DE102005058513A1 - Scheibenwaschanlage für einen Kraftwagen - Google Patents

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Thomas Dipl.-Ing. Becker
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Abstract

Die Erfindung betrifft eine Scheibenwaschanlage für einen Kraftwagen mit wenigstens einer Scheibenwaschdüse (10), die mittels einer Pumpe (26) über eine Zuführungsleitung (12) mit Scheibenwaschflüssigkeit aus einer Behältereinrichtung (14) zu versorgen ist. Erfindungsgemäß ist eine Schutzeinrichtung (54, 54') vorgesehen, mittels der entweder die Scheibenwaschflüssigkeit aus der Zuführungsleitung (12) zu entfernen ist, oder zusätzlich eine Bypassleitung (62) vorgesehen ist, über welche die Scheibenwaschdüse (10) mit einem frostsicheren Waschfluidkonzentrat zu versorgen ist.

Description

  • Die Erfindung betrifft eine Scheibenwaschanlage für einen Kraftwagen der im Oberbegriff der Patentansprüche 1 bzw. 8 angegebenen Art.
  • Derartige Scheibenwaschanlagen sind beispielsweise aus der DE 101 38 466 A1 und aus der DE 100 20 945 A1 als bekannt zu entnehmen, bei denen jeweils mindestens eine Scheibenwaschdüse mittels einer Pumpe über eine Zuführungsleitung mit Scheibenwaschflüssigkeit aus einer Behältereinrichtung zu versorgen sind. Die Behältereinrichtung umfasst dabei eine Kammer für Waschfluidkonzentrat, eine Kammer für Scheibenwaschwasser sowie eine Kammer zum Mischen der beiden vorgenannten Flüssigkeiten. Das Mischungsverhältnis der Scheibenwaschflüssigkeit wird dabei in Abhängigkeit der durch einen Temperatursensor ermittelten Außentemperatur des Kraftwagens eingestellt, um ein Einfrieren der Zuführungsleitung bzw. der mindestens einen Scheibenwaschdüse zu vermeiden. Als nachteilig bei diesen bekannten Scheibenwischanlagen ist der Umstand anzusehen, dass sich die Außentemperatur des Kraftwagens – insbesondere bei einer längeren Standzeit des Fahrzeugs – erheblich ändern kann, so dass das Mischungsverhältnis der Scheibenwaschflüssigkeit unter Umständen zu wenig frostsicheres Waschfluidkonzentrat aufweist. Bei stärker fallenden Außentemperaturen und insbesondere bei längeren Standzeiten des Kraftwagens kann es somit zu einem Einfrieren der Zuführungsleitung bzw. der mindestens einen Scheibenwaschdüse kommen, so dass eine Reinigung der Windschutzscheibe des Kraftwagens insbesondere nach einem Kaltstart nicht möglich ist.
  • Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es daher, eine Scheibenwaschanlage der eingangs genannten Art so zu verbessern, dass die Scheibenwaschanlage unabhängig von Änderungen der Außentemperatur des Kraftwagens stets einsatzfähig bleibt.
  • Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch eine Scheibenwaschanlage mit den Merkmalen der Patentansprüche 1 bzw. 8 gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen mit zweckmäßigen und nicht-trivialen Weiterbildungen der Erfindung sind in den übrigen Patentansprüchen beschrieben.
  • Bei der Scheibenwaschanlage gemäß Patentanspruch 1 ist erfindungsgemäß eine Schutzeinrichtung vorgesehen, mittels welcher die Scheibenwaschflüssigkeit aus der Zuführungsleitung zu entfernen ist. Hierdurch kann auf einfache Weise verhindert werden, dass bei einer längeren Standzeit des Kraftwagens und dabei unterhalb des Gefrierpunkts fallenden Außentemperaturen ein Einfrieren der Zuführungsleitung bzw. der Scheibenwaschdüse erfolgt. Vielmehr kann durch die erfindungsgemäße Schutzeinrichtung rechtzeitig die Scheibenwaschflüssigkeit aus der Zuführungsleitung entfernt bzw. diese trockengelegt werden. Die Schutzeinrichtung kann dabei auf unterschiedliche Weise aktiviert werden. So ist es beispielsweise denkbar, die Schutzeinrichtung automatisch beim Abstellen des Kraftwagens zu aktivieren und die Zuführungsleitung trockenzulegen. Das automatische Entfernen der Scheibenwaschflüssigkeit aus der Zuführungsleitung beim Abstellen des Kraftwagens kann beispielsweise nur dann erfolgen, wenn die Außentemperatur bereits nahe der Frostgrenze liegt und ein Einfrieren der Zuführungsleitung droht. Darüber hinaus wäre es auch denkbar, die Scheibenwaschflüssigkeit auch bei fahrendem Kraftfahrzeug immer dann aus der Zuführungsleitung abzusaugen bzw. zu entfernen, wenn die Gefahr des Einfrierens der Zuführungsleitung gegeben ist.
