DE102005046474A1 - Verwendung eines Schalenextraktes aus Aronia sp. als antibakterielles, antimykotisches und entzündungshemmendes Mittel - Google Patents

Verwendung eines Schalenextraktes aus Aronia sp. als antibakterielles, antimykotisches und entzündungshemmendes Mittel Download PDF

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Abstract

Die Erfindung betrifft die Verwendung eines Schalenextraktes aus Aronia sp. zur prophylaktischen oder therapeutischen Behandlung von bakteriellen, mykotischen und/oder entzündlichen Erkrankungen bzw. zur Herstellung eines Arzneimittels zur prophylaktischen oder therapeutischen Behandlung von bakteriellen, mykotischen und/oder entzündlichen Erkrankungen. Darüber hinaus kann der Aronia-Schalenextrakt zur Lebensmittelkonservierung sowie zur antibakteriellen und antimykotischen Beschichtung von Prothesen und Implantaten verwendet werden. Gegenstand der Erfindung ist auch eine pharmazeutische Zusammensetzung, die einen Schalenextrakt aus Aronia sp. umfasst.

Description

  • Die Erfindung betrifft die Verwendung eines Schalenextraktes aus Aronia species zur prophylaktischen oder therapeutischen Behandlung von bakteriellen, mykotischen und/oder entzündlichen Erkrankungen. Gegenstand der Erfindung ist auch die Ausnutzung der antibakteriellen und antimykotischen Wirkung des Schalenextraktes von Aronia sp. zur Lebensmittelkonservierung und zur Beschichtung von Prothesen oder Implantaten. Die Erfindung betrifft auch die Verwendung eines Schalenextraktes aus Aronia sp. zur Herstellung eines Arzneimittels zur prophylaktischen oder therapeutischen Behandlung von bakteriellen, mykotischen und/oder entzündlichen Erkrankungen. Gegenstand der Erfindung ist auch eine pharmazeutische Zusammensetzung, die einen Schalenextrakt aus Aronia sp. umfasst.
  • Es ist bekannt, dass das Wachstum von Mikroorganismen durch eine Reihe von Substanzen verlangsamt oder völlig unterdrückt werden kann. Die wohl bekanntesten antibiotisch wirksamen Substanzen sind Penicillin, Streptomycin, Neomycin, Erythromycin, Tetrazyklin oder Chloramphenicol. Penicillin ist u.a. zur Behandlung von Syphilis, Blutvergiftung, Lungenentzündung und Kindbettfieber geeignet. Erythromycin und Tetrazyklin stellen z.B. wichtige Antibiotika zur Behandlung der Akne dar. Zur Vermeidung von Resistenzbildungen werden die lokal angewandten Antibiotika oft mit weiteren Wirkstoffen, wie z.B. Benzylperoxid, kombiniert. Ciprofloxacin spielt u.a. in der Bekämpfung von Infektionen durch Pseudomonas aeruginosa eine entscheidende Rolle.
  • Stoffe, die ausschließlich gegen Eukaryonten gerichtet sind, lassen sich z.B. aus Bakterien isolieren. Ampho-Moronal und Nystatin sind bekannte antimykotische Mittel, die insbesondere gegen Hefepilze der Gattung Candida eingesetzt werden, die u.a. für die weißlichen Beläge auf den Schleimhäuten von immunsupprimierten Patienten (z.B. infolge HIV-Infektion, nach Transplantationen, bei Leukopenie nach Chemotherapie, ischämischen Erkrankungen, wie z.B. bei Diabetikern, Tumorpatienten sowie Kinder nach Mehrfachinfektionen), aber auch für den massenhaften Befall der Darmschleimhäute, der Lungen und die Besiedlung von Magengeschwüren und der Speiseröhre verantwortlich sind. Diese Krankheitsbilder werden als Soor bezeichnet. Es ist bekannt, dass Antibiotika, die gegen Krankheiten verabreicht werden, welche durch Mikroorganismen verursacht werden, Nebenwirkungen haben können.
  • Darüber hinaus existieren eine Vielzahl nicht-infektiöser Entzündungsreaktionen, deren Ursachen oft nicht eindeutig geklärt sind. Es kommen dabei unterschiedliche Therapien zum Einsatz, deren Erfolg sich immer im jeweiligen Einzelfall zeigen muss. Zur Linderung der Symptome und der Verringerung der Anzahl akuter Schübe werden beispielsweise Neurodermitis, Morbus Crohn, Rheuma oder Multiple Sklerose mit Kortison behandelt. Kortison kann allerdings eine Reihe von unerwünschten Nebenwirkungen hervorrufen, so dass es meist nur für kurze Zeit verabreicht werden soll. Des weiteren ist die Behandlung mit verschiedenen Immunsuppressiva beschrieben. Calcineurinhemmer unterdrücken das lokale Immunsystem der Haut, was mit nicht unerheblichen Nebenwirkungen, wie z.B. Hautinfektionen und Unverträglichkeitsreaktionen, verbunden sein kann. Cyclosporin A dient u.a. ebenfalls der Behandlung von Neurodermitis. Nebenwirkungen dieser Therapie sind Blutdruckerhöhung, Nierenschädigungen und andere. Azathioprin oder Methothrexat werden zur Behandlung von Multipler Sklerose und Rheuma eingesetzt, wobei Veränderungen des Blutbildes, Magen-Darm-Störungen, Haarausfall, Tumorinduktion, Übelkeit, Erbrechen, Durchfall und Gewichtsabnahme nachteilig sind.
  • Aufgabe der vorliegenden Erfindung war es, weitere antibakterielle, antimykotische und entzündungshemmende Wirkstoffe zur Verfügung zu stellen, die möglichst keine Nebenwirkungen haben.
  • Die Aufgabe der Erfindung wird durch die Verwendung eines Schalenextraktes aus Aronia sp. zur prophylaktischen oder therapeutischen Behandlung von bakteriellen, mykotischen und/oder entzündlichen Erkrankungen gelöst.
  • Gegenstand der Erfindung ist auch eine pharmazeutische Zusammensetzung, die einen Schalenextrakt aus Aronia sp. mit allen nachstehend beschriebenen Merkmalen umfasst. Die Unteransprüche zum unabhängigen Verwendungsanspruch stellen ebenfalls bevorzugte Ausführungsformen der pharmazeutischen Zusammensetzung des Schalenextraktes selbst dar. In einer bevorzugten Ausgestaltung umfasst die pharmazeutische Zusammensetzung auch pharmazeutisch verträgliche Hilfsstoffe, wie z.B. Adjuvantien, Trägerstoffe, Geschmacksstoffe, Konservierungsmittel und/oder Verdünnungsmittel.
  • Ein weiterer Gegenstand der Erfindung ist eine pharmazeutische Zusammensetzung zur prophylaktischen oder therapeutischen Behandlung von bakteriellen Erkrankungen, mykotischen Erkrankungen, bakteriellen und mykotischen Erkrankungen, entzündlichen Erkrankungen oder Kombinationen davon, die einen Schalenextrakt aus Aronia sp. umfasst.
  • Überraschenderweise hat sich gezeigt, dass Extrakte der Aronia. sp. eine antimikrobielle und entzündungshemmende Wirkung aufweisen. Des weiteren wurde unerwartet gefunden, dass die antimikrobielle und entzündungshemmende Wirkung insbesondere auf den Schalenextrakten der Aronia sp. basiert.
  • Es ist bisher lediglich bekannt ( DE 103 29 257 ), dass Beerenschalen Bestandteil eines Nahrungsergänzungsmittels sind, basierend auf einem teilchenförmigen essbaren Träger und einem darauf aufgebrachten Extrakt aus den Beerenschalen von Sanddorn, Hagebutten, Apfelbeeren oder schwarzen Johannisbeeren. Das Nahrungsergänzungsmittel hat eine hohe Kapazität zur Bindung freier Radikale.
  • Apfelbeeren können auch zu Trockenfrüchten verarbeitet werden, welche reich an vitamin-P-aktiven Stoffen sind, oder können zur Herstellung von Vitamintabletten dienen. Eine antibakterielle, antimykotische und entzündungshemmende Wirkung wurde bisher nicht beschrieben.
  • Die erfindungsgemäß festgestellte Wirkung des Schalenextraktes aus Aronia sp. richtet sich sowohl gegen Prokaryonten als auch Eukaryonten und kann in Abhängigkeit vom zu inhibierenden Mikroorganismus vorteilhaft über die zu verabreichende Dosis kontrolliert werden. Es wird vorzugsweise das Wachstum von Bakterien und Pilzen beeinflusst. Die Extrakte wirken hierbei bakterizid bzw. bakteriostatisch und mykozid oder mykostatisch in Abhängigkeit von der verwendeten Konzentration. Aufgrund der komplexen Zusammensetzung der Extraktinhaltsstoffe ist die Ausbildung einer Resistenz, wie sie bei Antibiotika beobachtet wird, nicht festzustellen. Der pflanzliche Extrakt ist aufgrund seiner natürlichen Herkunft bekömmlich und frei von Nebenwirkungen, wenn er höheren Säugern, wie z.B. Mensch oder Tier, verabreicht wird. Daraus resultieren eine Vielzahl von Anwendungsmöglichkeiten, wozu sowohl die medizinische Prophylaxe als auch die therapeutische Behandlung von Primär- und Sekundärinfektionen und/oder von Entzündungen zählen. Die hemmende Wirkung des Schalenextraktes gibt dem körpereigenen Immunsystem vorteilhaft Gelegenheit, sich aufzubauen und anschließend Infektionen und/oder Entzündungen aus eigener Kraft zu bekämpfen. Darüber hinaus ist ein unbedenklicher Einsatz in der Konservierung von Lebensmitteln und Kosmetika, der Schädlingsbekämpfung in der Landwirtschaft und der antimikrobiellen Beschichtung von Oberflächen, wie z.B. von Prothesen oder Implantaten, möglich.
