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Die
Erfindung geht aus von einer Gondel für eine Windenergieanlage (WEA),
nach der Gattung des Anspruchs 1, von einer Drehverbindung für eine Windenergieanlage,
nach der Gattung des Anspruchs 7, von einer Windenergieanlage, nach
der Gattung des Anspruchs 24, und von einem Verfahren zum Betreiben
einer Windenergieanlage, nach der Gattung des Anspruchs 31.
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Die
Entwicklung der Nutzung der Windenergie an Land (Onshore) nahm vor
ca. 20 Jahren ihren Anfang. Seitdem werden Windenergieanlagen, die
in der Regel aus einem Turm und aus einer mittels Windrichtungsnachführungslager
(i.d.R. ein- oder doppelreihige Kugeldrehverbindungen) um eine vertikale
Achse drehbar auf dem Turm gelagerten, der Windrichtung nachführbaren
und bremsbaren Gondel, die eine mit mindestens einem Rotorblatt
versehene um eine horizontal drehbar gelagerte Rotornabe aufweist,
bezüglich
der auftretenden Lasten, deren Ableitung in den Turm und fertigungstechnischen Aufgabenstellungen
immer weiter fortentwickelt. Eine derartige Windenergieanlage wird
in der Offenlegungsschrift
DE
198 14 629 A1 beschrieben.
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Bei
der Entwicklung von Windenergieanlagen spielen auch die Umgebungsbedingungen
im Einsatzgebiet eine zunehmende Rolle, da sich seit einiger Zeit
das Einsatzgebiet von Windenergieanlagen auch auf maritime Gebiete
(Offshore) erstreckt und bei der Entwicklung der dafür erforderlichen
Offshore-Technologie auch beispielsweise Klima, Meeresgrundbewegung,
Wellengang, Salz und Seenotrettung berücksichtigt werden müssen. So
beschreibt die Offenlegungsschrift
DE 101 17 113 A1 eine Tragkonstruktion für einen
Offshore-Windenergieanlagenturm, die als Fachwerkkonstruktion ausgestaltet ist
und zur Verminderung des Wellendruckes zwischen dem im Meeresboden
eingelassenen Fundamentes und dem Turmkopf eingesetzt ist. Zu den
maritimen Anforderungen kommt hinzu, dass für die Nutzung der Windpotenziale
in maritimen Gebieten aus wirtschaftlichen Erwägungen nur Windenergieanlagen
großer
Leistungskapazität
(sog. Multi-Megawatt-Klasse) in Frage kommen. So ergibt sich ein Stand
der Technik, in dem einerseits kaum Erfahrungen mit Offshore-Windenergieanlagen
und nur Prototypen-Erfahrungen
im Multi-Megawatt-Bereich vorliegen. Aus dem Blickwinkel der Versicherer
ergeben sich bei den Offshore-Windenergieanlagen
vor allem Probleme im Risikomanagement, was eine transparente und
messtechnisch nachvollziehbare Technologie erforderlich macht.
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Da
herkömmliche
Windenergieanlagen und deren Komponenten sehr groß dimensioniert
sind, treten im Schadensfall, bei dem einzelne Komponenten ausgetauscht
werden müssen,
zwei krasse Nachteile, die zu unwirtschaftlichen Standzeiten der Windenergiean lage
führen,
zutage: erstens werden Komponenten dieser Größenordnung nur auf Bestellung
gefertigt (mit Vorlaufzeiten für
Rohmaterial, z.B. geschmiedeten Ringen), wobei Lieferzeiten von
bis zu sechs Monaten in dieser Größenordnung üblich sind. Zweitens muss die
komplette Gondel der Windenergieanlage inkl. Rotor demontiert werden.
War dies bei Onshore-Windenergieanlagen noch eine halbwegs kalkulierbare
Größe, kommen
bei Offshore-Windenergieanlagen
zum Thema Wind und Seegang noch die Aspekte Verfügbarkeit und Kosten (EUR 50.000/Tag)
von Schwerlast-Schiffkränen hinzu.
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Die Erfindung
und ihre Vorteile
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Die
erfindungsgemäße Gondel
für eine Windenergieanlage,
mit dem kennzeichnenden Merkmal des Anspruchs 1, hat demgegenüber den Vorteil,
dass durch ihren wellenförmigen
Grundrahmen, der mit einer Drehverbindung verbunden ist, an den
Verbindungspunkten Punktlasten entstehen, die optimal ableitbar
sind.