  • Eine baulich besonders einfache gestaltete Schutzeinrichtung kann geschaffen werden, wenn die ohnehin zur Förderung der Scheibenwaschflüssigkeit bzw. zum Reinigen der Fahrzeugscheiben benutzte Pumpe auch zum Entfernen der Scheibenwaschflüssigkeit aus der Zuführungsleitung verwendet wird. Eine besonders einfache und schnelle Entfernung der Scheibenwaschflüssigkeit lässt sich dabei realisieren, indem diese mittels der Pumpe aus der Zuführungsleitung gesaut wird.
  • Damit die Scheibenwaschanlage auch bei Außentemperaturen unterhalb der Frostgrenze sehr schnell eingesetzt werden kann, hat es sich als vorteilhaft gezeigt, nach dem Entfernen der Scheibenwaschflüssigkeit die Zuführungsleitung mittels der Schutzeinrichtung bzw. mittels der ohnehin vorhandenen Pumpe mit einem frostsicheren Waschfluidkonzentrat zu befüllen. Auf diese Art und Weise ist die Scheibenwaschanlage beispielsweise nach einem Kaltstart des Kraftwagens und bei Außentemperaturen unterhalb der Frostgrenze unmittelbar zur Reinigung der zugehörigen Scheibe einsatzbereit.
  • Über einen der Schutzeinrichtung zugeordneten Temperatursensor kann dabei auf einfache Weise ermittelt werden, ob die Gefahr des Einfrierens der Scheibenwaschflüssigkeit innerhalb der Zuführungsleitung gegeben ist. Dabei muss nicht unbedingt von der Frostgrenze für Wasser ausgegangen werden. Je nach Gefrierpunkt der Scheibenwaschflüssigkeit wäre es dabei auch denkbar, diese erst bei Temperaturen unterhalb von 0° C aus der Zuführungsleitung zu entfernen.
  • Als weiter vorteilhaft hat es sich gezeigt, der Schutzeinrichtung ein Umkehrventil zuzuordnen, in Abhängigkeit von dessen Stellung die Scheibenwaschflüssigkeit aus der Zuführungsleitung heraus bzw. in die Zuführungsleitung hinein gepumpt werden kann. Ein derartiges Umkehrventil bietet den Vorteil, dass die Pumpe beim Fördern der Scheibenwaschflüssigkeit zum Reinigen der Scheibe bzw. zum Herauspumpen der Scheibenwaschflüssigkeit in ein und derselben Drehrichtung betrieben werden kann.
  • Bei der Scheibenwaschanlage gemäß Patentanspruch 8 ist erfindungsgemäß vorgesehen, zusätzlich zu der Zuführungsleitung eine Bypassleitung einer Schutzeinrichtung vorzusehen, über welche die Scheibenwaschdüse mit einem frostsicheren Waschfluidkonzentrat versorgt werden kann. Kommt es demgemäß aufgrund einer fallenden Außentemperatur des Kraftwagens zu einem Einfrieren der Zuführungsleitung für Scheibenwaschflüssigkeit, so kann die Reinigungsfunktion der Scheibenwaschanlage dadurch aufrechterhalten werden, dass die mindestens eine Scheibenwaschdüse über die alternativ zur Zuführungsleitung vorgesehene Bypassleitung versorgt wird. Innerhalb der Bypassleitung wird dabei ein Waschfluidkonzentrat gefördert, dessen Gefrierpunkt entsprechend ausgelegt ist, um ein Einfrieren innerhalb der Bypassleitung sicher vermeiden zu können.