  • Erfindungsgemäß kann der Schalenextrakt einer jeden Apfelbeere eingesetzt werden, die zur Gattung Aronia gehört, oder ein Schalenextrakt aus deren Mischungen. Die Apfelbeere gehört zu den Rosengewächsen (Rosaceae). Eine bevorzugte Art ist Aronia melanocarpa (Aronie, Schwarzfrüchtige Eberesche oder Schwarze Eberesche), die auch als A. michurinii ssp. nova bezeichnet wird. Weitere Synonyme sind Aronia nigra, Sorbus melanocarpa, Pyrus melanocarpa und Mespilus arbutifolia var. melanocarpa. Es existieren zwei Gattungshybriden mit der Gattung Sorbus, nämlich Sorbaronia dippelii (Aronia melanocarpa x Sorbus aria; schwärzlichrote Früchte) und Sorbaronia sorbifolia (A. melanocarpa x Sorbus americana; dunkelbraunrote Früchte). Erfindungsgemäß bevorzugt wird ein Schalenextrakt von Aronia melanocarpa eingesetzt.
  • In einer Ausführungsform der vorliegenden Erfindung wird ein Schalenextrakt aus Aronia sp. verwendet, der durch ein Verfahren hergestellt ist, umfassend
    • – Abpressen des Saftes aus Aronia- Beeren, ggf. nach enzymatischem Aufschluss,
    • – Extrahieren des Tresters mittels Kaliumsulfit und Wasser, vorzugsweise bei 15-25°C über einen Zeitraum von 5 bis 200 Minuten unter Bewegung, oder
    • – Extrahieren des Tresters mittels eines einwertigen C1-C4-Alkohols oder Alkohol-Wasser-Gemisches, vorzugsweise bei 15-25°C über einen Zeitraum von 3 bis 200 Minuten unter Bewegung, und ggf.
    • - Aufkonzentrieren des Extraktes.
  • Nach der Ernte der Früchte wird ein Aronia-Schalentrester durch Abpressen des Saftes hergestellt. Der Trester kann zusätzlich vorher enzymatisch aufgeschlossen werden, vorzugsweise bei 40-60°C. Dazu können beispielsweise pektinaktive Enzympräparate, wie z.B. Pectinex oder Fructozym, eingesetzt werden. Der enzymatische Aufschluss ist empfehlenswert, um bessere Aufschlussbedingungen zu gewährleisten und/oder die Ausbeute zu steigern.
  • Die bedeutsamen Inhaltsstoffe des Tresters werden in einem Extraktionsverfahren gewonnen. Vorzugsweise wird eine alkoholische Extraktion, eine Extraktion in einer wässrigen Salzlösung oder eine Extraktion in Wasser durchgeführt. Besonders bevorzugt wird mit einer wässrigen Salzlösung extrahiert, ganz besonders bevorzugt mittels Kaliumsulfit (K2SO3). Zum Beispiel kann mittels Kaliumsulfit (K2SO3) und Wasser bei 15-25°C über einen Zeitraum von 5 bis 200 Minuten unter Bewegung extrahiert werden. Dieses Extraktionsverfahren zeichnet sich durch sehr gute Ausbeuten, gefahrfreie Handhabung und rückstandsfreie Entfernungsmöglichkeit durch späteres Vakuumverdampfen aus.
  • Die alkoholische Extraktion kann zum Beispiel mittels eines einwertigen C1-C4-Alkohols oder Alkohol-Wasser-Gemisches vorgenommen werden, vorzugsweise bei 15-25°C über einen Zeitraum von 3 bis 200 Minuten unter Bewegung. Beispielsweise können Methanol, Ethanol, Propanol oder Isopropanol eingesetzt werden, wobei Methanol oder Ethanol bevorzugt sind.
  • Die Extraktionsverfahren werden allgemein unter atmosphärischem Druck durchgeführt. Sie können jedoch auch bei abweichenden Drücken vorgenommen werden. Die Extraktion unter Bewegung bedeutet allgemein Rühren oder auch eine Bandextraktion, bei der Durchmischungen mit dem Extraktionsmittel stattfinden. Gegebenenfalls kann eine enzymatische Behandlung des Tresters bei entsprechenden pH-Werten in das Extraktionsverfahren einbezogen werden, um die Ausbeute an Tresterextrakt zu erhöhen. Um klare Extrakte zu erhalten, können auch Schönungsschritte durch Eiweißfällung und Trennschritte in das Verfahren integriert werden.
  • Der erhaltene Extrakt wird anschließend aufkonzentriert, vorzugsweise auf mindestens die dreifache Konzentration an Trockensubstanz, verglichen mit der Konzentration an Trockensubstanz im Extrakt nach der Extraktion, indem das Volumen auf ein Drittel des ursprünglichen Extraktvolumens verringert wird. Besonders bevorzugt wird auf mindestens die sechsfache Konzentration an Trockensubstanz aufkonzentriert, ganz besonders bevorzugt auf mindestens die achtfache Konzentration an Trockensubstanz, indem das Volumen auf mindestens ein Sechstel bzw. mindestens ein Achtel des Ausgangsvolumens verringert werden. Geeignete Verfahren, wie z.B. das Eindicken im Vakuum, sind dem Fachmann bekannt.
  • Der aufkonzentrierte Schalenextrakt, der auch als Schalenkonzentrat bezeichnet wird, enthält 50 bis 90 % (w/v) lösliche Trockensubstanz, vorzugsweise 60 bis 70 % (w/v) lösliche Trockensubstanz. Der verbleibende Anteil ist wässriger Natur, der Wasser und in Wasser lösliche Verbindungen, wie z.B. Fruchtsäuren und Salze, umfasst. Das Maß für die lösliche Trockensubstanz in einer Flüssigkeit wird üblicherweise auch in "Grad Brix" (°Brix) angegeben, so dass das Schalenkonzentrat durch Werte von 50 bis 90°Brix, vorzugsweise 60 bis 70 °Brix, charakterisiert ist. Die Trockensubstanz entspricht vorliegend weitestgehend der antimikrobiellen Wirksubstanz, vorzugsweise zu 80 %, besonders bevorzugt zu 90 %, ganz besonders bevorzugt zu 100 %. Vorzugsweise sind im Schalenkonzentrat 60 bis 70 % (w/v) Wirksubstanz enthalten.
  • Das Schalenkonzentrat kann durch Mischen mit einer Grundlage, die für eine spätere Applikation geeignet ist, auf eine gewünschte Konzentration eingestellt werden. Als „Grundlage" im Sinne der Erfindung ist jeder Stoff zu verstehen, der geeignet ist, den Aronia-Schalenextrakt derart aufzunehmen, dass eine Applikation möglich ist, wobei der Stoff weder mit dem Schalenextrakt reagiert noch physiologisch bedenklich ist. Aufnehmen kann beispielsweise Lösen, Dispergieren, Suspendieren oder Mischen beinhalten. Bevorzugte Stoffe sind Flüssigkeiten, Gele oder Salben. Die Wirkstoffkonzentration ist vorteilhaft über die Extinktion einstellbar, da sich gezeigt hat, dass die Konzentration und die Farbtiefe korrelieren. Damit ist eine einfache Dosierung unabhängig von der Ausbeute des Herstellungsverfahrens und der Aufkonzentrierung des Schalenextraktes möglich.
  • Erfindungsgemäß wird der Schalenextrakt aus Aronia sp. zur Prophylaxe/Therapie von Krankheiten verwendet, die durch Mikroorganismen hervorgerufen werden, die für Säuger pathogen sein können. Das heißt, dass sich die erfindungsgemäße Wirkung sowohl gegen Mikroorganismen richtet, die durch eine Störung des natürlichen Gleichgewichts der Mikroorganismenflora, die einen Wirtsorganismus besiedelt, und/oder bei immungeschwächten Wirten gesundheitsschädigende Abläufe zu ihrem eigenen Vorteil ausführen können, als auch gegen solche, die inhärent pathogen sind. Bevorzugte Mikroorganismen im Sinne der Erfindung sind Bakterien, Pilze und/oder tierische Einzeller. Besonders bevorzugt sind Bakterien, wobei grampositive und gramnegative Bakterien in ihrem Wachstum beeinflusst werden.
  • In einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung wird der Aronia-Schalenextrakt zur Prophylaxe/Therapie von Krankheiten verwendet, an denen Bakterien der Gattungen Propionibacterium beteiligt sind und/oder die durch Bakterien der Gattungen Pseudomonas, Staphylococcus, Streptococcus, Enterobacter, Escherichia, Salmonella und/oder Bacillus hervorgerufen werden. Enterobacter, Escherichia und Salmonella gehören zur Familie Enterobacteriaceae. In einer besonders bevorzugten Ausführungsform wird der Aronia-Schalenextrakt zur Prophylaxe/Therapie von Krankheiten verwendet, an denen die Bakterienart Propionibacterium acnes beteiligt ist und/oder die durch Bakterien der Arten Pseudomonas aeruginosa, Staphylococcus aureus, Staphylococcus epidermidis, Streptococcus salivarius, Streptococcus mutans, Enterobacter cloace und/oder Escherichia coli hervorgerufen werden.
  • Propionibacterium acnes ist ein grampositives, unbewegliches, pleomorphes Stäbchen, dass anaerob oder aerotolerant relativ langsam wächst, am besten bei 30°C bis 37°C und pH 7.
  • P. acnes ist der häufigste Hautkeim des Menschen und an der Ausbildung von Akne beteiligt.
  • Pseudomonas aeruginosa ist ein gramnegatives, einzeln liegendes, bewegliches, nicht-sporenbildendes Stäbchen. Es wächst streng aerob, ist nicht fermentierend und ist ein starker Eiweißzersetzer. P. aeruginosa verursacht blau-grünen Wundeiter, Otitis und Exantheme der Haut, besonders häufig nach Schwimmbad-Besuchen oder Whirlpool-Nutzung.
