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Die
vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zum Herstellen eines
aus Polypropylenharz bestehenden Schaumstoffartikels.
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In
den letzten Jahren werden aus Thermoplastharz hergestellte Artikel
für Türverkleidungen
und Armaturenbretter oder Instrumententafeln verwendet. Insbesondere
werden Schaumstoffartikel aus Polypropylenharz aufgrund ihres leichten
Gewichts verwendet. Als Schaumstoffartikel aus Polypropylenharz
ist ein durch Spritzgießen
bei einer niedrigen Temperatur und mit einer hohen Geschwindigkeit
hergestellter Artikel bekannt (vgl. z.B. JP-A-2003-11190).
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Durch
herkömmliches
Schaumspritzgießen
hergestellte Schaumstoffartikel weisen jedoch normalerweise einen
als "Silberstreifen" oder "Silberschlieren" bezeichneten Defekt
auf, so dass sie hinsichtlich ihres Erscheinungsbildes nicht immer
zufriedenstellend sind. Der hierin verwendete Ausdruck "Silberschlieren" ist ein fehlerhafter
trüber
Zustand, der erzeugt wird, wenn während des Spritzgießprozesses
Gasschaum, der in einem in die Form strömenden geschmolzenen Harz enthalten
ist, an der Oberfläche
des Formartikels erscheint.
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Durch
die vorliegende Erfindung wird ein Verfahren zum Herstellen eines
aus Polypropylenharz bestehenden Schaumstoffartikels mit einem guten
Erscheinungsbild bereitgestellt.
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Gemäß einem
Aspekt wird erfindungsgemäß ein Verfahren
zum Herstellen eines Schaumstoffartikels durch Einspritzen eines
ein Schäumungs-
oder Treibmittel enthaltenden geschmolzenen Polypropylenharzes zwischen
Hohlraumoberflächen
eines aus einem Matrizen- und einem Patrizen-Formteil beste henden
Formteilpaars bereitgestellt, die die Hohlraumoberflächen aufweisen,
wobei das geschmolzene Polypropylenharz mit einer Einspritzrate
von 200 cm3/s bis 1200 cm3/s
zwischen die Hohlraumoberflächen
eingespritzt wird, wobei ein Quotient aus dem längsten Strömungsweg des während eines
Formungsprozesses zwischen die Hohlraumflächen strömenden geschmolzenen Harzes
und einer Einspritzzeit 200 mm/s oder weniger beträgt.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
ist im Matrizen- und/oder
im Patrizen-Formteil ein Zufuhrkanal für geschmolzenes Harz ausgebildet,
wobei ein Ende des Zufuhrkanals sich als Harzzufuhröffnung in
der Hohlraumoberfläche
des Formteils öffnet,
in dem der Kanal ausgebildet ist, und wobei das geschmolzene Polypropylenharz über den
Zufuhrkanal für
geschmolzenes Harz zwischen die Hohlraumoberflächen eingespritzt wird. In
einer bevorzugteren Ausführungsform
weist das Formteil mit dem Zufuhrkanal für geschmolzenes Harz eine Heizvorrichtung
auf, die dazu geeignet ist, die Temperatur eines im Zufuhrkanal
fließenden
geschmolzenen Polypropylenharzes zu regeln, wobei die Temperatur
einer Wand des Zufuhrkanals derart geregelt wird, dass die Temperatur
eines geschmolzenen Polypropylenharzes, das im Zufuhrkanal verbleibt
oder ihn durchläuft, bei
der Temperatur gehalten wird, die das Harz während der Zeitdauer hat, in
der es zwischen die Hohlraumoberflächen eingespritzt wird. In
einer anderen bevorzugten Ausführungsform
weist die Harzzufuhröffnung
einen Schaltmechanismus zum Öffnen
und Schließen
der Zufuhröffnung
auf, wobei der Schaltmechanismus nur dann geöffnet wird, wenn das geschmolzene
Polypropylenharz zwischen die Hohlraumoberflächen eingespritzt wird. In
einer bevorzugten Ausführungsform
hat die Harzzufuhröffnung
eine Öffnungsfläche von
0,03 cm2 bis 0,5 cm2.
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In
einer anderen bevorzugten Ausführungsform
ist das Treibmittel ein chemisches Treibmittel und wird die Temperatur
des geschmolzenen Polypropylenharzes, während es zwischen die Hohlraumoberflächen eingespritzt
wird, auf einen Wert eingestellt, der nicht niedriger ist als eine
Tempera tur, bei der, wenn das chemische Treibmittel mit einer Rate
von 5°C/min
erwärmt
wird, die Zersetzung des chemischen Treibmittels beendet ist.
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In
einer noch anderen Ausführungsform
wird ein Außenschichtmaterial
zwischen den Hohlraumoberflächen
angeordnet, bevor das geschmolzene Polypropylenharz zwischen die
Hohlraumoberflächen
eingespritzt wird. In dieser Ausführungsform wird ein Schaumstoffartikel
mit einem Außenschichtmaterial
erhalten, das mit dem Polypropylenharz-Schaumstoffkörper integriert
ist.
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Unter
Verwendung des erfindungsgemäßen Verfahrens
kann ein aus Polypropylenharz hergestellter Schaumstoffartikel mit
einem guten Erscheinungsbild erhalten werden.
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Kurze Beschreibung der
Zeichnungen
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1 zeigt
eine schematische Ansicht eines durch das erfindungsgemäße Verfahren
hergestellten exemplarischen Schaumstoffartikels;
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2 zeigt
eine schematische Querschnittansicht eines durch das erfindungsgemäße Verfahren
hergestellten exemplarischen Schaumstoffartikels;
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3 zeigt
eine schematische Ansicht eines durch das erfindungsgemäße Verfahren
hergestellten anderen exemplarischen Schaumstoffartikels;
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4 zeigt
eine schematische Ansicht eines durch das erfindungsgemäße Verfahren
hergestellten weiteren exemplarischen Schaumstoffartikels;
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5 zeigt
eine schematische Ansicht eines Querschnitts einer im erfindungsgemäßen Verfahren
verwendbaren Formenanordnung;
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6–9 zeigen
schematisch Schritte des erfindungsgemäßen Verfahrens;
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10 zeigt
eine schematische Ansicht eines durch das erfindungsgemäße Verfahren
hergestellten exemplarischen Schaumstoffartikels; und
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11 zeigt
ein Diagramm zum Darstellen des Ergebnisses von Messungen der durch
ein chemisches Treibmittel erzeugten Gasmenge.