  • Das innerhalb der Bypassleitung zu fördernde Waschfluidkonzentrat wird dabei in einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung durch die ohnehin vorhandene Pumpe zur Förderung der Scheibenwaschflüssigkeit bewegt, um eine baulich besonders einfache Gestaltung der Scheibenwaschanlage zu erreichen. Dies kann in besonders einfacher Weise dadurch realisiert werden, dass ein weiteres Bypassventil vorgesehen ist, in Abhängigkeit von dessen Stellung die Zuführungsleitung mit einer Kammer mit Waschflüssigkeit bzw. die Bypassleitung mit einer Kammer mit frostsicherem Waschfluidkonzentrat zu verbinden ist.
  • Die Versorgung der Scheibenwaschdüse erfolgt vorzugsweise in Abhängigkeit eines Signals eines Temperatursensors, welcher ermittelt, ob – abhängig von der Außentemperatur des Kraftwagens – die zu reinigende Scheibe mit Scheibenwaschflüssigkeit aus der Zuführungsleitung oder mit frostsicherem Waschfluidkonzentrat aus der Bypassleitung versorgt werden soll.
  • Bei den Scheibenwaschanlagen gemäß Patentanspruch 1 bzw. gemäß Patentanspruch 8 hat es sich als gleichermaßen vorteilhaft gezeigt, die Zuführungsleitung mittels einer Heizung beheizbar auszubilden. Auf diese Art und Weise kann die Scheibenwaschdüse nach der Inbetriebnahme des Kraftwagens relativ schnell wieder mit üblicher Scheibenwaschflüssigkeit versorgt werden, welche im Allgemeinen bedeutend günstiger ist, als ein frostsicheres Waschfluidkonzentrat. In diesem Zusammenhang hat es sich als weiter vorteilhaft gezeigt, eine Kammer mit Waschfluidkonzentrat und eine Kammer mit Wasser zum Herstellen der Scheibenwaschflüssigkeit mittels einer Heizung beheizbar auszubilden, um nach der Inbetriebnahme des Kraftwagens sehr schnell wieder Scheibenwaschflüssigkeit bereitstellen zu können.
  • Weitere Vorteile, Merkmale und Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung von zwei bevorzugten Ausführungsbeispielen sowie anhand der Zeichnungen, diese zeigen in:
  • 1 eine schematische Darstellung einer Scheibenwaschanlage mit einer Schutzeinrichtung, mittels der die Scheibenwaschflüssigkeit aus einer Zuführungsleitung für die Scheibenwaschdüsen zu entfernen ist; und in
  • 2 eine schematische Darstellung gemäß 1, wobei eine alternative Schutzeinrichtung mit einer Bypassleitung vorgesehen ist, über welche die Scheibenwaschdüse mit einem frostsicheren Waschfluidkonzentrat versorgt werden kann.
  • In 1 ist in einer schematischen Schnittdarstellung eine Scheibenwaschanlage für einen Kraftwagen dargestellt, welche im vorliegenden Ausführungsbeispiel drei Scheibenwaschdüsen 10 umfasst, über welche beispielsweise eine Windschutzscheibe oder eine Abdeckscheibe eines Scheinwerfers mit einer Scheibenwaschflüssigkeit versorgt bzw. gereinigt werden kann. Die drei Scheibenwaschdüsen 10 werden über eine Zuführungsleitung 12 mit der Scheibenwaschflüssigkeit aus einer Behältereinrichtung 14 versorgt. Die Behältereinrichtung 14 umfasst im Wesentlichen drei Flüssigkeitskammern, nämlich eine Kammer 16 mit Wasser, eine Kammer 18 mit Waschfluidkonzentrat und eine Mischungskammer 20, in welcher die Scheibenwaschflüssigkeit in einem gewünschten Mischungsverhältnis von Wasser aus der Kammer 16 und Waschfluidkonzentrat aus der Kammer 18 zubereitet werden kann. Hierzu ist zwischen Verbindungskanälen 21, 22 der beiden Kammern 16, 18 für Wasser und Waschfluidkonzentrat sowie der Mischungskammer 20 für die gemischte Scheibenwaschflüssigkeit ein Mischventil 24 vorgesehen, welches die Einlassmenge von Wasser bzw. Waschfluidkonzentrat aus den Kammern 16 und 18 in die Mischungskammer 20 – beispielsweise abhängig von der momentanen Außentemperatur des Kraftwagens – steuert bzw. bestimmt. Die innerhalb der Mischungskammer 20 bevorratete Scheibenwaschflüssigkeit wird zum Reinigen der zugehörigen Scheibe bzw. zum Bereitstellen an den Scheibenwaschdüsen 10 mittels einer Pumpe 26 gefördert, welche saugseitig über die Leitung 28 mit der Mischungskammer 20 und druckseitig mit der Zuführungsleitung 12 verbunden ist. Im Bereich der Pumpe 26 erstreckt sich ein Umkehrventil 30 zwischen der saugseitigen Leitung 28 und der druckseitigen Zuführungsleitung 12. Außerdem ist im Bereich der saugseitig der Pumpe 26 angeordneten Leitung 28 ein Bypassventil 31 vorgesehen, dessen Funktion im Weiteren noch erläutert werden wird.
