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Die
Erfindung betrifft eine Wärmebehandlungsanlage
zur Wärmebehandlung
von metallischen Gegenständen
als Härtegut
mit einer Heizkammer, in der das Härtegut in einer geeigneten
Gasatmosphäre erwärmbar ist,
und einer Tauchbadkammer, in der ein beheiz- und/oder kühlbares
Behandlungsbad angeordnet ist. Des Weiteren betrifft die Erfindung
ein Verfahren zum Härten
von metallischen Gegenständen als
Härtegut
mit Hilfe der erfindungsgemäßen Wärmebehandlungsanlage.
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Metallische
Gegenstände
werden häufig
zur Verbesserung Ihrer Eigenschaften einem Härtungsprozess unterzogen. Ein
solcher Prozess besteht im Wesentlichen aus zwei Schritten, nämlich dem
Erhitzen des Härteguts
in einer Heizkammer und der anschließenden schnellen Abkühlung des
Härteguts
in einem Abschreckbad. Die Erwärmung
in der Heizkammer kann dabei auf unterschiedliche Weise erfolgen,
wobei vor allen Dingen die Erwärmung
in einer Gasatmosphäre,
die Erwärmung
im Vakuum, die Erwärmung
im Salzbad sowie die Erwärmung
durch Induktion oder Flamme zu erwähnen sind. Die erfindungsgemäße Wärmebehandlungsanlage
ist insbesondere für
die Erwärmung
in der Gasatmosphäre von
Bedeutung, wobei die Gasatmosphäre
insbesondere mit Hilfe von diversen Alkoholen (z. B. Methanol),
Erdgas, Propan, Ammoniak, Wasserstoff, Kohlenmonoxid sowie ggf.
geringen Mengen Kohlendioxid und Stickstoff erzeugt werden kann.
Je nach Zusammensetzung hat die Gasatmosphäre die Aufgabe, die Oberfläche zu schützen oder
gezielt zu verändern,
wobei die gezielte Veränderung
insbesondere in einer Aufkohlung oder einer Nitrierung bestehen kann.
Von besonderer Bedeutung ist etwa die Erhöhung des Kohlenstoffanteils
in den Randschichten des Härteguts
zwecks Härtung durch
Erwärmen
in einer Heizkammer, wobei eine aufkohlende Atmosphäre verwendet
wird, z. B. aus Kohlenwasserstoffen, Methanol oder NH3/CO2.
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Auch
zum Abkühlen
im Abschreckbad stehen unterschiedliche Möglichkeiten zur Verfügung. Besonders
verbreitet sind das Abschrecken in einem Ölbad, in einer Polymerlösung oder
in einem Salzwarmbad in Form einer Salzschmelze. Für die Erfindung
von besonderer Bedeutung ist dabei das Abschrecken in Salzwarmbädern, bei
denen es sich um ein „mildes” Abschreckmedium
handelt. So erfolgt die Abkühlung
durch reine Konvektion. Im Vergleich zu anderen Medien ist der Abschreckvorgang in
Salzwarmbädern
gleichmäßiger, was
zu einer höheren
Maßhaltigkeit
und geringerer Härtestreuung führt.
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Je
nach gewünschtem
Gefügezustand
des Stahls lassen sich Salzwarmbäder
unterschiedlicher Temperaturbereiche verwenden. So können etwa Salzwarmbäder in einem
Temperaturbereich von 160°C
bis 200°C
für das
Abschrecken von normalen Stählen
eingesetzt werden, während
Bäder im
Temperaturbereich von 240°C
bis 400°C
sich als nützlich für die Umwandlung
in die Bainit-Stufe herausgestellt haben. Für das Abschrecken von hochlegierten
Stählen
wie z. B. Schnellarbeitsstählen
und Kaltarbeitsstählen
kommen teilweise auch noch Salzwarmbäder mit erheblich höherer Temperatur
im Bereich von 540°C
bis 650°C
zum Einsatz.
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Häufig verwendete
Salzwarmbäder
sind Schmelzen aus einer Mischung von Alkalinitrit und Alkalinitrat.
