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Die
Erfindung betrifft einen Halter mit einem Entgrat-Werkzeug nach dem
Oberbegriff des Anspruchs 1 oder 10.
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Ein
Halter dieser Arten ist in der
EP 1 052 044 A1 beschrieben. Dieser vorbekannte
Halter besteht aus einem hülsenförmigen Gehäuse, in
dem ein stabförmiges
Aufnahmeteil für
das Werkzeug mit einem verdickten Längsabschnitt quer zur Mittelachse des
Gehäuses
hin und her pendelnd gegen eine Rückstellkraft bewegbar gelagert
ist. Es ist der Zweck dieser Pendellagerung, dass beim Entgraten
einer Kante das Werkzeug mit dem Aufnahmeteil quer zur Längsmittelachse
des Werkzeugs bzw. Gehäuses pendelnd
ausweichen und sich somit anpassen kann, wobei durch die Rückstellkraft
der Schnittdruck begrenzt ist.
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Bei
dem bekannten Halter ist die pendelnde Nachgiebigkeit des Werkzeugs
hauptsächlich
dann wirksam, wenn das Werkzeug quer zur Längsmittelachse des Werkzeugs
bzw. des Halters gegen die zu entgratende Kante bewegt wird. Eine
solche Bearbeitungsposition ist jedoch nicht immer möglich, und
sie kann sich beim Entgraten von z. B. kurvenförmig oder winkelförmig verlaufenden
Kanten ändern.
Bei einer Bewegung des Werkzeugs in seiner Längsrichtung gegen die zu entgratende
Kante kann das Werkzeug aufgrund seiner längselliptischen Form nur geringfügig ausweichen,
wobei in diesem Falle eine quer zur Bewegung gerichtete Kraftkomponente
das Werkzeug auslenkt.
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Aufgrund
der Pendelbewegung weist diese vorbekannte Halterkonstruktion außerdem eine
beträchtliche
Querschnittsgröße im Bereich
des Halters auf, so dass ein zugehöriges Spannfutter einer Entgratmaschine
von verhältnismäßig großer Konstruktion
ist.
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Ein
weiterer Nachteil des bekannten Halters besteht darin, dass aufgrund
der bezüglich
der Werkzeugachse seitlichen Schwenkbarkeit des Aufnahmeteils ein
die zu entgratende Kante umgebender Freiraum für das Werkzeug verhältnismäßig groß ist, da
andernfalls das Werkzeug beim seitlichen Schwenken gegen der zu
entgratenden Kante benachbarte Teile stößt.
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In
der
DE 4 040 862 A1 ist
ein Pendelhalter für
ein Bearbeitungswerkzeug, beispielsweise für eine Reibahle, beschrieben,
mit einer Werkzeugaufnahme, die längs der Längsmittelachse des Pendelhalters
verschiebbar gelagert und mittels um die Längsmittelachse verteilt angeordneten
Schraubendruckfedern in eine vordere Endlage vorgespannt ist. Dabei
ist die Werkzeugaufnahme mit einem so großen radialen Freiheitsgrad
gelagert, dass sie allseitige Pendelbewegungen ausführen kann.
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Die
EP 0 249 722 B1 zeigt
einen Halter mit einem Entgrat-Werkzeug,
wobei ein Aufnahmeteil mit dem Entgrat-Werkzeug quer allseitig gegen
eine Rückstellkraft
pendelbar gelagert ist. Dabei ist das Aufnahmeteil in einem sphärischen
Lager gelagert.
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Aus
DE 10 147 581 C1 ist
ein Spannfutter für ein
auswechselbares Werkzeug zu entnehmen, mit einem in eine Werkzeugmaschine
einsetzbaren Kupplungsteil und einem am Kupplungsteil angeordneten
Werkzeughalter. Um eine präzise
Formgebung bei einem Gewindeschneidevorgang zu ermöglichen, ist
der Werkzeughalter in axialer Richtung verschiebbar gelagert.
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Der
Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, den Halter bezüglich seiner
Nachgiebigkeit zu verbessern, z. B. soll seine Funktion auch bei
kleiner Konstruktionsgröße gewährleistet
sein.
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Diese
Aufgabe wird durch die Merkmale des Anspruchs 1 oder des Anspruchs
10 gelöst.
Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind in zugehörigen Unteransprüchen beschrieben.
