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Die
Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Anordnung zur Erzeugung
eines richtungsabhängigen
Geschwindigkeitssignals, insbesondere für einen elektronisch kommutierten
Motor.
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Bei
elektronisch kommutierten Motoren (ECM) wird häufig ein Drehzahlsignal über eine
einzelne Leitung bereit gestellt, die beispielsweise mit einer Überwachungs-
bzw. Steuereinheit für
den ECM verbunden ist. Aus dem Drehzahlsignal kann die Überwachungs-
bzw. Steuereinheit die Drehzahl des ECM ermitteln. Um Informationen über die
Drehrichtung des ECM zu erhalten, ist eine getrennte Leitung zwischen
dem ECM und der Überwachungs- bzw.
Steuereinheit zur Übertragung
eines entsprechenden Drehrichtungssignals erforderlich.
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Aufgabe
der vorliegenden Erfindung ist es, eine neue Anordnung zur Erzeugung
eines Drehzahlsignals bereit zu stellen.
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Diese
Aufgabe wird durch ein Verfahren nach Anspruch 1 und eine Anordnung
nach Anspruch 4 gelöst.
Bevorzugte Weiterbildungen sind Gegenstand der Unteransprüche.
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Erfindungsgemäß wird ein
drehrichtungsabhängiges
Geschwindigkeitssignal erzeugt, welches Informationen über eine
ermittelte Geschwindigkeit, z.B. eine Drehzahl, und über eine
ermittelte Drehrichtung, bzw. allgemein über eine Bewegungsrichtung, enthält. Zur
Ausgabe dieses Signals ist wie für
ein Drehzahlsignal nur eine einzelne Leitung erforderlich, d.h.,
ein solches richtungsabhängiges
Geschwindigkeitssignal kann über
eine gebräuchliche Leitung
für ein
Drehzahlsignal ausgegeben werden, sodass eine zusätzliche
Leitung nicht erforderlich ist.
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Weitere
Einzelheiten und vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung ergeben
sich aus den im Folgenden beschriebenen und in den Zeichnungen dargestellten
Ausführungsbeispielen.
Es zeigt:
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1 ein
Blockdiagramm einer Anordnung zur Erzeugung eines richtungsabhängigen Geschwindigkeitssignals
für einen
ECM gemäß der Erfindung,
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2 ein
Blockdiagramm einer Einrichtung zur Erzeugung und Ausgabe eines
richtungsabhängigen
Geschwindigkeitssignals,
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3 ein
Diagramm, welches ein richtungsabhängiges Geschwindigkeitssignal
gemäß der Erfindung
illustriert,
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4 ein
Blockdiagramm einer Anordnung gemäß der Erfindung,
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5 ein
vereinfachtes Schaltbild einer Anordnung zur Erzeugung eines richtungsabhängigen Geschwindigkeitssignals,
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6 ein
Diagramm, welches ein im Vorwärtslauf
eines ECM erzeugtes drehrichtungsabhängiges Drehzahlsignal gemäß einer
bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung illustriert,
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7 ein
Diagramm, welches ein im Rückwärtslauf
eines ECM erzeugtes drehrichtungsabhängiges Drehzahlsignal illustriert,
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8 ein
Diagramm, welches ein beim Umschalten vom Vorwärtslauf in den Rückwärtslauf
eines ECM erzeugtes drehrichtungsabhängiges Drehzahlsignal illustriert,
und
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9 ein
Flussdiagramm eines erfindungsgemäßen Verfahrens zur Erzeugung
eines richtungsabhängigen
Geschwindigkeitssignals gemäß einer Ausführungsform
der Erfindung.
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1 zeigt
ein Blockdiagramm, welches die prinzipielle Funktionsweise einer
Anordnung 10 zur Erzeugung eines richtungsabhängigen Geschwindigkeitssignals
n/DIR gemäß der vorliegenden
Erfindung illustriert. In 1 ist zur
Vereinfachung nur der Rotor 208 eines ECM 120,
welch letzterem eine Treiberstufe 122 (Power Stage) zur
Beeinflussung des Motorstroms zugeordnet ist, dargestellt. Die Anordnung 10 umfasst
eine mit der Treiberstufe 122 verbundene Steuerung 130 (Controller)
und mindestens eine dem ECM 120 zugeordnete Rotorstellungssensoranordnung 140.
