DE102005050954A1 - Lastzugerkennungssystem für mautpflichtige Fernstraße - Google Patents
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Abstract
Ein Lastzugerkennungssystem zur Ermittlung einer strecken- und belastungsabhängigen Maut bei der Benutzung von Fernstraßen weist ein auf dem LKW oder der Zugmaschine des Lastzugs angeordnetes Mautgerät auf, in welchem fahrzeugspezifische Daten und Spediteursdaten fest und die Anzahl der Achsen des Lastzugs und gegebenenfalls Tagesdaten individuell einspeicherbar sind und welches hieraus gebildete Signale an entlang der Fahrstraße angeordnete Messbrücken sendet. Um die Anzahl der Achsen des Anhängers bzw. Sattelaufliegers automatisch zu erfassen, ist vorgesehen, dass jeder Anhänger oder jeder Sattelauflieger eines Lastzugs einen fest installierten, mit dem Mautgerät kommunizierenden Geber aufweist, der ein die Anzahl der Achsen des Anhängers bzw. des Sattelaufliegers entsprechendes Signal an das Mautgerät weitergibt, in welchem die Anzahl der Achsen des LKWs bzw. der Zugmaschine und diejenigen des Anhängers bzw. des Sattelaufliegers addiert werden.
Description
- Die Erfindung betrifft ein Lastzugerkennungssystem zur Ermittlung einer strecken- und belastungsabhängigen Maut bei der Benutzung von Fernstraßen mit einem auf dem LKW oder der Zugmaschine des Lastzugs angeordneten Mautgerät, in wlechem fahrzeugspezifische Daten und Spediteursdaten fest und die Anzahl der Achsen des Lastzugs und ggf. Tagesdaten individuell einspeicherbar sind und welches hieraus gebildete Signale an entlang der Fahrstrecke angeordnete Messbrücken sendet.
- Bei dem vorgenannten Erfassungssystem sind die für die Errechnung der Maut notwendigen Daten des LKW's bzw. der Zugmaschine in dem mitgeführten Mautgerät (On-Board-Unit) in der Regel fest eingespeichert. Hierzu zählen insbesondere fahrzeugspezifische Daten und die Daten des Fahrzeugbetreibers (Spediteur). Unter den fahrzeugspezifischen Daten ist insbesondere auch die Anzahl der Achsen zu nennen, die für die Straßenbelastung und damit auch für die Höhe der Maut maßgeblich sind. Die Anzahl der Achsen eines an den LKW an gehängten Anhängers oder eines auf die Zugmaschine aufgesattelten Sattelaufliegers müssen in den Rechner des Mautgerätes individuell von Hand eingegeben werden. Geschieht dies aus Versehen oder selbstverschuldeten Gründen nicht, wird der Fahrer bei einer Fahrzeugkontrolle mit einer hohen Geldbuße belegt, die im Wiederholungsfall einige 1000 Euro beträgt und schließlich sogar zum Führerscheinentzug führen kann.
- Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, das versehentliche oder selbstverschuldete Unterbleiben der Eingabe der Anzahl der Achsen zu vermeiden.
- Bei einem System des eingangs genannten Aufbaus wird diese Aufgabe dadurch gelöst, dass jeder Anhänger oder jeder Sattelauflieger eines Lastzugs einen fest installierten, mit dem Mautgerät kommunizierenden Geber aufweist, der ein die Anzahl der Achsen des Anhängers bzw. des Sattelaufliegers entsprechendes Signal an das Mautgerät weitergibt, in welchem die Anzahl der Achsen des LKW's bzw. der Zugmaschine und diejenigen des Anhängers bzw. des Sattelaufliegers addiert werden.
- Der Anhänger bzw. Sattelauflieger ist somit von Hause aus mit der ihm zugehörigen Anzahl der Achsen kodiert und wird die Anzahl der Achsen beim Ankuppeln des Anhängers bzw. des Sattelaufliegers automatisch an das Mautgerät im LKW bzw. in der Zugmaschine weitergegeben. Dort werden deren Achsen mit den Achsen des Anhängers bzw. des Sattelaufliegers addiert und die korrekte Anzahl aller Achsen an die Messbrücken gesendet. Durch den auf dem Anhänger bzw. dem Sattelauflieger fest installierten Geber obliegt es nicht mehr dem Fahrer die korrekte Anzahl der Achsen einzugeben, sondern geschieht dies automatisch, so dass auch stets die korrekte Maut errechnet wird.
- Für die Übermittlung der Anzahl der Achsen des Anhängers bzw. des Sattelaufliegers kommen beliebige bekannte Systeme in Frage. So kann der Geber beispielsweise über einen Infrarot- oder Lasersender im Frontbereich des Anhängers oder des Sattelaufliegers mit dem Mautgerät kommunizieren. Eine andere Variante besteht darin, dass der Geber über eine Kabelverbindung mit dem Mautgerät kommuniziert.