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Nach
einer vorteilhaften Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Gondel
ist der Grundrahmen sinusförmig.
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Nach
einer zusätzlichen
vorteilhaften Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Gondel ist der Grundrahmen
in Segmente unterteilt. Dadurch sind die Teile des Grundrahmens
einzeln austauschbar.
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Nach
einer zusätzlichen
vorteilhaften Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Gondel wird die Tragkonstruktion
der erfindungsgemäßen Gondel aus
einer Fachwerkkonstruktion gebildet. Durch die die Stäbe verbindenden
Fachwerk-Knotenpunkte erfolgt eine optimale Weiterleitung der auftretenden Zug-
und Druckkräfte.
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Nach
einer diesbezüglichen
vorteilhaften Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Gondel ist die Fachwerkkonstruktion
selbsttragend. Dadurch erhöht
sich die Tragfähigkeit
bei geringeren spezifischen Gewichten.
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Nach
einer zusätzlichen
vorteilhaften Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Gondel ist die Fachwerkkonstruktion
zumindest teilweise mit einer Außenhaut verkleidet. Dadurch
ist eine individuelle Anpassung an Design- und Technikanforderungen
gewährleistet.
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Die
erfindungsgemäße Drehverbindung
für eine
Windenergieanlage, mit dem kennzeichnenden Merkmal des Anspruchs
7, hat gegenüber
dem Stand der Technik den Vorteil, dass das lagerbildende Mittel mindestens
eine Rolle aufweist. Durch dieses Standardbauteil wird eine leicht
zu überwachende
und kostengünstige
Drehverbindung geschaffen.
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Nach
einer vorteilhaften Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Drehverbindung
wird die Rolle am gondel- und/oder am turmseitigen Teil gehalten. Somit
wird der gondelseitige Teil, an dem die Gondel angeordnet ist über die
Rolle auf dem turmseitigen Teil abgestützt und/oder stützt sich
auf der am turmseitigen Teil angeordneten Rolle ab.
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Nach
einer zusätzlichen
vorteilhaften Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Drehverbindung ist die
Rolle eine Standard-Schwerlastrolle, vergleichbar einer Eisenbahnrolle.
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Nach
einer zusätzlichen
vorteilhaften Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Drehverbindung ist das
gondel- und/oder turmseitige Teil in Segmente unterteilt, wodurch
eine einzelne Austauschbarkeit gegeben ist.
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Nach
einer zusätzlichen
vorteilhaften Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Drehverbindung ist das
gondel- und/oder turmseitige Teil zumindest teilweise als Rollbahn
ausgebildet.
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Nach
einer zusätzlichen
vorteilhaften Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Drehverbindung ist das
gondelseitige Teil als Rahmen ausgebildet.
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Nach
einer zusätzlichen
vorteilhaften Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Drehverbindung ist an dem
gondelseitigen Teil eine Verzahnung koaxial zum gondelseitigen Teil
angeordnet. In die Verzahnung greift mindestens ein, über einen
Motor angetriebenes Ritzel ein, wodurch die Verdrehung der Windrichtungsnachführung erfolgt.
Gängige
Technologie für
die Verzahnung ist die sog. Evolventenverzahnung (umgangssprachlich
als „Zahnräder" bezeichnet). Technisch
gesehen, kann die erfindungsgemäße Drehverbindung
aber mit jeder Art von Verzahnung betrieben werden.
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Nach
einer diesbezüglichen
vorteilhaften Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Drehverbindung ist die
Verzahnung eine Triebstockverzahnung. Die Triebstockverzahnung ist
eine simple Form der Verzahnung, die auf eine lange technologische
Tradition zurückblickt
und bei niedrigen Anforderungen an die Genauigkeit zum Einsatz kommt
(z.B. Wehre bei Staudämmen).
Aufgrund einer vor herrschenden Windrichtung findet die Abnutzung
der Triebstockverzahnung in der Windenergieanlage nur in einem begrenzten
Bereich statt. Vorteilhafterweise besteht daher die Triebstockverzahnung
aus Triebstockbolzen, die einzeln austauschbar sind.
