DE102005059241B3 - Schwenkbar gelagerte Auflagepratze - Google Patents
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Abstract
Die vorliegende Erfindung betrifft eine Pratze (10) zum Transportieren von Coils oder Bandringen (20) mit horizontaler Achslage (21), insbesondere aus Eisen-, Nichteisenmetallen oder anderen Materialien wie beispielsweise Papier; mit einem das Coil bzw. den Bandring (20) in dessen Auge (22) aufnehmenden ersten Pratzenabschnitt (auch als Auflagepratze 11 bezeichnet) und einen den ersten Pratzenabschnitt (11) halternden zweiten Pratzenabschnitt (12). Erfindungsgemäß ist der erste Pratzenabschnitt (11) um eine Längsachse (13) der Pratze (10) schwenkbar am zweiten Pratzenabschnitt (12) gelagert. Dies schont vorteilhaft und in bislang nicht bekannter Weise das Coil bzw. den Bandring (20) bei achsversetzter Positionierung der Pratze (10) vor der Lastaufnahme, und zwar unabhängig davon, ob die Pratze (10) starr oder ggf. klappbar an einem Lastaufnahmemittel angeordnet ist.
Description
- Die Erfindung betrifft eine Pratze zum Transportieren von Coils oder Bandringen mit horizontaler Achslage, insbesondere aus Eisen-, Nichteisenmetallen oder anderen Materialien wie beispielsweise Papier; mit einem das Coil bzw. den Bandring in dessen Auge aufnehmenden ersten Pratzenabschnitt (auch als Auflagepratze bezeichnet) und einen den ersten Pratzenabschnitt halternden zweiten Pratzenabschnitt, wobei der erste Pratzenabschnitt um eine Längsachse der Pratze schwenkbar am zweiten Pratzenabschnitt gelagert ist.
- Für den Transport von Coils oder Bandringen mit horizontaler Achslage bedient man sich in der Praxis speziell ausgebildeter, mit einem Kran verbindbarer, Lastaufnahmemittel, wie sie beispielsweise aus der
DE 42 17 333 C2 bekannt sind. Die starr oder klappbar am Lastaufnahmemittel angeordneten Stahlpratzen können jedoch mitunter das Coil bzw. den Bandring insbesondere im Bereich des Coilauges aufgrund von Reib- und Schürfeffekten nachhaltig schädigen, so dass die inneren Lagen des Coils bzw. des Bandrings für eine Weiterverarbeitung unbrauchbar werden. Zur Vermeidung derartig kostentreibender Schäden ist bereits bekannt, die Auflagepratze mit einem, ggf. austauschbaren, PU-Schonbelag oder ähnlichem zu versehen. Jedoch reißt der Belag insbesondere bei im Coilauge hinreichend achsversetzter Pratzen-Positionierung vor der Lastaufnahme regelmäßig ab, so dass dann neben dem Coil auch die Pratze insoweit Schäden davon tragen. - In der
DE 39 19 654 C1 wird diese Problematik dadurch gelöst, dass die Lastaufnahmefläche an einem gegenüber dem Lastaufnahmearm um eine horizontale Schwenkachse in beiden Richtungen um einen begrenzten Winkel schwenkbaren, durch Federelemente in seine Mittelstellung vorgespannten Träger angebracht ist und dass bei an der Kraftübertragungsfläche an zumindest einem Punkt anliegender Lastaufnahmefläche der Lastaufnahmearm gegenüber der Kraftübertragungs fläche reibungsarm zur Mitte der Eingriffsöffnung hin verlagerbar ist. Diese Grundidee wird letztlich ausschließlich in Verbindung mit zweier, verhältnismäßig aufwendig ausgebildeten Richtmechaniken konkretisiert, welche als Zusatzteil der Pratze um eine horizontale Achse drehbar gelagert sind und die Funktion des Ausrichtens einerseits von der Funktion der Lastaufnahme andererseits entkoppeln. Die konkrete Ausgestaltung des Trägers indes bleibt unbeschrieben und soll sich allein aus11 derDE 39 19 654 C1 ergeben, wobei die dort gezeigte Anordnung ebenso wie die bevorzugt behandelten Richtmechaniken stets eine starr am Lastaufnahmearm angeordnete Pratze voraussetzen. - Dies sucht die Erfindung zu vermeiden. Ihr liegt die Aufgabe zugrunde, eine gegenüber dem Stand der Technik verbesserte Pratze zum schonenden Tramsportieren von Coils bzw. Bandringen mit horizontaler Achslage bereitzustellen.