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In
den Zeichnungen haben die Bezugszeichen folgende Bedeutung:
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- 1
- Schaumspritzgußartikel;
- 2
- Außenschicht;
- 3
- Schaumstoffkernschicht;
- 4
- Außenschichtmaterial;
- 5
- Matrizen-Formteil;
- 6
- Patrizen-Formteil;
- 7
- Harzzufuhröffnung;
- 8
- Zufuhrkanal
für geschmolzenes
Harz;
- 9
- geschmolzenes
Polypropylenharz;
- A-I
- Harzzufuhröffnungen;
und
- a-r
- Punkte,
an denen der Glanz und die Helligkeit gemessen wurden.
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Beschreibung der bevorzugten
Ausführungsformen
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Die
vorliegende Erfindung wird nachstehend unter Bezug auf die Zeichnungen
ausführlich
beschrieben. Die folgende Beschreibung bezieht sich auf einige Beispiele
der vorliegenden Erfindung, wobei die Erfindung jedoch nicht auf
diese Beispiele beschränkt
ist. Außerdem
kann, obwohl in den 5–9 ein Beispiel dargestellt
ist, in dem die Formteile vertikal bewegt werden, die Bewegungsrichtung
der Formteile auch horizontal sein.
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1 zeigt
einen durch das erfindungsgemäße Verfahren
hergestellten Schaumstoffartikel. Wie in 2 in einer
Querschnittansicht dargestellt ist, besteht der Artikel aus einer
Außenschicht 2,
die keine oder nahezu keine Hohlräume aufweist und die Oberfläche des
Artikels bildet, und einer Schaumstoffkernschicht 3, die
Hohlräume
aufweist und an der Innenseite der Außenschicht ausgebildet ist.
Der Schaumstoffartikel kann auf seiner gesamten oder auf einem Teil
seiner Oberfläche
ein unregelmäßiges Muster
aufweisen, z.B. ein Kornmuster oder ein grafisches Muster. Die Tiefe
des un regelmäßigen Musters
beträgt
typischerweise 10 μm bis
500 μm und
vorzugsweise 50 μm
bis 200 μm.
Die Größe des Schaumstoffartikels
ist nicht besonders eingeschränkt.
Die Projektionsfläche
des Artikels, betrachtet von der Formenbewegungsrichtung, beträgt jedoch vorzugsweise
mindestens 0,1 m2 und bevorzugter mindestens
0,2 m2.
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Das
im erfindungsgemäßen Verfahren
verwendete Polypropylenharz kann zwar nur aus einer einzigen Propylen-Homopolymerkomponente
bestehen, es besteht jedoch vorzugsweise aus einer Propylen-Homopolymerkomponente
und mindestens einer Ethylen-α-olefin-Copolymerkomponente.
Beispiele der Copolymerkomponente sind Ethylen-Propylen-Copolymer,
Ethylen-Buten-1-Copolymer, Ethylen-Hexen-1-Copolymer und Ethylen-Okten-1-Copolymer.
Ethylen-Propylen-Copolymer ist bevorzugt. Blockcopolymere auf Propylenbasis,
die aus einer Propylen-Homopolymerkomponente und einer Copolymerkomponente
bestehen, sind als Polypropylenharz bevorzugt.
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Das
Polypropylenharz kann ein weiteres Harz oder Gummi enthalten, z.B.
Polyethylen und ein eine aromatische Vinylverbindung enthaltendes
Gummi. Spezifische Beispiele des eine aromatische Vinylverbindung
enthaltenden Gummis sind Blockcopolymere, z.B. Styrol-Ethylen-Buten-Styrol-Gummi
(SEBS), Styrol-Ethylen-Propylen-Styrol-Gummi (SEPS), Styrol-Butylen-Gummi (SBR),
Styrol-Butadien-Styrol-Gummi (SBS), Styrol-Isopren-Styrol-Gummi
(SIS) und Blockcopolymere, die durch Hydrogenisierung der vorstehenden
Blockcopolymere gewonnen werden. Durch eine Reaktion einer aromatischen
Vinylverbindung, wie beispielsweise Styrol, mit einem olefinischen
Copolymer, wie beispielsweise Ethylen-Propylen(unkonjugiertes Dien)-Gummi
(EPDM) hergestelltes Gummi ist ebenfalls verwendbar.
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Der
Anteil der Propylen-Homopolymerkomponente im Polypropylenharz beträgt vorzugsweise
50 Gew.-% bis 95 Gew.-% des Polypropylenharzes. Wenn er weniger
als 50 Gew.-% beträgt,
können
die Steifigkeit oder die Wärmebeständigkeit
unzureichend sein, wohingegen, wenn er größer ist als 95 Gew.-%, die Schlagfestigkeit
unzureichend sein kann.
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Das
Polypropylenharz kann ein Füllmittel
enthalten, z.B. ein anorganisches Füllmittel. Außerdem kann es
Zusatzstoffe enthalten, z.B. ein Pigment, ein Schmiermittel, ein
Antistatikmittel oder einen Stabilisator. Beispiele der anorganischen
Füllmittel
sind Kalziumkarbonat, Bariumsulfat, Mika, kristallines Kalziumsilikat,
Talk und faserförmiges
Magnesiumoxysulfat. Insbesondere sind Talk und faserförmiges Magnesiumoxysulfat
bevorzugt.
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Hinsichtlich
des Schäumungsgrades
und der Oberflächenzustände der
erhaltenen Schaumstoffartikel beträgt die Extrudatschwellung oder
Spritzquellung des Polypropylenharzes, gemessen bei 230°C, einer Scherrate
von 2430 s–1 und
einem L/D-Verhältnis
von 40 vorzugsweise 1,1 bis 1,3.
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Hinsichtlich
der Formbarkeit beträgt
der Schmelzindex (MFR) des Polypropylenharzes, gemessen bei 230°C und einer
Last von 2,16 kgf, vorzugsweise 40 g/10 min bis 200 g/10 min.
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Hinsichtlich
des Gewichts der erhaltenen Schaumstoffartikel beträgt das spezifische
Gewicht des Polypropylenharzes vorzugsweise bis zu 0,95.
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Bei
der Herstellung eines Schaumstoffartikels durch das erfindungsgemäße Verfahren
stehen als Treibmittel chemische Treibmittel und physikalische Treibmittel
zur Verfügung.
