zeile l (l = 1, 2, ...L) abgespeichert. In 5 ist
schematisiert der Speicherinhalt einer Makrozelle 26 dargestellt.
Jede Zeile l des Speichers 28 ist einer Messstelle 27 zugeordnet,
wobei die Zeile l = 1 die Messstelle 27 kennzeichnet, in
der die Makrozelle 26 in den Beobachtungssektor 18 eingetreten
ist und Zeile l = L die Messstelle 27 kennzeichnet, in
der die Makrozelle 26 den Beobachtungssektor 18 wieder
verlässt.
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Zur
Gewinnung von Bildwerten wird nunmehr jede Makrozelle 26 in
zweidimensionale Zellenelemente, sog. Pixel 35, unterteilt,
wie dies in 5 für eine Makrozelle 26 dargestellt
ist. Für
die Pixel 35 wird aus den im zugeordneten Speicher 28 der
Makrozelle 26 abgelegten Signalsegmenten p(t)l oder Projektionsdaten
nach einem bekannten tomographischen Rekonstruktionsverfahren Bildwerte
berechnet. Dies erfolgt im Block 32 im Blockschaltbild
der 3, der in 5 detailliert
beispielhaft dargestellt ist.
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Das
Rekonstruktionsverfahren, das auf den Speicherinhalt des Speichers
28 einer
jeden Makrozelle
26 angewandt wird, ist beispielhaft anhand
der in
5 schematisch skizzierten, gefilterten Rückprojektionen
im folgenden beschrieben:
Der Speicherinhalt des Speichers
28 der
Makrozelle
26 wird Zeile für Zeile (l = 1, 2, ...L) ausgelesen.
Die Signalsegmente p(t)
l mit der zeitlichen
Länge Δt ≥ 2e/c, die
sog. Projektionsdaten, werden einem Filter
33 zugeführt. Das
Filter
33 ist beispielsweise ein Rampenfilter, dessen Übertragungsfunktion
in
6 dargestellt ist. Verallgemeinert ist es ein
lineares System, dessen periodische Übertragungsfunktion H(e
jωT)
innerhalb der durch die halbe negative und halbe positive Abtastkreisfrequenz
-π/T bzw.
+π/T festgelegten
Grenzen proportional dem Betrag der Kreisfrequenz ω ist und
im Bereich -π/T
bis 0 abfällt und
im Bereich 0 bis +π/T
ansteigt. Die gefilterten Projektionsdaten werden Zeile für Zeile
in einem weiteren Speicher
34 unter der gleichen Zeile
l = 1, 2 ...L abgelegt. Die Pixel
35 der unterteilten Makrozelle
26 sind
quadratisch mit einer Kantenlänge
von c•τ/2 ausgeführt, wobei τ die Impulsdauer
der Sendeimpulse und c die Schallgeschwindigkeit ist. Diese Kantenlänge entspricht
der maximalen Auflösung
des Sonars. Die Pixel
35 können aber auch größer als
die maximale Auflösung
gewählt
werden. In diesem Fall ist eine zusätzliche Tiefpassfilterung der
Zeilen des Speichers
28 erforderlich, die in das Filter
33 durch Modifikation
der Übertragungsfunktion
integriert werden kann. Jedes Pixel
35 hat in der Makrozelle
26 die Koordinaten
X
m und Y
n, wie dies
in
5 dargestellt ist. Für jedes Pixel
35 in
der Makrozelle
26 wird mittels seiner Koordinaten X
m, Y
n sowie mit den
die Lage der Makrozelle
26 in dem Makrozellenfeld kennzeichnenden
Daten Aspektwinkel α
ij l und Entfernung
r
ij l die Entfernung
r
l des Pixels
35 mit den Koordinaten
X
m, Y
n von der Messstelle
27 berechnet.
Hierzu werden dem Block
36 beim Auslesen jeder l-ten Zeile
aus dem Speicher
28 die dem Signalsegment p(t)
l zugeordneten
Daten Entfernung r
ij l und
Aspektwinkel α
ij l der Makrozelle
26 sowie
die Koordinaten X
m, Y
n des Pixels
35 zugeführt, der
daraus r
l und aus r
l die „Position" des Pixels
35 im
Signalsegment p(t)
l als Zeitwert berechnet,
gemäß:
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Mit
dem Zeitwert tl (l = 1, 2 ...L) wird die
diesem Zeitwert zugehörige
Amplitude oder Streuintensität
im jeweiligen Signalsegment p(t)l mit l
= 1, 2 ...L ausgelesen und als Pixelwert in einen Speicher 37 unter
der durch die Koordinaten Xm, Yn des
jeweiligen Pixels 35 festgelegten Speicheradresse eingeschrieben.