  • Die Kammer 16 für reines Wasser, die Mischungskammer 20 zur Bevorratung des Gemisches aus Wasser bzw. Waschfluidkonzentrat der Kammern 16, 18 sowie die Zuführungsleitung 12 sind über eine Heizung 32 beheizbar, welche im vorliegenden Ausführungsbeispiel mit einem Motorkühlwasserkreislauf über einen Motorkühlwassereinlass 34 und einen Motorkühlwasserauslass 36 verbunden sind. Hierbei sind innerhalb der Behälterwände 38, 40 der Kammer 16 für reines Wasser bzw. der Mischungskammer 20 eine Mehrzahl von Kanälen 42 bzw. 44 vorgesehen, innerhalb welchen das über den Motorkühlwassereinlass 34 einströmende warme Wasser hindurchströmen kann, bis dieses schließlich wieder zurück zum Motorkühlwasserauslass 36 gelangt. Darüber hinaus sind die Kanäle 44 der Behälterwand 40 der Mischungskammer 20 über Zwischenkanäle 46 mit Kanaladern 48, 49 verbunden, welche parallel zu der Zuführungsleitung 12 für die Scheibenwaschflüssigkeit verlaufen. Mit anderen Worten bilden die Zuführungsleitung 12 sowie die beiden Kanaladern 48, 49 einen dreiadrigen Schlauch, welcher beispielsweise aus einem einteiligen gummielastischen Kunststoff hergestellt sein kann. Über die eine Kanalader 48 kann dabei das Motorkühlwasser in den Schlauch einströmen und über die weitere Kanalader 49 wieder zurück zu den Zwischenkanälen 46. Insgesamt ist somit innerhalb der Behälterwände 38, 40 der Kammer 16 bzw. der Mischungskammer 20 sowie innerhalb des Schlauchs mit der Zuführungsleitung 12 ein Kanalsystem geschaffen, über welches Motorkühlwasser vom Motorkühlwassereinlass 34 bis zum Motorkühlwasserauslass 36 zirkulieren kann. Bei laufendem Motor des Kraftwagens und entsprechend beheiztem Motorkühlwasser kann hierdurch auf einfache Weise das reine Wasser innerhalb der Kammer 16 und die mit Wasser angereicherte Scheibenwaschflüssigkeit innerhalb der Mischungskammer 20 bzw. innerhalb der Zuführungsleitung 12 über den jeweiligen Gefrierpunkt erwärmt werden, damit im Fahrbetrieb des Kraftwagens – auch bei Temperaturen unterhalb des Gefrierpunkts des Wassers bzw. der Scheibenwaschflüssigkeit – eine Reinigung der Scheiben erfolgen kann. Alternativ zu der hier vorgeschlagenen Heizung 32 mittels des Motorwasserkreislaufs wäre es natürlich auch denkbar, das Wasser bzw. die Scheibenwaschflüssigkeit beispielsweise mittels einer Widerstandsheizung mit innerhalb der Begrenzungswände 38, 40 angeordneten Heizleitern zu erwärmen.
