DE102005038205A1 - Windkanal mit einem darin angeordneten Modell, insbesondere einem Modell eines Luftfahrzeugs, zur Erfassung und Auswertung einer Vielzahl von Messdaten sowie Verfahren - Google Patents
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Abstract
Die Erfindung betrifft einen Windkanal 1 mit einem darin angeordneten Modell, insbesondere einem Modell 5 eines Luftfahrzeugs, zur Erfassung und Auswertung einer Vielzahl von Messdaten, wobei der Windkanal 1 mindestens eine Rechnereinheit 10 und mindestens ein Datensichtgerät 11, insbesondere mindestens einen Bildschirm, sowie mindestens einen Sensor 4 zur Erfassung der Messdaten aufweist. DOLLAR A Erfindungsgemäß sind eine Vielzahl von Messdaten aus dem Windkanal 1, insbesondere Messdaten 2, 3, 8, 9 über Strömungs- und/oder Druckzustände am Modell 5 und/oder im Bereich des Modells 5, die mittels des wenigstens einen Sensors 4 erfassbar sind, in Echtzeit und unter Berücksichtigung von Geometriedaten 14 des Modells 5 mittels der wenigstens einen Rechnereinheit 10 aufbereitbar und während einer Windkanalmessung auf dem wenigstens einen Datensichtgerät 11 visualisierbar. DOLLAR A Infolge der Echtzeitvisualisierung der Messdaten 2, 3, 8, 9 mittels einer dreidimensionalen grafischen Darstellung ist eine schnelle Plausibilitätsprüfung möglich. Darüber hinaus ermöglicht der Windkanal insbesondere eine effiziente Optimierung von aerodynamischen Eigenschaften des Modells 5 im Windkanal 1 sowie gegebenenfalls eine selbsttätige Fokussierung der dreidimensionalen grafischen Darstellung auf aerodynamisch relevante Bereiche.
Description
- Die Erfindung betrifft einen Windkanal mit einem darin angeordneten Modell, insbesondere einem Modell eines Luftfahrzeugs, zur Erfassung und Auswertung einer Vielzahl von Messdaten, wobei der Windkanal mindestens eine Rechnereinheit und mindestens ein Datensichtgerät, insbesondere mindestens einen Bildschirm, sowie mindestens einen Sensor zur Erfassung der Messdaten aufweist.
- Weiterhin betrifft die Erfindung ein Verfahren zur Erfassung und Auswertung einer Vielzahl von Messdaten aus einem Windkanal mit einem darin angeordneten Modell, insbesondere einem Modell eines Luftfahrzeugs, wobei die mittels mindestens eines Sensors ermittelten Messdaten aus dem Windkanal, insbesondere Messdaten über Druck- und Strömungszustände am Modell und/oder im Bereich des Modells, in mindestens eine Rechnereinheit mit mindestens einem Datensichtgerät, insbesondere mindestens einem Bildschirm, überfragen werden.
- Bei der Auswertung von Messdaten aus bekannten Windkanälen werden die Messdaten zumindest numerisch angezeigt und zur besseren Darstellbarkeit gegebenenfalls auf einem Computermonitor und/oder einem Drucker zweidimensional, beispielsweise als xy-Plot, dargestellt. Während einer laufenden Windkanalmessung erfolgt die Ausgabe einzelner Messpunkte in der Regel schon während der Messung auf einem Bildschirm, während eine Druckausgabe einer aus einer Vielzahl von Einzelmessungen bestehenden Messreihe erst nach der vollständigen Aufnahme eine umfassendere Analyse der Daten zu Interpretationszwecken erlaubt. Bislang kann eine Auswertung der Daten und der daraus abzuleitenden Maßnahmen, wie zum Beispiel eine Änderung der Einstellgrößen oder dergleichen, erst nach einer menschlichen Inaugenscheinnahme erfolgen.
- Aufgabe der Erfindung ist es, die vorstehend beschriebenen Nachteile der bekannten Ausführungsformen von Windkanälen bzw. die Nachteile bei der Erfassung und Auswertung von aus bekannten Windkanalsystemen gewonnenen Messdaten weitgehend zu vermeiden.
