-
Die Erfindung betrifft ein Lehnenseitenteil für einen Kraftfahrzeugsitz, welches zur Befestigung weiterer Funktionsteile des Kraftfahrzeugsitzes, wie etwa einer Federmatte der Sitzlehne, verschiedener Verstellmechanismen und dergleichen ausgebildet ist und welches an einem Ende zur Anbindung weiterer Bauteile des Sitzes einen Anbindungsbereich aufweist, der eine größere Bauteildicke als ein daran angrenzender Teilbereich besitzt, wobei der Anbindungsbereich durch Falten zumindest zweier Teilabschnitte eines Ausgangsmaterials gebildet ist, welche an dem dem Teilbereich gegenüberliegenden Endabschnitt des Anbindungsbereichs einstückig miteinander verbunden und zumindest im Anbindungsbereich im Wesentlichen flächig aneinander anliegen, sowie ein Herstellungsverfahren eines solchen Lehnenteils.
-
Stand der Technik
-
Lehnenseitenteile tragen wesentlich zur Struktursteifigkeit eines Kraftfahrzeugsitzes bei. Sie sind typischerweise über einen Verstellmechanismus mit einer Trägerstruktur des Kraftfahrzeugsitzes dreh- oder schwenkbar verbunden. Durch eine Hebelwirkung zum Drehpunkt oder zur Schwenkachse der Lehne treten in einem Anbindungsbereich, d. h. im Bereich der Anbindung des Lehnenseitenteils an den Verstellmechanismus, insbesondere im Crash-Fall, höchste Beanspruchungen auf.
-
Das Lehnenseitenteil ist typischerweise fest mit dem Verstellmechanismus, beispielsweise durch ein Schweißverfahren, verbunden. Eine minimale Materialdicke wird daher im Wesentlichen durch den Fügeprozess und die damit erreichbare Festigkeit der Verbindung vorgegeben. In diesem Zusammenhang werden die Materialgüte, aber insbesondere die Materialdicke des Lehnenseitenteils so bestimmt, dass sie zum einen die Steifigkeitsanforderungen erfüllen und zugleich mit einem wirtschaftlichen Materialeinsatz, respektive einer wirtschaftlichen Serienfertigung einhergehen.
-
Lehnenseitenteile werden in der Regel mittels geeigneter Press- und/oder Stanzverfahren aus einem hochfesten Metallwerkstoff, wie etwa Stahl, hergestellt. Hierzu wird zumeist ein als Flacherzeugnis ausgebildetes Rohmaterial mit konstanter Materialdicke, wie etwa ein Coil- oder Platinenzuschnitt, verwendet.
-
Um den gerade im Anbindungsbereich erforderlichen Struktursteifigkeitskriterien zu entsprechen, kann durch den Einsatz von sogenannten Tailord Blanks oder Tailord Coils, die über ihre Fläche unterschiedliche Materialdicken oder -güten aufweisen, im Anbindungsbereich eine größere und somit eine höhere Steifigkeit aufweisende Bauteildicke des Lehnenseitenteils erreicht werden.
-
Ein Lehnenseitenteil der eingangs genannten Art ist bereits aus der
DE 696 00 432 T2 bekannt. Im Einzelnen offenbart diese Druckschrift ein Lehnenseitenteil für einen Kraftfahrzeugsitz zur Befestigung weiterer Funktionsteile, wie eine Schwenkachse, welches an einem Ende zur Anbindung weiterer Bauteile einen Anbindungsbereich aufweist. Der Anbindungsbereich besitzt eine größere Bauteildicke als ein angrenzender Teilbereich. Der Anbindungsbereich wird durch Falten zumindest zweier Teilabschnitte gebildet, welche an dem den Teilbereich gegenüberliegenden Endabschnitt einstückig miteinander verbunden sind und im Anbindungsbereich im Wesentlichen flächig einander anliegen. Das Lehnenseitenteil ist ein zylindrisches Metallrohr, welches mittels einer mechanischen Presse oder durch eine hydraulische Transfermaschine verformt werden kann. Hiermit sollen Rohrverformungsvorgänge durchgeführt werden, so dass eine automatische Anordnung der Schwenkachse und der Schweißnaht gewährleistet ist.
-
Des Weiteren beschreibt die
DE 101 35 521 A1 eine Verriegelungsvorrichtung für einen Kraftfahrzeugsitz mit zwei relativ zueinander beweglichen, in Eingriff bringbaren Verriegelungselementen, für die eine gefaltete Einheit mit wenigstens zwei näherungsweise aneinanderliegenden zusammenhängenden Teilbereichen vorgesehen ist und wobei wenigstens einer dieser Teilbereiche eines der Verriegelungselemente bildet.
