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Die
Erfindung betrifft eine in den menschlichen oder tierischen Körper implantierbare
Pumpvorrichtung zum Pumpen einer Flüssigkeit, insbesondere von
Blut.
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Implantierbare
Pumpvorrichtungen der beschriebenen Art kommen beispielsweise zur
Kreislaufunterstützung
bei einer akuten Pumpschwäche des
Herzens zum Einsatz, um die Pumpaktivität zeitweilig (einige Stunden
bis Tage) durch die Pumpvorrichtung zu unterstützen. Bekannt sind intrakorporal zu
positionierende Pumpvorrichtungen, die entweder über eine biegsame Welle oder über einen
integrierten Elektromotor mit einer nach außen geführten Kabelverbindung angetrieben
beziehungsweise gesteuert werden. In beiden Fällen ist eine Verbindung der Pumpvorrichtung
nach außerhalb
des Körpers
erforderlich, was das Infektionsrisiko für den Patienten erhöht.
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Neben
den über
eine nach außen
geführte Antriebs-
oder Steuerverbindung betriebenen Pumpvorrichtungen sind auch implantierbare
Pumpen bekannt, die eine integrierte Stromversorgung aufweisen,
das heißt,
diese Pumpvorrichtung enthält
eine Batterie oder einen Akkumulator, über den der integrierte Elektromotor
betrieben wird. Diese Art von Pumpvorrichtung ist jedoch, nachdem
eine Vielzahl von Einzelteilen benötigt wird, relativ aufwändig konzipiert
und folglich teuer, so dass sie sich insbesondere für eine kurzzeitige
Unterstützung
beispielsweise des Herzens nicht eignet. Daneben kann die integrierte
Stromversorgung nur für
eine relativ begrenzte Zeit genutzt werden.
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Der
Erfindung liegt damit das Problem zugrunde, eine Pumpvorrichtung
anzugeben, die im Aufbau einfach ist und ohne inter ne Stromversorgung
oder nach außen
geführte
Versorgungs- oder Steuerleitungen betrieben werden kann.
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Zur
Lösung
dieses Problems ist bei einer Pumpvorrichtung der eingangs genannten
Art erfindungsgemäß vorgesehen,
dass sie wenigstens ein mit einem externen veränderlichen Magnetfeld wechselwirkendes
Element aufweist und derart ausgebildet ist, dass durch Wechselwirkung
des Elements mit dem Magnetfeld eine eine Pumpwirkung erzielende Bewegung
eines mit dem Element verbundenen Einrichtungsteils erwirkbar ist.
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Der
Betrieb der erfindungsgemäßen Pumpvorrichtung
erfolgt durch Wechselwirkung eines an einem beweglichen Einrichtungsteil
angeordneten magnetischen oder magnetisierbaren Elements mit einem
extern erzeugten, veränderlichen
Magnetfeld. Über
das veränderliche
Magnetfeld kann, je nach Ausgestaltung der Pumpvorrichtung, worauf
nachfolgend noch eingegangen wird, ein Drehmoment oder eine Kraft
auf das Element und über
dieses auf das entsprechende Einrichtungsteil ausgeübt werden,
so dass dieses Einrichtungsteil bewegt werden kann, wodurch die
Pumpwirkung erreicht wird.
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Bei
der erfindungsgemäßen Pumpvorrichtung
kommen folglich keine nach außen
zu führende Steuer-
oder Versorgungsleitungen zum Einsatz, nachdem für den Betrieb der Pumpe ausschließlich die
Magnetfeldwechselwirkung genutzt wird. Auch ist eine integrierte
Energie- oder Stromversorgung nicht erforderlich, nachdem für den Pumpbetrieb
kein vorrichtungsseitig integrierter elektrischer Verbraucher benötigt wird.
Infolgedessen kann die Pumpvorrichtung im Aufbau einfach gehalten
werden, was sich vorteilhaft auf die Gestehungskosten auswirkt,
so dass die erfindungsgemäße Pumpvorrichtung
auch für
Kurzzeiteinsätze
verwendet werden kann. Auch ist mit ihrem Einsatz keine Infektionsgefahr
für den Patienten
gegeben, nachdem keine nach außen
geführten
Leitungen etc. vorgesehen sind.
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Der
Einsatz einer solchen erfindungsgemäßen Pumpvorrichtung kann unterschiedlicher
Natur sein. Zum einen kann hierüber
wie bereits beschrieben Blut gepumpt werden, um die Herztätigkeit
zu unterstützen.