- Diese Aufgabe wird durch einen Windkanal nach Maßgabe des Patentanspruchs 1 gelöst.
- Dadurch, dass die Vielzahl von Messdaten aus dem Windkanal, insbesondere Messdaten über Strömungs- und/oder Druckzustände am Modell und/oder im Bereich des Modells, die mittels des wenigstens einen Sensors erfassbar sind, in Echtzeit und unter Berücksichtigung von Geometriedaten des Modells mittels der wenigstens einen Rechnereinheit aufbereitbar und während einer Windkanalmessung auf dem wenigstens einen Datensichtgerät visualisierbar sind, kann die Plausibilität der aus dem erfindungsgemäßen Windkanal gewonnenen Messdaten schnell überprüft werden. Die Geometriedaten des Windkanalmodells stammen hierbei vorzugsweise aus einem CAD-Programm, das bei dessen Konstruktion eingesetzt wurde.
- Eine vorteilhafte Weiterbildung des Windkanals sieht vor, dass die Messdaten mittels der wenigstens einen Rechnereinheit auf dem wenigstens einen Datensichtgerät zur Visualisierung dreidimensional grafisch darstellbar sind.
- Hierdurch ist eine besonders anschauliche Darstellung der gewonnenen Messdaten möglich. Bevorzugt werden die Strömungs- und Druckverhältnisse im Bereich des Modells im Windkanal hierbei durch dreidimensionale Vektoren dargestellt, die eine intuitive Analyse der Luftströmung ermöglichen.
- Nach Maßgabe einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung des Windkanals ist vorgesehen, dass die dreidimensionale grafische Darstellung der Messdaten auf dem wenigstens einen Datensichtgerät mittels eines Steuergeräts interaktiv beeinflussbar ist.
- Bevorzugt ist das Steuergerät als dreidimensionale Maus, Joystick oder dergleichen ausgebildet, so dass sich ein Betrachter durch die Betätigung des Steuergeräts frei innerhalb der durch dreidimensionale Vektoren visualisierten Strömungsverhältnisse im Windkanal bewegen kann.
- Eine weitere vorteilhafte Ausgestaltung des Windkanals sieht vor, dass eine Position des wenigstens einen Sensors im Raum in Abhängigkeit von den Messdaten mittels wenigstens einer Positioniereinrichtung kontrolliert von der Rechnereinheit variierbar ist.
- Mittels der Rechnereinheit werden zunächst die von dem mindestens einen Sensor übermittelten Messdaten in Echtzeit ausgewertet, um Kennwerte zu bestimmen, anhand derer erforderlichenfalls die Position des Sensors im Windkanal verändert werden kann. Hierdurch lässt sich der mindestens eine Sensor beispielsweise in Wirbelkernbereiche des Luftstroms im Windkanal verfahren, wobei die Steuerung bzw. die Regelung des Positioniervorgangs des Sensors gleichfalls von der Rechnereinheit überwacht wird. Somit lässt sich der Fokus der dreidimensionalen grafischen Darstellung automatisch auf aerodynamisch relevante bzw. interessante Bereiche des Luftstroms, in denen zum Beispiel Turbulenzen existieren, ausrichten.
- Eine Weiterbildung der Erfindung sieht vor, dass eine Position des Modells im Raum in Abhängigkeit von den Messdaten mittels einer Positioniereinrichtung kontrolliert von der Rechnereinheit variierbar ist.
- Diese Ausgestaltung ermöglicht es, zusätzlich die Lage des Modells im Raum, also beispielsweise den Anstellwinkel des Modells in Bezug auf den Luftstrom im Windkanal, in Abhängigkeit von den Messwerten und gesteuert bzw. geregelt von der Rechnereinheit zu verändern. Dies kann zum Beispiel erforderlich sein, wenn die Auswertung der Messdaten mittels der Rechnereinheit zu Kennwerten führt, die auf Turbulenzen im Luftstrom hindeuten.
