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Die
Erfindung betrifft einen Windabweiser für ein Fahrzeugdach gemäß dem Oberbegriff
des Patentanspruchs 1.
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Aus
der
EP 0 490 213 B1 ist
ein derartiger Windabweiser bekannt. Der Windabweiser erstreckt sich
nahe der Vorderkante einer mittels wenigstens eines bewegbaren Dachteils
verschließbaren
oder zumindest teilweise freigebbaren Dachöffnung. Er ist von einer Außerbetriebsstellung,
bei der er sich zusammengefaltet unterhalb der Kontur des Fahrzeugdachs
befindet, in eine Betriebsstellung bewegbar, bei der er sich zumindest
teilweise oberhalb der Kontur des Fahrzeugdachs befindet. Der Windabweiser ist
von einem flexiblen, vorzugsweise netzartigen Stoff gebildet wird,
der sich im Bereich der Vorderkante der Dachöffnung und teilweise im Bereich
einer Seitenkante der Dachöffnung
erstreckt. Die Faltung eines durchgehenden, den Bereich der Vorderkante und
die Bereiche der Seitenkante abdeckenden Stoffes im Eckbereich der
Dachöffnung
gestaltet sich insbesondere bei engen Radien sehr schwierig.
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Aus
der
DE 102 10 142
A1 ist ein ähnlicher Windabweiser
bekannt, bei dem im Eckbereich ebenfalls eine ungeordnete Faltung
des vom Vorderteil zu den Seitenteilen durchgehenden Stoffes beim
zusammenfalten in die Außerbetriebsstellung
entstehen kann.
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Aus
der
EP 1 544 015 A1 ist
ein Windabweiser bekannt, dessen Netzteil sich ausschließlich im geraden
mittleren Teil der Dachöffnung
erstreckt. Die gerundeten Eckbereiche werden dagegen von festen Kunststoffteilen
des Windabweisers abgedeckt.
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Aus
der
DE 30 12 538 A1 ist
ein weiterer Windabweiser bekannt, der vorne im geraden Bereich
der Dachöffnung
von einer festen Platte gebildet ist. Zu beiden Seiten schließt sich
an diese ein faltbares, Luft undurchlässiges Wandsegment an.
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Der
Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Windabweiser derart
weiterzuentwickeln, dass dieser sich auch bei engen Radien in den
Ecken der Dachöffnung
geordnet zusammen falten lässt.
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Diese
Aufgabe wird durch die Merkmale des Patentanspruchs 1 gelöst. Vorteilhafte
Ausgestaltungen der Erfindung sind den Unteransprüchen zu
entnehmen.
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Die
vorliegende Erfindung sieht vor, dass der Windabweiser im Bereich
der Seitenkanten der Dachöffnung
von einem separaten, mit einem Vorderteil nicht verbundenen Seitenteil
gebildet wird.
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Eine
bevorzugte Ausführungsform
der Erfindung sieht vor, dass die Seitenteile des Windabweisers
in an sich bekannter Weise dreieckförmig ausgebildet sind. Eine
Oberkante des Seitenteils ist bevorzugt an einem seitlichen Rahmenteil
des Windabweisers befestigt.
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Die
Unterkante des Seitenteils ist dagegen bevorzugt von einem Schenkel
einer Feder federnd nach unten vorgespannt. Dadurch werden die Seitenteile
in geöffnetem
Zustand straff gespannt. Die Unterkante des Seitenteils ist dabei
bevorzugt am unteren Schenkel einer die Feder bildenden Schenkelfeder
befestigt. Dadurch kann ein Teil der Feder selbst das untere Festelement
zum Spannen des Seitenteils bilden.
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Das
vordere untere Ende des Seitenteils (bzw. des Schenkels der Feder)
ist bevorzugt in einer vertikalen Führung geführt, die bevorzugt an einem vorderen
Rahmenteil des öffnungsfähigen Fahrzeugdachs
ausgebildet ist. Diese Führung
ermöglicht
bevorzugt ein absenken des vorderen unteren Endes des Seitenteils
in gespanntem Zustand während
einer ersten Bewegungsphase beim absenken des Windabweisers. Dadurch
wird dem Stoff am Vorderteil des Windabweisers ein zeitlicher Vorlauf
zum Einfalten gegeben, bevor das vordere untere Ende des Seitenteils
einen unteren Anschlag der Führung
erreicht und anschließend
der Stoff des Seitenteils selbst gefaltet wird.
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Gemäß einer
bevorzugten Ausführungsform erstreckt
sich das Vorderteil des Windabweisers seitlich über die vorderen Enden der
Seitenteile hinaus nach außen.