Dabei wird dieser Pixelwert auf einen bereits unter dieser Speicheradresse
abgespeicherten Pixelwert aufaddiert. Dieser Vorgang wird für jedes
Signalsegment p(t)l jeder l-ten Zeile wiederholt,
wobei jeweils ein neuer Auslese-Zeitwert tl berechnet
wird. Der beschriebene Vorgang wird für alle Pixel 35 der Makrozelle 26 durchgeführt, so
dass am Ende alle Speicherplätze
im Speicher 37 mit L aufaddierten Pixelwerten belegt sind,
welche die Bildwerte einer Makrozelle 26 darstellen. Der
beschriebene Vorgang der Rekonstruktion wird für alle Makrozellen 26 durchgeführt, und
zwar jeweils frühestens
dann, wenn die Makrozelle 26 infolge der Fahrt des Wasserfahrzeugs 11 den
kompletten Beobachtungssektor 18 durchlaufen hat. Die in
allen Speichern 37 der Makrozellen 26 auf diese
Weise abgelegten Bildwerte ergeben das zweidimensionale Sonarbild
des abgetasteten Unterwasserareals 10.
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Zur
Erzeugung eines dreidimensionalen Sonarbildes des Unterwasserareals 10 wird
das gleiche Verfahren angewendet, jedoch werden die Makrozellen 26' nicht als Flächenelemente
sondern als Volumenelemente ausgeführt, die eine den Flächenelementen
entsprechende Grund- und Deckfläche und
eine vertikale Höhe
aufweisen, die dem vertikalen Öffnungswinkel φ* des Beams 23 angepasst
ist. Der vertikale Öffnungswinkel φ* ist durch
vertikale Richtungsbildung deutlich kleiner als der vertikale Sektorwinkel φV des Beobachtungssektors 18. Die als
Volumenelemente ausgebildeten Makrozellen 26 haben die
Koordinaten xi, yj,
zk. Dem Wasserfahrzeug 11 werden
vertikal übereinanderliegende
Wegstrecken 19 vorgegeben, die vorzugsweise äquidistant sind
und vom Wasserfahrzeug 11 sukzessive abgefahren werden.
Die Anzahl der in Vertikalrichtung übereinander gestapelten Volumenelemente
oder Makrozellen 26' wird
anhand der Tiefe des Unterwasserareals 10 bestimmt. Die
Anzahl der innerhalb des Beobachtungssektors 18 zu einer
Säule übereinander
gestapelten Volumenelemente oder Makrozellen 26' ist durch den
vertikalen Öffnungswinkel φV des Beobachtungssektors 18 bestimmt.
An jeder Messstelle 27 gelten für die in einer Horizontalebene
innerhalb des Beobachtungssektors 18 liegenden Messzellen 26' die gleichen
Verfahrensschritte wie sie zuvor für den zweidimensionalen Fall
beschrieben worden sind. In vertikaler Richtung sind dabei immer
alle Makrozellen 26' einer
Säule anzufahren.
Am Ende des Verfahrens liegt für
jede Makrozelle 26' eine
Vielzahl von Projektionsdaten mit unterschiedlichen horizontalen
und vertikalen Aspektwinkeln vor, auf die das tomographische Rekonstruktionsverfahren
wie beschrieben angewendet wird, jedoch mit der Abänderung,
dass die als Volumenelemente ausgebildeten Makrozellen 26' nicht in zweidimensionale
Zellenelemente, sondern in dreidimensionale Zellenelemente, in sog.
Voxel 39, unterteilt werden.
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In 7 und 8 sind
zwei Modifikationen des Verfahrens illustriert. Im Fall der 7 wird
nicht die Beambreite des Beam 23 konstant gehalten, sondern
der Beam mit dem Öffnungswinkel φ erstreckt sich
durch den gesamten Beobachtungssektor hindurch, so dass die Beambreite
in den einzelnen Spalten der Makrozellen 26 sich mit zunehmender
Entfernung der Spalten von der Wegstrecke 19 vergrößert. Bei
der Festlegung der Makrozellen 26 wird deshalb die Größe der Makrozellen 26 in
den einzelnen Spalten der Beambreite angepasst, so dass die Größe der Makrozellen 26 mit
zunehmendem Abstand von der Wegstrecke 19 des Wasserfahrzeugs 10 zunimmt.