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Die
Steuerung 130 umfasst Softwaremodule zur Steuerung des
ECM 120. Sie ist dazu ausgebildet, einen Sollwert n_s für die gewünschte Drehzahl des
ECM 120 einzulesen und aufzubereiten und dessen aktuelle
Drehzahl n zu erfassen. Von der Steuerung 130 werden die
von der Rotorstellungssensoranordnung 140 erzeugten Signale
zwecks Ermittlung der Drehrichtung des Rotors 208 eingelesen.
Eine beispielhafte Steuerung 130 wird unten bei den 4 und 5 beschrieben.
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Im
Betrieb erzeugt die Steuerung 130 Kommutierungssignale
für die
Treiberstufe 122 in Abhängigkeit
von Rotorstellungssignalen, welche von Sensoren 252, 254, 256 erzeugt
werden, die in 1 eine Rotorstellungssensoranordnung 140 bilden.
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Die
Signale von den Sensoren 252, 254, 256 werden
von der Steuerung 130 ausgewertet, um die aktuelle Drehzahl
n und die Drehrichtung DIR des Rotors 208 zu bestimmen.
In Abhängigkeit
von n und DIR bildet die Steuerung 130 ein richtungsabhängiges Geschwindigkeitssignal
n/DIR an ihrem Ausgang 139. Dort sind ein beispielhaftes
Signal n/DIR für
einen Vorwärts-
bzw. Rechtslauf des Rotors 208 (DIR = FWD) und ein beispielhaftes
Signal n/DIR für
einen Rückwärts- bzw.
Linkslauf des Rotors 208 (DIR = BWD) gezeigt, welche bei 3 näher erläutert werden.
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Somit
wird ein einziges Signal, d.h. das richtungsabhängige Geschwindigkeitssignal
n/DIR, erzeugt, welches sowohl Informationen über die Drehzahl n als auch
Informationen über
die Drehrichtung DIR enthält.
Dieses Signal kann von der Steuerung 130 über den
Ausgang 139 und folglich über eine Einzelleitung ausgegeben
werden.
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2 zeigt
ein Blockdiagramm 20 mit einem erfindungsgemäßen Modul 138 (ROT_OUT)
zur Erzeugung und Ausgabe des Signals n/DIR. Das Modul 138 ist
bevorzugt ein Softwaremodul, welches in der Steuerung 130 realisiert
wird und beispielsweise von einem Hauptprogramm der Steuerung 130 über ein entsprechendes
Eingabesignal IN_Set zur Erzeugung des richtungsabhängigen Geschwindigkeitssignals
n/DIR aufgerufen wird.
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Dem
Modul 138 werden ein Taktsignal (Time Signal), die von
der Rotorstellungssensoranordnung 140 erzeugten Rotorstellungssignale
(HALL), sowie ein Drehrichtungswert DIR zugeführt. Das Modul 138 verwendet
die Rotorstellungssignale HALL zur Bestimmung der Drehzahl des Rotors 208.
In Abhängigkeit
von der ermittelten Drehzahl sowie dem Drehrichtungswert DIR bildet
das Modul 138 unter Verwendung des Taktsignals das richtungsabhängige Geschwindigkeitssignal
n/DIR und gibt dieses am Ausgang 139 aus.
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3 zeigt
ein Schaubild 30, welches ein mit der Anordnung 10 gemäß 1 erzeugtes
richtungsabhängiges
Geschwindigkeitssignal n/DIR gemäß einer
bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung illustriert. Das richtungsabhängige Geschwindigkeitssignal
n/DIR ist als verkürzte
Impulsfolge 32 dargestellt, welche pro vollständiger mechanischer
Umdrehung des Rotors 208 eine vorgegebene Zahl von Impulsen
aufweist, deren Impulsdauer jeweils von der ermittelten Drehrichtung
DIR abhängt.
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In 3 ist
die Impulsfolge 32 beispielhaft als binäres Signal mit zwei unterschiedlichen
Zuständen "1" (bzw. HIGH) und "0" (bzw.
LOW) dargestellt. Diese Impulsfolge 32 umfasst vier Impulse
für einen Rückwärts- bzw.
Linkslauf (BWD), und vier Impulse für dessen Vorwärts- bzw.
Rechtslauf (FWD). In 3 ist die Impulsdauer der Impulse
für den Rechtslauf
länger,
als die Impulsdauer für
den Linkslauf. Die Erzeugung des drehrichtungsabhängigen Signals
n/DIR wird unten bei den 6 bis 8 beschrieben.
