DE102005055729B4 - Hydrostatische Antriebseinheit mit einem Axialkolbenmotor in Taumelscheibenbauweise und mit einem Differentialgetriebe - Google Patents
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- F16H48/06—Differential gearings with gears having orbital motion
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Abstract
Die Erfindung betrifft eine hydrostatische Antriebseinheit mit einem Axialkolbenmotor in Taumelscheibenbauweise und mit einem von diesem angetriebenen Differentialgetriebe (6). Der Axialkolbenmotor weist ein Gehäuse (1) auf, das mit Anschlusskanälen (A, B) zur Druckmittelversorgung und mit einer Mehrzahl von gehäusefesten Verdrängerräumen (2) versehen ist, in denen jeweils ein auf einer rotierenden Taumelscheibe (5) abgestützter Verdrängerkörper (3) längsbeweglich ist. Das Differentialgetriebe (6) und die Taumelscheibe (5) sind zu einer Baueinheit zusammengefasst. Um einen einfachen Aufbau der hydrostatischen Antriebseinheit zu erzielen, ist erfindungsgemäß die Taumelscheibe (5) mit einem rohrförmigen, eine Abtriebswelle (7a) des Differentialgetriebes (6) umschließenden Mitnehmer (10) verbunden, der mit einem Steuerkörper (11) in Antriebsverbindung steht, welcher zwischen die Anschlusskanäle (A, B) und eine Mehrzahl von in das Gehäuse (1) eingearbeiteten Verbindungskanälen (Va, Vb) geschaltet ist, die zu den Verdrängerräumen (2) führen.
Description
- Die Erfindung betrifft eine hydrostatische Antriebseinheit mit einem Axialkolbenmotor in Taumelscheibenbauweise und mit einem von diesem angetriebenen Differentialgetriebe, wobei das Differentialgetriebe ausgangsseitig zwei Abtriebswellen aufweist, wobei der Axialkolbenmotor ein Gehäuse aufweist, das mit Anschlusskanälen zur Druckmittelversorgung und mit einer Mehrzahl von gehäusefesten Verdrängerräumen versehen ist, in denen jeweils ein auf einer rotierenden Taumelscheibe abgestützter Verdrängerkörper längsbeweglich ist, und wobei das Differentialgetriebe und die Taumelscheibe zu einer Baueinheit zusammengefasst sind.
- Eine gattungsgemäße hydrostatische Antriebseinheit ist in der
DE 196 39 732 A1 offenbart. Der dort zum Einsatz kommende Axialkolbenmotor weist zwei einander koaxial gegenüberliegende Gruppen von zylindrischen Verdrängerräumen im Gehäuse auf. Die kolbenförmigen Verdrängerkörper verfügen über zwei Kolbenabschnitte, die jeweils auf gegenüberliegenden Seiten der axial zwischen den beiden Gruppen von Verdrängerräumen angeordneten Taumelscheibe abgestützt sind. Die Taumelscheibe ist als Differentialkorb eines Kegelrad-Differentialgetriebes ausgebildet. - Die Steuerung des Axialkolbenmotors der gattungsgemäßen Antriebseinheit erfolgt durch zwei Steuerspiegel, die jeweils im Bereich einer der beiden Abstützflächen auf der Taumelscheibe angeordnet sind. In die rotierende Taumelscheibe eingearbeitete Kanäle führen zu den Steuerspiegeln. Von dort fließt das Öl durch Bohrungen in linsenförmigen Stützkörpern und durch Bohrungen in den Kolbenabschnitten in die Verdrängerräume und wieder zurück.
- Die
DE 24 16 242 A1 offenbart eine Treibachse für Kraftfahrzeuge mit einem Axialkolbenmotor in Taumelscheibenbauweise und einem Differentialgetriebe. - Aus der
DE 820 695 B ist eine hydrostatische Antriebseinheit mit Axialkolbenmotor in Taumelscheibenbauweise bekannt, die als Teil eines Antriebs mit Leistungsverzweigung und Drehmomentwandlung zwischen ein Verzweigungsgetriebe und ein Summiergetriebe geschaltet ist. - Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zu Grunde, eine hydrostatische Antriebseinheit der eingangs genannten Art zur Verfügung zu stellen, deren Aufbau vereinfacht ist.
- Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, dass die Taumelscheibe mit einem rohrförmigen, eine Abtriebswelle des Differentialgetriebes umschließenden Mitnehmer verbunden ist, der mit einem Steuerkörper in Antriebsverbindung steht, welcher zwischen die Anschlusskanäle und eine Mehrzahl von in das Gehäuse eingearbeiteten Verbindungskanälen geschaltet ist, die zu den Verdrängerräumen führen.
- Der erfindungswesentliche Gedanke besteht demnach darin, die Verdrängerräume nicht über die rotierende Taumelscheibe und die Verdrängerkörper mit Druckmittel zu versorgen sondern über gehäusefeste Verbindungskanäle, denen ein rotierender Steuerkörper vorgeschaltet ist. Durch diese Bauweise ist es nicht erforderlich, zum Steuerspiegel führende Kanäle in die rotierende Taumelscheibe einzuarbeiten, was den Aufbau der erfindungsgemäßen Antriebseinheit erheblich vereinfacht.
- Gemäß einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, dass der Steuerkörper einen axialen Steuerspiegel aufweist, der gegen eine gehäuseseitige Mündungsfläche anliegt, in der die Anschlusskanäle und die Verbindungskanäle münden. Eine solche Konstruktion ist funktionssicher und wenig aufwendig.
- Sofern der Steuerkörper axial beweglich in einer Steuerkörperaufnahme gehaltert ist, ist einerseits die Herstellung des Steuerkörpers vereinfacht, da es sich dabei um ein separat hergestelltes Bauteil handelt, andererseits kann bei Verschleiss ein automatisches axiales Nachstellen in Richtung zur Mündungsfläche erfolgen, so dass der Steuerkörper mit stets gleich bleibenden Leckverlusten an der Mündungsfläche anliegt.
- Es erweist sich als günstig, wenn der Steuerkörper auf der Seite, die der Mündungsfläche entgegengesetzt ist, zwei voneinander getrennte, ringnutförmige Druckkammern aufweist, die jeweils durch mindestens einen, in dem Steuerkörper angeordneten ersten Kanal mit dem Hochdruck oder Niederdruck führenden Anschlusskanal in Verbindung stehen und durch mindestens einen, in dem Steuerkörper angeordneten zweiten Kanal an die Hochdruck oder Niederdruck führenden Verdrängerräume angeschlossen sind. Durch diese Anordnung wird der Steuerkörper mittels unter Druck stehendem Hydrauliköl gegen die Mündungsfläche im Gehäuse gedrückt und es werden die Leckverluste minimiert.
- Eine Weiterbildung der Erfindung sieht vor, dass der Steuerspiegel des Steuerkörpers mit Druckentlastungsnuten versehen ist, die an die Druckkammern angeschlossen sind. Hierbei ergibt sich eine hydrostatische Entlastung des Steuerkörpers, also ein Ausgleich von Kräften und Momenten.
- Weitere Vorteile und Einzelheiten der Erfindung werden anhand eines in den schematischen Figuren dargestellten Ausführungsbeispiels näher erläutert. Dabei zeigt
-
1 einen Längsschnitt durch eine erfindungsgemäße hydrostatische Antriebseinheit und -
2 einen vergrößerten Ausschnitt aus1 . - Das Ausführungsbeispiel zeigt eine als Antriebsachse ausgebildete hydrostatische Antriebseinheit mit einem direkt antreibenden Axialkolbenmotor, der in Taumelscheibenbauweise ausgebildet ist. Mit dem Begriff „direkt antreibend” ist eine Bauart umschrieben, bei der keine, dem Axialkolbenmotor nachgeschalteten Untersetzungsgetriebe vorgesehen sind. Es soll damit jedoch nicht ausgeschlossen werden, dass solche Untersetzungsgetriebe bei Bedarf zum Einsatz kommen können.
