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Die
vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zum Nachweis der Enzymaktivität eines
ADP-ribosylierenden Enzyms in einer Probe, wobei das dem Enzym zur
Verfügung
gestellte Substrat an einer Festphase direkt oder indirekt immobilisiert
ist. Das Verfahren kann Anwendung finden zur Diagnose einer bakteriellen
Infektion in einem Wirt, vorzugsweise einem Menschen, oder zum Nachweis
der Enzymaktivität
in tumortherapeutischen Proteinen, die eine ADP-ribosylierende Enzymaktivität enthalten.
Genauer betrifft die Erfindung ein Verfahren zur Diagnose von Diphtherie
oder einer Infektion mit Pseudomonas aeruginosa mit Hilfe der Bestimmung
der Aktivität
von Diphtheriatoxin bzw. Pseudomonas Exotoxin. Weiterhin betrifft
die Erfindung eine Verwendung des Verfahrens, einen Kit und eine
Verwendung des Kits.
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Hintergrund
der Erfindung
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Diphtherie
ist eine aerogen, seltener durch Kontakt übertragbare, melde- und hospitalisierungspflichtige
Infektionskrankheit, die durch Corynebacterium diphtheriae verursacht
wird. Dabei handelt es sich um aerobe, unbewegliche, nicht sporulierende, grampositive
unbekapselte Stäbchen.
Die Virulenz des Bakteriums entsteht durch das Diphtheriatoxin, welches
im Genom eines spezifischen Corynephagen codiert ist. Nicht toxigene
Corynebakterien können
die Fähigkeit,
Diphtheriatoxin zu erzeugen, durch Infektion mit tox+-Phagen
erwerben [Laude, 2001).
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Infektionen
durch C. diphtheriae werden weltweit beobachtet, die meisten Erkrankungen
treten in gemäßigten Klimazonen
mit einem saisonalen Morbiditätsgipfel
im Herbst und Winter auf. In den ehemaligen Republiken der Sowjetunion
ist die Zahl der gemeldeten Erkrankungsfälle von 1436 im Jahr 1990 stark
angestiegen auf 50 434 im Jahr 1995, ehe Impfaktionen der Weltgesundheitsorganisation
zu einem Rückgang
auf rund 1500 Fälle
in den Jahren 1999 und 2000 führten
[Kelly & Efstratiou,
2003].
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Auch
wenn in Deutschland der letzte registrierte Todesfall 1997 auftrat,
ist die Gefahr durch Diphtherie in Westeuropa weiterhin latent vorhanden, und
in weiten Teilen der dritten Welt ist die Diphtherie weiterhin endemisch.
Die Gefahr für
eine Wiederkehr der Diphtherie nach Westeuropa liegt insbesondere begründet in
einer weltweiten Reisetätigkeit
und der Öffnung
Westeuropas nach Osten, verbunden mit einer zurückgehenden Immunisierung der
Bevölkerung.
So wird in der Region um St. Petersburg seit 1998 eine jährlich zunehmende
Anzahl an Fällen
mit inzwischen 2,6 Infektionen auf 100 000 Einwohner beobachtet.
Zwischen 1997 und 2002 wurden im Vereinigten Königreich 36 Fälle einer
Infektion mit Corynebakterien festgestellt, 1993 trat in Finnland
der erste Fall seit 30 Jahren auf, im Jahr 2002 die ersten Fälle in Frankreich
und Italien seit Ende der 80er Jahre. In Lettland wurden allein
zwischen 1993 und 2001 insgesamt 1288 Fälle, darunter 96 tödlich verlaufende,
registriert. Bedenklich stimmt, dass die Immunisierung der Bevölkerung
nicht ausreichend ist. So ergab eine Studie in Österreich, dass unter den 18
bis 70 jährigen
27 % überhaupt
keinen und weitere 27 % nur einen geringen Schutz gegenüber Corynebakterien
besaßen
[Laude, 2001; Kelly & Efstratiou,
2003], in Deutschland sind gar nur noch ein Drittel der Erwachsenen
ausreichend geschützt
[Impfkommission, 2000], sodass hier eine erhebliche latente Gefahr
besteht.
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Die
Primärinfektion
mit Corynebakterien erfolgt überwiegend
im Respirationstrakt und betrifft hauptsächlich die Tonsillopharyngealregion.
Wesentlich seltener treten laryngeale, nasale oder tracheobronchiale
Primärinfektionen
auf. Die Haut- und Wunddiphtherie kommt dagegen vor allem in den Tropen
vor, in den westlichen Ländern
nur bei bestimmten Gruppen wie Obdachlosen, Alkoholikern und Drogensüchtigen.
Wichtigste Komplikationen sind die Obstruktion des Respirationstraktes,
die Myokarditis und Polyneuritis. Der Tod tritt als Folge einer Atemwegsobstruktion
oder eines Herzversagens ein, die Letalität liegt bei 5–10 %, unter
ungünstigen
Verhältnissen
bei bis zu 25 %. Bei klinischem Verdacht auf eine Diphtherie ist
sofort eine Labordiagnostik einzuleiten. Die dafür zur Verfügung stehenden Methoden sind
durch die Notwendigkeit der Anlage einer Kultur oder hohen apparativen
Aufwand gekennzeichnet [Laude, 2001].
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Diphtheriatoxin
führt durch
die Inhibierung der Proteinbiosynthese zum Zelltod. Die Regulation der
tox-Genexpression wird durch den eisenaktivierten Repressor DtxR
der Corynebakterien kontrolliert [Tao et al., 1994]. Das Toxin wird
in großer
Menge nur dann produziert, wenn sich das Wachstum der Bakterien
aufgrund von Eisenmangel abschwächt.
Diphtheria toxin wird als Precursor synthetisiert und kotranslational
sekretiert [Smith et al., 1980]. Funktionell besteht es aus einer
katalytischen Domäne,
einer Membrantransferdomäne
und einer Rezeptorbindungsdomäne
[Choe et al. 1992]. Letztere bindet an den heparinbindenden epidermalen
Wachstumsfaktor ähnlichen
Precursor auf der Oberfläche
eukaryoter Zellen [Naglich et al., 1992]. Nach Rezeptor vermittelter
Endocytose wird Diphtheriatoxin in einem Protease sensitiven Loop
durch eine Protease der Furinfamilie zwischen der katalytischen
Domäne
und der Membrantransferdomäne
gespalten [Tsuneoka et al., 1993]. Die katalytische Domäne wird
auch als A-Kette bezeichnet (DTA), die beiden anderen Domänen bilden
die B-Kette; beide
Ketten sind weiterhin über
eine Disulfidbrücke
miteinander verknüpft.
