Aufgabe
der vorliegenden Erfindung war es, hautpflegende Zubereitungen und
Zubereitungen zur Pflege der Haut zur Verfügung zu stellen, wobei die
Zubereitungen das Kör peräußere pflegen
und verschönern sollten.
Dabei sollten die Zubereitungen insbesondere auch die Hautfeuchtigkeit
verbessern.
Es
hat sich überraschenderweise
herausgestellt, daß eine
kosmetische Zubereitung, dadurch gekennzeichnet, daß sie eine
kosmetisch wirksame Menge an Lotusblüten-Extrakt enthält, den
Nachteilen des Standes der Technik abhilft.
Die
Verwendung erfindungsgemäßer Zubereitungen
mit einem kosmetisch wirksamen Gehalt an Lotusblüten-Extrakt – z. B.
in Form der genannten Beispiele – führt in überraschender Weise zu einer
erheblichen Verbesserung des Aussehens der Haut, insbesondere werden
durch Anwenden erfindungsgemäßer Zubereitungen
- • die
Barriereeigenschaften der Haut erhalten oder wiederhergestellt,
- • besser
der Hautaustrocknung entgegengewirkt sowie
- • die
Haut besser vor Umwelteinflüssen
geschützt.
Durch
die Verwendung erfindungsgemäßer Zubereitungen
wird ferner die Hautfeuchtigkeit und die Tiefenfeuchtigkeit der
Haut gesteigert, wobei diese hautbefeuchtende Pflege-Wirkung und der Schutz
vor Feuchtigkeitsverlust über
mehrere Stunden bzw. sogar über
den ganzen Tag oder noch länger
anhält.
Erfindungsgemäß ist daher
auch die Verwendung kosmetischer Zubereitungen, die eine kosmetisch wirksame
Menge an Lotusblüten-Extrakt
enthalten, zur Steigerung der Hautfeuchtigkeit bzw. zur Befeuchtung der
Haut.
Die
erfindungsgemäßen Zubereitunge
eignen sich darüber
hinaus hervorragend zur Pflege sensibler Haut.
Es
war ferner überraschend,
dass durch Anwenden erfindungsgemäßer Zubereitungen die Elastizität der Haut,
der Haare und/oder der Nägel
und daher Cellulite bzw. das Erscheinungsbild der sog. „Orangenhaut" verbessert wird.
Die
Hautfeuchtigkeit läßt sich
mit Hilfe von Corneometermessungen ermitteln. Das Verfahren wird
im folgenden beispielhaft stichpunktartig erläutert:
- • Akklimatisierung
von mindestens 30 Minuten unter Standardklimabedingungen (21,5 ± 1 °C und 45 ± 5 % relativer
Luftfeuchte),
- • 1.
Messung vor Anwendung,
- • einmalige,
kontrollierte Anwendung,
- • 2.
Messung zwei Stunden nach der Anwendung.
Bevorzugt
enthalten kosmetische oder dermatologische Zubereitungen gemäß der Erfindung
0,001 bis 20 Gew.-%, bevorzugt 0,1 bis 15 Gew.-%, besonders bevorzugt
1 bis 10 Gew.-% an Lotusblüten-Extrakt, jeweils
bezogen auf das Gesamtgewicht der Zubereitung.
Lotusblüten-Extrakt
im Sinne der vorliegenden Erfindung wird aus den Blüten botanisch
bekannter Lotusarten (Nelumbo nucifera, Familie Nelumbonaceae) wie
z. B. Indischem Lotus (Nelumbo nucifera L.) durch Extraktion gewonnen.
Dazu
werden frische und/oder getrocknete Blüten, beispielsweise nach einem
der folgenden bekannten Verfahren extrahiert:
Fluidextrakt
1:1 in 25 %-igem Ethanol,
Tinktur 1:10 in 45 %-igem Ethanol,
Urtinktur:
Zubereitung von 1.000 mL Urtinktur aus 400 Teilen feuchter Pflanzenmasse
(bestehend aus 100g Festanteil und 300 ml Pflanzensaft) und 730
ml Ethanol
Besonders
vorteilhaft sind Extrakte, welche bei Raumtemperatur mit einem zirkulierenden
Glycerin/Wasser-Gemisch gewonnen werden, wobei vorteilhaft etwa
1 kg Extrakt aus ca. 0,1 kg Trockenmaterial erhalten wird (10 kg
Frischpflanze entsprechen etwa 1 kg Trockenmaterial).
