DE102005044222A1 - Unabhängige Radaufhängung für die Hinterräder von Kraftfahrzeugen - Google Patents
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Abstract
Die Erfindung betrifft eine unabhängige Radaufhängung für die Hinterräder von Kraftfahrzeugen, mit einem Radträger, der an zumindest einem oberen und an einem unteren Querlenker angelenkt ist, wobei der untere Querlenker über jeweils zwei im Wesentlichen horizontale Schwenkachsen bildende Lenkerlager mit dem Aufbau des Kraftfahrzeuges und dem Radträger verbunden ist, ferner mit einer am Aufbau und am Radträger abgestützten Tragfeder und einem im Wesentlichen vertikal ausgerichteten Teleskop-Stoßdämpfer, wobei die Tragfeder an einem im Bereich der unteren Lenkerebene am Radträger angeordneten Ausleger abgestützt ist. Zur Schaffung einer baulich besonders günstigen und eine weiter verbesserte Radführung sicherstellenden Radführung ist der obere Querlenker (16) an einem nach oben abragenden und am benachbarten Rad (12) vorbeigeführten Arm (14c) des Radträgers (14) oberhalb des Rades (12) angelenkt.
Description
- Die Erfindung betrifft eine unabhängige Radaufhängung für die Hinterräder von Kraftfahrzeugen gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruches 1.
- Eine derartige auch als Trapezlenkerachse bezeichnete Radaufhängung zeigt beispielsweise die
DE 102 21 993 A1 . Neben den vorteilhaften kinematischen Eigenschaften dieser Radaufhängung erbeben sich auch bauliche Vorteile am Aufbau der Kraftfahrzeuge, insbesondere mit einer günstigen Anordnung der Tragfeder, zumeist einer Schraubendruckfeder oder Gasfeder. - Aufgabe der Erfindung ist es, eine Radaufhängung zu schaffen, die weitere Verbesserungen in der Radführung und in der Gestaltung des Aufbaus der Kraftfahrzeuge ermöglicht.
- Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst mit den Merkmalen des Patentanspruches 1. Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche.
- Erfindungsgemäß wird vorgeschlagen, dass der obere Querlenker an einem nach oben abragenden und am benachbarten Rad vorbeigeführten Arm des Radträgers oberhalb des Rades angelenkt ist. Bei einer im wesentlichen gleichen Länge des oberen Querlenkers kann der aufbauseitige Gelenkpunkt des Querlenkers weiter nach außen verlegt werden und ermöglicht somit u.a. eine entsprechende Vergrößerung bzw. Verbreiterung des innerhalb der Anlenkstel le befindlichen Kofferraumes des Kraftfahrzeuges. Ferner werden die insbesondere aus Seitenkräften resultierenden Belastungen am Querträger durch den vergrößerten Abstand zur Radmitte vermindert, wodurch eine steifere Radführung unter Beibehaltung relativ weicher Lenkerlager (verbesserter Fahrkomfort) sichergestellt ist.
- Besonders vorteilhaft kann der Arm des Radträgers bis zur Rotationsmittelebene des Rades oder darüber hinaus nach außen geführt und der im Wesentlichen horizontal verlaufende Querlenker an einer Seitenwand des Aufbaus des Kraftfahrzeuges angelenkt sein. Dies ermöglicht eine noch gesteigerte Verlegung des Querlenkers bei kinematisch gleichen Verhältnissen nach außen und vermeidet ansonsten im Bereich der Seitenwand erforderliche Einschneidungen bzw. Verengungen des Kofferraumes.
- In an sich bekannter Weise kann ferner die Tragfeder zwischen dem Ausleger des Radträgers und unterhalb eines Längsträgers des Aufbaus angeordnet sein, wobei der obere Querlenker darüber liegend bzw. oberhalb des Längsträgers an der Seitenwand angelenkt ist. Während sich die Tragfeder somit am Längsträger abstützt, werden die am Querlenker wirkenden Kräfte und Momente in die entsprechend versteifte Seitenwand des Aufbaus eingeleitet.