Bei einem Härtungsprozess,
bei dem zunächst
in der Heizkammer in einer Kohlenstoff abgebenden Gasatmosphäre eine
Aufkohlung der Oberflächen
des Härteguts
stattfindet und anschließend das
Härtegut
in einem Nitrat-/Nitrit-Salzwarmbad abgeschreckt wird, sind unterschiedliche
Dinge zu beachten. Zum einen hat es sich hinsichtlich der Qualität des Härteguts
als nachteilig herausgestellt, wenn das Härtegut nach Verlassen der Heizkammer
mit einem oxidierenden Milieu in Kontakt kommt, etwa mit einer Sauerstoff-/Luft-Atmosphäre oder
auch mit Wasser, welches sich bei Kontakt mit dem Härtegut, das
beim Verlassen der Heizkammer eine sehr hohe Temperatur aufweist,
rasch in die elementaren Bestandteile zersetzen kann und somit anschließend seinerseits
wiederum oxidierend wirkt. Ein solcher Kontakt mit oxidierenden Medien
führt zur
Randschichtentkohlung des Härteguts
und somit zum Verlust an Festigkeit, was entsprechende Qualitätsminderungen
zur Folge hat.
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Auf
der anderen Seite sind die verwendeten Salzwarmbäder häufig toxisch. So handelt es
sich bei Natrium- und Kaliumnitrit um Methämoglobinbildner, weshalb sich
etwa bei Natriumnitrit ab einer Dosis von ca. 0,5 g Vergiftungserscheinungen
bemerkbar machen. Darüber
hinaus können
sich bereits bei Kontakt eines Nitrits mit schwachen Säuren nitrose Gase
bilden, die ebenfalls toxisch wirken.
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Alkalimetallnitrate
können
sich beim Erhitzen unter Sauerstoffabspaltung in Nitrite umwandeln. Das
Vorhandensein freien Sauerstoffs in der Salzschmelze kann bei Kontakt
mit organischen Materialien zu spontan ablaufenden Oxidationsvorgängen unter
heftiger Bildung von CO und CO2-Gas kommen.
Darüber
hinaus bewirkt diese exotherme Reaktion die weitere thermische Zersetzung
des Nitrats und damit das weitere Freiwerden von Sauerstoff. Unter
Umständen
kann dies zu schwer zu löschenden
Bränden
führen,
weshalb grundsätzlich
darauf zu achten ist, dass nitrathaltige Salzwarmbäder möglichst
nicht mit organischen Materialien in Kontakt kommen sollten.
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Eine
Wärmebehandlungsanlage
der eingangs genannten Art ist aus der europäischen Patentschrift
EP 0 533 615 B1 grundsätzlich bekannt. Die
hierin gezeigte Anlage zur Wärmebehandlung weist
einen Ofen als Heizkammer in einer erhöhten Position und ein Abschreckbad
in unterer Position auf, wobei das Härtegut mit Hilfe eines Beschickungsliftes
in den Ofen gehoben werden kann, welcher nach erfolgter Wärmebehandlung
seitlich verschiebbar ist, um anschließend das Härtegut mit Hilfe eines zweiten
Lifts in das Abschreckbad abzusenken. Mit Hilfe dieser Anlage soll
verhindert werden, dass das Härtegut
während
des Transports zum Abschreckbad einem Oxidationsrisiko durch Kontakt
mit der Atmosphäre
ausgesetzt ist, weshalb hier der gesamte Ofen seitlich in eine Position
oberhalb des Abschreckbades befördert
wird, so dass das Härtegut während des
Transports innerhalb der Glocke des Ofens vor der Außenatmosphäre geschützt bleibt.
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Auch
bei diesem Stand der Technik machen sich jedoch verschiedene Dinge
nachteilig bemerkbar. Insbesondere hat es sich als nachteilig herausgestellt, das
Härtegut
unmittelbar vom Ofen in das Abschreckbad zu überführen, hier durch Absenkung mit
Hilfe eines Lifts. Hierbei gelangen zum einen Bestandteile der Gasatmosphäre wie Methanol
oder Erdgas aus der Heizkammer in das Abschreckbad was, wie oben
beschrieben, mit besonderen Gefahren verbunden ist, da der Kontakt
einer Nitratsalzschmelze mit organischem Material zu Bränden führen kann.