Die
Liste der genannten Extraktionsverfahren soll selbstverständlich nicht
limitierend sein. Erfindungsgemäße Lotusblüten-Extrakt
sind auf zahlreichen, an sich bekannten Wegen erhältlich.
Zur Herstellung der Extrakte sind auch neue Wege prinzipiell denkbar.
Wesentlich dabei ist, daß die
Lotusblüten-Extrakt
die erfindungsgemäßen Eigenschaften
zeigen.
Typischerweise
enthält
erfindungsgemäßer Lotusblüten-Extrakt
einige oder alle der folgenden Inhaltsstoffe: Flavonoide (Glucoside
von Quercitin, Kämpferol),
Sterole, Tannine, Aminosäuren, ätherische Öle.
Insbesondere
vorteilhaft im Sinne der vorliegenden Erfindung sind Lotusblüten-Extrakte
der Fa. Botanica sowie Lotus Nelumbium Nelumbo HG der Fa. Alban
Muller.
Die
kosmetischen Zubereitungen gemäß der Erfindung
stellen bevorzugt Emulsionen dar.
Die
kosmetischen Zubereitungen gemäß der Erfindung
können
vorteilhaft einen oder mehrere Siliconemulgatoren enthalten, insbesondere
wenn die Zubereitungen in Form von Wasser-in-Silicon-Emulsionen oder
Silicon-in-Wasser-Emulsion vorliegen.
Erfindungsgemäß können der
oder die Siliconemulgatoren vorteilhaft aus der Gruppe der grenzflächenaktiven
Substanzen aus der Gruppe der Alkylmethiconcopolyole und/oder Alkyl-Dimethiconcopolyole
gewählt
werden, insbesondere aus der Gruppe der Verbindungen, welche gekennzeichnet
sind durch die folgende chemische Struktur:
bei welcher
X und Y unabhängig
voneinander gewählt
werden aus der Gruppe H sowie der verzweigten und unverzweigten
Alkylgruppen, Acylgruppen und Alkoxygruppen mit 1–24 Kohlenstoffatomen,
p eine Zahl von 0–200
darstellt, q eine Zahl von 1–40
darstellt, und r eine Zahl von 1–100 darstellt.
Ein
Beispiel für
besonders vorteilhaft im Sinne der vorliegenden Erfindung zu verwendende
Silikonemulgatoren sind Dimethiconcopolyole, welche von der Gesellschaft
Degussa AG unter den Warenbezeichnungen ABIL® B
8842, ABIL® B
8843, ABIL® B
8847, ABIL® B
8851, ABIL® B
8852, ABIL® B
8863, ABIL® B
8873 und ABIL® B
88183 verkauft werden.
Ein
weiteres Beispiel für
besonders vorteilhaft im Sinne der vorliegenden Erfindung zu verwendende Silikonemulgatoren
ist das Cetyl PEG/PPG-10/1 Dimethicone, welches von der Gesellschaft
Degussa AG unter der Warenbezeichnung ABIL® EM
90 verkauft wird.
Ein
weiterer besonders vorteilhaft im Sinne der vorliegenden Erfindung
zu verwendender Silikonemulgator ist das Cyclomethicon Dimethiconcopolyol,
welches von der Gesellschaft Goldschmidt AG unter der Warenbezeichnung
ABIL® EM
97 verkauft wird.
Weiterhin
hat sich als ganz besonders vorteilhaft der Emulgator Laurylmethiconcopolyol
herausgestellt, welcher unter der Warenbezeichnung Dow Corning® 5200
Formulation Aid von der Gesellschaft Dow Corning Ltd. erhältlich ist.
Die
Gesamtmenge an Siliconemulgatoren in den erfindungsgemäßen kosmetischen
Zubereitungen wird vorteilhaft aus dem Bereich von 0,1 bis 10,0
Gew.-%, bevorzugt 0,5 bis 5,0 Gew.-% gewählt, jeweils bezogen auf das
Gesamtgewicht der Zubereitungen.
Die
kosmetischen Zubereitungen gemäß der Erfindung
können
ferner vorteilhaft einen oder mehrere grenzflächenaktive Polyether enthalten,
insbesondere wenn die Zubereitungen in Form von Wasser-in-Silicon-Emulsionen
oder oder Silicon-in-Wasser-Emulsion
vorliegen:
Vorteilhaft im Sinne der vorliegenden Erfindung
sind die in den Chemical Abstracts mit der Registaturnummer 78336-31-9
bezeichneten Polyether, welche die chemische Bezeichnung Polyethylenglycoldi(polydodecylenglycol)ether
tragen und beispielsweise als PEG-45 (dodecyl glycol) copolymer
unter der Marke Elfacos® ST 9 (mittleres Molekulargewicht
ca. 4 000 g/mol) bzw. als PEG-22 (dodecyl glycol) copolymer unter
der Marke Elfacos® ST 37 (mittleres Molekulargewicht
ca. 2 300 g/mol) von der Gesellschaft Akzo Nobel Chemicals GmbH verkauft
werden.
