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Die
Erfindung betrifft eine Anordnung zur Erzeugung von EUV-Strahlung
auf Basis eines Gasentladungsplasmas mit hoher Strahlungsemission
im Bereich zwischen 12 nm und 14 nm. Sie findet Anwendung in der
industriellen Halbleiterfertigung und ist insbesondere für den Prozess
der EUV-Lithographie unter Produktionsbedingungen konzipiert.
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Auf
dem Gebiet der plasmabasierten EUV-Strahlungsquellen hat sich als
eine erfolgversprechende Anregungstechnologie die Strahlungserzeugung
aus einem Gasentladungsplasma durchgesetzt. Dabei sind im Wesentlichen
folgende Gasentladungskonzepte bekannt geworden:
- – z-Pinch-Anordnungen
mit Vorionisation (z.B. US 6,414,438
B1 ),
- – Plasma-Fokus-Anordnungen
(z.B. WO 03/087867 A2),
- – Hohlkatodenentladungen
(z.B. US 6,389,106 B1 ),
- – Star-Pinch-Entladungen
(z.B. US 6,728,337
B1 ) und
- – Kapillarentladungen
(z.B. US 6,232,613
B1 ).
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Weiterhin
existieren Variationen der genannten Entladungstypen (z.B. die sogenannte
Hypercycloidal-Pinch-Entladung) und Anordnungen, die Elemente verschiedener
dieser Entladungstypen vereinen.
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Allen
Anordnungen ist gemeinsam, dass eine gepulste Hochstromentladung
von > 10 kA in einem
Arbeitsgas bestimmter Dichte gezündet
wird und als Folge der magnetischen Kräfte und der im ionisierten
Arbeitsgas dissipierten Leistung lokal ein sehr heißes (kT > 30 eV) und dichtes
Plasma erzeugt wird.
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Für den Einsatz
unter Produktionsbedingungen in der Halbleiterlithographie müssen die
Strahlungsquellen derzeit zusätzlich
folgenden speziellen Anforderungen genügen:
- 1.
Wellenlänge
13,5 nm ± 1
- 2. Strahlungsleistung im Zwischenfokus 115W
- 3. Folgefrequenz 7-10 kHz
- 4. Dosisstabilität
0,3 % (gemittelt über
50 Impulse)
- 5. Lebensdauer der Kollektoroptik 6 Monate
- 6. Lebensdauer des Elektrodensystems 6 Monate
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Aus
zum Teil unterschiedlichen Gründen
erfüllen
die oben genannten Anordnungen diese Anforderungen nur in einzelnen
Punkten, wobei vor allem die Strahlungsleistung, deren Stabilität sowie
die Lebensdauer des Elektrodensystems allgemein unzureichend sind.
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Es
hat sich vor allem gezeigt, dass die erforderlichen Strahlungsleistungen
nur durch eine effektive Emittersubstanz erreicht werden können. Solche Substanzen,
die im gewünschten
Spektralbereich zwischen 13 nm und 14 nm besonders intensiv emittieren,
sind Xenon, Lithium und Zinn.
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Die
beiden letztgenannten Materialien sind jedoch, wie zum Beispiel
in WO 03/087867 A2 beschrieben, bei der Plasmaerzeugung schwierig
zu handhaben, da sie unter Normalbedingungen fest sind und zusätzlich erhebliche
Debrisemission zeigen. Die Nachteile einer erfolgreichen Handhabung von
Lithium und Zinn bestehen weiterhin in folgenden Schwierigkeiten:
- – bei
festem Target: Entladungsinstabilitäten aufgrund von Kraterbildung
an der Katode;
- – Bildung
von Ablagerungen an den Elektroden (führen nach längerem Betrieb zum Kurzschluss des
Elektrodensystems);
- – bei
Laserverdampfung: schlechte Dosierbarkeit des (vorzugsweise verflüssigten)
Targets;
- – bei
gasförmigem
Target: Erfordernis eines Hochleistungsofens zur Erzeugung des notwendigen
Dampfdrucks (bei reinem Zinn: Temperaturen T > 1000 °C).
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Der
Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine neue Möglichkeit
zur plasmabasierten Strahlungserzeugung mit hoher Strahlungsleistung
im EUV-Spektralbereich (insbesondere zwischen 12 nm und 14 nm) zu
finden, die den Einsatz von Zinn als Arbeitsmedium in EUV-Gasentladungsquellen
für die industrielle
Anwendung ermöglicht.