  • Die Vertreter der Gattung Staphylococcus sind grampositive, nicht-sporenbildende, kugelförmige Bakterien, die in unregelmäßigen Haufen oder Trauben angeordnet sind. Sie sind besonders resistent gegen Desinfektion, Austrocknung und UV-Strahlen. Einige Stämme der Gattung sind pathogen und können eitrige Infektionen, Furunkel oder Abszesse hervorrufen. Von Staphylococcus aureus sind Stämme bekannt, die gegen alle bekannten Antibiotika resistent sind. Vertreter von S. epidermidis gehören zur normalen Hautflora des Menschen, können aber unter Umständen an nosokomialen Infektionen beteiligt sein.
  • Streptokokken sind grampositive, kugelförmige Bakterien, die kettenförmig angeordnet sind. Sie setzen sich aus zahlreichen Arten zusammen, die eigentlich zur normalen Flora der menschlichen Haut und Schleimhaut gehören, die im Rachen, dem Intestinaltrakt und der Vagina vorkommen. Sie sind ein wichtiger Faktor bei der Kariesentstehung.
  • Vertreter der Gattung Enterobacter, wie z.B. Enterobacter cloace und Escherichia coli, gehören zu den beweglichen Enterobacteriaceae, die als gramnegative, nicht-sporenbildende, fakultativ anaerobe Stäbchen charakterisiert sind. E. cloace ist fakultativ pathogen und Erreger nosokomialer Infektionen. E. coli ist ein regulärer Dickdarmbewohner bei Mensch und Tier, der aber auch zu den Erregern bakterieller Infektionen beim Menschen zählt.
  • Die Gattung Bacillus umfasst große, plumpe, aerobe, endosporenbildende Stäbchen, die fakultativ pathogene Krankheitserreger oder Lebensmittelvergifter sein können.
  • Der Schalenextrakt aus Aronia sp. ist auch gegen weitere Bakterien wirksam, vorzugsweise solche, die mit Säugern saprophytisch vergesellschaftet sind, oder als Verursacher von Lebensmittelvergiftungen auftreten können, vorzugsweise Bakterien der Familie Lactobacillaceae, besonders bevorzugt Bakterien der Gattung Lactobacillus, ganz besonders bevorzugt Lactobacillus brevis. Der Schalenextrakt aus Aronia sp. ist auch gegen sporenbildende Bakterien wirksam, vorzugsweise Bakterien der Familie Bacillaceae, besonders bevorzugt Bakterien der Gattung Bacillus, ganz besonders bevorzugt Bacillus stearothermophilus.
  • Vertreter der Gattung Lactobacillus sind grampositive, unregelmäßige, nicht-sporenbildende, mikroaerophile Stäbchen, die Milchsäure bilden. Sie gehören zur Normalflora in Mundhöhle sowie Darm und sind u.a. in gesäuerten Milchprodukten vorhanden.
  • In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform der Erfindung wird der Aronia-Schalenextrakt zur Prophylaxe/Therapie von Krankheiten verwendet, die durch Hefepilze, Schimmelpilze und/oder Fadenpilze hervorgerufen werden, vorzugsweise Hefepilze.
  • In einer besonders bevorzugten Ausführungsform wird der Aronia-Schalenextrakt zur Prophylaxe/Therapie von mykotischen Erkrankungen verwendet, die durch Hefepilze der Gattung Candida hervorgerufen werden. Sie ist mit 200 Arten in der Umwelt weit verbreitet. Bevorzugt ist die Art Candida albicans. Hierbei handelt es sich um einzellige, unbewegliche Eukaryonten, die den Sprosspilzen zugerechnet werden. C. albicans z.B. ist für Menschen und Warmblüter fakultativ pathogen und kann beispielsweise Infektionen von Haut und Hautfalten, Nägeln, Schleimhaut, Rachen, Vagina und/oder Intestinaltrakt, insbesondere Gastrointestinaltrakt, hervorrufen, z.B. Soor, Vaginal-Candidose, Windeldermatitis und/oder Zwischenzehenmykose. Über das Blut können diese Hefen u.a. in Lungen, Endokard, Nieren und das zentrale Nervensystem verschleppt werden, so dass schwere und lebensbedrohliche Komplikation eintreten können. Candida balanitis ist der Erreger der Balanoposthitis.
  • Der Schalenextrakt aus Aronia sp. ist auch gegen weitere Hefepilze wirksam, vorzugsweise Hefepilze der Gattungen Hansenula und Saccharomyces.
  • Der Aronia-Schalenextrakt wirkt auch gegen Schimmelpilze aus den Klassen Ascomycetes und Fungi imperfecti, vorzugsweise gegen Schimmelpilze der Gattungen Aspergillus und Penicillium, besonders bevorzugt gegen Aspergillus oryzae.
  • Von medizinischer Relevanz ist insbesondere die Aspergillose, eine Schimmelpilzinfektion, die meist durch die Pilzarten Aspergillus fumigatus, Aspergillus niger oder Aspergillus flavus hervorgerufen wird. Erkrankungssorte sind die Haut, die Ohren und die Nasennebenhöhlen, wobei die Lunge am häufigsten befallen wird. Selten werden auch Metastasen im Herz, der Niere und des Zentralnervensystems gebildet. Es werden drei Typen unterschieden: 1. die invasive Aspergillose, die häufig die Lunge befällt und sich über die Blutgefäße ins Zentralnervensystem ausbreitet, welche eine häufige Komplikation bei AIDS darstellt, 2. das Aspergillom als nicht invasive Form in den Nasennebenhöhlen, und 3. die allergische Bronchopneumopathie mit Asthma bronchiale. Die klinischen Symptome sind vor allem durch den Befall der Atmungsorgane bedingt. Erkrankungen der Luftröhre, Bronchien, Lunge und Luftsäcke bewirken Atembeschwerden, jedoch ohne Atemgeräusche.
  • Aspergillus flavus ist darüber hinaus als Produzent von Aflatoxinen gefürchtet, die zu Leberveränderungen und Darmentzündungen führen können.
  • Eine bevorzugte Familie der Fadenpilze, gegen die der Aronia-Schalenextrakt der Erfindung wirkt, sind die Dermatophyten. Sie bilden eine wichtige Gruppe von Hautpilzen, die als verschiedene Gattungen von hornliebenden Fadenpilzen die Hornschicht der Haut befallen. Der Oberbegriff für Infektionen durch Dermatophyten heißt Tinea. Betroffen können die Haut selbst als auch Hautanhangsgebilde wie Nägel oder auch Haare sein. Dermatophyten, die sich bevorzugt in den Zwischenzehenräumen ansiedeln und insbesondere Fußpilz verursachen, sind vor allem Vertreter der Gattung Trichophyton (wie z.B. Trichophyton rubrum oder Trichophyton mentagrophytes), seltener auch Vertreter der Gattung Epidermophyton, wie z.B. Epidermophyton floccosum. Bakterielle Infektionen sind oft gleichzeitig mit der Pilzbesiedlung vorhanden. Die verletzte Haut der besiedelten Region kann ebenfalls eine Eintrittspforte für Streptokokken und damit für die Entwicklung einer Wundrose sein.
  • Der Aronia-Schalenextrakt der Erfindung wird also zur Prophylaxe/Therapie von Krankheiten verwendet, bei denen es sich um Erkrankungen von Haut, vorzugsweise Akne, Wundeiter, Exanthemen, Furunkel, Abszesse und/oder Windeldermatitis, Schleimhaut, Rachen, vorzugsweise Soor, Vagina, vorzugsweise vulvovaginale Candidose, Intestinaltrakt, vorzugsweise gastrointestinale Infektionen, Ohr, vorzugsweise Otitis, Zähnen, vorzugsweise Karies, und/oder Nägeln handelt. Besonders bevorzugt ist die Prophylaxe/Therapie von dermatologischen Erkrankungen; ganz besonders bevorzugt ist die Prophylaxe/Therapie von Erkrankungen der Schleimhaut.
  • In einer weiteren Ausgestaltung kann der Schalenextrakt aus Aronia sp. auch zur Prophylaxe/Therapie von nosokomialen Infektionen verwendet werden. Nosokomiale Infektionen sind erregerbedingte Entzündungen, die während eines Krankenhausaufenthaltes erworben und teilweise durch Keime hervorgerufen werden, die normalerweise zu keiner Erkrankung führen. Typische bakterielle Keime für solche Infektionen sind Staphylococcus aureus, Staphylococcus epidermidis, Enterobacter cloace und Pseudomonas aeruginosa. Häufig tritt bei solchen Erregern eine Antibiotika-Multiresistenz auf.
  • Der Aronia-Schalenextrakt kann auch gegen weitere Unterklassen der Ascomyceten angewendet werden, vorzugsweise Pyrenomyceten, zu denen eine große Anzahl von Schadpilzen bei Pflanzen gehören, wie z.B. Mehltau-Pilze. In einer Ausführungsform der Erfindung wird der Aronia-Schalenextrakt deshalb auch zur Prophylaxe/Therapie von Erkrankungen verwendet, die durch Bakterien und/oder Pilze, die für Pflanzen pathogen sein können, hervorgerufen werden. Bevorzugt im Sinne der Erfindung sind Pilze.
  • Erfindungsgemäß wird der Schalenextrakt aus Aronia sp. auch zur Prophylaxe/Therapie von entzündlichen Erkrankungen verwendet. Unter „entzündlichen Erkrankungen" werden im Sinne der Erfindung solche verstanden, die durch körpertremde Reize physikalischer oder chemischer Natur und/oder körpereigene (autogene) Reize hervorgerufen werden. Körpereigene (autogene) Reize können beispielsweise auf einen Zerfall von körpereigenen Zellen, wie z.B. bei Vergiftungen zurückgehen und ebenfalls eine Entzündung induzieren. Häufig treten Entzündung und Infektion mit Mikroorganismen parallel auf. Neben lokalen Entzündungen kann eine Entzündung auch den gesamtem Organismus betreffen, wobei es üblicherweise zur vermehrten Bildung von Granulozyten, zur vermehrten Bildung von bestimmten Plasmaproteinen, zu gesteigertem Stoffwechsel und/oder zu Immunreaktionen kommt.