Spezifische Beispiele geeigneter chemischer Treibmittel sind anorganische
Treibmittel, wie beispielsweise Natriumbikarbonat, Natriumkarbonat,
Ammoniumbikarbonat, Ammoniumkarbonat, Zitronensäure und Natriumcitrat; organische
Treibmittel, wie beispielsweise Nitrosoverbindungen, z.B. N,N'-Dinitrosopentamethylentetramin,
Azoverbindungen, z.B. Azodicarbonamid und Azobisisobutyronitril,
Sulfonylhydrazide, z.B. Benzolsulfonylhydrazid, Toluolsulfonylhydrazid
und Diphenylsulfon-3,3'-Disulfonylhydrazid,
und p-Toluolsulfonylsemicarbazid. Typischerweise werden chemische
Treibmittel in Form einer Muttermischung bereitgestellt. Alternativ
können
physikalische Treibmittel, z.B. Kohlendioxid und Stickstoff in Form
eines komprimierten Gases oder in einem überkritischen Zustand verwendet
werden. Physikalische Treibmittel können al leine oder in Kombination
mit chemischen Treibmitteln verwendet werden.
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Der
Treibmitteltyp kann hinsichtlich der Schmelztemperatur des zu verwendenden
Polypropylenharzes und des gewünschten
Expansionsverhältnisses
bestimmt werden. Die Verwendung eines anorganischen chemischen Treibmittels
ist bevorzugt. Die Menge des zu verwendenden Treibmittels wird hinsichtlich
der Festigkeit, der Dichte, usw. des gewünschten Artikels festgelegt,
sie beträgt
jedoch typischerweise 0,1 bis 5 Gewichtsteile, basierend auf 100
Gewichtsteilen des Harzes.
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5 zeigt
eine Querschnittansicht eines Beispiels der Formenanordnung zum
Herstellen eines Schaumstoffartikels. Die Antriebseinheit der Formteile
ist nicht dargestellt. Die Formenanordnung besteht aus einem Matrizen-Formteil 5 und
einem Patrizen-Formteil 6. In diesem Beispiel ist im Patrizen-Formteil 6 ein
Zufuhrkanal 8 für
geschmolzenes Harz ausgebildet, über
den geschmolzenes Polypropylenharz, das ein Treibmittel enthält, dem
Formenhohlraum zugeführt
wird. Ein Ende des Zufuhrkanals öffnet
sich als Harzzufuhröffnung 7 in
der Hohlraumoberfläche
des Patrizen-Formteils 6.
Ein anderes Ende des Zufuhrkanals 8 für geschmolzenes Harz ist mit
einer (nicht dargestellten) Zufuhreinheit für geschmolzenes Harz verbunden,
z.B. mit einer Einspritzmaschine. Im Patrizen-Formteil 6 ist
in der Nähe
des Zufuhrkanals 8 für
geschmolzenes Harz eine Heizvorrichtung angeordnet. Die sich in
der Hohlraumoberfläche öffnende
Harzzufuhröffnung 7 weist
vorzugsweise einen Schaltmechanismus auf. Die Heizvorrichtung des
Zufuhrkanals für
geschmolzenes Harz ist vorzugsweise eine elektrische Heizvorrichtung,
die um den Zufuhrkanal für
geschmolzenes Harz herum angeordnet ist, um die Temperatur des den
Zufuhrkanal durchlaufenden Harzes zu regeln. Vorzugsweise ist der Schaltmechanismus
der Harzzufuhröffnung
ein Mechanismus, durch den der Zufuhrkanal durch Hin- und Herbewegen
eines Stifts oder Bolzens durch einen Hydraulik- oder Druckluftantrieb
geschlossen und geöffnet wird,
wobei der Stift oder Bolzen in der Zufuhröffnung für geschmolzenes Harz unmittelbar
unter der Harzzufuhröffnung
angeordnet ist. Vorzugsweise wird der Schaltmechanismus nur während der
Zeit geöffnet,
in der das geschmolzene Polypropylenharz in den Hohlraum zwischen
den Hohlraumoberflächen
eingespritzt wird.
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Die
Anzahl und die Position(en) der Harzzufuhröffnung(en) 7 können in
Abhängigkeit
von der Form und der Größe des gewünschten
Schaumstoffartikels geeignet festgelegt werden. Hinsichtlich der
Größe der Harzzufuhröffnung beträgt die Öffnungsfläche der
Zufuhröffnung
vorzugsweise 0,03 cm2 bis 0,5 cm2. Wenn zwei oder mehr Harzzufuhröffnungen
bereitgestellt werden, ist es wünschenswert,
wenn die Öffnungsflächen jeder
der Öffnungen
innerhalb des vorstehenden Bereichs liegen. Wenn die Öffnungsfläche der
Harzzufuhröffnung
kleiner ist als 0,03 cm2, kann an der Zufuhröffnung ein
großer
Strömungswiderstand
auftreten, während, wenn
die Öffnungsfläche größer ist
als 0,5 cm2, das expansionsfähige Harzmaterial
in der Nähe
der Zufuhröffnung
schäumen
kann, wodurch ein minderwertiges Erscheinungsbild erhalten wird.
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Die
im erfindungsgemäßen Verfahren
verwendete Formenanordnung weist eine (nicht dargestellte) Preßeinheit
mit einer Antriebseinheit, einer stationären Platte und einer beweglichen
Platte auf. Das Matrizen- oder das Patrizen-Formteil ist an der stationären Platte
der Preßeinheit
fixiert, und das andere Formteil ist an der beweglichen Platte fixiert.
Die bewegliche Platte wird durch die Wirkung der Antriebseinheit
zur stationären Platte
hin bewegt. Dadurch werden die Formteile geschlossen. Die Antriebsquelle
der Antriebseinheit kann entweder ein Hydraulikdruck oder ein Elektromotor
sein.
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6 zeigt
einen Zustand, in dem ein ein Treibmittel enthaltendes geschmolzenes
Polypropylenharz über
den Zufuhrkanal 8 für
geschmolzenes Harz durch die Harzzufuhröffnung 7 zwischen
dem Patrizen-Formteil 6 und dem Matrizen-Formteil 7 zugeführt wird.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
wird die Temperatur der Wand des Zufuhrkanals 8 für geschmolzenes
Harz derart geregelt, dass die Temperatur des ein Treibmittel enthaltenden
geschmolzenen Polypropylenharzes, das im Zufuhrkanal verbleibt oder
den Zufuhrkanal durchläuft,
bei der Temperatur gehalten wird, die das Harz hat, während es
zwischen die Formteile zugeführt
wird. In einer bevorzugten Ausführungsform
wird, wenn das Polypropylenharz zwischen die Formteilen zugeführt wird,
der an der Harzzufuhröffnung angeordnete
Schaltmechanismus geöffnet,
und wenn eine vorgegebene Harzmenge zugeführt worden ist, wird der Schaltmechanismus
geschlossen.
