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Die
Erfindung betrifft ein Verfahren zur Aufrechterhaltung der auf die
Glätte
der herzustellenden Papier-/Kartonbahn
wirkenden Faktoren während der
Produktion in der Weise, dass die Glätte der Papier-/Kartonbahn
sich während
der für
die Produktion verwendeten Zeit bzw. als Funktion der Länge der produzierten
Papier-/Kartonbahn
höchstens
bis zum zulässigen
Grenzwert ändert,
dass der Zustand der auf die Glätte
der Papier-/Kartonbahn
wirkenden Bahnbehandlungsoberfläche
ständig
oder zumindest in bestimmten Abständen während der Produktion überwacht
wird, dass die Bahnbehandlungsoberfläche während der Produktion und/oder
bei vorübergehender
Unterbrechung der Produktion in der Weise instand gehalten wird,
dass die Bahnbehandlungsoberfläche
gereinigt und/oder ständig
oder je nach erkanntem Bedarf behandelt wird.
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Die
Erfindung betrifft auch einen Prozess, wobei die auf die Glätte der
herzustellenden Papier-/Kartonbahn wirkenden Faktoren während der Produktion
in der Weise aufrecht erhalten werden, dass die Glätte der
Papier-/Kartonbahn
sich während der
für die
Produktion verwendeten Zeit bzw. als Funktion der Länge der
produzierten Papier-/Kartonbahn höchstens bis zum zulässigen Grenzwert ändert, dass
der Zustand der auf die Glätte
der Papier-/Kartonbahn wirkenden Bahnbehandlungsoberfläche ständig oder
zumindest in bestimmten Abständen
während
der Produktion überwacht
wird, dass die Bahnbehandlungsoberfläche während der Produktion und/oder
bei vorübergehender
Unterbrechung der Produktion in der Weise instand gehalten wird,
dass die Bahnbehandlungsoberfläche
gereinigt und/oder ständig
oder je nach erkanntem Bedarf behandelt wird.
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Die
Erfindung betrifft auch eine Vorrichtung zur Aufrechthaltung der
auf die Glätte
der herzustellenden Papier-/Kartonbahn wirkenden Faktoren in der
Weise, dass die Glätte
der Papier-/Kartonbahn sich während
der für
die Produktion verwendeten Zeit bzw. als Funktion der Länge der
produzierten Papier-/Kartonbahn höchstens bis zum zulässigen Grenzwert ändert, dass
die Vorrichtung über Überwachungseinrichtungen
zur Überwachung
des Zustandes der auf die Glätte
der Papier-/Kartonbahn wirkenden Bahnbehandlungsoberfläche ständig oder zumindest
in bestimmten Abständen
während
der Produktion verfügt, über Instandhaltungseinrichtungen
zur Instandhaltung der Bahnbehandlungsoberfläche während der Produktion und/oder
bei vorübergehender
Unterbrechung der Produktion verfügt, dass zu den Instandhaltungseinrichtungen
zumindest die Reinigungsgeräte
zur Reinigung der Bahnbehandlungsoberfläche und/oder die Behandlungsgeräte zur Behandlung
der Bahnbehandlungsoberfläche
gehören,
dass die Instandhaltungseinrichtungen entweder ständig oder
je nach erkanntem Bedarf verfügbar
sind.
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Bei
der Herstellung der Papier- oder Kartonbahn ist die Kalandrierung
die Prozessphase, in der die Oberfläche der Bahn mittels Wärme und
Pressen bis zur gewünschten
Glätte
nivelliert wird. Durch die Wärme
wird die Oberfläche
der Bahn in einen solchen Zustand gebracht, in dem die Bahn plastisch formbar
ist. Ein auf die zu erreichende Glätte der Papier-/Kartonbahn
wirkender Faktor ist die Oberflächenrauheit
und das Oberflächenprofil
der Walze oder des Bandes, welche die Papier-/Kartonbahn pressen,
da die Oberfläche
der Kalanderwalze bzw. des Bandes zumindest teilweise Spuren auf
der sich im plastischen Zustand befindlichen Papier-/Kartonbahn
hinterlässt.