Die
Gesamtmenge an den grenzflächenaktiven
Polyethern in den fertigen kosmetischen Zubereitungen wird vorteilhaft
aus dem Bereich von 0,1 bis 30 Gew.-%, bevorzugt 0,25 bis 5,0 Gew.-%
insbesondere 0,75 bis 3,5 Gew.-% gewählt, jeweils bezogen auf das
Gesamtgewicht der Zubereitungen.
Es
ist ferner vorteilhaft im Sinne der vorliegenden Erfindung, Polyethylenglycol-30-Dipolyhydroxystearat
(PEG-30-Dipolyhydroxystearat), welches von der Gesellschaft Uniqema
unter der Handelsbezeichnung ARLACEL® P135
verkauft wird, als grenzflächenaktive
Substanz zu verwenden, insbesondere wenn die Zubereitung in Form
einer Wasser-in-Öl-Emulsion
vorliegt. Darüber
hinaus kann PEG-30-Dipolyhydroxystearat – ebenso wie andere W/O-Emulgatoren – aber auch
vorteilhaft als Filmbildner eingesetzt werden, z. B. um die Wirkung
von Lotusblütenextrakt
zu verlängern.
Es
ist vorteilhaft, die erfindungsgemäßen Zusammensetzungen abzupuffern.
Vorteilhaft ist ein pH-Bereich von 3,5 bis 7,5. Besonders günstig ist
es, den pH-Wert in einem Bereich von 4,0 bis 6,5 zu wählen.
Die
erfindungsgemäßen kosmetischen
Formulierungen können
wie üblich
zusammengesetzt sein und zur Behandlung der Haut und/oder der Haare
im Sinne der pflegenden Kosmetik dienen. Sie können aber auch in Schminkprodukten
in der dekorativen Kosmetik eingesetzt werden.
Besonders
bevorzugt stellen die erfindungsgemäßen Zubereitungen O/W-Emulsionen
dar.
Die
Bestandteile der Ölphase
der erfindungsgemäßen Zubereitungen
werden vorteilhaft gewählt
aus der Gruppe der Fettsäuretriglyceride,
namentlich der Triglycerinester gesättigter und/oder ungesättigter,
verzweigter und/oder unverzweigter Alkancarbonsäuren einer Kettenlänge von
8 bis 24, insbesondere 12 bis 18 C-Atomen. Besonders vorteilhaft
im Sinne der vorliegenden Erfindung ist Capryl-Caprinsäuretriglycerid
(INCI: caprylic/capric triglyceride) zu verwenden.
Die
Fettsäuretriglyceride
können
vorteilhaft gewählt
werden aus der Gruppe der synthetischen, halbsynthetischen und natürlichen Öle, wie
z. B. Olivenöl,
Sonnenblumenöl,
Sojaöl,
Erdnußöl, Rapsöl, Mandelöl, Palmöl, Kokosöl, Rizinusöl, Weizenkeimöl, Traubenkernöl, Distelöl, Nachtkerzenöl und dergleichen
mehr.
Vorteilhaft
enthält
die Ölphase
ein oder mehrere Mineralöle.
Die Ölphase kann
im Sinne der vorliegenden Erfindung ferner vorteilhaft Substanzen
aus der Gruppe der Ester aus gesättigten
und/oder ungesättigten,
verzweigten und/oder unverzweigten Alkancarbonsäuren einer Kettenlänge von
3 bis 30 C-Atomen und gesättigten
und/oder ungesättigten,
verzweigten und/oder unverzweigten Alkoholen einer Kettenlänge von
3 bis 30 C-Atomen sowie aus der Gruppe der Ester aus aromatischen
Carbonsäuren
und gesättigten
und/oder ungesättigten,
verzweigten und/oder unverzweigten Alkoholen einer Kettenlänge von
3 bis 30 C-Atomen enthalten. Solche Esteröle können dann vorteilhaft gewählt werden aus
der Gruppe Isopropylpalmitat, Isopropylstearat, n-Butylstearat, n-Hexyllaurat,
Isooctylstearat, Isononylstearat, Isononylisononanoat, 2-Ethylhexylpalmitat,
2-Hexyldecylstearat, 2-Octyldodecylpalmitat, Erucylerucat sowie
synthetische, halbsynthetische und natürliche Gemische solcher Ester,
wie z. B. Jojobaöl.