  • Die Scheibenwaschanlage gemäß 1 funktioniert nun folgendermaßen:
    Über einen Temperatursensor 50 wird die Außentemperatur des Kraftwagens an ein Steuergerät 52 weitergegeben, über welches eine Schutzeinrichtung 54 gesteuert werden kann. Wird nun der Kraftwagen abgestellt, so wird dies vom Steuergerät 52 gleichermaßen registriert wie die über den Temperatursensor 50 ermittelte Außentemperatur. Unterschreitet diese Außentemperatur einen kritischen Wert beispielsweise nahe des Gefrierpunkts der Scheibenwaschflüssigkeit innerhalb der Mischungskammer 20 bzw. innerhalb der Zuführungsleitung 12, so wird die Scheibenwaschflüssigkeit mittels der Schutzeinrichtung 54 aus der Zuführungsleitung 12 entfernt. Hierzu wird das Umkehrventil 30 der Schutzeinrichtung 54 – in Draufsicht auf 1 betrachtet – nach oben hin bewegt. Hierdurch wird die Saug- und die Druckseite der Pumpe 26 vertauscht. Wird nun die Pumpe 26 eingeschaltet, so saugt diese aus der – nunmehr saugseitig angeordneten – Zuführungsleitung 12 die innerhalb dieser sich befindende Scheibenwaschflüssigkeit ab und befördert diese über die – durch die Schaltung des Umkehrventils 30 nunmehr druckseitige – Leitung 28 zurück in die Mischungskammer 20. Mit anderen Worten wird also mittels der Schutzeinrichtung 54 die Pumpe 26 zum Entfernen der Scheibenwaschflüssigkeit eingeschaltet, sobald das Umkehrventil entsprechend nach oben bewegt und hierdurch die Saug- und die Druckseite der Pumpe 26 vertauscht worden sind. Hierdurch kann die Pumpe 26 sowohl zum Fördern der Scheibenwaschflüssigkeit in Richtung der Scheibenwaschdüsen 10 wie auch zum Entfernen der Scheibenwaschflüssigkeit aus der Zuführungsleitung 12 heraus in dergleichen Drehrichtung betrieben werden. Gleichfalls wäre natürlich auch denkbar, anstelle des Umkehrventils 30 eine Pumpe 26 zu verwenden, welche reversibel in beiden Drehrichtungen betrieben werden kann. Nachdem die gesamte Scheibenwaschflüssigkeit aus der Zuführungsleitung 12 abgesaugt und in die Mischungskammer 20 zurückbefördert worden ist, kann die Pumpe 26 abgeschaltet und das Umkehrventil 30 in die in 1 dargestellte Stellung nach unten zurückverfahren werden. Im Anschluss daran wird das zwischen der Leitung 28 und der Mischungskammer 20 angeordnete Bypassventil 31 in 1 in Richtung nach rechts geschaltet, so dass diese Verbindung unterbrochen wird. Gleichzeitig wird das Bypassventil 31 in eine Stellung gebracht, in welcher die – nunmehr wieder saugseitig der Pumpe 26 angeordnete – Leitung 28 mit einer Leitung 56 in Verbindung steht, welche ihrerseits an die Kammer 18 mit dem frostsicheren Waschfluidkonzentrat angeschlossen ist. Durch Betätigung der Pumpe 26 wird sodann Waschfluidkonzentrat über die Leitungen 56 und 28 in die Zuführungsleitung 12 gepumpt, bis diese vollständig mit frostsicherem Waschfluidkonzentrat befüllt ist. Somit ist gewährleistet, dass auch bei tiefen Außentemperaturen unterhalb des Gefrierpunkts der Scheibenwaschflüssigkeit die Scheibenwaschanlage beispielsweise unmittelbar nach einem Kaltstart des Kraftwagens dadurch einsatzfähig ist, dass die Scheibenwaschdüsen 10 dann mit frostsicherem Waschfluidkonzentrat aus der Kammer 18 versorgt werden. Sobald die Kammer 16 für reines Wasser, die Mischungskammer 20 für die Scheibenwaschflüssigkeit sowie die Zuführungsleitung 12 durch die mit dem Motorkühlwasserkreislauf verbundene Heizung 32 ausreichend erwärmt sind, kann das Umkehrventil 30 in 1 nach oben geschaltet werden und durch Betätigen der Pumpe 26 das in der Zuführungsleitung 12 sich befindende Waschfluidkonzentrat zurück in die Kammer 18 gepumpt werden. Dabei wird die Pumpe 26 saugseitig mit der Zuführungsleitung 12 verbunden und druckseitig mit der Leitung 28. Danach wird das Umkehrventil 30 wieder in die in 1 dargestellte Position zurückgeschaltet und somit die Pumpe 26 saugseitig mit der Leitung 28 und druckseitig mit der Zuführungsleitung 12 verbunden. Anschließend kann das Bypassventil 31 wieder in die in 1 dargestellte Stellung zurückgeschaltet werden.
