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Stand der
Technik
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Die
Erfindung geht aus von einem Verfahren zum Kalibrieren des von einem
Breitband-Lambdasensor
bereitgestellten Signals und einer Vorrichtung zur Durchführung des
Verfahrens nach der Gattung der unabhängigen Ansprüche.
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In
der
DE 198 10 483
A1 ist ein Verfahren zur Bestimmung des Sensorsignal-Offsets
von HC- und/oder
NOx-Sensoren beschrieben. In einem Betriebszustand einer Brennkraftmaschine
und eines Katalysators, in welchem keine HC- bzw. NOx-Emissionen
auftreten, wird das vom Sensor bereitgestellte Signal als Offset-Signal
gewertet und zur Kalibrierung des Sensorsignals herangezogen. Ein
Zustand, in welchem keine HC- bzw. NOx-Emissionen auftreten, ist
beispielsweise während
einer Schubabschaltung der Brennkraftmaschine gegeben, die zur Kraftstoff-Einsparung vorgesehen
sein kann, wenn vorgegebene Betriebsbedingungen vorliegen.
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In
der
DE 38 27 978 A1 sind
ein Verfahren und eine Vorrichtung für eine stetige Lambdaregelung
beschrieben, bei denen das von einem Sprung-Lambdasensor bereitgestellte
Signal derart verarbeitet wird, dass im Bereich um Lambda = 1 eine
stetige Lambdaregelung möglich
ist. Das Verfahren beruht darauf, dass es nicht mit Sensorspannungs-Regelabweichungen
arbeitet, sondern dass es Lambdawert-Regelabweichungen gemäß einem sensorcharakteristischen
Zusammenhang zwischen Sensorspannungswerten und Lambdawerten bestimmt.
Das vom Sprung-Lambdasensor
bereitgestellte Signal hängt
von der Sensortemperatur ab. Vorgesehen ist deshalb eine Korrektur
des vom Sprung-Lambdasensor bereitgestellten Lambdasignals in Abhängigkeit
von der Sensortemperatur zur Kalibrierung des Sensorsignals. Eine
weitere Korrektur zur noch genaueren Kalibrierung sieht die Ermittlung
des Sensorsignal-Offsets während
der Schubabschaltung der Brennkraftmaschine vor.
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In
der
DE 100 36 129
A1 ist ein Verfahren zum Messen einer Abgaszusammensetzung
mit einem Sprung-Lambdasensor beschrieben, der eine Sensorheizung
aufweist. Vorgesehen ist eine Korrektur des Sensorsignals in Abhängigkeit
von der Sensortemperatur, bei welcher jeder Signalspannung eine
Korrekturspannung in Abhängigkeit
von der Sensortemperatur zugeordnet wird.
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In
der
DE 199 19 427
A1 ist ein Verfahren zur Korrektur des von einem Breitband-Lambdasensor bereitgestellten
Signals beschrieben, bei welchem die Steigung der Sensorsignal-Kennlinie in Abhängigkeit
vom Sensorsignal korrigiert wird, welches während einer Schubabschaltung
der Brennkraftmaschine auftritt.
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In
dem Fachbuch "Ottomotor-Management/Bosch", Verlag Vieweg,
1. Auflage, 1998, Seite 22–23,
ist ein Breitband-Lambdasensor beschrieben, der eine Sensorkammer
aufweist, die über
eine Diffusionsbarriere mit einem Gasraum verbunden ist. In der
Sensorkammer ist eine innere Pumpelektrode angeordnet, die mit einer äußeren Pumpelektrode und
einem zwischen den Pumpelektroden liegenden Sauerstoffionen leitenden
Elektrolyten eine Pumpzelle bildet. Mit der Pumpzelle können Sauerstoffionen durch
den Elektrolyten aus der Sensorkammer heraus oder in die Sensorkammer
hinein gepumpt werden.