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Beim
erfindungsgemäßen Halter
nach Anspruch 1 sind der Halteschaft und das Aufnahmeteil gleichzeitig
längs einer
zweiten Bewegungsachse relativ zueinander bewegbar, die quer zur
ersten Bewegungsachse gerichtet ist, wobei das Aufnahmeteil bezüglich des
Halteschaftes aus einer federzentrierten Mittelstellung in beide
Bewegungsrichtungen der zweiten Bewegungsachse jeweils gegen eine
Rückstellkraft
bewegbar ist. Hierdurch weicht das Werkzeug beim Entgraten erheblich
leichter nicht nur dann aus, wenn es quer zu seiner Längsmittelachse
gegen die zu entgratende Kante bewegt wird, sondern auch dann, wenn
es längs
seiner Längsmittelachse
gegen die Kante bewegt wird.
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Somit
wird dann, wenn das Werkzeug längs seiner
Längsmittelachse
gegen die Kante oder eine andere Wand des zu entgratenden Werkstück bewegt
wird, nicht nur der Stoß gedämpft, sondern
das Werkzeug ist auch wesentlich flexibler gelagert. Auch dann,
wenn es einen bezüglich
der Axialbewegungsrichtung quer verlaufenden Arbeitskopf aufweist,
ist es bei einer in seiner Längsrichtung
gerichteten Bewegung zum Entgraten brauchbar.
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Hierdurch
ist der erfindungsgemäße Halter bezüglich seines
Gebrauchs nicht nur auf eine Querbewegung beschränkt, sondern er eignet sich
auch dazu, bei seiner Längsbewegung
nicht nur das Werkzeug zur zu entgratenden Kante hinzuführen, sondern
auch bei dieser Vorschubbewegung zu entgraten. Dabei kann das Werkzeug
nicht nur radial, sondern auch axial dem Schnittdruck gegen die
Rückstellkraft
ausweichen. Es wird somit die elastische Nachgiebigkeit des Werkzeugs
beziehungsweise die Nachgiebigkeit das Werkzeug aufnehmenden Aufnahmeteils
wesentlich verbessert.
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Bei
der erfindungsgemäßen Ausgestaltung nach
Anspruch 10 bildet der Halteschaft eine längs der zweiten Bewegungsachse
gerichtete gerade Führung
für das
Aufnahmeteil, wobei letzteres in der Führung längs der zweiten Bewegungsachse
hin und her verschiebbar geführt
ist, und wobei das Aufnahmeteil jeweils aus einer federzentrierten
Mittelstellung in beide einander entgegen gesetzten Bewegungsrichtungen
der Bewegungsachse gegen die Rückstellkraft
einer Rückstellfeder
bewegbar ist. Aufgrund dieser Führung
ist der erforderliche Bewegungsbereich quer zur Bewegungsachse klein.
Außerdem
kann der erfindungsgemäße Halter
im Bereich seines Halteschaftes im Querschnitt verhältnismäßig klein
ausgebildet werden, da quer zur Längsachse des Werkzeugs gerichtete
Bewegungen nicht stattfinden. Es kann auch ein zugehöriges Spannfutter
für den
Halter mit einer verhältnismäßig kleinen Konstruktion
realisiert werden.
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Deshalb
ist der erfindungsgemäße Halter
in zweierlei Hinsicht besonders raumgünstig. Zum einen kann er im
Bereich seines Halteschaftes selbst bzw. kann ein zugehöriges Spannfutter
mit einer im Querschnitt kleinen Konstruktion realisiert werden, was
es ermöglicht,
die Handhabbarkeit zu verbessern und Material sowie Gewicht einzusparen.
Außerdem
kann der Halter auch an Bearbeitungsstellen mit einem geringen Umgebungs-Freiraum
eingesetzt werden. Der Halter eignet sich deshalb besonders gut
zum Entgraten von Kanten in Hohlräumen bzw. zum Innenentgraten.
Dazu trägt
bei, dass der Halteschaft und das Aufnahmeteil nur längs einer
Bewegungsachse relativ zueinander verschiebbar sind, die den Halteschaft
und das Aufnahmeteil koaxial schneiden. Quer zu dieser Bewegungsachse
ist das Aufnahmeteil bezüglich
des Halteschafts nicht beweglich und deshalb ist der erfindungsgemäße Halter so
raumgünstig.
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Im
Rahmen der Erfindung reicht es aus, wenn die elastische Nachgiebigkeit
des Werkzeugs bzw. Aufnahmeteils längs der jeweiligen Bewegungsachse
nur in einer Bewegungsrichtung dieser Achse vorhanden ist. Auch
bei einer solchen Konstruktion ist der vorhandene Halter funktionsfähig.
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Nachfolgend
werden vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung anhand von mehreren
Ausführungsbeispielen
und Zeichnungen näher
erläutert.