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4 zeigt
ein Blockdiagramm, welches die prinzipielle Funktionsweise einer
Anordnung 100 gemäß der Erfindung
illustriert. Der ECM 120 umfasst eine Rotor-Stator-Anordnung 124 (Rotor/Stator)
mit einem Rotor und mindestens einem Statorstrang. Dem ECM 120 ist
die Treiberstufe 122 von 1 zur Beeinflussung
des Motorstroms in dem mindestens einen Statorstrang zugeordnet.
Die Vorrichtung 100 umfasst auch die Steuerung 130 sowie
die Rotorstellungssensoren 140 von 1 und eine Überwachungs-
und/oder Steuereinheit 150, z.B. einen PC.
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Die
Steuerung 130 wird vorzugsweise durch einen Mikrocontroller
realisiert und umfasst eine Kommutierungssteuerung 132 (COMMUT),
einen Drehzahlregler 134 (N_CTL), eine Drehrichtungsbestimmungseinheit 136 (ROT_DIR)
und das Modul 138 zur Erzeugung und Ausgabe von n/DIR.
Die Kommutierungssteuerung 132 erzeugt Kommutierungssignale
für die
Treiberstufe 122 des ECM 120 in Abhängigkeit
von Rotorstellungssignalen, welche von der Rotorstellungssensoranordnung 140 bereit gestellt
werden. Diese Signale können
von dem Drehzahlregler 134 beeinflusst werden. Die Rotorstellungssignale
werden von der Drehrichtungsbestimmungseinheit 136 ausgewertet,
um die Drehrichtung DIR zu bestimmen. Das Modul 138 verwendet die
Rotorstellungssignale zur Bestimmung der Drehzahl und bildet das
Signal n/DIR an seinem Ausgang 139.
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Das
Signal n/DIR wird der Einheit 150 zugeführt, welche illustrativ durch
eine Recheneinheit bzw. einen Computer (PC) dargestellt ist. Sie
kann auch durch einen Mikrocontroller oder andere geeignete Elemente
realisiert werden.
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Im
Betrieb wird dem mindestens einen Statorstrang der Rotor-Stator-Anordnung 124 eine
Versorgungsspannung zugeführt,
welche der ECM 120 in Drehungen des Rotors mit einer bestimmten
Drehzahl umwandelt. Hierbei werden die durch den mindestens einen
Statorstrang fließenden
Ströme
durch Kommutierungssignale von der Kommutierungssteuerung 132 gesteuert.
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Die
Steuerung 130 bestimmt unter Verwendung des Moduls 138 einen
Wert n für
die aktuelle Drehzahl. Der Wert n kann unter Verwendung von Signalen
der Rotorstellungssensoranordnung 140 ermittelt werden.
Beispielsweise wird zur Bestimmung der Drehzahl n die Zeit gemessen,
die der Rotor des ECM 120 benötigt, um sich von einer ersten
zu einer zweiten Position zu drehen, wobei erste und zweite Position über das
Signal vom Sensor 140 ermittelt werden können. Erste
und zweite Position können ebenso
bei einem Wechsel des Rotorstellungssignals bestimmt werden.
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Die
Steuerung 130 bestimmt unter Verwendung der Einheit 136 einen
Wert DIR. Er kann ebenfalls unter Verwendung des Rotorstellungssignals
ermittelt werden. Abhängig
von der aktuellen Drehzahl n und dem Wert DIR erzeugt das Modul 138 das
Signal n/DIR.
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5 zeigt
eine Schaltung 200 zur Erzeugung eines solchen Signals
n/DIR. Diese umfasst eine Vielzahl von Bauelementen, welche die
Rotor-Stator-Anordnung 124 und die Treiberstufe 122 des
ECM 120, die Rotorstellungssensoranordnung 140 und
die Steuerung 130 mit der Kommutierungssteuerung 132,
dem Drehzahlregler 134, der Drehrichtungsbestimmungseinheit 136 und
des Moduls 138 ausbilden.
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Der
ECM 120 ist hier schematisch mit einem Rotor 208 und
einem Stator 201 dargestellt. Der Rotor 208 ist
als vierpoliger permanentmagnetischer Rotor dargestellt. Alternativ
kann er durch Zuführung von
Strom erregt werden, so dass auf Permanentmagnete verzichtet werden
kann. Der Stator 201 ist beispielhaft mit drei Statorsträngen 202, 204 und 206 dargestellt,
die gemäß 5 im
Dreieck geschaltet sind. Ebenso wäre eine Sternschaltung, eine
separate Ansteuerung jedes Strangs, oder auch eine andere Strangzahl
möglich.