Andererseits können
auch Teile der Salzschmelze in die Heizkammer gelangen, was insofern problematisch
ist, als die Salzschmelzen häufig
toxisch sind und u. U. nitrose Gase beim Erhitzen hervorrufen können. Darüber hinaus
kann gerade aus Nitrat beim Erhitzen Sauerstoff freigesetzt werden, was
zum einen kontraproduktiv beim Aufkohlungsprozess innerhalb der
Heizkammer ist und zum anderen zu weiteren Gefahren beim Kontakt
mit brennbaren Gasen wie Erdgas oder Methanol führen kann. Schließlich ist
das strikte Getrennthalten des Inhaltes des Abschreckbades auch
insofern sinnvoll, als abgekühlte
Salzschmelzen häufig
zu Verkrustungen und Ablagerungen führen.
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Aus
der
DE 1 913 359 ist
ein Einsatzofen bekannt, der über
eine Ofenkammer verfügt,
die mittels einer heb- und senkbaren Bodenplatte verschließbar ist.
Bei in den Abschreckbehälter
eingetauchtem Härtegut
findet jedoch keine ausreichende Abtrennung zu den weiteren Bereichen
des Ofens statt.
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Einen
weiteren Mehrzweckofen mit Vorkammer, Heizkammer und Kühlkammer
mit Abschreckbad sowie einem in der Vorkammer angeordneten Kran
beschreibt die
DE 40
33 893 C1 . Auch hier findet jedoch keine gründliche
Trennung zwischen Heizkammer und Abschreckbad statt.
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Ausgehend
vom vorbeschriebenen Stand der Technik stellt sich daher die Aufgabe,
eine Wärmebehandlungsanlage
zur Verfügung
zu stellen, die die oben beschriebenen Probleme löst und insbesondere
eine strikte Trennung der Inhalte des Abschreckbades und der Heizkammer
gewährleistet.
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Die
Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst durch
eine Wärmebehandlungsanlage
zur Wärmebehandlung
von metallischen Gegenständen
als Härtegut
mit einer Heizkammer, in der das Härtegut in einer geeigneten
Gasatmosphäre
erwärmbar
ist, und einer Tauchbadkammer, in der ein heiz- und/oder kühlbares
Behandlungsbad angeordnet ist, wobei zwischen der Heizkammer und
der Tauchbadkammer eine Zwischenkammer angeordnet ist und die Wärmebehandlungsanlage
mit Chargiereinrichtungen ausgerüstet
ist, welche dem Einbringen des Härteguts
in die Heizkammer und in die Tauchbadkammer dienen, wobei die Heizkammer
und die Zwischenkammer einerseits und die Zwischenkammer und die
Tauchbadkammer andererseits durch Absperreinrichtungen getrennt
sind und wobei die zwischen der Zwischenkammer und der Tauchbadkammer
angeordnete Absperreinrichtung nach Einbringen des Härteguts
in die Tauchbadkammer verschließbar
ist.
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Durch
das erfindungsgemäße Vorsehen
einer Zwischenkammer zwischen Heizkammer und Tauchbadkammer wird
gewissermaßen
eine Schleuse geschaffen, die dafür sorgt, dass keine Bestandteile
des Behandlungsbades in die Heizkammer und umgekehrt keine Bestandteile
der Gasatmosphäre
in der Heizkammer in das Behandlungsbad gelangen. Hierfür ist insbesondere
wichtig, dass sich zwischen Heizkammer und Zwischenkammer einerseits
und zwischen Zwischenkammer und Tauchbadkammer andererseits jeweils
eine Absperreinrichtung befindet, die grundsätzlich nicht gleichzeitig geöffnet werden
sollen, so dass niemals ein unmittelbarer Kontakt zwischen dem Inhalt
der Heizkammer und dem Inhalt der Tauchbadkammer besteht. Die Zwischenkammer ist
während
des Härtungsprozesses
geschlossen, um jeglichen Kontakt des behandelten Härteguts
mit der Außenatmosphäre zu vermeiden,
da ein solcher Kontakt mit Luftsauerstoff und Luftfeuchtigkeit zu Randschichtentkohlungen
an der Oberfläche
der als Härtegut
dienenden metallischen Gegenstände
führen
würde.