Denkbar ist aber auch der Transport von venösem Blut, um z.B. Abflussbehinderungen
zu überwinden.
Auch ein Transport von Lymphflüssigkeit
ist denkbar, wie auch ein Transport von Liquor, z.B. durch Integration
der Pumpvorrichtung in einen ventrikuloperitonealen Shunt. Möglich ist
weiterhin der Transport von intraokularer Flüssigkeit von der Hinterkammer
in die Vorderkammer oder von der Vorderkammer in den Schlemm'schen Kanal. Besonders
vorteilhaft wäre
hierfür
die Möglichkeit,
durch Pumpen einen Druckgradienten zu erzeugen, der hilft, in diesem
Bereich häufig
auftretende Verstopfungen zu vermeiden. Ein weiteres Anwendungsgebiet
ist die Tumortherapie. Über
eine entsprechend ausgeführte
Pumpeinrichtung kann der Zufluss und Abfluss von Blut in und aus
dem Tumor kontrolliert werden, womit die Wirksamkeit einer Chemotherapie lokal
deutlich gesteigert werden kann, in dem z.B. der venöse Blutstrom
durch Kompression des Gefäßes so reduziert
wird, dass das Chemotherapeutikum länger im Zielorgan verbleiben
kann. Über
eine ähnliche
Einrichtung kann der Durchfluss in künstlich angelegten Shunts gesteuert
werden. Dies ist z. B. vorteilhaft bei portosystemischen Shunts,
bei denen ein zu geringer Blutdurchfluss die Umgehungswirkung des
Shunts zunichte macht, während
ein zu großer Durchfluss
die Filterwirkung der Leber ausschaltet und zu einer zu geringen
Elimination von Giftstoffen aus dem Blut führt. Je nach Einsatzzweck einer
solchen Pumpvorrichtung kann diese unterschiedlich ausgestaltet
sein, worauf nachfolgend eingegangen wird. Auch das extrakorporale
Magnetsystem ist typischerweise anwendungsspezifisch gestaltet und
insbesondere so geometrisch klein wie möglich.
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Nach
einer ersten Erfindungsausgestaltung kann die Pumpvorrichtung in
ein Hohlorgan einzusetzen sein, also beispielsweise in ein Gefäß. Eine
solche Pumpvorrichtung weist einen in einem Einrichtungsgehäuse drehbar
gelagerten Impeller auf, an dem das Element angeordnet ist, oder
der selbst das Element bildet, also aus einem permanentmagnetischen
Material, das mit einem biokompatiblen Überzug beschichtet ist, besteht.
Als ein solches Element kann beispielsweise ein Permanentmagnet
oder ein magnetisierbares weichmagnetisches Element verwendet werden,
das mit dem in diesem Fall zur Impellerrotation drehenden externen
Magnetfeld zusammenwirkt. Je nach Drehgeschwindigkeit des externen
Feldes kann die Rotationsgeschwindigkeit des Impellers variiert
werden, worüber
zwangsläufig auch
der Durchfluss durch die Pumpvorrichtung variiert werden kann. Bei
dieser Ausgestaltung wird also durch das rotierende Magnetfeld ein
entsprechendes Drehmoment auf den Impeller oder Rotor ausgeübt und dieser
in Rotation versetzt. Ein Magnetsystem, das generell im Rahmen der
vorliegenden Erfindung zum Wechselwirken mit dem vorrichtungsseitig
integrierten Element verwendet werden kann, ist beispielsweise in
DE 101 42 253 C1 im
Zusammenhang mit einer gastroenterologisch anzuwendenden Endoskopiekapsel
beschrieben.
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Für bestimmte
Anwendungen kann es von Vorteil sein, den Impeller im Bedarfsfall
zu arretieren, wozu erfindungsgemäß eine gehäuseseitige Arretiereinrichtung
vorgesehen sein kann. Eine solche Arretiereinrichtung kann beispielsweise
derart ausgebildet sein, dass der Impeller durch Verändern des
Magnetfelds in eine Arretierposition, in welcher er nicht drehbar
ist, bewegbar ist. Hierzu kann beispielsweise die Achse des Impellers über eine
axiale und/oder radiale Bewegung des Impellers, gesteuert über das externe
Magnetfeld, in eine Arretierhalterung, insbesondere eine Arretiernut
eingeführt
werden. Zur Aufhebung der Arretierung ist das Magnetfeld in entsprechend
umgekehrter Weise zu verändern,
so dass die Impellerachse wieder aus ihrer Arretierhalterung herausbewegt
wird und die Drehposition einnimmt. Zum Überführen in die Arretierhalterung
ist beispielsweise eine Drehung entgegen der Standarddrehrichtung,
in der die gewünschte
Pumpwirkung er zielt wird, bei gleichzeitigem axialen Bewegen in
Achslängsrichtung
denkbar.