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Nachfolgend
ist ein Ausführungsbeispiel
der Erfindung anhand der Zeichnung beschrieben. Es zeigt:
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1 eine
schematische perspektivische Ansicht eines teilweise geöffneten
Fahrzeugdachs,
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2 eine
perspektivische Teilansicht der linken vorderen Ecke des Windabweisers
in geöffneten
Zustand (Betriebsstellung),
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3 eine
Darstellung ähnlich 2 in
teilweise abgesenktem Zustand,
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4 eine
Darstellung ähnlich 3 in
weiterer abgesenktem Zustand,
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5 eine
Darstellung ähnlich 4 in
vollständig
abgesenktem Zustand (Außerbetriebsstellung),
und
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6 eine
schematische Draufsicht auf die linke vordere Ecke (ohne den Deckel).
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In 1 ist
ein festes Fahrzeugdach 1 gezeigt, bei dem sich an eine
Frontscheibe 2 ein Windlauf 3 und eine Dachöffnung 4 anschließen. Die Dachöffnung 4 ist
mittels eines vorderen Deckels 5 und eines hinteren Deckels 18 verschließbar und wahlweise
zumindest teilweise freigebbar. Der vordere Deckel 5 kann
zu diesem Zweck mit seiner Hinterkante nach oben über das
feste Fahrzeugdach 1 ausgestellt und längs nicht dargestellter Führungen
nach hinten verschoben werden. Im Ausführungsbeispiel gemäß 1 ist
der Deckel 5 über
den hinteren Deckel 18 gefahren. Der Deckel 18 ist
dort als feste Dachplatte ausgebildet. Alternativ dazu kann der
Deckel 5 auch mit seiner Hinterkante abgesenkt und unter
den Deckel 18 gefahren werden. Gemäß einer weiteren Alternative
ist der Deckel 18 seinerseits ebenfalls bewegbar und kann
mit seiner Hinterkante ausgestellt und über das dahinter liegende feste Fahrzeugdach 1 verfahren
werden oder mit seiner Hinterkante abgesenkt und unter das dahinter
liegende feste Fahrzeugdach 1 verfahren werden. Vorderer Deckel 5 und
hinterer Deckel 18 sind vorzugsweise aus einem transparenten
Material wie Glas oder Kunststoff ausgebildet.
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Nahe
der Vorderkante der Dachöffnung 4 ist ein
Windabweiser 6 angeordnet, der in seiner in 1 dargestellten
Betriebsstellung mit seiner Oberkante über die Kontur des festen Fahrzeugdachs 1 vor
steht und dadurch den Fahrtwind über
die Dachöffnung 4 hinweg
leitet. Der Windabweiser 6 setzt sich zusammen aus einem
parallel zur Vorderkante der Dachöffnung 4 ausgerichteten
Vorderteil 7 und zwei nahe beiden seitlichen Enden des
Vorderteils 7 rechtwinklig dazu angeordneten Seitenteilen 8.
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Wie
aus den 2 bis 4 ersichtlich, weist
der Windabweiser 6 ein oberes Rahmenteil 9 auf,
an dem das Vorderteil 7 mit seiner Oberkante befestigt
ist. Das untere Ende des Vorderteils 7 ist mittels einer
unteren Strebe 20 am quer verlaufenden Vorderteil eines
Rahmens 19 des öffnungsfähigen Fahrzeugdachs
befestigt. Der Windabweiser 6 weist ferner zu beiden Seiten
je ein seitliches Rahmenteil 10 auf, das an seinem vorderen
Ende am oberen Rahmenteil 9 befestigt ist. Am seitlichen
Rahmenteil 10 ist das Seitenteil 8 mit seinem
oberen Schenkel befestigt. Der nach vorn gerichtete Schenkel des Stoffs
des Seitenteils 8 ist frei beweglich, also nicht mit dem
Stoff des Vorderteils 7 gekoppelt. Das seitliche Rahmenteil 10 ist
an seinem hinteren Ende mittels einer Schwenkachse 11 am
Rahmen 19 schwenkbar gelagert.
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Im
Bereich dieser Schwenkachse 11 ist eine Schenkelfeder 12 angeordnet,
deren eines Ende sich am Rahmen 19 abstützt und deren anderer Schenkel 13 mit
der Unterseite des Seitenteils 8 verbunden ist. Die Schenkelfeder 12 spannt
das Seitenteil 8 federnd straft nach unten vor, so wie
dies der Pfeil in der 2 zeigt. Das vordere Ende des
Schenkels 13 ist in einer unterhalb der unteren Strebe 20 des
Vorderteils 7 am vorderen Querteil 14 des Rahmens 19 ausgebildeten
vertikalen Führung 15 verschiebbar
gelagert.
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Das
Vorderteil 7 und das Seitenteil 8 des Windabweisers
bestehen bevorzugt aus einem flexiblen, netzartigen Gewebe, so wie
dies aus den eingangs genannten Schriften an sich bekannt ist. Prinzipiell
können
Vorderteil 7 und Seitenteile 8 jedoch auch aus
einem Stoff, einer Folie oder mehreren gegeneinander verschiebbaren
lamellenförmigen
Streifen gebildet sein.
