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Gegenstand
der vorliegenden Erfindung ist eine universelle Pudergrundlage zur
Verwendung in der dekorativen Kosmetik und in der Hautpflege und zur
Verwendung zu dermatologischen Zwecken.
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Kosmetische
Puder werden seit langem verwandt, um die Hautfarbe zu verändern, Hautunreinheiten
abzudecken und aufgetragene Make-ups oberflächlich zu mattieren. Die häufigsten
Puderarten sind lose Puder (Streupuder) und Kompaktpuder (Pudersteine).
Dementsprechend enthalten Puder verschiedene Einzelbestandteile,
die das Haftvermögen,
die Aufsaugfähigkeit
für Fettstoffe
und Feuchtigkeit, das Gleitvermögen,
die Fließeigenschaften
und die Deckkraft beeinflussen, um nur die wichtigsten zu nennen.
Daneben sind Hilfsstoffe enthalten, die das Stäuben bei losen Pudern vermindern,
mikrobiologischen Befall verhindern (Konservierungsstoffe) und organische
Bestandteile gegen Luftsauerstoff schützen (Antioxidantien).
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Einer
der häufigsten
Grundlagen kosmetischer und dermatologischer Puder ist das Talkum, ein
natürliches
Silikat mit einem sich fettig anfühlendem Charakter. Aufgrund
seiner Verwandtschaft mit Asbest – Talkum kann auch Asbestspuren
enthalten – wird
Talkum heute, insbesondere wenn es in einer sehr kleinen, lungengängigen Teilchengröße vorliegt, hinsichtlich
gesundheitlicher Risiken kritisch beurteilt. Ebenfalls verbreitet
sind Konservierungsstoffe, die Allergien und Sensibilisierungen
auslösen
können; für Antioxidanzien
wie z. B. 2.6-di-tert-Butyl-p-kresol (BHT) oder 2-tert-Butyl-4-methoxyphenol
gilt ähnliches.
Folglich sind die Allergieraten bei Pudergrundlagen und Kosmetika
im Allgemeinen relativ hoch und zeigen in den Industriestaaten eine
steigende Tendenz. Daher besteht nicht zuletzt auch wegen der größeren Häufigkeit
atopischer Hautveränderungen und
anderer Barrierestörungen
ein großes
Interesse darin, Produkte zu entwickeln, die aufgrund ihrer Zusammensetzung
das Risiko von Irritationen und Sensibilisierungen der Haut minimieren.
Ein Ziel ist z. B. die Reduzierung der Anzahl der Inhaltsstoffe,
da hiermit die statistische Wahrscheinlichkeit von Nebenwirkungen
abnimmt. Diese Überlegungen
gelten für
Gesichts- und Körperpuder
im Besonderen. Die Erreichung dieses Ziels wird dadurch erschwert,
dass die funktionellen Eigenschaften der Pudergrundlade erhalten
bleiben müssen.
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Ein
Blick auf die INCI-Deklarierungen der auf dem Markt befindlichen
kosmetischen Produkte belegt die Komplexizität der heutigen Puder-Rezepturen.
Die Rezepturen kosmetischer Puder dürfen gemäß den gesetzlichen Richtlinien
vieler Länder
nur an der gesunden Haut getestet und angewandt werden. Für kranke
Haut sowie Haut mit Barriere- und Verhornungsstörungen sind die Rezepturen
häufig völlig ungeeignet,
da diese Haut besonders empfindlich auf oberflächlich aufgetragene Fremdstoffe
reagiert. Eine neurodermitische Haut ist z. B. besonders durchlässig, d.
h. die Gefahr einer Sensibilisierung durch Konservierungsmittel,
Duftstoffe, synthetische Antioxidanzien ist sehr viel größer als
bei gesunder Haut. Gerade bei den genannten Barriere- und Verhornungsstörungen sowie
damit verbundener unreiner Haut besteht aber ein besonders Bedürfnis nach Make-up-
und Puderprodukten, um die zugrunde liegende Hautstörung optisch
zu kaschieren. Ideal wären
Make-up- und Puderprodukte, die einerseits die Haut optisch normal
erscheinen lassen und andererseits einen darunter verlaufenden Heilungsprozess nicht
behindern, sondern fördern.