In
einer bevorzugten Ausführungsform
weist die Ölphase
ferner einen Gehalt an cyclischen und/oder linearen Silikonölen auf.
Vorteilhaft
werden Cyclomethicone, insbesondere Octamethylcyclotetrasiloxan,
Cyclomethicone D5 und/oder Cyclomethicone D6 eingesetzt. Ein weiteres
vorteilhaftes Silikonöl
ist Dimethicon (auch: Dimethylpolysiloxan bzw. Polydimethylsiloxan
mit der INCI-Bezeichnung Dimethicone).
Aber
auch andere Silikonöle
sind vorteilhaft im Sinne der vorliegenden Erfindung zu verwenden,
beispielsweise Hexamethylcyclotrisiloxan, Poly(methylphenylsiloxan),
Phenyltrimethicon, Phenyldimethicon, Hexamethylcyclotrisiloxan,
Polydimethylsiloxan, Poly-(methylphenylsiloxan),
Cetyldimethicon, Behenoxydimethicon.
Es
ist aber auch vorteilhaft, Silikonöle ähnlicher Konstitution wie der
vorstehend bezeichneten Verbindungen zu wählen, deren organische Seitenketten
derivatisiert, beispielsweise polyethoxyliert und/oder polypropoxyliert
sind. Dazu zählen
beispielsweise Polysiloxan-polyalkyl-polyether-copolymere wie das
Cetyl-Dimethicon-Copolyol.
Ferner
vorteilhaft im Sinne der vorliegenden Erfindung ist es, Fett- und/oder
Wachskomponenten einzusetzen, beispielsweise um eine vorteilhafte
Textur zu erreichen. Diese Wachskomponenten werden vorteilhaft gewählt aus
der Gruppe der pflanzlichen Wachse, tierischen Wachse, Mineralwachse
und petrochemischen Wachse. Erfindungsgemäß günstig sind beispielsweise Candelillawachs,
Carnaubawachs, Japanwachs, Lecithin, Wollwachsalkohol, Wollwachs,
Espartograswachs, Korkwachs, Guarumawachs, Reiskeimölwachs,
Zuckerrohrwachs, Beerenwachs, Ouricurywachs, Montanwachs, Jojobawachs,
Shea Butter, Bienenwachs, Schellackwachs, Kakaobutter, Lanolin (Wollwachs),
Bürzelfett,
Ceresin, Ozokerit (Erdwachs), Paraffinwachse und Mikrowachse.
Weitere
vorteilhafte Fett- und/oder Wachskomponenten sind chemisch modifzierte
Wachse und synthetische Wachse, wie beispielsweise die unter den
Handelsbezeichnungen Syncrowax HRC (Glyceryltribehenat), und Syncrowax
AW 1C (C18–36-Fettsäure) bei
der CRODA GmbH erhältlichen
sowie Montanesterwachse, Sasolwachse, hydrierte Jojobawachse, synthetische
oder modifizierte Bienenwachse (z. B. Dimethicon Copolyol Bienenwachs
und/oder C30–50-Alkyl
Bienenwachs), Polyalkylenwachse, Polyethylenglykolwachse, aber auch
chemisch modifzierte Fette, wie z. B. hydrierte Pflanzenöle (beispielsweise
hydriertes Ricinusöl
und/oder hydrierte Cocosfettglyceride), Triglyceride, wie beispielsweise
Trihydroxystearin, Fettsäuren,
Fettsäureester und
Glykolester, wie beispielsweise C20–40-Alkylstearat,
C20–40-Alkylhydroxystearoylstearat
und/oder Glykolmontanat. Weiter vorteilhaft sind auch bestimmte
Organosiliciumverbindungen, die ähnliche
physikalische Eigenschaften aufweisen wie die genannten Fett- und/oder
Wachskomponenten, wie beispielsweise Stearoxytrimethylsilan. Weitere
erfindungsgemäß vorteilhafte
Fett- und/oder Wachskomponenten sind die in der EP-1343860-A1 beschriebenen,
insbesondere Sheabutter, welche mit unverseifbarem Material (wie
beispielsweise Triterpenalkoholen) angereichert wurde.