- Gemäß einer weiteren Ausführungsform kann vorgesehen sein, dass der Geber über die mechanische oder elektrische Kupplung zwischen LKW bzw. Zugmaschine einerseits und Anhänger bzw. Sattelauflieger andererseits mit dem Mautgerät kommuniziert.
- Gemäß einer weiteren Ausführungsform der Erfindung ist vorgesehen, dass der LKW bzw. die Zugmaschine für die Anzahl der eigenen Achsen einen eigenen Geber aufweist, der mit dem Mautgerät kommuniziert. Über diesen Geber wird die Anzahl der Achsen des LKW's bzw. der Zugmaschine in das Mautgerät eingegeben und bei Hängerbetrieb bzw. Aufsatteln eines Sattelaufliegers mit den Achsen derselben addiert.
- Weisen der LKW bzw. die Zugmaschine und/oder der Anhänger bzw. der Sattelauflieger wenigstens eine Liftachse auf, so wird erfindungsgemäß der Liftachse ein Sensor für den angehobenen Zustand der Achse zugeordnet, wobei die angehobene Achse bei Weitervermittlung der Anzahl der Achsen an das Mautgerät nicht mitgezählt wird.
- Hierdurch kann gewährleistet werden, dass tatsächlich nur die die Fahrstraße belastenden Achsen vom Mautgerät erfasst und über die Messbrücken zu einer Maut errechnet werden.
- Bei dieser Ausführungsform wird bei Absenken der Liftachse vor Antritt oder während der Fahrt die entsprechende Achse im Mautgerät zu den gespeicherten Achsen hinzuaddiert. Sie ist vor Ende der Fahrt nicht mehr löschbar, um auf diese Weise zu vermeiden, dass bei Kontrollen durch Anheben der Achse die tatsächlich genutzten Achsen zurückgesetzt werden.
- Nachstehend ist die Erfindung anhand von in der Zeichnung wiedergegebenen Ausführungsbeispielen beschrieben. In der Zeichnung zeigen in stark schematisierter Darstellung:
-
1 einen Sattelzug in Seitenansicht unter schematischer Andeutung zweier Ausführungsformen für die Übermittlung der Achsenzahl des Sattelaufliegers an die Zugmaschine; -
2 eine der1 entsprechende Ansicht eines Sattelzugs mit Liftachsen. - Die Erfindung ist nachfolgend anhand eines aus einer Zugmaschine
2 und einem Sattelauflieger3 bestehenden Lastzugs beschrieben. Sie ist jedoch gleichermaßen auf solche Lastzüge anwendbar, die aus einem LKW und einem Anhänger bestehen. - Im Führerhaus
4 der Zugmaschine2 ist ein Mautgerät5 installiert, in dem fahrzeugspezifische Daten und die Daten des Betreibers des Lastzugs gespeichert sind. Zu den fahrzeugspezifischen Daten gehört auch die Anzahl der Achsen6 der Zugmaschine. - Der Sattelauflieger
3 weist beim gezeigten Ausführungsbeispiel vier Achsen7 auf, die für die Errechnung der Maut zu den Achsen6 der Zugmaschine hinzuaddiert werden müssen. - Sie werden bisher in das Mautgerät
5 manuell eingegeben. Die Erfindung sieht stattdessen vor, dass nach Ankuppeln des Sattelaufliegers3 die Anzahl der Achsen7 automatisch an das Mautgerät5 weitervermittelt wird. Zu diesem Zweck ist beispielsweise im Frontbereich des Sattelaufliegers3 ein Geber8 in Form eines Senders angeordnet, der ein der Anzahl der Achsen7 entsprechendes Signal an das Mautgerät5 weitergibt. Dies kann durch einen Infrarot- oder Lasersender oder durch eine andere bekannte Datenübertragung erfolgen. - Eine andere Variante besteht darin, dass in dem zum Sattelauflieger
3 gehörenden Kupplungsteil der Elektrokupplung9 der Geber angeordnet ist, der mit einem entsprechenden Aufnehmer in dem der Zugmaschine2 zugeordneten Kupplungsteil zusammenwirkt. Über eine elektrische Verbindung wird dann die Anzahl der Achsen7 an das Mautgerät5 weitergeleitet und dort zu den Achsen6 der Zugmaschine2 hinzuaddiert. - Bei der
1 gestrichelt wiedergegebenen Variante weist die Zugmaschine2 für die eigenen Achsen6 einen fest installierten Geber10 auf, der ein die Anzahl der Achsen6 repräsentierendes Signal an das Mautgerät5 sendet. Ist an die Zugmaschine2 ein Sattelauflieger3 angekuppelt, so weist dieser einen Geber auf, der mit dem Geber10 in gekuppeltem Zustand zusammenwirkt und die Anzahl der Achsen7 des Sattelaufliegers3 an den Geber10 weitergibt. Dort wird die Anzahl der Achsen7 zu den Achsen6 hinzuaddiert und die Gesamtzahl über ein Signal an das Mautgerät5 weitervermittelt. - Bei dem Ausführungsbeispiel nach