Es zeigen:
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1 einen
erfindungsgemäßen Halter
für ein
Entgrat-Werkzeug
im axialen Schnitt;
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2 den
Halter mit dem Werkzeug gemäß 1 in
einer anderen Funktionsstellung;
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3 einen
erfindungsgemäßen Halter
für ein
Entgrat-Werkzeug
im axialen Schnitt in abgewandelter Ausgestaltung;
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4 ein
Funktionsschaubild des Halters gemäß 3;
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5 einen
erfindungsgemäßen Halter
für ein
Entgrat-Werkzeug
im axialen Schnitt in weiter abgewandelter Ausgestaltung und
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6 einen
erfindungsgemäßen Halter
für ein
Entgrat-Werkzeug
im axialen Schnitt in weiter abgewandelter Ausgestaltung.
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Die
Hauptkomponenten des in seiner Gesamtheit mit 1 bezeichneten
Halters sind ein Halteschaft 2 und ein am Halteschaft 2 gegen
eine Rückstellkraft
bewegbar gehaltenes Aufnahmeteil 3 für ein Entgrat-Werkzeug 4,
das vorzugsweise lösbar
mit dem Aufnahmeteil 3 verbunden ist. Zur lösbaren Verbindung
ist eine Verbindungsvorrichtung als Werkzeugaufnahme 5 vorgesehen,
die das Aufnahmeteil 3 mit einem Werkzeugschaft 4a verbindet.
Der Halteschaft 2, das Aufnahmeteil 3 und das
Werkzeug 4 sind vorzugsweise längs der gemeinsamen Mittelachse 1a länglich ausgebildet,
so dass auch der Halter 1 eine längliche Bauform hat. Die Werkzeugaufnahme 5 ist
am vorderen Ende des Aufnahmeteils 3 angeordnet, wobei
das Werkzeug 4 vom Aufnahmeteil 3 nach vorne vorzugsweise
koaxial absteht.
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Mit 4b ist
ein am freien Ende des Werkzeugschafts 4a angeordneter
Arbeitskopf bezeichnet, der eine bezüglich der Längsmittelachse 4c des
Werkzeugs 4 rotationssymmetrische Form aufweist, die zum
freien Ende des Arbeitskopfes 4b hin konvergent geformt
ist. Beim Ausführungsbeispiel
ist die konvergente Form durch einen wenigstens vorne kugelabschnittförmig, insbesondere
halbkugelförmig, geformten
Arbeitskopf 4b gebildet, wobei der Arbeitskopf 4b die
Form einer Kugel aufweisen kann.
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Dabei
ist es vorteilhaft, wenn der Arbeitskopf 4b eine zu seinem
freien Ende hin, d. h. nach vorne, konvergente Form und eine zu
seinem Werkzeugschaft 4a hin, d. h. nach hinten, ebenfalls
konvergente Form aufweist. Eine solche Ausgestaltung ermöglicht nicht
nur das Entgraten einer Kante 6 eines Vorsprungs 6a sondern
auch der Kante 6 einer in 2 gezeigten
Hinterschneidung 6b was weiter unten noch beschrieben wird.
Beim Ausführungsbeispiel
ist die auch nach hinten konvergente Form des Arbeitskopfes 4b durch
die Kugelform gebildet. Die nach vorne oder hinten konvergente Form
kann jedoch auch durch andere Formen realisiert sein, z. B. durch einen
kegelförmigen
oder kegelstumpfförmigen
Arbeitskopf 4b.
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Der
Halteschaft 2 und das Aufnahmeteil 3 sind relativ
zueinander längs
einer Bewegungsachse A in wenigstens einer Bewegungsrichtung 9a und/oder 9b und
zurück
entgegen der Rückstellkraft 7a und/oder 7b einer
Rückstellfeder 7 bewegbar
aneinander gehalten. Hierzu dient eine Längsführung 8, die zwischen
dem Halteschaft 2 und dem Aufnahmeteil 3 wirksam
ist. Die Bewegungsachse A, die Bewegungsrichtung 9a und/oder 9b und
die Längsführung 8 sind
bei den Ausführungsbeispielen
vorzugsweise geradlinig ausgebildet, wobei sie koaxial zur Werkzeugaufnahme
und somit auch koaxial zur Längsmittelachse 4c des
Werkzeugs 4 angeordnet sind.