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Erfindungsgemäß wird die
Aufgabe bei einer Anordnung zur Erzeugung von EUV-Strahlung auf Basis
eines Gasentladungsplasmas mit hoher Strahlungsemission im Bereich
zwischen 12 nm und 14 nm, mit zwei koaxialen, eine Vakuumkammer
umschließenden
Elektrodengehäusen,
von denen ein erstes als eine Entladungskammer für die Gasentladung zur Plasmaerzeugung
vorgesehen ist und ein zweites Elektrodengehäuse eine Vorionisationseinrichtung
zur Erzeugung einer Anfangsionisierung eines in die Vakuumkammer
eingeströmten
Arbeitsgases aufweist, wobei ein verengter Elektrodenkragen des
zweiten in das erste Elektrodengehäuse hineinragt, dadurch gelöst, dass
eine Gasbereitstellungseinheit zur definierten Steuerung von Temperatur
und Druck eines zinnhaltigen Arbeitsmediums und dessen gasförmiger Einströmung in
die Vakuumkammer vorhanden ist, wobei wenigstens ein thermisch isoliertes
Vorratsgefäß und eine
thermisch isolierte Zuleitung zur Überführung des gasförmigen zinnhaltigen
Arbeitsmediums von der Gasbereitstellungseinheit zur innerhalb der
Elektrodengehäuse
befindlichen Vorionisationseinheit vorhanden sind.
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Vorteilhaft
weist die Gasbereitstellungseinheit in einer ersten Variante ein
Thermogefäß zur gekühlten Bereithaltung
eines verflüssigten
Arbeitsmediums mit einer unter Normalbedingungen gasförmigen Zinnverbindung
auf.
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Vorzugsweise
ist die dabei verwendete gasförmige
Zinnverbindung Zinnwasserstoff (SnH4). Das Thermogefäß wird in
diesem Fall auf eine Innentemperatur von unter – 52,5 °C, vorzugsweise auf bis zu – 100 °C, gekühlt.
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Zweckmäßig wird
zur kontinuierlichen Bereitstellung der EUV-emittierenden gasförmigen Zinnverbindung
ein Reaktor zur Herstellung der Zinnverbindung eingesetzt, der mit
dem gekühlten
Thermogefäß verbunden
ist, wobei das gekühlte
Thermogefäß sowohl
zur Verflüssigung
der gasförmigen
Zinnverbindung als auch als Pufferspeicher dient.
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Vorteilhaft
weist die Gasbereitstellungseinheit zusätzlich ein Inertgasreservoir
auf, um ein Inertgas als Initiator für eine homogene Gasentladung
der gasförmigen
Zinnverbindung beizumischen. Dabei enthält das Inertgasreservoir zweckmäßig mindestens
ein Edelgas oder Stickstoff, um ein Gasgemisch aus gasförmiger Zinnverbindung
und Inertgas zu erzeugen.
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Vorzugsweise
ist mindestens eine Mengenfluss-Steuereinheit (Mass-Flow-Controller)
zur Steuerung der zugeführten
Mengenverhältnisse
des Gasgemisches aus gasförmiger
Zinnverbindung und Inertgas vor dem Gaseinlass in die Elektrodengehäuse angeordnet.
Die thermisch isolierte Zuleitung für das gasförmige Arbeitsmedium ist zweckmäßig über einen
Gaseinlass mit dem zweiten Elektrodengehäuse verbunden.
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Um
die Ausströmung
von Debris aus der Entladungskammer in Richtung der ersten Kollektoroptik zu
minimieren, ist es aber auch vorteilhaft, die thermisch isolierte
Zuleitung für
das gasförmige
Arbeitsmedium über
einen ringförmigen
Gaseinlass mit dem ersten Elektrodengehäuse zu verbinden.
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In
einer zweiten Variante weist die Gasbereitstellungseinheit vorteilhaft
ein Thermogefäß in Form eines
thermisch isolierten Ofens auf, der vorzugsweise zum Verdampfen
einer flüssigen
Zinnverbindung vorgesehen ist. In einer weiteren Ausführung wird
der Ofen zum flüssigen
Bereithalten und Verdampfen einer unter Normalbedingungen festen
Zinnverbindung verwendet.
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Zweckmäßig ist
der Ofen elektrisch beheizbar und weist einen Thermostat zur Einstellung
einer (an die Vakuumbedingung der Entladungskammer angepassten)
Verdampfungstemperatur der verwendeten Zinnverbindung für einen
Temperaturbereich zwischen 247 und 1400 °C auf.