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Neben
der Pumpzelle ist eine Messzelle vorhanden, die zwischen der inneren
Pumpelektrode und einer Referenzgas-Elektrode liegt, wobei zwischen
der inneren Pumpelektrode und der Referenzgas-Elektrode ebenfalls
ein Sauerstoffionen leitender Elektrolyt angeordnet ist. Die Messzelle
entspricht einer Nernst-Zelle, bei der die sich im thermodynamischen
Gleichgewicht zwischen der inneren Pumpelektrode und der Referenzelektrode
ausbildende Potentialdifferenz dem Logarithmus des Verhältnisses des
Partialdrucks des untersuchenden Gases in der Sensorkammer und des
Partialdrucks des untersuchenden Gases in der Luftreferenz proportional
ist. Ziel einer Messung des Abgaslambdas ist es, den Sauerstoff-Partialdruck
in der Sensorkammer derart zu beeinflussen, dass das Nernst-Potenzial
konstant auf einem vorgegebenen Wert bleibt, der vorzugsweise Lambda
= 1 entspricht. Eine Schaltungsanordnung ändert zu diesem Zweck einen
elektrischen Pumpstrom, mit dem die äußere Pumpelektrode beaufschlagt
wird. Die Polarität
und der Betrag des Pumpstroms hängen
davon ab, ob und um welchen Betrag das vorgegebene Nernst-Potenzial über- oder unterschritten
ist. Der sich einstellende Pumpstrom ist ein Maß für das Abgaslambda.
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Der
Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zum Kalibrieren
des von einem Breitband-Lambdasensor bereitgestellten Signals und eine
Vorrichtung zur Durchführung
des Verfahrens anzugeben.
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Die
Aufgabe wird durch die in den unabhängigen Ansprüchen angegebenen
Merkmale jeweils gelöst.
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Offenbarung
der Erfindung
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Das
erfindungsgemäße Verfahren
zum Kalibrieren des von einem im Abgasbereich einer Brennkraftmaschine
angeordneten Breitband-Lambdasensor bereitgestellten Signals sieht
die Ermittlung eines Korrekturwerts zum Bereitstellen zumindest
eines Maßes
für den
Lambda-Istwert vor. Die Ermittlung des Korrekturwerts wird während eines
vorgegebenen Betriebszustands der Brennkraftmaschine vorgenommen,
in welchem keine Kraftstoff-Zumessung erfolgt und die Drehzahl der
Brennkraftmaschine oberhalb eines Schwellenwert liegt. Erfindungsgemäß ist vorgesehen,
dass der Korrekturwert in Abhängigkeit
von der Temperatur des Breitband-Lambdasensors während des vorgegebenen Betriebszustands
der Brennkraftmaschine ermittelt wird.
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Anhand
von Versuchen wurde festgestellt, dass nicht nur das von einem im
allgemeinen unbeheizten Sprung-Lambdasensor bereitgestellte Lambdasignal,
sondern auch das von einem Breitband-Lambdasensor bereitgestellte
Signal von der Sensortemperatur abhängen kann, obwohl die Betriebstemperatur
eines Breitband-Lambdasensors von einer Sensorheizung auf einer
vorgegebenen Nenn-Temperatur gehalten wird.
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Die
erfindungsgemäße Vorgehensweise
berücksichtigt
durch die Kalibrierung des vom Breitband-Lambdasensor bereitgestellten
Signals im eingebauten Zustand des Breitband-Lambdasensors während des Betriebs eine gegebenenfalls
vorhandene temperaturabhängige
fertigungsbedingte Serienstreuung der Breitband-Lambdasensoren.
Weiterhin kann insbesondere eine während der Betriebsdauer gegebenenfalls
auftretende temperaturabhängige
Alterungsdrift berücksichtigt
werden. Die Kalibrierung des vom Breitband-Lambdasensor bereitgestellten
Signals ist vorzugsweise nicht nur bei konkreten Sensortemperaturen,
sondern vorzugsweise für Temperaturbereiche
vorgesehen.