- In ein Gehäuse
1 des Axialkolbenmotors, das im vorliegenden Ausführungsbeispiel zugleich den Achskörper der Antriebsachse darstellt, sind konzentrische, als Zylinderbohrungen ausgebildete Verdrängerräume2 eingearbeitet, in denen jeweils ein als Kolben ausgebildeter Verdrängerkörper3 längsbeweglich ist, der sich mittels eines Gleitschuhes4 auf einer Taumelscheibe5 abstützt. Selbstverständlich ist auch eine Ausführung mit zwei spiegelsymmetrischen Gruppen von Verdrängerräumen möglich, wie aus dem eingangs genannten Stand der Technik – für sich genommen – bekannt. Darüber hinaus können Achskörper und Gehäuse des Axialkolbenmotors auch voneinander getrennt hergestellte Bauteile sein, die erst bei der Montage starr miteinander verbunden werden. - Die Taumelscheibe
5 ist an einem Differentialkorb eines im vorliegenden Ausführungsbeispiel als Kegelrad-Differentialgetriebe ausgeführten Differentialgetriebes6 angeformt. Das Differentialgetriebe6 weist ausgangsseitig zwei als querkraftfreie Steckwellen ausgebildete Abtriebswellen7a ,7b auf, die jeweils zu einem der Achsenden führen und dort mit einer Radwelle8a bzw.8b gekoppelt sind, um diese anzutreiben. - Mittels einer Klemmbuchse
9 ist ein rohrförmiger Mitnehmer10 , der die in1 linke Abtriebswelle7a umschließt, mit der Taumelscheibe5 und daher mit dem Differentialkorb des Differentialgetriebes6 drehsynchron verbunden. Am taumelscheibenfernen Ende des Mitnehmers10 ist eine Steuerkörperaufnahme10a befestigt. In einer ringnutförmigen Axialausnehmung der Steuerkörperaufnahme10a ist ein mit dieser drehsynchron verbundener Steuerkörper11 gehaltert. - Steuerkörperaufnahme
10a und Steuerkörper11 befinden sich im vorliegenden Ausführungsbeispiel axial hinter den Verdrängerräumen2 . Sofern radial genügend Platz zur Verfügung steht, ist prinzipiell auch eine Bauweise möglich, bei der die genannten Bauteile innerhalb des Bereichs der Axialerstreckung der Verdrängerräume2 , jedoch radial innerhalb der inneren Einhüllenden angeordnet sind. - Die Funktion des Steuerkörpers
11 ergibt sich aus2 : Der Steuerkörper11 wirkt mit einer gehäusefesten Mündungsfläche M zusammen, gegen die ein axialer Steuerspiegel S des Steuerkörpers11 anliegt. In der Mündungsfläche M münden Anschlusskanäle A, B, die zur Außenseite des Gehäuses1 geführt sind, und eine Mehrzahl von Verbindungskanälen Va und Vb, die zu den Verdrängerräumen2 führen (an jeden Verdrängerraum2 ist ein Verbindungskanal Va oder Vb angeschlossen). - Auf der Seite des Steuerkörpers
11 , die der Mündungsfläche M sowie dem Steuerspiegel S entgegengesetzt ist, also auf seiner Rückseite, sind getrennt voneinander ringnutförmige, auf verschiedenen Radien angeordnete Druckkammern12 und13 in den Steuerkörper11 eingearbeitet. - Der Steuerspiegel S ist mit mehreren Ausnehmungen und Drucktaschen versehen: Eine äußere Ringnut
14 ist dem Anschlusskanal A und eine innere Ringnut15 dem Anschlusskanal B zugeordnet. Die Druckkammer12 ist durch mehrere im Steuerkörper11 angeordnete Kanäle mit der äußeren Ringnut14 und folglich mit dem Anschlusskanal A verbunden. Die Druckkammer13 ist durch mehrere im Steuerkörper11 angeordnete Kanäle mit der inneren Ringnut15 und folglich mit dem Anschlusskanal B verbunden. Die beiden Druckkammern12 und13 führen also Hochdruck bzw. Niederdruck. - Radial zwischen den beiden Ringnuten
14 und15 sind sowohl auf der Hochdruckseite (in2 unten) als auch auf der Niederdruckseite (in2 oben) jeweils eine Steuerniere16 bzw.17 und eine Druckentlastungsnut18 bzw.19 in den Steuerkörper11 eingearbeitet. Die Steuerniere16 stellt die Mündung eines mit der Druckkammer12 verbundenen Kanals dar, während die Steuerniere17 die Mündung eines mit der Druckkammer13 verbundenen Kanals bildet. - Die Druckentlastungsnut
18 , die auf derselben Seite wie die Steuerniere16 angeordnet ist, weist eine Verbindung zur Druckkammer13 auf. Die Druckentlastungsnut19 , die auf derselben Seite wie die Steuerniere17 angeordnet ist, weist eine Verbindung zur Druckkammer12 auf. - Durch die beschriebenen Verbindungen zwischen den Anschlusskanälen A, B, den Ringnuten
14 ,15 , den Druckkammern12 ,13 , den Steuernieren16 ,17 , den Druckentlastungsnuten18 ,19 bzw. den Verbindungskanälen Va, Vb erfolgt einerseits die Zu- und Abfuhr von Druckmittel zu und von den Verdrängerräumen2 , andererseits werden die Kräfte und Momente, die auf den Steuerkörper11 einwirken, gezielt ausgeglichen, so dass der Steuerkörper11 hydrostatisch entlastet ist. - Eine in Richtung zur Mündungsfläche M auf den Steuerkörper
11 einwirkende Feder20 (Tellerfeder) sorgt dafür, dass der Steuerkörper11 in allen Betriebszuständen mit einer bestimmten Mindestkraft gegen die Mündungsfläche M anliegt.
