DE102005046015A1 - Verfahren zum Durchführen eines Bremsvorgangs und Bremsvorrichtung - Google Patents

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Mark Baijens
Oliver Huth
Markus Ohly
Thomas Dr. Meurers
Patrick Wischer
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Abstract

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Durchführen eines Bremsvorgangs für ein Kraftfahrzeug mit einer Betriebsbremsanlage und einer Feststellbremsanlage, wobei der Bremsvorgang während eines festgestellten Stillstands des Fahrzeugs durchgeführt wird und während des Bremsvorgangs eine das Kraftfahrzeug im Stillstand haltende Bremskraft erzeugt wird.
Erfindungsgemäß zeichnet sich das Verfahren dadurch aus, dass anhand von Signalen eines Neigungswinkelsensors und/oder eines Längsbeschleunigungssensors überprüft wird, ob ein Längsneigungswinkel des Kraftfahrzeugs betragsmäßig kleiner als ein vorgegebener Schwellenwert ist, dass die Betriebsbremsanlage betätigt wird, wenn festgestellt wird, dass der Längsneigungswinkel des Kraftfahrzeugs betragsmäßig kleiner als der vorgegebene Schwellenwert ist und dass ansonsten die Feststellbremseinrichtung betätigt wird.

Description

  • Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Durchführen eines Bremsvorgangs für ein Kraftfahrzeug mit einer Betriebsbremsanlage und einer Feststellbremsanlage, wobei der Bremsvorgang während eines in einem Steuergerät festgestellten Stillstands des Fahrzeugs durchgeführt wird und während des Bremsvorgangs eine das Kraftfahrzeug im Stillstand haltende Bremskraft erzeugt wird.
  • Die Erfindung betrifft ferner eine zur Durchführung des Verfahrens geeignete Vorrichtung.
  • Bei Kraftfahrzeugen, die über eine fremdansteuerbare Betriebsbremsanlage oder über eine fremdansteuerbare Feststellbremse verfügen, ist es bekannt, das Fahrzeug durch eine entsprechende Ansteuerung der Betriebsbremsanlage oder der Feststellbremse mittels eines Steuergeräts im Stillstand zu halten. Durch diese Funktion, die im Folgenden auch als Hold-Funktion bezeichnet ist, wird der Komfort für den Fahrer des Fahrzeugs erhöht, da er während eines Stillstands des Fahrzeugs von der selbsttägigen Bedienung der Fahrzeugbremse entlastet wird.
  • Die Aktivierung der Hold-Funktion erfolgt dabei automatisch, wenn ein Stillstand des Fahrzeugs festgestellt wird, oder aufgrund eines Aktivierungssignals, das der Fahrer während eines festgestellten Stillstands des Fahrzeugs auslöst. Bei einem Anfahrvorgang wird die Bremskraft mittels des Steuergerätes auf den Wert Null reduziert und die Hold-Funktion beendet. Um dabei einen größtmöglichen Komfort für den Fahrer zu erreichen, ist es bevorzugt, das Fahrzeug mittels der Betriebsbremsanlage im Stillstand zu halten, die mit einer wesentlich höheren Dynamik und in der Regel auch mit einer geringeren Geräuschentwicklung betätigt und gelöst werden kann als die Feststellbremseinrichtung.
  • Hierbei besteht jedoch das Problem, dass das Fahrzeug oftmals nicht mehr automatisch angehalten werden kann, wenn es aufgrund eines Defekts in der Betriebsbremsanlage bei aktivierter Hold-Funktion zu rollen beginnt. Denkbar ist hier zwar eine Betätigung der Feststellbremseinrichtung mittels des Steuergerätes; es hat sich jedoch gezeigt, dass die Bremskraft der üblicherweise eingesetzten Feststellbremseinrichtungen oftmals nicht ausreicht, um das Fahrzeug anzuhalten. Insbesondere, wenn sich das Fahrzeug auf einem starken Gefälle befindet, ist ein Abbremsen des Fahrzeugs mithilfe der Feststellbremseinrichtung in der Regel nicht möglich.
  • Es ist daher eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein Verfahren der eingangs genannten Art so weiterzuentwickeln, dass die Fahrzeugsicherheit erhöht wird. Ferner ist es eine Aufgabe der Erfindung eine Vorrichtung zur Durchführung des weiterentwickelten Verfahrens zu schaffen.
  • Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe durch ein Verfahren nach dem Patentanspruch 1 sowie durch eine Vorrichtung nach dem Patentanspruch 9 gelöst.
  • Demgemäß ist es vorgesehen, dass ein Verfahren der eingangs genannten Art so durchgeführt wird, dass anhand von Signalen eines Neigungswinkelsensors und/oder eines Längsbeschleunigungssensors überprüft wird, ob ein Längsneigungswinkel des Kraftfahrzeugs betragsmäßig kleiner als ein vorgegebener Schwellenwert ist, dass die Betriebsbremsanlage betätigt wird, wenn festgestellt wird, dass der Längsneigungswinkel des Kraftfahrzeugs betragsmäßig kleiner als der vorgegebene Schwellenwert ist und dass ansonsten die Feststellbremseinrichtung betätigt wird.