Darüber
hinaus wäre
es wünschenswert,
die Austrocknung der Haut zu verhindern; sie erfolgt durch die Aufnahme
von Hautfetten durch die Pudergrundlage und die damit verbundene
Erhöhung
des transepidermalen Wasserverlustes (TEWL). Die Aufnahme von Hautfetten ist
aber nicht immer nachteilig, sondern ist in vielen Fällen, wie
z. B. bei fettreicher Akne-Haut, ausdrücklich erwünscht.
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Es
besteht daher ein offensichtlicher Bedarf nach einer Pudergrundlage,
die sowohl für
die gesunde als auch die kranke Haut gut verträglich ist, und hinsichtlich
ihrer Zusammensetzung den oben beschriebenen Zielvorstellungen weitestgehend
entspricht. D. h. es stellt sich die Aufgabe, eine allergen- und
irritationsfreie Puder-Rezeptur zu entwickeln, deren Hauptkomponenten
aus abdeckenden Stoffen, bevorzugt Pigmenten, und einem multifunktionellen Stoff
bestehen.
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Während die
abdeckenden Stoffe als Bestandteile von Pudergrundlagen praktisch
jedem Durchschnittsfachmann bekannt sind und ihre Eigenschaften
weitläufig
publiziert sind, ist das Finden eines multifunktionellen Stoffes
außerordentlich schwierig
und setzt eine genaue Spezifizierung der chemischen, physikalischen
und biologischen Eigenschaften des gesuchten Stoffes voraus. Eine
erste Voraussetzung ist es, dass der multifunktionelle Stoff die
Keimfreiheit der Pudergrundlage sicherstellt, und zwar auf eine
physiologisch verträgliche
Art und Weise. Danach sollte dieser Stoff pulverförmig in
die Pudergrundlage eingearbeitet werden können und sowohl in trockenem
als auch in feuchtem Zustand antimikrobiell wirksam sein, falls
die Pudergrundlage bei hoher Luftfeuchte Wasserdampf aus der Luft
aufnimmt. Das Molekulargewicht des Stoffes muss möglichst
klein sein, um bei der Aufnahme von Wasserdampf einen möglichst
hohen osmotischen Druck aufzubauen, der ebenfalls in hohem Maße antimikrobiell
wirkt. Sporen können
sich dann nicht entwickeln, bereits gebildete Bakterienzellen werden
dehydratisiert und sterben ab. Andererseits sollte der Stoff eine
antioxidative Eigenschaft gegenüber
aggressiven Radikalen haben, die unter anderem durch den Singulett-Sauerstoff-Anteil
der Luft erzeugt werden, um diese bereits an der Oberfläche der
Haut unschädlich
zu machen und Reaktionen mit Hautbestandteilen von vornherein zu
unterbinden. Zur Multifunktionalität gehört weiter die Verstärkung der
Haftwirkung der Puder-Pigmente an der Hautoberfläche. Die Haftung kann nur durch
eine Wechselwirkung mit dem Keratin der Haut geschehen; im Idealfall
sollte es möglich
sein, Wasserstoffbrücken
mit dem Keratin aufzubauen. Diese Eigenschaft käme auch dem polaren Charakter
der verwendeten Pigmente entgegen, da diese normalerweise aus Metalloxiden
wie z. B. Eisenoxid, Titandioxid, Siliziumdioxid, Aluminiumoxid
oder den Metallsalzen organischer und anorganischer Säuren bestehen.
Die Haftung der Pigmente auf der Haut würde folglich durch gleichzeitige
Interaktion des gesuchten Stoffes sowohl mit dem Keratin als auch
den Pigmenten gewährleistet
bzw. verstärkt werden.
Weiter werden antientzündliche
und juckreizstillende Eigenschaften gewünscht, um einerseits Reizungen
der Haut durch den künstlichen
oberflächlichen
Auftrag zu vermeiden und andererseits bereits vorliegende Reizungen
der Haut zu vermindern und den Heilungsprozess unter der Puderoberfläche zu fördern. Das
Wasseraufnahmevermögen
des gesuchten Stoffes muss gut sein, um den Auftrag auch beim Schwitzen
der Haut nicht zu destabilisieren. Andererseits dürfen Deckkraft,
Gleitvermögen
und Fließvermögen der
Pudergrundlage darunter nicht leiden. Die Herstellung von Kompaktpudern,
d. h. die Verpressung des losen Puders, darf bei dem Einsatz des
Stoffes nicht behindert werden, sondern sollte möglichst noch verbessert werden
können,
insbesondere wenn in der Pudergrundlage neben den abdeckenden Stoffen
auch hautpflegende lipophile Komponenten wie Öle und Fette verwendet werden.