Claims (5)
- Hydrostatische Antriebseinheit mit einem Axialkolbenmotor in Taumelscheibenbauweise und mit einem von diesem angetriebenen Differentialgetriebe, wobei das Differentialgetriebe ausgangsseitig zwei Abtriebswellen aufweist, wobei der Axialkolbenmotor ein Gehäuse aufweist, das mit Anschlusskanälen zur Druckmittelversorgung und mit einer Mehrzahl von gehäusefesten Verdrängerräumen versehen ist, in denen jeweils ein auf einer rotierenden Taumelscheibe abgestützter Verdrängerkörper längsbeweglich ist, und wobei das Differentialgetriebe und die Taumelscheibe zu einer Baueinheit zusammengefasst sind, wobei die Taumelscheibe an einem Differentialkorb des Differentialgetriebes angeformt ist, dadurch gekennzeichnet, dass die Taumelscheibe (
5 ) mit einem rohrförmigen, eine Abtriebswelle (7a ) des Differentialgetriebes (6 ) umschließenden Mitnehmer (10 ) verbunden ist, der mit einem Steuerkörper (11 ) in Antriebsverbindung steht, welcher zwischen die Anschlusskanäle (A, B) und eine Mehrzahl von in das Gehäuse (1 ) eingearbeiteten Verbindungskanälen (Va, Vb) geschaltet ist, die zu den Verdrängerräumen (2 ) führen. - Hydrostatische Antriebseinheit nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Steuerkörper (
11 ) einen axialen Steuerspiegel (S) aufweist, der gegen eine gehäuseseitige Mündungsfläche (M) anliegt, in der die Anschlusskanäle (A, B) und die Verbindungskanäle (Va, Vb) münden. - Hydrostatische Antriebseinheit nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Steuerkörper (
11 ) axial beweglich in einer Steuerkörperaufnahme (10a ) gehaltert ist. - Hydrostatische Antriebseinheit nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass der Steuerkörper (
11 ) auf der Seite, die der Mündungsfläche (M) entgegengesetzt ist, zwei voneinander getrennte, ringnutförmige Druckkammern (12 ,13 ) aufweist, die jeweils durch mindesten einen, in dem Steuerkörper (11 ) angeordneten ersten Kanal mit dem Hochdruck oder Niederdruck führenden Anschlusskanal (A bzw. B) in Verbindung stehen und durch mindestens einen, in dem Steuerkörper (11 ) angeordneten zweiten Kanal an die Hochdruck oder Niederdruck führenden Verdrängerräume (2 ) angeschlossen sind. - Hydrostatische Antriebseinheit nach einem der Ansprüche 2 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass der Steuerspiegel (S) des Steuerkörpers (
11 ) mit Druckentlastungsnuten (18 ,19 ) versehen ist, die an die Druckkammern (12 ,13 ) angeschlossen sind.
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DE820695C (de) * | 1950-01-13 | 1951-11-12 | Daimler Benz Ag | Antrieb mit Leistungsverzweigung und Drehmomentwandlung |
DE2416242A1 (de) * | 1974-04-03 | 1975-10-23 | Hurth Masch Zahnrad Carl | Treibachse fuer kraftfahrzeuge mit einer oelzufuehrung |
DE19639732A1 (de) * | 1996-09-27 | 1998-04-02 | Linde Ag | Axialkolbenmotor mit integriertem Differentialgetriebe |
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DE19639732A1 (de) * | 1996-09-27 | 1998-04-02 | Linde Ag | Axialkolbenmotor mit integriertem Differentialgetriebe |
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