  • Die Erfindung basiert somit auf der Idee, die Betriebsbremsanlage nur dann zur Sicherung eines Stillstands des Kraftfahrzeugs zu betätigen, wenn ein geringeres Gefälle vorliegt und das Kraftfahrzeug bei einem Defekt in der Betriebsbremsanlage durch ein Umsteuern auf die Feststellbremseinrichtung angehalten werden kann. Bei Vorliegen eines stärkeren Gefälles ist hingegen eine sofortige Betätigung der Feststellbremseinrichtung vorgesehen, da hier ein Anhalten des Kraftfahrzeugs durch das Umschalten auf die Feststellbremseinrichtung nicht mehr möglich wäre.
  • Die mit dem Einsatz der Feststellbremseinrichtung verbundenen Komforteinbußen bei der Hold-Funktion treten bei der Erfindung somit nur dann auf, wenn ein starkes Gefälle vorliegt, so dass einerseits eine größtmögliche Sicherheit und andererseits ein größtmöglicher Komfort der Hold-Funktion erreicht wird.
  • Zwar ist die Feststellbremseinrichtung eines Kraftfahrzeugs dabei in der Regel nur für begrenztes maximales Gefälle ausgelegt, so dass das Fahrzeug bei einem stärkeren als diesem maximalen Gefälle ausschließlich mittels der Betriebsbremsanlage im Stillstand gehalten werden kann, jedoch sollten Bremsvorgänge an einem derartig starken Gefälle durch den Fahrer selbst durchgeführt werden, da die Sicherheit der Hold-Funktion hier nicht in ausreichendem Maße gewährleistet werden kann.
  • In einer zweckmäßigen Ausführungsform der Erfindung ist es vorgesehen, dass die Überprüfung, ob der Längsneigungswinkel betragsmäßig kleiner als ein vorgegebener Schwellenwert ist, anhand von Signalen eines Neigungswinkelsensors und/oder eines Längsbeschleunigungssensors durchgeführt wird.
  • Um eine größtmögliche Sicherheit auch dann zu gewährleisten, wenn der Längsneigungswinkel des Kraftfahrzeugs aufgrund eines Defekts des Neigungswinkelsensors und/oder des Längsbeschleunigungssensors nicht festgestellt werden kann, ist es in einer vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung vorgesehen, dass die Feststellbremseinrichtung betätigt wird, wenn ein Defekt des Neigungswinkelsensors und/oder des Längsbeschleunigungssensors festgestellt wird.
  • Bei Kraftfahrzeugen, die sowohl über einen Neigungswinkelsensor als auch über einen Längsbeschleunigungssensor verfügen, ist es in einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung vorgesehen, dass ein Defekt des Neigungswinkelsensors und/oder des Längsbeschleunigungssensors festgestellt wird, wenn eine Differenz zwischen einem aus den Signalen des Neigungswinkelsensors ermittelten Wert des Längsneigungswinkels des Kraftfahrzeugs und einem aus den Signalen des Längsbeschleunigungssensors ermittelten Wert des Längsneigungswinkels des Kraftfahrzeugs einen vorgegebenen betragsmäßig einen vorgegebenen Wert überschreitet.
  • In einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist es ferner vorgesehen, dass während des Bremsvorgangs bei betätigter Betriebsbremsanlage überprüft wird, ob das Kraftfahrzeug anrollt, und dass eine höhere Bremskraft der Betriebsbremsanlage angefordert wird, wenn ein Anrollen des Kraftfahrzeugs festgestellt wird.
  • Wenn die Bremskraft aufgrund einer geringfügigen Störung in der Betriebsbremsanlage, wie beispielsweise einer kleineren Leckage in einer hydraulischen Betriebsbremsanlage, die entstehen kann, wenn ein Ventil nicht vollständig schließt, abnimmt, so dass das Fahrzeug anrollt, ist es auf diese Weise in der Regel möglich, die Bremskraft wieder soweit zu erhöhen, dass das Kraftfahrzeug angehalten werden kann.
  • In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist es vorgesehen, dass während eines vorgegebenen Zeitraums, der zu dem Zeitpunkt beginnt, zu dem ein Anrollen des Kraftfahrzeugs festgestellt wird, überprüft wird, ob das Kraftfahrzeug in den Stillstand gelangt, und dass die Fest stellbremseinrichtung betätigt wird, wenn ein Stillstand des Kraftfahrzeugs in dem vorgegebenen Zeitraum nicht festgestellt wird.
