-
Die
vorliegende Erfindung betrifft eine Erntemaschine mit zumindest
einem Mähwerk,
einem dem Mähwerk
nachgeordneten Konditionierer, der ein Paar gegenläufig umlaufende
Konditionierwalzen zur Konditionierung des gemähten Ernteguts aufweist, sowie
einem dem Konditionierer nachgeordneten Querförderer zum Ablegen des konditionierten
Ernteguts in einem seitlichen Schwad.
-
Mähwerken
werden gelegentlich Konditionierer nachgeschaltet, um das abgemähte Erntegut aufzuschließen, so
dass eine schnellere Trocknung des Ernteguts erreicht werden kann.
Solche Konditionierer können
ein Konditionierwalzenpaar besitzen, die gegenläufig umlaufen, so dass das
Erntegut zwischen ihnen hindurchgefördert wird und dabei gequetscht
und geknickt wird.
-
Andererseits
werden bisweilen hinter Mähwerken
Querförderer
gefahren, um das abgemähte Erntegut
nicht ausgebreitet unmittelbar hinter dem Mähwerk am Boden liegen zu lassen,
sondern das Erntegut in einem Schwad seitlich abzulegen. Insbesondere
bei mehreren nebeneinander oder gestaffelt hintereinander angeordneten
Mähwerken
kann das Erntegut hierdurch in einem gemeinsamen Schwad abgelegt
werden.
-
Wenn
solche Konditionierer und Querförderer
zusammen verwendet werden, kann es zu Problemen bei der Beschickung
des Querförderers
kommen. Das durch die beiden Konditionierwalzen laufende Erntegut
wird von diesen in einem eher trägen, komprimierten
Erntegutstrom abgegeben, der seinen Weg nicht ohne weiteres auf
den Querförderer
findet. Die Querförderer
sind oftmals höher
angeordnet als die Konditionierer, so dass eine Übergabe nicht ohne weiteres
möglich
ist. Bisherige Lösungsansätze hierzu
sind eher aufwendig, besitzen eine große Baugröße und verteuern die Anlage.
-
Hier
versucht die vorliegende Erfindung Abhilfe zu schaffen.
-
Ihr
liegt die Aufgabe zugrunde, eine verbesserte Erntemaschine der genannten
Art zu schaffen, die Nachteile des Standes der Technik vermeidet
und letzteren in vorteilhafter Weise weiterbildet. Vorzugsweise
soll mit einfachen Mitteln eine verbesserte Übergabe des Ernteguts vom Konditionierer
auf den Querförderer
erreicht werden.
-
Erfindungsgemäß wird diese
Aufgabe durch eine Erntemaschine gemäß Anspruch 1 gelöst. Bevorzugte
Ausgestaltungen der Erfindung sind Gegenstand der abhängigen Ansprüche.
-
Es
wird hierzu also vorgeschlagen, dem aus den beiden Konditionierwalzen
austretenden Erntegutstrom nochmals einen zusätzlichen Impuls zu geben, der
das Erntegut auf den Querförderer
lenkt. Erfindungsgemäß besitzt
der Konditionierer im Abgabebereich der beiden gegenläufig umlaufenden
Konditionierwalzen eine zusätzliche
Umlenkwalze zur Umlenkung und Förderung
des konditionierten Ernteguts auf den Querförderer. Diese Zusatzwalze gibt dem
Erntegut zusätzlichen
Schwung und lockert das Erntegut auf, so dass dieses besser auf
den Querförderer
gelangt und von diesem besser gefördert werden kann.
-
Insbesondere
wird diese zusätzliche
Umlenkwalze von einem Walzenantrieb mit geeigneter Geschwindigkeit
angetrieben, so dass das Erntegut von der Umlenkwalze weggeworfen
und insbesondere auf den Querförderer
geworfen wird. Das Ern tegut rollt also nicht bloß über diese Zusatzwalze hinweg, sondern
wird von ihr beschleunigt. Die Dreh- bzw. Umfangsgeschwindigkeit
der zusätzlichen
Umlenkwalze wird dabei zumindest so hoch gewählt, dass ein Abwurf des Ernteguts
erreicht wird. In Weiterbildung der Erfindung kann der Walzenantrieb
die Umlenkwalze mit variabler Geschwindigkeit antreiben, so dass
diese an das Erntegut, aber auch an die Geometrieverhältnisse
zwischen Konditionierer und Querförderer angepasst werden kann,
um den Abwurf so zu steuern, dass das Erntegut in der gewünschten
Weise auf den Querförderer
aufgegeben wird.