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Der
Ofen für
das Verdampfen des Arbeitsmediums ist dabei zweckmäßig in unmittelbarer
Nähe des
zweiten Elektrodengehäuses
angeordnet und der Gaseinlass direkt mit der Vorionisationseinheit verbunden.
Vorzugsweise ist der Gaseinlass der Vorionisationseinheit dazu so
gestaltet, dass das verdampfte zinnhaltige Arbeitsgas zwischen einem
die Vorionisationselektrode ummantelnden Isolatorröhrchen und
einer äußeren Isolatorröhre der
Vorionisationseinheit in die Vorionisationskammer des zweiten Elektrodengehäuses eingeleitet
wird. Dabei wird zur Vermeidung einer Kondensation des zinnhaltigen
Arbeitsgases im Gaseinlass zweckmäßig mindestens im Anfangsbereich
der äußeren Isolatorröhre eine wärmeleitende
Schicht, vorzugsweise aus Kupfer, aufgebracht. Zusätzlich kann
im Gaseinlass auch auf dem Isolatorröhrchen eine wärmeleitende
Schicht aufgebracht sein.
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Eine
für die
vorstehende Anordnung der Gasbereitstellungseinheit geeignete die
Zinnverbindung ist Zinnchlorid (SnCl2).
Dafür ist
der Ofen vorteilhaft auf eine Temperatur zwischen 247 und 623 °C aufheizbar,
um verdampftes SnCl2 in die Vakuumkammer
einzuströmen.
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Die
Grundidee der Erfindung basiert auf der Überlegung, dass Zinn aus Gründen seiner
intensiven Spektrallinien zwischen 12 nm und 14 nm bestens geeignet
ist, die Ausbeute an EUV-Strahlung wesentlich zu erhöhen. Andererseits
gibt es jedoch eine Zurückhaltung
beim Einsatz von Zinn vor allem deshalb, weil elementares Zinn als
Target in fester Form (wegen Kraterbildung) keine stabile Plasmaerzeugung
gestattet, flüssiges
Zinn ein ständiges Hochtemperaturbad
erfordert, um einen ausreichenden Dampfdruck zu erzeugen, und eine
Laserverdampfung aus flüssiger
Phase ebenfalls technisch sehr aufwendig ist.
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Die
Erfindung überwindet
diese Nachteile im Zusammenwirken mit einer der Vorionisation des
Arbeitsmediums vorgeordneten temperierten und isolierten Bereitstellung
von Zinnverbindungen, die jeweils mit einfachen Mitteln in die gasförmige Phase überführbar sind.
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Mit
den erfindungsgemäßen Anordnungen ist
es möglich,
eine plasmabasierte Strahlungserzeugung auf Basis einer Gasentladung
mit hoher Strahlungsleistung im EUV-Spektralbereich (zwischen 12 und
14 nm) zu erreichen, die den Einsatz von Zinn als Arbeitsmedium
in Gasentladungsquellen für
die Halbleiter-Lithographie gestattet.
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Die
Erfindung soll nachstehend anhand von Ausführungsbeispielen näher erläutert werden.
Die Zeichnungen zeigen:
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1:
eine Gasentladungsquelle mit einer Gasbereitstellungseinheit für zinnhaltiges
Arbeitsgas bei katodenseitigem Gaseinlass und gekühlten Elektrodengehäusen,
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2:
eine Gestaltung der erfindungsgemäßen Gasentladungsquelle für zinnhaltiges
Arbeitsgas mit katodenseitigem Gaseinlass, „Porous Metal"-Kühlung und
Vakuumisolation zwischen den Elektrodengehäusen,
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3:
eine weitere Gestaltung der erfindungsgemäßen Gasentladungsquelle für zinnhaltiges
Arbeitsgas mit anodenseitigem Gaseinlass, „Porous Metal"-Kühlung
und Keramikisolation der Elektroden,
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4:
eine Ausführungsvariante
der Erfindung mit einer Gasbereitstellungseinheit für flüssige bzw.
verflüssigte
zinnhaltige Substanzen, insbesondere Zinnwasserstoff (SnH4),
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5:
eine weitere Ausführung
der erfindungsgemäßen Gasentladungsquelle
mit einer Gasbereitstellungseinheit in Form eines katodenseitigen Hochtemperatur-Gaseinlasses für feste
zinnhaltige Substanzen, insbesondere Zinnchlorid (SnCl2).