Normalerweise sind sämtliche
Kammern während
des Betriebs nach außen
hin verschlossen.
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Um
das Härtegut
von der Zwischenkammer in die Heizkammer bzw. in die Tauchbadkammer
zu befördern,
sind beispielsweise in der Zwischenkammer Chargiereinrichtungen
vorgesehen, die das Härtegut
aus den benachbarten Kammern heraus- bzw. hineinbefördern können. Bei
den Chargiereinrichtungen kann es sich um aus dem Stand der Technik
bekannte Chargiermaschinen handeln, die auf übliche Art und Weise das Härtegut zwischen
zwei Kammern verschieben oder auf sonstige Art und Weise befördern können.
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Die
Heizkammer verfügt über typische
Einrichtungen, um die Heizkammer auf die benötigten hohen Temperaturen erhitzen
zu können.
Zum Erhitzen der Heizkammer können
etwa übliche
Brenner verwendet werden. Selbstverständlich muss die Heizkammer
so beschaffen sein, dass sie die gewünschten hohen Temperaturen,
die in einer Größenordnung über 800°C, meist über 1000°C liegen, aushalten
können.
Sinnvollerweise können
in der Heizkammer auch Vorrichtungen zur Umwälzung der darin vorliegenden
Gasatmosphäre
und zur Temperaturerfassung vorgesehen sein. Die Brenner können z.
B. mit Erdgasheizung funktionieren.
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Innerhalb
der Tauchbadkammer befindet sich ein Behandlungsbad, das vorzugsweise
mit einer Salzschmelze gefüllt
ist. Darüber
hinaus kann in der Tauchbadkammer ein Elevator, etwa in der Form eines
Lifts, vorgesehen sein, mit dessen Hilfe in die Tauchbadkammer hinein
befördertes
Härtegut
in das Behandlungsbad absenkbar ist. Nach erfolgter Behandlung kann
mit Hilfe des Elevators das Härtegut wieder
aus dem Behandlungsbad hinaus gehoben werden, wobei man üblicherweise
das Härtegut
kurz abtropfen lässt,
um es anschließend
mit Hilfe der Chargiereinrichtung wieder in die Zwischenkammer zu
befördern.
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Das
Behandlungsbad dient insbesondere als Abschreckbad, es können jedoch
auch andere Arten von thermischen Behandlungen in dem Bad durchgeführt werden.
Im Falle der Verwendung einer Salzschmelze für Abschreckbäder werden
aus dem Stand der Technik bekannte, geeignete Abschrecksalze verwendet.
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Grundsätzlich ist
es mit Hilfe der erfindungsgemäßen Wärmebehandlungsanlage
auch möglich, sobald
sich eine Charge Härtegut
im Behandlungsbad zum Abhärten
befindet, eine zweite Charge Härtegut
in die Heizkammer einzufahren. Es gilt jedoch auch hier, dass die
Zwischenkammer geschlossen zu halten ist, um keinen Kontakt mit
der Außenatmosphäre zu ermöglichen,
und zum anderen stets lediglich eine der Absperreinrichtungen von
der Zwischenkammer zur Heizkammer bzw. zur Tauchbadkammer geöffnet sein
darf. Entsprechend muss die zweite, in die Heizkammer beförderte Charge
Härtegut
solange in der Heizkammer verbleiben, bis die erste Charge aus der
Tauchbadkammer und letztlich aus der gesamten Wärmebehandlungsanlage hinausbefördert wurde,
so dass nunmehr die Tauchbadkammer wiederum zur Aufnahme der zweiten
Charge Härtegut zur
Verfügung
steht.
