Aufgabe
der vorliegenden Erfindung war es daher, sprühfähige Zubereitungen zur temporären Verformung
keratinischer Fasern zur Verfügung
zur stellen, mit denen sich ein Matteffekt erzielen lässt, ohne
dass die Funktionsfähigkeit
der Applikationsvorrichtung negativ beeinflusst wird.
Es
wurde nunmehr gefunden, dass dies durch Kombination bestimmter Wachse
mit pulverförmigen anorganischen
Verbindungen bestimmter Teilchengröße erreicht werden kann. Überraschenderweise
lassen sich solche Zubereitungen in feiner Form versprühen, wobei
herkömmliche
Applikationsvorrichtungen eingesetzt werden können. Entsprechende Sprays
können
ohne zu verstopfen bis zum vollständigen Entleeren der Spraydose
versprüht
werden.
Gegenstand
der Erfindung sind daher sprühfähige Zubereitungen
zur Behandlung keratinischer Fasern, insbesondere menschlicher Haare,
enthaltend
- a) mindestens ein Wachs mit einem
Schmelzpunkt in einem Bereich von 40°C bis 90°C,
- b) mindestens einen Emulgator,
- c) mindestens ein Treibmittel und
- d) mindestens eine pulverförmige
anorganische Verbindung, wobei die Pulverteilchen eine Teilchengröße von 10
bis 150 μm
aufweisen.
Vorzugsweise
enthalten die sprühfähigen Zubereitungen
die pulverförmige
anorganische Verbindung in einer Menge von 5 bis 40 Gew.-%, besonders
bevorzugt in einer Menge von 15 bis 35 Gew.-%, jeweils bezogen auf
die gesamte Zubereitung.
Erfindungsgemäß werden
pulverförmige
anorganische Verbindung eingesetzt, wobei die Pulverteilchen eine
Teilchengröße von 10
bis 150 µm
aufweisen. Es hat sich gezeigt, dass sich beim Einsatz von Pulvern entsprechender
Teilchengröße keine
Probleme hinsichtlich des Verstopfens des Ventils beim Versprühen der Zubereitungen
aus handelsüblichen
Aerosol-Spraydosen ergeben. Dies war nicht ohne Weiteres zu erwarten.
Bevorzugt
werden pulverförmige
anorganische Verbindung eingesetzt, wobei die Pulverteilchen eine Teilchengröße von 30
bis 100 µm
aufweisen.
Die
Teilchengröße wird
mittels bekannter Siebanalyse bestimmt und lässt sich mittels Siebung einstellen.
Gegebenenfalls kann von gröberen
Pulvern ausgegangen werden, die zunächst gemahlen und anschließend gesiebt
werden. Eingesetzt wird nur die Pulverfraktion, deren Partikel eine
Teilchengröße im gewünschten
Bereich aufweisen.
Vorzugsweise
handelt es sich bei der pulverförmigen
anorganischen Verbindung um eine Verbindung auf Silizium-Basis,
besonders bevorzugt um Siliziumdioxid, eine Siliziumdioxid-haltige
anorganische Pulvermischung oder ein Silikat. Durch Einsatz dieser
Verbindungen lässt
sich der gewünschte
Mattierungseffekt besonders effektiv erzielen.
Ganz
besonders bevorzugt wird als pulverförmige anorganische Verbindung
Bimsmehl, ein Aluminiumsilikat, vorzugsweise aus der Gruppe der
Kaoline, ein Magnesium-Aluminium-Silikat, vorzugsweise aus der Gruppe
der Bentonite oder deren Mischungen eingesetzt. Geeignete Verbindungen
sind beispielsweise unter den INCI-Bezeichnungen Pumice, Kaolin,
Aluminum Silicate und Magnesium Aluminum Silicate bekannt und kommerziell
erhältlich.
Falls erforderlich kann die Teilchengröße, wie oben beschrieben, mittels
Mahlen und Sieben eingestellt werden.