- Diese Aufgabe wird durch eine Pratze zum Transportieren von Coils oder Bandringen mit horizontaler Achslage gemäß den Merkmalen des unabhängigen Patentanspruchs 1 gelöst. Vorteilhafte Aus- und Weiterbildungen, welche einzeln oder in Kombination miteinander eingesetzt werden können, sind Gegenstand der abhängigen Ansprüche.
- Die erfindungsgemäße Pratze zum Transportieren von Coils oder Bandringen mit horizontaler Achslage, insbesondere aus Eisen-, Nichteisenmetallen oder anderen Materialien wie Papier etc.; geht von gattungsgemäßen Pratzen aus, bei welchen der erste, auch als Auflagepratze bezeichnete, Pratzenabschnitt um eine Längsachse der Pratze schwenkbar am zweiten Pratzenabschnitt gelagert ist.
- Zwecks Rückführung des, im Zuge einer achsversetzten Positionierung der Auflagepratze im Coilauge vor Lastaufnahme verschwenkten ersten Pratzenabschnitts in eine definierte, vorzugsweise horizontale, Ausgangsposition zur Längsachse der Pratze ist erfindungsgemäß zwischen ersten und zweiten Pratzenabschnitt wenigstens ein Federelement angeordnet.
- Kumulativ zu einem Federelement kann am ersten Pratzenabschnitt wenigstens ein Gegengewicht angeordnet sein.
- Als Federelemente haben sich je nach Einsatzfall (weit- oder engräumig) bzw. zu transportierendem Gewicht insbesondere Torsions-, Zug-, Druck- und/oder Gasdrukfedern bewährt. Freilich sind auch aufwendigere Lösungen zur Rückführung verschwenkter Auflagepratzen auf elektromagnetischer oder hydraulischer Basis denkbar.
- Zweckmäßiger Weise ist zwischen dem ersten und dem zweiten Pratzenabschnitt ein Gleitlager angeordnet.
- Alternativ oder kumulativ hierzu kann zwischen dem ersten und dem zweiten Pratzenabschnitt wenigstens ein Wälzlager angeordnet sein.
- Erfindungsgemäß bevorzugt ist der erste Pratzenabschnitt selbst wenigstens teilweise als Gleitbuchse ausgebildet.
- Zur weiteren Schonung der Coils bzw. Bandringe gegen Schäden durch eine Pratze kann auch der am zweiten Pratzenabschnitt schwenkbar gelagerte erste Pratzenabschnitt wenigstens teilweise mit einem, ggf. austauschbaren, Schonbelag versehen sein.
- Die Erfindung eignet sich insbesondere für einklappbar ausgebildete an einem Lastaufnahmemittel angeordnete Pratzen. Sie schont vorteilhaft und in bislang nicht bekannter Weise das Coil bzw. den Bandring bei achsversetzter Positionierung der Pratze vor der Lastaufnahme.
- Zusätzliche Einzelheiten und weitere Vorteile der Erfindung werden nachfolgend beispielhaft an Hand eines universellen Lastaufnahmemittels, auf welches die vorliegende Erfindung jedoch nicht beschränkt ist, und in Verbindung mit der beigefügten Zeichnung beschrieben.
- Darin zeigen schematisch:
-
1 den Arm einer sogenannten Universalzange mit ausgeklappter Pratze zum Transportieren von Coils bzw. Bandringen; -
2 den Arm der Universalzange nach1 mit eingeklappter Pratze; -
3 die Pratze nach1 bzw.2 in perspektivischer Alleinstellung; -
4 die Pratze nach3 in einer Vorderansicht; -
5 die Pratze nach3 in einer Seitenansicht; -
6 die Pratze nach3 in einer Draufsicht; und -
7 den achsversetzten Eingriff der in den vorherigen Figuren dargestellten Pratze in ein Coilauge. - Bei der nachfolgenden Beschreibung einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung bezeichnen gleiche Bezugszeichen gleiche oder vergleichbare Komponenten.