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Es
ist wünschenswert,
wenn die Rate, mit der das geschmolzene Polypropylenharz in den
Hohlraum zwischen dem Patrizen-Formteil 6 und dem Matrizen-Formteil 5 eingespritzt
wird, 200 cm3/s bis 1200 cm3/s beträgt und der
Quotient aus dem maximalen Strömungsweg
des geschmolzenen Harzes während
des Formungsprozesses vom Beginn bis zum Abschluß der Harzzufuhr und der Einspritzzeit
nicht größer ist
als 200 mm/s. Noch bevorzugter beträgt die Rate, mit der das geschmolzene
Polypropylenharz eingespritzt wird, 200 cm3/s
bis 700 cm3/s und ist der Quotient aus dem
maximalen Strömungsweg
des geschmolzenen Harzes während
des Formungsprozesses und der Einspritzzeit nicht größer als
180 mm/s. Der Quotient aus dem maximalen Strömungsweg des geschmolzenen
Harzes dividiert durch die Einspritzzeit ist vorzugsweise nicht
kleiner als 50 mm/s.
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Der
maximale Strömungsweg
des geschmolzenen Harzes während
des Formungsprozesses ist der längste
Abstand unter den Abständen
von der Harzzufuhröffnung
zum Rand des Formartikels. Der Quotient aus dem Strömungsweg
des geschmolzenen Harzes und der Einspritzzeit stellt die maximale
mittlere Durchflußrate
während
des Formungsprozesses dar. Wenn zwei oder mehr Öffnungen verwendet werden,
entspricht die größte Rate
unter den maximalen Raten bei allen Öffnungen der vorstehend erwähnten Rate.
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Eine
Einspritzzeit bezeichnet eine Zeit, die erforderlich ist, um den
gesamten Formenhohlraum mit einem geschmolzenen Harzmaterial zu
füllen.
Wenn beispielsweise zunächst
ein schmaler Hohlraum mit einem eingespritzten geschmolzenen Harzmaterial
gefüllt
wird und dann zusätzlich
Harz eingespritzt wird, während der
Hohlraum erweitert wird, entspricht die Einspritzzeit nicht der
Zeit vom Beginn bis zum Abschluß der
Zufuhr des gesamten Harzmaterials, sondern die Zeit, bevor zunächst der
schmale Hohlraum gefüllt
wird. Wenn das Harzmaterial über
zwei oder mehr Öffnungen
zugeführt
wird, ist die Einspritzzeit definiert als die Zeitdauer von einem
Zeitpunkt, zu dem die Harzzufuhr beginnt, bis zu einem Zeitpunkt,
zu dem der Formenhohlraum zuerst vollständig mit dem Harzmaterial gefüllt ist.
Wenn die Harzzufuhr an zwei oder mehr Öffnungen mit zeitlichen Verzögerungen
beginnt, ist die Einspritzzeit definiert als die Zeitdauer von einem
Zeitpunkt, zu dem die Harzzufuhr an der Öffnung beginnt, an der die
Harzzufuhr am ehesten beginnt, bis zu einem Zeitpunkt, zu dem der Formenhohlraum
zuerst vollständig
gefüllt
ist.
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Bei
herkömmlichen
Schaumspritzgießprozessen
wird die Einspritzrate für
ein ein Treibmittel enthaltendes geschmolzenes Harzmaterial auf
einen hohen Wert gesetzt, und ein geschmolzenes Harzmaterial wird
innerhalb einer kurzen Zeitdauer in einen Formenhohlraum eingefüllt, während ein
hoher Harzdruck aufrechterhalten wird. Dadurch wird das vom geschmolzenen
Harz erzeugte Gas kaum zwischen der Formenwand und dem geschmolzenen
Harz eingeschlossen. Auch wenn ein geschmolzenes Harzmaterial mit
einer hohen Rate zugeführt
wird, ist es schwierig, einen Formenhohlraum mit dem Harzmaterial
zu füllen,
ohne Gas einzuschließen,
so dass Silberschlieren auftreten. Erfindungsgemäß kann durch Verwendung einer
niedrigen Harzeinspritzrate das vom geschmolzenen Harz erzeugte
Gas entweichen, ohne dass das Gas zwischen einer Formenwand und
dem Harz eingeschlossen wird. Dadurch können Formartikel mit einem
guten Erscheinungsbild hergestellt werden.
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Wenn
ein chemisches Treibmittel verwendet wird, ist die Temperatur des
geschmolzenen Polypropylenharzes 9, das das chemische Treibmittel
enthält,
während
der Zeitdauer, in der das Harz zwischen die Formteile zugeführt wird,
vorzugsweise nicht niedriger als die Temperatur, bei der, wenn eine
vorgegebene Menge (ein Gramm) des chemischen Treibmittels mit einer
Rate von 5°C/Minute
erwärmt
wird, das chemische Treibmittel vollständig zersetzt ist. Die Temperatur,
bei der das chemische Treibmittel vollständig zersetzt ist, wenn das
chemische Treibmittel mit einer Rate von 5°C/Minute erwärmt wird, ist als Erwärmungstemperatur
definiert, die bei Abschluß einer
Zunahme eines kumulativen Volumens des Gases zugeführt wird,
das erzeugt wird, wenn das chemische Treibmittel mit einer Rate
von 5°C/Minute
erwärmt
wird. Beispielsweise beträgt
bei dem in 11 dargestellten Fall die Temperatur,
bei der die Zersetzung des chemischen Treibmittels abgeschlossen
ist, 230°C.
Das Volumen des vom chemischen Treibmittel erzeugten Gases wird
folgendermaßen gemessen.
Zunächst
wird ein Treibmittel in einem verschließbaren Behälter angeordnet. Nachdem am
verschließbaren
Behälter
ein mit einer Gasbürette
und einem Blasenrohr verbundenes Mengenmeßrohr angeschlossen wurde,
wurde die Temperatur im System mit einer Rate von 5°C/Minute
von Raumtemperatur ausgehend erhöht,
und das Volumen (bei Normaldruck) des erzeugten Gases gemessen.