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Die
Aufgabe, die genannten Eigenschaften in einer einzigen Substanz
zu vereinen, erschien bisher unlösbar.
Dies ist anhand der heute bekannten komplizierten Rezepturen leicht
nachzuvollziehen. Einfachere Rezepturen gibt es allenfalls nur dann, wenn
der Einsatzbereich des Puders eingeschränkt wird: Puder für die fettige
Haut, Puder für
die trockene Haut, Babypuder, Gesichtspuder, Fußpuder, Wundpuder, Rasierpuder,
Deodorant-Puder, Lidschattenpuder etc. Universelle Pudergrundlagen
mit multifunktionellen Stoffen, die eine Vielzahl der genannten
Einsatzbereiche einschließen
und sowohl bei gesunder als auch kranker oder gestörter Haut ohne
Nebenwirkungen (Sensibilisierungen, Irritationen) angewandt werden
können,
sind praktisch unbekannt.
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Da
die in der Kosmetik verwendeten Make-up Rezepturen in der Regel
Hilfsstoffe wie Konservierungsmittel, Mineralöle, Emulgatoren, Silikone,
Farbstoffe und andere nicht physiologische Stoffe enthalten, hat
es bisher auch keinen Sinn gemacht, bei Pudern, die oberflächlich häufig über dem Make-up
aufgetragen werden, grundsätzlich
andere Stoffe zu verwenden. Die Bedeutung der physiologischen Eigenschaften
von kosmetischen Inhaltsstoffen ist erst durch die Korneotherapie
offenbar geworden. Die Korneotherapie als Alternative zur Behandlung
von Hautkrankheiten mit pharmazeutischen Wirkstoffen ist naturgemäß kein Feld
für den
durchschnittlichen Kosmetik-Fachmann, da Therapien in der Regel
unter die Medizingesetzgebung fallen und nicht unter die Kosmetikverordnungen
einzelner Länder.
Auch der Gedanke der unterstützenden
Prävention
von Hautstörungen
ist der Kosmetik weitgehend wesensfremd, wenn man die Zusammensetzung kosmetischer
Produkte betrachtet und unter physiologischen Kriterien studiert.
Weiter entspricht es nicht der Denkweise des Durchschnittsfachmanns,
auf Hilfsstoffe zu verzichten, die z. B. eine möglichst lange Lagerstabilität ermöglichen,
aber physiologisch gesehen Fremdstoffe für die Haut darstellen und zu unerwünschten
Nebenwirkungen führen
können.
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Nun
hat sich überraschend
gezeigt, dass sowohl gesunde als auch kranke Haut sowie Haut mit vorübergehenden
oder persistenten Barrierestörungen
gleichermaßen
und ohne Nebenwirkungen mit einer universellen Pudergrundlage behandelt
werden können,
deren Hauptbestandteile in der Tat nur abdeckende Stoffe und ein
multifunktioneller Stoff sind.
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Als
multifunktioneller Stoff wurde Harnstoff gefunden. Dies erscheint
zunächst
ungewöhnlich,
da sich Harnstoff insbesondere in wässrigen Lösungen in das Ammoniumsalz
der Isocyansäure
umwandeln kann und in der Folge durch Hydrolyse Ammoniumcarbaminat
bildet. Dieser Vorgang ist für
viele, vor allem wasserhaltige kosmetische Präparate von Nachteil, da aus
der nichtionischen Verbindung ("Kohlensäurediamid") ein Salz entsteht.