  • In einer Ausführungsform der Erfindung wird der Aronia-Schalenextrakt der Erfindung zur Prophylaxe/Therapie von Multipler Sklerose, rheumatischen Erkrankungen, Neurodermitis, Morbus Crohn, Akne, vorzugsweise Akne vulgaris, und/oder Faulecken (Angulus infectiosus oris) verwendet. Der Aronia-Schalenextrakt hat sich bei der Linderung der Symptome und der Verringerung der Anzahl akuter Schübe als wirkungsvolle Alternative zu herkömmlichen Medikamenten erwiesen. Bei der erfindungsgemäßen Verwendung von Aronia-Schalenextrakt zeigt sich eine unerwartete Besserung der Beschwerden, vorzugsweise in mindestens 50 % der behandelten Fälle, besonders bevorzugt in 75 %. Die erfindungsgemäße Verwendung des Aronia-Schalenextrakts führt insbesondere bei Multipler Sklerose zu einer überraschenden Unterdrückung der Symptome und Verlangsamung des weiteren Krankheitsverlaufs, so dass aufgrund des asymptomatischen Krankheitsbildes fast von Stillstand gesprochen werden kann. Vorzugsweise können hier bis zu einem Lebensalter von 60 Jahren ein annähernd beschwerdefreier Zustand und eine hohe Lebensqualität erreicht werden.
  • Erfindungsgemäß wird eine mindestens 1 % (v/v) -ige Lösung des Schalenextraktes, bevorzugt eine mindestens 5 % (v/v) -ige Lösung, besonders bevorzugt eine mindestens 10 % (v/v) -ige Lösung eingesetzt. In Abhängigkeit vom speziellen Anwendungsfall, insbesondere für topische Anwendungen und/oder entzündliche Erkrankungen, können auch höhere Konzentrationen und andere Formen der Aufnahme vorteilhaft sein, vorzugsweise eine mindestens 10 % (v/v) -ige Lösung, Salbe oder Granulat, besonders bevorzugt eine mindestens 20 % (v/v) -ige Lösung, Salbe oder Granulat, ganz besonders bevorzugt eine mindestens 30 % (v/v) -ige Lösung, Salbe oder Granulat. Die entsprechenden Lösungen, Salben oder Granulate werden durch Verdünnen des erfindungsgemäß extrahierten und aufkonzentrierten Schalenextraktes, der eine lösliche Trockensubstanz von 50 bis 90 °Brix, vorzugsweise 60 bis 70 °Brix, besonders bevorzugt 65 °Brix aufweist, erhalten. Es versteht sich, dass die geeignete Verdünnung in Abhängigkeit vom Trockensubstanzgehalt des Schalenkonzentrats auszuwählen ist, um eine weitestgehend konstante Wirkstoffkonzentration in der Lösung und eine reproduzierbare antimikrobielle und/oder entzündungshemmende Wirkung zu erzielen. Das Verdünnen geschieht mit einer geeigneten Grundlage, wie z.B. einer Flüssigkeit, vorzugsweise Wasser, oder einem Gel, vorzugsweise einem Hydroxyethylcellulose-Gel.
  • Durch die mindestens 5 % (v/v) -ige Lösung wird nach 48 Stunden eine Verringerung der Zelldichte der Bakterien, Hefepilze oder Schimmelpilze um mindestens 50 % erreicht, vorzugsweise um mindestens 75 %, und durch die mindestens 10 % (v/v) -ige Lösung wird nach 48 Stunden eine Verringerung der Zelldichte um mindestens 80 % erreicht, vorzugsweise um mindestens 90 %.
  • Die Bestimmung der antimikrobiellen Wirkung lässt sich beispielsweise durch Strichtest oder Plattendiffusionstest realisieren.
  • In einer weiteren, quantitativen Methode wird die Zelldichte in einer Flüssigkeitskultur mit dem Aronia-Schalenextrakt über eine photometrische Messung mit einer für den jeweiligen Mikroorganismus optimalen Wellenlänge ermittelt. Als Referenz dient eine Flüssigkeitskultur ohne Zusatz von Aronia- Schalenextrakt. Die optimale Wellenlänge zur Ermittlung der Wachstumshemmung erfolgt unter Zuhilfenahme des Lambert-Beer-Diagramms.
  • Die Anwendung vorgenannter Methoden zeigt eine spezifische Wachstumshemmung durch den Schalenextrakt aus Aronia sp., die sowohl vom Mikroorganismus als auch der Konzentration des Schalenextraktes abhängig ist. Auf den Aronia-Schalenextrakt sensibel reagierende Organismen weisen eine direkte Proportionalität zwischen der Konzentration des Schalenextraktes und der Hemmung des Wachstums auf.
  • Am Beispielorganismus E. coli bewirkt eine 1 % (v/v) -ige Lösung des Schalenextraktes nach 48 Stunden lediglich eine mindestens 5 % -ige Wachstumshemmung, vorzugsweise mindestens 10 %, während eine 5 % (v/v) -ige Lösung das bakterielle Wachstum mindestens 60 %, vorzugsweise mindestens 78 %, und eine 10 % (v/v) -ige Lösung das bakterielle Wachstum mindestens 85 %, vorzugsweise mindestens 95 %, im jeweils gleichen Zeitraum inhibieren.
  • Am Beispielorganismus MRSA (Methicillin-resistenter Staphylococcus aureus) bewirkt eine 1 % (v/v) -ige Lösung des Schalenextraktes nach 48 Stunden eine mindestens 30 % -ige Wachstumshemmung, vorzugsweise mindestens 40 %, während eine 5 % (v/v) -ige Lösung oder höherkonzentrierte Lösungen das bakterielle Wachstum mindestens 95 % im gleichen Zeitraum inhibieren bzw. bevorzugt bakterizid sind. Diese erfindungsgemäße Wirkung zeigt sich insbesondere auch gegenüber MRSA – norddeutscher Epidemiestamm 406/98.
  • Am Beispielorganismus Staphylococcus epidermidis bewirkt eine 1 % (v/v) -ige Lösung des Schalenextraktes nach 48 Stunden bereits eine mindestens 60 % -ige Wachstums hemmung, vorzugsweise mindestens 73 %, während eine 5 % (v/v) -ige Lösung das bakterielle Wachstum mindestens 75 %, vorzugsweise mindestens 80 %, und eine 10 % (v/v) -ige Lösung das bakterielle Wachstum mindestens 85 %, vorzugsweise mindestens 96 %, im jeweils gleichen Zeitraum inhibieren.
  • Am Beispielorganismus Pseudomonas aeruginosa bewirkt eine 1 % (v/v) -ige Lösung des Schalenextraktes nach 48 Stunden eine mindestens 35 % -ige Wachstumshemmung, vorzugsweise mindestens 52 %, während eine 5 % (v/v) -ige Lösung das bakterielle Wachstum mindestens 60 %, vorzugsweise mindestens 80 %, und eine 10 % (v/v) -ige Lösung das bakterielle Wachstum mindestens 85 %, vorzugsweise mindestens 91 %, im jeweils gleichen Zeitraum inhibieren.
  • Bei Propionibacterium acidipropionici bewirkt bereits eine 1 % (v/v) -ige Lösung des Schalenextraktes eine komplette Wachstumshemmung nach 48 Stunden. Da P. acnes als Laborkultur sehr schwer zu handhaben ist, wird vom Fachmann P. acidipropionici, insbesondere der Stamm P. acidipropionici DSM 3569, als Beispielorganismus ausgewählt.
  • Der Schalenextrakt weist einen pH-Wert von 2,0 bis 7,5 auf, vorzugsweise von 4,0 bis 4,5. Die Wirkung des Aronia-Schalenextraktes ist dabei nicht auf den inhärent sauren pH-Wert zurückzuführen, der bei pH-Werten bis zu 3,0 liegen kann, vorzugsweise zwischen 4,0 und 4,5. Versuche mit Citronensäure oder Sanddornsaft in vergleichbaren pH-Bereichen haben keine bzw. eine geringere Wachstumshemmung als mit Aronia-Schalenextrakt zur Folge gehabt, wobei der Unterschied in der Inhibition wiederum vom Mikroorganismus abhängig ist. Der Aronia-Schalenextrakt wirkt sogar im neutralen pH-Bereich antimikrobiell. In gepufferten Systemen, wie z.B. im neutralen pH-Bereich, lässt sich die antimikrobielle Wirkung des Aronia-Schalenextraktes nachweisen, während Kalziumascorbat bei pH 7,0 das mikrobielle Wachstum nicht hemmt. Hierbei ist die Einstellung identischer antioxidativer bzw. radikalfangender Werte berücksichtigt, so dass die antimikrobielle Wirkung des Aronia-Schalenextraktes nicht auf diesen Eigenschaften beruht. Der Aronia-Schalenextrakt ist damit vorteilhaft über einen breiten sauren bis neutralen pH-Bereich antimikrobiell aktiv.