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Vorteilhafte
Ausgestaltungen und Weiterbildungen der erfindungsgemäßen Vorgehensweise
ergeben sich aus abhängigen
Ansprüchen.
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Eine
Ausgestaltung sieht vor, dass als Sensortemperatur zumindest ein
Maß für die gemessene Ist-Temperatur
herangezogen wird. Die Ist-Temperatur steht zur Verfügung, wenn
eine Temperatur-Regelung vorgesehen ist. Alternativ kann als Sensortemperatur
zumindest ein Maß für die vorgegebene Soll-Temperatur
oder ein Temperatur-Schätzwert
herangezogen werden. Die Soll-Temperatur steht in einem Steuergerät in jedem
Fall zur Verfügung,
unabhängig
davon, ob eine gesteuerte oder eine geregelte Sensorheizung vorgesehen
ist.
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Eine
Ausgestaltung sieht vor, dass als Soll-Temperatur gezielt unterschiedliche
Kalibrier-Temperaturen
vorgegeben werden. Vorteilhaft ist insbesondere die gezielte Vorgabe
von Soll-Temperaturen,
für die
bislang kein Korrekturwert ermittelt wurde.
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Eine
Ausgestaltung sieht vor, dass der Beginn und/oder das Ende des vorgegebenen
Betriebszustands der Brennkraftmaschine, in welchem keine Kraftstoff-Zumessung
erfolgt und die Drehzahl oberhalb eines vorgegebenen Schwellenwerts
liegt, in Abhängigkeit
von einem Lastsignal der Brennkraftmaschine festgelegt wird. Vorzugsweise
wird weiterhin zumindest der eingelegte Gang eines Getriebes und/oder
die Fahrgeschwindigkeit eines Kraftfahrzeugs berücksichtigt, in welchem die
Brennkraftmaschine als Antriebsmotor eingesetzt ist.
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Die
erfindungsgemäße Vorrichtung
zum Kalibrieren des von einem Breitband-Lambdasensor bereitgestellten
Signals betrifft zunächst
ein Steuergerät,
das zur Durchführung
des Verfahrens speziell hergerichtet ist.
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Das
Steuergerät
enthält
insbesondere vorzugsweise eine Betriebszustands-Ermittlung für den vorgegebenen
Betriebszustand, in welchem keine Kraftstoff-Zumessung erfolgt und
die Drehzahl der Brennkraftmaschine oberhalb eines Schwellenwerts liegt,
sowie eine Korrekturwert-Ermittlung.
Weiterhin ist vorzugsweise eine Soll-Temperatur-Festlegung für die Soll-Temperatur des Breitband-Lambdasensors
im Steuergerät
vorgesehen.
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Das
Steuergerät
enthält
vorzugsweise wenigstens einen elektrischen Speicher, in welchem
die Verfahrensschritte als Computerprogramm abgelegt sind.
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Weitere
vorteilhafte Weiterbildungen und Ausgestaltungen der erfindungsgemäßen Vorgehensweise
ergeben sich aus weiteren abhängigen Ansprüchen und
aus der folgenden Beschreibung
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Zeichnung
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1 zeigt
ein technisches Umfeld, in welchem ein erfindungsgemäßes Verfahren
abläuft
und 2 zeigt eine Kennlinie eines Breitband-Lambdasensors.
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1 zeigt
eine Brennkrafmaschine 10, in deren Ansaugbereich 11 ein
Luftsensor 12 und in deren Abgasbereich 13 ein
Breitband-Lambdasensor 14 sowie eine Abgasbehandlungsvorrichtung 15 angeordnet
sind.
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Der
Luftsensor 12 stellt einem Steuergerät 20 ein Luftsignal
ms_L, die Brennkraftmaschine 10 eine Drehzahl n, eine dem
Breitband-Lambdasensor 14 zugeordnete Sensorheizung 16 eine
Ist-Temperatur te_Ist
des Breitband-Lambdasensors 14 und der Breitband-Lambdasensor 14 ein
Lambda-Messsignal lam_mess zur Verfügung.