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Insbesondere
dann, wenn der Halter 1 dazu benutzbar sein soll, ein Werkzeug 4 aufzunehmen, das
in beide Bewegungsrichtungen 9a, 9b der Bewegungsachse
A mit einem nach vorne und nach hinter konvergenten Werkzeug 4 einsetzbar
sein soll, ist es vorteilhaft, das Werkzeug 4 bzw. das
Aufnahmeteil 3 bezüglich
dem Halteschaft 2 durch zwei einander entgegengesetzt wirksame
Rückstellkräfte 7a, 7b elastisch
mittenzentriert anzuordnen. Bei einer solchen Anordnung ist das
Werkzeug 4 bzw. das Aufnahmeteil 3 aus einer durch
die beiden einander gegenüberliegend
angeordneten und gegeneinander wirksamen Rückstellfedern 7, insbesondere Druck-Wendelfedern,
mittenzentrierten Mittelstellung gemäß 1 in beide
Bewegungsrichtungen 9a, 9b entgegen den Rückstellkräften 7a, 7b der
jeweiligen Rückstellfeder 7 bewegbar
gelagert.
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Bei
allen vorliegenden Ausführungsbeispielen
ist der Halteschaft 2 in Form einer Hülse 2a ausgebildet,
wobei gemäß 1, 2, 5 und 6 das
Aufnahmeteil 3 in Form eines z. B. zylindrischen Schiebers 3a darin
axial verschiebbar gelagert ist, wodurch auch die Längsführung 8 gebildet ist.
Dabei sind beide Rückstellfedern 7 in
der Hülse 2a angeordnet
und jeweils an einer Schulterfläche 11 des
Halteschafts 2 abgestützt.
Sie greifen jeweils an einer Schulter 12 am Aufnahmeteil 3 an,
die z. B. durch einen Bolzen 13 gebildet sein kann, der
zwischen den Federn 7 in einem Querloch 14 des
Aufnahmeteils 3 sitzt und dieses beidseitig überragt.
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Zwischen
dem Halteschaft 2 und dem Aufnahmeteil 3 ist außerdem eine
Drehmitnahmevorrichtung 15 vorhanden, die die Längsverschiebbarkeit
zwischen diesen Teilen gewährleistet.
Dies ist z. B. dadurch realisiert, dass der Bolzen 13 vorzugsweise
an beiden Enden in eine Längsnut 16 im
Halteschaft 2 einfasst und darin längs der Bewegungs richtung 9a, 9b verschiebbar
geführt
ist. Die Länge
der Längsnuten 16 ist
an die gewünschte
Bewegungslänge
L des Werkzeugs 4 angepasst. Bei einem mittenzentrierten
Aufnahmeteil 3 ist die Bewegungslänge L aus der Mittelstellung
in beide Richtungen der Bewegungsachse A gerichtet. Die wenigstens
eine Längsnut 16 ist
wenigstens so lang, dass der Bolzen 13 in beide Bewegungsrichtungen 9a, 9b um
die Bewegungslänge
L darin verschiebbar ist.
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1 zeigt
andeutungsweise einen Drehantrieb 17 für den Halter 1, um
diesen mit dem Werkzeug 4 in Rotation zu versetzen. Der
Drehantrieb 17 kann durch ein in den 1, 5 und 6 angedeutetes
Spannfutter 18 gebildet sein, dass Teil einer Entgrat-Maschine
ist, die z. B. für
eine manuelle Bewegung von Hand bewegbar ist, wobei die Bedienungsperson
die Maschine in wenigstens einer Hand hält. Das Spannfutter 18 ist
vorzugsweise Teil einer teil- oder
vollautomatisch bzw. NC-gesteuerten Maschine oder eines Roboters,
bei der bzw. dem das Spannfutter 18 maschinell bewegt wird,
um die gewünschte
Entgratfunktion auszuführen.
In beiden Fallen bildet das Spannfutter 18 eine Haltevorrichtung
für den
Halter 1.
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Die
Bewegbarkeit des Aufnahmeteils 3 gegen eine elastische
Rückstellkraft 7a und/oder 7b ermöglicht im
Funktionsbetrieb die selbsttätige
Anpassung des Arbeitskopfes 4b des Werkzeugs 4 an
unterschiedliche Positionen der zu entgratenden Kante 6,
die z. B. aufgrund von Werkstück-
und Einspann-Toleranzen entstehen können. An solche Toleranzbereiche
T einer z. B. gerade oder, wie in 4, nicht
gerade verlaufenden Kante 6 ist das Werkzeug 4 aufgrund
seiner axialen elastischen Nachgiebigkeit selbsttätig anpassbar,
wenn die Bewegungslänge
L gleich oder größer ist
als der Toleranzbereich T.