In der sauren Umgebung der Endosomen dringt die Membrantransferdomäne in die
endosomale Membran ein und vermittelt den Transfer der A-Kette ins Cytosol.
Dies erfolgt unter Mithilfe eines cytosolischen Translokationsfaktorkomplexes
der Zielzelle, der auch eine Thioredoxinreduktase enthält, die
vermutlich in die Spaltung der Disulfidbrücke involviert ist [Papini
et al., 1993; Falnes et al., 1994; Ratts et al., 2003].
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Bei
der A-Kette von Diphtheriatoxin (DTA) handelt es sich um ein ADP-ribosylierendes
Enzym. Substrat ist ein posttranslational modifizierter Histidinrest
im eukaryotischen Elongationsfaktor (EF2), das Diphthamid-715. Bei
der durch DTA katalysierten Reaktion wird die ADP-Ribose aus NAD+ (Nicotinamid-Adeninnukleotid) unter Freisetzung
von Nicotinamid auf EF2 übertragen,
der dadurch inaktiviert wird [Chung & Collier, 1993]. Da ein DTA-Molekül eine Vielzahl
an EF2-Molekülen
ADP-ribosylieren kann, reichen meist wenige Toxinmoleküle aus,
um die zelluläre
Proteinbiosynthese zu inhibieren, wodurch schließlich Apoptose erfolgt [Koch
und Collier, 1993]. Dies erklärt
auch die enorme Toxizität
des Diphtheriatoxins; rund 100–150
ng/kg Körpergewicht gelten
als letal [Gill, 1982].
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Neben
Diphtheriatoxin existiert mit Pseudomonas Exotoxin A (PE) ein weiteres
bakterielles Toxin, welches den Elongationsfaktor EF2 ADP-ribosyliert
[Pavlovskis et al., 1978]. Der opportunistische Erreger ruft Wundinfektionen,
insbesondere bei Brandwunden, mit blaugrünem Eiter hervor. Komplikationen
sind vor allem Pneumonie, Peritonitis, Meningitis und Sepsis. Patienten
mit Mukoviszidose sind besonders anfällig für eine Infektion mit Pseudomonien.
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Um
die richtigen Strategien zur Behandlung einer Diphtherie ergreifen
zu können,
ist eine zweifelsfreie und rasche Identifizierung tox-positiver
Corynebakterien erforderlich. Eine Di agnose auf der Basis rein klinischer
Daten ist häufig
schwierig, insbesondere dort, wo die Krankheit wie in Westeuropa eher
selten auftritt. Diphtherie wird häufig mit anderen Krankheitsbildern
verwechselt, wie beispielsweise Streptokokken bedingter Angina tonsillaris, Plaut-Vincent-Angina
oder Pfeiffer-Drüsenfieber. Eine
genaue mikrobiologische Diagnose ist daher von besonderer Wichtigkeit
[Estratiou et al., 1994].
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Eine
Verwechslung einer Infektion durch Pseudomonas aeruginosa mit einer
Infektion durch Corynebakterien schließt das klinische Erscheinungsbild
aus. Die klinische Diagnose gelingt anhand der Eiterfarbe und der
unter UV-Licht auftretenden Fluoreszenz im Wundbereich. Die Labordiagnose
erfolgt in der Regel mikrobiologisch über Selektivmedien, typischerweise
Blutagar, aber auch molekularbiologische Techniken sind beschrieben
[Xu et al., 2004].
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Geschwindigkeit
und Genauigkeit ist von besonderer Bedeutung bei der Diagnose von
Diphtherie. Die Analyse ist jedoch stark abhängig von der Verfügbarkeit
von Reagenzien, der Erfahrung des Laborpersonals und finanziellen
Mitteln. Das aus Rachenabstrichen gewonnene Material sollte auf
Tellurit-Nährboden
ausgestrichen werden, weil Tellurit das Wachstum der meisten oral
vorkommenden Bakterien hemmt, nicht jedoch das von Corynebakterien, vielen
Staphylokokken und Hefen, die in der Lage sind Tellurit zu schwarzem
Tellur zu reduzieren [Bisgard et al., 1998].
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Potentiell
toxische Arten der Corynebakterien sind C. diphtheriae, C. ulcerans
und C. pseudotuberculosis. Der Nachweis dieser Arten kann über die Anwesenheit
von Cystinase bei gleichzeitiger Abwesenheit von Pyrazinamidase
geführt
werden [Colman et al., 1992]. C. diphtheriae tritt in vier Biotypen
auf (var. gravis, var. mitis, var. belfanti, var. intermedius), die
aufgrund weiterer biochemischer Parameter unterschieden werden können. Die
genannten Differenzierungen können
für epidemiologische
Betrachtungen eine Rolle spielen, für die zu treffenden ärztlichen
Maßnahmen
sind sie jedoch von untergeordneter Bedeutung. Das alles entscheidende
Kriterium ist, ob die zu charakterisierenden Corynebakterien mit tox-positiven
Corynephagen infiziert sind. Dieser Test sollte ohne Verzögerung für jedes
verdächtige
Isolat durchgeführt
werden. Alle bislang angewendeten Tests weisen jedoch zahlreiche
Nachteile auf, so je nach Test unter anderem Unzuverlässigkeit,
Langsamkeit, hoher technischer Aufwand und gehobene Laboranforderungen
[Collier und Kandel, 1971]. Auch wenn prinzipiell Nachweissysteme
zur Bestimmung der Enzymaktivität
des Toxins für
Forschungszwecke beschrieben sind [Collier und Kandel, 1971], existiert
bislang kein diagnostischer Test, der direkt die Enzymaktivität des Diphtheriatoxins
nachweist, obwohl dies der unmittelbare Nachweis für die Anwesenheit
von Corynephagen wäre.
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Der
bis weit über
die Mitte des letzten Jahrhunderts durchgeführte Virulenztest in vivo an
Meerschweinchen hat heute praktisch keine Bedeutung mehr. In den
letzten Jahrzehnten erfolgte der Nachweis des Toxins meist mit dem
nach S. D. Elek benannten und 1949 veröffentlichten Immundiffusionstest
[Elek, 1949], der bis heute in zahlreichen Modifikationen Anwendung
findet. Bei einer am 29.04.2002 in Deutschland aufgetretenen Diphtherieerkrankung wurde
die Diagnose am 08.05.2002 labordiagnostisch mittels Elek-Test gesichert
[Maassen und Pfaff, 2002]. Bei diesem Verfahren werden die Erreger
auf Proteose-Peptonagar senkrecht zu einem darauf liegenden, mit
einem anti-Diphtheriatoxin getränkten sterilen
Papierstreifen aufgeimpft. Nach 24- bis 48-stündiger Bebrütung treten Präzipitationsstreifen an
den Beruhrungsstellen zwischen diffundiertem Toxin und dem Antitoxin
auf. Dieser Test ist jedoch sehr fehlerbehaftet, so ist zum Beispiel
die Reinheit des Antitoxins und der Abstand zum Inoculum von entscheidender
Bedeutung [Reinhardt et al., 1998; Engler et al., 1997].