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Das
Steuergerät 20 stellt
einer der Brennkraftmaschine 10 zugeordneten Kraftstoff-Zumessung 21 ein
Kraftstoffsignal m_K und der Sensorheizung 16 eine Soll-Temperatur
te_Soll zur Verfügung.
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Das
Steuergerät 20 enthält eine
Betriebszustauds-Ermittlung 25, der das Luftsignal ms_L,
die Drehzahl n, ein Lastsignal Md_Soll, eine Fahrgeschwindigkeit
v, ein Lambda-Istwert lam_Ist, eine Ganginformation g, sowie weitere,
nicht näher
gezeigte Signale zur Verfügung
gestellt werden.
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Die
Betriebszustands-Ermittlung 25 stellt ein einen vorgegebenen
Betriebszustand der Brennkraftmaschine 10 charakterisierendes
Signal Cal zur Verfügung.
Die Betriebszustands-Ermittlung 25 stellt weiterhin das
Kraftstoffsignal m_K bereit.
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Das
den vorgegebenen Betriebszustand der Brennkraftmaschine 10 charakterisierende
Signal Cal wird einer Soll-Temperatur-Festlegung 26 zur Verfügung gestellt,
welche die Soll-Temperatur te_Soll für die Beheizung des Breitband-Lambdasensors 14 bereitstellt.
Der Soll-Temperatur-Festlegung 26 werden weiterhin die
Ist-Temperatur te_Ist sowie eine vorgegebene Nenn-Temperatur te_Nenn
des Breitband-Lambdasensors 14 zur Verfügung gestellt. Weiterhin erhält die Soll-Temperatur-Festlegung 26 eine
von einer Korrekturwert-Ermittlung 27 bereitgestellte Kalibrier-Temperatur
te_Cal zugeführt.
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Das
Lambda-Messsignal lam_mess wird in einem Vergleicher 28 mit
einem Lambda-Kalibriersignal
lam_Cal verglichen. Die vom Vergleicher 28 ermittelte Differenz
d wird der Korrekturwert-Ermittlung 27 zur Verfügung gestellt,
der weiterhin das den vorgegebenen Betriebszustand der Brennkraftmaschine 10 charakterisierende
Signal Cal sowie eine Sensortemperatur te_lam zugeführt werden.
Neben der Kalibrier-Temperatur te_Cal stellt die Korrekturwert-Ermittlung 27 einen
Korrekturwert Korr bereit, mit welchem in einer Lambda-Istwert-Ermittlung 29 das Lambda-Messsignal
lam_mess zum Lambda-Istwert lam_Ist
korrigiert wird.
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2 zeigt eine Kennlinie 30 des
Breitband-Lambdasensors 14, welche den Lambda-Messwert lam_mess
einem Pumpstrom Ip zugeordnet. Die in 2 gezeigte
Kennlinie 30 entspricht prinzipiell der Kennlinie des im
eingangs genannten Stand der Technik angegebenen Breitband-Lambdasensors 14.
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Ein
Pumpstrom Ip von null entspricht einem Lambda-Messwert lam_mess
= 1. Bei Lambda = 1 befindet sich ein Drehpunkt 31 der
Kennlinie 30. Bei Sauerstoffmangel soll ein negativer Pumpstrom
Ip und bei Sauerstoffüberschuss
ein positiver Pumpstrom Ip auftreten.