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Alternativ
zur beschriebenen Arretierung des Impellers gesteuert über das
veränderbare
Magnetfeld ist es auch denkbar, dass die Arretiereinrichtung ein über das
oder ein weiteres externes Magnetfeld betätigbares bewegliches Arretierelement
umfasst. Denkbar ist hier beispielsweise ein Stellzapfen oder dergleichen,
der gehäuseseitig
vorgesehen ist und in einer Arretierstellung in den Bewegungsweg
des Impellers greift, so dass dieser arretiert beziehungsweise gesperrt
ist. Dieser Stellzapfen, der beispielsweise selbst ein magnetisches
oder weichmagnetisches Element sein kann, wird über das externe Magnetfeld in
seine Arretierposition bewegt beziehungsweise zum Freigeben des
Impellers aus dieser in eine Ruheposition bewegt, wozu er beispielsweise
schwenkbar oder linear in den Bewegungsweg einfahrbar am Gehäuse oder
einer sonstigen Halterung gelagert ist. Zur Vermeidung, dass das
Arretierelement versehentlich im Rahmen der Magnetfeldwechselwirkung während des
Pumpbetriebs betätigt
wird, kann das Arretierelement ein solches sein, das zum Bewegen in
die Arretierstellung eine deutlich größere Feldstärke benötigt, als sie das externe Magnetfeld
zum Drehen des Impellers aufweist.
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Eine
weitere Alternativausführung
einer Arretiereinrichtung sieht vor, dass diese über ein gehäuseseitig integriertes, über eine
integrierte Stromversorgung oder eine mittels einer gehäuseseitigen Induktionsspule
bereitgestellten Stromversorgung betreibbares elektrisches Stellelement,
insbesondere einen Elektromotor, bewegbares Arretierelement aufweist,
wobei der Betrieb des Stellelements drahtlos oder über das
oder ein externes Magnetfeld steuerbar ist. Bei dieser Ausgestaltung
kommt zum Stellen des Arretierelements zwischen seiner Ruhe- und seiner Arretierposition
ein elektrisches Stellelement wie beispielsweise ein Elektromotor
zum Einsatz. Allein zum Betrieb dieses Elektromotors kann eine integrierte
Stromversorgung vorgesehen sein, wobei – nachdem das Stellelement
nur höchstselten
betätigt werden
muss – die
gespeicherte Energie über
einen relativ langen Zeitraum im Bedarfsfall vorhanden ist. Alternativ
ist es auch denkbar, gehäuseseitig
eine Induktionsspule vorzusehen, über die bei Bedarf über die
Magnetfeldinduktion der zum Betrieb des Elektromotors benötigte Strom
bereitgestellt wird. Damit dies nicht bereits im üblichen
Pumpbetrieb, wenn also das Element mit dem externen veränderlichen Magnetfeld
wechselwirkt, erfolgt, mithin also hierbei bereits versehentlich
das Arretierelement bewegt wird, ist es zweckmäßig, wenn zum Induzieren des Betriebsstroms
für das
elektrische Stellelement ein von der Feldstärke her höheres externes Magnetfeld benötigt wird,
verglichen mit dem Antriebs-Magnetfeld.
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Kommt
eine integrierte Stromversorgung zum Einsatz, über die das elektrische Stellelement betrieben
wird, so ist der Betrieb des Stellelements ebenfalls drahtlos von
außen
her steuerbar, wozu beispielsweise ein entsprechender Empfänger im Gehäuse integriert
ist, über
den das elektrische Stellelement angesteuert werden kann, um das
Arretierelement in die eine oder andere Stellung zu bewegen. Ein
solcher Empfänger
kann natürlich
auch eingesetzt werden, wenn der Strom über die Induktionsspule bereitgestellt
wird, um das Stellelement von außen beliebig anzusteuern.