Die
sprühfähigen Zubereitungen
enthalten als weitere zwingende Komponente mindestens ein Wachs mit
einem Schmelzpunkt in einem Bereich von 40°C bis 90°C. Prinzipiell können alle
Wachse eingesetzt werden, die in dem genannten Temperaturbereich
schmelzen, die der allgemeinen Definition für Wachse genügen, wie
sie z. B. in Ullmanns Encyklopädie
der technischen Chemie, 4. Auflage, Band 24, Seite 3, linke Spalte, aufgeführt ist,
und die physiologisch verträglich
sind.
Bevorzugt
werden die Wachse aber aus pflanzlichen, tierischen und mineralischen
Wachsen ausgewählt,
wobei solche Wachse bevorzugt sind, die einen Schmelzpunkt im Bereich
von 50°C
bis 85°C,
insbesondere von 50°C
bis 75°C,
aufweisen.
Zusammenstellungen
der gängigen
Wachstypen finden sich in den bekannten Lexika der Chemie, z.B. Ullmanns
oben erwähnter
Encyklopädie.
Erfindungsgemäß besonders
bevorzugte Wachse sind Bienenwachs (Cera Alba), Carnaubawachs, Candelillawachs,
Montanwachs, mikrokristalline Wachse (mikrokristalline Paraffine)
und Cetylpalmitat.
Die
erfindungsgemäße Lehre
umfasst auch den kombinierten Einsatz von mehreren Wachsen. So kann
ein Zusatz geringer Mengen an Carnaubawachs dazu verwendet werden,
um Schmelz- und Tropfpunkt eines anderen Wachses zu erhöhen und
dessen Klebrigkeit zu vermindern. Weiterhin sind auch eine Reihe von
Wachsmischungen, ggf. in Abmischung mit weiteren Zusätzen, im
Handel erhältlich.
Die unter den Bezeichnungen "Spezialwachs
7686 OE" (eine Mischung
aus Cetylpalmitat, Bienenwachs, mikrokristallinem Wachs und Polyethylen
mit einem Schmelzbereich von 73–75 °C; Hersteller:
Kahl & Co), Polywax® GP
200 (eine Mischung von Stearylalkohol und Polyethylenglykolstearat
mit einem Schmelzpunkt von 47–51 °C; Hersteller:
Croda) und "Weichceresin® FL
400" (ein Vaseline/Vaselinöl/Wachs-Gemisch
mit einem Schmelzpunkt von 50–54 °C; Hersteller:
Parafluid Mineralölgesellschaft)
sind Beispiele für
erfindungsgemäß bevorzugt
eingesetzte Mischungen.
In
einer speziellen Ausführungsform
der Erfindung können
neben den üblicherweise
als Wachse definierten Verbindungen auch sogenannte "flüssige Wachse", wie zum Beispiel
Jojoba-Öl,
eingesetzt werden unter der Maßgabe,
dass der Schmelzpunkt dieser "Wachs-Mischung" nicht unterhalb
von 40 °C
liegt.
Die
erfindungsgemäßen Zubereitungen
enthalten die Wachse vorzugsweise in Mengen von 1,5 bis 60 Gew.-%,
bezogen auf die gesamte Zubereitung. Mengen von 5 bis 40 Gew.-%,
insbesondere von 10 bis 25 Gew.-%, sind besonders bevorzugt.
Die
erfindungsgemäßen Zubereitungen
enthalten weiterhin mindestens einen Emulgator. Als Emulgatoren
kommen prinzipiell sowohl anionische, ampholytische, kationische
und nichtionische oberflächenaktive Verbindungen
in Frage, die für
die Verwendung am menschlichen Körper
geeignet sind. Die Gruppe der ampholytischen oberflächenaktiven
Verbindungen umfasst dabei zwitterionische oberflächenaktive
Verbindungen und Ampholyte. Die Verwendung von anionischen und nichtionischen
oberflächenaktiven
Verbindungen ist erfindungsgemäß bevorzugt.
Anionische
oberflächenaktive
Verbindungen sind gekennzeichnet durch eine wasserlöslichmachende anionische
Gruppe wie z. B. eine Carboxylat-, Sulfat-, Sulfonat- oder Phosphat-Gruppe
und eine lipophile Alkylgruppe mit etwa 10 bis 22 C-Atomen. Zusätzlich können im
Molekül
Glykol- oder Polyglykolether-Gruppen, Ester-,
Ether- und Amidgruppen sowie Hydroxylgruppen enthalten sein.