Prinzipiell kann je glatter die Oberfläche der Kalanderwalze bzw.
des Bandes ist, desto glatter auch die zu erreichende Ober fläche der
Papier-/Kartonbahn sein. Anwendungsgegenstand der Erfindung kann
zum Beispiel ein Soft-, Mehrfachwalzen-, Schuh-, Band- oder Metallbandkalander
sein. Die Papier-/Kartonbahn wird auch bei anderen Vorgängen im
Herstellungsprozess durch Pressen behandelt, wie zum Beispiel mit
einer Presse, in Trocknern oder Streichgeräten, in denen auch wie vorstehend
beschrieben die behandelnde Oberfläche Spuren auf der Papier-/Kartonbahn
hinterlässt.
Im Zusammenhang mit dieser Erfindung wird für die Oberfläche der
die Papier-/Kartonbahn pressenden Walze, die eine Metall- oder Polymeroberfläche sein kann,
oder für
die Oberfläche
des Bandes, die ebenfalls eine Metall- oder Polymeroberfläche sein
kann, und welche zum Beispiel der folgender Gruppe angehören können: Kalanderwalze,
zum Beispiel Kokille- oder Stahlwalze, Band, wie Polymer- oder Stahlband,
Trockenzylinder, Yankee-Zylinder, Pressenwalze oder Spannwalze einer
Trockenstreichmaschine, die Bezeichnung Bahnbehandlungsoberfläche verwendet.
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Die
Grenze zwischen Papier und Karton ist gleitend, diese können nach
dem Flächengewicht
in zwei Klassen unterteilt werden: in Papiere, die einschichtig
sind und von ihrer Flächenmasse
her 25 – 300
g/m2 wiegen, und in Kartons, die mit Mehrfachschichttechnik
hergestellt werden und von ihrer Flächenmasse her 150 – 600 g/m2 wiegen. Wie schon festgestellt, ist die
Grenze zwischen Papier und Karton gleitend, denn die von ih rem Flächengewicht
her leichtesten Kartons sind leichter als die schwersten Papiere.
Im Allgemeinen wird Papier zum Drucken und Karton zum Verpacken
verwendet.
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Die
im Folgenden dargestellten Beschreibungen sind Beispiele von heutigentags
verwendeten Werten für
Papier-/Kartonbahnen und bei diesen können bedeutende Abweichungen
von den gegebenen Werten vorkommen.
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Die
Idee nach der Erfindung lässt
sich fast für alle
Papier- und Kartonsorten anwenden, insbesondere für die Herstellung
von Sorten mit sehr glänzender
Oberfläche.
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Aus
mechanischer Masse hergestellte, d.h. holzhaltige Druckpapiere sind
Zeitungs-, unbestrichenes Zeitschriften- und bestrichenes Zeitschriftenpapier.
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Zeitungspapier
(newsprint) setzt sich entweder ganz aus mechanischer Masse zusammen
oder kann geringfügig
gebleichte Nadelholzzellulose (0 – 15 %) enthalten und/oder
die mechanische Masse kann durch Rollfasern ersetzt werden. Als
allgemeine Werte für
Zeitungspapier können
gelten: Flächengewicht
40 – 48,8
g/m2, Aschegehalt 0 – 20 %, PPS S10-Griffigkeit
3,0 – 4,5 μm, Bendtsen-Griffigkeit
100 – 200
ml/min, Dichte 600 – 750
kg/m3, Remissionsgrad im Blauen 57 – 63 % und
Opazität
90 – 96
%.
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Das
unbestrichene Zeitschriftenpapier (SC = supercalendered) besteht
allgemein aus mechanischer Masse 50 – 70 %, gebleichter Nadelholzzellulose
10 – 25
% und Füllstoffen
15 – 30
%. Typische Werte für
kalandrierte SC-Papiere (die u.a. SC-C, SC-B und SC-A/A+ enthalten)
sind Flächengewicht 40 – 60 g/m2, Aschegehalt 0 – 35 %, Hunter-Glanz <20 – 50 %,
PPS S10-Griffigkeit 1,0 – 2,5 μm, Dichte 700 – 1250 kg/m3, Remissionsgrad im Blauen 62 – 70 % und
Opazität
90 – 95
%.