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Alternativ
zur Ausgestaltung der Pumpvorrichtung als in das Innere eines Hohlorgans
zu implantierende Rotationspumpe ist nach einer Erfindungsalternative
vorgesehen, die Pumpvorrichtung manschettenartig auszugestalten,
so dass sie um ein Hohlraumorgan herumgreifend zu setzen ist. Diese Pumpvorrichtung
weist eine ein- oder mehrteilige, in jedem Fall zumindest abschnittsweise
flexible Kunststoff-Hülle
auf, an beziehungsweise in der einander im Wesentlichen gegenüberliegend
zwei oder mehr Elemente, die mit dem externen veränderlichen
Magnetfeld wechselwirken können,
vorgesehen sind. Hier wird zur Erwirkung der Pumpwirkung die Pumpvorrichtung
mit ihrer flexiblen Hülle
deformiert, woraus eine Deformation des Hohl organs resultiert. Nachdem
die mit dem Magnetfeld wechselwirkenden Elemente einander gegenüberliegen,
werden sie folglich über
das hier nicht zwingend rotierende, aber in seiner Richtung zyklisch
umgeschaltete Magnetfeld aktiv bewegt und in ihrer Relativposition
zueinander verändert,
was dazu führt,
dass der Querschnitt des Gefäßes abwechselnd
verkleinert und vergrößert wird.
Hieraus lässt
sich eine Pumpwirkung erreichen, insbesondere, wenn mehrere solcher
manschettenartigen Pumpvorrichtungen hintereinander angeordnet sind
und der Reihe nach, also zeitlich versetzt, entsprechend angesteuert
werden, so dass sich eine an der ersten Pumpvorrichtung vorgenommene
Gefäßverengung über die
einzelnen Pumpvorrichtungen fortsetzen lässt. Es ergibt sich also eine
Art peristaltische oder wellenartige Pumpwirkung.
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Eine
solche Pumpwirkung kann aber nicht nur durch Verwendung mehrerer
Pumpvorrichtungen, die hintereinander geschaltet sind, erzielt werden,
vielmehr kann sie auch durch eine einzige Pumpvorrichtung realisiert
werden, die hierzu beispielsweise über die axiale Länge der
Pumpvorrichtung verteilt mehrere einander gegenüberliegende Elementpaare aufweist,
die jedoch zueinander radial versetzt sind, so dass die jeweiligen
Magnetisierungsrichtungen radial zueinander versetzt sind. Ein externes
Magnetfeld übt
in diesem Fall auf das Elementpaar, dessen Magnetisierung in Feldrichtung liegt,
die größte Kraft
aus, das heißt,
in diesem Bereich wird die Hülle
am stärksten
deformiert, während mit
ihren Magnetisierungen hierzu anders stehende Elementpaare eine
geringere Kraft erfahren. Rotiert nun das Magnetfeld, so ändert sich
die lokale Deformation der Hülle
zwangsläufig,
wobei die Deformation jeweils dort am größten ist, wo die Magnetisierungen
der jeweiligen Elementpaare am besten bezüglich der Feldrichtung ausgerichtet
sind. Beispielsweise können über die
Länge der
manschettenartigen Pumpvorrichtung sechs Elementpaare axial hintereinander,
radial jeweils um 60° zueinander
versetzt und damit schraubenförmig
angeordnet sein. Ein rotierendes Magnetfeld bewirkt damit eine sich
vom einen Ende der manschet tenartigen Pumpvorrichtung zum anderen
fortsetzende Hüllendeformation.
Mithin wird die im Hohlorgan befindliche Flüssigkeit zwangsläufig in
Richtung der fortschreitenden Gefäßverengung gefördert.
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Zweckmäßig ist
es, wenn die Elemente über das
Magnetfeld aktiv aufeinander zubewegbar sind und über wenigstens
ein Rückstellelement
bei einer Abschaltung oder Reduktion des Magnetfelds wieder auseinanderbewegbar
sind. Das externe Feld dient also ausschließlich dazu, den Hüllenquerschnitt
zu verkleinern. Bei abgeschaltetem Feld wird die Hülle wieder
in ihre nicht deformierte Form mit einem größtmöglichen Querschnitt zurückgestellt,
wozu als Rückstellelement
bevorzugt eine Feder oder entsprechend mehrere Federn verwendet
werden können. Diese
Ausgestaltung ist zweckmäßig, da
hierüber
sichergestellt ist, dass bei abgeschaltetem Magnetfeld die Pumpvorrichtung
stets geöffnet
ist, mithin also auch das Hohlorgan stets offen ist.