Beispiele
für geeignete
anionische oberflächenaktive
Verbindungen sind, jeweils in Form der Natrium-, Kalium-, Magnesium-
und Ammonium- sowie der Mono-, Di- und Trialkanolammoniumsalze mit
2 oder 3 C-Atomen in der Alkanolgruppe, lineare Fettsäuren (Seifen),
Ethercarbonsäuren
der Formel R-O-(CH
2-CH
2O)
x-CH
2-COOH, in der
R eine lineare Alkylgruppe mit 10 bis 22 C-Atomen und x = 0 oder
1 bis 16 ist, Amidethercarboxylate der Formel [R-NH(-CH
2-CH
2-O)
n-CH
2-COO]
mZ, in der R für einen linearen oder verzweigten,
gesättigten
oder ungesättigten
Acylrest mit 2 bis 29 C-Atomen, n für ganze Zahlen von 1 bis 10, m
für die
Zahlen 1 oder 2 und Z für
ein Kation aus der Gruppe der Alkali- oder Erdalkalimetalle steht,
Acylsarcoside, Acyltauride, Acylisethionate, Sulfobernsteinsäuremono-
und dialkylester, Sulfobernsteinsäuremono-alkylpolyoxyethylester,
lineare Alkansulfonate, lineare Alpha-Olefinsulfonate, Alpha-Sulfofettsäuremethylester, Alkylsulfate
und Alkylpolyglykolethersulfate der Formel R-O(-CH
2-CH
2O)
x-SO
3H,
in der R eine bevorzugt lineare Alkylgruppe mit 10 bis 18 C-Atomen
und x = 0 oder 1 bis 12 ist, Gemische oberflächenaktiver Hydroxysulfonate,
sulfatierte Hydroxyalkylpolyethylen- und/oder Hydroxyalkylenpropylenglykolether,
Sulfonate ungesättigter
Fettsäuren,
Ester der Weinsäure
und Zitronensäure
mit Alkoholen, die Anlagerungsprodukte von etwa 2–15 Molekülen Ethylenoxid
und/oder Propylenoxid an Fettalkohole mit 8 bis 22 C-Atomen darstellen,
Kokosmonoglyceridsulfate, Phosphorsäuremono-, -di- und -triester
von alkoxylierten Fettalkoholen und ihre Mischungen, wie beispielsweise
die unter dem Warenzeichen Hostaphat
® vertriebenen
Produkte, sowie Ester von hydroxysubstituierten Bi- oder Tricarbonsäuren mit
polyhydroxylierten organischen Verbindungen, die aus der Gruppe,
die veretherte (C
6-C
18)-Alkyl-Polysaccharide
mit 1 bis 6 monomeren Saccharideinheiten und veretherte aliphatische
(C
6-C
16)-Hydroxyalkyl-Polyole
mit 2 bis 16 Hydroxylresten umfasst, ausgewählt sind und die in der Europäischen Patentschrift
EP 0 258 814 B1 ,
auf die ausdrücklich
Bezug genommen wird, offenbart sind.
Bevorzugte
anionische oberflächenaktive
Verbindungen sind die Salze der Ethercarbonsäuren sowie phosphatgruppenhaltige
Verbindungen, insbesondere die Phosphorsäuremono-, -di- und -triester
von ethoxylierten C10-C18-,
insbesondere C12-C14-,
Fettalkoholen mit Ethoxylierungsgraden von 2 bis 10, insbesondere
von 3 bis 5.