  • Zur erfindungsgemäßen Behandlung wird der Schalenextrakt oral, transdermal, transmucosal, rektal, vaginal oder pulmonal verabreicht. Auch eine direkte Injektion in den Körper ist möglich. Bevorzugte Injektionen sind die intradermale, subkutane, intramuskuläre oder intravenöse Injektion. Die gewählte Art der Verabreichung richtet sich nach der Indikation, der zu verabreichenden Dosis, Individuums-spezifischen Parametern etc. Insbesondere ermöglichen die verschiedenen Arten der Verabreichung eine ortspezifische Therapie, die Nebenwirkungen minimiert und die Wirkstoffdosis verringert. So ist die Schalenextrakt-Aufnahme infolge von Diffusionsprozessen durch die Haut zur Behandlung von dermatologischen Erkrankungen bevorzugt. Eine Resorption des Schalenextraktes durch die Schleimhäute kann beispielsweise durch Zergehen lassen im Mund oder Mundspülungen zur Bekämpfung von Soor erfolgen. Nosokomiale Infektionen können durch Inhalieren des Schalenextraktes vorteilhaft therapiert werden. Das Schlucken des Schalenextraktes ist zur Gabe größerer Dosismengen und der Behandlung von Erkrankungen des Intestinaltraktes oder entzündlichen Erkrankungen ebenso bevorzugt wie eine Schluckimpfung oder die Impfung durch Injektion.
  • Der Aronia-Schalenextrakt kann als Tablette, Kapsel, Pulver, Lösung, Dispersion, Suspension, Gel, Emulsion, Creme oder Salbe verabreicht werden, vorzugsweise als Tablette, Pulver, Gel oder Salbe. Die Darreichungsformen des Aronia-Schalenextraktes werden mit den üblichen festen oder flüssigen Trägerstoffen und/oder Verdünnungsmitteln und den üblicherweise allgemein eingesetzten Hilfsstoffen entsprechend der gewünschten Applikationsart in einer geeigneten Dosierung und in an sich bekannter Weise hergestellt. Als orale Darreichungsform werden vorzugsweise Tabletten, Filmtabletten, Dragees, Kapseln, Pillen, Pulver, Lösungen oder Suspensionen, auch als Depotform, zubereitet.
  • Arzneiformen als Tabletten können beispielsweise durch Mischen des Wirkstoffes mit bekannten Hilfsstoffen, wie Dextrose, Zucker, Sorbit, Mannit, Polyvinylpyrrolidon, Sprengmitteln, wie Maisstärke oder Alginsäure, Bindemitteln, wie Stärke oder Gelatine, Gleitmitteln, wie Magnesiumstearat oder Talk, und/oder Mitteln, die einen Depoteffekt erzielen können, wie Carboxypolymethylen, Carboxymethylcellulose, Celluloseacetatphthalat oder Polyvinylacetat, erhalten werden. Die Tabletten können auch aus mehreren Schichten bestehen.
  • Analog lassen sich Dragees durch Überziehen von analog zu den Tabletten hergestellten Kernen mit üblicherweise in Drageeüberzügen verwendeten Mitteln, beispielsweise Polyvinylpyrrolidon oder Schellack, Gummi arabicum, Talk, Titandioxid oder Zucker bereiten. Die Drageehülle kann dabei auch aus mehreren Schichten bestehen, wobei beispielsweise die oben genannten Hilfsstoffe verwendet werden.
  • Die Kapseln können durch Mischen des Wirkstoffes mit Trägern, wie Milchzucker oder Sorbit, hergestellt werden, die dann in Kapseln eingebracht werden.
  • Die Lösungen, Dispersionen oder Suspensionen mit dem Aronia-Schalenextrakt können zur Verbesserung des Geschmacks mit Stoffen, wie Saccharin, Cyclamat oder Zuckerarten, und/oder mit Aromastoffen, wie Vanillin oder Orangeextrakt, versetzt werden. Weiterhin können sie mit Suspendierhilfsstoffen, wie Natriumcarboxymethylcellulose, oder Konservierungsmitteln, wie p-Hydroxybenzoesäure, vermischt werden.
  • Daneben sind parenterale Arzneiformen, wie z.B. Ovulae oder Suppositorien, in Betracht zu ziehen. Zur parenteralen Verabreichung kann der Wirkstoff in einem physiologisch verträglichen Verdünnungsmittel gelöst oder suspendiert werden, wie z.B. Neutralfetten oder Polyethylenglykolen oder dessen Derivaten. Als bevorzugte Lösungsmittel werden sehr häufig Öle mit oder ohne Zusatz eines Lösungsvermittlers, eines oberflächenaktiven Mittels, eines Suspendier- oder Emulgiermittels verwendet. Beispiele für verwendete Öle sind Olivenöl, Erdnussöl, Baumwollsamenöl, Rizinusöl und Sesamöl.
  • Zur topischen Applikation des Aronia-Schalenextraktes wird dieser mit mindestens einem pharmazeutisch annehmbaren Trägerstoff, wie z.B. mikrokristalliner Cellulose, und ggf. weiteren Hilfsstoffen, wie z.B. Feuchtigkeitsspendern, zu auf die Haut auftragbaren festen Formulierungen, wie z.B. Cremes, Gelen, Salben oder Emulsionen bzw. zu auf die Haut auftragbaren flüssigen Formulierungen, wie z.B. Lösungen, Suspensionen, Lotionen, Seren oder Ölen, in üblicher Weise formuliert. Als Trägersysteme für den Schalenextrakt können auch Liposomen oder Nanopartikel dienen, die einen optimalen Transport in die Haut gewährleisten.
  • Als topische Zubereitungen kommen auch transdermale Systeme in Betracht, wie z.B. Kleber, Pflaster oder Verbände, die den Schalenextrakt zusammen mit einem Träger enthalten. Nützliche Träger können absorbierbare, pharmakologisch geeignete Lösungsmittel enthalten, um den Durchtritt des Schalenextraktes durch die Haut zu unterstützen. Lösungsmittel, die eine gute Penetration in die Haut gewährleisten sind beispielsweise die Alkohole Phenylethanol-1, Glycerin, Ethanol oder deren Mischungen, die gleichzeitig auch die antimikrobielle Wirkung verstärken können.
  • Der Schalenextrakt wird in einer Dosis von 1 Milligramm bis 1 Gramm Trockensubstanz pro Kilogramm Körpergewicht und pro Tag verabreicht, vorzugsweise in einer Dosis von 10 Milligramm bis 250 Milligramm, besonders bevorzugt in einer Dosis von 10 Milligramm bis 50 Milligramm. Ganz besonders bevorzugt werden 3 × täglich 4 Gramm Schalenextrakt zur prophylaktischen oder therapeutischen Behandlung von entzündlichen Erkrankungen verabreicht. Es versteht sich, dass die spezifische Dosis, Häufigkeit und Dauer der Verabreichung von einer Vielzahl an Faktoren abhängen, wie z.B. der Aktivität des Schalenextraktes, Alter, Gesundheitszustand, Geschlecht und Ernährungsgewohnheiten des zu behandelnden Individuums, Art der Verabreichung, Ausscheidungsrate, Kombination mit anderen Medikamenten und der Schwierigkeit der Therapie.
  • Typischerweise wird eine topische pharmazeutische Zubereitung, wie z.B. als Gel oder Creme, 2-6 × täglich angewendet, wobei nach der ersten Anwendung 1-2 Stunden vor einer Wiederholung gewartet werden kann.
  • In einer weiteren Ausführungsform der Erfindung kann der Schalenextrakt mit mindestens einem weiteren Wirkstoff kombiniert werden, vorzugsweise einem Antibiotikum oder einem Immunstimulans, wodurch der Behandlungserfolg vergrößert wird. Insbesondere ist eine geringere Dosierung des herkömmlichen Wirkstoffs und eine Reduzierung seiner Nebenwirkungen möglich.
  • In Ergänzung zur antimikrobiellen Wirkung des Aronia-Schalenextraktes kann die bakterizide oder fungizide Wirkung eines Antibiotikums die Erregerdichte nachhaltig eindämmen oder die Erreger vollständig auslöschen, womit der Genesungsverlauf beschleunigt wird. Die Auswahl eines geeigneten Antibiotikums richtet sich vordergründig nach der Indikation und ist dem Fachmann bekannt.
  • Zur Anregung der körpereigenen Abwehrkräfte oder der Stärkung des Immunsystems können gleichzeitig Immunstimulantien gegeben werden, beispielsweise Interferone, wie z.B. IFN-α, IFN-β oder IFN-γ, Interleukine, wie z.B. IL-1, IL-2, IL-3, IL-4, IL-5, IL-6, IL-7, IL-8, IL-9, IL-10 oder IL-12, Tumor-Nekrose-Faktoren, wie z.B. TNF-α oder TNF-β, Erythropoietin, M-CSF, G-CSF, GM-CSF, CD2 oder ICAM. Auf diese Weise können die Proliferation, Entwicklung, Differenzierung oder Aktivierung von beispielsweise T-Lymphozyten, B-Lymphozyten, Monozyten, Makrophagen, neutrophilen Zellen, eosinophilen Zellen, Megakaryozyten und/oder Granulozyten stimuliert werden.
  • Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist auch die Verwendung des Schalenextraktes aus Aronia sp. zur Konservierung von Lebensmitteln und/oder zum Färben von Lebensmitteln. Es ist bekannt, dass beispielsweise Benzoesäure und Benzoate bei sensiblen Personen allergische Reaktionen, oder Schwefeldioxid und Sulfit-Verbindungen Asthma, Kopfschmerzen, Reizungen des Magen-Darm-Traktes und Übelkeit verursachen können. Nitrat und Nitrit können krebserregende Nitrosamine bilden. Stattdessen ist der Aronia-Schalenextrakt gut verträglich und nebenwirkungsfrei, so dass seine antimikrobielle Verwendung das breite Einsatzspektrum vom Nahrungsmittelergänzungsstoff ( DE 103 29 257 ) bis zum Anfärben von Lebensmitteln vorteilhaft abrundet. Bevorzugte zu inhibierende Lebensmittelverderber sind Bakterien und Pilze. Darüber hinaus sind die vorherige Lehre der Erfindung und deren Ausführungsformen gültig und ohne Einschränkungen auf die Lebensmittelkonservierung und -färbung anwendbar, sofern es sinnvoll erscheint.
  • In einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung wird der Schalenextrakt in einer Menge von 0,1 bis 1,5 % (w/v) dem Lebensmittel zugesetzt, vorzugsweise von 0,6 bis 1,2 % (w/v).