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Die
Schaltung 201 hat drei Anschlüsse U, V und W, über welche
die Statorstränge
mit der Treiberstufe 122 verbunden sind. Der Anschluss
U ist über einen
oberen Halbleiterschalter 212 (S1) mit +Ub verbunden. Über einen
unteren Halbleiterschalter 222 (S2) ist er mit Masse GND
verbunden. Der Anschluss V ist über
einen oberen Halbleiterschalter 214 (S3) und einen unteren
Halbleiterschalter 224 (S4) mit +Ub bzw. GND verbunden.
Der Anschluss W ist mit einem oberen Halbleiterschalter 216 (S5)
und einem unteren Halbleiterschalter 226 (S6) der Treiberstufe 122 mit
+Ub bzw. GND verbunden. Es handelt sich also um eine Vollbrückenschaltung 122.
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In 5 sind
die oberen Halbleiterschalter 212, 214 und 216 als
P-Kanal MOSFETs und die unteren Halbleiterschalter 222, 224 und 226 als
N-Kanal MOSFETs ausgeführt,
wobei die Anschlüsse
U, V und W jeweils mit den Drain-Anschlüssen D der zugeordneten oberen
und unteren MOSFETs verbunden sind.
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Jeder
Gate-Anschluss eines der oberen MOSFETs 212, 214 und 216 ist über eine
zugeordnete Signalaufbereitungseinrichtung 210', 210'' bzw. 210''' mit einem entsprechenden
Ausgang O1, O2 bzw. O3 der Ausgabeeinrichtung 234 verbunden.
Die Einrichtungen 210', 210'' und 210''' dienen zur
Potentialwandlung, um das Potential der Versorgungsspannung +Ub
und das Potential an dem entsprechenden Ausgang O1, O2 oder O3 in
ein Schaltpotential zum leitend- bzw. nichtleitend-Schalten des zugeordneten
oberen P-Kanal MOSFETs S1, S3 oder S5 umzuwandeln.
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Jeder
Gate-Anschluss der unteren MOSFETs 222, 224 und 226 ist über eine
ihm zugeordnete Signalaufbereitungseinrichtung 220', 220'' bzw. 220''' mit einem entsprechenden
Ausgang U1, U2 bzw. U3 der Ausgabeeinrichtung 234 verbunden.
Die Signalaufbereitungseinrichtungen 220', 220'' und 220''' dienen
einerseits bevorzugt als Strombegrenzungswiderstand, um den jeweiligen
Gate-Anschluss vor Überlastung
zu schützen,
und andererseits dazu, ein entsprechendes Schaltpotential an dem
jeweiligen Gate zu erzeugen.
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Die
Source-Anschlüsse
S der oberen MOSFETs 212, 214, 216 sind über einen
Knotenpunkt 211 mit +Ub verbunden. Die Source-Anschlüsse S der unteren
MOSFETs 222, 224, 226 sind über einen Knotenpunkt 221 mit
Masse GND verbunden.
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Die
Steuerung 130 wird mit einer Betriebsspannung von z.B.
+5V betrieben und ist über
eine Eingabeeinrichtung 236 (INPUT) mit der Rotorstellungssensoranordnung 140 verbunden.
Beispielsweise können
analoge Hallsensoren, wie z.B. analoge Hallsensoren vom Typ A1321,
SMD-Hallsensoren oder GMR- (Giant Magneto Resistor) Sensoren als Rotorstellungssensoren
Anwendung finden. Auch programmierbare Sensoren, wie z.B. Sensoren
vom Typ Sentron 2SA-10, können
verwendet werden.
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In 5 ist
die Rotorstellungssensoranordnung 140 beispielhaft mit
drei Hallsensoren 252, 254 und 256 dargestellt.
Der Sensor 252 ist mit einem Eingang H1 der Eingabeeinrichtung 236 verbunden. Der
Sensor 254 ist mit einem Eingang H2 verbunden und um 120° el. versetzt
zu dem Sensor 252 angeordnet. Der Sensor 256 ist
mit einem Eingang H3 verbunden und um 120° el. versetzt zu dem Sensor 254, bzw.
um 240° el.
versetzt zu dem Sensor 252, angeordnet. Die Verwendung
von Hallsensoren ist lediglich eine mögliche Ausführung zur Bestimmung der Rotorstellung.