  • Hierdurch wird die saugseitig der Pumpe 26 angeordnete Leitung 28 – anstelle mit der Kammer 18 für Waschfluidkonzentrat – wieder mit der Mischungskammer 20 mit Scheibenwaschflüssigkeit verbunden. Mit anderen Worten erfolgt die Versorgung der Scheibenwaschdüsen 10 wieder mit kostengünstigerer Scheibenwaschflüssigkeit, sobald durch die Heizung 32 gewährleistet ist, dass das Wasser beziehungsweise die Scheibenwaschflüssigkeit innerhalb der Kammer 16, der Mischungskammer 20 und der Zuführungsleitung 12 nicht mehr gefrieren kann.
  • In einer alternativen Ausführungsform kann die Zuführungsleitung 12 nach dem Entfernen bzw. Absaugen der Scheibenwaschflüssigkeit mittels der Pumpe 26 auch leer bzw. trocken gelassen werden. Mit anderen Worten ist es nicht zwingend erforderlich, dass die Zuführungsleitung 12 im Anschluss an das Absaugen bzw. Entfernen der Scheibenwaschflüssigkeit mit Waschfluidkonzentrat gefüllt wird. In diesem Fall kann über die Schutzeinrichtung 54 bzw. über den Temperatursensor 50 nach einem Kaltstart des Kraftwagens zunächst ermittelt werden, welche Außentemperatur vorliegt. Sollte die Außentemperatur nahe des Gefrierpunkts der Scheibenwaschflüssigkeit liegen, so kann die Zuführungsleitung 12 – mittels der vorbeschriebenen Prozedur – mit Waschfluidkonzentrat befüllt werden. Sollte hingegen die Außentemperatur des Kraftwagens ausreichend oberhalb des Gefrierpunkts der Scheibenwaschflüssigkeit liegen, so kann die Zuführungsleitung 12 bereits unmittelbar nach dem Kaltstart des Kraftwagens wieder mit Scheibenwaschflüssigkeit aus der Mischungskammer 20 – und nicht mit Waschfluidkonzentrat aus der Kammer 18 – befüllt werden. In diesem Fall ist das Bypassventil 31 entsprechend in seine in 1 dargestellt Stellung zurückzuverfahren. Da demgemäß bei dem beschriebenen Ausführungsbeispiel Waschfluidkonzentrat nur dann in die trockene Zuführungsleitung 12 gepumpt wird, wenn die Außentemperatur des Kraftwagens für die Förderung von nicht frostsicherer Scheibenwaschflüssigkeit zu tief sind, ergibt sich hierdurch eine Scheibenwaschanlage, die sehr ökonomisch mit dem zumeist relativ teueren Waschfluidkonzentrat umgeht.
  • In 1 sind zwei Sensoren 58, 59 erkennbar, über welche ein zu geringer Flüssigkeitsstand innerhalb der Kammern 16, 18 an ein Display im Innenraum des Kraftwagens weitergegeben wird. Darüber hinaus ist in 1 eine weitere Pumpe 60 erkennbar, welche zur Reinigung der Scheinwerfer vorgesehen ist.
  • In 2 ist die Scheibenwaschanlage gemäß 1 dargestellt, wobei gleiche bzw. gleichwirkende Bauteile mit identischen Bezugszeichen versehen sind. Die Scheibenwaschanlage gemäß 2 unterscheidet sich von derjenigen gemäß 1 insbesondere dadurch, dass zusätzlich zu der Zuführungsleitung 12 eine Bypassleitung 62 vorgesehen ist, über welche die Scheibenwaschdüsen 10 mit frostsicherem Waschfluidkonzentrat aus der Kammer 18 zu versorgen sind. Weiter unterscheidet sich die Scheibenwaschanlage gemäß 2 durch eine andersartig gestaltete und funktionierende Schutzeinrichtung 54', welche sich von der Ausführungsform gemäß 1 insbesondere dadurch unterscheidet, dass anstelle des Umkehrventils 30 ein weiteres Bypassventil 64 vorgesehen ist. Zwischen dem ersten Bypassventil 31 und dem weiteren Bypassventil 64 ist die Pumpe 26 angeordnet.