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Bestrichenes
Zeitschriftenpapier (LWC = light weight coated) enthält mechanische
Masse 40 – 60
%, gebleichte Nadelholzzellulose 25 – 40 % und Füll- und
Streichstoffe 20 – 35
%. Als allgemeine Werte für
LWC-Papier können
gelten: Flächengewicht
40 – 70
g/m2, Hunter-Glanz 50 – 65 %, PPS S10-Griffigkeit
0,8 – 1,5 μm (offset)
und PPS S10-Griffigkeit 0,6 – 1,0 μm (roto),
Dichte 1100 – 1250kg/m3, Remissionsgrad im Blauen 70 – 75 % und
Opazität
89 – 94
%.
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Als
allgemeine Werte für
MFC-Papier (machine finished coated) können gelten: Flächengewicht
50 – 70
g/m2, Hunter-Glanz 25 – 70 %, PPS S10-Griffigkeit
2,2 – 2,8 μm, Dichte
900 – 950
kg/m3, Remissionsgrad im Blauen 70 – 75 % und
Opazität 91 – 95 %.
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Als
allgemeine Werte für
FCO-Papier (film coated offset) können gelten: Flächengewicht
40 – 70 g/m2, Hunter-Glanz 45 – 55 %, PPS S10-Griffigkeit 1,5 – 2,0 μm, Dichte
1000 – 1050
kg/m3, Remissionsgrad im Blauen 70 – 75 % und
Opazität
91 – 95
%.
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Als
allgemeine Werte für
MWC-Papier (medium weight coated) können gelten: Flächengewicht
70 – 90
g/m2, Hunter-Glanz 65 – 75 %, PPS S10-Griffigkeit
0,6 – 1,0 μm, Dichte
1150 – 1250
kg/m3, Remissionsgrad im Blauen 70 – 75 % und
Opazität
89 – 94 %.
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Für HWC (heavy
weight coated) beträgt
das Flächengewicht
100 – 135
g/m2 und das Papier kann sogar mehr als
zweimal bestrichen werden.
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Aus
Zellulose hergestellte holzfreie Druckpapiere bzw. Feinpapiere sind
die unbestrichenen – und bestrichenen
Druckpapiere auf Zellulosebasis mit einem Anteil an mechanischer
Masse von weniger als 10 %.
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Das
unbestrichene Druckpapier auf Zellulosebasis (WFU) besteht aus gebleichter
Birkenzellulose 55 – 80
%, gebleichter Nadelholzzellulose 0 – 30 % und Füllstoffen
10 – 30
%. Die Werte von WFU-Papier schwanken erheblich: Flächengewicht
50 – 90 g/m2 (sogar 240 g/m2),
Bendtsen-Griffigkeit 250 – 400 ml/min,
Remissionsgrad im Blauen 86 – 92
% und Opazität
83 – 98
%.
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Bei
bestrichenen Druckpapieren auf Zellulosebasis (WFC) schwanken die
Streichmengen je nach den Anforderungen und dem Verwendungszweck
erheblich. Nachstehend typische Werte für einmal oder zweimal bestrichenes
Druckpapier auf Zellulosebasis: einmal bestrichenes Papier Flächengewicht
90 g/m2, Hunter-Glanz 65-80 %, PPS S10-Griffigkeit
0,75 – 2,2 μm, Remissionsgrad
im Blauen 80 – 88
% und Opazität
91 – 94
%, und zweimal bestrichenes Papier Flächengewicht 130 g/m2, Hunter-Glanz
70-80 %, PPS S10-Griffigkeit 0,65 – 0,95 μm, Remissionsgrad im Blauen
83 – 90
% und Opazität
95 – 97
%.
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Nichthaftendes
Papier (release paper) mit einem Flächengewicht zwischen 25 – 150 g/m2.
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Andere
oft aus Zellulose hergestellte Papiere sind u.a. Packpapiere (Sackkraft),
oft Softpapiere (Tissue) und Tapetenpapiere (Wallpaper).
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Bei
der Herstellung von Karton wird Zellulose, mechanische Masse und/oder
Sekundärmasse verwendet.
Kartons können
nach ihrem Verwendungszweck u.a. in folgende Hauptgruppen unterteilt werden.