  • Auf diese Weise kann das Fahrzeug auch bei schwerwiegenden Defekten in der Betriebsbremsanlage angehalten werden, wobei eine schwerwiegender Defekt vorteilhaft insbesondere dadurch erkannt wird, dass das Kraftfahrzeug nicht anhand einer Erhöhung der Bremskraft in den Stillstand zurückversetzt werden kann. Da die Betriebsbremsanlage lediglich bei einem geringeren Gefälle betätigt wird, reicht die Bremskraft der Feststellbremse hier in der Regel aus, das Fahrzeug anzuhalten.
  • Um die Bremswirkung dabei weiter zu verstärken, ist es in einer vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung jedoch vorgesehen, dass zusätzlich ein automatisiertes Getriebe des Kraftfahrzeugs in einem Selbstblockierzustand versetzt wird.
  • Unter einem automatisierten Getriebe wird im Rahmen der vorliegenden Erfindung sowohl ein Automatikgetriebe als ein automatisiertes Schaltgetriebe verstanden, bei dem ein Schaltgestänge mittels eines Aktuators angesteuert bzw. bewegt wird. Der Selbstblockierzustand kann beispielsweise dadurch realisiert werden, dass von mehreren Drehmomentübertragungswegen, die das automatisierte Getriebe aufweist, gleichzeitig zwei aktiviert werden, so dass das Getriebe blockiert ist.
  • In einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist es weiterhin vorgesehen, dass während des Bremsvorgangs bei betätigter Feststellbremseinrichtung überprüft wird, ob das Kraftfahrzeug anrollt, und das automatisierte Getriebe des Kraftfahrzeugs in den Selbstblockierzustand versetzt wird, wenn ein Anrollen des Kraftfahrzeugs festgestellt wird.
  • Auf diese Weise ist das Abbremsen des Kraftfahrzeugs auch dann möglich, wenn ein Defekt in der Feststellbremseinrichtung vorliegt.
  • Ein weiterer Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist eine Bremsvorrichtung für ein Kraftfahrzeug umfassend eine mittels eines Steuergerätes steuerbare Betriebsbremsanlage, eine mittels des Steuergerätes steuerbare Feststellbremseinrichtung sowie einen Neigungswinkelsensor und/oder einen Längsbeschleunigungssensor, bei der mittels des Steuergerätes während eines in dem Steuergerät festgestellten Stillstands des Kraftfahrzeugs ein Bremsvorgang durchführbar ist, wobei die Betriebsbremsanlage mittels des Steuergerätes ansteuerbar ist, wenn anhand von Signalen des Neigungswinkelsensors und/oder des Längsbeschleunigungssensors festgestellt wird, dass ein Längsneigungswinkel des Kraftfahrzeugs betragsmäßig kleiner als ein vorgegebener Schwellenwert ist, und wobei die Feststellbremseinrichtung mittels des Steuergerätes ansteuerbar ist, wenn nicht festgestellt wird, dass ein Längsneigungswinkel des Kraftfahrzeugs betragsmäßig kleiner als ein vorgegebener Schwellenwert ist.
  • Weitere Vorteile, Besonderheiten und zweckmäßige Weiterbildungen der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen und der nachfolgenden Darstellung bevorzugter Ausführungsbeispiele anhand der einzigen Figur.
  • Die 1 zeigt eine schematische Darstellung eines Kraftfahrzeugs mit einer Betriebsbremsanlage und einer Feststellbremsanlage.
  • Das in 1 schematisch dargestellte Kraftfahrzeug wird als Ganzes mit der Bezugsziffer 1 bezeichnet. Es verfügt über eine Betriebsbremsanlage, die vorzugsweise als eine hydraulische Bremsanlage ausgeführt ist.
  • Von dem Fahrer des Kraftfahrzeugs 1 lässt sich die Bremsanlage dabei mittels einer Betätigungseinrichtung 2 bedienen, bei der es sich beispielsweise um ein Bremspedal handelt. Die Betätigungseinrichtung 2 wirkt über einen Bremskraftverstärker 3 auf einen Hauptbremszylinder 4 ein, in dem ein Bremsdruck erzeugbar ist, der auf die Radbremsen 5 des Kraftfahrzeugs 1 übertragbar ist.
  • Zudem lässt sich die Betriebsbremsanlage durch ein Steuergerät 6 betätigen, welches einen Aktuator ansteuert, mit dem sich ebenfalls ein Bremsdruck in den Radbremsen 5 aufbauen lässt. Bei der in der 1 beispielhaft dargestellten Ausführungsform der Betriebsbremsanlage handelt es sich dabei um eine Hydraulikeinheit 7, welche eine motorgetriebene Pumpe aufweist, mit welcher ein Bremsdruck in den Radbremsen 5 aufgebaut bzw. erhöht werden kann. Darüber hinaus sind in der Hydraulikeinheit 7 Ventile enthalten, die angesteuert werden können, um vorzugsweise radindividuell einen in den Radbremsen 5 bestehenden Bremsdruck aufrechtzuerhalten, oder den Bremsdruck in den Radbremsen 5 zu verringern.