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Eine
weitere vorteilhafte Erfindungsausgestaltung sieht vor, wenigstens
einen drahtlos mit einer Empfangseinrichtung kommunizierenden Druck-,
Impeller-Drehwinkel- und/oder Durchflusssensor vorzusehen. Über diesen
Sensor kann beispielsweise bei einer Rotationspumpe der Durchfluss
gemessen werden, so dass die Pumpwirkung kontrolliert und das das
Magnetfeld erzeugende Magnetsystem gegebenenfalls entsprechend angesteuert
werden kann, sofern eine Veränderung
des Pumpbetriebs erforderlich ist. Bei einer manschettenartigen
Pumpvorrichtung, bei der die zu pumpende Flüssigkeit nicht unmittelbar
durch die Pumpvorrichtung fließt,
kann eine entsprechende Information durch Messen des Drucks, den
das über
die Pumpvorrichtung zu verengende Hohlorgan auf den Sensor ausübt, erfasst werden.
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Neben
der Pumpvorrichtung selbst betrifft die Erfindung ferner eine Pumpeinrichtung,
umfassend eine solche Pumpvorrich tung, sowie eine Einrichtung zum
Erzeugen eines veränderlichen
Magnetfelds zum Betreiben der Pumpvorrichtung.
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Weitere
Vorteile, Merkmale und Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus
den im Folgenden beschriebenen Ausführungsbeispielen sowie anhand der
Zeichnungen. Dabei zeigen:
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1 eine
Prinzipdarstellung einer erfindungsgemäßen Pumpeinrichtung einer ersten
Ausführungsform
im Schnitt,
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2 eine
Prinzipdarstellung einer erfindungsgemäßen Pumpeinrichtung einer zweiten
Ausführungsform
im Schnitt,
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3 eine
Aufsicht auf die Pumpeinrichtung aus 3,
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4 eine
weitere erfindungsgemäße Ausführungsform
einer Pumpeinrichtung ähnlich
der Einrichtung aus 3, und
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5 eine
Seitenansicht der Pumpeinrichtung aus 5 zur Darstellung
der Positionen der Elementpaare.
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1 zeigt
eine erfindungsgemäße Pumpeinrichtung 1 einer
ersten Ausführungsform,
die in das Innere eines Hohlorgans 2, z.B. ein Gefäß, eingesetzt
wird. Die Pumpeinrichtung 1 weist ein Gehäuse 3 aus
einem biokompatiblen Material auf, das lagefest an der Gefäßinnenwand
fixiert werden kann. Im Inneren des Gehäuses 3, das an beiden
Seiten offen ist und von Flüssigkeit,
beispielsweise Blut, in Richtung des Pfeils A durchströmt werden
kann, ist ein drehbar gelagerter Impeller 4 vorgesehen.
Zur Drehlagerung sind an den Gehäuseenden
Halterungen 5 vorgesehen, in denen die Achse 6,
hier deren Achszapfen, in entsprechenden Durchbrechungen aufgenommen
ist.
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Am
Impeller 4 ist ein Element 7, hier in Form eines
Permanentmagneten 8 mit einer remanenten Magnetisierung,
dargestellt durch beiden Pole „N" und „S", angeordnet. Dieses
Element 7 wirkt mit einem über eine körperexterne Magnetfelderzeugungseinrichtung 9,
die hier nur exemplarisch dargestellt ist, erzeugten veränderlichen
Magnetfeld Hext zusammen. Die Magnetfelderzeugungseinrichtung 9 ist
im Stande, ein Feld mit ausreichender Feldstärke zu erzeugen und dieses
rotieren zu lassen, und zwar um eine Drehachse, die im Wesentlichen
der Achse 6 des Impellers 4 entspricht.
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Das
Element 7 und das externe Magnetfeld wechselwirken nun
derart, dass über
das externe rotierende Feld Hext ein Drehmoment
auf das Element 7 und damit auf den Impeller 4 ausgeübt wird,
dieser rotiert also mit dem rotierenden externen Magnetfeld. Hierüber kann
aktiv der Flüssigkeitsstrom
in Richtung des Pfeils A unterstützt
werden.
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Die
Pumpeinrichtung 1 ist beispielsweise ca. 5 cm lang, der
Impeller 4 erstreckt sich im Wesentlichen über die
gesamte Gehäuselänge. Der
Permanentmagnet 8 weist beispielsweise eine Dicke von ca.