Erfindungsgemäß können die
Fett- und/oder Wachskomponenten sowohl einzeln als auch im Gemisch vorliegen.
Die
Bestandteile der Ölphase
können
beliebige Abmischungen von Öl-,
Fett- und/oder Wachskomponenten darstellen.
Ferner
ist es vorteilhaft im Sinne der vorliegenden Erfindung, wenn die
Zubereitungen einen oder mehrere Fettalkohole enthalten. Bevorzugter
Fettalkohol ist der Cetylalkohol. Die Gesamtmenge an einem oder mehreren
Fettalkoholen in den fertigen kosmetischen oder dermatologischen
Zubereitungen wird vorteilhaft aus dem Bereich von 0,1 bis 10,0
Gew.-%, bevorzugt 0,5 bis 6,0 Gew.-% gewählt, jeweils bezogen auf das Gesamtgewicht
der Zubereitungen.
Die
Zubereitungen im Sinne der vorliegenden Erfindung können auch
in Form von Gelen vorliegen, bespielsweise als Hydro-, Lipo-, Oleo-
oder Tensidgel.
Im
technischen Sinne versteht man unter dem Begriff „Gel" ein relativ formbeständiges,
leicht verformbares disperses System aus zumindest zwei Komponenten,
welches in der Regel aus einem – meist
festen – kolloid
zerteilten Stoff aus langkettigen Molekülgruppierungen (z. B. Gelatine,
Kieselsäure,
Polysaccharide) als Gerüstbildner
und einem flüssigen
Dispersionsmittel (z. B. Wasser) besteht. Der kolloidal zerteilte
Stoff wird oft als Verdickungs- oder Geliermittel bezeichnet. Er
bildet ein räumliches
Netzwerk im Dispersionsmittel, wobei einzelne kolloidal vorliegende
Partikel über
elektrostatische Wechselwirkung miteinander mehr oder weniger fest
verknüpft
sein können.
Das Dispersionsmittel, welches das Netzwerk umgibt, zeichnet sich
durch elektrostatische Affinität
zum Geliermittel aus, d. h., ein vorwiegend polares (insbesondere
hydrophiles) Geliermittel geliert vorzugsweise ein polares Dispersionsmittel
(insbesondere Wasser), wohingegen ein vorwiegend unpolares Geliermittel
vorzugsweise unpolare Dispersionsmittel geliert.
Starke
elektrostatische Wechselwirkungen, welche beispielsweise in Wasserstoffbrückenbindungen zwischen
Geliermittel und Dispersionsmittel, aber auch zwischen Dispersionsmittelmolekülen untereinander verwirklicht
sind, können
zu starker Vernetzung auch des Dispersionsmittels führen. Hydrogele
können
zu fast 100 % aus Wasser bestehen (neben beispielsweise ca. 0,2
bis 1,0 % eines Geliermittels) und dabei durchaus feste Konsistenz
besitzen.
In
der kosmetischen Galenik sind ferner auch Lipogele und Oleogele
(aus Wachsen, Fetten und fetten Ölen)
sowie Carbogele (aus Paraffin oder Petrolatum) geläufig. In
der Praxis unterscheidet man Oleogele, welche praktisch wasserfrei
vorliegen, und Hydrogele, welche praktisch fettfrei sind. Meistens
sind Gele durchsichtig. In der kosmetischen Galenik zeichnen sich
Gele in aller Regel durch halbfeste, oft fließfähige Konsistenz aus.
Ferner
sind sogenannte Tensidgele gebräuchliche
Zubereitungen. Darunter versteht man Systeme, die neben Wasser eine
hohe Konzentration an Emulgatoren aufweisen, typischerweise mehr
als ca. 25 Gew.-%, bezogen auf die Gesamtzusammensetzung. Solubilisiert
man in diese Tensidgele, fachsprachlich auch „surfactant gels" genannt, Ölkomponenten,
werden Mikroemulsionsgele erhalten, welche auch als „ringing
gels" bezeichnet
werden. Durch Zusatz von nichtionischen Emulgatoren, beispielsweise
Alkylpolyglycosiden, lassen sich kosmetisch elegantere Mikroemulsionsgele
erhalten.