Nichtionische
oberflächenaktive
Verbindungen enthalten als hydrophile Gruppe z. B. eine Polyolgruppe,
eine Polyalkylenglykolethergruppe oder eine Kombination aus Polyol-
und Polyglykolethergruppe. Solche Verbindungen sind beispielsweise
- – Anlagerungsprodukte
von 2 bis 30 Mol Ethylenoxid und/oder 0 bis 5 Mol Propylenoxid an
lineare Fettalkohole mit 8 bis 22 C-Atomen, an Fettsäuren mit
12 bis 22 C-Atomen und an Alkylphenole mit 8 bis 15 C-Atomen in
der Alkylgruppe,
- – C12-C22-Fettsäuremono-
und -diester von Anlagerungsprodukten von 1 bis 30 Mol Ethylenoxid
an Glycerin,
- – C8-C22-Alkylmono-
und -oligoglycoside und deren ethoxylierte Analoga sowie Anlagerungsprodukte
von 5 bis 60 Mol Ethylenoxid an Rizinusöl und gehärtetes Rizinusöl.
Bevorzugte
nichtionogene oberflächenaktive
Verbindungen sind die Anlagerungsprodukte von Alkylenoxid, insbesondere
Ethylenoxid, an Fettalkohole und Fettsäuren.
Als
zwitterionische oberflächenaktive
Verbindungen werden solche Substanzen bezeichnet, die im Molekül mindestens
eine quartäre
Ammoniumgruppe und mindestens eine -COO(-)-
oder -SO3 (-)- Gruppe
tragen. Besonders geeignete zwitterionische Tenside sind die sogenannten
Betaine wie die N-Alkyl-N,N-dimethylammonium-glycinate, beispielsweise
das Kokosalkyl-dimethylammonium-glycinat, N-Acyl-aminopropyl-N,N-dimethylammoniumglycinate,
beispielsweise das Kokosacylaminopropyl-dimethylammoniumglycinat, und
2-Alkyl-3-carboxylmethyl-3-hydroxyethyl-imidazoline mit jeweils
8 bis 18 C-Atomen in der Alkyl- oder Acylgruppe sowie das Kokosacylaminoethylhydroxyethylcarboxymethylglycinat.
Ein bevorzugtes zwitterionisches Tensid ist das unter der INCI-Bezeichnung
Cocamidopropyl Betaine bekannte Fettsäureamid-Derivat.
Unter
Ampholyten werden solche Substanzen verstanden, die außer einer
C8-C18-Alkyl- oder
Acylgruppe im Molekül
mindestens eine freie Aminogruppe und mindestens eine -COOH- oder
-SO3H-Gruppe
enthalten und zur Ausbildung innerer Salze befähigt sind. Beispiele für geeignete
Ampholyte sind N-Alkylglycine, N-Alkylpropionsäuren, N-Alkylaminobuttersäuren, N-Alkyliminodipropionsäuren, N-Hydroxyethyl-N-alkylamidopropylglycine,
N-Alkyltaurine, N-Alkylsarcosine, 2-Alkylaminopropionsäuren und
Alkylaminoessigsäuren mitjeweils
etwa 8 bis 18 C-Atomen in der Alkylgruppe.
Bevorzugte
Ampholyte sind das N-Kokosalkylaminopropionat, das Kokosacylaminoethylaminopropionat
und das C12-18-Acylsarcosin.
Beispiele
für kationische
oberflächenaktive
Verbindungen sind insbesondere quartäre Ammoniumverbindungen. Bevorzugt
sind Ammoniumhalogenide, insbesondere Chloride und Bromide, wie
Alkyltrimethylammoniumchloride, Dialkyldimethylammoniumchloride
und Trialkylmethylammoniumchloride, z. B. Cetyltrimethylammoniumchlorid,
Stearyltrimethylammoniumchlorid, Distearyldimethylammoniumchlorid,
Lauryldimethylammoniumchlorid, Lauryldimethylbenzylammoniumchlorid
und Tricetylmethylammoniumchlorid. Weiterhin können die sehr gut biologisch
abbaubaren quaternären
Esterverbindungen, wie sie beispielsweise unter dem Warenzeichen
Dehyquart® vertrieben
werden, sowie quaternisierte Proteinhydrolysate und Silikonverbindungen
erfindungsgemäß verwendet
werden.
Bei
den als oberflächenaktive
Verbindungen eingesetzten Verbindungen mit Alkylgruppen kann es sich
jeweils um einheitliche Substanzen handeln. Es ist jedoch in der
Regel bevorzugt, bei der Herstellung dieser Stoffe von nativen pflanzlichen
oder tierischen Rohstoffen auszugehen, so dass man Substanzgemische mit
unterschiedlichen, vom jeweiligen Rohstoff abhängigen Alkylkettenlängen erhält.