Verschiedene andere Messverfahren können ebenfalls verwendet werden,
z.B. eine Messung mittels Sinus- und Cosinus-Geber, oder eine kontaktlose
Messung mittels Back-EMF oder mittels Induktivitätsmessung.
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Die
Eingabeeinrichtung 236 ist mit der Kommutierungssteuerung 132,
dem Drehzahlregler 134, der Drehrichtungsbestimmungseinheit 136 und
dem Modul 138 verbunden. Der Drehzahlregler 134 ist seinerseits
mit der Kommutierungssteuerung 132 verbunden und steuert
deren Signale, die über
die Ausgabeeinrichtung 234 ausgegeben werden. Die Einheit 136 ist
mit dem Modul 138 verbunden und führt diesem den Wert DIR zu.
Das Modul 138 erzeugt das Signal n/DIR und gibt dieses
an eine externe Einheit ab, beispielsweise an den PC 150 von 4.
Ein Sollwert n_s für
die gewünschte
Drehzahl des Rotors 208 wird ebenfalls der Steuerung 130 zugeführt.
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Arbeitsweise
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Im
Betrieb wird die Betriebsspannung +Ub an die Treiberstufe 122 angelegt.
Die Spannung +Ub ist vorzugsweise eine Gleichspannung, welche von einem
Netzgerät
oder einer Batterie erzeugt und unter Verwendung der Statorstränge 202, 204 und 206 in
Drehungen des Rotors 208 umgewandelt wird. Die hierbei
entstehenden Hallsignale werden von den Sensoren 252, 254, 256 dem
Drehzahlregler 134 zugeführt, welcher aus den Hallsignalen
einen Drehzahl-Istwert bestimmt. Der Drehzahlregler 134 erzeugt
unter Verwendung des Drehzahl-Istwerts eine Drehzahlregelgröße, welche
der Kommutierungssteuerung 132 zugeführt wird.
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Die
Kommutierungssteuerung 132 erzeugt in Abhängigkeit
von der Drehzahlregelgröße und von den
Hallsignalen H1, H2, H3 Kommutierungssignale zur Ansteuerung der
Treiberstufe 122, welche über die Ausgabeeinrichtung 234 und
die Signalaufbereitungseinrichtungen 210', 210'', 210''', 220', 220'', 220''' den Gate-Anschlüssen G der
MOSFETs S1–S6 zugeführt werden.
Hierbei können
den Kommutierungssignalen entsprechende PWM-(Pulsweitenmodulations-) Signale zur
Ansteuerung der MOSFETs überlagert
werden, sodass unter Verwendung dieser MOSFETs die durch die Statorstränge 202, 204 und 206 fließenden Ströme gesteuert
werden, um ein sich drehendes Magnetfeld zum Antrieb des Rotors 208 zu
erzeugen. Zur Kommutierung der Motorströme werden die oberen und unteren
MOSFETs durch die Kommutierungssignale ein- und ausgeschaltet, um die
Ströme
in den Statorsträngen 202, 204 und 206 zu
steuern.
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Unter
Verwendung des Moduls 138 wird der Wert n bestimmt. Die
Einheit 136 bestimmt den Wert DIR. Die Einheit 136 führt den
Wert DIR dem Modul 138 zu, das das Signal n/DIR erzeugt.
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Bei
jedem Wechsel des Rotorstellungssignals (hiernach als "Hallwechsel" bezeichnet) wird
ein Impuls erzeugt. Im dargestellten Ausführungsbeispiel ist der Rotor 208 vierpolig,
und es werden drei jeweils im Abstand von 120° el. versetzt zueinander angeordnete
Sensoren 252, 254, 256 verwendet, sodass insgesamt
zwölf Hallwechsel
pro mechanischer Umdrehung des Rotors 208 auftreten.
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Werden
in einer Minute 12000 Impulse erzeugt, so entspricht dies
bei der vorgegebenen Anzahl von zwölf Impulsen pro vollständiger mechanischer
Umdrehung einem Drehzahl-Istwert
n von 1000 U/min.
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Die
Dauer der Impulse wird so vorgegeben, dass sie die Drehrichtung
DIR kennzeichnet. Beim dargestellten Beispiel ist die Dauer tR im Vorwärts- bzw.