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Neben
dem Lambda-Messwert lam_mess sind in 2 die
Lambda-Messwerte lam_mess von 0,8 und 4 eingetragen, wobei einem
Lambda-Messwert lam_mess von 0,8 ein Pumpstrom von beispielsweise
minus 20 Mikroampère
und einem Lambda-Messwert lam_mess von 4 ein Pumpstrom von beispielsweise
plus 20 Mikroampère
entspricht. Die Kennlinie 30 erstreckt sich theoretisch
bis zu Lambda = unendlich, wobei der Pumpstrom Ip nicht mehr wesentlich
gegenüber
dem Strom bei beispielsweise Lambda = 4 ansteigt. Bei Lambda = unendlich
ist eine Messpunkt-Verschiebung 32 eingetragen.
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Das
erfindungsgemäße Verfahren
arbeitet folgendermaßen:
Die
Betriebszustands-Ermittlung 25 ermittelt das Kraftstoffsignal
m_K, welches der Kraftstoff-Zumessung 21 zur Verfügung gestellt
wird, beispielsweise in Abhängigkeit
von der Drehzahl n und/oder dem Lastsignal Md_Soll und/oder dem
Luftsignal ms_L und/oder vom Lambda-Istwert lam_Ist.
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Das
Luftsignal ms_L ist ein Maß für den in die
Brennkraftmaschine 10 fließenden Luftstrom. Das Lastsignal
Md_Soll entspricht beispielsweise einem Drehmoment-Sollwert, der
beispielsweise von der Stellung eines nicht näher gezeigten Fahrpedals abgeleitet
ist, welches in einem ebenfalls nicht näher gezeigten Kraftfahrzeug
angeordnet ist, in welchem die Brennkraftmaschine 10 als
Antriebsmotor vorgesehen ist.
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Die
Betriebszustands-Ermittlung 25 ermittelt insbesondere das
den vorgegebenen Betriebszustand charakterisierende Signal Cal,
wobei der vorgegebene Betriebszustand zumindest aus der Drehzahl
n und beispielsweise dem Lastsignal Md_Soll ermittelt wird. Der
vorgegebene Betriebszustand zeichnet sich dadurch aus, dass das
Kraftstoffsignal m_K gleich null ist, sodass der Brennkraftmaschine 10 kein
Kraftstoff zur Verfügung
gestellt wird. Gleichzeitig wird vorausgesetzt, dass die Drehzahl
n der Brennkraftmaschine 10 oberhalb eines Schwellenwerts
liegt. Der vorgegebene Betriebszustand entspricht einem Schiebebetrieb
der Brennkraftmaschine 10, bei welchem im Ansaugbereich 11 und
im Abgasbereich 13 eine zumindest geringe Luftströmung auftritt,
die weitgehend der Zusammensetzung der Umgebungsluft entspricht,
da in der Brennkraftmaschine 10 keine Kraftstoff-Verbrennung
stattfindet.
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Das
Signal Cal zeigt an, dass das Lambda-Messsignal lam_mess des Breitband-Lambdasensors 14 einem
Lambda von theoretisch unendlich entsprechen sollte, das einer Sauerstoff-Konzentration
im Abgasbereich 13 von näherungsweise 21 % entspricht,
also der Sauerstoff-Konzentration von Umgebungsluft. Bei Vorliegen
des Signals Cal kann daher eine Kalibrierung des vom Breitband-Lambdasensor 14 bereitgestellten
Lambda-Messsignals lam_mess
erfolgen, da die Sauerstoff-Konzentration im Abgasbereich 13 bekannt
ist.
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An
dieser Stelle wird darauf hingewiesen, dass die im Ausführungsbeispiel
beschriebene und in den Ansprüchen
beanspruchte Korrektur auf der Grundlage von Lambda-Werten in entsprechender Weise
auf der Grundlage von Sauerstoff-Konzentrationen oder auf der Grundlage
von anderen abgeleiteten Größen erfolgen
kann.