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Wellpappe
mit einer Oberflächenschicht
(laineri) sowie einer Wellpappenzwischenlage (fluting).
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Aus
Schachtelkarton werden Schachteln, Kartons, u.a. Kartons für Flüssigkeitsbehälter (FBB, WLC,
SBS) hergestellt.
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Grafische
Kartons sind u.a. Karten, Mappen, Alben, Schutzhüllen, Deckel.
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Tapetenkartons
(Wallpaper base).
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Bei
der Herstellung dieser vorstehend aufgeführten Sorten sind das Verfahren,
der Prozess und die Vorrichtung gemäß der Erfindung verwendbar.
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Mit
einem Kalander oder einem entsprechenden Gerät wird im Allgemeinen jede
von der Papiermaschine oder einem entsprechenden Gerät produzierte
Papier-/Kartonbahn
behandelt, so dass der Zustand der Bahnbehandlungsoberfläche in der
Weise instand gehalten werden muss, dass das Kalandrierungs- oder
Behandlungsergebnis nicht wesentlich zum Beispiel durch die Verschmutzung
oder den Verschleiß der
Bahnbehandlungsoberfläche
geschwächt
wird. Durch Abwischen der Bahnbehandlungsoberfläche während des Betriebs wird versucht, eine
Verschmutzung zu verhindern, aber gegen den Verschleiß müssen andere
Instandhaltungsmittel verwendet werden. Herkömmlich wurde diese Instandhaltung
in der Weise durchgeführt,
dass in festgesetzten Zeitintervallen beim Erreichen einer bestimmten
Anzahl von Betriebsstunden oder beim Erreichen einer bestimmten
kalandrierten oder behandelten Länge
oder einem passenden Stillstand die verschlissenen und verschmutzten
Bahnbehandlungsoberflächen
gewechselt und der Walzenwartung oder einer entsprechenden Stelle
zum Schleifen übergeben
wurden. Ein solches Vorgehen erfordert das Vorhandensein von mehreren
Bahnbehandlungsoberflächen
zu Wechselzwecken, damit die Kalandrierung oder der Behandlungsprozess
nicht wegen fehlender Wechselteile unterbrochen würde. Natürlich sollte
angestrebt werden, eine solche Maßnahme möglichst selten durchzuführen, da
die Maßnahme
Kosten aufgrund verlorener Produktionszeit als auch Arbeitskraftkosten
verursacht. Außerdem entsteht
durch das Schleifen der Bahnbehandlungsoberfläche Materialverlust und damit
ein zeitweiliger Erneuerungsbedarf, wenn die Bahnbehandlungsoberfläche dünner wird,
als es die zulässige
Untergrenze gestattet.
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Als
der Stand der Technik ist die Veröffentlichung WO 99/36616 bekannt,
welche ein Verfahren und ein Gerät
zur Instandhaltung der Walze enthält, wobei der Zustand der Walze
ständig
während
des Betriebs überwacht
und die Oberfläche
der Walze gereinigt oder geschliffen wird, und zwar in der Weise,
dass die Oberfläche
der Walze ständig
in einem guten Zustand bleibt und damit auch die Qualität des Papiers
ständig
gut bleibt. Die Veröffentlichung
beschreibt auch ein Gerät
zur Instandhaltung der Walze, welches Einrichtungen zur Überwachung
des Zustands, zur Reinigung oder zum Schleifen umfasst, die Ausrüstung eine
Reinigungs-/Instandhaltungseinheit, eine Überwachungseinheit, eine Messeinheit umfasst
und dass die Ausrüstung
ständig
während des
Betriebs zur Verfügung
steht.
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Die
im Zusammenhang mit dieser Erfindung verwendeten Termini, die mit
der Oberflächengriffigkeit
verbunden sind, sind detaillierter im Buch von Aimo Pere mit dem
Titel Koneenpiirustus 2 (Maschinenzeichnung 2), auf den Seiten 21-1 – 21-17,
Verlag Offsetpiste Ky, Helsinki, 1988, ISBN 951-99334-1-7 erklärt.