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Nach
einer zusätzlichen
vorteilhaften Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Drehverbindung ist zur
Aufnahme eines koaxial zum gondelseitigen Teil angeordneten Aufnahmerahmens
für einen
Königszapfen
an dem gondelseitigen Teil ein Aufnahmeelement vorhanden.
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Nach
einer zusätzlichen
vorteilhaften Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Drehverbindung ist der
Aufnahmerahmen kardanisch an dem Aufnahmeelement aufgehängt.
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Nach
einer zusätzlichen
vorteilhaften Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Drehverbindung ist der
Königszapfen
kardanisch an dem Aufnahmerahmen aufgehängt.
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Nach
einer zusätzlichen
vorteilhaften Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Drehverbindung ist zur
Spannungsanalyse an dem Königszapfen
mindestens ein Lastwertaufnehmer angeordnet. Der Königszapfen,
der auch schon bei Bockwindmühlen oder
Kriegslafetten zum Einsatz kam, dient zur Aufnahme von in horizontaler
Richtung wirkenden Kräften.
Durch den Lastwertaufnehmer werden am Königszapfen auftretende Lasten
kontinuierlich im Betrieb gemessen und dadurch die Ermüdung des
Bauteils überwacht,
so dass der Königszapfen,
der in der Regel ein einfaches auf einer Drehbank herstellbares Drehteil
ist, frühzeitig
ausgetauscht werden kann.
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Nach
einer diesbezüglichen
vorteilhaften Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Drehverbindung ist der
Lastwertaufnehmer ein Dehnmessstreifen.
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Nach
einer zusätzlichen
vorteilhaften Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Drehverbindung ist mindestens
ein Sicherungsmittel vorhanden, wodurch ein Abheben der Gondel verhindert
wird.
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Nach
einer diesbezüglichen
vorteilhaften Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Drehverbindung ist das
Sicherungsmittel eine redundante Abhebesicherung. Durch diesen Mehraufwand,
der eigentlich in der erfindungsgemäßen Drehverbindung nicht unbedingt
notwendig wäre,
wird aber die Zuverlässigkeit
der erfindungsgemäßen Drehverbindung
erhöht.
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Nach
einer diesbezüglichen
vorteilhaften Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Drehverbindung ist das
Sicherungsmittel am turmseitigen Teil angeordnet.
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Nach
einer zusätzlichen
vorteilhaften Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Drehverbindung ist das
Sicherungsmittel an dem Königszapfen
integriert.
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Die
erfindungsgemäße Windenergieanlage, mit
dem kennzeichnenden Merkmal des Anspruchs 24, hat gegenüber dem
Stand der Technik den Vorteil, dass sie überwiegend aus Standardbauteilen (Profilstähle, Standard-Zukaufteile,
einfache Drehteile, odgl.) zusammen gesetzt ist, die leicht zu überwachen
und kostengünstig
sind.
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Nach
einer vorteilhaften Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Windenergieanlage
sind für
den Betrieb erforderliche Bauteile leicht herstellbar und/oder leicht
auswechselbar.
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Nach
einer zusätzlichen
vorteilhaften Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Windenergieanlage sind
mindestens ein Teil der aus Stahl gefertigten Bauteile aus Schiffsbaustahl.
Schiffsbaustahl wird in der Fachwelt gerne als "gutmütig" bezeichnet, d.h. ein
sehr konservatives Material hinsichtlich Festigkeitsreserven und
Widerstandsfähigkeit
gegen Wasserstoffversprödung,
ein Phänomen,
welches in saliner Umgebung massiv auftritt.
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Nach
einer zusätzlichen
vorteilhaften Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Windenergieanlage sind
Lagerungsmöglichkeiten
für Ersatzteile
in der erfindungsgemäßen Windenergieanlage
vorgesehen. Beim Austausch eines Bauteils wird somit ein schneller
Zugriff auf ein erforderliches Ersatzteil gewährleistet. Bevorzugt wird eine
Lagerungsmöglichkeit
der Ersatzteile (Ersatzräder,
usw.) in der Gondel vorgesehen, wodurch der Zugriff nochmals beschleunigt wird
und die reparaturbedingten Standzeiten drastisch minimiert werden.