-
Hierzu wird zunächst ein Rohling ausgestanzt, der anschließend so gefaltet wird, dass die beiden, eine Verzahnung der Sperrklinke bildenden Hälften exakt übereinander liegen und somit die Bauteildicke der Sperrklinke zumindest verdoppelt wird.
-
Bei den eingangs genannten Lehnenseitenteilen für Kraftfahrzeugsitze kann eine Materialverstärkung bzw. eine erforderliche Struktursteifigkeit im Anbindungsbereich der Lehnenseitenteile zumeist nur durch den Einsatz spezieller Vormaterialien mit unterschiedlicher Materialgüte und -stärke erreicht werden. Die Verwendung solcher Vormaterialien, wie Tailord Blanks oder auch Tailord Coils ist jedoch relativ kostenintensiv und eignet sich daher nicht für eine wirtschaftliche Fertigung von Lehnenseitenteilen.
-
Aufgabe der Erfindung
-
Demgegenüber liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, ein Lehnenseitenteil für einen Kraftfahrzeugsitz der eingangs genannten Art zur Verfügung zu stellen, welches im Anbindungsbereich eine den Struktursteifigkeitsanforderungen entsprechende Bauteildicke oder Materialstärke aufweist und welches zugleich unter Kosten- und Gewichtseinsparung hergestellt werden kann.
-
Erfindung und vorteilhafte Wirkungen
-
Die der Erfindung zugrunde liegende Aufgabe wird mittels eines Lehnenseitenteils gemäß Patentanspruch 1 und einem Verfahren zu seiner Herstellung gemäß Patentanspruch 11 gelöst. Weitere vorteilhafte Ausführungsformen der Erfindung sind in den jeweiligen Unteransprüchen angegeben.
-
Das erfindungsgemäße Lehnenseitenteil für einen Kraftfahrzeugsitz weist an seinem einen Ende einen Anbindungsbereich zur Anbindung des Lehnenseitenteils an weitere Bauteile, insbesondere an eine Trägerstruktur des Kraftfahrzeugsitzes, auf. Der Anbindungsbereich zeichnet sich hierbei durch eine größere Bauteildicke als ein an den Anbindungsbereich angrenzender Teilbereich aus. Der Anbindungsbereich wird ferner durch ein Falten zumindest zweier Teilabschnitte eines Ausgangsmaterials gebildet. Diese Teilabschnitte sind an dem dem Teilbereich gegenüberliegenden Endabschnitt des Anbindungsbereichs einstückig miteinander verbunden und liegen im Anbindungsbereich im Wesentlichen flächig, insbesondere freiformflächig aneinander an. Hierunter ist zu verstehen, dass die Teilabschnitte nicht zwingend als ebene Flächen ausgebildet sein müssen, sondern auch Stufensprünge oder sonstige aus der Ebene hervorstehende oder zurückgesetzte Flächenelemente aufweisen können. Diese hervorstehenden oder zurückgesetzten Flächenelemente eines Teilabschnitts kommen hierbei mit entsprechenden Elementen des jeweils anderen Teilabschnitts flächig zu liegen. Durch das Falten oder Umklappen eines Teilabschnitts des Ausgangsmaterials des Lehnenseitenteils wird die im Anbindungsbereich des Lehnenseitenteils erforderliche Struktursteifigkeit in vorteilhafter Weise erzielt. Die für die Struktursteifigkeit vorteilhafte Material- oder Bauteildicke wird somit nur in einem besonders hohen Beanspruchungen ausgesetzten Teil des Lehnenseitenteils erzielt. Der dem Anbindungsbereich abgewandte und daran angrenzende Teilbereich des Lehnenteils weist dem entgegen eine geringere Bauteildicke auf, die sich hinsichtlich Material- und Kosteneinsparung positiv auswirkt. Dabei ist vorgesehen, dass die Teilabschnitte des Ausgangsmaterials im Wesentlichen spiegelsymmetrisch zu einer Achse der Faltung ausgebildet sind. Diese spiegelsymmetrische Ausgestaltung der beiden Teilabschnitte sorgt letztlich dafür, dass die beiden Teilabschnitte nach dem Aufeinanderfalten im Wesentlichen deckungsgleich aneinander anliegen. Durch ein solches passgenaues und kongruentes Aufeinanderfalten der beiden Teilabschnitte wird der Aufwand für etwaige nachfolgende und nachbearbeitende Arbeitsschritte deutlich verringert. Weiterhin ist vorgesehen, dass zumindest die spiegelsymmetrischen, den Anbindungsbereich bildenden Teilabschnitte des Ausgangsmaterials mittels eines Stanzprozesses erzeugbar sind. Hierdurch kann in einfacher und kosteneinsparender Art und Weise ein als Platine oder Coil angeliefertes Rohmaterial, wie etwa Bandstahl, in eine für das Aufeinanderfalten erforderliche Form gebracht, d. h. entsprechend zugeschnitten oder ausgestanzt werden.