-
1 zeigt den unbeladenen Arm31 einer sogenannten Universalzange30 . Vier äußere Pratzen32 sind vorzugsweise elektromechanisch in Längs- und Quererichtung verfahrbar und um 90° unter die Arme31 schwenkbar. Die beiden inneren Pratzen10 sind für den Transport von Coils bzw. Bandringen20 ; insbesondere aus Eisen-, Nichteisenmetallen oder anderen Materialien wie beispielsweise Papier, bestimmt und – wie in2 dargestellt – vorzugsweise einklappbar ausgeführt. Somit kann das Universalgerät30 auch bei engen Platzverhältnisses (z.B. LKW, Waggon und Frachter-Be- und Entladung) eingesetzt werden. Mit diesem universellen Lastaufnahmemittel30 lassen sich zudem viele verschiedene Lasten20 transportiert: beim Umschlag von Blechpaketen, palettierten Coils, Paletten und Behältern (nicht dargestellt) sind die vier äußeren Pratzen32 im Einsatz – beim Umschlag von Coils bzw. Bandringen20 in horizontaler Achslage21 die beiden inneren Pratzen10 . -
3 zeigt die innere Pratze10 nach1 bzw.2 in perspektivischer Alleinstellung. Die Pratze10 weist einen das Coil bzw. den Bandring20 in dessen Auge22 aufnehmenden im folgenden als Auflagepratze bezeichnete ersten Pratzenabschnitt11 und einen die Auflagepratze11 halternden zweiten Pratzenabschnitt12 auf. Zur Coilschonung bei achsversetzter Pratzen-Positionierung vor der Lastaufnahme (vgl.7 ) ist erfindungsgemäß die Auflagepratze11 um eine Längsachse13 der Pratze10 schwenkbar am zweiten Pratzenabschnitt12 gelagert. Der Schwenkwinkel α beträgt aus der dargestellten horizontalen Lage der Aufnahmepratze11 vorzugsweise je 25° nach recht und nach links. -
4 zeigt die Pratze10 nach3 in einer Vorderansicht;5 in einer Seitenansicht und6 in einer Draufsicht. Deutlich erkennbar ist, wie erfindungsgemäß bevorzugt die Auflagepratze11 selbst wenigstens teilweise als zylindrische Gleitbuchse14 ausgebildet ist und auf einem korrespondierend ausgebildeten Endstück17 des zweiten Pratzenabschnitts12 sitzt. Alternativ oder kumulativ hierzu und in Abhängigkeit der zu realisierenden Einbaugröße bzw. den zu transportierenden Gewichte können weitere Gleit- oder Wälzlager (nicht dargestellt) vorgesehen sein. - Zur weiteren Schonung der Coils bzw. Bandringe
20 gegen Schäden durch eine Pratze10 kann auch die am zweiten Pratzenabschnitt12 schwenkbar gelagerte Auflagepratze11 wenigstens teilweise mit einem, ggf. austauschbaren, Schonbelag15 versehen sein. - Zwecks Rückführung des, im Zuge einer achsversetzten Positionierung der Auflagepratze
11 im Coilauge22 vor Lastaufnahme verschwenkten ersten Pratzenabschnitts11 (vgl.7 ) in eine definierte, vorzugsweise horizontale, Ausgangsposition (vgl.3 ) zur Längsachse13 der Pratze10 ist zwischen Aufnahmepratze11 und zweiten Pratzenabschnitt12 erfindungsgemäß wenigstens ein Federelement16 , insbesondere eine Druckfeder, angeordnet. Als alternative Federelemente16 haben sich je nach Einsatzfall (weit- oder engräumig) bzw. zu transportierendem Gewicht auch Torsions-, Zug- und/oder Gasdruckfedern bewährt. Freilich sind auch aufwendigere Lösungen zur Rückführung verschwenkter Auflagepratzen11 auf elektromagnetischer oder hydraulischer Basis (nicht dargestellt) denkbar. - Kumulativ zu einem Federelement
16 können an der Auflagepratze11 auch Gegengewichte (nicht dargestellt) angeordnet sein. - An Hand von