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Der
Windabweiser 6 ist über
die seitlichen Rahmenteile 10 mittels der Schwenkachsen 11 am Rahmen 19 schwenkbar
gelagert. Er ist mittels nicht dargestellter Federn in Richtung
auf seine in 2 gezeigte Betriebsstellung
federnd nach oben vorbelastet. Die Höhe der Seitenteile 8 ist
so bemessen, dass der Schenkel 13 der Schenkelfeder 12 in
der Betriebsstellung des Windabweisers 6 nahe dem oberen
Ende der Führung 15 liegt,
wobei die Schenkelfeder 12 das Seitenteil 8 straff
spannt.
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Das
schließen
des Windabweisers 6 erfolgt durch auflaufen eines Druckstücks 17,
das nahe der Vorderkante des Deckels 5 oder – wie in
den 3 und 4 gezeigt – an einem vorderen Deckelträger 16 befestigt
ist, auf eine Gleitfläche
am seitlichen Rahmenteil 10 des Windabweisers 6.
in 3 ist der Windabweiser 6 bereits teilweise
aus seiner Betriebsstellung in Richtung auf die Außerbetriebsstellung
nach unten gedrückt
worden. Während
dabei der Stoff des Vorderteils 7 bereits teilweise zusammen
gefaltet ist, sind die Seitenteile 8 immer noch durch den
unteren Schenkel 13 der Schenkelfeder 12 gespannt,
der sich beim Niederdrücken
der seitlichen Rahmenteile 10 durch das Druckstück 17 mit
seinem vorderen Ende in der Führung 15 bis
zu deren unteren Anschlag nach unten bewegt hat. Der Stoff des Vorderteils 7 hat
dadurch bezüglich
seiner Faltenbildung einen zeitlichen Vorlauf vor dem Seitenteil 8.
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Beim
weiteren Niederdrücken
des seitlichen Rahmenteils 10 durch das Druckstück 17 gemäß 4 ist
der Stoff des Vorderteils 7 bereits vollständig zusammen
gefaltet und in einem am vorderen Querteil des Rahmens 19 ausgebildeten Windabweiser-Kasten 21 abgelegt.
Der Stoff der Seitenteile 8 wird nun ebenfalls zusammen
gefaltet, da die unteren Schenkel 13 der Schenkelfeder 12 begrenzt
durch das untere Ende der Führung 15 nicht
weiter nach unten ausweichen können
und sich gleichzeitig die seitlichen Rahmenteile 10 an
die unteren Schenkel 13 angenähert haben. Da zwischen dem
Stoff der Seitenteile 8 und dem Stoff des Vorderteils 7 keinerlei Verbindung
besteht, können
sich beide Teile jeweils für
sich geordnet zusammenfalten, ohne das im Eckbereich ungeordnete
Knicke entstehen, die früher oder
später
zu einem vorzeitigen Verschleiß und
einem Reißen
des Stoffs führen
würden.
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In 5 ist
der Windabweiser 6 vollständig in seine Außerbetriebsstellung
nach unten gefahren. Die Oberkante des oberen Rahmenteils 9 ist
dabei soweit abgesenkt, dass sie unterhalb der Kontur des festen
Fahrzeugdachs 1 liegt und der dort nicht dargestellte Deckel 5 mit
seiner Vorderkante bündig
zum Windlauf 3 darüber
liegt.
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Wie
in 6 gezeigt, erstreckt sich das Vorderteil 7 bevorzugt
seitlich über
die Seitenteile 8 hinaus um einen Betrag Y1 nach
außen.
Dadurch kann das seitliche Rahmenteil 10 des Windabweisers 6 sehr
nahe am inneren Rand der Dachöffnung 4 angeordnet
werden und der Windabweiser 6 weist dennoch nach vorn eine
ausreichende Breite auf, um die gesamte Dachöffnung 4 wirkungsvoll
vor dem Fahrtwind von vorn zu schützen.
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- 1
- Fahrzeugdach
- 2
- Frontscheibe
- 3
- Windlauf
- 4
- Dachöffnung
- 5
- (vorderer)
Deckel
- 6
- Windabweiser
- 7
- Vorderteil
(von 6)
- 8
- Seitenteil
(von 6)
- 9
- (oberes)
Rahmenteil (von 6)
- 10
- (seitliches)
Rahmenteil (von 6)
- 11
- Schwenkachse
(von 6)
- 12
- Schenkelfeder
- 13
- (unterer)
Schenkel (von 12)
- 14
- vorderes
Querteil (von 19)
- 15
- Führung (an 14 für 13)
- 16
- Deckelträger
- 17
- Druckstück
- 18
- (hinterer)
Deckel
- 19
- Rahmen
- 20
- untere
Strebe
- 21
- Windabweiser-Kasten