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Die 1 zeigt
den Grundaufbau der erfindungsgemäßen Anordnung. Genutzt wird – ohne Beschränkung der
Allgemeinheit – eine
Z-Pinch-Gasentladung mit Vorionisation, wobei zwischen Katode und
Anode eine gepulste Gasentladung stattfindet. Dabei ist – wie in
allen weiteren Figuren – die
z-Achse identisch mit der vertikal in der Papierebene verlaufenden
Symmetrieachse 6 des Entladungssystems, gebildet aus einem
ersten Elektrodengehäuse 1 (z.B. Anode)
und einem zweiten Elektrodengehäuse 2 (z.B.
Katode).
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In 1 sind
die Elektrodengehäuse 1 und 2 zur
vereinfachten Darstellung stilisiert mit einer Rippenkühlung darstellt.
Diese Kühlungsart
ist für
die hier beschriebenen Hochleistungs-EUV-Gasentladungsquellen nur
bedingt einsetzbar. Die Elektrodengehäuse 1 und 2 weisen
im Zentrum rotationssymmetrische Hohlräume auf, wobei sich im zweiten Elektrodengehäuse 2 die
Vorionisationskammer 71 für die Vorionisation des Arbeitsgases
und im ersten Elektrodengehäuse 1 die
Entladungskammer für
die Hauptgasentladung befinden. Beide Hohlräume sind Teil einer gesamten
Vakuumkammer 4, da die Erzeugung eines Plasmas 5,
das die gewünschte EUV-Strahlung 51 emittiert,
an ein Vakuum im Druckbereich von einigen Pascal (z.B. 5 bis 30
Pa) gebunden ist.
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Da
in den meisten Fällen
das erste Elektrodengehäuse 1 für die Hauptentladung
und Erzeugung des Plasmas 5 als Anode und das zweite Elektrodengehäuse 2 für die Vorionisation
als Katode geschaltet ist, werden – ohne Beschränkung der
Allgemeinheit – bei
der weiteren Beschreibung der Ausführungsbeispiele verkürzt die
Begriffe Anode 1 und Katode 2 verwendet.
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In 1 wird
durch einen Gaseinlass 82 in der Katode 2 das
für die
Gasentladung erforderliche Arbeitsgas in die Vorionisationskammer 71 der
Vakuumkammer 4 eingeströmt,
der von der Katode 2 nahezu umschlossen ist und über einen
verengten Ausgang 21 in das Innere der Anode 1 verfügt. Der
verengte Ausgang 21 wird durch einen Elektrodenkragen 22 gebildet,
der gegenüber
der zylindrischen Innenwand der Anode 1 durch einen rohrförmigen Isolator 13 abgeschirmt
ist, so dass die Gasentladung zwischen dem Elektrodenkragen 22 der
Katode 2 und einem am konischen Ausgang 11 nach
innen gerichteten Elektrodenkragen 12 der Anode 1 erfolgen kann.
Durch die starken magnetischen Kräfte wird das bei der Gasentladung
erzeugte Vorplasma in der Symmetrieachse 6 zu einem dichten,
heißen
Plasma 5 (Z-Pinch)
kontrahiert.
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In
der Katode 2 ist eine Vorionisationseinheit 7 vorzugsweise
für eine
Gleitentladung 75 ausgelegt worden, um das durch einen
Gaseinlass 82 eingeströmte
Arbeitsgas zu ionisieren. Die Gleitentladung 75 findet
dabei über
den Endbereich eines Isolatorröhrchens 73 statt,
das die Vorionisationselektrode 72 ummantelt. Zur gepulsten
Erzeugung der Gleitentladung 75 steht einerseits die Vorionisationselektrode 72 und
andererseits die Katode 2 mit einem Vorionisationsimpulsgenerator 74 in
Verbindung. Die Katode 2 ist des Weiteren mit einem Hochspannungsimpulsgenerator 14 verbunden,
der im Zusammenwirken mit der Anode 1 die Hauptgasentladung
auslöst.
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Die
Zufuhr des erfindungsgemäßen Arbeitsmediums
besteht nun darin, dass eine zinnhaltige Substanz in gasförmigem Zustand
unter definiertem Druck über
einen geeignet angebrachten Gaseinlass 82 in die Vorionisationskammer 71 eingeströmt wird. Das
zinnhaltige Arbeitsgas wird von einer Gasbereitstellungseinheit 8 zur
Verfügung
gestellt, indem in einem Thermogefäß eine zinnhaltige Substanz
in flüssiger
Phase in der Nähe
des Verdampfungspunktes gehalten und so durch gesteuerte Temperierung
und Druckregelung ein Dampfdruck erzeugt wird, der eine ausreichende
Einströmung
zinnhaltigen Arbeitsgases über
eine thermisch und elektrisch isolierte Zuleitung 81 durch
den Gaseinlass 82 in die Vakuumkammer 4 ermöglicht.