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Nach
einer zusätzlichen
vorteilhaften Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Windenergieanlage ist mindestens
ein Kran (mobil, fest installiert), der eine handelsübliche Seilwinde
sein kann, in der erfindungsgemäßen Windenergieanlage
vorgesehen.
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Nach
einer zusätzlichen
vorteilhaften Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Windenergieanlage ist mindestens
eine Übernachtungsmöglichkeit
in der erfindungsgemäßen Windenergieanlage
vorgesehen. Neben der Übernachtung
von beispielsweise Servicepersonal ist es durchaus denkbar, dass
die Übernachtungsmöglichkeit
im Seenotrettungsfall dient oder im Zuge von Adventure-Urlauben
ein Hotel eingerichtet wird. Die Ausstattung (Betten, sanitäre Anlagen,
usw.) der Übernachtungsmöglichkeit
ist variabel und an den Nutzungszweck angepasst.
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Nach
einer zusätzlichen
vorteilhaften Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Windenergieanlage ist eine
Hubschrauberplattform an der Windenergieanlage vorgesehen. Dadurch
sind beispielsweise Ersatzteillieferungen neben dem Seewege auch über die
Luft möglich.
Bevorzugt ist die Hubschrauberplattform an der Gondel vorgesehen.
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Das
erfindungsgemäße Verfahren
zur Betreibung einer Windenergieanlage, nach einem der Ansprüche 24 bis
30, mit dem kennzeichnenden Merkmal des Anspruchs 31, hat gegenüber dem
Stand der Technik den Vorteil, dass elementar für den Betrieb erforderliche
Bauteile, die, unabhängig
vom Windenergieanlagen-Typ, leicht auswechselbar und/oder überall leicht
herstellbar sind, wodurch eine Minimierung der Ausfallzeiten bewirkt
wird. Dadurch erhöht sich
die technische Verfügbarkeit
der erfindungsgemäßen Windenergieanlage,
wodurch deren Ertrag optimiert wird.
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Nach
einer zusätzlichen
vorteilhaften Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Verfahrens erfolgt der
Austausch eines Bauteils vor Eintritt einer Funktionsstörung (präventive
Wartung).
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Weitere
Vorteile und vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind der
nachfolgenden Beschreibung, der Zeichnung und den Ansprüchen entnehmbar.
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Zeichnung
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Ausführungsbeispiele
des Gegenstandes der Erfindung sind in der Zeichnung dargestellt
und werden im Folgenden näher
erläutert.
Es zeigen:
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1 eine
isometrische Ansicht einer Fachwerkkonstruktion einer erfindungsgemäßen Gondel,
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2 eine
Hauptansicht einer Fachwerkkonstruktion einer erfindungsgemäßen Gondel,
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3 eine
Draufsicht einer Fachwerkkonstruktion einer erfindungsgemäßen Gondel,
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4 Detailansichten
einer Fachwerkkonstruktion einer erfindungsgemäßen Gondel,
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5 eine
Seitenansicht einer Fachwerkkonstruktion einer erfindungsgemäßen Gondel,
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6 eine
isometrische Ansicht eines wellenförmigen Grundrahmens einer erfindungsgemäßen Gondel,
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7 eine
Hauptansicht eines wellenförmigen
Grundrahmens einer erfindungsgemäßen Gondel,
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8 eine
Draufsicht eines wellenförmigen Grundrahmens
einer erfindungsgemäßen Gondel,
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9 eine
isometrische Ansicht einer an eine erfindungsgemäßen Drehverbindung angeordneten
erfindungsgemäßen Gondel,
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10 eine
Hauptansicht einer an eine erfindungsgemäßen Drehverbindung angeordneten
erfindungsgemäßen Gondel,
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11 eine
Seitenansicht einer an eine erfindungsgemäßen Drehverbindung angeordneten
erfindungsgemäßen Gondel,
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12 eine
Draufsicht einer an eine erfindungsgemäßen Drehverbindung angeordneten
erfindungsgemäßen Gondel,
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13 eine
Draufsicht auf eine erfindungsgemäße Drehverbindung,
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14 eine
Hauptansicht einer erfindungsgemäßen Drehverbindung,
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15 eine
Seitenansicht einer erfindungsgemäßen Drehverbindung,
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16 eine
Detailansicht einer erfindungsgemäßen Drehverbindung und
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17 eine
isometrische Ansicht in Explosionsdarstellung einer erfindungsgemäßen Drehverbindung.