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Unterschiedliche
Positionen der Kante 6 bezüglich dem Arbeitskopf 4b können aber
auch dann entstehen, wenn die längs
der Kante 6 gerichtete Bewegungsrichtung 9a und/oder 9b des
Werkzeugs 4 bzw. Halters 1 mit dem Kantenverlauf
nicht übereinstimmt.
Auch in diesem Falle ermöglicht
die elastische Bewegbarkeit des Werkzeugs 4 gegen eine Rückstellkraft 7a und/oder 7b eine
selbsttätige
Anpassung des Werkzeugs 4 an die jeweilige Position der
zu entgratenden Kante 6.
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Vergleichbare
Arbeitsverhältnisse
ergeben sich auch beim Entgraten einer Kante 6 einer Hinterschneidung 6b,
die in 2 angedeutet ist.
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Der
erfindungsgemäße Halter 1 eignet
sich somit sowohl für
eine manuell zu führende
Entgrat-Vorrichtung als auch für
eine maschinell geführte
oder auch teil- oder vollautomatisch bewegte Entgrat-Vorrichtung.
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Die
Größe der Rückstellkraft
der wenigstens einen Rückstellfeder 7 ist
so groß zu
bemessen, dass sie bei einem manuell durchzuführenden Entgratvorgang manuell überdruckbar
ist.
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Die
vorbeschriebene Anpassungsfähigkeit des
Aufnahmeteils 3 bzw. des Werkzeugs 4 beim Entgraten
lässt sich
auch dann erreichen, wenn das Werkzeug 4 gemäß dem Ausführungsbeispiel
nach 3 bezüglich
des Arbeitskopfes 4b bzw. des Schaftes 4c quer
gerichtet ist. Eine solche radiale elastische Nachgiebigkeit lässt sich
dadurch erreichen, dass das Werkzeug 4 quer zu seiner Längsmittelachse 4c gegen
eine elastische Rückstellkraft 7c und/oder 7d bewegbar
gelagert ist. Bei dieser Ausgestaltung sind die Bewegungsachse B,
die Bewegungsrichtungen 9c und/oder 9d, die Rückstellkräfte 7c und/oder 7d und
eine Querführung 22 quer
zur Längsmittelachse 4c gerichtet.
Dabei können
die Bewegungsrichtungen 9c und/oder 9d nach einer
Seite oder federmittenzentriert nach zwei einander gegenüberliegenden
Seiten oder federmittenzentriert nach allen Seiten gerichtet sein.
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Beim
Ausführungsbeispiel
nach 3 ist die Querbewegung durch eine Kipp- bzw. Pendelbewegung
des Werkzeugs 4 realisiert. Bei einer solchen Bewegung
verläuft
die Bewegungsachse B in der Querrichtung kreisbogenabschnittförmig. Ein
solches Pendellager kann durch ein am freien Ende, z. B. an einer
Stirnwand 2b, des Werkzeugschaftes 4a angeordnetes
Schwenkgelenk 23 gebildet sein, in dem das Werkzeug 4 am
Halter 1, vorzugsweise lösbar, gelagert ist. Bei dem
zugehörigen
werzeugseitigen Gelenkteil kann es sich um eine Gelenkkugel 23a handeln,
die in einer Kugelaufnahme 23b im Halteschaft schwenkbar
gelagert ist. Dabei ermöglicht
die Kugelform bezüglich
der Längsmittelachse 4c des Werkzeugs 4 eine
allseitige quer gerichtete Schwenkbewegung. Zur Erzeugung der elastischen Rückstellkraft 7c und/oder 7d kann
z. B. eine den Werkzeugschaft 4a umgebende Wendelfeder 7 angeordnet
sein, die starr mit dem Halter 1 bzw. dem Aufnahmeteil 3 verbunden
ist. Beim Ausführungsbeispiel
gemäß 3 ist
kein besonderes Aufnahmeteil für
das Werkzeug 4 vorhanden, sondern das Aufnahmeteil ist
in den Halteschaft 2 integriert. Ggf. kann die Gelenkkugel 23a als
Aufnahmeteil verstanden werden.