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Die
Entwicklung neuer Techniken eröffnete auch
neue Nachweismöglichkeiten
für das
Diphtheriatoxin. Zahlreiche Veröffentlichungen
zeigen den Nachweis des Toxingens mittels Polymerasekettenreaktion
(PCR) und abgeleiteter Techniken [Mothershed et al., 2002 und Übersicht
in Efstratiou et al., 2000]. Zwar werden auch für die PCR in der Regel zunächst Kulturen
angelegt, jedoch ist ein Nachweis direkt aus dem klinischen Material
möglich,
sodass in diesem Fall die Nachweiszeit deutlich verkürzt werden
kann [Efstratiou et al., 1998]. Bei einem validierten negativen
Ergebnis kann die PCR eine Infektion mit toxigenen Corynebakterien
zwar mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit ausschließen, bei
einem positiven Ergebnis muss jedoch nicht zwangsläufig eine
Toxinexpression vorliegen. Mehrere Studien haben gezeigt, dass es
Isolate von Corynebakterien gibt, die das Toxingen besitzen, jedoch kein
aktives Diphtheriatoxin produzieren und somit aus diagnostischer
Sicht nicht toxigen sind. Solche Isolate wurden zunächst vor
allem in Nordamerika gefunden, neuere Studien aus Russland und der
Ukraine zeigen auch dort eine zunehmende Zahl an nicht toxigenen
Stämmen,
die positiv in der PCR sind [Efstratiou et al., 2000; Efstratiou
et al., 1998; Pallen, 1991; Pallen et al., 1994; Groman et al.,
1983]. Die PCR kann somit nicht als alleinige Methode zur Diagnose
herangezogen werden. Zudem ist gerade in vielen der Länder, in
denen Diphtherie endemisch auftritt, die dafür erforderliche Ausstattung
nicht in ausreichendem Maße
verfügbar.
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Weitere
Methoden zum Nachweis von Diphtheriatoxin sind Immunoblots, Enzym
gekoppelte Immunadsorptionstests (ELISA) und immunochromatografische
Streifentests [Efstratiou, 2000, Efstratiou, 1998; Engler et al.,
2002], jedoch sind dies letztlich alles Varianten eines Antikörper-Antigen-Nachweises,
sodass diese Methoden keine grundsätzlich neue Qualität gegenüber dem
Elek-Test darstellen und vermutlich daher auch keine Verbreitung
in der Diagnostik gefunden haben. Andere Testverfahren wie der Latexagglutinationstest,
der passive Hämagglutinationsassay
und der Verozellenassay können zwar
auch zum Nachweis von Diphtheriatoxin genutzt werden, haben ihre
Bedeutung aber eher in der Titerbestimmung von Diphtheriatoxin-Antikörpern [Walroy
et al., 2000]. Alle diese Methoden sind sehr indirekte Titrationsverfahren,
die wie die oben genannten unmittelbar immunologischen Techniken ebenfalls
auf Antikörper-Antigen-Wechselwirkungen basieren.
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Alle
möglichen
Nachweisverfahren lassen sich auf drei grundsätzliche Prinzipien zurückführen, (i)
den immunologischen Nachweis des Antigens, (ii) den molekularbiologischen
Nachweis des Toxingens und (iii) den Aktivitätsnachweis des Toxins. Obwohl das
dritte Prinzip den unmittelbaren Nachweis aktiver Toxine verkörpert und
damit genau über
die diagnostisch relevante Kernfrage Auskunft gibt, existiert dafür bislang
mit Ausnahme des Tests an lebenden Meerschweinchen kein relevantes
diagnostisches Verfahren.
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Auch
die in jüngsten
Veröffentlichungen [Hoshino
et al., 2005; Rubina et al., 2005; Rucher et al. 2005] beschriebenen
Verfahren beruhen auf dem Nachweis durch Antikörper. Durch die Anwendung aufwändiger technischer
Methoden, wie etwa der totalen internen Reflektionsfluoreszenzmikroskopie (TIRFM)
werden die Nachweise zwar sensitiver, die Verfahren sind jedoch
aufgrund der Kosten und des Arbeitsaufwands weder für Screeningassay
geeignet, noch wird dabei die Aktivität des Diphtheriatoxins nachgewiesen.
Einer der wesentlichen Nachteile des Elek-Tests wird damit nicht
beseitigt. Beschrieben wurde beispielsweise ein Verfahren, bei dem
anti-DT-Antikörper
mit fluoreszierenden Nanokristall-Quantumdots markiert und mittels
TIRFM nachgewiesen werden [Hoshino et al., 2005]. Weitere Verfahren
beruhen auf der Verwendung von Hydrogel basierten Proteinmikrochips
[Rubina et al., 2005] und einem Kompetitionsassay mit Antikörper basierten Mikroarrays
[Rucher et al. 2005].
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In
der Tumortherapie finden zunehmend zielzellgerichtete Toxine Anwendung.
Dabei wird ein Ligand oder Antikörper,
der gegen ein tumorzellspezifisches Oberflächenprotein gerichtet ist,
mit einem Toxin verknüpft.
Als Toxine finden insbesondere Diphtheriatoxin und Pseudomonas Exotin
und enzymatisch aktive Teile davon Verwendung (zusammengefasst in
[Eklund & Kuzel,
2005; Barth, 2002]). Zur Qualitätskontrolle
dieser Wirkstoffe ist eine Überprüfung und
genaue Quantifizierung der enzymatischen Aktivität des Toxinanteils von großer Bedeutung.
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Die
prinzipielle Eignung eines ADP-Ribosylierungsassays für die genannten
Fragestellungen konnte von den Erfindern selbst in einem lösungsbasierten
ADP-Ribosylierungsassay gezeigt werden [Sutherland et al., 2003;
Bachran et al., 2005]. Im Gegensatz zu der hier beschriebenen Erfindung
bietet das lösungsbasierte
Verfahren, welches nur in Kombination mit gelelektrophoretischen
Techniken, Elektromembrantransfer und Immunoblot einsetzbar ist und
nur eine semiquantitative Auswertung ermöglicht, keine Aussicht für den routinemäßigen Einsatz in
Diagnostik und Qualitätskontrolle
und keine Möglichkeit
zum vollautomatisierten High-Throughput-Screening.