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Beschreibung
des Ausführungsbeispiels
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1 zeigt
eine isometrische Ansicht einer Fachwerkkonstruktion einer erfindungsgemäßen Gondel 1.
Diese setzt sich aus Stäben 2 zusammen, die
an ihren Überschneidungspunkten
Knoten 3 bilden. Der Abschluß in Richtung einer nicht dargestellten
Rotornabe wird durch einen Ring 4 gebildet. Auf der dem
Ring 4 abgewandten Seite findet über die gondelseitigen Verbindungspunkte 5 die
vertikale Lastverteilung statt. Der Vorteil des Fachwerkbaues besteht
darin, dass er aufgrund seiner Variabilität eine Vielzahl von Möglichkeiten
für die
Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Gondel 1 bietet
und auch Anbauten nach Baukastensystem (vergleichbar bekannter Technik-Spielzeuge
wie „fischertechnik") problemlos möglich sind.
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Die 2 und
die 3 zeigen eine Hauptansicht und eine Draufsicht
einer Fachwerkkonstruktion einer erfindungsgemäßen Gondel 1. Es wird deutlich,
dass der Ring 4 nicht zwingend vertikal ausgerichtet sein
muß, sondern
etwas geneigt angeordnet sein kann (Rotorachsneigung). Die Detailansichten
X und Y sowie ein in die Ebene gedrehter Schnitt sind in 4 dargestellt.
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5 zeigt
eine Seitenansicht einer Fachwerkkonstruktion einer erfindungsgemäßen Gondel 1.
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6 zeigt
eine isometrische Ansicht eines Grundrahmens 6 einer erfindungsgemäßen Gondel. Der
Grundrahmen ist wellenförmig ausgestaltet
und über
die gondelseitigen Verbindungspunkte 5 mit der Fachwerkkonstruktion
verbunden. Über
turmseitige Verbindungspunkte 7 erfolgt die Verbindung
des Grundrahmens 6 mit der nicht dargestellten Drehverbindung.
Hierbei wird deutlich, dass der Grundrahmen 6 aus mehreren
Segmenten 8 zusammengesetzt ist.
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7 zeigt
eine Hauptansicht eines wellenförmigen
Grundrahmens einer erfindungsgemäßen Gondel.
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8 zeigt
eine Draufsicht eines wellenförmigen
Grundrahmens einer erfindungsgemäßen Gondel.
Hierbei wird deutlich, dass Stoßstellen 9 der Segmenten 8 im
vorliegenden Fall oberhalb der turmseitigen Verbindungspunkte 7 und
unterhalb der gondelseitigen Verbindungspunkte 5 angeordnet
sind. Durch die Unterteilung des Grundrahmens 6 in einzelne
Segmente 8 ist ein Austausch einzelner beispielsweise schadhaft
gewordener Segmente 8 unter Verhinderung einer kompletten
Abhebung der erfindungsgemäßen Gondel
möglich.
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9 zeigt
eine isometrische Ansicht einer über
die turmseitigen Verbindungspunkte 7 an eine erfindungsgemäßen Drehverbindung 10 angeordneten
erfindungsgemäßen Gondel 1.