Bei
den oberflächenaktiven
Verbindungen, die Anlagerungsprodukte von Ethylen- und/oder Propylenoxid
an Fettalkohole oder Derivate dieser Anlagerungsprodukte darstellen,
können
sowohl Produkte mit einer "normalen" Homologenverteilung
als auch solche mit einer eingeengten Homologenverteilung verwendet
werden. Unter "normaler" Homologenverteilung
werden dabei Mischungen von Homologen verstanden, die man bei der
Umsetzung von Fettalkohol und Alkylenoxid unter Verwendung von Alkalimetallen,
Alkalimetallhydroxiden oder Alkalimetallalkoholaten als Katalysatoren
erhält.
Eingeengte Homologenverteilungen werden dagegen erhalten, wenn beispielsweise
Hydrotalcite, Erdalkalimetallsalze von Ethercarbonsäuren, Erdalkalimetalloxide,
-hydroxide oder -alkoholate als Katalysatoren verwendet werden.
Die
erfindungsgemäßen Zubereitungen
enthalten die Emulgatoren vorzugsweise in Mengen von 0,1 bis 10
Gew.-%, bezogen auf die gesamte Zubereitung. Mengen von 0,5 bis
5, insbesondere von 0,7 bis 3 Gew.-% sind besonders bevorzugt.
Eine
weitere Komponente der erfindungsgemäßen Zubereitungen ist das Treibmittel.
Vorteilhafterweise
wird das Treibmittel so ausgewählt,
dass es gleichzeitig als Lösungsmittel
für die Wachskomponenten
dient. Das Treibmittel kann dann als Lösungsmittel für die Wachskomponenten
dienen, wenn diese bei 20°C
zu mindestens 1 Gew.-%, bezogen auf das Treibmittel, in diesem löslich sind.
Erfindungsgemäß bevorzugte
Treibmittel sind Alkane mit 3 bis 5 Kohlenstoffatomen, wie Propan, n-Butan, iso-Butan,
n-Pentan und iso-Pentan; besonders bevorzugt sind n-Butan, Propan
und deren Mischungen.
Gemäß einer
bevorzugten Ausführungsform
enthalten die erfindungsgemäßen Zubereitungen
die genannten Alkane oder Mischungen der genannten Alkane als einziges
Treibmittel. Die Erfindung umfasst aber ausdrücklich auch die Mitverwendung
von Treibmitteln vom Typ der Fluorchlorkohlenwasserstoffe, insbesondere
aber der Fluorkohlenwasserstoffe. Auch Dimethylether in Mengen unterhalb
von 5 Gew.-%, bezogen auf die gesamte Zubereitung, kann als zusätzliches
Treibmittel in den erfindungsgemäßen Zubereitungen
enthalten sein.
Die
Treibmittel sind in den erfindungsgemäßen Zubereitungen bevorzugt
in Mengen von 40 bis 98 Gew.-%, bezogen auf die gesamte Zubereitung,
enthalten. Mengen von 50 bis 95 Gew.-%, insbesondere von 60–90 Gew.-%,
sind besonders bevorzugt.
Die
erfindungsgemäßen Zubereitungen
können
allein aus den genannten zwingenden Bestandteilen bestehen. Insbesondere
können
sie das Wachs als einzige Stylingkomponente enthalten und sind in
einer bevorzugten Ausführungsform
daher frei von Polymeren, insbesondere Polymeren mit Styling-Effekt, d.h. von filmbildenden
und/oder festigenden Polymeren. Deren Einsatz ist allerdings nicht
prinzipiell ausgeschlossen.
Die
erfindungsgemäßen Zubereitungen
können
weiterhin mindestens eine Ölkomponente,
ausgewählt
aus pflanzlichen, mineralischen und synthetischen Ölen, enthalten.