- Bevorzugt können der obere Querlenker und der Teleskop-Stoßdämpfer einander unmittelbar benachbart an der Seitenwand des Aufbaus des Kraftfahrzeuges angelenkt sein; baulich und fertigungstechnisch besonders günstig kann dabei der obere Querlenker ein Einzellenker sein und es können der Einzellenker und der Stoßdämpfer an einer gemeinsamen Konsole an der Seitenwand angelenkt sein. Damit verbunden kann die Radaufhängung mit der oberen Anlenkstelle für den Stoßdämpfer und den Einzellenker als Vormontageeinheit ausgeführt sein.
- Des weiteren kann die Tragfeder in der Seitenansicht gesehen vor der Radmittelachse und der Stoßdämpfer mit seinem unteren Gelenk am Radträger hinter der besagten Radmittelachse positioniert sein, während der nach oben verlängerte Arm des Radträgers und der Einzellenker im wesentlichen dazwischen liegt. Damit ist eine kompakte und gedrängte Anordnung der Radführungsteile verbunden mit einer günstigen Anbindung und Einleitung von Kräften und Momenten in den Aufbau des Kraftfahrzeuges erzielt.
- Ferner kann ebenfalls in der Seitenansicht gesehen der Ausleger des Radträgers für die Abstützung der Tragfeder und das untere Gelenk des Stoßdämpfers unterhalb der Radmittelachse liegen und somit eine zusätzliche Stabilisierung der Radführung bewirken.
- Schließlich kann der untere Querlenker (Trapezlenker) mit den beiden eine im wesentlichen horizontale Schwenkachse bildenden Lenkerlagern unmittelbar an einem Unterboden des Aufbaus des Kraftfahrzeuges angeordnet sein. Damit wird ebenfalls beträchtlicher Bauraum für Einbauten des Aufbaus (insbesondere des Kofferraumes) unter Entfall eines üblichen Hilfsrahmens gewonnen.
- Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist im folgenden mit weiteren Einzelheiten näher erläutert. Die schematische Zeichnung zeigt in:
-
1 eine Draufsicht auf die untere Lenkerebene einer Radaufhängung für die Hinterräder von Kraftfahrzeugen, mit einem oberen Einzellenker, einem unteren Trapezlenker, einem weiteren unteren Lenker, einer Tragfeder und einem Teleskop-Stoßdämpfer; -
2 die Radaufhängung gemäß1 in einer Seitenansicht; und -
3 die Radaufhängung gemäß den1 und2 in einer Ansicht von hinten, jedoch ohne Darstellung des Teleskop-Stoßdämpfers. - In den
1 bis3 ist eine linksseitige Radaufhängung10 für die Hinterräder12 von Kraftfahrzeugen dargestellt, die sich im wesentlichen aus einem Radträger14 , einem oberen Einzellenker16 , einem unteren, verwindungssteifen Trapezlenker bzw. Querlenker18 , einem weiteren, einzelnen Lenker20 , einer durch eine Schraubendruckfeder gebildeten Tragfeder32 und einem im Wesentlichen vertikal ausgerichteten Teleskop-Stoßdämpfer34 zusammensetzt. Die rechtsseitige Radaufhängung ist spiegelbildlich gleich ausgeführt. Ferner ist die Vorwärts-Fahrtrichtung des Kraftfahrzeuges mit dem Pfeil F angezeigt. - Der Radträger
14 – in dem das über eine nicht näher dargestellte Antriebswelle26 angetriebene Hinterrad12 drehbar gelagert ist – ist in einer oberen Lenkerebene (vgl.2 und3 ) über den Einzellenker16 mit Lenkerlagern16a ,16b und in der unteren Lenkerebene mittels des Querlenkers18 über Lenkerlager18a ,18b und18c ,18d und schließlich über den weiteren Lenker20 über Lenkerlager20a ,20b im Sinne einer Geradführung geführt. - Die Lenkerlager
16a ,18a ,18b ,20a sind in noch zu beschreibender Weise am Radträger14 einerseits und am Aufbau des Kraftfahrzeuges andererseits in üblicher Weise zur Bildung von Schwenklagern angeordnet. Die besagten Lenkerlager können bekannte Gummi-Metall-Hülsenlager und teilweise gegebenenfalls Kugelgelenke sein. - Wie aus
1 ersichtlich ist, ist der weitere – in der unteren Lenkerebene mit dem Querlenker18 angeordnete – Lenker20 über einen Lenkarm14a am Radträger14 angelenkt und verläuft von außen (Lenkerlager20a ) nach innen (Lenkerlager20b ) schräg nach vorne. Das Lenkerlager20a liegt dabei noch weiter vor der Radmittenachse M als das Lenkerlager18a . - Zwischen dem unteren, vorderen Lenker