-
Grundsätzlich kann
der Walzenantrieb für
die zusätzliche
Umlenkwalze ein separater Antrieb sein, der die genannte Umlenkwalze
unabhängig
von den Konditionierwalzen antreiben kann. In Weiterbildung der
Erfindung jedoch besitzt der Konditionierer einen gemeinsamen Walzenantrieb
für die
beiden Konditionierwalzen und die zumindest eine nachgeschaltete Umlenkwalze.
Hierdurch kann mit einfachen Mitteln ohne viele zusätzliche
Bauteile ein Antrieb aller Konditioniererwalzen erreicht werden.
Der Antrieb für
die zusätzliche
nachgeschaltete Umlenkwalze wird einfach von dem Antrieb für die beiden
Konditionierwalzen abgeleitet.
-
Vorzugsweise
sind die beiden Konditionierwalzen und die Umlenkwalze getrieblich
miteinander gekoppelt, so dass das Verhältnis der Drehgeschwindigkeiten
durch die Koppelung vorgebbar ist. Insbesondere kann die zusätzliche
Umlenkwalze über
einen Antriebsriemen oder eine Antriebskette mit den beiden Konditionierwalzen
gekoppelt sein.
-
Die
Umlenkwalze kann prinzipiell verschiedene Positionen relativ zu
den beiden Konditionierwalzen einnehmen. Sind die genannten beiden
Konditionierwalzen nach einer vorteilhaften Ausführung der Erfindung übereinander
angeordnet, kann die zusätzliche
Umlenkwalze beispielsweise etwa auf Höhe der unteren Konditionierwalze
oder leicht unterhalb derselben angeordnet sein. Vorzugsweise jedoch
ist die nachgeschaltete Umlenkwalze von ihrer Höhe her zwischen den beiden
Konditionierwalzen angeordnet. Vorteilhafterweise ist sie derart
plaziert, dass der von den beiden Konditionierwalzen abgegebene Futterstrom
nicht von oben her auf die nachgeschaltete Umlenkwalze fällt und
von dieser lediglich noch ein wenig weitergefördert wird, sondern direkt
auf die Vorderseite der Umlenkwalze, d.h. die den beiden Konditionierwalzen
zugewandte Seite, trifft. Die nachgeschaltete Umlenkwalze liegt
dabei sozusagen frontal in dem aus den beiden Konditionierwalzen kommenden
Erntegutstrom, der von der nachgeschalteten Umlenkwalze dementsprechend
zunächst nach
oben gelenkt und entsprechend der umlaufenden Bewegung nach hinten
bzw. schräg
nach hinten oben ausgeworfen wird.
-
Um
den von der Umlenkwalze ausgeworfenen Erntegutstrom besser zu kanalisieren
und an die gewünschte
Stelle zu lenken, kann in Weiterbildung der Erfindung oberhalb der
Umlenkwalze ein Auswurfleitblech angeordnet sein, welches sich vorzugsweise
geneigt nach hinten oben erstreckt und nach hinten ein ausreichendes
Stück weit über die
Umlenkwalze übersteht.
Mit Hilfe eines solchen Auswurfleitblechs wird insbesondere verhindert,
dass das Erntegut von der Umlenkwalze zu stark nach oben und damit
nicht mehr präzise
auf den Querförderer geworfen
wird.
-
Entsprechend
ihrer unterschiedlichen Aufgaben können die Walzen des Konditionierers
verschieden ausgebildet sein. Insbesondere kann die nachgeschaltete
Umlenkwalze eine von den beiden Konditionierwalzen abweichende Oberflächengeometrie aufweisen.
Die Oberflächengeometrie
der Umlenkwalze kann dabei grundsätzlich verschieden ausgebildet
sein, wobei vorzugsweise Mitnehmer in Form von Vorsprüngen oder
dergleichen auf der Mantelfläche
der Umlenkwalze vorgesehen sind, um das Erntegut besser mitzunehmen.
Nach einer vorteilhaften Ausführung
der Erfindung kann die Umlenkwalze vorspringende Längsrippen
aufweisen.
-
Die
beiden gegenläufig
angetriebenen Konditionierwalzen vor der Umlenkwalze bilden vorteilhafterweise
Quetschwalzen, wobei sie eine von der Kreiszylinderform abweichende
Oberflächenkontur besitzen
können,
die beim gegenläufigen
Umlaufen der Konditionierwalzen ineinander greifen. Hierdurch kann
ein stärkeres
Aufschließen
des Ernteguts erreicht werden.