7 schließlich soll dass Prinzip der Erfindung nochmals erläutert werden: wie dargestellt kommt es je nach Arbeitssituation immer wieder vor, dass die in den vorherigen Figuren dargestellte Auflageratze11 mitunter deutlich achsversetzt in ein Coilauge22 eingeführt wird, so dass am Anfang der anschließenden Aufnahme der Last20 die Auflagepratze11 bzw. ihr Schonbelag15 zunächst nur einseitig (in7 rechts) beaufschlagt wird. Dies führte bei herkömmlichen Auflagepratzen früher oder später zu einem Abriss des Balges15 und den zu vermeidenden Schädigungen an den Innenlagen22 des Coil20 . Erfindungsgemäß gelagerte Auflagepratzen11 nun geben einseitigen Belastungen definiert nach, so dass sich das Innenauge22 des Coils20 entlang der Aufnahmepratze11 abrollt und diese bzw. ihr Schonbelag15 sich am Innenauge schonend anschmiegt. Während des weiteren Anhebens der Last20 richtet sich das Coil20 im Lastschwerpunkt aus, wobei gleichzeitig die erfindungsgemäß zwischen ersten11 und zweiten12 Pratzenabschnitt angeordneten Federelemente16 die Auflagepratze11 zurück in ihre horizontale Ausgangslage (vgl.3 ) holen. - Die Erfindung schont vorteilhaft und in bislang nicht bekannter Weise das Auge
22 von Coils bzw. Bandringen20 bei achsversetzter Positionierung der Pratze10 vor der Aufnahme einer Last20 , und zwar unabhängig davon, ob die Pratze10 starr oder ggf. klappbar an einem Lastaufnahmemittel30 angeordnet ist. -
- 10
- (innere) Pratze
- 11
- erster Pratzenabschnitt; Auflagepratze
- 12
- zweiter Pratzenabschnitt
- 13
- Längsachse
der Pratze
10 - 14
- Gleitbuchse
- 15
- Schonbelag
- 16
- Federelement
- 17
- Endstück der zweiten
Pratzenabschnitts
12 - 20
- Coil, Bandring
- 21
- Horizontale
Achslage des Coils bzw. Bandrings
20 - 22
- Auge
des Coils bzw. des Bandrings
20 - 30
- Lastaufnahmemittel, insb. Universalzange
- 31
- Arm
der Universalzange
30 - 32
- äußere Pratzen
32 - α
- Schwenkwinkel
Claims (11)
- Pratze (
10 ) zum Transportieren von Coils oder Bandringen (20 ) mit horizontaler Achslage (21 ), insbesondere aus Eisen-, Nichteisenmetallen oder anderen Materialien wie beispielsweise Papier; welche zweigeteilt ausgeführt ist, mit einem das Coil bzw. den Bandring (20 ) in dessen Auge (22 ) aufnehmenden ersten Pratzenabschnitt (11 ) und einen den ersten Pratzenabschnitt (11 ) halternden zweiten Pratzenabschnitt (12 ), wobei der erste Pratzenabschnitt (11 ) um eine Längsachse (13 ) der Pratze (10 ) schwenkbar am zweiten Pratzenabschnitt (12 ) gelagert ist, und wobei zwischen ersten (11 ) und zweiten (12 ) Pratzenabschnitt wenigstens ein Federelement (16 ) angeordnet ist. - Pratze (
10 ) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass am ersten Pratzenabschnitt (11 ) wenigstens ein Gegengewicht angeordnet ist. - Pratze (
10 ) nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Federelement (16 ) eine Torsionsfeder ist. - Pratze (
10 ) nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass das Federelement (16 ) eine Zugfeder ist. - Pratze (
10 ) nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Federelement (16 ) eine Druckfeder ist. - Pratze (
10 ) nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Federelement (16 ) eine Gasdruckfeder ist. - Pratze (
10 ) nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass zwischen dem ersten (11 ) und dem zweiten (12 ) Pratzenabschnitt wenigstens ein Gleitlager angeordnet ist. - Pratze (
10 ) nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass zwischen ersten (11 ) und zweiten (12 ) Pratzenabschnitt wenigstens ein Wälzlager angeordnet ist. - Pratze (
10 ) nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der erste Pratzenabschnitt (11 ) wenigstens teilweise als Gleitbuchse (14 ) ausgebildet ist. - Pratze (
10 ) nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der erste Pratzenabschnitt (11 ) wenigstens teilweise mit einem Schonbelag (15 ) versehen ist. - Pratze (
10 ) nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Pratze (10 ) einklappbar ausgebildet an einem Lastaufnahmemittel (30 ) angeordnet ist.
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Also Published As
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R081 | Change of applicant/patentee |
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