Die erfindungsgemäße Drehverbindung 10 ist
auf dem Turm 11 abgestützt
und ermöglicht
eine Verdrehung um die vertikale Turmhochachse der erfindungsgemäßen Gondel 1 auf
dem Turm 11. Die erfindungsgemäße Drehverbindung 10 besteht
aus einem gondelseitigen Teil 12, das als Rahmen 14 ausgestaltet
ist, und einem turmseitigen Teil 13. An dem gondelseitigen
Teil 12 sind Halterungen 15 angebracht, an denen
als lagerbildende Mittel Rollen 16, die beispielsweise
herkömmliche
Standard-Schwerlastrollen sein können,
leicht austauschbar angeordnet sind. Das turmseitige Teil 13 ist
vorteilhafterweise als Rollbahn 17 ausgestaltet. An dem
turmseitigen Teil 13 ist zusätzlich eine Triebstockverzahnung 18 angebracht,
durch die durch mindestens ein Ritzel 19, das über einen
nicht dargestellten Antrieb antreibbar ist, eine aktive Windnachführung, die
auch bremsbar ausgestaltet sein kann, der erfindungsgemäßen Gondel 1 ermöglicht wird. Die
standardmäßigen Stahlstifte
der Triebstockverzahnung 18 sind aus Gründen der Übersichtlichkeit bildlich nicht
dargestellt. Koaxial zu den einzelnen Bauteilen der erfindungsgemäßen Drehverbindung 10,
die bevorzugt, beispielsweise durch Unterteilung, derart aufgebaut
sind, dass sie leicht austauschbar sind, befindet sich ein durch
eine am Turm 11 fixierte Halterung 20, die zur
Lasteinleitung in den Turm 11 dient, zur Aufnahme von Zugkräften ein
Königszapfen 21,
der ein einfach herstellbares Drehteil darstellt. Der Königszapfen 21 ist
kardanisch an einem Aufnahmerahmen 22 aufgehängt, der
wiederum kardanisch an einem mit dem gondelseitigen Teil 12 verbundenen
Aufnahmeelement 23 angeordnet ist. Die erfindungsgemäße Drehverbindung 10 ist über ein Mannloch 24 begehbar.
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Zur
Verdeutlichung des Aufbaues sind in den 10 bis 12 eine
Hauptansicht, eine Seitenansicht und eine Draufsicht der an eine
erfindungsgemäßen Drehverbindung 10 angeordneten
erfindungsgemäßen Gondel 1 dargestellt.
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13 zeigt
eine Draufsicht auf eine erfindungsgemäße Drehverbindung 10.
Hierbei wird deutlich, dass die kardanische Aufhängung 25 des Königszapfen 21 an
dem Aufnahmerahmen 22 und die kardanische Aufhängung 26 des
Aufnahmerahmen 22 an dem Aufnahmeelement 23 um
90° versetzt
ist.
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Die 14 und 15 zeigen
eine Hauptansicht und eine Seitenansicht der erfindungsgemäßen Drehverbindung 10,
die über
eine Flanschverbindung 27 auf einen herkömmlichen
Turm 11 aufsetzbar ist. Das in 14 markierte
Detail X ist in 16 vergrößert dargestellt ist. Um ein
Abheben der erfindungsgemäßen Gondel 1 zu
vermeiden, weist der Königszapfen 21 eine
Nut 28 auf, in die eine Abhebesicherung 29, die
bevorzugt aus einem geteilten Ring besteht, eingebracht ist. Dadurch
wird verhindert, dass der Aufnahmerahmen 22 von dem Königszapfen 21 nach
oben abrutscht. Zusätzlich
wird die kardanische Aufhängung 26 des
Aufnahmerahmen 22 an dem Aufnahmeelement 23 deutlich.
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17 zeigt
eine isometrische Ansicht in Explosionsdarstellung einer erfindungsgemäßen Drehverbindung 10,
die durch ein Abschlussblech 30 nach oben abgeschlossen
wird. Zusätzlich
wird deutlich, dass die Rollbahn 17 durch eine ringförmige Zentrierung 31 aufgenommen
wird und, dass durch eine zusätzliche
redundante Abhebesicherung 32, die in eine Aufnahme 33 aufgenommen
wird und in ein Gegenstück 35 eingreift,
ein Abheben der erfindungsgemäßen Gondel 1 verhindert
wird. Um die erfindungsgemäße Drehverbindung 10 nach
außen
zu schützen,
ist ein Mantelblech 34 vorhanden.
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Durch
die Zeichnung ist nachvollziehbar, dass der Aufbau einer erfindungsgemäßen Windenergieanlage
aus einem Turm 11, einer erfindungsgemäßen Drehverbindung 10 und
einer erfindungsgemäßen Gondel 1 bestehen
kann. Ebenso ist denkbar, dass, aufgrund kompatibler Verbindungsstellen
(z.B. Flanschverbindung 27) bei entsprechender Ausgestaltung
der erfindungsgemäßen Bauteile
der Aufbau der erfindungsgemäßen Windenergieanlage
aus einem Turm 11, einer herkömmlichen Drehverbindung (z.B.