  • Derartige Betriebsbremsanlagen sind dem Fachmann grundsätzlich als Bestandteile von Fahrdynamikregelsystemen, wie bei spielsweise ESP-Sytemen (ESP: Elektronisches Stabilitätsprogramm) bekannt und bereits in einer Vielzahl von Kraftfahrzeugen vorhanden. Die Erfindung ist jedoch keineswegs auf eine derartige Ausgestaltung der Betriebsbremsanlage beschränkt. So kann die Fremdkraftbetätigung beispielsweise anstelle der Hydraulikeinheit 7 auch mittels eines so genannten aktiven Bremskraftverstärkers vorgenommen werden, der durch das Steuergerät 6 angesteuert wird, oder es kann sich bei der Betriebsbremsanlage um eine elektrohydraulische Bremsanlage handeln, bei der Bremsbefehle des Fahrers elektronisch erfasst und elektronisch an eine Hydraulikeinheit weitergegeben werden, welche dann den Bremsdruck entsprechend den Bremsbefehlen einstellt. Ferner kann es sich bei der Betriebsbremsanlage beispielsweise gleichfalls um eine fremdansteuerbare pneumatische Bremsanlage handeln.
  • Neben der Betriebsbremsanlage verfügt das Kraftfahrzeug 1 zudem über eine elektromechanische oder eine elektrohydraulische Feststellbremseinrichtung, welche durch das Steuergerät 6 steuerbar ist. Bei der in der 1 beispielhaft dargestellten Ausgestaltung der Feststellbremseinrichtung ist dabei ein Aktuator 8 vorgesehen, der auf die Radbremsen 5 an den Hinterrädern 9 des Kraftfahrzeugs 1 einwirkt. Dabei kann es sich beispielsweise um eine elektromechanische Feststellbremseinrichtung handeln, bei welcher der Aktuator 8 als ein Elektromotor ausgeführt ist, der die Radbremsen 5 der Hinterräder 9 über Seilzüge betätigt. Grundsätzlich kommt für einen Einsatz im Rahmen der vorliegenden Erfindung jedoch jede fremdansteuerbare Feststellbremseinrichtung in Frage.
  • Darüber hinaus sind in dem Kraftfahrzeug 1 in der 1 nicht dargestellte Raddrehzahlsensoren vorgesehen, aus deren Signalen die Fahrzeuggeschwindigkeit ermittelbar ist. Ferner verfügt das Kraftfahrzeug 1 über einen Neigungswinkelsensor, mit dem der Längsneigungswinkel des Kraftfahrzeugs 1 erfassbar ist, und/oder über einen Längsbeschleunigungssensor. Aus den Signalen des Längsbeschleunigungssensors ist dabei ebenfalls der Längsneigungswinkel des Kraftfahrzeugs 1 bestimmbar. Im Stillstand gilt dabei sin(α) = –asensor/g, wobei α den Längsneigungswinkel des Kraftfahrzeugs 1, asensor die mittels des Längsbeschleunigungssensors erfasste Längsbeschleunigung des Kraftfahrzeugs 1 und g die Erdbeschleunigung bezeichnet. Bei Vorwärtsfahrt des Kraftfahrzeugs 1 gilt für den Längsneigungswinkel sin(α) = (dv/dt – asensor) /g und entsprechend bei Rückwärtsfahrt sin(α) = –(dv/dt + asensor) /g, wobei mit dv/dt die aus den Signalen der Raddrehzahlsensoren ermittelte Änderungsrate der Fahrzeuggeschwindigkeit bezeichnet ist.
  • Ausgangspunkt der vorliegenden Erfindung bildet die eingangs bereits erwähnte Hold-Funktion, bei der das Kraftfahrzeug 1 automatisch, d.h. von dem Steuergerät 6 gesteuert, im Stillstand gehalten wird.
  • Die Aktivierung der Hold-Funktion erfolgt dabei in einer Ausführungsform der Erfindung durch ein von dem Fahrer während des Stillstands des Kraftfahrzeugs 1 bewirktes Aktivierungssignal. Dieses Signal kann dabei beispielsweise durch die Betätigung eines Schalters ausgelöst werden oder durch ein ein- oder mehrmaliges kurzeitiges Erhöhen der auf die Betätigungseinrichtung 2 der Betriebsbremsanlage ausgeübten Betätigungskraft. Die kurzzeitige Erhöhung der Betätigungskraft kann dabei beispielsweise mittels eines Drucksensors registriert werden, welcher den Bremsdruck innerhalb des Hauptbremszylinders 4 erfasst.
  • In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform der Erfindung wird die Hold-Funktion jedoch automatisch aktiviert, wenn innerhalb des Steuergerätes 6 anhand der Signale der Raddrehzahlsensoren ein Stillstand des Kraftfahrzeugs 1 festgestellt wird. Dies ist dabei der Fall, wenn die ermittelte Fahrzeuggeschwindigkeit unter einen vorgegebenen kleinen Schwellenwert von beispielsweise 1 km/h sinkt.