Diese Ölkomponenten
können
insbesondere zugesetzt werden, um die Konsistenz der Zubereitung
zu beeinflussen. Da die Ölkomponenten
jedoch in der Regel auf der behandelten Faser Glanz erzeugen, darf
die Menge an Ölkomponente
nicht so hoch gewählt
werden, dass der durch Zugabe der anorganischen Verbindung erzeugte
Matteffekt verloren geht. Diese Ölkomponente
oder Ölkomponenten
sind in den Zubereitungen gemäß dieser
Ausführungsform
daher vorzugsweise in Mengen kleiner 5 Gew.-%, insbesondere kleiner
1 Gew.-%, bezogen auf die gesamte Zubereitung, enthalten. In einer
ganz besonders bevorzugten Ausführungsform
enthalten die erfindungsgemäßen Zubereitungen
keine Ölkomponente.
Die
erfindungsgemäßen Zubereitungen
können
weiterhin die Hilfs-, Wirk- und Zusatzstoffe enthalten, die üblicherweise
herkömmlichen
Stylingmitteln zugesetzt werden.
Als
geeignete Hilfs-, Wirk- und Zusatzstoffe sind insbesondere Pflegestoffe
zu nennen.
Als
Pflegestoff kann beispielsweise ein Silikonöl und/oder ein Silikongum eingesetzt
werden. Dabei ist allerdings wiederum darauf zu achten, dass Menge
und Art der Komponente so gewählt
werden, dass der gewünschte
Mattierungseffekt erhalten bleibt.
Geeignete
Silikonöle
oder Silikongums sind insbesondere Dialkyl- und Alkylarylsiloxane,
wie beispielsweise Dimethylpolysiloxan und Methylphenylpolysiloxan,
sowie deren alkoxylierte, quaternierte oder auch anionische Derivate.
Bevorzugt sind cyclische und lineare Polydialkylsiloxane, deren
alkoxylierte und/oder aminierte Derivate, Dihydroxypolydimethylsiloxane
und Polyphenylalkylsiloxane.
Silikonöle bewirken
dabei die unterschiedlichsten Effekte. So beeinflussen sie beispielsweise
gleichzeitig die Trocken- und Nasskämmbarkeiten, den Griff des
trockenen und nassen Haares sowie den Glanz. Unter dem Begriff Silikonöle versteht
der Fachmann mehrere Strukturen Siliciumorganischer Verbindungen. Hierunter
werden zunächst
Dimethiconole und Dimethicone, etwa das von der Firma Dow Corning
unter der Bezeichnung Dow Corning® 193
Surfactant vertriebene PEG-12
Dimethicone, verstanden. Diese können
sowohl linear als auch verzweigt als auch cyclisch oder cyclisch
und verzweigt sein. Weiterhin fallen darunter Dimethiconcopolyole,
wie sie beispielsweise von der Firma Dow Corning unter der Bezeichnung
Dow Corning® 5330
Fluid vertrieben werden, und aminofunktionelle Silikone, insbesondere
die Silikone, die unter der INCI-Bezeichnung Amodimethicone zusammengefasst
sind.
Als
Pflegestoff eignen sich ebenfalls pflegende Polymere, beispielsweise
amphotere Polymere.
Als
Pflegestoff kann weiterhin mindestens ein Vitamin, ein Provitamin,
eine Vitaminvorstufe und/oder eines derer Derivate eingesetzt werden.
Dabei
sind erfindungsgemäß solche
Vitamine, Pro-Vitamine und Vitaminvorstufen bevorzugt, die üblicherweise
den Gruppen A, B, C, E, F und H zugeordnet werden. Besonders bevorzugt
sind Vitamine, die zur B-Gruppe oder zu dem Vitamin B-Komplex gehören, ganz
besonders bevorzugt Vitamin B5 (Pantothensäure, Panthenol
und Pantolacton).
Als
Pflegestoff kann weiterhin mindestens ein Pflanzenextrakt eingesetzt
werden.
Üblicherweise
werden diese Extrakte durch Extraktion der gesamten Pflanze hergestellt.
Es kann aber in einzelnen Fällen
auch bevorzugt sein, die Extrakte ausschließlich aus Blüten und/oder
Blättern
der Pflanze herzustellen.