- Eine weitere vorteilhafte Ausgestaltung des Windkanals sieht vor, dass mittels einer Windkanalsteuereinrichtung Betriebsparameter des Windkanals, insbesondere die Drehzahl eines Antriebsmotors eines Gebläses des Windkanals, in Abhängigkeit von den Messdaten von der Rechnereinheit beeinflussbar sind.
- Mittels der Rechnereinheit ist somit die Geschwindigkeit des Luftstromes im Windkanal beeinflussbar. Darüber hinaus lassen sich weitere Betriebsparameter des Windkanals, wie zum Beispiel die Lufttemperatur des Luftstroms, gesteuert bzw. geregelt von der Rechnereinheit erforderlichenfalls verändern.
- Weiterhin wird die erfindungsgemäße Aufgabe durch ein Verfahren mit den Merkmalen des Patentanspruchs 7 gelöst.
- Dadurch, dass unter Berücksichtigung von Geometriedaten des Modells die Messdaten in der wenigstens einen Rechnereinheit in Echtzeit aufbereitet und auf dem wenigstens einen Datensichtgerät während einer Windkanalmessung visualisiert werden, ist schon während einer laufenden Windkanalmessung eine zuverlässige Analyse, insbesondere eine Plausibilitätsprüfung, der aus der Windkanalmessung gewonnenen Messdaten, möglich.
- Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen des Windkanals und des Verfahrens sind in den weiteren Patentansprüchen dargelegt.
- In der Zeichnung zeigt:
-
1 Eine schematische Darstellung des erfindungsgemäßen Windkanals mit einem Windkanal. - Anhand der
1 sollen sowohl der Windkanal als auch das zur Auswertung von Windkanaldaten eingesetzte erfindungsgemäße Verfahren näher erläutert werden. - Die
1 zeigt einen schematisierten Aufbau des Windkanals zur Erfassung und Auswertung von Messdaten. - In einem Windkanal
1 werden Messdaten2 ,3 , insbesondere Strömungs- und Druckzustände, mittels eines Sensors4 beispielsweise in einem hinteren Bereich eines Modells5 eines Luftfahrzeugs aufgenommen. Mittels derartiger Messungen können beispielsweise Wirbelschleppen ausgemessen werden. Bei dem Sensor4 kann es sich zum Beispiel um eine so genannte "5-Loch-Sonde" handeln. Der Sensor4 lässt sich beliebig innerhalb des Windkanals1 positionieren. Anstatt des im Raum frei positionierbaren Sensors4 können auch eine Vielzahl von Sensoren fest in das Modell5 integriert sein, um beispielsweise die Strömungs- und Druckzustände im Bereich der Tragflächen zu erfassen. - In den Messwandlern
6 ,7 werden die Messdaten2 ,3 vorverarbeitet, beispielsweise verstärkt, gedämpft, gefiltert, verzögert oder auf andere Art und Weise geeignet verändert. Die aufbereiteten Messdaten8 ,9 gelangen im Anschluss zu einer Rechnereinheit10 . - In der Rechnereinheit
10 erfolgt die Umwandlung der aufbereiteten Messdaten8 ,9 zu Kennwerten und einer dreidimensionalen Darstellung, um eine möglichst anschauliche Visualisierung der Messdaten8 ,9 zu erzielen. Auf einem Datensichtgerät11 , beispielsweise einem Bildschirm, werden die mittels der Rechnereinheit10 generierten dreidimensionalen Darstellungen der Messdaten8 ,9 zur Anzeige gebracht. Eine exemplarische dreidimensionale grafische Darstellung12 zeigt Strömungs- und Druckzustände im Bereich einer Oberseite der Tragfläche des Modells5 . Eine weitere dreidimensionale grafische Darstellung13 zeigt zum Beispiel Strömungs- und Druckzustände in einem hinteren Bereich des Modells5 , bei denen es sich um eine so genannte Wirbelschleppe handelt. In den gezeigten dreidimensionalen grafischen Darstellungen12 ,13 können unterschiedliche Messdaten8 ,9 im Bedarfsfall jeweils farblich unterschiedlich hervorgehoben sein, um eine für einen Betrachter übersichtlichere Darstellung zu erreichen. - Die Aktualisierung der dreidimensionalen grafischen Darstellung