Wenn ein Schaumstoffartikel unter Verwendung einer Muttermischung
eines chemischen Treibmittels hergestellt wird, werden die vorstehend
erwähnten
Messungen unter Verwendung der Muttermischung ausgeführt.
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Die
Formentemperatur, die verwendet wird, wenn das ein chemisches Treibmittel
enthaltende geschmolzene Polypropylenharz zugeführt wird, beträgt vorzugsweise
mindestens 50°C,
weil bei einer derartigen Temperatur Artikel mit einem guten Erscheinungsbild
hergestellt werden. Hinsichtlich des Erscheinungsbildes der erhaltenen
Artikel beträgt
das Volumen des durch das Matrizen-Formteil und das Patrizen- Formteil gebildeten
Formenhohlraums, wenn der Einspritzvorgang für das geschmolzene Polypropylenharz
beginnt, das ein chemisches Treibmittel enthält, vorzugsweise 30% bis 100%
des Volumens des Formenhohlraums, der gebildet wird, wenn die Gesamtmenge
des geschmolzenen Polypropylenharzes zugeführt worden ist.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
wird zunächst
ein geschmolzenes Polypropylenharz in einen Formenhohlraum eingefüllt, während das
Matrizen- und das Patrizen-Formteil mit einer Schließ- oder
Klemmkraft geklemmt werden, die größer ist als der Einspritzdruck
des geschmolzenen Polypropylenharzes, woraufhin die Schließ- oder
Klemmkraft reduziert wird. Anschließend wird der Rest des Harzes
zugeführt,
während das
Matrizen- und das Patrizen-Formteil mit einer Schließ- oder
Klemmkraft geklemmt werden, die kleiner ist als der Zufuhrdruck
des Harzes. In diesem Fall wird der Formenhohlraum durch das zusätzlich zugeführte Harz erweitert.
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In
einer anderen bevorzugten Ausführungsform
wird ein geschmolzenes Polypropylenharz einem Hohlraum zugeführt, während das
Patrizen- und das Matrizen-Formteil mit einer Schließ- oder
Klemmkraft geklemmt werden, die kleiner ist als der Einspritzdruck
des geschmolzenen Polypropylenharzes. Während der Harzzufuhr wird der
Formenhohlraum durch den Harzdruck erweitert. Auch in diesem Fall
ist es bevorzugt, den Formenhohlraum durch Erhöhen der Klemmkraft leicht zusammenzudrücken.
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7 zeigt
einen Zustand, in dem die Zufuhr des geschmolzenen Polypropylenharzes
abgeschlossen worden ist. In diesem Zustand wird ein primärer Kühlprozeß ausgeführt, um
eine Außenschicht
mit einer vorgegebenen Dicke in der Nähe der mit der Hohlraumoberfläche in Kontakt
stehenden Oberfläche
des geschmolzenen Polypropylenharzes zu erzeugen. Die primäre Kühlzeit ändert sich
in Abhängigkeit
von der Formentemperatur und der Temperatur des geschmolzenen Harzes.
Sie beträgt
jedoch typischerweise 0,1 bis 5 Sekunden.
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Nachdem
die Außenschicht
in einer vorgegebenen Dicke ausgebildet ist, wird durch eine Erweiterung des
Formenhohl raums entlang der Dickenrichtung eines Formartikels, wie
in 8 dargestellt, eine Expansion des Gases verursacht,
das durch Zersetzung eines Treibmittels erzeugt wird und in einem
nicht verfestigten Abschnitt des geschmolzenen Polypropylenharzes
eingeschlossen worden ist. Daher nimmt die Dicke des Artikels mit
wachsender Schaumstoffschicht zu. Wenn der Hohlraumspalt oder -abstand
die gewünschte
Dicke eines Artikels erreicht, wird der Hohlraumerweiterungsprozeß gestoppt.
Während
der Hohlraumabstand beibehalten wird, wird dem geschäumten Polypropylenharz
ermöglicht,
sich abzukühlen
und zu verfestigen.
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9 zeigt
eine Situation, bei der das Matrizen- und das Patrizen-Formteil
geöffnet
sind und der Schaumstoffartikel entnommen wird. Dadurch wird ein
beispielsweise in 1 dargestellter Schaumstoff-Spritzgußartikel
erhalten.
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Wenn
als Treibmittel ein physikalisches Treibmittel oder eine Kombination
aus einem chemischen und einem physikalischen Treibmittel verwendet
wird, kann, wenn die Temperatur des geschmolzenen Harzes, während es
zwischen die Formteile eingespritzt wird, auf mindestens 250°C und die
Formtemperatur auf mindestens 60°C
eingestellt ist und das geschmolzene Harz mit einer ähnlichen
Rate wie vorstehend erwähnt
zwischen die Formteile eingespritzt wird, im Vergleich zu dem Fall,
wenn nur ein chemisches Treibmittel verwendet wird, ein Schaumstoffartikel
mit einem guten Erscheinungsbild hergestellt werden.
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Durch
die vorliegende Erfindung wird gemäß einem anderen Aspekt ein
Verfahren zum Herstellen eines Schaumstoffartikels mit einem Außenschichtmaterial 4 bereitgestellt,
das mindestens auf einem Teil seiner Oberfläche auflaminiert ist. Die Anzahl
der Außenschichtmaterialien
kann eins oder mehr betragen. Zwei oder mehr Außenschichtmaterialien können von
der gleichen Art oder verschiedenartig sein. Die Position des Außenschichtmaterials
auf dem Artikel ist nicht besonders eingeschränkt und kann beispielsweise
die in 3 oder in 4 dargestellte
Position sein. Das Außenschichtmaterial
kann mit einem Substrat, das ein Schaumstoffartikel ist, integriert
werden, indem das Außenschichtmaterial
während
der Herstellung des Substrats mit dem Substrat integriert wird,
oder indem das Außenschichtmaterial
von seiner Rückseite
mit einem geschmolzenen Harz zum Herstellen des Substrats imprägniert wird.
Die bei der Herstellung des Schaumstoffartikels mit einem Außenschichtmaterial
vorgesehenen Prozesse sind die gleichen wie die vorstehend beschriebenen Prozesse,
die in dem Fall ausgeführt
werden, wenn kein Außenschichtmaterial
verwendet wird, außer
dass zwischen dem Matrizen-Formteil und dem Patrizen-Formteil ein
Außenschichtmaterial
angeordnet wird, bevor das geschmolzene Polypropylenharz eingespritzt
wird.