3,5 mm und eine Länge
von beispielsweise 16 mm auf, bei einer Masse von z.B. 1 g. Er hat
ein magnetisches Dipolmoment von angenommen 0,13 Am2.
Die Magnetisierung des Permanentmagneten steht dabei senkrecht zur
Drehachse des Impellers 4, so dass das Magnetfeld Hext ein Drehmoment auf den Magneten 8 und
damit auf den Impeller 4 ausüben und diesen in Rotation
versetzen kann.
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Bei
einer angenommenen (extern erzeugten) magnetischen Flussdichte am
Ort des Permanentmagneten 8 von z.B. 50 mT beträgt das maximale Motor-Drehmoment
6,5 mNm. Die maximale Pumpleistung ergibt sich aus dem maximalen
Drehmoment multipliziert mit der maximalen Drehzahl. Nimmt man für die maximale
Drehzahl z.B. 10.000 U/min beziehungsweise 167 U/s an, so erhält man eine
maximale Motorleistung Pmax = 1,0 W. Die
Pumpleistung ergibt sich aus (1/Pumpwirkungsgrad) × Pumpdruckdifferenz × Volumenstrom.
Bei einem realistischen Pumpwirkungsgrad von z.B. 70%, einer Druckdifferenz
von 100 mm Hg und einen Volumenstrom vom 2,5 l/min erhält man eine
Pumpleistung von 0,72 W, die etwas geringer ist als die maximale
Motorleistung Pmax. Die Pumpleistung des
menschlichen Herzens liegt in Ruhe bei ca. 5 l/min, so dass mit
diesem aktiv geförderten
Volumenstrom bereits eine deutliche Entlastung und Unterstützung des
Herzens erreicht werden würde.
Diese grobe Betrachtung gilt z. B. für Venen oder Arterien mit einem
Durchmesser von mehreren Millimetern.
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Die
Magnetfelderzeugungseinrichtung 9 ist bevorzugt röhrenförmig ausgeführt, an
ihr sind mehrere, z. B. 6, einzeln bestrombarer Spulen
axial und radial verteilt angeordnet. Der Patient, dem die Pumpeinrichtung 1 implantiert
wurde, wird zum Betrieb derselben zur kurzzeitigen medizinisch indizierten Unterstützung in
diese Röhre
gefahren, wonach durch entsprechende Ansteuerung der einzelnen Spulen
das rotierende Magnetfeld Hext wie gefordert erzeugt
wird.
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Gehäuseseitig
ist an der Pumpeinrichtung 1 ferner ein Sensor 10 vorgesehen,
dem, wie durch die Antenne 11 dargestellt ist, eine drahtlose Übertragungseinrichtung
zugeordnet ist. Dieser Sensor misst beispielsweise die Ausrichtung
bzw. den Drehwinkel des Impellers und darüber die Zahl der Impellerumdrehungen
sowie den Volumenstrom, der durch die Pumpeinrichtung 1 gefördert wird,
wobei die Sensorsignale drahtlos beispielsweise an die Magnetfelderzeugungseinrichtung 9 gegeben
werden, die je nach Messwert und Erfordernis gegebenenfalls das erzeugte
Magnetfeld Hext entsprechend nachregelt, um
beispielsweise die Drehzahl zu erhöhen oder zu erniedrigen.
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Zur
Vermeidung einer unbeabsichtigten Bewegung des Impellers 4 bei
abgeschaltetem externen Magnetfeld ist gehäuseseitig eine Arretiervorrichtung 12,
hier in Form eines schwenkbaren Sperrzapfens 13 vorgesehen,
der zwischen einer nicht sperrenden Stellung (durchgezogen dargestellt) und
einer sperrenden Stellung (gestrichelt dargestellt), in welcher
er in den Rotationsweg des Impellers 4 greift, bewegt werden
kann. Hierzu kann das externe Magnetfeld verwendet werden, das beispielsweise
zum Schwenken des Sperrzapfens 13 aus der sperrenden Stellung
in die nicht sperrende Stellung eine hinreichend starke Komponente
in Richtung der Impellerdrehachse aufweisen muss. Der Sperrzapfen 13 besteht
dabei aus einem magnetischen oder magnetisierbaren Material, so
dass er mit dem externen Feld wechselwirken kann.