-
In
Weiterbildung der Erfindung sind das Mähwerk und der Konditionierer
zu einer Baugruppe zusammengefasst, die gemeinsam an einem Maschinenrahmen
der Erntemaschine aufgehängt
ist.
-
Die
Erfindung wird nachfolgend anhand eines bevorzugten Ausführungsbeispiels
und zugehöriger
Zeichnungen näher
erläutert.
In den Zeichnungen zeigen:
-
1:
eine Draufsicht auf eine an einen Schlepper angebaute Mähmaschine
mit mehreren in verschiedenen Spuren angeordneten Mähwerken
mit nachgeschalteten Konditionierern und Querförderern nach einer bevorzugten
Ausführung
der Erfindung,
-
2:
eine schematische, perspektivische Ansicht des Konditionierers der
Erntemaschine aus 1, die die Anordnung der beiden
Konditionierwalzen und der nachgeschalteten Umlenkwalze zeigt, und
-
3:
eine schematische Seitenansicht des Konditionierers aus 2.
-
1 zeigt
eine Erntemaschine 1 in Form einer an einen Schlepper 2 anbaubaren
Mähmaschine 3,
die mehrere, in verschiedenen Spuren angeordnete Mähwerke 4 aufweist.
In der gezeichneten Ausführung
sind konkret ein frontangebautes Mähwerk sowie zwei heckangebaute,
seitlich auskragende Mähwerke
vorgesehen. Es versteht sich jedoch, dass grundsätzlich auch andere Anordnungen
möglich sind.
-
Die
Mähwerke 4 können dabei
in an sich bekannter Weise als Scheiben- oder Trommelmähwerke ausgebildet
sein. Sie sind an einem Maschinenrahmen 5 gelagert, der über einen
Anbaubock 6 an dem Schlepper 2 anbaubar ist. Vorteilhafterweise sind
die beiden heckangebauten Mähwerke 4 an Schwenkarmen 7 gelagert,
die um liegende, in Fahrtrichtung weisende Schwenkachsen zum Zwecke
des Transports nach oben schwenkbar sind. Der Antrieb der Mähwerke 4 erfolgt
vorteilhafterweise über
eine Zapfwelle vom Schlepper 2 her, kann jedoch auch in anderer
Weise erfolgen.
-
Den
heckangebauten Mähwerken 4 ist
jeweils ein Querförderer 8 nachgeschaltet,
der jeweils im Wesentlichen in der Spur des zugehörigen Mähwerks 4 fährt. Die
Querförderer 8 sind
ebenfalls an dem Maschinenrahmen 5 angelenkt, und zwar
vorteilhafterweise über
separate Schwenkarme 9, die ebenfalls um liegende, in Fahrtrichtung
weisende Achsen zum Zwecke des Transports nach oben geschwenkt werden
können.
An den äußeren Enden der
Schwenkarme 9 sind die Querförderer 8 um liegende,
in Fahrtrichtung weisende Achsen pendelnd aufgehängt.
-
Jeder
der Querförderer 8 umfasst
einen Endlosumlaufförderer 10,
der grundsätzlich
verschieden ausgebildet sein kann. Beispielsweise kann der Endlosumlaufförderer 10 ein
Ketten-, Band- oder Riemenförderer
sein. Vorteilhafterweise ist er als Querförderband ausgebildet, wie dies 2 zeigt.
Das Querförderband
läuft dabei
endlos um zwei voneinander beabstandete, in Fahrtrichtung weisende
Umlenkrollen bzw. -walzen um. Das Querförderband kann dabei im Wesentlichen
etwa liegend, insbesondere horizontal angeordnet sein.
-
Zwischen
den Querförderern 8 und
den Mähwerken 4 ist
dabei jeweils ein Konditionierer 11 vorgesehen, wie ihn
die 2 und 3 zeigen. Der Konditionierer 11 ist
dabei vorteilhafterweise mit dem jeweils zugehörigen Mähwerk 4 zu einer Baugruppe zusammengefasst,
so dass der Konditionierer zusammen mit dem jeweiligen Mähwerk 4 nach
oben geschwenkt werden kann bzw. unabhängig hiervon der Querförderer 8 nach
oben geschwenkt werden kann, beispielsweise um das gemähte und
konditionierte Erntegut nicht in einem Schwad, sondern gestreut
am Boden abzulegen.