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Zweck
der Erfindung ist es, ein Verfahren zu erhalten, mit dem die auf
die Glätte
der zu bildenden Papier-/Kartonbahn
wirkenden Faktoren während des
Betriebs in der Weise aufrecht erhalten werden, dass die Glätte der
Papier-/Kartonbahn sich möglichst
wenig während
der für
die Produktion verwendeten Zeit bzw. als Funktion der Länge der
produzierten Papier-/Kartonbahn ändert.
Zweck ist es auch, vorteilhaft auf das Profil der Bahnbehandlungsoberfläche sowohl
der Mikro- als auch der Makroebene und mit deren Hilfe auf die Eigenschaften
der zu kalandrierenden oder zu behandelnden Bahnbehandlungsoberfläche einzuwirken,
damit die Bedruckbarkeit der Papier-/Kartonbahn möglichst
gut ausfallen würde.
Eines der Ziele der Erfindung ist also auch, die erzielbare Glätte der
Papier-/Kartonbahn durch Kalandrierung oder Behandlung zu verbessern. Zweck
ist es auch, die Anzahl der das Stoppen des Kalanders oder Behandlungsgeräts voraussetzenden
Instandhaltungsmaßnahmen
zu reduzieren, den Zeitraum für
den ununterbrochenen Betrieb zu verlängern, die Wartungsintervalle
der Bahnbehandlungsoberfläche
zu ver längern
sowie den Bedarf eines Wechsels von Bahnbehandlungsoberflächen in festgesetzten
Zeitintervallen zu reduzieren. Ein weiterer Zweck ist auch die Verlängerung
der Lebensdauer der Bahnbehandlungsoberfläche.
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Für ein Verfahren
nach der Erfindung ist es charakteristisch, dass die Reinigung und/oder
Behandlung mit einem elektromagnetischen Strahl durchgeführt wird.
Für ein
Gerät nach
der Erfindung wiederum ist es charakteristisch, dass die Reinigungsgeräte und/oder
Behandlungsgeräte
aus einem oder mehreren elektromagnetischen Strahlern bestehen.
So kann die Bahnbehandlungsoberfläche während des Betriebs unberührt instand
gehalten werden. Nach der Erfindung wird entweder die Reinigung
oder die Behandlung oder alternativ beide mit einem elektromagnetischen
Strahl durchgeführt.
Die Reinigung kann auf herkömmliche
Weise erfolgen, zum Beispiel mit einem Wischer, wobei nur die Behandlung
mit einem elektromagnetischen Strahl durchgeführt wird. Alternativ wird die
Reinigung mit einem elektromagnetischen Strahl und die Behandlung
auf herkömmliche
Weise durch Schleifen vorgenommen. Welche der Alternativen sich
zu wählen lohnt,
hängt in
erster Linie vom vorherrschenden Schmutztyp und anderen Umständen ab.
Falls es beispielsweise vorkommt, dass der elektromagnetische Strahl
zu tief in die Bahnbehandlungsoberfläche einschmilzt, empfiehlt
es sich, den Schmutz vor der Behandlung mechanisch, zum Beispiel
durch Abwischen, zu entfernen.
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Für eine der
Anwendungsformen der Erfindung ist es auch charakteristisch, dass
bei der Reinigung auf der Bahnbehandlungsoberfläche haftende Schmutzpartikel
entfernt werden, die von der Papier-/Kartonbahn, von der Bahnbehandlungsoberfläche oder
von irgendeiner externen Quelle stammen. Das ist insofern ein Grundausgangspunkt
für die
Instandhaltung, dass, wenn fast eine Spiegelfläche angestrebt wird, jedes überflüssige Schmutzpartikel
ein mit dem Verfahren erzielbares Endergebnis verschlechtert. Ein
Schmutzpartikel verbraucht einen Teil der für die eigentliche Behandlung
vorgesehenen Leistung pro Flächeneinheit,
so dass die Wirkung der Behandlungsleistung bei einer sauberen und schmutzigen
Bahnbehandlungsoberfläche
unterschiedlich ist.
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Für eine andere
Anwendungsform der Erfindung ist es charakteristisch, dass mit der
Behandlung eine dauerhafte Änderung
der Form und möglicherweise
eine Änderung
der Kristallstruktur für
die Bahnbehandlungsoberfläche
erreicht wird. Bei der Behandlung werden auch die Oberflächenprofilhöhen der
Bahnbehandlungsoberfläche
ausgeglichen und flacher gemacht. Je nach den Stoffeigenschaften werden
auch die Profiltiefen gefüllt.