  • Die vorliegende Erfindung bezieht sich auch auf die Verwendung eines Schalenextraktes aus Aronia sp. zur antibakteriellen und/oder antimykotischen Beschichtung von Prothesen oder Implantaten oder Teilen davon. Unter einer „Prothese" versteht man ein aus körperfremdem, unbelebten Material hergestelltes „Ersatzstück" zur möglichst vollkommenen Substitution eines Körperteils in Form und/oder Funktion, d.h. einschließlich elektronischer Hör-, Seh- und Sprechhilfen, wobei zwischen Ektoprothese (bzw. extrakorporaler Prothese) und Endoprothese (bzw. intrakorporaler Prothese) unterschieden wird. Eine Prothese kann ggf. als Interims- oder Immediatprothese ausgeführt sein. In der Zahnmedizin wird von Teil- und Totalprothesen gesprochen. Bei einem „Implantat" handelt es sich um lebensunfähiges animales (xenogenes) oder allogenes (wie z.B. Catgutnetz, Kollagenband, Kieler Knochenspan oder Gewebekonserve) oder aber künstliches, chemisch stabiles Material (wie z.B. Kunststoff oder Metall), das als plastischer Ersatz oder zur mechanischen Verstärkung in den Körper eingebracht wird. Bevorzugt ist die erfindungsgemäße Beschichtung von Endoprothesen. Eine mikrostrukturierte Fläche ist notwendig, um das reagile absorbierbare Material zu absorbieren und damit eine poröse Oberfläche zu generieren, die ein besonders schnelles, starkes und permanentes Knocheneinwachsen sicherstellt. Die natürlichen Wirkstoffe des Schalenextraktes können insbesondere gängige Wirkstoffe, wie z.B. Silber-Ionen oder Antibiotika, ersetzen, die mit erheblichen Nebenwirkungen auf den gesamten Organismus sowie der Gefahr der Antibiotika-Resistenzbildung bzw.
  • Resistenzverbreitung verbunden sind. Der Schalenextrakt kann auch in eine Beschichtung eingebettet sein und durch Diffusionsprozesse oder ein kontrolliertes Depot freigesetzt werden. Vorzugsweise werden Zahnprothesen oder Zahnimplantate mit dem Aronia-Schalenextrakt beschichtet. Darüber hinaus können auch natürliche Zähne mit dem Schalenextrakt beschichtet werden, um dem Wachstum säurebildender Bakterien und der Kariesentstehung vorzubeugen.
  • Anschließend soll die Erfindung an Ausführungsbeispielen näher erläutert werden.
  • 1: Wachstumsverhalten von Propionibacterium acidipropionici DSM 3569 in unterschiedlich konzentrierten Lösungen des Aronia-Schalenextraktes;
  • 2: Wachstumsverhalten von Pseudomonas aeruginosa DSM 939 in unterschiedlich konzentrierten Lösungen des Aronia-Schalenextraktes;
  • 3: Wachstumsverhalten von Methicillin-resistentem Staphylococcus aureus – norddeutscher Epidemiestamm 406/98 in unterschiedlich konzentrierten Lösungen des Aronia-Schalenextraktes;
  • 4: Wachstumsverhalten von E. coli DSM 787 in unterschiedlich konzentrierten Lösungen des Aronia-Schalenextraktes;
  • 5: Wachstumsverhalten von Pseudomonas aeruginosa DSM 939 in einer 5 % (v/v) -igen Lösung von Aronia-Schalenextrakt und in einer 5 % (v/v) -igen Lösung von Sanddornsaft mit jeweils gleichem pH-Wert;
  • 6: Vergleich des Wachstumsverhaltens von Methicillin-resistentem Staphylococcus aureus – norddeutscher Epidemiestamm 406/98 in einer 5 % (v/v) -igen Lösung von Aronia-Schalenextrakt und in einer 5 % (v/v) -igen Lösung von Sanddornsaft mit jeweils gleichem pH-Wert;
  • 7: Vergleich des Wachstumsverhaltens von Bacillus stearothermophilus DSM 22 in einer 10 % (v/v) -igen Lösung von Aronia-Schalenextrakt und in einer 10 % (v/v) -igen Lösung von Sanddornsaft mit jeweils gleichem pH-Wert;
  • 8: Vergleich des Wachstumsverhaltens von Streptococcus salivarius DSM 20259 in unterschiedlich konzentrierten Lösungen eines Aronia-Schalenextrakt-Hydroxyethylcellulose-Gels;
  • 9: Vergleich des Wachstumsverhaltens von Methicillin-resistentem Staphylococcus aureus – norddeutscher Epidemiestamm 406/98 in unterschiedlich konzentrierten Lösungen des Aronia-Schalenextraktes und in unterschiedlich konzentrierten Lösungen von Aronia-Saft;
  • 10: Vergleich des Wachstumsverhaltens von Staphylococcus epidermidis DSM 3269 in unterschiedlich konzentrierten Lösungen des Aronia-Schalenextraktes und in unterschiedlich konzentrierten Lösungen von Aronia-Saft;
  • 11: Vergleich des Wachstumsverhaltens von Candida albicans in unterschiedlich konzentrierten Lösungen des Aronia-Schalenextraktes und in unterschiedlich konzentrierten Lösungen von Aronia-Saft.
  • Beispiel 1
  • Vergleich unterschiedlich konzentrierter Lösungen des Aronia-Schalenextraktes betreffs der antibakteriellen Wirkung.
  • Zur Herstellung des Aronia-Schalenextraktes wurden 40 kg Aronia-Beeren mit Wasser bei 40-50°C gewaschen und zum Zellaufschluss mit dem Enzym Fructozym MB (R) unter Rühren behandelt. Danach erfolgte das Abpressen des Saftes. Der erhaltene Rückstand (Trester) wurde mit einer wässrigen Kaliumsulfit-Lösung im Konzentrationsbereich von 10-30 % (v/v) extrahiert. Die 1-3 Stunden dauernde Extraktion erfolgte unter Rühren bei Normaldruck und 18-25°C. Das Extraktionsgemisch wurde durch den Zusatz des pektinabbauenden Enzyms Pectinex (R) und die Einstellung des pH-Wertes auf 3,0 behandelt, anschließend von etwaigen Feststoffen getrennt und unter Vakuum bei 50-55°C destilliert, wobei das Extraktionsmittel Kaliumsulfit vollständig und das Wasser teilweise abgetrennt werden konnten. Im Ergebnis wurden 1,5 kg eines sirupartigen Produktes mit einer Restfeuchte von etwa 35 % (w/v) erhalten (65 °Brix: 65 % lösliche Trockensubstanz im Schalenextrakt; pH 4,1).
  • Jeweils 10 ml Medium, das eine optimale Zusammensetzung für das Wachstum eines bestimmten Mikroorganismus aufwies, wurde mit Propionibacterium acidipropionici DSM 3569, Pseudomonas aeruginosa DSM 939, Staphylococcus epidermidis DSM 3269, Staphylococcus aureus, Methicillin-resistentem Staphylococcus aureus (MRSA) – norddeutscher Epidemiestamm 406/98 oder E. coli DSM 787 angeimpft. Die Inkubation erfolgte unter optimalen Bedingungen über Nacht im Schüttelkolben. Die frisch angezüchteten Stämme wurden anschließend auf Reinheit sowie auf typische biochemische Merkmale kontrolliert. Für die Bestimmung des Wachstums der angezüchteten Kulturen in unterschiedlichen Konzentrationen von Aronia-Schalenextrakten wurden frische, sterile CASO-Bouillon (SIFIN, TN 1186) und erfindungsgemäß durch Extraktion mit Kaliumsulfit und Wasser hergestellter und aufkonzentrierter Schalenextrakt aus Aronia melanocarpa entsprechend dem Pipettierschema der Tab. 1 gemischt.
  • Tab. 1: Pipettierschema.
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  • Anschließend wurde jeweils 1 ml einer frisch angezüchteten und gut gewachsenen Übernachtkultur zu den oben erhaltenen Mischungen gegeben, gut gemischt und bei 37°C und 150 rpm weiter geschüttelt. Als Wachstumskontrolle diente sterile CASO-Bouillon ohne Zusätze, in die ebenfalls zu Versuchbeginn (0 Stunden) 1 ml des jeweils zu untersuchenden Stammes pipettiert wurde. Die Wachstumskontrolle wurde ebenso behandelt wie die anderen Testproben.
  • Zu Beginn (0 Stunden) und nach 6, 24, 30 und 48 Stunden wurde unter sterilen Bedingungen jeweils ein Aliquot zur photometrischen Bestimmung der Zelldichte entnommen. Die photometrische Bestimmung der Zelldichte erfolgte mit einem Photometer (Spectronic 20, Bausch und Lomb) bei der für die jeweilige Konzentration des Aronia-Schalenextrakts als optimal ermittelten Wellenlänge. Ggf. war das Verdünnen der Zellsuspension mit Aqua dest. (B. Braun Melsungen AG, Ref. 04516200511) in der Küvette erforderlich, um im linearen Bereich des Lambert-Beerschen Gesetzes zu bleiben.