20 und dem trapezförmigen Querlenker18 ist die Tragfeder32 der Radaufhängung10 einerseits am Aufbau bzw. an einem Längsträger28 (3 ) und andererseits am Radträger14 abgestützt. Die Tragfeder32 ist eine im wesentlichen zylindrisch ausgeführte Schraubendruckfeder mit einer vertikal ausgerichteten Längsachse. - Die Tragfeder
32 ist über einen nach unten und innen geführten und am Radträger14 angeformten Ausleger14b abgestützt, wobei wie ersichtlich deren Längsachse deutlich vor der Radmittenachse M und der Ausleger14b an sich unterhalb dieser Radmittenachse M liegt. Dies ermöglicht unter Beachtung der erforderlichen Bodenfreiheit des Kraftfahrzeuges eine besonders tiefe Anordnung der Tragfeder32 mit Abstützung am Längsträger28 . Durch die Anordnung der Tragfeder32 vor der Radmittenachse M übt die Tragfeder32 eine in Drehrichtung des Hinterrades12 bei Vorwärtsfahrt wirkende Vorspannung auf den Radträger14 aus. - Aufgrund der räumlichen Anordnung des Auslegers
14b in der Draufsicht gesehen nach vorne und der Fahrzeuglängsmitte zu ist die Tragfeder32 zudem so positioniert, dass deren etwa vertikale Federlängsachse bzw. deren gesamte Querschnittsfläche zwischen den beiden gedachten Verlängerungen der Schwenkachsen18e ,18f des unteren Lenkers18 positioniert ist. Dazu ist ferner wie ersichtlich der untere Lenker18 zum Freigang der dazwischen angeordneten Tragfeder32 im Bereich der Tragfeder32 entsprechend bogenförmig gestaltet. - An dem Radträger
14 ist des weiteren der Teleskop-Stoßdämpfer34 über ein Lager34a schwenkbar angelenkt, der anderseits über ein Dämpferlager34b bekannter Bauart an einer Konsole40 angelenkt ist, die wiederum an einer im Wesentlichen senkrecht verlaufenden Seitenwand42 des Aufbaus des Kraftfahrzeuges befestigt ist. - Der Stoßdämpfer
34 ist wie aus2 ersichtlich über das Lager34a deutlich hinter der Radmittenachse M und unterhalb dieser am Radträger14 angelenkt. Ferner ist der Stoßdämpfer34 nach oben vorne ca. 15 Grad gegenüber einer Senkrechten geneigt angeordnet. - Um die Kolbenstange
34c des Stoßdämpfers34 herum ist eine durch einen gummielastischen Anschlagpuffer36 gebildete Zusatzfeder angeordnet, die bei einem starken Durchfedern des Hinterrades12 am Zylinderrohr34d des Stoßdämpfers34 zum Anschlag kommt und die Gesamtfederrate der Radaufhängung10 erhöht. - Durch den hinter der Radmittenachse M liegenden Lagerpunkt des Lagers
34a des Stoßdämpfers34 erzeugt die Zusatzfeder36 ein der Vorspannung durch die Tragfeder32 entgegenwirkendes Moment, das je nach Auslegung der Federrate der Zusatzfeder36 eine mehr oder minder starke Spurkorrektur im elastokinematischen Bereich der Radaufhängung10 herstellt. - Der obere Einzellenker
16 , der wie aus2 ersichtlich im wesentlichen zwischen dem Stoßdämpfer34 und einer nach oben gedachten Verlängerung der Mittelachse der Tragfeder32 liegt, ist radträgerseitig an einem nach oben verlängerten, um das Hinterrad12 (vgl.3 ) herum geführten Arm14c über das Lenkerlager16a angelenkt. Das Lenkerlager16a liegt somit außerhalb der Radschüssel des Hinterrades12 und oberhalb diesem. - Der Arm
14c des Radträgers14 erstreckt sich dabei über die eingezeichnete Radmittelebene12a des Hinterrades12 hinaus, wodurch der Einzellenker16 mit seinem aufbauseitigem Lenkerlager16b entsprechend nach außen verschoben ist und die Seitenwand42 von der senkrechten Fahrzeuglängsmittelebene (nicht eingezeichnet) weg positionierbar ist. - Das Lenkerlager
16b des oberen Einzellenkers16 ist ebenfalls an der Konsole40 angelenkt, so dass die beiden Radführungsteile16 ,34 gemeinsam über die Konsole40 vormontierbar und an der Seitenwand42 befestigbar sind. - Ferner sind die Lenkerlager
18c ,18d des Querlenkers18 und das Lenkerlager20b des weiteren Lenkers20 unmittelbar an einem entsprechend ausgesteiften Unterboden44 des Aufbaus des Kraftfahrzeuges über nicht dargestellte Befestigungskonsolen angelenkt, wodurch der besagte Unterboden44 relativ tief und unzerklüftet gestaltet werden kann.