12 ,13 der Strömungs- und Druckzustände erfolgt in Echtzeit, schon während der aktuellen, laufenden Windkanalmessung. Hierdurch lässt sich Zeit einsparen und zugleich die Plausibilität der aufbereiteten Messdaten8 ,9 auf einfache Art und Weise intuitiv überprüfen, so dass sich Messfehler leichter erkennen lassen. Darüber hinaus können ae rodynamische Optimierungen schneller durchgeführt werden, da beispielsweise die Auswirkungen von Änderungen an der Geometrie des Modells unmittelbar anhand der dreidimensionalen grafischen Darstellung der Strömungs- und Druckzustände beobachtet bzw. beurteilt werden können. - Mittels eines nicht dargestellten Steuergeräts, beispielsweise in der Form einer dreidimensionalen Maus, eines Joysticks oder dergleichen, kann der Blickwinkel, unter dem die dreidimensionalen grafischen Darstellungen
12 ,13 auf dem Datensichtgerät11 visualisiert werden können bzw. der Standpunkt eines virtuellen Betrachters in Bezug auf das Modell5 im Windkanal1 , beliebig und in Echtzeit variiert werden. - Um die räumliche Gestalt des Modells
5 zur Generierung der dreidimensionalen grafischen Darstellung12 ,13 der Strömungs- und Druckzustände möglichst genau berücksichtigen zu können, werden zusätzlich eine Vielzahl von Geometriedaten14 des Modells5 in die Rechnereinheit10 eingespeist. Die Geometriedaten14 können beispielsweise aus einem Konstruktionssystem15 abgeleitet werden, das für die Entwicklung des Modells5 herangezogen wurde und das die entsprechenden dreidimensionalen Daten enthält. Die Geometriedaten14 liegen vorzugsweise in der Form von Oberflächenpunkten mit jeweils drei Raumkoordinaten vor. - Die Rechnereinheit
10 kann als ein Digitalrechner, beispielsweise als leistungsstarker Standard-PC, als Workstation oder dergleichen ausgebildet sein. Die Kommunikation zwischen dem Sensor4 , den Messwandlern6 ,7 , der Rechnereinheit10 sowie dem Konstruktionssystem15 erfolgt durch standardisierte bekannte Informationsübertragungssysteme, wie zum Beispiel Ethernet®, Profi-Bus® oder dergleichen. - Weiterhin verfügt der Windkanal
1 über einen Antriebsmotor16 zum Antrieb eines Gebläses17 , der neben weiteren nicht dargestellten Einrichtungen des Windkanals1 von einer Windkanalsteuereinrichtung18 geregelt bzw. gesteuert wird. Insbesondere lässt sich mittels der Windkanalsteuereinrichtung18 die Drehzahl des Antriebsmotors16 und damit die Strömungsgeschwindigkeit eines den Windkanal1 durchsetzenden und vom Gebläse17 erzeugten Luftstroms19 verändern. Mittels einer Steuerleitung20 ist die Windkanalsteuereinrichtung18 mit der Rechnereinheit10 verbunden. - Durch eine optionale Positioniereinrichtung
21 ist die Lage des Modells5 im Raum auch während einer laufenden Messung nahezu beliebig im Windkanal1 variierbar. Die Bewegungsmöglichkeiten des Modells5 in Richtung der x-, der y- sowie der z-Achse des Raums sind durch ein Koordinatensystem22 veranschaulicht. Darüber hinaus kann eine zusätzliche Verschwenkbarkeit des Modells5 , beispielsweise um mindestens die y-Achse des Koordinatensystems22 vorgesehen sein. - Die Positioniereinrichtung