  • Die für die Bakterienstämme zu unterschiedlichen Zeiten ermittelten Transmissionen sind als Reziprok gegen die Zeit in den 1 bis 4 dargestellt. Für alle Stämme konnte eine deutliche Wachstumsinhibition nachgewiesen werden. Am wirkungsvollsten erwies sich der Aronia-Schalenextrakt gegen das Bakterium P. acidipropionici, das ab einer 1 % (v/v) -igen Lösung des Schalenextraktes kein weiteres Wachstum zeigte (1). Eine 5 % (v/v) -ige Lösung des Schalenextraktes wirkte auf S. aureus und MRSA bakterizid. Die Hemmung von P. aeruginosa, S. epidermidis und E. coli war in der 5 % (v/v) -igen Lösung des Schalenextraktes sowohl nach 24 Stunden (ca. 90 %) als auch nach 48 Stunden (ca. 80 %) ähnlich. Ebenso war die Hemmung der drei Stämme in der 10 % (v/v) -igen Lösung des Schalenextraktes sowohl nach 24 Stunden (> 90 %) als auch nach 48 Stunden (> 90 %) ähnlich. Geringere Konzentrationen an Aronia-Schalenextrakt bedingten eine Abstufung der Wachstumshemmung nach 24 Stunden bzw. 48 Stunden von E. coli (16 % bzw. 10 %) über P. aeruginosa (53 % bzw. 52 %) bis zu S. epidermidis (93 % bzw. 73 %). Charakteristisch ist, dass die maximale Hemmung von ca. 90 % auch mit geringen Konzentrationen des Schalenextraktes erreicht werden kann, wobei die Dauer der maximalen Hemmung der Konzentration des Schalenextraktes proportional ist.
  • Beispiel 2
  • Vergleich verschiedener Testsubstanzen im sauren Milieu betreffs der antibakteriellen Wirkung.
  • Anzucht der Übernachtkultur, Mischen von Nährbouillon und Aronia-Schalenextrakt, Animpfen der extrakthaltigen Testproben, Probennahme, Messung und Auswertung erfolgten wie in Beispiel 1 beschrieben. In Ergänzung zum Aronia-Schalenextrakt wurden als weitere Testsubstanzen Citronensäure (Merck, 818707) sowie Sanddornsaft (Auszug, Galenus GmbH) verwendet, entsprechend dem Pipettierschema (Tab. 1) anstelle des Aronia-Schalenextraktes mit CASO-Bouillon gemischt und die Lösung angeimpft. Die pH-Werte der 5 % (v/v) -igen Lösung von Aronia-Schalenextrakt bzw. von Citronensäure wurden auf 4,46 und der pH-Wert der 5 % (v/v) -igen Lösung von Sanddornsaft auf 4,43 eingestellt. Die pH-Werte der 10 % (v/v) -igen Lösung von Aronia-Schalenextrakt bzw. von Citronensäure wurden auf 4,05 und der pH-Wert der 10 % (v/v) -igen Lösung von Sanddornsaft auf 4,0 eingestellt. Untersucht wurde der Einfluss dieser Lösungen auf das Wachstum der angezüchteten Übernachtkulturen von Pseudomonas aeruginosa DSM 939, Staphylococcus epidermidis DSM 3269, Methicillin-resistentem Staphylococcus aureus – norddeutscher Epidemiestamm 406/98 und Bacillus stearothermophilus DSM 22.
  • Die Citronensäure-Lösungen verhielten sich analog der Kontrolle, während die Überlegenheit des Aronia-Schalenextraktes gegenüber Sanddornsaft aus den 5 bis 7 hervorgeht. Das Wachstum aller untersuchten Bakterienstämme wurde durch Sanddornsaft-Lösungen in geringerem Maße unterbunden als durch vergleichbare Konzentrationen an Aronia-Schalenextrakt. Während der Aronia-Schalenextrakt auch in geringen Konzentrationen auf bestimmte Bakterienarten, wie z.B. MRSA, bakterizid wirkte, hatte Sanddornsaft nur eine bakteriostatische Wirkung (6). Steigende Konzentrationen an Sanddornsaft bis auf 10 % (v/v) verstärkten die wachstumsinhibierende Wirkung (z.B. Hemmung von 95 % nach 24 Stunden bei B. stearothermophilus, siehe 7), ohne jedoch dauerhaft die Ergebnisse von Aronia-Schalenextrakt zu erreichen (nur noch 63 % Wachstumshemmung nach 48 Stunden bei B. stearothermophilus) Insbesondere mit fortschreitender Kultivierungszeit verringerte sich die bakteriostatische Wirkung des Sanddornsaft drastisch (wie z.B. Abfall der Hemmung von 87 % nach 24 h auf 11 % nach 48 h bei S. epidermidis).
  • Beispiel 3
  • Vergleich unterschiedlich konzentrierter Aronia-Schalenextrakt-Hydroxyethylcellulose-Gellösungen betreffs der bakteriostatischen Wirkung.
  • Anzucht der Übernachtkultur, Mischen von Nährbouillon und Aronia-Schalenextrakt, Animpfen der extrakthaltigen Testproben, Probennahme, Messung und Auswertung erfolgten wie in Beispiel 1 beschrieben. Hydroxycellulose-Gel (Caesar & Loretz GmbH, Charge 41204204) wurde als 20 % -ige Lösung in CASO-Bouillon angesetzt und zusammen mit Aronia-Schalenextrakt getestet. Untersucht wurde der Einfluss beider Testsubstanzen in einer 1 % (v/v) -igen und in einer 2,5 % (v/v) -igen Aronia-Schalenextrakt-Hydroxyethylcellulose Gellösung auf das Wachstum einer angezüchteten Übernachtkultur von Streptococcus salivarius DSM 20259.
  • Die Hemmung des Wachstums erfolgte konzentrationsunabhängig. Während nach 24 Stunden fast keine inhibierende Wirkung beobachtet werden konnte, war die Zelldichte nach 48 Stunden um 46 % verringert (8). Die Gelgrundlage Hydroxyethylcellulose beeinflusste das Wachstum von Str. salivarius nicht.
  • Beispiel 4
  • Vergleich unterschiedlich konzentrierter Lösungen von Aronia-Schalenextrakt und Aronia-Saft betreffs der antibakteriellen und antimykotischen Wirkung.
  • Anzucht der Übernachtkultur, Mischen von Nährbouillon und Aronia-Schalenextrakt, Animpfen der extrakthaltigen Testproben, Probennahme, Messung und Auswertung erfolgten wie in Beispiel 1 beschrieben. Zum Vergleich mit dem Aronia-Schalenextrakt wurde als weitere Testsubstanz Aronia-Saft – hergestellt durch Auspressen von Aronia melanocarpa, Extrahieren mit Kaliumsulfit und Wasser und Aufkonzentrieren auf das Achtfache -verwendet und entsprechend dem Pipettierschema (Tab. 1) anstelle des Aronia-Schalenextraktes mit CASO- Bouillon gemischt. Es wurden jeweils 5 % (v/v) -ige und 10 % (v/v) -ige Lösungen des Aronia-Schalenextraktes bzw. Aronia-Saftes angesetzt und angeimpft. Untersucht wurde der Einfluss dieser Lösungen auf das Wachstum der angezüchteten Übernachtkulturen von Propionibacterium acidipropionici DSM 3569, Staphylococcus aureus, Methicillin-resistentem Staphylococcus aureus – norddeutscher Epidemiestamm 406/98, Staphylococcus epidermidis DSM 3269 und Candida albicans (Stammsammlung Ringversuch des LGA Baden-Württemberg).
  • Alle Mikroorganismen wurden durch Lösungen des Schalenextraktes stärker in ihrem Wachstum inhibiert als durch vergleichbare oder z.T. höher konzentrierte Lösungen des Aronia-Saftes. Die spezifische Wachstumshemmung durch den Aronia-Saft war – wie bereits beim Schalenextrakt beobachtet – vom jeweiligen Mikroorganismus anhängig. P. acidipropionici, S. aureus und MRSA, die mit einem 100% Wachstumsstillstand sehr sensibel auf den Schalenextrakt reagiert hatten, konnte nach 48 Stunden nur zu maximal 61 % in einer 10 % (v/v) -igen Aronia-Saftlösung inhibiert werden (9). Eine ähnliche maximale Hemmung von 53 % durch Aronia-Saft gegenüber 96 % durch Aronia-Schalenextrakt wurde bei S. epidermidis nachgewiesen (10). Die antimykotische Wirkung von Schalenextrakt und Saft aus Aronia wurde anhand der Hefe C. albicans demonstriert. Während die Hemmung durch den Schalenextrakt von den getesteten Konzentrationen unabhängig war, stieg sie mit fortschreitender Kultivierungszeit an (ca. 25 % nach 24 Stunden, ca. 35 % nach 48 Stunden). Auf Aronia-Saft regierte die Hefe dagegen sowohl konzentrations- als auch zeitabhängig. Jedoch blieb die mykostatische Wirkung mit einer maximalen Hemmung von 30 % etwa ein Fünftel unter jener des Schalenextraktes (11).
  • Beispiel 5
  • Behandlung einer Angina/Soor-Erkrankung.
  • Bei einem Kleinkind von vier Jahren wurde eine akute Angina diagnostiziert. Das Krankheitsbild der Infektion, das vorliegend durch Staphylococcus aureus hervorgerufen wurde, war durch die typischen Symptome stark geschwollener Gaumenmandeln, Fieber und Halsschmerzen gekennzeichnet. Begleitet wurde die Erkrankung durch das Auftreten von Soor. Eine 5 % (v/v) -ige Lösung des Aronia-Schalenextraktes wurde durch Verdünnen in abgekochtem Wasser hergestellt. Anschließend wurde im Abstand von 2 Stunden mit jeweils 150 ml der Lösung der Mund- und Rachenraum gespült und gegurgelt. Innerhalb von einem Tag war der Soor verschwunden und ein deutliches Abklingen der Angina-Beschwerden nach 2 Tagen zu verzeichnen.
  • Beispiel 6
  • Behandlung einer Vaginal-Candidose.
  • Bei einer 40-jährigen Patientin wurde eine rezidivierende Candida albicans Infektion des äußeren Genitals diagnostiziert. Es wurde eine 30 % (v/v) -ige Lösung des Aronia-Schalenextraktes durch Verdünnen in abgekochtem Wasser hergestellt und 3 × täglich lokal aufgetragen sowie über Nacht durch eine getränkte Einlage topisch appliziert. Innerhalb von 2 Tagen war die Infektion ohne weitere Maßnahmen abgeklungen.