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Folglich
besteht im Stand der Technik ein Bedarf an einem Verfahren, mit
dem sich die Aktivität von
ADP-ribosylierenden Proteinen schneller, genauer und einfach nachweisen
lässt,
um eine Infektion mit toxinproduzierendem Corynebakterium oder Pseudomonas
aeruginosa oder die Enzymaktivität von
tumortherapeutischen Proteintoxinen schneller, genauer und einfach
nachzuweisen.
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Aufgabe
der vorliegenden Erfindung war es deshalb, ein verbessertes Verfahren
zur Diagnose einer Infektion mit toxinproduzierendem Corynebakterium
oder Pseudomonas aeruginosa verfügbar
zu machen. Aufgabe war es auch, den Assay so zu gestalten, dass
er darüber
hinaus zur Quantifizierung der Aktivität von tumortherapeutischen
Proteinen, die Diphtheriatoxin oder Pseudomonas Exotoxin oder enzymatisch
aktive Teile davon enthalten, geeignet ist.
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Kurzfassung
der Erfindung
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Die
Aufgabe der vorliegenden Erfindung wird gelöst durch ein Verfahren zur
Bestimmung der Aktivität
eines ADP-ribosylierenden Enzyms in einer Probe, wobei ein Substrat
des ADP-ribosylierenden
Enzyms an einer Festphase immobilisiert ist.
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In
einer Ausführung
ist das ADP-ribosylierende Enzym ein eukaryotisches oder ein bakterielles
Enzym.
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In
einer bevorzugten Ausführung
ist das ADP-ribosylierende Enzym ein bakterielles Enzym oder ein
enzymatisch aktives Fragment, Derivat oder Analogon davon.
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In
einer besonders bevorzugten Ausführung ist
das ADP-ribosylierende Enyzm ein natürliches Enzym, ausgewählt aus
der Gruppe, bestehend aus Diphtheriatoxin oder Pseudomonas Exotoxin,
oder ein chimäres
Protein, umfassend eine enzymatische Aktivität eines Toxins, ausgewählt aus
der Gruppe, bestehend aus Diphtheriatoxin und Pseudomonas Exotoxin.
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Die
Aufgabe der vorliegenden Erfindung wird weiterhin gelöst durch
ein Verfahren zur Diagnose einer bakteriellen Infektion in einem
Wirt, umfassend die Bestimmung der Aktivität eines ADP-ribosylierenden
Enzyms in einer Probe, wobei ein Substrat des ADP-ribosylierenden Enzyms
an einer Festphase immobilisiert ist.
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In
einer Ausführung
ist die bakterielle Infektion ausgewählt aus der Gruppe, bestehend
aus Diphtherie und einer Pseudomonas aeruginosa-Infektion.
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In
einer Ausführung
ist der Wirt ein Wirbeltier, vorzugsweise ein Säugetier, besonders vorzugsweise
ein Mensch.
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In
einer Ausführung
ist das ADP-ribosylierende Enzym ausgewählt aus der Gruppe, bestehend
aus Diphtheriatoxin, Pseudomonas Exotoxin, Choleratoxin, Pertussistoxin,
einem hitzelabilen Enterotoxin, Exoenzym C3-Toxin, Exoenzym C2-Toxin und
einem enzymatisch aktiven Fragment, Derivat oder Analogon davon.
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In
einer bevorzugten Ausführung
ist das ADP-ribosylierende Enzym Diphtheriatoxin oder Pseudomonas
Exotoxin.
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In
einer besonders bevorzugten Ausführung dient
Pertussistoxin als eine Negativreferenz bei der Bestimmung der Aktivität von Diphtheriatoxin
oder Pseudomonas Exotoxin.
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In
einer Ausführung
ist die Probe ausgewählt ist
aus der Gruppe, bestehend aus einem Haut-, Wund- oder Schleimhautabstrich,
einem Körpersekret,
Punktat, einer Biopsie sowie einer Probe von Blut, Liquor und Körpergewebe.
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In
einer bevorzugten Ausführung
ist die Probe ein Schleimhautabstrich aus der Tonsillopharyngealregion.
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In
einer Ausführung
ist die Aktivität
des ADP-ribosylierenden Enzyms bestimmbar, ohne zuvor eine Primärkultur
anzulegen.
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In
einer Ausführung
ist das Substrat ein natürliches,
rekombinantes oder chemisch synthetisiertes Substrat.
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In
einer bevorzugten Ausführung
ist das Substrat ausgewählt
aus der Gruppe, bestehend aus Elongationsfaktor 2, der G-Protein-α-Untereinheit,
einem kleinen GTP-bindenden Protein und einem Fragment, Derivat
oder Analogon davon.
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In
einer besonders bevorzugten Ausführung ist
das Substrat natürlicher
Elongationsfaktor 2 aus Erbsenkeimen, Weizenkeimen oder Hefe.
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In
einer ganz besonders bevorzugten Ausführung wird der Elongationsfaktor
2 mit einem Solubilisat aus Zellen oder Cytosol, vorzugsweise von Saccharomyces
cerevisiae, in Kontakt gebracht, vorzugsweise in einem Verhältnis von
1–5 μl Solubilisat zu
1 μg Elongationsfaktor
2, vorzugsweise nach Hitzebehandlung des Solubilisats für 5–15 min
bei 60–70 °C.
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In
einer besonders bevorzugten Ausführung ist
das kleine GTP-bindende Protein Rho oder monomeres G-Aktin.
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In
einer Ausführung
wird die Festphase durch die Oberfläche einer Vertiefung in einer
Testvorrichtung bereitgestellt.
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In
einer alternativen Ausführung
wird die Festphase durch die Oberfläche eines Teststreifens oder
einer Schicht auf einem Teststreifen bereitgestellt.
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In
einer Ausführung
ist das Substrat an der Festphase direkt oder indirekt immobilisiert.
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In
einer Ausführung
ist das Substrat, wenn es indirekt immobilisiert ist, durch Bindung
an ein Linkermolekül
immobilisiert.
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In
einer bevorzugten Ausführung
ist das Linkermolekül
ausgewählt
aus der Gruppe, bestehend aus einem Antikörper, einem Liganden, einer
tag-bindenden Verbindung und einem Fragment, Derivat oder Analagon
davon.
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In
einer Ausführung
katalysiert das ADP-ribosylierende Enzym die Übertragung einer markierten
ADP-Ribose oder eines Fragments, Derivats oder Analogons davon,
umfasst von einem markierten NAD+-Molekül oder einem
Fragment, Derivat oder Analogon davon, auf eine Aminosäure des
Substrats.
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In
einer bevorzugten Ausführung
ist die Aminosäure
ausgewählt
ist aus der Gruppe, bestehend aus Arginin, Cystein, Threonin, Asparagin
und Diphthamid.