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Bei
den vorbeschriebenen Ausführungsbeispielen
bedarf es beim Entgraten einer Funktionsstellung des Halters 1,
in der die Bewegungsrichtungen 9a und/oder 9b oder 9c und/oder 9d quer
zur Kante 6 gerichtet sind. Es ist deshalb vorteilhaft,
den Halter 1 so auszugestalten, dass das Werkzeug 4 gleichzeitig
längs zwei
quer zueinander gerichteten Bewegungsachsen A, B jeweils gegen eine
elastische Rückstellkraft
bewegbar ist. Die Bewegungsachsen A, B sind vorzugsweise rechtwinklig
zueinander gerichtet. Dabei ist es im weiteren vorteilhaft, den Halter 1 so
auszubilden, dass das Werkzeug 4 längs der einen Bewegungsachse
A und/oder längs
der anderen Bewegungsachse B federmittenzentriert bewegbar gelagert
ist und somit entweder in nur einer Bewegungsrichtung 9a, 9b, 9c, 9d dieser
Bewegungsachse A und/oder B oder in beide einander entgegengesetzte Bewegungsrichtungen 9a, 9b, 9c, 9d der
Bewegungsachse A und/oder B jeweils gegen eine Rückstellkraft 7a und/oder 7b und/oder 7c und/oder 7d bewegbar
ist.
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Weitere
Ausführungsbeispiele,
die die vorbeschriebenen Möglichkeiten
erfüllen,
sind in den 5 und 6 dargestellt,
wobei gleiche oder vergleichbare Teile mit gleichen Bezugszeichen
versehen sind.
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Bei
diesen Ausführungsbeispielen
ist die Lagerung längs
der Bewegungsachse A im wesentlichen entsprechend der Lagerung der
in 1 und 2 dargestellten Lagerung ausgebildet.
Zwecks Vermeidung von Wiederholungen wird deshalb auf diese Lagerung
Bezug genommen. Zusätzlich
ist das Werkzeug 4 quer zur Bewegungsachse A bewegbar gelagert,
wobei diese längs
der quer gerichteten Bewegungsachse B verlaufenden Bewegungsrichtungen 9c, 9d bezüglich der
Bewegungsachse A nach einer Seite oder federmittenzentriert nach
zwei einander gegenüberliegenden
Seiten oder federmittenzentriert nach allen Seiten gerichtet sein
kann. Die zuletzt genannte Ausgestaltung ist bei den Ausführungsbeispielen
nach 5 und 6 realisiert, wobei die die
Querbewegung ermöglichende
Lagerung gemäß dem Ausführungsbeispiel
nach 3 oder den Ausführungsbeispielen nach 5 oder 6 ausgebildet
sein kann.
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Beim
Ausführungsbeispiel
nach 5 besteht das Aufnahmeteil 3 aus bezüglich der
Bewegungsachse A zwei quer geteilten Aufnahmeteilabschnitten 3a1, 3a2,
die in der Querführung 22 quer relativ
zueinander bewegbar geführt
sind. Bei dieser Ausgestaltung überragt
das Aufnahmeteil 3 den Halteschaft 2 axial nach
vorne, wobei das Aufnahmeteil 3 an einer bezüglich dem
Halteschaft 2 nach vorne versetzten Stelle in die beiden
Aufnahmeteilabschnitte 3a1, 3a2 quer geteilt ist.
Die Querführung 22 ist
z. B. als Schwenk- bzw. Kipplager 23 ausgebildet, so dass
der das Werkzeug 4 aufnehmende Aufnahmeteilabschnitt 3a2 um
eine quer zur Bewegungsachse A gerichtete Schwenk- bzw. Kippachse
schwenkbar ist. Das zugehörige
Gelenkteil ist auch hier durch eine Gelenkkugel 23a gebildet,
die ein Schwenken bezüglich
der Bewegungsachse A nach einer Seite oder zwei einander gegenüberliegenden
Seiten oder nach allen Seiten ermöglicht und zwar aus einer federzentrierten
Mittenstellung heraus.
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Beim
Ausführungsbeispiel
nach 5 weist der Aufnahmeteilabschnitt 3a1 an
seinem vorderen, der Querführung 22 zugewandten
Ende einen Flansch 3b auf, dem ein Flansch 3c des
Aufnahmeteilabschnitts 3a2 mit Bewegungsspiel gegenüberliegt,
wobei dazwischen das Schwenklager 23 vorzugsweise mit der
Gelenkkugel 23a angeordnet ist, die jeweils in Kugelaufnahmen 23b an
beiden Flanschen 3b, 3c sitzt.
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Zur
federmittenzentrierten Lagerung sind mehrere um die Bewegungsachse
A verteilt angeordnete Rückstellfedern 7 vorgesehen,
die z. B. durch Druck-Wendelfedern gebildet sein können, jeweils
in einer Ausnehmung z. B. im Flansch 3c sitzen und bezüglich der
Bewegungsachse A im Wesentlichen achsparallel am Flansch 3c angreifen.