-
Nach einem weiteren Aspekt der Erfindung wird beim Ausstanzen des Ausgangsmaterials gleichzeitig eine als Verprägung ausgebildete und die Achse der Faltung vorgebende Biegelinie zwischen den beiden Teilabschnitten erzeugt. Durch eine solche Biegelinie wird ein wohl definierter Knickbereich zwischen den beiden aufeinander zu faltenden Teilabschnitten kostenneutral zur Verfügung gestellt. Ein separater Arbeitsschritt zur Erzeugung der Biegelinie kann daher durch die Integration in den Stanzprozess in vorteilhafter Weise entfallen.
-
Nach einer ersten vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung weist das Ausgangsmaterial über seine Fläche eine im Wesentlichen konstante Materialstärke auf, so dass durch das Aufeinanderfalten der beiden Teilabschnitte die Bauteildicke des Anbindungsbereichs im Wesentlichen der zweifachen Bauteildicke des an den Anbindungsbereich angrenzenden Teilbereichs entspricht, der eine dem Ausgangsmaterial entsprechende Bauteildicke oder Materialstärke aufweist.
-
Das Ausgangsmaterial muss hierbei nicht zwingend eine ebene Oberfläche oder eine plattenartige Geometrie aufweisen, sondern kann über nahezu beliebige Verprägungen, Aufnahmen und dergleichen verfügen, solange gewährleistet ist, dass die beiden aufeinander zu faltenden Teilabschnitte des Ausgangsmaterials freiformflächig aneinander anliegend aufeinander gefaltet werden können.
-
Nach einer weiteren Ausführungsform ist einer der den Anbindungsbereich bildenden Teilabschnitte des Ausgangsmaterials sowohl mit dem Teilbereich des Lehnenseitenteils als auch mit dem anderen Teilabschnitt des Anbindungsbereichs einstückig verbunden. Dieser andere Teilabschnitt bildet hierbei gleichzeitig das freie Ende des Ausgangsmaterials. Typischerweise weist das Ausgangsmaterial des Lehnenseitenteils eine längliche Geometrie oder Kontur auf, wobei ein das längsseitige Ende des Ausgangsmaterials bildender Teilabschnitt über eine quer zur Längserstreckung des Ausgangsmaterials verlaufende Faltachse auf den entsprechenden anderen Teilabschnitt gefaltet wird. Demgemäß liegt die nach dem Faltvorgang nach wie vor bestehende einstückige Verbindung zwischen den beiden Teilabschnitten des Anbindungsbereichs an einem längsseitigen Ende des Lehnenseitenteils.
-
Nach einer weiteren Ausführungsform ist vorgesehen, dass der in Längsrichtung des Ausgangsmaterials außen liegende Teilabschnitt einen gegenüber seiner Grundfläche schräg verlaufenden, vorzugsweise hochgestellten Randabschnitt aufweist, der im aufeinander geklappten Zustand zum bereichsweise Übergreifen des Anbindungsbereichs oder eines Randes des Lehnenseitenteils ausgebildet ist. Auf diese Art und Weise kann zum einen die Struktursteifigkeit des Lehenseitenteils aber auch die Festigkeit oder Biegesteifigkeit des den hochgestellten Randabschnitt aufweisenden Teilabschnitts erhöht werden.
-
Zudem kann bei dieser Ausführungsform nach erfolgtem Aufeinanderfalten der Teilabschnitte eine formschlüssige Verbindung durch Umformung des Randabschnitts des Teilabschnitts und/oder des Randes des Lehnenseitenteils erfolgen.