  • Nach der Aktivierung der Hold-Funktion ist es bei der vorliegenden Erfindung vorgesehen, dass innerhalb des Steuergerätes 6 bzw. innerhalb eines in das Steuergerät 6 integrierten Vergleichers der in der zuvor beschriebenen Weise mittels des Neigungswinkelsensors und/oder mittels des Längsbeschleunigungssensors ermittelte Wert des Längsneigungswinkels des Kraftfahrzeugs 1 betragsmäßig mit einem vorgegebenen Schwellenwert verglichen wird. Verfügt das Kraftfahrzeug 1 sowohl über einen Neigungswinkelsensor als auch über einen Längsbeschleunigungssensor, so wird vorzugsweise der mittels des Neigungswinkelsensors ermittelt Wert für den Vergleich herangezogen. Es ist in diesem Fall jedoch auch möglich, einen Mittelwert aus dem mittels des Neigungswinkelsensors ermittelten Wert und dem mittels des Längsbeschleunigungssensors ermittelten Wert des Längsbeschleunigungssensors zu bilden und betragsmäßig mit dem Schwellenwert zu vergleichen.
  • In Abhängigkeit von dem Ergebnis des Vergleichs wird dann innerhalb des Steuergeräts 6 entschieden, ob mittels des Steuergerätes 6 die Betriebsbremsanlage oder die Feststell bremseinrichtung des Kraftfahrzeugs 1 betätigt wird, um das Kraftfahrzeug 1 im Stillstand zu halten. Dabei ist es vorgesehen, dass eine Betätigung der Betriebsbremsanlage erfolgt, wenn der Wert des Längsneigungswinkels des Kraftfahrzeugs 1 betragsmäßig kleiner als der vorgegebene Schwellenwert ist, und dass eine Betätigung der Feststellbremseinrichtung erfolgt, wenn der Wert des Längsneigungswinkels betragsmäßig größer als der vorgegebene Schwellenwert oder gleich dem vorgegebenen Schwellenwert ist.
  • Zudem wird die Feststellbremsanlage auch bei einem Ausfall bzw. einem Defekt des Neigungswinkelsensors und/oder des Längsbeschleunigungssensors betätigt, da in diesem Fall nicht sichergestellt werden kann, dass der Längsneigungswinkel des Kraftfahrzeugs 1 betragsmäßig kleiner als der vorgegebene Schwellenwert ist. Verfügt das Kraftfahrzeug sowohl über einen Neigungswinkelsensor als auch über einen Längsbeschleunigungssensor, so ist dabei insbesondere ein Vergleich der Differenz zwischen dem mittels des Neigungswinkelsensors ermittelten Wert des Längsneigungswinkels und dessen aus den Signalen des Längsneigungswinkelsensors ermitteltem Wert vorgesehen. Übersteigt diese Differenz betragsmäßig einen vorgegebenen Schwellenwert, muss von einem Defekt in einem der Sensoren ausgegangen werden, und es erfolgt eine Betätigung der Feststellbremseinrichtung.
  • Das dargestellte Vorgehen beruht dabei auf der empirisch gewonnenen Erkenntnis, dass das Kraftfahrzeug 1 mittels der Feststellbremseinrichtung in der Regel nicht angehalten werden kann, wenn es an einem starken Gefälle anrollt. Würde es hier mittels der Betriebsbremsanlage im Stillstand gehalten, könnte es, wenn es aufgrund eines Defekts in der Betriebs bremsanlage anrollen würde, somit nicht mehr durch eine Betätigung der Feststellbremsanlage angehalten werden. Daher wird bei Vorliegen eines starken Gefälles sofort die Feststellbremse betätigt. Bei geringem Gefälle ist es in der Regel möglich, das Kraftfahrzeug 1 bei einem Anrollen mittels der Feststellbremseinrichtung anzuhalten, so dass bei Vorliegen eines geringen Gefälles die Betriebsbremsanlage mittels des Steuergerätes 6 betätigt wird. Dies ist für den Fahrer komfortabler, da die Betriebsbremsanlage mit einer wesentlich höheren Dynamik und zudem mit einer geringeren Geräuschentwicklung betätigt und gelöst werden kann als die Feststellbremseinrichtung.
  • Konventionelle Feststellbremseinrichtung sind dabei jedoch in der Regel so ausgelegt, dass sie das Kraftfahrzeug nur bei Längsneigungswinkeln im Stillstand halten können, die kleiner als eine bestimmter Maximalwert sind. Bei größeren Längsneigungswinkeln kann das Fahrzeug ausschließlich mittels der Betriebsbremsanlage im Stillstand gehalten werden. Die Erfindung geht hierbei jedoch davon aus, dass der Fahrer selbst in den Bremsvorgang eingreift, wenn das Fahrzeug aufgrund eines zu großen Gefälles nicht mittels der Feststellbremsanlage im Stillstand gehalten werden kann. Eine Ansteuerung der Betriebsbremsanlage durch das Steuergerät sollte hier nicht vorgenommen werden, da die Sicherheit der Hold-Funktion bei einem derart starken Gefälle nicht in ausreichendem Maße gewährleistet werden kann, wie zuvor erläutert worden ist.