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Der
Flansch 3c ist vorzugsweise in einem Gehäuse 25 mit
einem Hohlraum 26 bewegbar angeordnet, das sich vor dem
Halteschaft 2 befindet. Das Gehäuse 25 ist an seiner
dem Halteschaft 2 zugewandten Seite durch den Flansch 3b und
an der gegenüberliegenden
Seite durch eine Kappe 27 gebildet, die den Flansch 3c in
einem Abstand zum Flansch 3b übergreift und dadurch den Hohlraum 26 bildet,
sowie den Flansch 2b wenigstens teilweise überprüft. Die
Kappe 27 ist starr mit dem Flansch 3b verschraubt.
Hierzu können
mehrere um die Bewegungsachse A verteilt angeordnete Schrauben 28 vorgesehen
sein, die zwischen den Flanschen 3b, 3c angeordnete
Distanzhülsen 29 sowie
die Flansche 3b, 3c in Löchern durchfassen und in ein
Gewindeloch z. B. im Flansch 3b eingeschraubt sind. Es
sind wenigsten drei Stück
achsenparallel gegen den Flansch 3b wirksame Rückstellfedern 7 vorhanden. Die
Distanzhülsen 29 sind
im Bereich des Flansches 3c angeordnet, wobei letzterer
jeweils ein Aufnahmeloch 31 zur Aufnahme der zugehörigen Distanzhülse 29 mit
Bewegungsspiel aufweist. Durch diese Ausgestaltung ist es möglich, die
Schrauben 28 im Bereich des Flansches 3c anzuordnen,
was zu einer kleinen und kompakten Konstruktion führt.
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Beim
Ausführungsbeispiel
nach 6, bei dem gleiche oder vergleichbare Teile mit
gleichen Bezugszeichen versehen sind, ist das Aufnahmeteil 3 ebenfalls
quer zur Bewegungsachse A in einem Schwenklager 23 schwenkbar
gelagert. Jedoch ist das Aufnahmeteil 3 im Bereich des
Schwenklagers 23 nicht quer geteilt, sondern einstückig ausgebildet, wobei
das Schwenklager 23 im Bereich des Halteschaftes 2 angeordnet
ist. Dabei ist das Schwenklager 23 zum einen durch die
Innenmantelfläche 2b der Hülse 2a und
zum anderen durch einen im Querschnitt kreisrunden Ringansatz 3d gebildet,
der auf dem Aufnahmeteil 3 vorzugsweise einteilig ausgebildet
ist. Im nach vorne zur Werkzeugaufnahme 5 gerichteten Bereich
des Halteschaftes 2 ist zwischen diesem und dem Aufnahmeteil 3 ein
Ringabstand 35 vorhanden, der so groß ist, dass das Aufnahmeteil 3 allseitig
um die Bewegungslänge
L quer schwenkbar ist, wie es in 6 andeutungsweise
dargestellt ist.
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Um
im Schwenklager 23 die Radialführung zu verbessern, ist die
Mantelfläche
des Ringansatzes 3d vorzugsweise eine sphärische bzw.
kugelabschnittförmige
Fläche,
die in jeder Schwenkstellung mit einem geringen Bewegungsspiel an
der hohlzylindrischen Innenmantelfläche 2b gleitbar anliegt.
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Auch
bei diesem Ausführungsbeispiel
sind drei oder mehrere, die vorzugsweise allseitig wirksame Rückstellkraft 7c, 7d erzeugende
Federn 7, insbesondere Druck-Wendelfedern, um das Aufnahmeteil 3 herum
verteilt angeordnet. Jedoch ist die Wirkrichtung der Federn 7 radial,
und deshalb sind auch diese Federn radial angeordnet. Zur Aufnahme
der Federn 7 ist vorzugsweise ein Gehäuse 25 vorgesehen,
das am vorderen Ende der Hülse 2a angeordnet,
insbesondere einteilig angeformt und mit einer rückseitigen Flanschwand 25a und
einer Umfangswand 25b ausgebildet ist, die mit einem vorderseitig angesetzten
und vorzugsweise durch Schrauben 36 befestigten Deckel 25c einen
das Aufnahmeteil 3 umgebenden ringförmigen Gehäuse-Hohlraum 25c begrenzen. Im
Hohlraum 36 ist zwischen der Flanschwand 25a und
dem Deckel 25c eine Radialführung 37 gebildet,
in der ein das Aufnahmeteil 3 umgebender Druckring 38 allseitig
radial bewegbar gelagert ist, zwischen dem und der Umfangswand 25b die
Federn 7 eingespannt sind. Die Federn 7 können mit
ihren inneren Enden in einem Federaufnahmeloch 38a in der
Mantelfläche
des Druckrings 38 und mit ihren äußeren Enden auf einem Lagerzapfen 39 sitzen,
der z. B. in einem radialen Aufnahmeloch 25e sitzt und
durch einen Sicherungsring darin gehalten ist.