Vorteilhaft wird dies in der Weise durchgeführt, dass die Reinigung und/oder
Behandlung mit einer Leistung erfolgt, die das Schmelzen der Oberflächenprofilhöhen der Bahnbehandlungsoberfläche verur sacht.
Hinsichtlich der Qualität
des Behandlungs- oder insbesondere des Kalandrierungsergebnisses
der Papier-/Kartonbahn
ist es wichtig, dass die Bahnbehandlungsoberfläche ständig in einem guten Zustand
erhalten wird; in der Praxis bedeutet dies, dass die Oberflächengriffigkeit
Ra auf einem Niveau unter 0,2 μm gehalten wird,
vorteilhafter unter 0,1 μm,
am vorteilhaftesten unter 0,05 μm.
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Für einen
Prozess nach der Erfindung ist es charakteristisch, dass die Reinigung
und/oder Behandlung mit Hilfe eines elektromagnetischen Strahls durchgeführt wird
und die Temperatur der Bahnbehandlungsoberfläche während der Produktion bei über 150 °C, vorteilhaft
bei über
180 °C liegt,
und dass die Verweilzeit der Papier-/Kartonbahn im Bahnformgebungsbereich
0,1 – 1000
ms beträgt.
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Nachstehend
werden einige der Anwendungsformen der Erfindung mit Beispielen
unter Verweisung auf die Figuren erläutert:
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1 stellt
einen Kalander dar, bei dem ein Walzenpaar nach der Erfindung behandelt
wird; und
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2 stellt
einen Kalander dar, bei dem ein Band und eine Walze nach der Erfindung
behandelt wird.
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In 1 ist
der vom Walzenpaar 1a, 2a gebildete Kalander 1 dargestellt,
dessen Bahnbehandlungsoberflächen 1b, 2b nach
dem Verfahren der Erfindung behandelt wird. Der Zustand der auf
die Glätte
der Papier-/Kartonbahn
W wirkenden Bahnbehandlungsoberfläche 1b, 2b wird
während
der Kalandrierung ständig
oder zumindest in bestimmten Abständen mit den Überwachungseinrichtungen 11, 21 überwacht.
Die Bahnbehandlungsoberfläche 1b, 2b wird
während
der Kalandrierung und/oder bei vorübergehender Unterbrechung der
Produktion in der Weise instand gehalten, dass die Bahnbehandlungsoberfläche mit
den Reinigungsgeräten 12, 22 gereinigt
und/oder entweder ständig
oder je nach erkanntem Bedarf mit den Behandlungsgeräten 13, 23 behandelt
wird, dass die Reinigung und/oder die Behandlung mittels eines elektromagnetischen
Strahls in der Weise durchgeführt
wird, dass die Reinigungsgeräte 12, 22 und/oder
Behandlungsgeräte 13, 23 aus
einem oder mehreren elektromagnetischen Strahlern bestehen. Es ist
technisch möglich,
alle drei Funktionen, nämlich Überwachung,
Reinigung und Behandlung, für
die Durchführung
durch den gleichen Strahler in der Weise zu vereinigen, dass der Strahler
in einer etwas anderen Weise gesteuert wird. Insbesondere ist ein
so genannter Impulslaser für
eine solche Lösung
eine verwendbare Verwirklichungsart. Je nach den vorherrschenden
Umständen wird
auch gewählt,
ob eine ständige Überwachung benötigt wird
oder ob eine Überwachung
in bestimmten Ab ständen
ausreicht, zum Beispiel eine in einigen Minuten Abstand erfolgende Überwachung
zur Sicherstellung einer ausreichenden Qualitätsproduktivität. Desgleichen
kann die Instandhaltung sowohl bei Betrieb oder Stillstand der Kalandrierung
oder bei beiden Zuständen
oder nur bei einem der beiden Zustände durchgeführt werden.