2 weist die Zugmaschine2 drei Achsen auf, von denen die mittlere Achse12 als Liftachse ausgebildet ist. Der Sattelauflieger3 weist wie zuvor vier Achsen auf, von denen die mittlere Achse13 der hinteren Drillingsachsen als Liftachse ausgebildet ist. - Den Liftachsen
12 bzw.13 ist jeweils ein Sensor14 bzw.15 zugeordnet, welche die Position der Liftachsen aufnehmen. Befinden sich vor Antritt oder während der Fahrt die Liftachsen12 ,13 in der abgesenkten Stellung, so wird die Gesamtzahl der Achsen6 ,7 ,12 und13 an das Mautgerät5 signalisiert und dort gespeichert. Selbst bei Anheben der einen oder der anderen Liftachse12 ,13 können diese Achsen dann im Mautgerät5 nicht mehr gelöscht werden. Befinden sich hingegen die Liftachsen12 bzw.13 vor Antritt und während der gesamten Fahrt in der angehobenen Stellung, wird kein Signal an das Mautgerät5 weitergegeben und werden nur die die Fahrstraße belastenden Achsen6 und7 im Mautgerät5 gespeichert.
Claims (7)
- Lastzugerkennungssystem zur Ermittlung einer strecken- und belastungsabhängigen Maut bei der Benutzung von Fernstraßen mit einem auf dem LKW oder der Zugmaschine (
2 ) des Lastzugs angeordneten Mautgerät (5 ), in welchem fahrzeugspezifische Daten und Spediteursdaten fest und die Anzahl der Achsen (6 ,7 ) des Lastzugs und gegebenenfalls Tagesdaten individuell einspeicherbar sind und welches hieraus gebildete Signale an entlang der Fahrstraße angeordnete Messbrücken sendet, dadurch gekennzeichnet, dass jeder Anhänger oder jeder Sattelauflieger (3 ) eines Lastzugs (2 ,3 ) einen fest installierten, mit dem Mautgerät kommunizierenden Geber (8 oder9 ) aufweist, der ein die Anzahl der Achsen (7 ) des Anhängers bzw. des Sattelaufliegers (3 ) entsprechendes Signal an das Mautgerät (5 ) weitergibt, in welchem die Anzahl der Achsen (6 ) des LKW's bzw. der Zugmaschine (2 ) und diejenigen des Anhängers bzw. des Sattelaufliegers (3 ) addiert werden. - System nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Geber (
8 ) über einen Infrarot- oder Lasersender im Frontbereich des Anhängers bzw. des Sattelaufliegers (3 ) mit dem Mautgerät (5 ) kommuniziert. - System nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Geber über eine Kabelverbindung (
9 ) mit dem Mautgerät (5 ) kommuniziert. - System nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Geber über die mechanische oder elektrische Kupplung (
9 ) zwischen LKW bzw. Zugmaschine (2 ) und Anhänger bzw. Sattelauflieger (3 ) mit dem Mautgerät (5 ) kommuniziert. - System nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass der LKW bzw. die Zugmaschine (
2 ) einen eigenen Geber (10 ) für die Anzahl der eigenen Achsen aufweist, der mit dem Mautgerät (5 ) kommuniziert. - System nach einem der Ansprüche 1 bis 5, wobei der LKW bzw. die Zugmaschine (
2 ) und/oder der Anhänger bzw. der Sattelauflieger (3 ) wenigstens eine Liftachse (12 bzw.13 ) aufweist, dadurch gekennzeichnet, dass der Liftachse (12 bzw.13 ) ein Sensor (14 bzw.15 ) für den angehobenen Zustand der Achse zugeordnet ist, und dass die angehobene Achse bei Weitervermittlung der Anzahl der Achsen (6 ,7 ) an das Mautgerät (5 ) nicht mitgezählt wird. - System nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass bei Absenken der Liftachse (
12 bzw.13 ) vor Antritt oder während der Fahrt durch ein Signal des Sensors (14 bzw.15 ) die entsprechende Achse im Mautgerät (5 ) zu den gespeicherten Achsen (6 ,7 ) hinzuaddiert wird und vor Ende der Fahrt nicht löschbar ist.
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- 2005-10-25 DE DE200510050954 patent/DE102005050954A1/de not_active Ceased
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