Claims (10)
- Unabhängige Radaufhängung für die Hinterräder von Kraftfahrzeugen, mit einem Radträger, der an zumindest einem oberen und an einem unteren Querlenker angelenkt ist, dadurch gekennzeichnet, dass der obere Querlenker (
16 ) an einem nach oben abragenden und am benachbarten Rad (12 ) vorbeigeführten Arm (14c ) des Radträgers (14 ) oberhalb des Rades (12 ) angelenkt ist. - Radaufhängung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Arm (
14c ) des Radträgers (14 ) bis zur Rotationsmittelebene (12a ) des Rades (12 ) oder darüber hinaus nach außen geführt ist und dass der im wesentlichen horizontal verlaufende Querlenker (16 ) an einer Seitenwand (42 ) des Aufbaus des Kraftfahrzeuges angelenkt ist. - Radaufhängung nach Anspruch 1 oder Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass eine am Aufbau und am Radträger abgestützte Tragfeder und ein im Wesentlichen vertikal ausgerichteter Teleskop-Stoßdämpfer vorgesehen ist, wobei die Tragfeder an einem im Bereich der unteren Lenkerebene am Radträger angeordnetem Ausleger abgestützt ist
- Radaufhängung nach den Ansprüchen 2 und 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Tragfeder (
32 ) zwischen dem Ausleger (14b ) des Radträgers (14 ) und unterhalb eines Längsträgers (28 ) des Aufbaus angeordnet ist und dass der obere Querlenker (16 ) darüber liegend an der Seitenwand (42 ) angelenkt ist. - Radaufhängung nach Anspruch 3 oder Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass der obere Querlenker (
16 ) und der Teleskop-Stoßdämpfer (34 ) einander unmittelbar benachbart an der Seitenwand (42 ) des Aufbaus des Kraftfahrzeuges angelenkt sind. - Radaufhängung nach einem der Ansprüche 3 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass der obere Querlenker (
16 ) ein Einzellenker ist und dass der Einzellenker (16 ) und der Stoßdämpfer (34 ) an einer gemeinsamen Konsole (40 ) an der Seitenwand (42 ) angelenkt sind. - Radaufhängung nach einem der Ansprüche 3 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Tragfeder (
32 ) in der Seitenansicht gesehen vor der Radmittelachse (M) und der Stoßdämpfer (34 ) mit seinem unteren Gelenk (34a ) am Radträger (14 ) hinter der besagten Radmittelachse (M) positioniert sind, während der nach oben verlängerte Arm (14c ) des Radträgers (14 ) und der Einzellenker (16 ) im wesentlichen dazwischen liegt. - Radaufhängung nach einem der Ansprüche 3 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass in der Seitenansicht gesehen der Ausleger (
14b ) des Radträgers (14 ) für die Abstützung der Tragfeder (32 ) und das untere Gelenk (34a ) des Stoßdämpfers (34 ) unterhalb der Radmittelachse (M) liegen. - Radaufhängung nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass der untere Querlenker über jeweils zwei im Wesentlichen horizontale Schwenkachsen bildende Lenkerlager mit dem Aufbau des Kraftfahrzeuges und dem Radträger verbunden ist.
- Radaufhängung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass der untere Querlenker (
18 ) mit den beiden eine im wesentlichen horizontale Schwenkachse (18e ) bildenden Lenkerlagern (18c ,18d ) unmittelbar an einem Unterboden (44 ) des Aufbaus des Kraftfahrzeuges angeordnet ist.
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