  • Die Scheibenwaschanlage gemäß 2 funktioniert folgendermaßen:
    Im normalen Waschbetrieb befinden sich die beiden Bypassventile 31, 64 in ihrer in 2 dargestellten Stellung. Wird nun die Scheibenwachanlage vom Innenraum des Kraftwagens betätigt, so erhält die Pumpe 26 ein Steuersignal und fördert Scheibenwaschflüssigkeit aus der Mischungskammer 20 über die saugseitige Leitung 28 und die druckseitige Zuführungsleitung 12 zu den Scheibenwaschdüsen 10. Wird der Kraftwagen beispielsweise im Winter bei Außentemperaturen nahe des Gefrierpunkts der Scheibenwaschflüssigkeit abgestellt, so gefriert diese gegebenenfalls innerhalb der Mischungskammer 20 bzw. innerhalb der Zuführungsleitung 12. Beim nachfolgenden Kaltstart des Kraftwagens wird die Außentemperatur 50 über das Steuergerät 52 aufgenommen und festgestellt, ob diese unterhalb des Gefrierpunkts der Scheibenwaschflüssigkeit liegt. Ist dies der Fall und ist demgemäß die Scheibenwaschflüssigkeit innerhalb der Mischungskammer 20 bzw. der Zuführungsleitung 12 gefroren, so werden über die Schutzeinrichtung 54' die beiden Bypassventile 31, 64 aus ihrer in 2 dargestellten Position in die jeweils entgegengesetzte Stellung geschalten. Hierzu wird das erste Bypassventil 31 in 2 in Richtung nach rechts und das weitere Bypassventil 64 in Richtung nach unten verfahren. Wird anschließend die Pumpe 26 betätigt, so ist diese saugseitig – durch das entsprechend geschaltete Bypassventil 31 – nicht mehr mit der Mischungskammer 20, sondern vielmehr über die Leitung 56 mit der Kammer 18 für frostsicheres Waschfluidkonzentrat verbunden. Druckseitig ist die Pumpe 26 durch das entsprechend geschaltete weitere Bypassventil 64 nicht mehr mit der Zuführungsleitung 12, sondern vielmehr mit der Bypassleitung 62 verbunden. Im Ergebnis wird somit bei eingeschalteter Pumpe 26 nunmehr Waschfluidkonzentrat aus der Kammer 18 in die Bypassleitung 62, und schlussendlich zu den Scheibenwaschdüsen 10 befördert. Hier sind die Scheibenwaschdüsen 10 nicht nur mit der Zuführungsleitung 12, sondern auch mit der Bypassleitung 62 verbunden. Wird demnach bei einem Kaltstart des Kraftwagens bei Außentemperaturen unterhalb des Gefrierpunkts der Scheibenwaschflüssigkeit die Scheibenwaschanlage betätigt, so werden die Scheibenwaschdüsen 10 nicht mit Scheibenwaschflüssigkeit aus der Mischungskammer 20, sondern vielmehr mit frostsicherem Waschfluidkonzentrat aus der Kammer 18 versorgt. Sobald die Kammer 16 für das reine Wasser, die Mischungskammer 20 mit der aus dem Waschfluidkonzentrat und dem Wasser gemischten Scheibenwaschflüssigkeit sowie die Zuführungsleitung 12 durch die mit dem Motorkühlwasserkreislauf verbundene Heizung 32 entsprechend aufgewärmt sind, können die Scheibenwaschdüsen 10 wieder mit der kostengünstigeren Scheibenwaschflüssigkeit versorgt werden. Hierzu werden die beiden Bypassventile 31, 34 wieder in die in 2 dargestellte Ausgangsstellung zurückverfahren. Mit anderen Worten wird bei der vorliegenden Scheibenwaschanlage in Kauf genommen, dass die Scheibenwaschflüssigkeit bei Unterschreiten ihres Gefrierpunkts innerhalb der Zuführungsleitung 12 bzw. innerhalb der Mischungskammer 20 gefriert. Damit auch in diesem Fall – beispielsweise beim Kaltstart des Kraftwagens bei tiefen Außentemperaturen – die Reinigungsfunktion der Scheibenwaschanlage aufrechterhalten wird, werden die Scheibenwaschdüsen 10 dann entsprechend über die Bypassleitung 62 mit frostsicherem Waschfluidkonzentrat versorgt. Nachdem die kostengünstigere Scheibenwaschflüssigkeit mittels der Heizung 32 nach einer Zeitdauer nach dem Kaltstart aufgewärmt ist, wird dann die Schutzeinrichtung 54' mit den Bypassventilen 31, 64 wieder so umgestellt, dass die Versorgung der Scheibenwaschdüsen 10 mit Scheibenwaschflüssigkeit erfolgen kann.