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Beispiele
von erfindungsgemäß verwendeten
Außenschichtmaterialien
sind Webstoffe, z.B. Mokett, Maschenware, z.B. Trikot, Vliesstoffe,
z.B. genadeltes Teppichmaterial, Metallfolien und ungeschäumtes Lagen-
oder Filmmaterial aus einem Thermoplastharz oder einem thermoplastischen
Elastomer. Das Außenschichtmaterial
kann ein laminiertes Außenschichtmaterial
mit zwei oder mehr Lagen sein, wie beispielsweise einer Verkleidungslage,
die z.B. eine Schaumstofflage sein kann. Als Schaumstofflage kann
ein Schaumstoff aus einem Polyolefin verwendet werden, z.B. aus
Polypropylen und Polyethylen, ein Polyvinylchloridschaumstoff, ein
starrer oder halbstarrer Polyurethanschaumstoff, usw.
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Als
von einer Schaumstofflage verschiedene Verkleidungslage können ein
Vliesstoff, ein Lagen- oder Filmmaterial aus einem Kunstharz und ähnliche
verwendet werden. Beispiele von Fasern für einen Vliesstoff sind Naturfasern,
wie beispielsweise Baumwolle, Haar, Seide und Hanf, und synthetische
Fasern, wie beispielsweise Polyamid und Polyester. Es sind aus einer
oder mehreren Faserarten hergestellte Vliesstoffe verwendbar. Beispiele
von Vliesstoffen sind genadelte Vliesstoffe, Spinnvlies, Meltblown-Vliesstoffe
und Spunlace-Vliesstoffe.
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Beispiele
ungeschäumter
Lagen- oder Filmmaterialien sind ungeschäumte Lagen- oder Filmmaterialien
aus einem Thermoplastharz, wie beispielsweise Polypropylen-Polyethylen oder
solche aus einem thermoplastischen Elastomer auf Polyolefinbasis.
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Unter
Verwendung des erfindungsgemäßen Verfahrens
können
Schaumstoffartikel mit einer Oberfläche mit einem mittleren Glanz
(Messwinkel 60°)
von 3,5 oder weniger und einer Standardabweichung der Helligkeit
von 0,6 oder weniger, sogar Schaumstoffartikel mit einer Oberfläche mit
einem mittleren Glanz (Messwinkel 60°) von 2,5 oder weniger und einer
Standardabweichung der Helligkeit von 0,5 oder weniger hergestellt werden.
Wenn ein Spritzguß-Schaumstoffartikel
mit Unregelmäßigkeiten
auf seiner Oberfläche
durch ein herkömmliches
Verfahren hergestellt wird, überträgt sich
die Konfiguration der Formenhohlraumoberfläche aufgrund der Ansammlung
von Gas zwischen der Oberfläche
des Artikels und der Formenhohlraumoberfläche nur schlecht auf die Oberfläche des
Artikels, wodurch ein hoher Glanz in einem Bereich erhalten wird,
in dem Silberschlieren aufgetreten sind. In einem Bereich, in dem
keine Silberschlieren aufgetreten sind, weist der Artikel einen
geringen Glanz auf. Außerdem
kann in dem Bereich, in dem Silberschlieren aufgetreten sind, die
Oberfläche
des Artikels aufgrund der Ansammlung von Gas zwischen der Oberfläche des
Artikels und der Formenhohlraumoberfläche weißlich werden, wodurch eine
hohe Helligkeit erhalten wird. Im Bereich, in dem keine Silberschlieren
aufgetreten sind, wird die Helligkeit niedrig. Daher ist, wenn die
Helligkeit des gesamten Schaumstoffartikels gemessen wird, die Standardabweichung
der Helligkeit groß.
D.h., der Schaumstoffartikel hat ein ungleichmäßiges Erscheinungsbild. Durch
das erfindungsgemäße Verfahren
hergestellte Spritzguß-Schaumstoffartikel
weisen wenig Silberschlieren auf, so dass sie Schaumstoffartikel
mit einem guten Erscheinungsbild mit wenig Glanz (Messwinkel 60°) und einer
kleinen Standardabweichung der Helligkeit sind.
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In
durch herkömmliche
Verfahren hergestellten Schaumstoffartikeln treten Silberschlieren
häufig
in Randabschnitten der Artikel und kaum in der Nähe der Harzzufuhröffnungen
auf. Wenn der Glanz eines Schaumstoffartikels gemessen wird, ist
der an einem Randabschnitt des Artikels gemessene Glanzwert groß, und der
in der Nähe
einer Harzzufuhröffnung
gemessene Glanzwert klein. Daher wird ein Mittelwert von Glanzwerten
an Randabschnitten und Glanzwerten in der Nähe der Harzzufuhröffnung bestimmt.
Der Glanz wird unter Verwendung eines Glanzmessers gemäß dem Standard
JIS Z8741 gemessen. Wenn die Helligkeit an diesen Punkten gemessen
wird, sind die in der Nähe
des Rands des Schaumstoffartikels gemessenen Helligkeitswerte groß, und die
in der Nähe
einer Harzzufuhröffnung
gemessenen Helligkeitswerte klein. Die auf der Basis dieser Messungen
bestimmte Standardabweichung ist groß. Daher wird die Helligkeit
sowohl in der Nähe
des Randes als auch in der Nähe
einer Harzzufuhröffnung
gemessen, und eine Standardabweichung wird anhand dieser Messungen
bestimmt. Die Helligkeit wird gemäß dem Standard JIS Z8722 unter
Verwendung eines Kolorimeters mit einem Messdurchmesser von 50 mm
gemessen.
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Der
Bereich "in der
Nähe einer
Harzzufuhröffnung" ist ein Bereich
in der Nähe
einer Öffnung,
durch die während
der Herstellung eines Schaumstoffartikels ein geschmolzenes Polypropylenharz,
das ein Treibmittel enthält, über einen
in einem Formteil ausgebildeten Zufuhrkanal für geschmolzenes Harz in den
Formenhohlraum strömt.
Der Bereich ist insbesondere ein Bereich, der bezüglich der
Harzzufuhröffnung
innerhalb von 30% des Abstands von der Harzzufuhröffnung zum
Strömungsende
des geschmolzenen Harzes liegt.