Kugeldrehverbindung) und einer erfindungsgemäßen Gondel 1 bzw.
aus einem Turm 11, einer erfindungsgemäßen Drehverbindung 10 und
einer herkömmlichen
Gondel (z.B. Gondel aus Guß)
bestehen kann. Die erfindungsgemäßen Bauteile,
die sich durch einen vorteilhaften Lastenabbau durch Stab- und Punktlasten
auszeichnen, sind somit für
alle Windenergieanlagen-Typen global herstellbar und global einsetzbar.
Eine Planung einer Windenergieanlage ist durch ein 3D-CAD-Modell möglich, das sich
durch seine parametrische Variabilität auszeichnet.
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Hierbei
erlaubt eine hochwertige handelsübliche
3D-CAD-Software
die Erstellung "intelligenter Modelle" d. h. eine "geometrische Programmierung" von Bauteilen und
Baugruppen. Auch existieren spezielle Software-Pakete zur Konversion
von 3D-CAD-Geometrien
zwischen den einzelnen Systemen.
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Welche
Intelligenz in ein Produkt hinein programmiert wird, ist alleiniges
Know-how des Erfinders. Im vorliegenden Vorschlag verbinden sich
langjähriges
Maschinenbau- und Windenergie-Know-how aus
Entwicklung und technischer Betriebsführung mit Wissen und Erfahrung
zum High-End-Einsatz hochwertigster 3D-CAD- und FEM-Software (Finite Elemente
Methode) – beides
findet Eingang in einen intelligent programmierten 3D-CAD Datensatz.
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Der
Kundennutzen des vorliegenden Vorschlags besteht darin, das in der
intelligent aufgebauten Konstruktion entstandene Know-how für die eigenen
Produkte direkt nutzbar zu machen.
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Alles
ingenieurmäßige Wissen
und verbundene Tests am virtuellen Prototypen sind in die Konstruktion
hineinprogrammiert. Die einzige Aufgabe für die Entwicklungsteams des
Kunden besteht in der Anpassung des "Rohlings" (also der erworbenen Rechte zur Nutzung
des 3D-CAD-Datensatzes und den Datensatz selbst), die vorteilhafterweise
durch einmaligen Ingenieurs-Dienstleistung durchführbar ist,
an die eigenen Haupt-WEA-Komponenten. Ausführliche Tests anhand des so
erstellten kundenspezifischen virtuellen Prototypen (also der mit
Kunden-Komponenten ausgestatteten 3D-Baugruppe im 3D-CAD) sind bereits
innerhalb des "Rohlings" angelegt und können bei
Kenntnis der Software-Bedienung direkt vom Kunden durchgeführt werden.
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Da
die erfindungsgemäße Drehverbindung 10 und/oder
die erfindungsgemäßen Gondel 1 Bauteile
aufweisen, die leicht herstellbar und/oder austauschbar sind, können diese
beispielsweise innerhalb festgesetzter Austauschintervalle kostengünstig ersetzt
werden, um Stillstandzeiten der erfindungsgemäßen Windenergieanlage zu minimieren.
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Alle
hier dargestellten Merkmale können
sowohl einzeln als auch in beliebiger Kombination miteinander erfindungswesentlich
sein.
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- 1
- Gondel
- 2
- Stab
- 3
- Knoten
- 4
- Ring
- 5
- Gondelseitiger
Verbindungspunkt
- 6
- Grundrahmen
- 7
- Turmseitiger
Verbindungspunkt
- 8
- Segment
- 9
- Stoßstelle
- 10
- Drehverbindung
- 11
- Turm
- 12
- Gondelseitiger
Teil
- 13
- Turmseitiger
Teil
- 14
- Rahmen
- 15
- Halterung
- 16
- Rolle
- 17
- Rollbahn
- 18
- Triebstockverzahnung
(Darstellung ohne Stifte)
- 19
- Ritzel
- 20
- Halterung
- 21
- Königszapfen
- 22
- Aufnahmerahmen
- 23
- Aufnahmeelement
- 24
- Mannloch
- 25
- Kardanische
Aufhängung
- 26
- Kardanische
Aufhängung
- 27
- Flanschverbindung
- 28
- Nut
- 29
- Abhebesicherung
(Königszapfen)
- 30
- Abschlußblech
- 31
- Zentrierung
- 32
- Redundante
Abhebesicherung (Turm)
- 33
- Aufnahme
- 34
- Mantelblech
- 35
- Gegenstück (Abhebesicherung)