Claims (13)

  1. Scheibenwaschanlage für einen Kraftwagen mit wenigstens einer Scheibenwaschdüse (10), die mittels einer Pumpe (26) über eine Zuführungsleitung (12) mit Scheibenwaschflüssigkeit aus einer Behältereinrichtung (14) zu versorgen ist, dadurch gekennzeichnet, dass eine Schutzeinrichtung (54) vorgesehen ist, mittels der die Scheibenwaschflüssigkeit (12) aus der Zuführungsleitung zu entfernen ist.
  2. Scheibenwaschanlage nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Schutzeinrichtung (54) die Pumpe (26) zugeordnet ist, mittels der die Scheibenwaschflüssigkeit aus der Zuführungsleitung (12) zu entfernen ist.
  3. Scheibenwaschanlage nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Scheibenwaschflüssigkeit mittels der Pumpe (26) aus der Zuführungsleitung (12) zu saugen ist.
  4. Scheibenwaschanlage nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass nach dem Entfernen der Scheibenwaschflüssigkeit die Zuführungsleitung (12) mittels der Schutzeinrichtung (54) mit einem frostsicheren Waschfluidkonzentrat zu befüllen ist.
  5. Scheibenwaschanlage nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Schutzeinrichtung (54) ein Temperatursensor (50) zugeordnet ist, wobei die die Scheibenwaschflüssigkeit in Abhängigkeit von der Außentemperatur aus der Zuführungsleitung (12) zu entfernen ist.
  6. Scheibenwaschanlage nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Schutzeinrichtung (54) ein Umkehrventil (30) zugeordnet ist, in Abhängigkeit von dessen Stellung die Scheibenwaschflüssigkeit aus der Zuführungsleitung (12) heraus bzw. in die Zuführungsleitung (12) hinein zu pumpen ist.
  7. Scheibenwaschanlage nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Schutzeinrichtung (54) ein Bypassventil (31) zugeordnet ist, in Abhängigkeit von dessen Stellung die Zuführungsleitung (12) mit einer Kammer (20) mit Scheibenwaschflüssigkeit bzw. mit einer Kammer (18) mit frostsicherem Waschfluidkonzentrat zu verbinden ist.
  8. Scheibenwaschanlage für einen Kraftwagen mit wenigstens einer Scheibenwaschdüse (10), die mittels einer Pumpe (26) über eine Zuführungsleitung (12) mit Scheibenwaschflüssigkeit aus einer Behältereinrichtung (14) zu versorgen ist, dadurch gekennzeichnet, dass zusätzlich zu der Zuführungsleitung (12) eine Bypassleitung (62) einer Schutzeinrichtung (54') vorgesehen ist, über welche die Scheibenwaschdüse (10) mit einem frostsicheren Waschfluidkonzentrat zu versorgen ist.
  9. Scheibenwaschanlage nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass der Schutzeinrichtung (54') die Pumpe (26) zugeordnet ist, mittels der das frostsichere Waschfluidkonzentrat in die Bypassleitung (62) zu fördern ist.
  10. Scheibenwaschanlage nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass der Schutzeinrichtung (54') ein weiteres Bypassventil (64) zugeordnet ist, in Abhängigkeit von dessen Stellung die Zuführungsleitung (12) mit einer Kammer (20) mit Scheibenwaschflüssigkeit bzw. die Bypassleitung (62) mit einer Kammer (18) mit frostsicherem Waschfluidkonzentrat zu verbinden ist.
  11. Scheibenwaschanlage nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass der Schutzeinrichtung (54') ein Temperatursensor (50) zugeordnet ist, wobei die Scheibenwaschdüse (10) in Abhängigkeit von der Außentemperatur mit dem frostsicheren Waschfluidkonzentrat zu versorgen ist.
  12. Scheibenwaschanlage nach einem der Ansprüche 1 oder 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Zuführungsleitung (12) mittels einer Heizung (32) beheizbar ausgebildet ist.
  13. Scheibenwaschanlage nach einem der Ansprüche 1 oder 8, dadurch gekennzeichnet, dass eine Kammer (20) mit Scheibenwaschflüssigkeit und eine Kammer (16) mit Wasser mittels einer Heizung beheizbar ausgebildet sind.
DE200510058513 2005-12-08 2005-12-08 Scheibenwaschanlage für einen Kraftwagen Withdrawn DE102005058513A1 (de)

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