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Die
Wärmebehandlungsanlage
kann über eine
Vorrichtung verfügen,
die gewährleistet,
dass die Absperreinrichtungen zwischen Zwischenkammer und Heizkammer
einerseits und zwischen Zwischenkammer und Tauchbadkammer andererseits nicht
gleichzeitig vollständig
geöffnet
sind bzw. werden können.
Die Absperreinrichtungen werden üblicherweise
mittels eines Antriebs geöffnet
oder geschlossen und durch zwei unterschiedliche und voneinander
unabhängige
Schaltsysteme überwacht. Auf
diese Weise wird gewährleistet,
dass selbst bei Fehlbedienung der Wärmebehandlungsanlage durch unerfahrenes
Personal die beiden Absperreinrichtungen nie gleichzeitig geöffnet werden
können.
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Das
Erfordernis, dass die Absperreinrichtungen nicht gleichzeitig geöffnet sein
dürfen,
ist so zu verstehen, dass die Absperreinrichtungen nicht über einen
längeren
Zeitraum gleichzeitig geöffnet
sein dürfen.
U. U. ist es tolerabel, wenn eine Absperreinrichtung noch nicht
vollständig
geschlossen ist, während
sich die andere bereits zu öffnen
beginnt. Als Absperreinrichtungen dienen vorzugsweise Türen oder ähnliches,
möglich
sind aber auch Flammschleier.
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Zweckmäßigerweise
verfügt
auch die Zwischenkammer über
einen zweiten Elevator, mit dessen Hilfe das Härtegut zwischen einer Beschickungsebene
und einer Chargierebene heb- und senkbar ist. Die Zwischenkammer
verfügt
somit über
eine untere Beschickungsebene, auf der das Härtegut in die Wärmebehandlungsanlage
eingebracht wird, sowie eine Chargierebene, von der aus das Härtegut einerseits in
die Heizkammer, andererseits in die Tauchbadkammer mit Hilfe der
Chargiereinrichtung eingebracht werden kann. Die Beschickungstür, durch
die das Härtegut
in die Wärmebehandlungsanlage
eingebracht wird, liegt somit auf der Beschickungsebene, während die
Chargiereinrichtungen auf der Chargierebene liegen. Jeweils zu Beginn
und zum Ende eines Härtungsprozesses
wird somit der zweite Elevator benutzt, um zum einen das neu eingebrachte Material
von der Beschickungsebene auf die Chargierebene zu bringen und zum
anderen das fertig behandelte Material von der Chargierebene wieder
zurück
zur Beschickungsebene zu befördern,
um es anschließend
wieder aus der Wärmebehandlungsanlage
entnehmen zu können.
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In
der Regel wird das Härtegut über die
Zwischenkammer in die Wärmebehandlungsanlage
eingebracht, grundsätzlich
spielt es jedoch erfindungsgemäß keine
Rolle, von wo und auf welche Weise das Härtegut eingebracht wird.
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Wie
bereits eingangs erwähnt,
spielt die erfindungsgemäße Wärmebehandlungsanlage
insbesondere eine Rolle bei der Verwendung von Salzschmelzen als
Abschreckbäder,
da diese häufig
bei Härtungsprozessen,
die mit einer Aufkohlung verbunden sind, verwendet werden und weil
der Eintritt von Resten der Salzschmelze in die Heizkammer äußerst unerwünscht
ist. Grundsätzlich
ist die erfindungsgemäße Wärmebehandlungsanlage
jedoch auch im Zusammenhang mit der Verwendung anderer Abschreckbäder, etwa
in der Form von Polymerlösungen
oder Öl
einsetzbar.
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Ebenfalls
aus den weiter oben näher
beschriebenen Gründen
empfiehlt sich die Verwendung der erfindungsgemäßen Wärmebehandlungsanlage für Salzschmelzen,
die in erster Linie aus Nitraten und Nitriten bestehen, da diese
toxisch sind und beim Erhitzen nitrose Gase bzw. Sauerstofffrei
setzen können.