  • Falls nach der Aktivierung der Hold-Funktion in der zuvor beschriebenen Weise die Betriebsbremsanlage aktiviert worden ist, so wird in den Radbremsen 5 ein Bremsdruck eingestellt bzw. aufrechterhalten, der es erlaubt, das Kraftfahrzeug 1 im Stillstand zu halten. Dafür wird in dem Steuergerät 6 eine entsprechende Druckanforderung bestimmt und mittels der Hydraulikeinheit 7 umgesetzt.
  • In einer Ausführungsform der Erfindung ist es dabei zudem vorgesehen, dass ein zum Zeitpunkt der Aktivierung der Hold-Funktion in der Betriebsbremsanlage vorliegender Druckaufbaugradient auf den Wert Null reduziert wird, um ein Einnicken des Kraftfahrzeugs beim Übergang in den Stillstand zu verhindern.
  • Um das Kraftfahrzeug mittels der Betriebsbremsanlage im Stillstand zu halten, kann es, insbesondere wenn der Fahrer die Hold-Funktion während eines Stillstands des Kraftfahrzeugs 1 aktiviert, vorgesehen sein, den in den Radbremsen 5 vorhandenen, von dem Fahrer eingestellten Bremsdruck als Druckanforderung des Steuergerätes 6 zu übernommen. Durch ein Schließen der Ventile, über welche die Radbremsen 5 mit dem Hauptbremszylinder 4 verbunden sind, wird diese Druckanforderung umgesetzt und der von dem Fahrer eingestellte Bremsdruck somit aufrecht erhalten.
  • In einer weiteren Ausführungsform der Erfindung kann es auch vorgesehen sein, dass das Steuergerät 6 eine Druckanforderung aus dem Längsneigungswinkel des Kraftfahrzeugs 1 und einem Wert für seine Masse eine Bremskraft berechnet, wobei zunächst eine Bremskraft berechnet wird, welche die auf das Kraftfahrzeug 1 wirkende Hangabtriebskraft FHang = m g sin(α) (m: Fahrzeugmasse) kompensiert. Die Druckanforderung wird dann so bestimmt, dass anhand des Bremsdrucks die zuvor berechnete Bremskraft bewirkt wird. Die Einstellung dieses Bremsdrucks erfolgt hier wiederum mittels der Hydraulikeinheit 7.
  • Die Masse des Kraftfahrzeugs 1 kann dabei beispielsweise während vorangehender Bremsvorgänge anhand der eingestellten Bremskraft und der sich daraus ergebenden Fahrzeugverzögerung ermittelt werden, wobei ausgenutzt wird, dass ein Verhältnis zwischen der Bremskraft und der Fahrzeugverzögerung von der Masse des Kraftfahrzeugs 1 beeinflusst wird. Alternativ kann es vorgesehen sein, für die Fahrzeugmasse beispielsweise den Wert zu verwenden, der dem zulässigen Gesamtgewicht des Kraftfahrzeugs 1 entspricht.
  • Falls das Kraftfahrzeug 1 nach der Aktivierung der Hold-Funktion mittels der Betriebsbremsanlage im Stillstand gehalten wird, also eine geringeres Gefälle vorliegt, ist es vorzugsweise vorgesehen, dass nach einer vorgegebenen Stillstandsdauer die Feststellbremse betätigt und die Betriebsbremsanlage ausgeschaltet wird. Zudem erfolgt vorzugsweise auch eine Betätigung der Feststellbremse, wenn anhand von Signalen eines Sitzbelegungssensors festgestellt wird, dass der Fahrer das Kraftfahrzeug 1 verlassen hat.
  • Während die Hold-Funktion aktiviert ist, wird das Vorliegen des Stillstands anhand der Signale der Raddrehzahlsensoren oder anhand der Signale des Längsbeschleunigungssensors überwacht, um bei einem Anrollen des Kraftfahrzeugs 1 geeignete Sicherungsmaßnahmen ergreifen zu können. Bevorzugt ist dabei die Überwachung mittels des Längsbeschleunigungssensors, da dieser eine sehr frühzeitige Erkennung des Anrollens gestattet.
  • Ein Anrollen des Kraftfahrzeugs 1 wird dabei in dem Steuergerät 6 festgestellt, wenn sich die Signale wenigstens eines Raddrehzahlsensors verändern, d.h. wenn festgestellt wird, dass sich wenigstens ein Rad des Fahrzeugs um einen bestimmten Winkelbetrag gedreht hat, bzw. wenn sich die anhand dieser Signale bestimmte Fahrzeuggeschwindigkeit verändert. Zudem wird ein Anrollen des Fahrzeugs auch dann festgestellt, wenn sich die Signale des Längsbeschleunigungssensors verändern, d. h. eine auf das Fahrzeug wirkende Längsbeschleunigung festgestellt wird.