Daher wird Harnstoff nur in dermatologischen Spezialpräparaten
eingesetzt. Bei einem Puder kann dieser Vorgang auch eintreten,
wenn es Wasser aus der Luft aufnimmt und somit die Gefahr einer
mikrobiologischen Besiedlung besteht. Wenn in diesem Fall Isocansäure entsteht, ist
dies im Gegensatz zu Cremes nicht nachteilig, da Isocyansäure mit
den Protein- und Aminosäurestrukturen
der Mikroorganismen unter Bildung von Carbamoyl-Derivaten (H2N-CO-) regieren kann und diese damit schädigt bzw.
die Mikroorganismen abtötet. Auf
der anderen Seite wird der durch das geringe Molekulargewicht von
Harnstoff aufgebaute, bereits hohe osmotische Druck durch die oben
beschriebene Zersetzung nochmals verdoppelt. Es reichen daher geringe
Beimengungen von Harnstoff aus, um einen antimikrobiellen Effekt
zu erreichen. Harnstoff kann sich andererseits mit dem Keratin der
Haut und den Pigmenten der Pudergrundlage mittels Wasserstoffbrücken verbinden
und bewirkt so eine Haftungsverstärkung der Pigmente. Harnstoff
ist juckreizstillend, antiseptisch, antientzündlich, gegen aggressive (Sauerstoff-)Radikale
wirksam und fördert
den Heilungsprozess kranker Haut. Die Deckkraft von Pigmenten wird
nicht beeinflusst, das Gleitvermögen
loser Puder verbessert and andererseits die Kohäsion von Kompaktpudern entscheidend
verstärkt.
Die statische Elektrizität
loser Puder wird herabgesetzt und damit die Neigung zum Stäuben vermindert.
Harnstoff ist ein körpereigener
Stoff, nicht toxisch für
die Haut, nicht allergen und bewirkt auch keine Irritationen wie
sie von den typischen, heute verwendeten Konservierungsmitteln bekannt
sind.
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Als
völlig
neu und überraschend
hat sich eine weitere Eigenschaft der Pudergrundlage herausgestellt:
Wie eingangs beschrieben, nehmen Puder leicht Fettstoffe, d. h.
unter anderem auch Sebumbestandteile, auf. Dies ist bei fettiger
Haut erwünscht, um
das Glänzen
zu vermindern; bei Haut mit Barriere- und Verhornungsstörungen ist
dies aber ein großer
Nachteil, da die Haut durch ihren ausgedünnten Lipidmantel verstärkt Feuchte
verliert und noch weiter austrocknet. Genau diese Austrocknung wird durch
Harnstoff wirksam verhindert, da er an der Hautoberfläche zu einer
effektiven Feuchtigkeitsbindung führt.
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Der
Zusatz von Harnstoff und der Verzicht auf alle weiteren Hilfsstoffe
ist hinsichtlich der Pudergrundlage neu in der dermatologischen
Kosmetik, d. h. einer Kosmetik deren Zusammensetzung auf streng
dermatologischen Überlegungen
basiert. Ein großer
Vorteil besteht darin, dass die Pudergrundlage aufgrund ihrer Eigenschaften
nicht nur im dekorativen kosmetischen Bereich, sondern auch in der Hautpflege
und für
dermatologische Zwecke eingesetzt werden kann. Zusammengefasst hat
die universelle Pudergrundlage, bestehend aus abdeckenden Stoffen
und Harnstoff, viele vorteilhafte Eigenschaften. Sie wirkt:
- – antimikrobiell
- – antiseptisch
- – antiinflammatorisch
- – feuchtigkeitsbindend
(wichtig bei trockener Haut)
- – fettaufnehmend
(wichtig bei fettender Haut)
- – juckreizstillend
- – radikalhemmend
(antioxidativ)
- – abdeckend
und/oder hauttönend
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Die
Pudergrundlage kann angewandt werden:
- – bei Barrierestörungen
- – bei
Verhornungsstörungen
- – bei
kranker und gestörter
Haut im Allgemeinen
- – im
Rahmen der Korneotherapie
- – bei
gesunder Haut
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Die
Pudergrundlage ist nicht:
und
schützt
die Haut nicht zuletzt aufgrund der enthaltenen Pigmente ganz oder
teilweise vor schädigenden
UV-Strahlen.