Auch hängt
es von den Umgebungsbedingungen ab, ob die Bahnbehandlungsoberfläche ständig und/oder
je nach erkanntem Bedarf gereinigt und/oder behandelt wird. Diese Wahl
wird u.a. aufgrund der Verschmutzungsempfindlichkeit, der zur Verfügung stehenden
Reinigungs-/Behandlungsleistung und aufgrund der benötigten Zeit
für die
Reinigung/Behandlung vorgenommen. Die Schmutzpartikel können von
der zu kalandrierenden Papier-/Kartonbahn, von der Bahnbehandlungsoberfläche oder
von einer anderen externen Quelle stammen, so dass die Zusammensetzung der
Partikel erheblich schwanken kann und für verschiedene Schmutztypen
am besten unterschiedliche Reinigungs- und Behandlungsarten passen.
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Entsprechend
ist in 2 eine entsprechende Vorrichtung im Zusammenhang
mit einem Bandkalander dargestellt. 2 enthält den Kalander 1 mit
der Schuhwalze 3a und dem Schuh 35, die Gegenwalze 4a und
deren Oberfläche 4b,
das Überwachungsgerät 41 für die Oberfläche der
Gegenwalze, das Reinigungsgerät 42 und
das Behandlungsgerät 43.
Das Band oder die Bandoberfläche 3b wird
mit dem Überwachungsgerät 31 überwacht,
mit dem Reinigungsgerät 32 gereinigt
und mit dem Behandlungsgerät 33 behandelt.
Die Positionen der in der Figur dargestellten verschiedenen Geräte sind
nur Beispiele, sie entsprechen nicht unbedingt einer optimalen Positionierung
der Geräte.
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Der
Zweck der Behandlung besteht in der Aufrechterhaltung der Bahnbehandlungsoberfläche in einem
solchen Zustand, dass dadurch eine kalandrierte Papier-/Kartonbahn in einer
sehr guten Qualität
produziert werden kann. Wenn der Kalander in Betrieb ist, beginnt
sich die Bahnbehandlungsoberfläche
nach einer gewissen Phase unvermeidlich abzunutzen, da die Papier-/Kartonbahn und die
Bahnbehandlungsoberfläche
miteinander in einem fließenden
Kontakt stehen. Dieser Mechanismus verursacht eine Aufrauung der
Bahnbehandlungsoberfläche,
d.h. der Abstand zwischen den Höhen
und Tiefen im Oberflächenprofil
nimmt zu. Der Zweck der Behandlung liegt darin, diese Zunahme zu
verhindern und zu reduzieren. In der Praxis bedeutet dies, dass
mit der Behandlung eine dauerhafte Änderung der Form und möglicherweise
eine Änderung
der Kristallstruktur für
die Bahnbehandlungsoberfläche erreicht
wird. Die Kristallstruktur ändert
sich als Folge der Behandlung möglicherweise
so, dass zum Beispiel, wenn es sich um Metall handelt, die an der Oberfläche liegende
Phase, zum Beispiel eine Perlitphase, in eine andere Phase umgewandelt
wird.
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Bei
der Behandlung werden also die Oberflächenprofilhöhen der Bahnbehandlungsoberfläche ausgeglichen
und flacher gemacht, damit der erwähnte Abstand ausreichend gering
bleibt. Möglicherweise
bewegt sich der Stoff auch in der Weise in seitlicher Richtung,
dass bei der Behandlung auch die Oberflächenprofiltiefen der Bahnbehandlungsoberfläche gefüllt werden.
Damit die Verflachung dieses Profils gelingt, wird die Reinigung
und/oder Behandlung mit einer Leistung durchgeführt, die ein Schmelzen der
Oberflächenprofilhöhen der
Bahnbehandlungsoberfläche
verursacht. Das führt
auch in den meisten Fällen
zu einer Änderung
der Kristallstruktur, da das diesbezügliche Schmelzen und das darauf
folgende Erstarren in einem sehr kleinen Maßstab und sehr schnell erfolgt.
Damit bei der Kalandrierung die gewünschten Glättewerte der Bahnbehandlungsoberfläche erreicht
werden, wird die Oberflächengriffigkeit
Ra der Bahnbehandlungsoberfläche auf
einem Niveau unter 0,2 μm
gehalten, vorteilhafter unter 0,1 μm, am vorteilhaftesten unter
0,05 μm.