Hinsichtlich
der erfindungsgemäß bevorzugten
Pflanzenextrakte wird insbesondere auf die Extrakte hingewiesen,
die in der auf Seite 44 der 3. Auflage des Leitfadens zur Inhaltsstoffdeklaration
kosmetischer Mittel, herausgegeben vom Industrieverband Körperpflege-
und Waschmittel e.V. (IKW), Frankfurt, beginnenden Tabelle aufgeführt sind.
Erfindungsgemäß sind vor
allem die Extrakte aus Seerose, Grünem Tee, Eichenrinde, Brennnessel, Hamamelis,
Hopfen, Henna, Kamille, Klettenwurzel, Schachtelhalm, Weißdorn, Lindenblüten, Mandel,
Aloe Vera, Fichtennadel, Rosskastanie, Sandelholz, Wacholder, Kokosnuss,
Mango, Aprikose, Limone, Weizen, Kiwi, Melone, Orange, Grapefruit,
Salbei, Rosmarin, Birke, Malve, Wiesenschaumkraut, Quendel, Schafgarbe, Thymian,
Melisse, Hauhechel, Huflattich, Eibisch, Meristem, Ginseng und Ingwerwurzel
bevorzugt.
Als
Pflegestoff eignen sich weiterhin eine Reihe von Carbonsäuren.
Vorteilhaft
im Sinne der Erfindung können
insbesondere kurzkettige Carbonsäuren
sein. Unter kurzkettigen Carbonsäuren
und deren Derivaten im Sinne der Erfindung werden Carbonsäuren verstanden,
welche gesättigt
oder ungesättigt
und/oder geradkettig oder verzweigt oder cyclisch und/oder aromatisch
und/oder heterocyclisch sein können
und ein Molekulargewicht kleiner 750 aufweisen. Bevorzugt im Sinne
der Erfindung können
gesättigte
oder ungesättigte
geradkettigte oder verzweigte Carbonsäuren mit einer Kettenlänge von
1 bis zu 16 C-Atomen in der Kette sein, ganz besonders bevorzugt
sind solche mit einer Kettenlänge
von 1 bis zu 12 C-Atomen in der Kette.
Weitere
geeignete Pflegestoffe sind Proteinhydrolysate und/oder deren Derivate,
wobei die Verwendung von Proteinhydrolysaten pflanzlichen Ursprungs,
z. B. Soja-, Mandel-, Erbsen-, Kartoffel- und Weizenproteinhydrolysaten,
bevorzugt ist. Solche Produkte sind beispielsweise unter den Warenzeichen
Gluadin® (Cognis),
DiaMin® (Diamalt),
Lexein® (Inolex),
Hydrosoy® (Croda),
Hydrolupin® (Croda),
Hydrosesame® (Croda),
Hydrotritium® (Croda)
und Crotein® (Croda)
erhältlich.
Wenngleich
der Einsatz der Proteinhydrolysate als solche bevorzugt ist, können an
deren Stelle gegebenenfalls auch anderweitig erhaltene Aminosäuregemische
eingesetzt werden. Ebenfalls möglich
ist der Einsatz von Derivaten der Proteinhydrolysate, beispielsweise
in Form ihrer Fettsäure-Kondensationsprodukte. Solche
Produkte werden beispielsweise unter den Bezeichnungen Lamepon® (Cognis),
Lexein® (Inolex),
Crolastin® (Croda),
Crosilk® (Croda)
oder Crotein® (Croda)
vertrieben.
Selbstverständlich umfasst
die erfindungsgemäße Lehre
alle isomeren Formen, wie cis-trans-Isomere, Diastereomere und chirale Isomere.
Erfindungsgemäß ist es
auch möglich,
eine Mischung aus mehreren Proteinhydrolysaten einzusetzen.
Neben
den Pflegestoffen können
auch weitere Hilfs-, Wirk- und Zusatzstoffe zugegeben werden.
Durch
Zugabe eines UV-Filters können
sowohl die Zubereitungen selbst, als auch die behandelten Fasern
vor schädlichen
Einflüssen
von UV-Strahlung geschützt
werden. Es kann daher vorteilhaft sein, den Haarfestigungsmitteln
mindestens einen UV-Filter zuzugeben. Die geeigneten UV-Filter unterliegen
hinsichtlich ihrer Struktur und ihrer physikalischen Eigenschaften
keinen generellen Einschränkungen.