-
Alternativ
könnte
auch vorgesehen sein, den Konditionierer 11 mit dem Querförderer 8 zu
einer Baugruppe zusammenzufassen, so dass er zusammen mit dem Querförderer 8 über die
Schwenkarme 9 weggeschwenkt werden könnte.
-
Wie 2 zeigt,
umfasst der Konditionierer 11 zwei übereinander angeordnete Konditionierwalzen 12 und 13,
die ein Paar Quetschwalzen bilden und gegenläufig angetrieben werden, so
dass das Erntegut zwischen ihnen hindurchgefördert wird. Die beiden Konditionierwalzen 12 und 13 besitzen
dabei eine von der Zylinderform abweichende Oberflächengeometrie,
die beim Umlaufen der Konditionierwalzen 12 und 13 ineinander
greifen. In der in 2 gezeichneten Ausführung besitzen
die Konditionierwalzen 12 und 13 schraubenförmige Erhebungen
bzw. schräg
verlaufende Rippen 14, die ineinander greifen, wenn die
beiden Konditionierwalzen 12 und 13 gegenläufig angetrieben
werden (vgl. 3).
-
Im
Abgabebereich der beiden Konditionierwalzen 12 und 13 umfasst
der Konditionierer 11 eine zusätzliche Umlenkwalze 15,
die sich wie die beiden Konditionierwalzen 12 und 13 in
der gezeichneten Ausführung über die
gesamte Breite des Konditionierers 11 erstreckt. Die drei
Walzen 12, 13 und 15 sind vorteilhafterweise
um zueinander parallele Achsen angeordnet.
-
Wie 3 zeigt,
ist die Umlenkwalze 15 in der gezeichneten Ausführung von
ihrer Höhe
her etwa mittig zwischen den beiden Konditionierwalzen 12 und 13 angeordnet
und von diesen ein Stück
weit beabstandet. Die Umlenkwalze 15 ist dabei zumindest
etwa um ihren Radius von den beiden Konditionierwalzen 12 und 13 beabstandet.
-
Über einen
Walzenantrieb 16 werden die beiden Konditionierwalzen 12 und 13 mit
gleicher Drehgeschwindigkeit angetrieben. Die Umlenkwalze 15 ist ebenfalls
angetrieben, wobei hierzu der Antrieb der beiden Konditionierwalzen 12 und 13 abgegriffen wird.
Wie 2 zeigt, kann die Umlenkwalze 15 über einen
Kettentrieb 17 mit den beiden Konditionierwalzen getrieblich
gekoppelt sein. Die Koppelung kann dabei verschiedene Drehgeschwindigkeiten
der Umlenkwalze 15 relativ zu den Konditionierwalzen vorsehen.
In der gezeichneten Ausführung
kann die Koppelung bzw. der Kettentrieb 17 derart bemessen sein,
dass alle drei Walzen 12, 13 und 15 mit
gleicher Drehgeschwindigkeit umlaufen.
-
Die
Drehrichtung der Umlenkwalze 15 ist dabei derart gewählt, dass
sich die Oberseite der Umlenkwalze 15 von den Konditionierwalzen 12 und 13 wegbewegt.
Die untere Konditionierwalze 12 und die Umlenkwalze 15 besitzen
dabei vorzugsweise dieselbe Drehrichtung.
-
Wie 2 zeigt,
besitzt die Umlenkwalze 15 eine von den beiden Konditionierwalzen 12 und 13 abweichende
Oberflächengeometrie.
In der gezeichneten Ausführung
besitzt die Umlenkwalze 15 sich in deren Längsrichtung
erstreckende Rippen 18, die zum einen eine bessere Mitnahme
des Ernteguts bewirken, zum anderen jedoch auch zur weiteren Konditionierung
des Ernteguts beitragen.
-
Wie
die 2 und 3 zeigen, erstreckt sich oberhalb
der zusätzlichen
Umlenkwalze 15 ein Abwurfleitblech 19, welches
selbstverständlich
nicht zwangsweise tatsächlich
aus einem Metallblech bestehen muss, sondern auch von einer Schürze, einer Matte
oder auch einer Stäbeanordnung
gebildet sein kann. Das Abwurfleitblech 19 erstreckt sich
vorteilhafterweise geneigt nach hinten/oben, um das von der Umlenkwalze 15 abgeworfene
Erntegut schräg nach
hinten oben zu lenken. Wie 3 zeigt,
kragt das Abwurfleitblech 19 nach hinten ein Stück weit über die
Umlenkwalze 15 aus.