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Die
Gasatmosphäre
in der Heizkammer enthält
zweckmäßigerweise
aufkohlende Gase, wie sie in der Beschreibungseinleitung erwähnt wurden.
Gerade bei Verwendung solcher organischen Verbindungen in der Gasatmosphäre der Heizkammer
ist es sinnvoll, die erfindungsgemäße Wärmebehandlungsanlage einzusetzen,
um zu verhindern, dass organische Substanzen letztlich mit dem Behandlungsbad in
Berührung
kommen. Grundsätzlich
kann die erfindungsgemäße Wärmebehandlungsanlage
jedoch auch für
andere Erwärmungsarten
eingesetzt werden, etwa für
die Erwärmung
im Vakuum, im Salzbad oder beim Induktions- oder Flammhärten.
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Neben
der erfindungsgemäßen Wärmebehandlungsanlage
betrifft die Erfindung auch ein Verfahren zum Härten von metallischen Gegenständen als
Härtegut mit
Hilfe der oben beschriebenen Wärmebehandlungsanlage.
Dieses Verfahren weist folgende Schritte auf:
- a.)
Beschickung der Zwischenkammer mit dem Härtegut,
- b.) ggf. Anheben oder Absenken des Härteguts von einer Beschickungsebene
auf eine Chargierebene,
- c.) Öffnen
der zwischen der Zwischenkammer und der Heizkammer angeordneten
ersten Absperreinrichtung,
- d.) Einbringen des Härteguts
aus der Zwischenkammer in die Heizkammer,
- e.) Schließen
der ersten Absperreinrichtung,
- f.) Wärmebehandlung
des Härteguts
in der Heizkammer,
- g.) Öffnen
der ersten Absperreinrichtung,
- h.) Herausbewegen des Härteguts
aus der Heizkammer in die Zwischenkammer,
- i.) Schließen
der ersten Absperreinrichtung,
- j.) Öffnen
der zwischen der Zwischenkammer und der Tauchbadkammer angeordneten
zweiten Absperreinrichtung,
- k.) Einbringen des Härteguts
aus der Zwischenkammer in die Tauchbadkammer,
- l.) Schließen
der zweiten Absperreinrichtung,
- m.) Absenken des Härteguts
in das Behandlungsbad,
- n.) Herausheben des Härteguts
aus dem Behandlungsbad nach einem für die Behandlung erforderlichen
Zeitraum,
- o.) Öffnen
der zweiten Absperreinrichtung,
- p.) Herausbewegen des Härteguts
aus der Tauchbadkammer in die Zwischenkammer,
- q.) ggf. Absenken oder Anheben des Härteguts von der Chargierebene
auf die Beschickungsebene und
- r.) Ausbringen des Härteguts
aus der Wärmebehandlungsanlage.
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Das
Härtegut
wird vorzugsweise mit Hilfe der Chargiereinrichtungen bzw. der Elevatoren
bewegt.
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Die
Erfindung wird anhand der beigefügten Figuren
beispielhaft näher
erläutert.
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Es
zeigen:
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1:
Die erfindungsgemäße Wärmebehandlungsanlage
in einer Ansicht von oben;
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2:
die erfindungsgemäße Wärmebehandlungsanlage
in Frontalansicht.
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In 1 ist
das Prinzip der erfindungsgemäßen Wärmebehandlungsanlage
in einer Ansicht von oben dargestellt. Man erkennt im mittleren
Bereich eine Zwischenkammer A, die seitlich an eine Heizkammer B,
sowie an eine Tauchbadkammer C mit Behandlungsbad D angrenzt. Die
Zwischenkammer A ist durch eine Absperreinrichtung 1 zur
Heizkammer B und durch eine Absperreinrichtung 2 zur Tauchbadkammer
C hin abgegrenzt, wobei eine zusätzliche
Vorrichtung dafür
Sorge trägt,
dass die Absperreinrichtungen 1 und 2 niemals
gleichzeitig geöffnet
sein können.
Das Härtegut
wird gemäß Pfeil 3 in die
Zwischenkammer A eingebracht. Grundsätzlich sind sämtliche
Kammern A, B, C zur Umgebung hin vollständig geschlossen, so dass kein
Kontakt mit der Außenatmosphäre besteht.