-
Nach einer weiteren besonders vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung werden die aneinander anliegenden Teilabschnitte, die den Anbindungsbereich bilden, in diesem Anbindungsbereich miteinander verbunden, etwa durch einen Fügeprozess. Die hiermit erreichbare Verbindung der beiden den Anbindungsbereich bildenden Teilabschnitte gewährleistet letztlich, dass im Anbindungsbereich eine solche Struktursteifigkeit erzielt werden kann, die im Wesentlichen einer Verdopplung der Materialstärke des Ausgangsmaterials entspricht.
-
Nach einer weiteren Ausführungsform ist ferner vorgesehen, dass die Verbindung zwischen den Teilabschnitten im Anbindungsbereich mittels Schweißen, Umformen, Stanzen, Nieten, Vertoxen oder dergleichen kraft-, reib- oder formschlüssig ausgebildet ist. Ein auf Vertoxen oder Nieten basierender Fügeprozess für die beiden Teilabschnitte kann hierbei mittels Prägen oder Kaltumformen in Kosten- und Aufwand einsparender Weise erfolgen.
-
Nach einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung wird zur Bildung kongruent überlappender Teilabschnitte, insbesondere nach deren Aufeinanderfalten, die Außenumrandung des Anbindungsbereichs zumindest bereichsweise einem Schleif-, Trenn- oder Schneidprozess unterzogen. Hierdurch kann insbesondere eine gleichmäßige und qualitativ hochwertige Außenumrandung des Anbindungsbereichs geschaffen werden.
-
Nach einer weiteren Ausführungsform ist als Ausgangsmaterial des Lehnenseitenteils ein hochfester metallischer, in Form eines Flacherzeugnisses ausgebildeter Werkstoff, wie etwa Bandstahl, vorgesehen. Die Verwendung solch hochfester metallischer Werkstoffe ist insbesondere zur Erzielung der erforderlichen Struktursteifigkeit des Lehnenseitenteils, insbesondere in Kombination mit etwaigen zusätzlichen Umform- oder Prägeprozessen, von Vorteil.
-
Nach einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, dass das Lehnenseitenteil zur direkten Befestigung weiterer Funktionsteile des Kraftfahrzeugsitzes, wie etwa einer Federmatte der Sitzlehne, verschiedener Verstellmechanismen, einer Lordoseneinhängung, Heizgeräten oder anderer Komfort steigernder Elemente und/oder Seitenairbag-Systeme, ausgebildet ist.
-
Weiterhin ist vorgesehen, dass zur Anbindung des Lehnenseitenteils an die Trägerstruktur des Kraftfahrzeugsitzes zumindest eine Aufnahme für einen Verstellmechanismus des Sitzes im Anbindungsbereich vorgesehen ist.
-
Nach einem weiteren unabhängigen Aspekt betrifft die Erfindung auch ein Verfahren zur Herstellung eines Lehnenseitenteils für einen Kraftfahrzeugsitz aus einem zumindest zwei Teilabschnitte aufweisenden Ausgangsmaterial. Hierbei wird durch ein Aufeinanderfalten der beiden Teilabschnitte ein Anbindungsbereich für das Lehnenseitenteil gebildet, der eine größere Bauteildicke als ein an einen der Teilabschnitte angrenzenden Teilbereich des Lehnenseitenteils aufweist. Das Aufeinanderfalten der Teilabschnitte wird hierbei dergestalt durchgeführt, dass die Teilabschnitte an dem Endabschnitt des Lehnenseitenteils, dem eine geringere Bauteildicke aufweisenden Teilbereich gegenüberliegt, einstückig miteinander verbunden und im Verbindungsbereich im Wesentlichen freiformflächig aneinander anliegen. Dabei werden zumindest die im Wesentlichen spiegelsymmetrisch zu einer Faltachse des Ausgangsmaterials ausgebildeten Teilabschnitte mittels Stanzen aus einem Flacherzeugnis, wie etwa Bandstahl, hergestellt, wobei eine die Faltachse vorgebende, als Verprägung ausgebildete Biegelinie gleichzeitig mit dem Stanzprozess in das Ausgangsmaterial eingebracht wird.
-
Nach einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung des Verfahrens werden die durch das Aufeinanderfalten aneinander anliegenden und den Anbindungsbereich bildenden Teilabschnitte im Anbindungsbereich mittels eines Fügeprozesses miteinander verbunden. Hierzu können gängige Fügeverfahren, wie beispielsweise Schweißen, Umformen, Stanzen, Nieten und/oder Vertoxen zur Bildung einer kraft-, reib- oder formschlüssigen Verbindung zwischen den Teilabschnitten Verwendung finden.