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Die
erfindungsgemäße universelle
Pudergrundlage besteht demnach hauptsächlich aus abdeckenden Stoffen
(1), bevorzugt mineralischen Pigmenten und indifferenten organischen
Stoffen, und Harnstoff (2). Neben den Hauptbestandteilen können gegebenenfalls
zusätzliche
hautpflegende Lipide (3), hinzugefügt werden. Im Einzelnen kommen
z. B. die folgenden Stoffe in Frage:
- (1) Abdeckende
Stoffe, wie z. B.: Magnesiumoxid, Magnesiumcarbonat, Magnesiumaluminiumsilikat,
Magnesiumstearat, Magnesium-12-hydroxystearat, Magnesiumisostearat,
Magnesiumpalmitat, Magnesiumsilikat, Calciumaluminiumborosilikat,
Calciumcarbonat, Calciumpalmitat, Calciumstearat, Calciumisostearat,
Calciumaluminiumsilikat, Calcium-12-hydroxystearat, Calciumsulfat, Cromoxid,
Bariumsulfat, Zinkoxid, Zinkcarbonat, Zinkstearat, Zinkpalmitat,
Zinnoxid, Titandioxid, Eisenoxid, Eisenoxidhydrate, Eisenhexacyanoferrat,
Wismutoxychlorid, Aluminiumoxid, Aluminiumoxidhydrate, Aluminiumsilikate,
Aluminiumstearat, Aluminiumpalmitat, Aluminiumisostearat, Siliciumdioxid,
Bornitnd, Manganammoniumdiphosphat, Manganphosphat, Kreide, Glimmer,
Kaolin, Tonerde, Tonerdehydrate, Gesteinsmehle, Aluminium, Kohlenstoff,
Gold, Silber, Schwefel; Magnesium-, Calcium-, Aluminium- und Zinksalze
der Myristin-, Laurin-, Undecan-, Undecylensäure. Zu den abdeckenden Stoffen
gehören
auch indifferente organische Stoffe, wie z. B. Polyamide, d.h. die
Polymerisationsprodukte aus Dicarbonsäuren und Diaminen; Beispiel
Nylon-6, Nylon-12.
- (2) Harnstoff
- (3) hautpflegende Lipide, wie z. B.: Jojobaöl, Isopropylpalmitat, Isopropylstearat,
Isopropylmyristat, Triolein, Ölsäureethylester,
Isostearinsäureester,
Palmitinsäurecetylester,
mittelkettige gesättigte
Triglyceride (MCT), Octyldodecanol, Octylstearat, Octyldodecylstearoylstearat,
Cetylalkohol, Phosphatidylcholin, hydriertes Phosphatidylcholin,
Mono-, Di-, Tri- und Polyglyceride der Rizinol-, 12-Hydroxystearin-,
11-Hydroxypalmitin-
und Ölsäure, Rizinusöl, gehärtetes Rizinusöl, Rizinolsäureoctyldodecylester,
12-Hydroxystearinsäureoctylester,
Bienenwachs, Japanwachs, Carnaubawachs, Kakaobutter, Sheabutter,
Squalen, Squalan, Cholesterin, Phytosterole, Lanolin, Lanolinalkohole
und deren Derivate, Ceramide, Sphingolipide, Sphinganin, Sphingosin,
Sphingomyelin, C12-C15 Alkylbenzoat, Linolsäuremethyl- und -ethylester,
Linolsäuremono-,
di- und triglyceride, sowie natürliche
fette Öle,
wie z. B. Avocadoöl
und Extrakte (Unverseifbares), Weizenkeimöl, Macadamianussöl, Sanddornöl, Aprikosenkernöl, Mandelöl, Hanföl, Leinsamenöl, Sesamöl, Olivenöl, Sonnenblumenöl, Erdnussöl in natürlicher
und hydrierter Form.
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Die
universelle Pudergrundlage kann als loser Puder oder auch verpresst
in Form von Pudersteinen (Kompaktpuder) eingesetzt werden.
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Die
Zusammensetzung der neuen universellen Pudergrundlage wird in den
folgenden Beispielen verdeutlicht. Die Puder können aufgrund ihrer Zusammensetzung
vorteilhaft sowohl in der Kosmetik als auch in der Dermatologie
angewandt werden.
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Beispiel 1: Universal-Pudergrundlage
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41,5
g Pigmente, bestehend aus 10 g Kaolin, 5 g Glimmer, 3 g Magnesium-12-hydroxystearat,
1 g Titandioxid, 0,5 g Eisenoxid, 2 g Siliziumdioxid, 20 g Nylonpulver,
bevorzugt in einer Korngrößenverteilung
von 1–10 μm, werden
mit 0,4 g Harnstoff, bevorzugt in mikronisierter Form, in einem
hochtourigen Pulvermischer in einer Mischzeit von 1 bis 60 Minuten,
bevorzugt 10 Minuten intensiv gemischt und danach portionsweise
in Puderdosen abgefüllt.