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Die
Kalibrierung des vom Breitband-Lambdasensor 14 bereitgestellten
Lambda-Messsignals lam_mess
ermöglicht
nicht nur einen Ausgleich von Serienstreuungen des Breitband-Lambdasensors 14, sondern
auch von Alterungseffekten, wie beispielsweise Alterungsdrift während des
Betriebs des Breitband-Lambdasensors 14 im eingebauten
Zustand. Darüber
hinaus werden auch die Lambda-Toleranzen eingeengt, um die Rohemissions-Toleranzen
einzuengen. Hierzu kann eine Abgasrückführung mitherangezogen werden.
Weiterhin wird ein optimales Betreiben der Abgasbehandlungsvorrichtung 15 über die
gesamte Lebensdauer sichergestellt.
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Die
Abgasbehandlungsvorrichtung 15 enthält beispielsweise wenigstens
einen Katalysator und/oder ein Partikelfilter. Die Abgas-Zusammensetzung
hat einen wesentlichen Einfluss auf die Abgas-Reinigung und/oder
die Abgas-Konditionierung mittels eines Katalysators. Sofern die
Abgasbehandlungsvorrichtung 15 ein Partikelfilter enthält, das
von Zeit zu Zeit von den eingelagerten Partikeln mittels Abbrennen
der Partikel regeneriert wird, spielt die Sauerstoff-Konzentration
im Abgasbereich eine wesentliche Rolle bei der Partikel-Abbrandgeschwindigkeit,
welche weiterhin die Temperatur im Partikelfilter beeinflusst. Weiterhin
spielt die Sauerstoff-Konzentration im Abgas eine wesentliche Rolle
bei einer gegebenenfalls vorgesehenen Simulation des Partikelfilter-Beladungszustands.
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Der
Vergleicher 28 vergleicht das Lambda-Messsignal lam_mess
mit dem Lambda-Kalibriersignal
lam_Cal und stellt in Abhängigkeit
vom Ergebnis die Differenz d bereit. Das Lambda-Kalibriersignal lam_Cal
müsste
theoretisch auf den Wert unendlich festgelegt werden. Zweckmäßigerweise
wird die Korrektur auf der Grundlage der Kehrwerte von Lambda oder
beispielsweise auf der Grundlage von Sauerstoff-Konzentrationen
gearbeitet. Anstelle der Differenz d kann daher auch der Quotient
zwischen dem Lambda-Messsignal
lam_mess und dem Lambda-Kalibriersignal lam_Cal ermittelt werden.
In diesem Fall ist zweckmäßigerweise
eine Bewertung auf der Grundlage der Sauerstoff-Konzentration zu wählen, um eine Division durch
unendlich bzw. durch null zu vermeiden.
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Die
Differenz d wird in der Korrekturwert-Ermittlung 27 zur
Bereitstellung und Hinterlegung des Korrekturwerts Korr herangezogen.
Der Korrekturwert Korr korrigiert in der Lambda-Istwert-Ermittlung 29 das
Lambda-Messsignal lam_mess zum Lambda-Istwert lam_Ist. Die Korrektur
erfolgt beispielsweise durch einen Eingriff in die in 2 gezeigte Kennlinie 30. Die
Korrektur sieht eine Änderung
der Steigung der Kennlinie 30 vor, wobei davon ausgegangen
wird, dass die Kennlinie 30 um den Drehpunkt 31 gedreht
wird. Die Korrektur der Steigung erfolgt beispielsweise anhand einer
Multiplikation des Lambda-Messsignals lam_mess mit dem Korrekturwert Korr
bei Lambda = unendlich. Die Multiplikation des Lambda-Messsignals
lam_mess mit dem Korrekturwert entspricht der Messpunkt-Verschiebung 32.
Sofern anstelle der Differenz d ein Quotient ermittelt wird, ist
der Korrekturwert Korr ein Maß für den Kehrwert
des Quotienten.