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In
einer besonders bevorzugten Ausführung ist
die Aminosäure
ein von Elongationsfaktor 2 umfasstes Diphthamid.
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In
einer bevorzugten Ausführung
ist das markierte NAD+-Molekül 6-Biotin-l7-NAD+, umfassend eine biotinylierte ADP-Ribose.
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In
einer besonders bevorzugten Ausführung wird
die biotinylierte ADP-Ribose durch eine Biotin bindende Verbindung
gebunden.
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In
einer ganz besonders bevorzugten Ausführung ist die Biotin bindende
Verbindung ausgewählt
ist aus der Gruppe, bestehend aus einem anti-Biotin-Antikörper, Avidin
und Streptavidin und einem Fragment, Derivat oder Analogon davon.
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In
einer Ausführung
wird der anti-Biotin-Antikörper
colorimetrisch oder luminometrisch nachgewiesen.
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In
einer Ausführung
wird die Aktivität
des ADP-ribosylierenden Enzyms quantitativ bestimmt.
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In
einer bevorzugten Ausführung
zeigt eine Enzymaktivität
von ≥ 10
ng/ml eine bakterielle Infektion an.
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In
einer alternativen bevorzugten Ausführung zeigt eine Enzymaktivität von > 50 ng/ml eine bakterielle
Infektion an.
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In
einer besonders bevorzugten Ausführung ist
die Enzymaktivität
die Aktivität
von Diphtheriatoxin oder eines enzymatisch aktiven Fragments, Derivats oder
Analogons davon.
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In
einer Ausführung
umfasst das Verfahren die folgenden Schritte:
- (a)
Bereitstellen der Probe;
- (b) Inkontaktbringen der Probe mit dem immobilisierten Substrat
und dem markierten NAD+-Molekül;
- (c) Nachweisen der auf das Substrat übertragenen markierten ADP-Ribose;
- (d) Vergleichen des in Schritt (c) erhaltenen Ergebnisses mit
einer Referenz.
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In
einer bevorzugten Ausführung
ist die Referenz in Schritt (d) eine Negativreferenz, ausgewählt aus
der Gruppe, bestehend aus Petussistoxin, toxinfreiem Wasser und
toxinfreiem Puffer.
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In
einer weiteren bevorzugten Ausführung
ist die Referenz in Schritt (d) eine Positivreferenz, ausgewählt aus
der Gruppe, bestehend aus Diphtheriatoxin und Pseudomonas Exotoxin
und einem enzymatisch aktiven Fragment, Derivat oder Analogon davon.
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In
einer besonders bevorzugten Ausführung ist
die Positivreferenz die A-Kette von Diphtheriatoxin.
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In
einer bevorzugten Ausführung
umfasst das Verfahren weiterhin den folgenden Schritt:
- (a') Abtrennen
partikulärer
Bestandteile der Probe durch eine für Proteine durchlässige Trennvorrichtung,
vorzugsweise ein Filter mit einer Porengröße im Bereich von 0,22 μm und 0,45 μm.
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In
einer besonders bevorzugten Ausführung sind
die Trennvorrichtung und die Festphase gemeinsam von einer Testvorrichtung
umfasst.
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Die
Aufgabe der vorliegenden Erfindung wird weiterhin gelöst durch
eine Verwendung des Verfahrens zur Bestimmung der Aktivität eines
ADP-ribosylierenden Enzyms in einer Probe zur Bestimmung der Aktivität eines
chimäres
Proteins.
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Die
Aufgabe der vorliegenden Erfindung wird außerdem gelöst durch eine Verwendung des
Verfahrens zur Diagnose einer bakteriellen Infektion in einem Wirt
zur Diagnose einer bakteriellen Infektion.
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Die
Aufgabe der vorliegenden Erfindung wird auch gelöst durch einen Kit zur Bestimmung
der Aktivität
eines chimären
Proteins, wobei das Kit mindestens ein immobilisierbares Substrat
und mindestens ein markiertes NAD+-Molekül umfasst.
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In
einer Ausführung
umfasst das Kit weiterhin eine Festphase, an der das Substrat immobilisiert ist.
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Die
Aufgabe der vorliegenden Erfindung wird schließlich auch gelöst durch
eine Verwendung des Kits zur Bestimmung der Aktivität eines
chimären Proteins.
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Die
Aufgabe der vorliegenden Erfindung wird auch gelöst durch einen Kit zur Diagnose
einer bakteriellen Infektion in einem Wirt, wobei das Kit mindestens
ein immobilisierbares Substrat und mindestens ein markiertes NAD+-Molekül
umfasst.
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In
einer Ausführung
umfasst das Kit weiterhin eine Festphase, an der das Substrat immobilisiert ist.
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Die
Aufgabe der vorliegenden Erfindung wird schließlich auch gelöst durch
eine Verwendung des Kits zur Diagnose einer bakteriellen Infektion
in einem Wirt.
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Der
Begriff „Testvorrichtung", wie hier verwendet,
bezeichnet beispielsweise eine Mikrotiterplatte („micro
plate") mit einer
Vielzahl von Vertiefungen („wells"), wie etwa eine
96-Well-Platte.
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Als
Material für
die „Festphase" kommen alle Materialien
in Betracht, an denen das Substrat bzw. ein Protein immobilisiert
werden kann, wie beispielsweise Polystyrol oder Polyvinylidenfluorid
(PVDF). Ebenfalls in Betracht gezogen wird, dass die Festphase beschichtet
ist und das Substrat an die Beschichtung bindet. Dies ist beispielsweise
der Fall, wenn die Festphase mit „Linkermolekülen" beschichtet ist,
die einerseits an die Festphase und andererseits das Substrat binden
und auf diese Weise eine indirekte Immobilisierung des Substrats
vermitteln.
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Der
Begriff „colorimetrisch" bedeutet, dass eine
Nachweisreaktion die Entwicklung einer Farbreaktion umfasst. Dabei
wird ein Farbstoff gebildet, der löslich sein kann (z.B. mit Tetramethylbenzidin
als Substrat) oder ausfällt
(z.B. mit 6-Chlornaphtol als Substrat).