Die Gesamtkeimzahl (KBE) beträgt
nach 7 Tagen Liegen an der Luft mit unterschiedlichen Feuchtegehalten: < 10 KBE/g, d. h.
die Pudergrundlage ist sowohl unter kosmetischen als auch dermatologischen
Gesichtspunkten als praktisch keimfrei anzusehen.
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Beispiel 2: Universal-Pudergrundlage – mit hautpflegendem
Lipid
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42,7
g Pigmente, bestehend aus 20 g weiße Tonerde, 5 g Aluminiumstearat,
10 g Magnesiumstearat, 0,7 g Eisenoxid, 5 g Siliziumdioxid, bevorzugt
in einer Korngrößenverteilung
von 1–10 μm, werden
mit 0,3 g Harnstoff, bevorzugt in mikronisierter Form, und 0,4g
Jojobaöl
in einem hochtourigen Pulvermischer in einer Mischzeit von 1 bis
60 Minuten, bevorzugt 10 Minuten intensiv gemischt und danach portionsweise in
Puderdosen abgefüllt.
Die Gesamtkeimzahl (KBE) beträgt
nach 7 Tagen Liegen an der Luft mit unterschiedlichen Feuchtegehalten: < 10 KBE/g, d. h.
die Pudergrundlage ist sowohl unter kosmetischen als auch dermatologischen
Gesichtspunkten als praktisch keimfrei anzusehen.
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Beispiel 3: Universal-Pudergrundlage – mit hautpflegendem
Lipid
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62,8
g Pigmente, bestehend aus 12 g Kaolin, 8 g Magnesiumstearat, 10
g Glimmer, 2 g Titandioxid, 0,8 g Eisenoxid, 30 g Nylonpulver, bevorzugt
in einer Korngrößenverteilung
von 1–10 μm, werden
mit 0,5 g Harnstoff, bevorzugt in mikronisierter Form, und 0,6 g hydriertem
Phosphatidylcholin in einem Pulvermischer in einer Mischzeit von
1 bis 60 Minuten, bevorzugt 10 Minuten intensiv gemischt und danach
portionsweise in Puderdosen abgefüllt. Die Gesamtkeimzahl (KBE)
beträgt
nach 7 Tagen Liegen an der Luft mit unterschiedlichen Feuchtegehalten: < 10 KBE/g, d. h.
die Pudergrundlage ist sowohl unter kosmetischen als auch dermatologischen
Gesichtspunkten als praktisch keimfrei anzusehen.
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Die
exemplarisch beschriebenen Pudergrundlagen können für die Behandlung von Gesicht, Händen, Füßen und
des ganzen Körpers
angewandt werden. Die Haut kann dabei hinsichtlich ihres Fettgehaltes
fettarm bis fettreich und hinsichtlich ihres Feuchtigkeitsgehaltes
trocken bis feucht sein. Die Pudergrundlagen sind geeignet für die gesunde Haut,
für Haut
mit Barrierestörungen
(Neurodermitis, Psoriasis etc.), für Akne-Haut, für Haut mit
Verhornungsstörungen,
für kranke
Haut ganz allgemein und für
die korneotherapeutische Behandlung.
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Die
Pigmente der Pudergrundlagen können in
beschichteter Form vorliegen. Beispiele: Glimmer, beschichtet mit
Titandioxid oder Eisenoxid, Glimmer beschichtet mit Titandioxid
und Eisenoxid; Siliziumdioxid beschichtet mit Titandioxid oder Eisenoxid,
Siliziumdioxid beschichtet mit Titandioxid und Eisenoxid.