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Die
Vakuumkammer 4 wird mittels eines Vakuumpumpsystems 41 trotz
des zuströmenden
Arbeitsmediums auf einem stationären
Vakuumniveau gehalten. Zur Gewährleistung
eines Dauerbetriebes der gepulsten Plasmaerzeugung werden die Elektrodengehäuse 1 und 2 mittels
Wärmetauscherstrukturen 91 (hier
vereinfachte Darstellung als Rippen) gekühlt, indem die beiden Elektrodengehäuse 1 und 2 in
Kühlkreisläufe eines
Wärmeableitungssystems 9 eingebunden
sind.
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Die
Ausführung
gemäß 2 zeigt
eine gegenüber 1 modifizierte
Anordnung für
eine EUV-Gasentladungsquelle, bei der die Konfiguration der Elektrodengehäuse 1 und 2 derart
geändert
ist, dass die Anode 1 nicht mehr einen fast vollständig geschlossenen
Innenraum aufweist, sondern die Vakuumkammer 4 diese vollständig umgibt
und zwischen Anode 1 und Katode 2 eine Vakuumisolationsschicht 31 bildet.
Die Gasbereitstellung und die Zuleitung des zinnhaltigen Arbeitsgases
bleibt zunächst unverändert, es
können
jedoch alle der nachfolgend detailliert beschriebenen Gasbereitstellungsvarianten
gemäß den 3 bis 5 eingesetzt
werden.
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Das
Wärmeableitungssystem 9 ist
in diesem Beispiel optimiert, indem im Kühlkreislauf als Wärmetauscherstrukturen 91 in
die Elektrodengehäuse 1 und 2 poröses Material 92 eingebracht
ist, das einen schnelleren Wärmeübergang
ermöglicht
und somit die Elektrodentemperaturen im Dauerbetrieb deutlich erniedrigt.
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Im
Ausführungsbeispiel
gemäß 3 wird das
zinnhaltige Arbeitsmedium für
die Gasentladung als Gasgemisch aus Zinnverbindung und Inertgas bereitgestellt.
Dazu enthält
die Gasbereitstellungseinheit 8 ein Thermogefäß 83 mit
der zinnhaltigen Verbindung und ein Inertgasreservoir 86,
die über steuerbare
Ventile das geeignete Gasgemisch als Arbeitsmedium erzeugen.
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Von
dem Gasgemisch stellt nur die zinnhaltige Komponente (z.B. das SnH4-Gas) die eigentliche EUV-Strahlung emittierende
Substanz dar und das zusätzlich
beigemischte Inertgas, das ein Edelgas (z.B. He, Ne, Ar) oder Stickstoff
(N2) sein kann, dient als Initiator für eine homogenere
Auslösung
der Gasentladung.
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Die
zweite Besonderheit dieser Ausführungsvariante
besteht darin, dass das so erzeugte Arbeitsmedium durch einen ringförmigen Gaseinlass 82 an
der Anode 1 in Richtung Katode 2 eingeströmt wird,
wobei ein zusätzlicher
Ausgang zum Vakuumpumpsystem 41 an der Hinterseite der
Katode 2 angebracht ist, der das am Ausgang 11 der
Anode 1 eingeströmte
Gasgemisch ansaugt, um es in die Vorionisationskammer 71 der
Vorionisation zuzuführen. Das
hat den Vorteil, dass bei erfindungsgemäßer Verwendung zinnhaltiger
Arbeitsgase, z.B. SnH4 oder verdampftes
SnCl2, diese nicht in Richtung der Kollektoroptik
geblasen werden und somit dort nicht zu Ablagerungen führen können.
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In
der in 4 dargestellten Anordnung wird als Arbeitsmedium
SnH4-Gas verwendet, wobei die Gasbereitstellungseinheit 8 dazu
wie folgt ausgestaltet ist.