  • Wird auf diese Weise ein Anrollen des Kraftfahrzeugs festgestellt, während die Betriebsbremsanlage betätigt ist, ist es vorgesehen, mittels des Steuergerätes 6 einen höheren Bremsdruck anzufordern und mittels der Hydraulikeinheit 7 einzustellen. Bei geringen Leckagen, die beispielsweise verursacht werden, wenn eines der Ventile der Hydraulikeinheit 7 nicht vollständig schließt, kann die Bremskraft der Betriebsbremse durch eine Druckerhöhung gesteigert und das Kraftfahrzeug auf diese Weise angehalten werden.
  • Bei größeren Defekten in der Betriebsbremsanlage ist es jedoch unter Umständen nicht möglich den Bremsdruck zu erhöhen. Daher ist es vorgesehen, dass mittels des Steuergerätes 6 die Feststellbremseinrichtung aktiviert wird, um das Fahrzeug abzubremsen, wenn die Fahrzeuggeschwindigkeit einen vorgegebenen Schwellenwert überschreitet oder während eines vorgegebenen Zeitraums eine nicht verschwindende Fahrzeuggeschwindigkeit erkannt wird.
  • Falls das Kraftfahrzeug 1 über einen automatisiertes Getriebe verfügt, ist es zudem vorgesehen, dass dieses in den Selbstblockierzustand versetzt wird, d.h. die Gangstufe "P" bzw. die Parksperre aktiviert wird. Dies führt vorzugsweise auch zum Abbruch der Hold-Funktion, so dass der Fahrer bei einem erneuten Anfahren selbsttätig eine Fahrstufe aktivieren und das Bremsensystem des Fahrzeugs bedienen muss.
  • Durch die dargestellten Maßnahmen kann das Kraftfahrzeug 1 somit auch bei einem Defekt in der Betriebsbremsanlage bzw. der Feststellbremseinrichtung im Stillstand gehalten bzw. bei einem unbeabsichtigten Anrollen angehalten werden.
  • Bei "normalem Betrieb", d.h. wenn die Parksperre nicht automatisch aktiviert und die Hold-Funktion nicht aufgrund der Aktivierung der Parksperre beendet worden ist, wird die Hold-Funktion beendet, sobald ein Anfahrsignal in dem Steuergerät 6 erfasst worden ist. In einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung wird das Anfahrsignal dann ausgelöst, wenn ein Fahrpedal des Kraftfahrzeugs 1 während einer vorgegebenen Zeitdauer von beispielsweise ca. 100 ms betätigt worden ist, oder wenn das Fahrpedal wenigstens um einen vorgegebenen Pedalweg von beispielsweise 3% des maximalen Pedalwegs betätigt wurde. Die Betätigung des Fahrpedals wird dabei mittels eines Pedalwegsensors am Fahrpedal ermittelt.
  • Anstelle der Überwachung des Fahrpedals oder zusätzlich kann es auch vorgesehen sein zu überprüfen, ob ein Motordrehmoment vorliegt, das ausreichend groß ist, um ein Anfahren des Kraftfahrzeugs 1 zu ermöglichen und/oder ob die Kupplung des Kraftfahrzeugs 1 geschlossen wird. Der Kupplungszustand kann dabei beispielsweise mittels eines Pedalwegsensors am Kupplungspedal ermittelt werden. Bei einem weiteren Verfahren wird das Einkuppeln erkannt, wenn das Antriebsmoment in ei nem vorgegebenen Bereich liegt, d.h. insbesondere größer als ein vorgegebener Schwellenwert ist, und die Änderungsrate der Motordrehzahl einen vorgegebenen Schwellenwert unterschreitet. Dieses Verfahren hat den Vorteil, dass zur Erkennung des Einkuppelns, bzw. Anfahrens ausschließlich Signale verwendet werden, die durch die Motorsteuerung bereitgestellt werden, und nicht auf zusätzliche Sensoren zurückgegriffen werden muss. Darüber hinaus sind ebenfalls einsetzbare Verfahren zum Ermitteln eines Anfahrens bzw. Einkuppelns beispielsweise in der deutschen Offenlegungsschrift DE 100 63 061 A1 beschrieben.
  • Weitere Bedingungen zur Auslösung des Anfahrsignals sind vorzugsweise erfüllt, wenn ein Gang in dem Getriebe des Kraftfahrzeugs 1 eingelegt ist, was mittels eines Sensors am Getriebe bzw. an der Schaltvorrichtung des Kraftfahrzeugs 1 festgestellt wird, und wenn die Betätigungseinrichtung 2 der Betriebsbremsanlage von dem Fahrer nicht betätigt wird.
  • Bei einer Auslösung des Anfahrsignals wird ein in der Betriebsbremsanlage vorliegender Bremsdruck durch das Steuergerät 6 mit einem vorgegebenen Druckabbaugradienten auf den Wert Null reduziert und die Feststellbremseinrichtung wird gelöst, falls sie betätigt ist, so dass der Fahrer das Kraftfahrzeug 1 anfahren kann.