Rechtslauf des Rotors 208 größer ist als die Dauer tL im Rückwärtslauf
bzw. Linkslauf, d.h. tR > tL. Beispielsweise
kann eine Impulsdauer von tR = 200 μs für den Vorwärtslauf
und von tL = 100 μs für den Rückwärtslauf vorgegeben werden.
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Zwischen
zwei benachbarten Impulsen einer Impulsfolge muss eine minimale
Wartezeit tP abgewartet werden, um eine
Auswertung der Impulsfolge zu ermöglichen. Diese Wartezeit sollte
im vorliegenden Beispiel bevorzugt nicht kleiner als tP =
10 μs sein.
Auch ist es erforderlich, dass die minimale Zeit zwischen zwei Hallwechseln
(tHall) nicht kleiner ist als die aus der Impulsdauer tR für den Vorwärtslauf des
Rotors 208 und der Wartezeit tP gebildete
Summe (tR + tP),
da sonst die einzelnen Impulse der Impulsfolge nicht mehr korrekt
ausgegeben werden können.
Eine Unterschreitung von (tR + tP) bedeutet, dass die Drehzahl zu hoch ist.
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6 zeigt
ein Schaubild 300, welches ein beim Vorwärtslauf
DIR = FWD erzeugtes Signal n/DIR zeigt. In dem Diagramm 300 ist
in horizontaler Richtung der zeitliche Verlauf von drei Hallsignalen H1,
H2, H3 sowie eines aus diesen erzeugten Signals n/DIR für eine vollständige mechanische
Umdrehung des Rotors 208 im Vorwärtslauf gezeigt.
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Beim
Vorwärtslauf
entstehen die Hallsignale H1, H2 und H3, welche in 6 als
binäre
Signale 360 (Hallsignal H3), 370 (Hallsignal H2)
und 380 (Hallsignal H1) mit jeweils zwei unterschiedlichen
Zuständen "HIGH" und "LOW" dargestellt sind.
Jedes Umschalten der Hallsignale 360, 370, 380 von
HIGH auf LOW oder umgekehrt stellt einen Hallwechsel dar. In dem
Diagramm 300 sind zwölf
Hallwechsel 312, 314, 316, 318, 320, 322, 324, 326, 328, 330, 332, 334 und 336 gezeigt,
wobei jeweils zwischen zwei Hallwechseln eine Zeitdauer 394 liegt,
welche tHall darstellt.
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Aus
der zeitlichen Abfolge der Hallsignale 360, 370, 380 kann
die Drehrichtung des Rotors 208 bestimmt werden. Wie 6 zeigt,
geht bei dem Hallwechsel 312 zunächst das Hallsignal 380 auf HIGH
und beim Hallwechsel 318 wieder auf LOW. Diesem folgt das
Hallsignal 370, welches beim Hallwechsel 316 auf
HIGH und dann beim Hallwechsel 322 wieder auf LOW geht.
Darauf folgt das Hallsignal 360, welches beim Hallwechsel 320 auf
HIGH und dann beim Hallwechsel 326 wieder auf LOW geht. Aufgrund
der Anordnung der Sensoren 252, 254, 256 im
Uhrzeigersinn (vgl. 5) entspricht also die Abfolge
der Hallsignale 380, 370, 360 einer Drehung
im Uhrzeigersinn, d.h. DIR = FWD.
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Wie
oben beschrieben, wird somit als Signal n/DIR eine Impulsfolge 390 erzeugt,
welche pro Umdrehung 12 Impulse aufweist, die jeweils eine
Impulsdauer 392 aufweisen, welche der Impulsdauer für Vorwärtslauf,
d.h. tR, entspricht.
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7 zeigt
analog ein Diagramm 400 für den Rückwärtslauf DIR = BWD. Da der Rotor 208 einen Rückwärtslauf
bzw. Linkslauf ausführt,
wird hier als Signal n/DIR eine Impulsfolge 490 erzeugt,
welche pro Umdrehung zwölf
Impulse aufweist, die jeweils eine Impulsdauer 492 haben,
welche der Impulsdauer für
Rückwärtslauf,
d.h. tL, entspricht.
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8 zeigt
analog zu den 6 und 7 ein Diagramm 500 für den Fall,
dass beim Vorwärtslauf
des Rotors 208 in den Rückwärtslauf
umgeschaltet wird. Analoges gilt für den Fall, dass beim Rückwärtslauf
des Rotors 208 in den Vorwärtslauf umgeschaltet wird.