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Die
universellen Pudergrundlagen können gegebenenfalls
weiterverarbeitet werden und dementsprechend auch als Ausgangsmaterial
für medizinische
Puder dienen, die zusätzliche
pharmazeutische Wirkstoffe enthalten. Als solche kommen beispielhaft
in Betracht:
Vitamin E-acetat und -palmitat, Alfacalcidol,
Calcitriol, Colecalciferol, Ergocalciferol, Transcalcifediol, Calciprotriol,
Calcifediol, Viamin D3, Panthenol, Pantothensäure, Biotin, juckreizstillende
Lokalanästhetika
(z. B. Lidocain, Benzocain, Polidocanol, Isoprenalin, Crotamiton,
Quinisocain), juckreizstillende H1-Antihistaminika (z. B. Meclozin,
Cetirizin, Promethazin, Diphenhydramin, Chlophenoxamin, Doxylamin,
Pheniramin, Brompheniramin, Dexchlorpheniramin, Bamipin, Clemastin,
Dimetinden, Mebhydrolin, Loratadin, Oxatomid, Terfenadin, Astemizol),
Antimykotika (z. B. Econazol, Bifonazol, Isoconazol, Oxiconazol,
Tioconazol, Fenticonazol, Clotrimazol, Miconazol, Ketoconazol, Itraconazol,
Fluconazol, Sertaconazol, Terbinafin, Naftifin, Omoconazol, Tolnaftat, Amorolfin,
Amphotericin B, Nystatin, Natamycin, Griseofulvin, Flucytosin, Ciclopirox,
Tolciclat, Undecylensäure),
antiinflammatorisch wirkende Stoffe (z. B. Glucocorticoide und deren
Derivate wie Triamcinolonacetonid; Bufexamac, Gerbstoffe, Bisabolol,
Ammoniumbituminosulfonat, Acetylsalicylsäure, Allantoin), Immunsuppressiva
(z. B. Methotrexat, Ciclosporin), Antiinfektiva (z. B. Clindamycin,
Tetracycline), Antiseptika (z. B. Chlorhexidin, Benzalkoniumchlorid, 8-Hydroxychinoline,
Ethacridin, Hexetidin, Acriflaviniumchlorid, Benzoxoniumchlorid,
Bibrocathol, Dequaliniurnsalze, Azelainsäure, Resorcin, Triclosan, Farnesol,
Diglycerinmonocaprinat, kolloidales Silber, Silberchlorid, Gentamycin,
Salicylsäure,
Benzoylperoxid), Virustatika (z. B. Aciclovir, Penciclovir, Foscarnet-Natrium,
Idoxuridin, Trifluridin, Tromantadin, Vidarabin), Adstringentien
(z. B. Tannin, Eichenrindeextrakt, Wismutgallat), Pflanzenöle mit spezifischen Wirkungen
(z. B. Rosmarinöl,
Kamillenöl,
Salbeiöl, Calendulaöl, Lavendelöl, Johanniskrautöl, Melissenöl, Teebaumöl, Zedernholzöl, Zypressenöl), Öle mit einem
hohen Gehalt an veresterten hochungesättigten (essenziellen) Fettsäuren (z.
B. Nachtkerzenöl, Johannisbeerkernöl, Borretschöl, Hagebuttenöl, Sojaöl, Fischöl) sowie
barrierestabilisierende Säuren
(z. B. Linolsäure,
12-Hydroxystearinsäure,
Stearinsäure,
Isostearinsäure,
Palmitinsäure,
11-Hydroxypalmitinsäure
und in niedriger Dosierung auch Ölsäure, Proteinhydrolysatkondensate
(z. B. Palmitoylweizenproteinhydrolysat, Dipalmitoylhydroxyprolin,
N-Palmitoylglutaminsäure),
Hyaluronsäure)
und Einzelstoffe mit speziellen Wirkungen (z. B. 1,2-Dithiacyclopentan-3-valeriansäure, Adapalen,
Ammoidin, Tioxolon, Minoxidil, Fluorouracil) sein.
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Beispiel 4: Medizinischer
Puder
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62,8
g Pigmente, bestehend aus 12 g Kaolin, 8 g Magnesiumstearat, 10
g Glimmer, 2 g Titandioxid, 0,8 g Eisenoxid, 30 g Nylonpulver, bevorzugt
in einer Korngrößenverteilung
von 1–10 μm, werden
mit 0,5 g Harnstoff, bevorzugt in mikronisierter Form, und 0,6 g Lidocain
in einem Pulvermischer in einer Mischzeit von 1 bis 60 Minuten,
bevorzugt 10 Minuten intensiv gemischt und danach portionsweise
in Puderdosen abgefüllt.