Dabei wird die in Spaltenrichtung gesehene Breite aller Makrozellen 26 innerhalb
einer Spalte gleich groß gemacht,
wobei die Breite mit zunehmendem Abstand der Spalte von der Wegstecke 19 von Spalte
zu Spalte anwächst.
Vorzugsweise werden die in Fahrtrichtung weisenden Kantenlängen der Makrozellen 26 gleich
groß ausgebildet,
so dass die Makrozellen 26 wiederum insgesamt quadratisch sind.
Diese Abwandlung der Ausbildung der Makrozellen 26 hat
den Vorteil, dass die Zahl der Winkelstützpunkte, also die Zahl der
Aspektwinkel, unter denen jede Makrozelle 26 im Beobachtungssektor 18 erfasst
wird, bei allen Makrozellen 26 gleich groß ist. Im
Gegensatz dazu ist bei der identischen Ausbildung aller Makrozellen 26 gemäß 4 die
Zahl der Winkelstützpunkte
für diejenigen
Makrozellen 26, die einen größeren Abstand von der Wegstrecke 19 haben,
deutlich größer. Bei
der Rekonstruktion werden die Pixel 35 in allen Makrozellen 26 aber
gleich groß gemacht.
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In
der Verfahrensmodifikation gemäß 8 werden
die Makrozellen 26 zwar ebenfalls alle gleich groß gewählt, jedoch
nicht alle im Beobachtungssektor 18 liegenden Makrozellen 26 von
dem schwenkenden Beam 23 erfasst, sondern nur ein definierter Makrozellenbereich 38.
Dieser Makrozellenbereich 38 wird von einem quer zur Wegstrecke 19 sich
erstreckenden Streifen mit einer in Fahrtrichtung weisenden Breite
gebildet. Diese Breite des Streifens ist durch die Anzahl der vom
Beobachtungssektor 18 überdeckten
Makrozellen 26 bestimmt, die in der der Wegstrecke 19 am
nächsten
liegenden Spalte, also in der Spalte mit dem minimalen Abstand xmin, liegen. In jeder Messstelle 27 wird
der wiederum konstante Beambreite aufweisende Beam 23 nur
auf diejenigen Makrozellen 26 ausgerichtet, die in dem
Makrozellenbereich 38 liegen. Nach Durchlaufen mehrerer Messstellen 27 besitzen
alle Makrozellen 26 gleich viele Winkelstützwerte.
Diese sind allerdings in verschiedenen Spalten auf verschiedene
Winkelbereiche verteilt. Der überstrichene
Aspektwinkelbereich ist dabei für
Makrozellen 26 nahe bei xmax deutlich kleiner
als jener für
Makrozellen 26 nahe bei xmin, was eine
schlechtere Auflösung
(in Fahrtrichtung gesehen) im Fernfeld des Beobachtungssektors 18 zur Folge
hat.
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In
einer weiteren Verfahrensvariante werden die Makrozellenspalten,
ausgehend von der Spalte mit dem kleinsten Abstand von der Wegstrecke 19, fortlaufend
numeriert. Eine Makrozelle 26 in der i-te Spalte würde an Li aufeinanderfolgenden Messstellen 27 im
Beobachtungssektor 18 mit dem Öffnungswinkel φB unter Li Aspektwinkeln αij l erfasst werden. Aus der Menge Li der möglichen
Messstellen 27 wird nur jede li-te
Messstelle 27 berücksichtigt.
Wird nun li so gewählt, dass der Quotient Li/li in allen Spalten
annähernd
gleich ist, wobei der Quotient ganzzahlig gerundet werden muss,
so reduziert sich der Signalverarbeitungsaufwand beträchtlich
und bei allen Makrozellen 26 wird nach Durchlaufen der
individuell vorgesehenen Messstellen 27 ungefähr der gleiche
Aspektwinkelbereich ±φB/2 abgedeckt. Die Zahl der diesen Winkelbereich
liegenden Winkelstützpunkte αij l ist für
alle Makrozellen 26 approximativ gleich.
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Um
den Rechenaufwand bei der Ausrichtung des oder der Beams auf jede
Makrozelle 26 innerhalb des Beobachtungssektors 18 zu
verringern, wird der Aspektwinkel αij des
Beam 23, der für
eine Makrozelle 26 in der der Messstelle 27 nächstliegenden
Spalte berechnet wurde, auf in Sektortiefe benachbarte Makrozellen 26,
also in Spalten hintereinanderliegende benachbarte Makrozellen,
zeitabhängig
nachgeführt, d.h.
der Aspektwinkel αij zeitlich schrittweise verändert.