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Eine
hier zusätzlich
dargestellte Alternative sieht eine Arretiervorrichtung 12 umfassend
einen Elektromotor 14 vor, dem ebenfalls ein Sperrzapfen 15 zugeordnet
ist, der zwischen einer nicht sperrenden und einer sperrenden Stellung
bewegt werden kann. Der Elektromotor 14 ist ein elektrischer
Verbraucher, benötigt
zu seinem Betrieb zum Verstellen des Stellzapfens 15 also
Strom. Dieser kann beispielsweise über eine integrierte Stromversorgung 16 geliefert
werden. Bei dieser integrierten Stromversorgung kann es sich aber
auch um eine Induktionsspule handeln, in der bei anliegendem externen
Feld, das auch in diesem Fall beispielsweise zur Erzeugung eines
ausreichenden Stroms eine deutlich höhere Feldstärke als das Rotationsfeld aufweist, Strom
induziert wird. Die Ansteuerung des Elektromotors 14 erfolgt
auch hier drahtlos beispielsweise über eine nicht näher gezeigte
Steuerungseinrichtung oder über
die Magnetfelderzeugungseinrichtung 9, wozu der Elektromagnet 14 eine
entsprechende Empfangseinrichtung aufweist, wie durch die Antenne 17 dargestellt
ist.
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Aus Übersichtlichkeitsgründen sind
in 1 der Sensor 10, die Antenne 11 und
die verschiedenen Arretiervorrichtungen 12 mit ihren Einzelelementen
im Inneren des Gehäuses
bzw. nach Innen ragend angeordnet. Tatsächlich werden diese Elemente
aber in die Gehäusewand
integriert, so dass sie keinen zusätzlichen Strömungswiderstand
bilden.
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2 zeigt
eine weitere erfindungsgemäße Ausführungsform
einer Pumpeinrichtung 19. Diese Pumpeinrichtung 19 ist
manschettenartig ausgeführt und
wird in ein Hohlorgan 23, auch hier beispielsweise ein
Gefäß, gelegt.
Sie umfasst eine Hülle 20 aus einem
Kunststoffmaterial, die einteilig oder mehrteilig sein kann, in
jedem Fall aber bevorzugt vollständig flexibel
ist. In der Hülle 20 sind
im gezeigten Beispiel über
die Länge
verteilt Elemente 21, die in diesem Beispiel über ein
externes Magnetfeld Hext magnetisierbar
sind, paarweise einander gegenüberliegend angeordnet.
Durch die Anordnung und die entsprechende Magnetisierung liegen
sich pro Elementpaar jeweils ein Nordpol N und ein Südpol 5 gegenüber, das
heißt,
bei anliegendem magnetisierendem Feld Hext ziehen
sich die einander gegenüberliegenden Elemente 21 also
an. Das externe Magnetfeld wird beispielsweise sinusförmig über die
Zeit angelegt, siehe hierzu 3, das heißt, die
Elemente 21 werden wechselweise auf- und entmagnetisiert.
Während
der Aufmagnetisierung ziehen sich also die beiden Hüllenhälften an,
ihr Abstand verringert sich, das dazwischen liegende Hohlorgan wird
zusammengedrückt.
Zur Zurückstellung
bei sinkendem Magnetfeld Hext sind Rückstellelemente 22 in
Form von Federn vorgesehen, wozu bevorzugt eine definierte gebogene
Form aufweisende Blattfedern verwendet werden. Diese werden durch
die sich anziehenden Elemente 21 deformiert, es wird also
eine Rückstellkraft
aufgebaut. Lässt
die magnetische Wechselwirkung zwischen den Elementen feldbedingt
nach, so werden sie über
die relaxierenden Federelemente 22 wieder voneinander wegbewegt,
das heißt,
die beiden Hüllenhälften öffnen sich
wieder, das Hohlorgan 23 wird wieder entlastet. Wird eine
elastische Kunststoffhülle verwendet,
so können
die Federelemente 22 entfallen, da die Eigenelastizität der Hülle für die Rückstellung
sorgt.
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Auf
diese Weise kann also ebenfalls eine Pumpbewegung durch kontinuierliche
Deformation beziehungsweise Querschnittsverringerung des Gefäßes erwirkt
werden.