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Zwischen
dem Druckring 38 und dem Aufnahmeteil 3 ist ein
Schwenklager 41 ausgebildet, das durch einen vorzugsweise
auf dem Aufnahmeteil 3 angeordneten zweiten Ringansatz 42 angeordnet
ist und im Schnitt längs
der Bewegungsachse A vorzugsweise eine sphärische oder kugelabschnittförmige Mantelfläche aufweist,
mit der er mit geringem Bewegungsspiel in der hohlzylindrischen
Innenmantelfläche
des Druckrings 38 in jeder Schwenkstellung gleitbar anliegt.
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Die
auf dem Umfang verteilt angeordneten Schrauben 36 sind
vorzugsweise von vorne eingeschraubt, wobei sie den Deckel 25c in
Durchgangslöchern
durchfassen und die Umfangswand 25b in Gewindelöchern einfassen.
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Das
Gehäuse 25 befindet
sich in einer bezüglich
dem Halteschaft 2 axial nach vorne versetzten Stellung.
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Wie 5 und 6 zeigt,
kann eine Arretierung des Bolzen 13 durch eine vom hinteren
Ende her in das Aufnahmeteil 3 eingeschraubte Arretierschraube 43 gebildet
sein, die kraftschlüssig
oder formschlüssig
durch Eingriff den Bolzen 13 gegen eine Verschiebung in
seine Längsrichtung
sichert.
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Im
Rahmen der Erfindung ist es nicht unbedingt erforderlich, dass das
Werkzeug 4 bzw. das Aufnahmeteil 3 jeweils in
beide Achsrichtungen 9a, 9b; 9c, 9d der
Bewegungsachsen A, B bewegbar sind. Für eine hinreichende Funktion
kann das Werkzeug 4 bzw. das Aufnahmeteil 3 auch
nur jeweils in einer Richtung 9a bzw. 9b; 9c bzw. 9d der
Bewegungsachse A, B jeweils gegen eine Rückstellkraft 7a bzw. 7b; 7c bzw. 7d bewegbar
gelagert sein. Auch bei einer solchen Bewegungslagerung weicht das Werkzeug 4 bzw.
das Aufnahmeteil 3 bei einem hinreichenden Schnittdruck
gegen die jeweilige Rückstellkraft 7a bzw. 7b; 7c bzw. 7d elastisch
aus, wobei es mit der sich dabei ergebenden Federkraft an der zu
entgratenden Kante 6 anliegt.
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Im
Rahmen der Erfindung reicht es im Weiteren aus, wenn die Bewegbarkeit
des Werkzeugs 4 bzw. des Aufnahmeteils 3 bezüglich der
Bewegungsachse A quer nur nach einer Seite hin gewährleistet ist.
In einem solchen Fall ist es allerdings erforderlich, dass der Halter 1 immer
im Bereich dieser Seite gegen die zu entgratende Kante 6 geführt wird,
was bei einer Halterung in einer Maschine kein Problem ist. Bei
einer Bewegbarkeit in einander dimetral gegenüberliegende Querrichtungen
kann der Halter 1 wahlweise in der Position dieser beiden
Querrichtungen gegen die Kante 6 geführt werden. Bei einer Bewegbarkeit
in alle Querrichtungen, wie es bei den Ausführungsbeispielen gemäß 3 sowie 5 und 6 der
Fall ist, kann der Halter 1 allseitig gegen die zu entgratende
Kante 6 bewegt werden.
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Die
Verbindungsvorrichtung 5 ist bei allen Ausführungsbeispielen
durch ein vorzugsweise zylindrisches Aufnahmeloch 5a im
Aufnahmeteil 3 bzw. Aufnahmeteilabschnitt 3a2 ausgebildet,
in das der Werkzeugschaft 4a einsteckbar und durch ein
Arretierelement 5b aretierbar ist, das z. B. durch eine
in die Wandung des Aufnahmelochs 5a einge schraubte Gewindeschraube
gebildet sein kann, die vorzugsweise in eine Arretierausnehmung
am Umfang des Werkzeugschaftes 4a einfasst.
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Das
Aufnahmeloch 5a und die Verbindungsvorrichtung 5 sind
bei den Ausführungsbeispielen
gemäß 5 und 6 in
einem vom Aufnahmeteil 3 bzw. Aufnahmeteilabschnitt 3a2 zentral
vorstehenden Zapfen 3d angeordnet, der die Kappe 27 bzw. den
Deckel 25d in einem Durchführungsloch 27a durchfasst.