Vielmehr eignen sich alle im Kosmetikbereich einsetzbaren UV-Filter,
deren Absorptionsmaximum im UVA(315–400 nm)-, im UVB(280–315nm)-
oder im UVC(< 280
nm)-Bereich liegt. UV-Filter mit einem Absorptionsmaximum im UVB-Bereich,
insbesondere im Bereich von etwa 280 bis etwa 300 nm, sind besonders
bevorzugt.
Die
erfindungsgemäß bevorzugten
UV-Filter können
beispielsweise ausgewählt
werden aus substituierten Benzophenonen, p-Aminobenzoesäureestern,
Diphenylacrylsäureestern, Zimtsäureestern,
Salicylsäureestern,
Benzimidazolen und o-Aminobenzoesäureestern. Beispielhaft sei
hier 2-Hydroxy-4-methoxybenzophenon-5-sulfonsäure und deren Natriumsalz (Benzophenone-4;
Uvinul®MS
40; Uvasorb®S
5) genannt.
Auch
die übliche
Zugabe von Parfümkomponenten
und Konservierungsmitteln ist möglich.
Weiterhin
können
die sprühfähigen Zubereitungen
Alkalisierungsmittel, üblicherweise
Alkali- oder Erdalkalihydroxide,
Ammoniak oder organische Amine, enthalten. Bevorzugte Alkalisierungsmittel
sind Monoethanolamin, Monoisopropanolamin, 2-Amino-2-methyl-propanol,
2-Amino-2-methyl-1,3-propandiol,
2-Amino-2-ethyl-1,3-propandiol, 2-Amino-2-methylbutanol und Triethanolamin
sowie Alkali- und Erdalkalimetallhydroxide. Insbesondere Monoethanolamin,
Triethanolamin sowie 2-Amino-2-methyl-propanol
und 2-Amino-2-methyl-1,3-propandiol sind im Rahmen dieser Gruppe
bevorzugt. Auch die Verwendung von ω-Aminosäuren wie ω-Aminocapronsäure als
Alkalisierungsmittel ist möglich.
Als
Farb-Pigmente eignen sich beispielsweise die Pigmente mit den C.I.-Namen
Pigment Red 57:1, Pigment Red 57:2. Pigment Red 172, Pigment Red
90:1, Pigment Yellow 100, Pigment Yellow 115, Pigment Red 174, Pigment
Red 4, Pigment Blue 29, Pigment Violet 15, Pigment Violet 16, Pigment
Red 29, Pigment Green 17, Pigment Green 18, Natural Red 4, Pigment
White 6, Pigment White 14 und Pigment White 31.
Bezüglich weiterer üblicher
Inhaltsstoffe wird ausdrücklich
auf die dem Fachmann bekannten Monographien, beispielsweise K. Schrader,
Grundlagen und Rezepturen der Kosmetika, Dr. Alfred Hüthig Verlag, Heidelberg,
verwiesen.
Die
erfindungsgemäßen Zubereitungen
werden auf dem Fachmann bekannte, übliche Weise hergestellt und
konfektioniert. So werden zunächst
die Wachskomponenten und die Emulgatoren geschmolzen und vermischt.
Die pulverförmige
anorganische Verbindung wird in die Schmelze eingerührt, wobei
das Pulver fein in der Schmelze dispergiert wird, und diese Mischung
schließlich
in flüssiger
Form zusammen mit gegebenenfalls weiteren Bestandteilen in Aerosoldosen
abgefüllt.
Nach dem Aufsetzen des Ventils wird schließlich als letzte Komponente
das Treibmittel zugegeben.
Ein
zweiter Gegenstand der Erfindung ist die Verwendung der erfindungsgemäßen sprühfähigen Zubereitungen
zum temporären
Verformen von Haaren.
Die
nachfolgenden Beispiele sollen den Gegenstand der vorliegenden Erfindung
weiter erläutern
ohne ihn in irgendeiner Weise zu beschränken.