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Das
oben beschriebene Thermogefäß 83 wird
in diesem Fall als Kühlbehälter betrieben
und auf geeigneter Temperatur (für
SnH4 auf ca. – 95° C) gehalten, um den nötigen Dampfdruck über dem
verflüssigten
SnH4 zu erzielen. Die Herstellung des SnH4-Gases kann dabei – wie durch gestrichelte Darstellung
als optional angedeutet – in
einem Reaktor 85 nach an sich bekannten Verfahren kontinuierlich erfolgen,
um eine dauerhafte SnH4-Gasbereitstellung zu
sichern. Das gekühlte
Thermogefäß 83 dient
dabei sowohl zur Verflüssigung
als auch als geeignet temperiertes Reservoir zur Aufrechterhaltung
des notwendigen Dampfdruckes für
die zinnhaltige Arbeitsgaskomponente. Als zweite Komponente des Arbeitsmediums
wird aus einem Inertgasreservoir 86 wiederum ein Inertgas,
vorzugsweise Argon (oder aber Neon oder Stickstoff) beigemischt.
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Über thermisch
isolierte oder geeignete thermostatische Leitungen 81 und
Mass-Flow-Controller 84 wird
dabei das richtige Mengenverhältnis
der Arbeitsgaskomponenten eingestellt. Die Mass-Flow-Controller 84 sind
insbesondere dann von Vorteil, wenn – wie in 4 dargestellt – gleichzeitig
aus dem Vakuumpumpsystem 41 eine Gasrückgewinnung erfolgt und ebenfalls
mit eingespeist wird.
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5 zeigt
ein weiteres Ausführungsbeispiel der
Erfindung, bei dem SnCl2 als Arbeitsmedium
genutzt wird. SnCl2 ist unter Standardbedingungen
ein kristallines weißes
Pulver. Dieses wird im Innern eines Ofens 87 nahe der Vorionisationseinheit 7 deponiert.
Da sich materialabhängig
erst bei definierten hohen Temperaturen ausreichend hohe Dampfdrücke von
etwa 133 Pa einstellen, muss der Ofen 87 bis zu solchen
Temperaturen heizbar und nach außen hinreichend thermisch isoliert
sein. Für
SnCl2 genügen etwa 623 °C und für SnCl4 reichen ca. 114 °C aus, während für metallisches Zinn etwa 1400 °C notwendig
wären.
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Der
SnCl2-Dampf wird durch einen ringförmigen Gaseinlass 82 zwischen
dem Isolatorröhrchen 73 der
Vorionisationselektrode 72 und einer äußeren Isolatorröhre 76 in
die Vorionisationskammer 71 in die Katode 2 eingeleitet.
Die äußere Isolatorröhre 76 ist
im oberen Teil ihrer Innenwand mit einer Wärmeleitungsschicht 88 belegt,
damit der Dampf nicht schon vor Eintritt in die Vorionisationskammer 71 der Katode 2 kondensiert.
Diese Wärmeleitungsschicht 88 ist
beispielsweise eine Kupferschicht, die vorzugsweise auf die äußere Isolatorröhre 76 aufgedampft ist.
Es kann auch einer weitere solche Wärmeleitungsschicht 88 an
der Außenseite
des inneren Isolatorröhrchens 73 aufgebracht
werden, um den Abkühlungseffekt
weiter zu verringern.
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Alle
anderen Elemente sind in dieser Ausführung der Erfindung in gleicher
Weise wie im vorhergehenden Beispiel angeordnet und stimmen mit
den zu 1 beschriebenen Grundfunktionen überein.
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- 1
- erstes
Elektrodengehäuse
- 11
- Austrittsöffnung
- 12
- (erster)
Elektrodenkragen
- 13
- rohrförmiger Isolator
- 14
- Hochspannungsimpulsgenerator
- 2
- zweites
Elektrodengehäuse
- 21
- verengter
Ausgang
- 22
- (zweiter)
Elektrodenkragen
- 3
- elektrisch
isolierende Schicht
- 31
- Vakuumisolationsspalt
- 4
- Vakuumkammer
- 41
- Vakuumpumpsystem
- 5
- Plasma
- 51
- emittierte
Strahlung
- 6
- Symmetrieachse
- 7
- Vorionisationseinheit
- 71
- Vorionisationskammer
- 72
- Vorionisationselektrode
- 73
- Isolatorröhrchen
- 74
- Vorionisationsimpulsgenerator
- 75
- Gleitentladung
- 76
- äußere Isolatorröhre
- 8
- Gasbereitstellungseinheit
- 81
- thermisch
isolierte Zuleitungen
- 82
- Gaseinlass
- 83
- Thermogefäß
- 84
- Mass-Flow-Controller
- 85
- Gasreaktor
- 86
- Inertgasreservoir
- 87
- Ofen
- 88
- Metallbeschichtung
- 9
- Wärmeableitungssystem
- 91
- Wärmetauscherstruktur
(Rippen)
- 92
- poröses Material