-
Weiterhin ist vorgesehen, dass zur Erzeugung kongruent überlappender Teilabschnitte eine nach Falten der Teilabschnitte gebildete Außenumrandung des Anbindungsbereichs einem Schleif-, Trenn- oder Schneidprozess unterzogen wird. Hierdurch wird zumindest bereichsweise eine glatte Außenumrandung des Anbindungsbereichs erzielt.
-
Nach einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung kann zudem vorgesehen sein, dass nach einem Aufeinanderfalten und Verbinden der den Anbindungsbereich bildenden Teilabschnitte der die einstückige Verbindung zwischen den Teilabschnitten bildende Endbereich des Lehnenseitenteils beispielsweise mittels eines Schleif-, Trenn- oder Schneidprozesses vom Lehnenseitenteil abgetrennt wird. Hierdurch kann die nach dem Aufeinanderfalten und Verbinden der beiden Teilabschnitte nicht mehr benötigte Falt- oder Aufeinanderfalten und Verbinden der beiden Teilabschnitte nicht mehr benötigte Falt- oder Knicklinie zur Gewichtsreduzierung und/oder zur Minimierung der Lehnenseitenteilabmessungen entfernt werden.
-
Ausführungsbeispiel
-
Weitere Ziele, Vorteile, Merkmale und Anwendungsmöglichkeiten der vorliegenden Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung eines Ausführungsbeispiels anhand der Zeichnungen. Dabei bilden alle beschriebenen und/oder bildlich dargestellten Merkmale für sich oder in beliebiger sinnvoller Kombination den Gegenstand der vorliegenden Erfindung, auch unabhängig von ihrer Zusammenfassung in den Ansprüchen oder deren Rückbeziehung.
-
Es zeigen:
-
1 eine perspektivische Ansicht des Lehnenseitenteils in verschiedenen Stadien des Aufeinanderfaltens zweier Teilbereiche,
-
2 das Lehnenseitenteil nach erfolgtem Aufeinanderfalten der Teilabschnitte in Draufsicht,
-
3 eine perspektivische Darstellung des Lehnenseitenteils gemäß 2,
-
4 das für das Lehnenseitenteil vorgesehene Ausgangsmaterial mit symmetrischen einander entsprechenden Teilbereichen in Draufsicht,
-
5 das Lehnenseitenteil gemäß 4 in einer perspektivischen Darstellung,
-
6 eine weitere Ausführungsform des Lehnenseitenteils mit einem umgestellten Randabschnitt und
-
7 das Lehenseitenteil gemäß 6 im teilweise geklappten Zustand.
-
Ausgehend von einem vorzugsweise aus Stahlblech vorgefertigten Ausgangsmaterial 10, welches an einem längsseitigen Ende einen Teilabschnitt 12 aufweist, wird durch Aufeinanderfalten dieses Teilabschnitts 12 mit einem damit korrespondierenden Teilabschnitt 20 ein Anbindungsbereich 16 des Lehnenseitenteils 11 geschaffen, wie dies in der Draufsicht nach 2 dargestellt ist.
-
Die perspektivische Darstellung gemäß 1 zeigt die unterschiedlichen Stadien des Faltvorgangs 12', 12'' und 12''' des Teilabschnitts 12, wobei der Teilabschnitt in seiner Stellung 12''' im Wesentlichen flächig mit dem entsprechend ausgebildeten Teilabschnitt 20 des Ausgangsmaterials 10 in Anlagestellung kommt bzw. flächig an diesem anliegt.
-
In der Darstellung gemäß 2 sind die beiden Teilabschnitte 12 und der darunter liegende Teilabschnitt 20 im Bereich des durch die Faltung gebildeten Endabschnitts 18 einstückig miteinander verbunden. Diese einstückige Verbindung befindet sich hierbei an einem längsseitigen Endbereich des durch die Faltung gebildeten Lehnenseitenteils 11. Durch das Aufeinanderfalten der beiden Teilabschnitte 12, 20 wird somit ein in der Bauteildicke verstärkter Anbindungsbereich 16 für das Lehnenseitenteil 11 geschaffen, der den Struktursteifigkeitsanforderungen, die an das Lehnenseitenteil, insbesondere im Crash-Fall gestellt werden, hinreichend genügt.