Claims (9)

  1. Verfahren zum Durchführen eines Bremsvorgangs für ein Kraftfahrzeug mit einer Betriebsbremsanlage und einer Feststellbremsanlage, wobei der Bremsvorgang während eines festgestellten Stillstands des Fahrzeugs durchgeführt wird und während des Bremsvorgangs eine das Kraftfahrzeug im Stillstand haltende Bremskraft erzeugt wird, dadurch gekennzeichnet, dass überprüft wird, ob ein Längsneigungswinkel des Kraftfahrzeugs (1) betragsmäßig kleiner als ein vorgegebener Schwellenwert ist, dass die Betriebsbremsanlage (2, 3, 4, 5, 7) betätigt wird, wenn festgestellt wird, dass der Längsneigungswinkel des Kraftfahrzeugs (1) betragsmäßig kleiner als der vorgegebene Schwellenwert ist und dass ansonsten die Feststellbremseinrichtung (8, 5) betätigt wird.
  2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeihnet, dass die Überprüfung, ob der Längsneigungswinkel betragsmäßig kleiner als ein vorgegebener Schwellenwert ist, anhand von Signalen eines Neigungswinkelsensors und/oder eines Längsbeschleunigungssensors durchgeführt wird.
  3. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Feststellbremseinrichtung (8, 5) betätigt wird, wenn ein Defekt des Neigungswinkelsensors und/oder des Längsbeschleunigungssensors festgestellt wird.
  4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass ein Defekt des Neigungswinkelsensors und/oder des Längsbeschleunigungssensors festgestellt wird, wenn eine Differenz zwischen einem aus den Signalen des Neigungswinkelsensors ermittelten Wert des Längsneigungswinkels und einem aus den Signalen des Längsbeschleunigungssensors ermittelten Wert des Längsneigungswinkels betragsmäßig einen vorgegebenen Schwellenwert überschreitet.
  5. Verfahren nach einem der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass während des Bremsvorgangs bei betätigter Betriebsbremsanlage (2, 3, 4, 5, 7) überprüft wird, ob das Kraftfahrzeug (1) anrollt, und eine höhere Bremskraft der Betriebsbremsanlage (2, 3, 4, 5, 7) angefordert wird, wenn ein Anrollen des Kraftfahrzeugs (1) festgestellt wird.
  6. Verfahren nach Anspruch 5, dadurchgekennzeichnet, dass während eines vorgegebenen Zeitintervalls, das zu dem Zeitpunkt beginnt, zu dem ein Anrollen des Kraftfahrzeugs (1) festgestellt wird, überprüft wird, ob das Kraftfahrzeug (1) in den Stillstand gelangt, und dass die Feststellbremseinrichtung (5, 8) betätigt wird, wenn ein Stillstand des Kraftfahrzeugs (1) in dem vorgegebenen Zeitintervall nicht festgestellt wird.
  7. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeihnet, dass zusätzlich ein automatisiertes Getriebe des Kraftfahrzeugs (1) in einen Selbstblockierzustand versetzt wird.
  8. Verfahren nach einem der vorangegangenen Ansprüche, dadurch qekennzeichnet, dass während des Bremsvorgangs bei betätigter Feststellbremseinrichtung (8, 5) überprüft wird, ob das Kraftfahrzeug (1) anrollt, und dass das automatisierte Getriebe des Kraftfahrzeugs (1) in den Selbstblockierzustand versetzt wird, wenn ein Anrollen des Fahrzeugs festgestellt wird.
  9. Bremsvorrichtung für ein Kraftfahrzeug (1) umfassend eine mittels eines Steuergerätes (6) steuerbare Betriebsbremsanlage (2, 3, 4, 5, 7), eine mittels des Steuergerätes (6) steuerbare Feststellbremseinrichtung (8, 5) sowie einen Neigungswinkelsensor und/oder einen Längsbeschleunigungssensor, bei der mittels des Steuergerätes (6) während eines in dem Steuergerät (6) festgestellten Stillstands des Kraftfahrzeugs (1) ein Bremsvorgang durchführbar ist, wobei die Betriebsbremsanlage (2, 3, 4, 5, 7) mittels des Steuergerätes (6) ansteuerbar ist, wenn anhand von Signalen des Neigungswinkelsensors und/oder des Längsbeschleunigungssensors festgestellt wird, dass ein Längsneigungswinkel des Kraftfahrzeugs (1) betragsmäßig kleiner als ein vorgegebener Schwellenwert ist, und wobei die Feststellbremseinrichtung (8, 5) mittels des Steuergerätes (6) ansteuerbar ist, wenn nicht festgestellt wird, dass ein Längsneigungswinkel des Kraftfahrzeugs (1) betragsmäßig kleiner als ein vorgegebener Schwellenwert ist.
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