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Die
vorliegende Erfindung macht ein Verfahren zum Nachweis von Diphtheriatoxin,
Pseudomonas Exotoxin und anderen ADP-ribosylierenden Toxinen auf
der Basis einer Festphasenreaktion verfügbar, bei dem immobilisiertes
Substrat durch aktives Enzym biotinyliert wird. Der grundlegende
Mechanismus der Reaktion ist die Biotinylierung von EF2 durch ADP-ribosylierende
Enzyme. Bei bakteriellen Enzymen wird die Reaktion in der Regel
durch die A-Kette der Enzyme katalysiert. Eine besonders vorteilhafte Anwendung
des Verfahrens ist die Diagnose einer bakteriellen Infektion. Das
Verfahren ermöglicht,
(a) einen Nachweis direkt aus dem Rachenabstrich ohne Anlage einer
Kultur zu führen,
(b) die Toxin produzierenden Bakterien unmittelbar anhand ihrer
tatsächlichen
Enzymaktivität
einzustufen, und (c) eine erhebliche Steigerung der Genauigkeit
und Nachweisgeschwindigkeit sowie eine verbesserte Sensitivität zu erzielen.
Eine weitere Anwendung des Verfahrens besteht darin, die enzymatische
Aktivität
in tumortherapeutischen Proteinen zu bestimmen. Bei diesen, in der Tumortherapie
Anwendung findenden Toxinen handelt es sich um chimäre Proteine
mit enzymatisch aktiven Anteilen von Diphtheriatoxin und Pseudomonas
Exotoxin, wie beispielsweise Denileukin diftitox (DAB389IL-2; Ontak)
und RFB4(dsFv)-PE38 (BL22). Die Erfindung ist ferner geeignet für die Verwendung in
der wissenschaftlichen Forschung. Das erfindungsgemäße Verfahren
zeichnet sich dadurch aus, dass die Ergebnisse nach kurzer Zeit
vorliegen, da das Anlegen einer Primärkultur entfällt, die
Durchführung
einfach und kostengünstig
ist und eine große Anzahl
von Proben analysiert werden kann (High-Throughput-Einsatz).
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Genaue Beschreibung
der Erfindung
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Die
vorliegende Erfindung soll im Folgenden unter Bezugnahme auf die
Beispiele und die Figuren näher
beschrieben werden.
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1 zeigt
das grundlegende Prinzip für
den Nachweis der ADP-Ribosylierungaktivität von Diphtheriatoxin
und Pseudomonas Exotoxin [nach Sutherland et al., 2003].
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2 zeigt
den Nachweis von biotinyliertem EF2 nach Inkubation mit biotinyliertem
NAD+ und unterschiedlichen Mengen an Diphtheriatoxin
im Westernblot [aus Sutherland et al., 2003].
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3 zeigt
die Coomassiefärbung
einer Reinigung des EF2 (Pfeil) aus Keimlingen von Futtererbsen
(Pisum sativum ssp. sativum convar. speciosum) über eine Hydroxyapatitsäule (linkes
Bild) sowie den Nachweis der Eignung des angereicherten EF2 als Substrat
für Diphtheriatoxin
(rechtes Bild). Angereicherter EF2 wurde in Gegenwart von DTA mit
biotinyliertem NAD+ versetzt. Der Nachweis
der ADP-Ribosylierung erfolgte mit einem anti-Biotin-Antikörper im Westernblot.
-
4 zeigt
die Coomassiefärbung
einer Reinigung von His-getaggtem EF2 aus S. cerevisiae mittels
Nickel-NTA-Affinitätschromatographie.
-
5 stellt
den Einfluss eines Blockierschritts auf das Messsignal dar. Die
Vertiefungen der Festphase wurden mit verschiedenen Lösungen blockiert
und in Abwesenheit von EF2 mit biotinyliertem NAD+ inkubiert.
Der Nachweis von Biotin erfolgte nach Inkubation mit einem anti-Biotin-Antikörper und einem
Peroxidase markierten Sekundärantikörper colorimetrisch
mit Tetramethylbenzidin als Substrat. Coll: Collagen; Gela: Gelatine;
LB: Luria Broth Medium; Tf: Transferrin.
-
6 zeigt
das Ergebnis eines kombinierten Lösungs- und Festphasenassays
zum Nachweis der Aktivität
von Diphtheriatoxin. Angereicherter EF2 wurde in Lösung mit
biotinyliertem NAD+ und DTA inkubiert und
anschließend
immobilisiert. ADP-ribosylierter EF2 wurde auf der Festphase mit
einem anti-Biotin-Antikörper und
einem Peroxidase markierten Sekundärantikörper detektiert. Die Quantifizierung erfolgte
colorimetrisch mit Tetramethylbenzidin als Substrat.
-
7 zeigt
das Ergebnis eines Festphasenassays zum Nachweis der Aktivität von Diphtheriatoxin.
Angereicherter EF2 wurde immobilisiert und mit biotinyliertem NAD+ und DTA inkubiert. Anschließend wurde
ADP-ribosylierter EF2 mit einem anti-Biotin-Antikörper und
einem Peroxidase markierten Sekundärantikörper detektiert. Die Quantifizierung
erfolgte colorimetrisch mit Tetramethylbenzidin als Substrat.
-
8 zeigt
das Ergebnis einer Messung mit dem Festphasenassay. His-getaggter
Elongationsfaktor 2 wurde aus der Hefe gereinigt und immobilisiert,
und die Enzymreaktion wurde anhand biotinylierter ADP-Ribose mit
einem anti-Biotin-Antikörper und
einem Peroxidase-markierten Sekundärantikörper colorimentisch nachgewiesen.
Als Substrat in der Farbreaktion diente Tetramethylbenzidin.
-
BEISPIEL 1: Nachweis der
Enzymaktivität
von Diphtheriatoxin und Pseudomonas Exotoxin
-
Bei
der durch DTA und PE vermittelten Katalyse wird die ADP-Ribose eines
NAD+-Moleküls auf die
Aminosäure
Diphthamid des Elongationsfaktors EF2 übertragen (1).
Zum Nachweis dieser Reaktion wurde von Collier & Kandel [1971] ein Testverfahren
etabliert, bei dem angereicherter EF2 aus Weizenkeimen in Gegenwart
des Toxins mit radioaktiv markiertem NAD+ inkubiert
wird und ADP-ribosylierter EF2 anschließend autoradiographisch nachgewiesen
wird [Collier & Kandel,
1971]. Vor wenigen Jahren konnte Zhang [1997] zeigen, dass Diphtheriatoxin
und Pertussistoxin (ADP-ribosyliert die α-Einheit von G-Proteinen) auch 6-Biotin-l7-NAD+ als Substrat erkennen.
-
Auf
dieser Grundlage wurde ein Aktivitätsassay etabliert, mit dem
sich die Enzymaktivität
von Diphtheriatoxin und DTA in individuellen Präparationen zuverlässig quantifizieren
lässt.
In dem Assay wird bei Collier & Kandel
[1971] angereicherter EF2 verwendet (siehe Beispiel 2.3 unten),
der jedoch zusammen mit biotinyliertem NAD+ anstelle
von radioaktivem NAD+ eingesetzt wird.