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Der
Bereich in der Nähe
des Randes eines Schaumstoffartikels bezeichnet einen Bereich, der
der bezüglich
der Harzzufuhröffnung
außerhalb
von 70% des Abstands von der Harzzufuhröffnung zum Strömungsende
des geschmolzenen Harzes liegt. Für durch das erfindungsgemäße Verfahren
hergestellte Schaumstoffartikel werden der Glanz und die Helligkeit
an drei oder mehr Punkten auf der Oberfläche eines Schaumstoffartikels
gemessen, d.h., an einem oder mehreren Punkten in der Nähe einer
Harzzufuhröffnung,
einem oder mehreren Punkten in der Nähe des Randes des Schaumstoffartikels,
und ferner an einem oder mehreren Punkten in der Nähe der Harzzu fuhröffnung oder
des Randes des Schaumstoffartikels. Dann werden ein Mittelwert des
Glanzes und eine Standardabweichung der Helligkeit berechnet. Beispielsweise
werden in einem in 1 dargestellten Schaumstoffartikel
der Glanz und die Helligkeit an drei Punkten gemessen, d.h. an einem
Punkt "a" in der Nähe der Harzzufuhröffnung "A", und an Punkten "b" und "c" in der Nähe des Randes des Schaumstoffartikels.
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Im
Fall eines Schaumstoffartikels mit einem mit dem Körper integralen
Außenschichtmaterial
werden der Glanz und die Helligkeit an Punkten außerhalb
des Bereichs gemessen, an dem das Außenschichtmaterial befestigt
ist. In in 3 oder 4 dargestellten
Schaumstoffartikeln, in denen keine Harzzufuhröffnung außerhalb des Bereichs angeordnet
ist, in dem ein Außenschichtmaterial
befestigt ist, ist eine Stelle in dem Bereich, in dem kein Außenschichtmaterial
befestigt ist, die der Harzzufuhröffnung am nächsten liegt, als Punkt in
der Nähe
der Harzzufuhröffnung
definiert. Beispielsweise werden in einem in 3 dargestellten
Schaumstoffartikel, der Glanz und die Helligkeit an drei Punkten
gemessen, d.h. an einem Punkt "d" in der Nähe der Harzzufuhröffnung "B", und an Punkten "e" und "f" in der Nähe des Rands des Schaumstoffartikels.
Beispielsweise werden in einem in 4 dargestellten
Schaumstoffartikel der Glanz und die Helligkeit an drei Punkten gemessen,
d.h. an einem Punkt "g" in der Nähe der Harzzufuhröffnung "C" und an Punkten "h" und "i" in der Nähe des Randes des Schaumstoffartikels.
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Wie
vorstehend erwähnt
wurde, werden für
durch das erfindungsgemäße Verfahren
hergestellte Schaumstoffartikel der Glanz und die Helligkeit an
drei oder mehr Punkten auf der Oberfläche des Schaumstoffartikels
gemessen, d.h. an einem oder mehreren Punkten in der Nähe einer
Harzzufuhröffnung,
an einem oder mehreren Punkten in der Nähe des Randes des Schaumstoffartikels,
und ferner an einem oder mehreren Punkten in der Nähe der Harzzufuhröffnung oder
des Randes des Schaumstoffartikels. Dann werden ein Mittelwert des
Glanzes und eine Standardabweichung der Helligkeit berechnet. Vorzugsweise
werden der Glanz und die Helligkeit ferner an op tional ausgewählten Punkten
auf der Oberfläche
des Schaumstoffartikels gemessen, woraufhin ein Mittelwert aller
gemessenen Glanzwert und eine Standardabweichung aller gemessenen Helligkeitswerte
berechnet werden. Wenn Messungen an vielen Punkten ausgeführt werden,
ist es vorteilhaft, wenn die Messpunkte derart angeordnet sind,
dass ein Meßpunkt
höchstens
200 mm von einem anderen Messpunkt beabstandet ist.
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Wenn
mehrere Harzzufuhröffnungen
bereitgestellt werden, müssen
der Glanz und die Helligkeit in der Nähe mindestens einer Zufuhröffnung gemessen
werden. Es ist jedoch bevorzugt, wenn der Glanz und die Helligkeit
in der Nähe
von zwei oder mehr Zufuhröffnungen
gemessen werden. Es ist noch bevorzugter, wenn der Glanz und die
Helligkeit in der Nähe
aller Zufuhröffnungen
gemessen werden.
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Das
Expansionsverhältnis
der unter Verwendung des erfindungsgemäßen Verfahrens hergestellten Spritzguß-Schaumstoffartikel
ist nicht besonders eingeschränkt,
liegt jedoch typischerweise im Bereich von 1,1 bis 5.
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Weil
die durch das erfindungsgemäße Verfahren
hergestellten Spritzguß-Schaumstoffartikel
leichtgewichtig sind und ein gutes Erscheinungsbild haben, können sie
als Innenraum- oder Außenkomponenten
von Kraftfahrzeugen, Innen- oder Außenkomponenten elektrischer
Haushaltsgeräten
und als Baumaterialien verwendet werden. Sie sind insbesondere als
Innenraum- oder Außenkomponenten
von Kraftfahrzeugen geeignet,
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Beispiele
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[Glanzmessung]
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Der
Glanz wurde bei einem Messwinkel von 60° gemäß dem Standard JIS Z8741 unter
Verwendung eines Glanzmessers (Micro-TRI-Gloss, hergestellt von
BYK-Gardner) gemessen. Die Positionen der Meßpunkte sind in 10 dargestellt.
D.h., die Messungen wurden an neun Punkten (k), (n) in der Nähe von Harzzufuhröffnungen
D, E und (j)–(r),
einschließlich
(j), (l), (p) und (r) in der Nähe
des Randes des Schaumstoffartikels ausgeführt.
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[Helligkeitsmessung]
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Die
Helligkeit wurde gemäß dem Standard
JIS Z8722 unter Verwendung eines Farbtonmeßgeräts (CR210b, hergestellt von
Minolta Co., Ltd., Messdurchmesser 50 mm) gemessen. Die Positionen
der Meßpunkte
sind in 10 dargestellt. D.h., die Messungen
wurden an neun Punkten (k), (n) in der Nähe von Harzzufuhröffnungen
D, E und (j)–(r),
einschließlich
(j), (l), (p) und (r) in der Nähe
des Randes des Schaumstoffartikels ausgeführt.