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Anhand
von Versuchen wurde festgestellt, dass die Sensortemperatur te_lam
des Breitband-Lambdasensors 14 einen Einfluss auf das Lambda-Messsignal
lam_mess hat. Erfindungsgemäß ist deshalb
eine weitergehende Korrektur des vom Breitband-Lambdasensor 14 bereitgestellten Lambda-Messsignals
lam_mess in Abhängigkeit
von der Sensortemperatur te_lam während des vorgegebenen Betriebszustands
der Brennkraftmaschine 10 vorgesehen, in welchem keine
Kraftstoff-Zumessung erfolgt und die Drehzahl oberhalb eines Schwellenwerts
liegt.
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Die
Korrekturwert-Ermittlung 27 berücksichtigt bei der Ermittlung
und Hinterlegung der Korrekturwerte Korr deshalb weiterhin die Sensortemperatur
te_lam. Die Sensortemperatur te_lam ist vorzugsweise die Ist-Temperatur
te_Ist des Breitband-Lambdasensors 14, die zur Verfügung steht,
wenn die Sensorheizung 16 in einem Temperatur-Regelungskonzept
eingebunden ist. Sofern die Ist-Temperatur te_Ist nicht zur Verfügung steht,
kann beispielsweise ein Temperatur-Schätzwert oder der im Rahmen eines
Temperatur-Steuerungskonzepts vorgegebene Temperatur-Sollwert te_Soll
als Sensortemperatur te_lam herangezogen werden.
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An
dieser Stelle wird darauf hingewiesen, dass die Kalibrierung nicht
nur bei vorgegebenen konkreten Temperatur-Sollwerten te_Soll, sondern insbesondere
für vorgegebene
Soll-Temperaturbereiche durchgeführt
wird.
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Die
Kalibrierung erfolgt zweckinäßigerweise nicht
nur bei der vom Hersteller des Breitband-Lambdasensors 14 vorgegebenen
Nenn-Temperatur te_Nenn bzw. dem vorgegebenen Nenn-Temperaturbereich,
sondern erstreckt sich auch insbesondere auf einen darunter liegenden
Temperaturbereich, sodass bereits während der Aufheizphase und/oder
in Auskühlphasen
des Breitband-Lambdasensors 14 ein möglichst korrekter Lambda-Istwert
lam_Ist erhalten werden kann.
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Eine
erste Möglichkeit,
die Soll-Temperatur te_Soll gezielt vorzugeben, ist mit der Kalibrier-Temperatur
te_Cal möglich,
welche die Korrekturwert-Ermittlung 27 in Abhängigkeit
davon bereitstellt, welche Korrekturwerte Korr in Abhängigkeit
von der Sensortemperatur te_lam noch fehlen. Die Soll-Temperatur-Festlegung 26 legt
die Soll-Temperatur te_Soll in Abhängigkeit von der angeforderten
Kalibrier-Temperatur te_Cal fest, auf welche die Sensorheizung 16 den
Breitband-Lambdasensor 14 erwärmen soll.
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Eine
andere Möglichkeit,
verschiedene Soll-Temperaturen te_Soll gezielt vorzugeben, besteht
darin, dass die Soll-Temperatur-Festlegung 26 beim Auftreten
des Signals Cal die in beispielsweise einer Tabelle hinterlegten
Soll-Temperaturen te_Soll, bei denen eine Kalibrierung vorgesehen
sein soll, in zeitlicher Folge einstellt. Gegebenenfalls kann die der
Soll-Temperatur-Festlegung 26 zur Verfügung gestellte Ist-Temperatur
te_Ist zur gezielten Auswahl der Soll-Temperaturen te_Soll herangezogen
werden, wobei die neue vorzugebende Soll-Temperatur te_Soll möglichst
wenig von der vorgefundenen Ist-Temperatur
te_Ist abweichen sollte. Die bei vorliegendem Signal Cal laufend
durchgeführte
Kalibrierung ist insbesondere auch bei der Nenn-Temperatur te_Nenn
bzw. im Nenn-Temperaturbereich des Breitband-Lambdasensors 14 vorgesehen,
um auch dort eine Alterungsdrift ausgleichen zu können.