-
In
Vorarbeitung zur Entwicklung des Assays erfolgte die Quantifizierung
der Aktivität
nach gelektrophoretischer Auftrennung durch Nachweis des EF2 im
Westernblot mit Hilfe eines anti-Biotin-Antikörpers [Sutherland et al., 2003].
In dieser Form erlaubte der Assay einen schnellen und semiquantitativen
Nachweis innerhalb von 5 h nach Probenerhalt. Eine Menge von 17
fmol Diphtheriatoxin (0,1 ng) konnte noch problemlos nachgewiesen
werden (2). Nachteilig an diesem Verfahren
war jedoch, dass die Bestimmung erst nach gelchromatiographischer
Auftrennung der Proteine im Westernblot erfolgen konnte und nur
semiquantitiativ war. Deshalb wurde das Verfahren zu einem Festphasenassay weiterentwickelt.
-
Das
Prinzip des Verfahren der vorliegenden Erfindung beruht auf der
direkten oder indirekten Immobilisierung des Substrats an einer
Festphase und der Inkubation mit der Probe, bei der das Substrat ADP-ribosyliert
wird, wenn aktives Toxin in der Probe vorhanden ist. Die ADP-Ribose stammt aus
ebenfalls angebotenem NAD+, das in seinem
Adeninanteil biotinyliert ist. Das bei der Enzymreaktion auf das
Substrat übertragene
Biotin wird mit Hilfe eines oder mehrerer Antikörper oder Biotin bindender
Proteine nachgewiesen und im Anschluss an eine colorimetrische oder
anderweitige Nachweisreaktion mit 3,3',5,5'-Tetramethylbenzidin
spektrophotometrisch quantifiziert.
-
Um
eine unspezifische Bindung an die Festphase zu verhindern, wird
die Festphase zuvor blockiert. Für
die Blockierung eignen sich u. a. Gelatine (5) oder
eine Lösung,
bestehend aus 2 % Sucrose, 0,1 % Rinderserumalbumin und 0,9 % Natriumchlorid.
Der Assay funktioniert nicht nur als reiner Festphasenassay, sondern
auch als gemischter Assay, bei dem die Immobilisierung erst nach
der Enzymreaktion erfolgt (6). Als
reiner Festphasenassay durchgeführt
lässt sich
sowohl mit natürlichem
EF2 (7) als auch mit His-getaggtem, rekombinant hergestelltem
EF2 (8) die Enzymaktivität quantitativ bestimmen, wobei
mit dem rekombinant hergestellten Produkt die besseren Ergebnisse erzielt
werden.
-
Wie
aus 8 hervorgeht, ist in Gegenwart von 2,5 μM 6-Biotin-l7-NAD
eine Konzentration von 50 ng/ml Diphtheriatoxin sehr gut nachweisbar,
und selbst eine Konzentration von 10 ng/ml lässt sich noch nachweisen (im
Vergleich zur Kontrolle ohne Diphtheriatoxin). In Gegenwart von
2,5 μM 6-Biotin-l7-NAD
liegt die Nachweisgrenze des Assays damit bei etwa ≥ 10 ng/ml
Diphtheriatoxin.
-
Lebende
Bakterienkulturen sezernieren zahlreiche Substanzen in ihre Umgebung,
die mit dem Nachweissystem interferieren können. In Gegenwart von intakten
Bakterien kann es nicht nur zu einer Störung des Testverfahrens durch
sezernierte Substanzen kommen, ebenso könnten die Bakterien selbst
sich an die Oberfläche
der Mikrovertiefungen heften. In diesem Fall besteht die Möglichkeit,
Zellkulturplatteneinsätze
(z. B. MillicellTM oder MultiScreenTM von Millipore) zu verwenden. Diese Systeme
sind eigentlich für
die Untersuchung von Epithelzellen vorgesehen und erlauben eine
Trennung von apikalem und basolateralem Medium. Im Zusammenhang
mit der vorliegenden Erfindung werden sie dazu verwendet, das Probenmaterial
von der mit EF2 immobilisierten Oberfläche derart zu trennen, dass der
Durchtritt für
Bakterien ausgeschlossen ist, die Diffusion des Toxins aber frei
erfolgen kann. Wie dicht der Bakterienrasen auf dem Filter ist,
spielt dabei für
diese Untersuchungen keine Rolle.
-
BEISPIEL 2: Bereitstellen
von Diphtheriatoxin, Pseudomonas Exotoxin und EF2
-
2.1. Diphtheriatoxin
-
Diphtheriatoxin
bzw. Pseudomonas Exotoxin (siehe 2.2. unten) dienen in dem Festphasenassay als
Posititvrefernz.
-
Komplettes
Diphtheriatoxin kann käuflich
erworben werden (Firma Sigma).
-
Die
enzymatisch aktive A-Kette des Diphtheriatoxins (DTA) kann sowohl
biochemisch durch tryptische Spaltung des kompletten Toxins als
auch molekularbiologisch durch Expression des Fragments hergestellt
werden.
-
DTA
und alle DTA-Fusionsproteine werden im E. coli-Stamm BL21(DE3) pLysS
oder Rosetta(DE3) pLysS unter Verwendung eines pET11d-Vektors exprimiert.
Die rekombinante Form von DTA ist zu bevorzugen, da die Herstellung
preislich am günstigsten
ist. Alternativ können
die Proteine in PKK233-3, dessen Multiple Cloning Site ausgetauscht
wurde, zur Expression gebracht werden. Die Reinigung der Produkte
erfolgt durch Ionenaustauschermaterialien und Gelfiltration sowie
im Falle His-getaggter Proteine durch Metallchelatchromatographie.
Auf diese Weise werden die meisten Konstrukte in einer Reinheit
von mehr als 90 % erhalten.
-
2.2. Pseudomonas Exotoxin
-
Neben
Diphtheriatoxin und DTA kann als ADP-ribosylierendes Enzym auch
die katalytische Domäne
von Pseudomonas Exotoxin (Ib385-404/III)
erfolgreich exprimiert werden. Als Quelle für Pseudomonas Exotoxin kommt
auch rekombinant hergestelltes komplettes Toxin in Betracht.
-
2.3. Elongationsfaktor
2
-
Für die durchzuführenden
Aktivitätstests wird
EF2 in Anlehnung an die Methode von Passador & Iglewski [1994] angereichert. Nach
2-stündigem Wässern werden
100 g Weizenkörner
im Dunkeln in einer feuchten Atmosphäre keimen gelassen. Etwa 3 g
der abgeschnittenen Keime werden homogenisiert, es wird filtriert
und nach differentieller Zentrifugation werden die bei 200 000 × g in 100
mM KCl löslichen Proteine
mit Ammoniumsulfat gefällt,
und anschließend
wird dialysiert. Der so angereicherte EF2 macht etwa 5 % des Gesamtproteins
aus; er kann bei –80°C gelagert
werden [Sutherland et al., 2003].