Ferner
können
die Zubereitungen im Sinne der vorliegenden Erfindung ein oder mehrere
Verdickungsmittel enthalten, insbesondere wenn sie in Form eines
Gels vorliegen. Das oder die Verdickungsmittel können vorteilhaft gewählt werden
aus der Gruppe Siliciumdioxid, Aluminiumsilikate, Polysaccharide
bzw. deren Derivate, z. B. Hyaluronsäure, Xanthangummi, Hydroxypropylmethylcellulose,
besonders vorteilhaft aus der Gruppe der Polyacrylate, bevorzugt
ein Polyacrylat aus der Gruppe der sogenannten Carbopole, beispielsweise Carbopole
der Typen 980, 981, 1382, 2984, 5984, oder auch der Typen ETD (Easy-to-disperse)
2001, 2020, 2050, jeweils einzeln oder in beliebigen Kombinationen
untereinander.
Es
ist aber auch vorteilhaft im Sinne der vorliegenden Erfindung, wenn
die Zubereitungen frei von Verdickungsmitteln sind.
Die
wäßrige Phase
der erfindungsgemäßen Zubereitungen
enthält
gegebenenfalls vorteilhaft Alkohole, Diole oder Polyole niedriger
C-Zahl, sowie deren Ether, vorzugsweise Ethanol, Isopropanol, 1,2-Propandiol, Propylenglykol,
Glycerin, Ethylenglykol, Ethylenglykolmonoethyl- oder -monobutylether,
Propylenglykolmonomethyl, -monoethyl- oder -monobutylether, Diethylenglykolmonomethyl-
oder -monoethylether und analoge Produkte.
Besonders
vorteilhafte Zubereitungen werden ferner erhalten, wenn als Zusatz-
oder Wirkstoffe Antioxidantien eingesetzt werden. Erfindungsgemäß enthalten
die Zubereitungen vorteilhaft eines oder mehrere Antioxidantien.
Als günstige,
aber dennoch fakultativ zu verwendende Antioxidantien können alle
für kosmetische
und/oder dermatologische Anwendungen geeigneten oder gebräuchlichen
Antioxidantien verwendet werden.
Die
Menge der Antioxidantien (eine oder mehrere Verbindungen) in den
Zubereitungen beträgt
vorzugsweise 0,001 bis 30 Gew.-%, besonders bevorzugt 0,05 bis 20
Gew.-%, insbesondere 1 bis 10 Gew.-%, jeweils bezogen auf das Gesamtgewicht
der Zubereitung.
Besonders
vorteilhaft im Sinne der vorliegenden Erfindung können öllösliche Antioxidantien
eingesetzt werden. Bevorzugte Antioxidantien sind Vitamin E und
dessen Derivate sowie Vitamin A und dessen Derivate.
Sofern
Vitamin E und/oder dessen Derivate das oder die Antioxidantien darstellen,
ist vorteilhaft, deren jeweilige Konzentrationen aus dem Bereich
von 0,001 bis 10 Gew.-%, bezogen auf das Gesamtgewicht der Formulierung,
zu wählen.
Sofern
Vitamin A, bzw. Vitamin-A-Derivate, bzw. Carotine bzw. deren Derivate
das oder die Antioxidantien darstellen, ist vorteilhaft, deren jeweilige
Konzentrationen aus dem Bereich von 0,001 bis 10 Gew.-%, bezogen
auf das Gesamtgewicht der Formulierung, zu wählen.
Es
ist dem Fachmann natürlich
bekannt, daß kosmetische
Zubereitungen zumeist nicht ohne die üblichen Hilfs- und Zusatzstoffe
denkbar sind. Die erfindungsgemäßen kosmetischen
Zubereitungen können
dementsprechend – je
nach gewünschtem
Anwendungszweck – ferner
kosmetische Hilfsstoffe enthalten, wie sie üblicherweise in solchen Zubereitungen
verwendet werden, beispielsweise Konsistenzgeber, Stabilisatoren, Füllstoffe,
Konservierungsmittel, Parfüme,
Substanzen zum Verhindern des Schäumens, Farbstoffe, Pigmente,
die färbende
Wirkung haben, oberflächenaktive
Substanzen, Emulgatoren, weichmachende, anfeuchtende und/oder feuchthaltende
Substanzen, entzündungshemmende
Substanzen, zusätzliche
Wirkstoffe wie Vitamine oder Proteine, Lichtschutzmittel, Insektenrepellentien,
Bakterizide, Viruzide, Wasser, Salze, antimikrobiell, proteolytisch
oder keratolytisch wirksame Substanzen oder andere übliche Bestandteile
einer kosmetischen Formulierung wie Alkohole, Polyole, Polymere,
Schaumstabilisatoren, organische Lösungsmittel oder auch Elektrolyte.