In der Zwischenkammer herrscht eine die Entkohlung des Härteguts
verhindernde Atmosphäre.
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Die
Bewegungen des Härteguts
im Laufe des Prozesses sind durch die Doppelpfeile in der 1 angedeutet,
nämlich
in die Zwischenkammer A bzw. aus der Zwischenkammer A hinaus und
von der Zwischenkammer A in die Heizkammer B bzw. die Tauchbadkammer
C.
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In 2 ist
die erfindungsgemäße Wärmebehandlungsanlage
aus 1 in der Frontalansicht dargestellt, wobei man
hier erkennt, dass die Wärmebehandlungsanlage
zwei Ebenen aufweist, eine untere Beschickungsebene 7 und
eine obere Chargierebene B. In der Mitte der Wärmebehandlungsanlage befindet
sich wiederum die Zwischenkammer A, seitlich die Heizkammer B und
die Tauchbadkammer C. Das Härtegut
wird auf der Beschickungsebene 7 in die Zwischenkammer
A eingebracht und mit Hilfe eines Elevators 5 nach oben
auf die Chargierebene gehoben. Mit Hilfe von einer oder mehreren
Chargiereinrichtungen (hier nicht dargestellt) wird das Härtegut anschließend nach Öffnen der
Absperreinrichtung 1 in die Heizkammer B eingebracht und
dort in einer Gasatmosphäre
für eine
gewisse Zeit wärmebehandelt,
wobei die Gasatmosphäre
unter anderem Kohlenwasserstoffe als Kohlenstoffquelle zum Aufkohlen
der metallischen Gegenstände
enthält.
Nach Beendigung dieses Prozesses wird die Absperreinrichtung 1 wieder
geöffnet
und das Härtegut
aus der Heizkammer B wieder in die Zwischenkammer A befördert. Anschließend wird
zunächst
die Absperreinrichtung 1 wieder verschlossen, nunmehr die
Absperreinrichtung 2 geöffnet,
das Härtegut
in die Tauchbadkammer C befördert
und die Absperreinrichtung 2 wieder verschlossen. Hier
befindet sich ein weiterer Elevator 6, der dazu dient,
das Härtegut
in das Behandlungsbad D abzusenken, bei dem es sich um eine Salzschmelze
handelt. Derartige Salzwarmbäder
werden etwa von der Firma Petrofer Chemie, Hildesheim unter den
Bezeichnungen AS 135 oder AS 140 vertrieben. Das Behandlungsbad
D verfügt über Vorrichtungen
zur Kontrolle der Badtemperatur, die bei Nitrat-/Nitrit-Salzen typischerweise
zwischen 160°C
und 400°C
liegt. Darüber
hinaus verfügt
das Behandlungsbad D auch noch über
Umwälzer,
um gerade beim Abschrecken der hei ßen metallischen Gegenstände aus
der Heizkammer B eine gleichmäßige Verteilung
der Wärme
zu gewährleisten.
Im Behandlungsbad D können
sich darüber
hinaus Kühlkanäle befinden,
durch die Kühlmittel
geführt
werden können,
um Wärme
abzuführen
oder die Temperatur des Bades abzusenken. Die Temperatur des Behandlungsbades
D wird über
mindestens ein Thermoelement erfasst.
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Nach
erfolgtem Abschrecken im Behandlungsbad D wird mit Hilfe des Elevators 6 das
Härtegut
wieder auf die Chargierebene 8 angehoben. Hier wartet man
solange, bis Reste des Behandlungsbades D weitestgehend vom Härtegut abgetropft
sind, bevor die Absperreinrichtung 2 zur Zwischenkammer A
wieder geöffnet
wird, um das Härtegut
in die Zwischenkammer A zurückzubefördern. Nun
wird das behandelte Material mit Hilfe des Elevators 5 auf
die Beschickungsebene 7 abgesenkt, von wo aus es aus der
Wärmebehandlungsanlage
hinausbefördert
wird.