21 zur Durchführung der Lageveränderungen des Modells5 im Windkanal1 ist mittels einer weiteren Steuerleitung23 mit der Rechnereinheit10 verbunden. Die Lageveränderungen des Modells5 erfolgen durch die Positioniereinrichtung21 und werden hierbei von der Rechnereinheit10 in Echtzeit gesteuert bzw. geregelt. Aus den Messdaten2 ,3 ,8 ,9 kann die Rechnereinheit10 zu diesem Zweck Kennwerte ermitteln, anhand derer sich Positionssollwerte für eine Lageveränderung des Modells5 ermitteln lassen. Hierdurch lässt sich gesteuert bzw. geregelt von der Rechnereinheit10 , beispielsweise der Anstellwinkel des Modells5 in Bezug auf den Luftstrom19 mittels der Positioniereinrichtung21 verringern, wenn in bestimmten Bereichen des Luftstroms19 aerodynamische Anomalien, wie zum Beispiel Turbulenzen oder dergleichen, auftreten. Die Positioniereinrichtung21 verändert hierbei die Lage des Modells5 im Luftstrom19 solange, bis die von der Rechnereinheit10 vorgegebenen Positionssollwerte erreicht sind. - Der Sensor
4 ist gleichfalls optional mittels der Positioniereinrichtung24 in allen Richtungen des Raums frei positionierbar ausgebildet. Die Steuerung bzw. die Regelung der Positioniereinrichtung24 erfolgt gleichfalls durch die Rechnereinheit10 , wobei die Rechnereinheit10 mittels der Steuerleitung25 mit der Positioniereinrichtung24 des Sensors4 verbunden ist. - Die Option der freien Positionierbarkeit des Sensors
4 im Raum ermöglicht es unter anderem, den Fokus der von der Rechnereinheit10 generierten dreidimensionalen grafischen Darstellungen12 ,13 erforderlichenfalls selbsttätig auf aerodynamisch relevante bzw. kritische Bereiche des Luftstroms19 , beispielsweise auf Turbulenzen im Bereich des Modells5 , zu richten. Dies kann zum Beispiel durch eine Berechnung der so genannten "Zirkulation" aus den Messdaten2 ,3 ,8 ,9 eines beispielswei se als "5-Loch-Sonde" ausgebildeten Sensors4 erfolgen. Durch die Ermittlung der "Zirkulation" lässt sich die voraussichtliche Lage eines Wirbelkerns im Luftstrom19 bestimmen. Dieser Kennwert betrifft die räumliche Lage des Wirbelkerns und wird als ein Positionssollwert für die räumliche Position des Sensors4 von der Rechnereinheit10 an die Positioniereinrichtung24 übermittelt, sodass der Sensor4 selbsttätig auf diesen von der Rechnereinheit10 ermittelten Positionssollwert, der in der Regel eine für die dreidimensionale grafische Darstellung sowie die Auswertung geeignetere Messposition darstellt, verfahren wird. - Darüber hinaus kann zum Beispiel die Strömungsgeschwindigkeit des Luftstroms
19 mittels der Windkanalsteuereinrichtung18 oder auch eine Drehzahl eines Triebwerksimulators (TPS) am Modell5 kontrolliert von der Rechnereinheit10 verändert werden, um ein bestimmtes Geschwindigkeitsverhältnis des mit dem Triebwerksimulators erzeugten Triebwerkstrahls in Relation zur Strömungsgeschwindigkeit des Luftstroms19 zu erzeugen. Erforderlichenfalls kann auch die Temperatur des Luftstroms19 von der Rechnereinheit10 in Abhängigkeit von den Messdaten2 ,3 ,8 ,9 gesteuert bzw. geregelt werden. - Die Steuerleitungen
20 ,23 ,25 können gleichfalls mit bekannten Informationsübertragungssystemen, wie zum Beispiel Ethernet®, Profibus® oder dergleichen, gebildet sein. Anstatt des einen exemplarisch gezeigten Sensors4 können eine Vielzahl von Sensoren im Bereich des Modells5 oder auch unmittelbar am Modell5 angeordnet sein. Darüber hinaus können Sensoren eingesetzt werden, die eine Vielzahl von Messdaten, beispielsweise entlang einer Linie, ermitteln (sog. Rechensensoren). Werden mehrere Sensoren im Windkanal1 vorgesehen, so sind diese vorzugsweise jeweils auf einer Positioniereinrichtung angeordnet, sodass die Positionen der Sensoren im Raum jeweils unabhängig voneinander durch die Rechnereinheit10 kontrollierbar sind. - Der Ablauf des erfindungsgemäßen Verfahrens gestaltet sich wie folgt:
Während des Ablaufs der jeweils aktuellen Messung im Windkanal1 am Modell5 nimmt der Sensor4 ständig die Messdaten2 ,3 auf, die zu den Messwandlern6 ,7 weiter geleitet werden. In den Messwandlern6 ,7 erfolgt die geeignete messtechni sche Aufbereitung der Messdaten2 ,3 . Die so aufbereiteten Messdaten8 ,9 werden an die Rechnereinheit10 zur Weiterverarbeitung weitergeleitet. In der Rechnereinheit10 selbst erfolgt dann unter Berücksichtigung der Geometriedaten14 des Konstruktionssystems15 die Umwandlung der numerischen Messdaten8 ,9 in eine dreidimensionale grafische Darstellung12 ,13 , die in Echtzeit auf dem Datensichtgerät11 sichtbar gemacht wird. Die Generierung der dreidimensionalen grafischen Darstellungen12 ,13 , die die Strömungs- und Druckzustände im Bereich des Modells5 im Windkanal1 zu einem bestimmten Zeitpunkt repräsentieren, erfolgt mit sehr hoher Geschwindigkeit und daher nahezu verzögerungslos, das heißt in Echtzeit, so dass schon während einer laufenden Windkanalmessung Plausibilitätserwägungen hinsichtlich der Messdaten2 ,3 ,8 ,9 gemacht werden können. Darüber hinaus werden die Auswirkungen von Änderungen an der Geometrie des Modells5 , beispielsweise zum Zweck einer aerodynamischen Optimierung des Modells5 oder dergleichen, nahezu unverzüglich auf dem Datensichtgerät11 sichtbar gemacht, so dass bisher langwierige Optimierungsprozesse erheblich beschleunigt werden können. - Darüber hinaus lassen sich, wie im Rahmen der Beschreibung des Windkanals
1 erläutert wurde, mittels der Rechnereinheit10 eine Vielzahl von Kennwerten ermitteln. Anhand dieser Kennwerte lassen sich zum Beispiel die Position des Sensors4 , die Lage des Modells5 im Windkanal1 , die Drehzahl des Antriebsmotor16 des Gebläses17 und damit die Strömungsgeschwindigkeit des Luftstroms19 im Windkanal1 in Echtzeit jeweils gesteuert bzw. geregelt von der Rechnereinheit10 variieren. -
- 1
- Windkanal
- 2
- Messdaten
- 3
- Messdaten
- 4
- Sensor
- 5
- Modell
- 6
- Messwandler
- 7
- Messwandler
- 8
- Messdaten (aufbereitet)
- 9
- Messdaten (aufbereitet)
- 10
- Rechnereinheit
- 11
- Datensichtgerät
- 12
- dreidimensionale grafische Darstellung
- 13
- dreidimensionale grafische Darstellung
- 14
- Geometriedaten
- 15
- Konstruktionssystem
- 16
- Antriebsmotor
- 17
- Gebläse
- 18
- Windkanalsteuereinrichtung
- 19
- Luftstrom
- 20
- Steuerleitung
- 21
- Positioniereinrichtung (Modell)
- 22
- Koordinatensystem
- 23
- Steuerleitung
- 24
- Positioniereinrichtung (Sensor)
- 25
- Steuerleitung
Claims (11)
- Windkanal (
1 ) mit einem darin angeordneten Modell, insbesondere einem Modell (5 ) eines Luftfahrzeugs, zur Erfassung und Auswertung einer Vielzahl von Messdaten, wobei der Windkanal (1 ) mindestens eine Rechnereinheit (10 ) und mindestens ein Datensichtgerät (11 ), insbesondere mindestens einen Bildschirm, sowie mindestens einen Sensor (4 ) zur Erfassung der Messdaten aufweist, dadurch gekennzeichnet, dass die Vielzahl von Messdaten aus dem Windkanal (1 ), insbesondere Messdaten (2 ,3 ,8 ,9 ) über Strömungs- und/oder Druckzustände am Modell (5 ) und/oder im Bereich des Modells (5 ), die mittels des wenigstens einen Sensors (4 ) erfassbar sind, in Echtzeit und unter Berücksichtigung von Geometriedaten (14 ) des Modells (5 ) mittels der wenigstens einen Rechnereinheit (10 ) aufbereitbar und während einer Windkanalmessung auf dem wenigstens einen Datensichtgerät (11 ) visualisierbar sind. - Windkanal nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Messdaten (