  • Beispiel 7
  • Behandlung einer generalisierten Soor-Infektion nach Chemotherapie
  • Bei einer 47-jährigen Patientin mit einem metastasierenden Coloncarcinom kam es nach der Chemotherapie zu einer Leukopenie und einer ausgedehnten Soor-Infektion der Mundschleimhaut und des übrigen Gastrointestinaltraktes. Es wurden 150 ml einer 5 % (v/v) -igen Lösung des Aronia-Schalenextraktes durch Verdünnen in abgekochtem Wasser hergestellt und an 2 Tagen 2 × täglich zum Spülen des Mundes und oral gegeben. Nach 24 Stunden kam es zu einem deutlichen Rückgang der Soor-Infektion und einer Erhöhung der Leukozytenwerte; nach 48 Stunden war Soor nicht mehr feststellbar und die Leukozytenwerte lagen im Normbereich.
  • Beispiel 8
  • Behandlung einer Patientin mit rheumatoider Arthritis.
  • Eine 37-jährige Patientin litt seit 10 Jahren an einer rheumatoiden Arthritis der Finger-, Ellbogen- und Schultergelenke. Der Patientin wurden täglich 3 × 4g des Produktes Aronia energy, ein Granulat mit einem Anteil von 10 % vakuumgetrocknetem Aronia-Schalenextrakt, über einen Zeitraum von einem Monat gegeben. Überraschenderweise stellte sich bereits nach 10 Tagen eine deutliche Linderung der entzündungsbedingten Schmerzen sowie eine deutlich verbesserte Beweglichkeit der Gelenke ein. Die zuvor durchgeführte Therapie mit NSAR (Nichtsteroide Antirheumatika) konnte reduziert und zeitweilig sogar abgesetzt werden.
  • Beispiel 9
  • Behandlung eines Patienten mit Multipler Sklerose.
  • Ein 40-jähriger Patient litt seit 8 Jahren an einer schubförmig-remittierenden Form der Multiplen Sklerose (MS). Die MS ist eine chronisch entzündliche Erkrankung von Gehirn und Rückenmark aufgrund einer bisher unbekannten Fehlreaktion des körpereigenen Abwehrsystems. Im Rahmen einer orthopädisch-neurologischen Behandlung wurden dem Patienten 3 × täglich 4 g des Produktes Aronia energy, ein Granulat mit einem Anteil von 20 % vakuumgetrocknetem Aronia-Schalenextrakt, gegeben. Nach 2 Monaten berichtete der Patient über eine Verkürzung und Abmilderung der aktiven Schübe seiner MS.
  • Beispiel 10
  • Behandlung einer Patientin mit einer Akne vulgaris.
  • Eine 20-jährige Patientin litt seit ihrem 12. Lebensjahr an hochentzündlichen Aknepusteln im Gesicht. Es wurde eine Fettsalbe (Unguentum Cordes) mit einem 10 %-igen Gehalt des Aronia-Schalenextraktes hergestellt. Die Anwendung erfolgte 2-3 × täglich. Die Patientin berichtete über eine deutliche Verkürzung der entzündlichen Phase von bisher mindestens 2 Wochen auf 3-5 Tage.
  • Beispiel 11
  • Behandlung eines Patienten mit Faulecken (Angulus infectiosus oris).
  • Ein 8-jähriger Patient litt rezedivierend an schlecht heilenden, nässenden und verkrustenden Stellen der Mundwinkel, so genannten Faulecken. Es wurde eine Fettsalbe (Unguentum Cordes) mit einem 10 %-igen Gehalt des Aronia-Schalenextraktes hergestellt. Die Anwendung erfolgte 2-3 × täglich. Es konnte ein schnelleres Abklingen der Beschwerden nach nur 5 Tagen beobachtet werden.

Claims (24)

  1. Verwendung eines Schalenextraktes aus Aronia species zur prophylaktischen oder therapeutischen Behandlung von bakteriellen Erkrankungen, mykotischen Erkrankungen, bakteriellen und mykotischen Erkrankungen, entzündlichen Erkrankungen oder Kombinationen davon.
  2. Verwendung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Erkrankungen solche sind, die durch Bakterien, Pilze oder Bakterien und Pilze, die für Säuger pathogen sein können, hervorgerufen werden.
  3. Verwendung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Erkrankungen solche sind, die durch Bakterien der Gattungen Propionibacterium, Pseudomonas, Staphylococcus, Streptococcus, Bacillus und/oder Bakterien der Familie Enterobacteriaceae hervorgerufen werden.
  4. Verwendung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass die bakteriellen Erkrankungen solche sind, die durch Propionibacterium acnes, Pseudomonas aeruginosa, Staphylococcus aureus, Staphylococcus epidermidis, Streptococcus salivarius, Enterobacter cloace und/oder Escherichia coli hervorgerufen werden.
  5. Verwendung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Erkrankungen solche sind, die durch Hefepilze, Schimmelpilze und/oder Fadenpilze hervorgerufen werden.
  6. Verwendung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass die mykotischen Erkrankungen solche sind, die durch Hefepilze der Gattungen Candida, Hansenula und/oder Saccharomyces, Schimmelpilze der Gattungen Aspergillus und/oder Penicillium, und/oder Dermatophyten-Fadenpilze hervorgerufen werden.
  7. Verwendung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass die mykotischen Erkrankungen solche sind, die durch Candida albicans hervorgerufen werden.
  8. Verwendung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass es sich um Erkrankungen von Haut, Schleimhaut, Rachen, Vagina, Intestinaltrakt, Ohr, Zähnen und/oder Nägeln handelt, vorzugsweise um dermatologische Erkrankungen, besonders bevorzugt um Erkrankungen der Schleimhaut.
  9. Verwendung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass die dermatologischen Erkrankungen Akne, Wundeiter, Exanthemen, Furunkel, Abszesse und/oder Windeldermatitis sind, dass die Rachenerkrankung Soor ist, dass die Intestinaltrakt-Erkrankungen gastrointestinale Infektionen sind, dass die Ohrerkrankung Otitis ist, und dass die Zahnerkrankung Karies ist.
  10. Verwendung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Erkrankungen solche sind, die durch Bakterien, Pilze oder Bakterien und Pilze, die für Pflanzen pathogen sein können, hervorgerufen werden.
  11. Verwendung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die entzündlichen Erkrankungen Multiple Sklerose, rheumatische Erkrankungen, Neurodermitis, Morbus Crohn, Akne vulgaris und/oder Angulus infectiosus oris sind.
  12. Verwendung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass eine mindestens 1 % (v/v) -ige Lösung des aufkonzentrierten Schalenextraktes, bevorzugt eine mindestens 5 % (v/v) -ige Lösung, besonders bevorzugt eine mindestens 10 % (v/v) -ige Lösung eingesetzt wird.
  13. Verwendung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Schalenextrakt einen pH von 2,0 bis 7,5 aufweist, vorzugsweise von 4,0 bis 4,5.
  14. Verwendung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Schalenextrakt oral, transdermal, transmucosal oder pulmonal verabreicht wird.
  15. Verwendung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Schalenextrakt als Tablette, Kapsel, Pulver, Lösung, Dispersion, Suspension, Gel, Emulsion, Creme, Salbe, Suppositor, Ovular oder Pflaster verabreicht wird.
  16. Verwendung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Schalenextrakt in einer Dosis von 1 Milligramm bis 1 Gramm pro Kilogramm Körpergewicht und pro Tag verabreicht wird.
  17. Verwendung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Schalenextrakt mit mindestens einem weiteren Wirkstoff kombiniert wird, vorzugsweise einem Antibiotikum oder einem Immunstimulans.
  18. Verwendung eines Schalenextraktes aus Aronia sp. zur Lebensmittelkonservierung, Lebensmittelfärbung oder Lebensmittelkonservierung und Lebensmittelfärbung.
  19. Verwendung nach Anspruch 18, dadurch gekennzeichnet, dass der Schalenextrakt in einer Menge von 0,1 bis 1,5 % (w/v) dem Lebensmittel zugesetzt wird, vorzugsweise von 0,6 bis 1,2 % (w/v).
  20. Verwendung eines Schalenextraktes aus Aronia sp. zur antibakteriellen, antimykotischen oder antibakteriellen und antimykotischen Beschichtung von Prothesen oder Implantaten oder Teilen davon.
  21. Verwendung eines Schalenextraktes aus Aronia sp. nach einem der Ansprüche 1 bis 20, dadurch gekennzeichnet, dass der Schalenextrakt durch ein Verfahren hergestellt ist, umfassend – Abpressen des Saftes aus Aronia-Beeren, ggf. nach enzymatischem Aufschluss, – Extrahieren des Tresters mittels Kaliumsulfit und Wasser, vorzugsweise bei 15-25°C über einen Zeitraum von 5 bis 200 Minuten unter Bewegung, oder – Extrahieren des Tresters mittels eines einwertigen C1-C4-Alkohols oder Alkohol-Wasser-Gemisches, vorzugsweise bei 15-25°C über einen Zeitraum von 3 bis 200 Minuten unter Bewegung, und ggf. – Aufkonzentrieren des Extraktes.
  22. Pharmazeutische Zusammensetzung, dadurch gekennzeichnet, dass sie einen Schalenextrakt aus Aronia sp. umfasst.
  23. Pharmazeutische Zusammensetzung nach Anspruch 22, dadurch gekennzeichnet, dass sie pharmazeutisch verträgliche Hilfsstoffe umfasst.
  24. Pharmazeutische Zusammensetzung zur prophylaktischen oder therapeutischen Behandlung von bakteriellen Erkrankungen, mykotischen Erkrankungen, bakteriellen und mykotischen Erkrankungen, entzündlichen Erkrankungen oder Kombinationen davon, dadurch gekennzeichnet, dass sie einen Schalenextrakt aus Aronia sp. umfasst.
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