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[Messung der vom chemischen
Treibmittel erzeugten Gasmenge]
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In
einem verschließbaren
Behälter
wurden ein Gramm einer Muttermischung eines chemischen Treibmittels
angeordnet, und ein mit einer Gasbürette und einem Blasenrohr
verbundenes Mengenmeßrohr
wurde am verschließbaren
Behälter
angeschlossen. Während
die Temperatur mit einer Rate von 5°C/min von Raumtemperatur ausgehend
auf 250°C
erhöht
wurde, wurde das Volumen des erzeugten Gases gemessen.
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[Messung der Extrudatschwellung
oder Spritzquellung]
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Die
Extrudatschwellung oder Spritzquellung wurde unter den nachstehend
dargestellten Bedingungen unter Verwendung eines Geräts des Typs
Capirograph 1B, hergestellt von Toyo Seiki Seisaku-Sho, Ltd. gemessen.
Messtemperatur: | 230°C |
L/D: | 40 |
Scherrate: | 2430
s–1 |
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[Messung des Schmelzindex
(MFR)]
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Der
Schmelzindex (MFR) wurde durch das gemäß dem Standard JIS K6758 spezifizierte
Verfahren gemessen. Die Messung wurde, insofern nicht anders angegeben,
bei einer Temperatur von 230°C
und einer Last von 2,16 kg ausgeführt.
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[Messung des spezifischen
Gewichts]
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Das
spezifische Gewicht wurde durch das gemäß dem Standard JIS K7112 spezifizierte
Verfahren gemessen.
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[Material]
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Für einen
Spritzgießprozeß wurde
eine Harzzusammensetzung verwendet, die aus einem Harz des Typs
AU891E4 (Polypropylenharz, hergestellt von Sumitomo Chemical Co.,
Ltd., MFR = 80, Extrudatschwellung oder Spritzquellung = 1,20, spezifisches
Gewicht = 0,89) und einer Muttermischung eines chemischen Treibmittels
aus 25 Gew.-% Natriumhydrogencarbonat, 25 Gew.-% Zitronensäure und
50 Gew.-% Polyethylen mit niedriger Dichte bestand (Gew.-% bezogen
auf das chemische Treibmittel), wobei 100 Gewichtsteile des Harzes
und 2 Gewichtsteile der Muttermischung des chemischen Treibmittels
verwendet wurden. Die verwendete Muttermischung des chemischen Treibmittels
wies die in 11 dargestellte Beziehung zwischen
der erzeugten Gasmenge und der Temperatur auf. Die Temperatur bei
Abschluß der
Erhöhung
des kumulativen Volumens des erzeugten Gases betrug 230°C.
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[Beispiel 1]
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Ein
Spritzgießprozeß wurde
unter Verwendung einer Formenanordnung (Projektionsfläche 0,5
m2, Öffnungsdurchmesser ϕ:
5 mm) zum Herstellen eines Formartikels in der Form einer in 10 dargestellten
Türverkleidung
ausgeführt.
In der Formenanordnung wurde die Temperatur des Zufuhrkanals für geschmolzenes Harz
geregelt, und jede Harzzufuhröffnung
wies einen Schaltmechanismus auf.
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Bei
einem Formenhohlraumabstand von 1,5 mm wurde die Zufuhr eines ein
Treibmittel enthaltenden geschmolzenen Harzmaterials zwischen die
Formteile durch zwei Harzzufuhröffnungen
D, E gestartet (wobei der maximale Abstand von den Öffnungen
bis zum Rand des Formartikels 470 mm betrug), während die Form gepreßt wurde.
Während
der Formenhohlraum auf 2,0 mm erweitert wurde, wurde die Zufuhr
des geschmolzenen Harzes abgeschlossen. Zwei Sekunden später wurde
der Formen hohlraum auf einen Hohlraumanstand von 3,0 mm erweitert.
Nach einer Abkühlung
für 30
Sekunden, wurden die Formteile geöffnet, und der erhaltene Schaumstoffartikel
wurde entnommen. Die Temperatur des geschmolzenen Harzes, während es
zwischen die Formteile eingespritzt wurde, betrug 250°C, und die
Formentemperatur betrug 60°C.
Die Rate, mit der das Geschmolzene Harz zwischen die Formteile eingespritzt
wurde, betrug 460 cm3/s. Die Einspritzzeit
betrug 3,5 s. Der Kompressionsdruck betrug 10 MPa. Die Messergebnisse
für den
Oberflächenglanz
des Schaumstoffartikels sind in Tabelle 1 dargestellt. Die Messergebnisse
für die
Helligkeit sind in Tabelle 2 dargestellt. Der Schaumstoffartikel
wies keine Silberschlieren auf seiner Oberfläche auf und hatte ein gutes
Erscheinungsbild.
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[Beispiel 2]
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Ein
Spritzguß-Schaumstoffartikel
wurde auf die gleiche Weise erhalten wie in Beispiel 1, außer dass die
Einspritztemperatur des geschmolzenen Harzes 230°C betrug. Die Messergebnisse
für den
Oberflächenglanz
des Schaumstoffartikels sind in Tabelle 1 dargestellt. Die Messergebnisse
für die
Helligkeit sind in Tabelle 2 dargestellt. Der Schaumstoffartikel
wies keine Silberschlieren auf seiner Oberfläche auf und hatte ein gutes Erscheinungsbild.
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[Beispiel 3]
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Ein
Spritzguß-Schaumstoffartikel
wurde auf die gleiche Weise erhalten wie in Beispiel 1, außer dass die
Einspritztemperatur des geschmolzenen Harzes 200°C betrug. Die Messergebnisse
für den
Oberflächenglanz
des Schaumstoffartikels sind in Tabelle 1 dargestellt. Die Messergebnisse
für die
Helligkeit sind in Tabelle 2 dargestellt. Der Schaumstoffartikel
wies keine Silberschlieren auf seiner Oberfläche auf und hatte ein gutes Erscheinungsbild.
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[Vergleichsbeispiel 1]
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Ein
Spritzguß-Schaumstoffartikel
wurde auf die gleiche Weise erhalten wie in Beispiel 2, außer dass die
Einspritzrate des geschmolzenen Harzes 800 cm3/s
(Einspritzzeit 2,0 s) betrug. Die Messergebnisse für den Oberflächenglanz
des Schaumstoffartikels sind in Tabelle 1 dargestellt. Die Messergebnisse
für die
Helligkeit sind in Tabelle 2 dargestellt. Der Schaumstoffartikel
wies Silberschlieren auf seiner Oberfläche auf und hatte ein minderwertiges
Erscheinungsbild.
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