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Einer
der Vorgänge
des Verfahrens nach der Erfindung ist das Erkennen, in welchem Zustand
sich die Bahnbehandlungsoberfläche
jeweils befindet. Dies wird vorteilhaft in der Weise verwirklicht,
dass der Zustand der Bahnbehandlungsoberfläche bzw. zumindest das Oberflächenprofil
von den Überwachungsgeräten ohne
Berührung
mit einem elektromagnetischen Strahl überwacht wird. Für diesen Zweck
eignet sich unter anderem gut, dass die Wellenlänge des bei dem Verfahren verwendeten
elektromagnetischen Strahls im Bereich 380 – 700 nm liegt, dass für die Überwachung
vorteilhaft eine kürzere
Wellenlänge
als für
die Reinigung und/oder Behandlung verwendet wird, dass am vorteilhaftesten ein
sogenannter blauer Laser für
die Überwachung verwendet
wird. Mittels der für
diese Überwachung zu
verwendenden kürzeren
Wellenlänge,
z.B. eines blauen Lasers, kann die Auflösungsfähigkeit von kleinen Details
des Profils verglichen mit einem sogenannten roten Laser erhöht werden.
Für die
Erfindung mögen
auch andere Wellenlängenbereiche
geeignet sein, doch der vorteilhaft genannte elektromagnetische
Strahl ist ein mittels Laser erzeugtes kohärentes Licht, noch vorteilhafter
in Impulsform.
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Auch
wenn das Verfahren teilweise auf der Nutzung eines elektromagnetischer
Strahls beruht, kann ein Teil der Verfahrensvorgänge auch mit herkömmlichen
Mitteln und Geräten
durchgeführt
werden. Beispielsweise ist es möglich,
entweder das Reinigungsgerät
oder das Behandlungsgerät
in der Weise zu wechseln oder zu ersetzen, dass die entsprechende
Arbeit durch mechanische Berührung
in der bekannten Weise, wie zum Beispiel mit einem Wischer oder
einem Schleifgerät,
durchgeführt
wird. Hierbei umfassen die Reinigungsgeräte oder Behandlungsgeräte ein Element,
das die Bahnbehandlungsoberfläche
mechanisch berührt,
wie zum Beispiel einen Wischer oder ein abrasives Schleifgerät.
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Eine
der Eigenschaften der Erfindung zum Erreichen des Zwecks besteht
darin, dass die erreichte Glätte
der Papier-/Kartonbahn während
der Kalandrierung ständig überwacht
wird und dass die Vorrichtung gemäß der Erfindung während der
Kalandrierung ständig
mit dem die erreichte Glätte
der Papier-/Kartonbahn überwachendem
Gerät in
Kommunikationsverbindung steht. In der Praxis ist also die Information über die
erreichte Glätte
der Papier-/Kartonbahn einer der Steuerparameter, die an die Vorrichtung
zurückgeschaltet
werden.
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Nach
einer vorteilhaften Anwendungsform der Erfindung wird die Bahnbehandlungsoberfläche gereinigt
und behandelt, ohne diese aus der Maschine zu lösen, und die Bahnbehandlungsoberfläche lässt sich
reinigen und behandeln, ohne aus der Maschine gelöst zu werden.
Gleichwohl kann die Erfindung auch im Zuge einer herkömmlichen
Walzenwartung verwendet werden, indem die Bahnbehandlungsoberfläche aus
der Maschine gelöst
und zu einem gesonderten Wartungsdienst zur Instandhaltung nach
der Erfindung gebracht wird.
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Nach
einer weiteren vorteilhaften Anwendungsform der Erfindung sind die
Reinigungs- und/oder Behandlungsgeräte in der CD-Richtung so breit
wie die Bahnbehandlungsoberfläche
bzw. in Querrichtung bzw. quer zur Laufrichtung der Papier-/Kartonbahn
breiter, oder alternativ sind die Reinigungs- und/oder Behandlungsge räte schmaler
als die Bahnbehandlungsoberfläche,
aber die Reinigungs- und/oder Behandlungsgeräte sind über die Bahnbehandlungsoberfläche hinweg
in CD-Richtung beweglich, zum Beispiel oszillierend oder traversierend,
angeordnet.