-
Das Ausgangsmaterial 10 weist typischerweise eine konstante Materialdicke oder Materialstärke auf und wird vorzugsweise mittels eines Stanz- und/oder Umformprozesses aus einem platinen- oder coilartigen Ausgangswerkstoff in eine, wie in 4 dargestellte Kontur bzw. Geometrie gebracht. Die beiden, den Anbindungsbereich 16 bildenden Teilabschnitte 12, 20 sind bezüglich der durch den späteren Endabschnitt 18 verlaufenden Faltachse 22 spiegelsymmetrisch ausgebildet.
-
Zudem ist in dem zwischen den beiden Teilabschnitten 12, 20 verlaufenden Bereich eine die Faltachse 22 vorgebende Verprägung vorgesehen, die typischerweise gleichzeitig bei einem für die Schaffung des Ausgangsmaterials 10 gemäß der 4 und 5 erforderlichen Stanz- oder Umformprozess in den Bereich 18 eingebracht wird. Mittels dieser Verprägung, die insbesondere als Falt- oder Knick-Biegelinie fungiert, kann ein passgenaues und im Wesentlichen kongruent überdeckendes Aufeinanderfalten der beiden Teilabschnitte 12, 20 zur Bildung eines verstärkten Anbindungsbereichs 16 in besonders einfacher und zuverlässiger Art und Weise erfolgen.
-
Nach Bildung des verstärkten Anbindungsbereichs 16, wie in den 2 und 3 dargestellt, werden die beiden den Anbindungsbereich 16 bildenden Teilabschnitte 12, 20 mittels eines Fügeprozesses vorzugsweise unlösbar miteinander verbunden. Hierbei können gängige Fügeprozesse, wie in etwa Schweißen, Umformen, Stanzen, Nieten oder Vertoxen Anwendung finden, damit die beiden Teilabschnitte 12, 20 kraft-, reib- oder formschlüssig, vorzugsweise unlösbar, miteinander verbunden werden. Etwaige Verprägungen im Bereich der Teilabschnitte 12, 20 wirken hierbei verbindungsunterstützend.
-
Die in den beiden Teilabschnitten 12 und 20 vorgesehene, nach Art einer Bohrung oder Ausnehmung ausgebildeten Aufnahmen 24 dienen vorzugsweise der Anbindung des Lehnenseitenteils and die Trägerstruktur, bspw. an einen Verstellmechanismus des Kraftfahrzeugsitzes.
-
Durch die Verbindung der beiden Teilabschnitte 12, 20 wird der nach Art einer Materialverdopplung gebildete Anbindungsbereich 16 gebildet. Weitere Bearbeitungsschritte, wie beispielsweise das Abtrennen des Endabschnitts 18 nach erfolgtem Aufeinanderfalten und Verbinden der Teilabschnitte können zur weiteren Gewichtsreduzierung erfolgen.
-
Die in den 6 und 7 dargestellte weitere Ausführungsform des Lehnenseitenteils unterscheidet sich von der in den 1 bis 5 gezeigten Ausführungsform im Wesentlichen durch einen am Teilabschnitt 20 seitlich hervorstehenden umgebogenen bzw. umgestellten Randabschnitt 26, der im aufeinander geklappten Zustand der beiden Teilabschnitte 12, 20 den Rand des Lehnenseitenteils 11 respektive den Rand des Anbindungsbereichs 16 zumindest bereichsweise übergreift.
-
Dieser bezogen auf die Fläche des Teilabschnitts 20 schräg verlaufende, bzw. umgebogene Randabschnitt 26 erhöht zum einen die Struktursteifigkeit des Lehnenseitenteils 11 und zum anderen die Biegesteifigkeit des Teilabschnitts 20. Außerdem kann hierdurch nach dem Aufeinanderfalten der beiden Teilabschnitte 12, 20 in relativ einfacher und kostengünstiger Art und Weise eine formschlüssige Verbindung zwischen den Teilabschnitten hergestellt werden. Dies wird beispielsweise durch einen über den Rand des Lehnenseitenteils 11 an dessen Rückseite hervorstehenden Lappen 28 des Randbereichs 26 erzielt, der insbesondere nach dem Aufeinanderfalten der Teilabschnitte 12, 20 zur Bildung eines Formschlusses nach innen umgebogen werden kann.
-
Bezugszeichenliste
-
- 10
- Ausgangsmaterial
- 11
- Lehnenseitenteil
- 12
- Teilabschnitt
- 14
- Teilbereich
- 16
- Anbindungsbereich
- 18
- Endabschnitt/Faltknick
- 20
- Teilabschnitt
- 22
- Faltachse
- 24
- Aufnahme
- 26
- Randabschnitt
- 28
- Lappen