Letztere
können
beispielsweise gewählt
werden aus der Gruppe der Salze mit folgenden Anionen: Chloride,
ferner anorganische Oxo-Element-Anionen. Auch auf organischen Anionen
basierende Elektrolyte sind vorteilhaft, z. B. Lactate, Acetate,
Benzoate, Citrate, Aminosäuren,
Ethylendiamintetraessigsäure
und deren Salze und andere mehr. Als Kationen der Salze werden bevorzugt
Ammonium,- Alkalimetall-, Erdalkalimetall,- Magnesium-, Eisen- bzw.
Zinkionen verwendet. Es bedarf an sich keiner Erwähnung, daß in Kosmetika nur
physiologisch unbedenkliche Elektrolyte verwendet werden sollten.
Besonders bevorzugt sind Kochsalz, Meersalz, Totes Meersalz, Magnesiumsulfat,
Magnesiumchlorid, Zinksulfat und Mischungen daraus.
In
einer besonders bevorzugten Ausführungsform,
in der die Formulierungen besonders gehaltvoll und pflegend sind
und gleichzeitig für
ein samtweiches Hautgefühl
nach der Anwendung sorgen, enthalten die Zubereitungen im Sinne
der vorliegenden Erfindung ferner einen oder mehrere Wirkstoffe
gewählt
aus der Gruppe: Ceramid 3, Traubenkernöl, Biotin, Panthenol, Aloe
Vera, Hammamelis-Extrakt, Gingko-Extrakt, Honig, Weizenkeimöl, Koffein
und Mandelöl.
Die
erfindungsgemäßen Zubereitungen
können
als Grundlage für
kosmetische Formulierungen dienen. Diese können wie üblich zusammengesetzt sein
und beispielsweise zur Behandlung und der Pflege der Haut und/oder
der Haare, als Lippenpflegeprodukt, als Deoprodukt und als Schmink-
bzw. Abschminkprodukt in der dekorativen Kosmetik oder als Lichtschutzpräparat dienen.
Zur Anwendung werden die erfindungsgemäßen kosmetischen und dermatologischen
Zubereitungen in der für
Kosmetika oder Dermatika üblichen
Weise auf die Haut und/oder die Haare in ausreichender Menge aufgebracht.
Entsprechend
können
kosmetische Zusammensetzungen im Sinne der vorliegenden Erfindung,
je nach ihrem Aufbau, beispielsweise verwendet werden als Hautschutzcrème, Reinigungsmilch,
Sonnenschutzlotion, Nährcrème, Tages-
oder Nachtcrème
usw. Besonders bevorzugt im Sinne der vorliegenden Erfindung sind
Zubereitungen zur (großflächigen)
Anwendung im Körperpflegebereich.
Es
kann ggf. vorteilhaft sein, die erfindungsgemäßen Zubereitungen mit Hilfe
eines oder mehrerer Konservierungsmittel zu konservieren, insbesondere
um deren Haltbarkeit gegenüber
der Einwirkung von Mikroorganismen und dergleichen zu verlängern. Vorteilhafte
Konservierungsmittel im Sinne der vorliegenden Erfindung sind beispielsweise
Iodopropylbutylcarbamate (z. B. die unter den Handelsbezeichnungen
Glycacil-L, Glycacil-S von der Fa. Lonza erhältlichen und/oder Dekaben LMB
von Jan Dekker), Parabene (d. h. p-Hydroxybenzoesäurealkylester,
wie Methyl-, Ethyl-, Propyl- und/oder Butylparaben), Phenoxyethanol,
Ethanol, Benzoesäure
und dergleichen mehr. Üblicherweise
umfaßt
das Konservierungssystem erfindungsgemäß ferner vorteilhaft auch Konservierungshelfer,
wie beispielsweise Octoxyglycerin, Glycine Soja etc.
Besonders
vorteilhaft im Sinne der vorliegenden Erfindung sind Zubereitungen,
welche weniger als 0,05 Gew.-% Parabene enthalten.
Vorteilhafte
Komplexbildner im Sinne der vorliegenden Erfindung sind beispielsweise
EDTA, [S,S]-Ethylendiamindisuccinat (EDDS), welches beispielsweise
unter der Handelsbezeichnung Octaquest von der Fa. Octel erhältlich ist,
Pentanatrium-Ethylendiamintetramethylenphosphonat, welches z. B.
unter dem Handelsnamen Dequest 2046 von der Fa. Monsanto erhältlich ist
und/oder Iminodibersteinsäure,
welche u. a. von der Fa. Lanxess AG unter den Handelsnamen Iminodisuccinat
VP OC 370 (ca. 30% ige Lösung)
und Baypure CX 100 fest erhältlich
ist.