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8 zeigt
in horizontaler Richtung den zeitlichen Verlauf der Hallsignale 510, 520, 530 und
eines auf deren Grundlage erzeugten Signals n/DIR. Der Rotor 208 wird
bis zu einem Hallwechsel 540 im Rechtslauf betrieben, so
dass eine das Signal n/DIR darstellende Impulsfolge 590 aus
Impulsen besteht, die eine Impulsdauer 562 haben, welche
der Impulsdauer tR für Vorwärtslauf entspricht. Da beim
Hallwechsel 540 der Rotor 208 noch im Rechtslauf
ist, wird auch bei diesem noch ein Impuls 592 mit einer Impulsdauer
tR erzeugt.
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Während der
Erzeugung des Impulses 592 geht der Rotor 208 in
den Linkslauf über,
so dass ein neuer Hallwechsel 550 stattfindet. Trotzdem
wird die Erzeugung des Impulses 592 mit der Impulsdauer
tR abgeschlossen, worauf eine Wartezeit
tP abgewartet wird, bevor in Reaktion auf
den Hallwechsel 550 ein Impuls 594 mit einer Impulsdauer 566 erzeugt
wird, welche der Impulsdauer tL für Rückwärtslauf
entspricht. Ab dem nächsten
Hallwechsel 570 werden Impulse mit der Impulsdauer tL erzeugt, solange der Rotor 208 im
Linkslauf läuft.
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9 zeigt
ein Flussdiagramm 600 eines bevorzugten erfindungsgemäßen Verfahrens.
Dieses kann als Routine realisiert werden, die vom Hauptprogramm
der Steuerung 130 bei Bedarf aufgerufen wird. Beispielsweise
kann eine Hall-Interrupt-Routine bei jedem Hallwechsel ein entsprechendes
Flag setzen, welches für
die Kommutierung gespeichert und von dem Hauptprogramm eingelesen
wird. Dieses Hauptprogramm kann nach einem Einlesen des Flags die
Routine zur Erzeugung des richtungsabhängigen Geschwindigkeitssignals
aufrufen.
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Die
Routine 600 beginnt mit Schritt 610. In Schritt 620 wird
auf einen Hallwechsel gewartet. Bei Auftreten eines Hallwechsels
fährt das
Verfahren in Schritt 630 fort. Ansonsten kehrt es zu Schritt 620 zurück.
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In
Schritt 630 wird überprüft, ob die
neue Hallposition der alten Hallposition entspricht. Hierdurch sollen
möglicherweise
auftretende Messfehler eliminiert werden. Falls alte und neue Hallposition identisch
sind, kehrt das Verfahren zu Schritt 620 zurück, da hier
von einem Messfehler ausgegangen wird. Ansonsten fährt es in
Schritt 640 fort.
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In
Schritt 640 wird das Signal n/DIR auf HIGH gesetzt. Dann
wird in Schritt 650 die Drehrichtung DIR abgefragt. Falls
diese einen Vorwärtslauf anzeigt,
wird das Signal n/DIR in Schritt 660 für eine Zeitdauer tR auf
HIGH gehalten, bevor es in Schritt 680 wieder auf LOW gesetzt
wird. Somit wird ein Impuls mit der Impulsdauer tR für Vorwärtslauf
erzeugt.
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Falls
die in Schritt 650 ermittelte Drehrichtung DIR jedoch einen
Rückwärtslauf
anzeigt, wird das Signal n/DIR in Schritt 670 für eine Zeitdauer
tL auf HIGH gehalten, bevor es in Schritt 680 wieder
auf LOW gesetzt wird. Somit wird ein Impuls mit der Impulsdauer
tL für
Rückwärtslauf
erzeugt.
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In
Schritt 690 wird die Wartezeit tP abgewartet,
bevor die Routine 600 zu Schritt 620 zurückkehrt, um
einen weiteren Impuls des Signals n/DIR zu erzeugen.
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Auf
diese Weise erhält
man am Ausgang 139 ein Signal, bei dem die Länge tR oder tL der Impulse die
Drehrichtung anzeigt.
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Die
Erfindung eignet sich in gleicher Weise für einen Linearmotor, um dessen
Bewegungsrichtung und Geschwindigkeit anzuzeigen.
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Naturgemäß sind im
Rahmen der vorliegenden Erfindung vielfache Abwandlungen und Modifikationen
möglich.