2 ,3 ,8 ,9 ) mittels der wenigstens einen Rechnereinheit (10 ) auf dem wenigstens einen Datensichtgerät (11 ) zur Visualisierung dreidimensional grafisch darstellbar sind. - Windkanal nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die dreidimensionale grafische Darstellung (
12 ,13 ) der Messdaten (2 ,3 ,8 ,9 ) auf dem wenigstens einen Datensichtgerät (11 ) mittels eines Steuergeräts interaktiv beeinflussbar ist. - Windkanal nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass eine Position des wenigstens einen Sensors (
4 ) im Raum in Abhängigkeit von den Messdaten (2 ,3 ,8 ,9 ) mittels wenigstens einer Positioniereinrichtung (24 ) kontrolliert von der Rechnereinheit (10 ) variierbar ist. - Windkanal nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass eine Position des Modells (
5 ) im Raum in Abhängigkeit von den Messdaten (2 ,3 ,8 ,9 ) mittels einer Positioniereinrichtung (21 ) kontrolliert von der Rechnereinheit (10 ) variierbar ist. - Windkanal nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass mittels einer Windkanalsteuereinrichtung (
18 ) Betriebsparameter des Windkanals (1 ), insbesondere die Drehzahl eines Antriebsmotors (16 ) eines Gebläses (17 ) des Windkanals (1 ), in Abhängigkeit von den Messdaten (2 ,3 ,8 ,9 ), von der Rechnereinheit (10 ) beeinflussbar sind. - Verfahren zur Erfassung und Auswertung einer Vielzahl von Messdaten aus einem Windkanal (
1 ) mit einem darin angeordneten Modell, insbesondere einem Modell (5 ) eines Luftfahrzeugs, wobei die mittels mindestens eines Sensors (4 ) ermittelten Messdaten aus dem Windkanal (1 ), insbesondere Messdaten (2 ,3 ,8 ,9 ) über Druck- und Strömungszustände am Modell (5 ) und/oder im Bereich des Modells (5 ), in mindestens eine Rechnereinheit (10 ) mit mindestens einem Datensichtgerät (11 ), insbesondere mindestens einem Bildschirm, übertragen werden, dadurch gekennzeichnet, dass unter Berücksichtigung von Geometriedaten (14 ) des Modells (5 ) die Messdaten (2 ,3 ,8 ,9 ) in der wenigstens einen Rechnereinheit (10 ) in Echtzeit aufbereitet und auf dem wenigstens einen Datensichtgerät (11 ) während einer Windkanalmessung visualisiert werden. - Verfahren nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Visualisierung auf dem wenigstens einen Datensichtgerät (
11 ) mittels einer dreidimensionalen grafischen Darstellung (12 ,13 ) erfolgt. - Verfahren nach einem der Ansprüche 7 oder 8, dadurch gekennzeichnet, dass eine Position des wenigstens einen Sensors (
4 ) im Raum mittels wenigstens einer Positioniereinrichtung (24 ) in Abhängigkeit von den Messdaten (2 ,3 ,8 ,9 ) kontrolliert von der Rechnereinheit (10 ) variiert wird. - Verfahren nach einem der Ansprüche 7 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass der wenigstens eine Sensor (
4 ) mittels der wenigstens einen Positioniereinrichtung (24 ) bevorzugt in aerodynamisch relevanten Bereichen im Windkanal (1 ), insbesondere in Wirbelkernbereichen eines Luftstroms (19 ), positioniert wird. - Verfahren nach einem der Ansprüche 7 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass eine Position des Modells (
5 ) im Raum in Abhängigkeit von den Messdaten (2 ,3 ,8 ,9 ) mittels einer Positioniereinrichtung (21 ) kontrolliert von der Rechnereinheit (10 ) variiert wird.
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