-
Zur
Durchführung
des Enzymassays an einer Festphase sind jedoch Reinheiten von mindestens
90 % erforderlich. Die veröffentlichte
dreidimensionale Struktur des EF2 aus der Hefe [Jorgensen, 2004]
eröffnet
nunmehr die Möglichkeit,
gezielt Peptidantikörper
gegen eine gut definierte und exponierte Struktur zu generieren.
Daher wurden zur Herstellung polyklonaler Peptidantikörper die
Synthese des Peptids 739-AVGGIYSVLNKKRG-752 des EF2 und die anschließende Immunisierung
von Kaninchen durchgeführt.
Das Peptid bildet im EF2 eine gut nach außen exponierte α-Helix aus,
die dem Diphthamid im Molekül
diametral gegenüber
liegt, sodass sterische Hinderungen für die ADP-Ribosylierung durch die
Antikörper
praktisch ausgeschlossen sind, eine Voraussetzung, die durch die
bislang beschriebenen polyklonalen Antikörper nicht gewährleistet
werden kann. Das für
die Immunisierung eingesetzte EF2-Peptid aus der Hefe unterscheidet
sich in drei Aminosäuren
von dem des Weizens, von denen zwei jedoch sehr ähnliche Aminosäuren sind.
Da für
den EF2 aus Weizen keine Daten für
die dreidimensionale Struktur vorliegen und es daher nicht gänzlich ausgeschlossen
werden kann, dass die homologe Region beim Weizen weniger gut exponiert
ist, wurde die Hefesequenz bevorzugt.
-
Zunächst werden
die Antikörper
aus dem Kaninchenserum mittels Affinitätschromatographie gereinigt.
Als Bindungspartner dient dabei das für die Immunisierung eingesetzte
und an NHS-aktivierter Matrix immobilisierte Peptid. Der EF2 wird
zunächst angereichert
und anschließend
chromatographisch gereinigt. Verwendung dafür finden bei natürlichen Proteinen
Anionenaustauscher und Hydroxyapatitsäulen, bei His-getaggten Proteinen
Metallchelatsäulen.
Alternativ ist eine Affinitätschromatographie
mit Antikörpern
möglich,
sofern Antikörper
zur Verfügung stehen,
die das native Protein erkennen. Durch Variation der Beladungs-
und Elutionsbedingungen kann die Aufreinigung optimiert werden.
Die ADP-Ribosylierbarkeit des gereinigten EF2 wird mit dem bereits etablierten
Assay auf Westernblotbasis überprüft.
-
Wie
beschrieben, unterscheidet sich die Hefesequenz des für die Immunisierung
ausgewählten Peptides
geringfügig
von der Weizensequenz. Da es sich um polyklonale Antikörper handelt,
ist die erwünschte
Kreuzreaktion dennoch wahrscheinlich; mit einer geringeren Affinität muss jedoch
gerechnet werden. Alternativ lässt
sich EF2 analog aus Hefen in der Proliferationsphase gewinnen.
-
Eine
Vergrößerung der
Menge an Ausgangsmaterial kann durch zwei alternative Methoden erreicht
werden. Bei der ersten Methode werden die Keimlinge von Futtererbsen
(Pisum sativum ssp. sativum convar. speciosum) statt von Weizenkörnern verwendet.
Für die
Aufreinigung werden verschiedene Kombinationen von Anionenaustauscher
(Mono Q), Hydroxyapatit, HiTrap Blue und Gelfiltration verwendet.
Dabei konnte im ersten Reinigungsschritt sowohl mit Mono Q als auch
mit Hydroxyapatit (3, links) eine gute Anreicherung
von etwa 30 % erzielt werden. Mit Hilfe des herkömmlichen Aktivitätsassays
konnte im Westernblot gezeigt werden, dass der so gewonnene EF2
ADP-ribosylierbar ist (3, rechts). Für einen
optimierten Festphasenassay ist die nach einer Säule erzielte Reinheit jedoch noch
nicht ausreichend.
-
Bei
der zweiten Methode zur Vergrößerung der
Menge an Ausgangsmaterial wird Hisgetaggter EF2 aus Hefe verwendet.
Das dafür
notwendige Plasmid wurde freundlicherweise von Terri Goss Kinzy
(Cleveland, Ohio) zur Verfügung
gestellt. Nach Expression in Hefe und Aufschluss der Zellen mittels Glaskugelaufschluss
kann EF2 über
Metallchelatchromatographie gereinigt werden (4).
-
Bei
der Untersuchung der entstehenden EF2-Fragmente zeigte sich, dass
ein bestimmtes Degradationsprodukt, das in einer relativ zum vollständigen EF2
großen
Menge auftritt, im Aktivitätsassay weiterhin
ADP-ribosylierbar ist. Da es für
den zu entwickelnden Assay nicht auf die Vollständigkeit, sondern auf die ADP-Ribosylierbarkeit
des EF2 ankommt, könnte
dieses Fragment eine mögliche
Alternative darstellen. Für
den Festphasenassay hätte dieses
Fragment darüber
hinaus den Vorteil, dass aufgrund der geringeren Größe eine
höhere
Molarität an
der Festphase erzielt werden könnte.
-
Interessantweise
hat sich gezeigt, dass die Nachweisreaktion erheblich verbessert
werden kann, wenn dem EF2 nach seiner Reinigung Cytosol zugesetzt
wird. Dazu wird 1 μg
reiner EF2 mit einem Solubilisat aus Saccharomyces cerevisiae versetzt,
das zuvor für
5–15 min
bei 60–70 °C hitzebehandelt
worden ist.
-
Neuerdings
ist erstmals auch ein kommerzieller anti-EF2-Antikörper erhältlich (H-118
von Santa Cruz Biotechnology). Es handelt sich um einen polyklonalen
Antikörper
gegen ein rekombinantes Protein, das der Sequenz des C-Terminus
(Aminosäuren 741–858) des
humanen EF2 entspricht. Dieser Antikörper verhält sich allerdings in allen
untersuchten Aspekten genau wie der von den Erfindern generierte Antikörper gegen
die Aminosäuren
739–752
aus der Hefe. Der Antikörper
H-118 reagiert kreuz mit EF2 aus Weizenkeimen, erkennt jedoch ebenfalls
nur die denaturierte Form im Westernblot. Im übrigen untermauert dies die
Annahme, dass das Epitop durch einen Kofaktor maskiert wird.
-
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