Weitere
vorteilhaft im Sinne der vorliegenden Erfindung einzusetzende Wirkstoffe
sind solche, die den Zustand der Haut positiv beeinflussen, wie
insbesondere Wirkstoffe zur positiven Beeinflussung der Altershaut, die
die Entstehung von Falten oder auch bestehende Falten vermindern.
Vorteilhaft sind insbesondere Biochinone, insbesondere Ubichinon
(Q10) und Ubichinol, Folsäure
und ihre Derivate (insbesondere Tetrahydrofolsäure und Dihydrofolsäure), Niacin
und seine Derivate (insbesondere Niacinamid), Kreatin und Kreatinin,
Carnitin, Biotin, Isoflavon, Cardiolipin, Liponsäure, Anti Freezing Proteine,
Hopfen- und Hopfen-Malz-Extrakte.
Auch
Mittel, die die Restrukturierung des Bindegewebes fördern, wie
natürliche
und/oder synthetische Isoflavonoide sowie Isoflavonoid-haltige Pflanzenextrakte – wie z.
B. Soja- und Klee-Extrakte – können in
den erfindungsgemäßen Formulierungen
sehr gut verwendet werden. Auch zeigt sich, daß sich die Formulierungen in
besonderer Weise eignen, Wirkstoffe zur Unterstützung der Hautfunktionen bei
trockener Haut (wie beispielsweise Vitamin C, Biotin, Carnitin,
Propionsäure,
Grüntee-Extrakte,
Eucalyptusöl,
Harnstoff und Mineralsalze (wie z. B. NaCl, Meeresmineralien) sowie
Osmolyte (wie z. B. Inositol, Betain, quartäre Ammoniumverbindungen)) zu
verwenden.
Insbesondere
Kreatin und Kreatinin sind geeignete Wirkstoffe, um ein (Energie-)
Depot anzulegen und/oder zu erneuern sowie die Reparatur (Repair)
unterschiedlicher zellulärer
Strukturen, insbesondere der DNA zu aktivieren.
Erfindungsgemäße Rezepturen,
welche z. B. bekannte Antifaltenwirkstoffe wie Flavonglycoside (insbesondere α-Glycosylrutin),
Coenzym Q10, Vitamin E und/oder Derivate und dergleichen enthalten,
eignen sich insbesondere vorteilhaft zur Prophylaxe und Behandlung
kosmetischer oder dermatologischer Hautveränderungen, wie sie z. B. bei
der Hautalterung auftreten (wie beispielsweise Trockenheit, Rauhigkeit
und Ausbildung von Trockenheitsfältchen,
Juckreiz, verminderte Rückfettung
(z. B. nach dem Waschen), sichtbare Gefäßerweiterungen (Teleangiektasien,
Cuperosis), Schlaffheit und Ausbildung von Falten und Fältchen,
lokale Hyper-, Hypo- und Fehlpigmentierungen (z. B. Altersflecken),
vergrößerte Anfälligkeit
gegenüber
mechanischem Stress (z. B. Rissigkeit) und dergleichen). Weiterhin
vorteilhaft eignen sie sich gegen das Erscheinungsbild der trockenen
bzw. rauhen Haut.
Auch
sog. Moisturizer sind vorteilhaft zu verwenden. Als Moisturizer
werden Stoffe oder Stoffgemische bezeichnet, welche kosmetischen
Zubereitungen die Eigenschaft verleihen, nach dem Auftragen bzw.
Verteilen auf der Hautoberfläche
die Feuchtigkeitsabgabe der Hornschicht (auch transepidermal water
loss (TEWL) genannt) zu reduzieren und/oder die Hydratation der
Hornschicht positiv zu beeinflussen.
Vorteilhafte
Moisturizer im Sinne der vorliegenden Erfindung sind beispielsweise
Glycerin, Milchsäure und/oder
Lactate, insbesondere Natriumlactat, Butylenglykol, Propylenglykol,
Biosaccaride Gum-1, Glycine Soja, Ethylhexyloxyglycerin, Pyrrolidoncarbonsäure und
Harnstoff.
Die
nachfolgenden Beispiele sollen die vorliegende Erfindung verdeutlichen,
ohne sie einzuschränken. Die
Zahlenwerte in den Beispielen bedeuten Gewichtsprozente, bezogen
auf das Gesamtgewicht der jeweiligen Zubereitungen.