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Dabei
kann das externe Magnetfeld nicht nur sinusförmig variiert werden, sondern
auch gleichzeitig über
die Länge
der Pumpeinrichtung 19 wandern, so dass nacheinander die
einzelnen Elementpaare aufmagnetisiert werden und sich eine vom
einen Ende der Hülle 20 zum
anderen fortsetzende Deformation der Hülle 20 und damit des
Hohlorgans 23 ergibt. So kann also eine echte gerichtete,
peristaltische oder wellenartige Pumpwirkung erreicht werden, wenn
das Magnetfeld in der beschriebenen Weise mit hinreichend genauer
lokaler Auflösung
variiert werden kann. Ein Einsatz wäre z. B. bei Anordnung der
Pumpvorrichtung in einer Beinvene oder -arterie, da hier ein im
Durchmesser relativ kleines und lokal am Bein, dieses umgebendes
Spulensystem verwendet werden kann, mit dem die benötigte lokale
Feldauflösung
für die
Einzelansteuerung der Elementpaare möglich wäre.
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Nachdem
die manschettenartige Pumpeinrichtung 19 nicht innerhalb
des Hohlorgans 23, sondern außerhalb angeordnet ist, ist
zur Erfassung des Durchflusses bei dieser Ausgestaltung ein Sensor 24 in
Form eines Drucksensors vorgesehen, der auch hier seine Messergebnisse
drahtlos beispielsweise an die Magnetfelderzeugungseinrichtung 9,
wie sie in 1 gezeigt ist und wie sie natürlich auch
hier zum Betrieb der Pumpeinrichtung 19 verwendet wird,
sendet, die dann nach entsprechender Signalverarbeitung gegebenenfalls
das erzeugte externe Feld Hext variiert
und anpasst.
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4 zeigt
schließlich
eine weitere erfindungsgemäße Ausführungsform
einer Pumpeinrichtung 25, die ähnlich der Pumpeinrichtung 19 aus 2 aufgebaut
ist. Auch sie ist manschettenartig ausgeführt und um ein Hohlorgan 26 zu
legen, wo die Pumpeinrichtung 25 (wie auch natürlich die
Pumpeinrichtung 19) über
ihre Länge
geöffnet
werden kann, um das jeweilige Hohlorgan aufzunehmen. Auch hier ist
eine Hülle 27 aus
einem flexiblen Kunststoffmaterial vorgesehen. Ferner sind auch
hier Elementpaare bestehend aus jeweils zwei Elementen 28 vorgesehen,
die paarweise einander gegenüberliegend
ange ordnet sind. Im gezeigten Beispiel sind über die Länge verteilt drei Elementpaare
I, II und III vorgesehen, wobei selbstverständlich auch mehr Elementpaare
angeordnet werden können.
Die Elementpaare I, II und III sind bei dieser Ausführungsform
radial versetzt zueinander angeordnet, der Winkel zwischen zwei
Elementpaaren beträgt
beispielsweise 45°.
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5 zeigt
beispielhaft die Positionen über die
Länge der
Hülle 27,
an denen die Elementpaare I, II und III angeordnet sind. Bei dieser
Ausgestaltung, bei der es sich bei den Elementen 28 ebenfalls
um über
das externe Feld magnetisierbare und entmagnetisierbare Elemente
handelt, wird das externe Feld ebenfalls beispielsweise sinusförmig verlaufend
angelegt, jedoch rotiert es gleichzeitig um die Längsachse
der manschettenartigen Pumpeinrichtung 25, so dass im Rahmen
einer 360°-Drehung
jedes der Elementpaare I, II und III mit seiner ausgezeichneten Magnetisierungsachse
vom externen Magnetfeld voll beaufschlagt und damit aufmagnetisiert
wird, sich mithin also die maximale Wechselwirkung zwischen zwei
Elementen eine Paares einstellt, wenn das sich drehende Magnetfeld
im entsprechenden Winkel anliegt. Auch hierüber kann also eine vom einen
Hüllenende
zum anderen fortlaufende Deformation für eine gerichtete Pumpwirkung
realisiert werden. Auch bei dieser Ausführung der Pumpeinrichtung 25 sind entsprechende
Rückstellelemente
vorgesehen, um die Hülle 27 wieder
aufzuweiten, wie diesbezüglich der
Ausgestaltung gemäß den 2 und 3 beschrieben
wurde. Gleichermaßen
kann auch hier ein entsprechender Sensor vorgesehen sein, über den der
Druck, den das Hohlorgan 26 auf die Innenseite der Hülle 27 ausübt, erfasst
werden kann.