Jetzt
wurde überraschend
gefunden, dass die erforderliche Wirkstoffkonzentration gesenkt
werden kann, wenn die Auftragung der Selbstbräuner wiederholt erfolgt.
Ein
erster Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist daher ein Verfahren
zur Bräunung
des menschlichen Körpers,
welches dadurch gekennzeichnet ist, dass mindestens eine Formulierung
enthaltend von 0,1 bis 1 Gew.-% mindestens einer Selbstbräunersubstanz
wiederholt, jedoch mindestens einmal täglich auf den menschlichen
Körper
oder Teile des menschlichen Körpers
aufgebracht wird.
In
einer bevorzugten Erfindungsvariante dient die wiederholte Applikation
dabei zur Vermeidung von Applikationsrändern. Ein weiterer Gegenstand
der vorliegenden Erfindung ist daher ein Verfahren zur Vermeidung
von Applikationsrändern
bei der Bräunung
des menschlichen Körpers,
welches dadurch gekennzeichnet ist, dass mindestens eine Formulierung
enthaltend von 0,1 bis 1 Gew.-% mindestens einer Selbstbräunersubstanz
wiederholt, jedoch mindestens einmal täglich auf den menschlichen
Körper
oder Teile des menschlichen Körpers
aufgebracht wird. Diese Verwendung nutzt dabei den Effekt aus, dass
bei der wiederholten manuellen Auftragung die Applikationsränder nie
wirklich identisch sind, sondern üblicherweise zumindest um einige
Millimeter voneinander abweichen. So wird an den Appliaktionsrändern ein
langsames „Auslaufen" der Bräunung hin
zu dem unbehandelten Hautfarbton erreicht.
Dabei
hat es sich als vorteilhaft erwiesen, wenn die mindestens eine Formulierung
zweimal oder dreimal täglich,
vorzugsweise zweimal täglich
aufgebracht wird.
In
einer Erfindungsvariante erfolgt die Auftragung dabei morgens mittels
einer Tagespflegeformulierung enthaltend von 0,1 bis 1 Gew.-% mindestens
einer Selbstbräunersubstanz
und abends mittels einer Nachtpflegeformulierung enthaltend von
0,1 bis 1 Gew.-% mindestens einer Selbstbräunersubstanz.
Ein
weiterer Gegenstand der vorliegenden Erfindung sind kosmetische
Formulierungen, die sich für die
erfindungsgemäße Verwendung
in besonderer Weise eignen. Beansprucht werden daher kosmetische Formulierungen
enthaltend mindestens eine Selbstbräunungssubstanz, dadurch gekennzeichnet,
dass die Formulierung mehr als 0,1 Gew.-% und weniger als 0,5 Gew.-%
der mindestens einen Selbstbräunersubstanz enthält.
Unter
Selbstbräunungssubstanzen
oder Selbstbräunern
werden dabei im Sinne der vorliegenden Erfindung alle Substanzen
oder Substanzgemische verstanden, die im Stande sind menschliche
Haut ohne Einfluß von
UV-Strahlung zu bräunen.
Als vorteilhafte Selbstbräuner
im Sinne der vorliegenden Erfindung können folgende Substanzen eingesetzt
werden:
Ferner
ist das 5-Hydroxy-1,4-naphtochinon (Juglon) zu nennen, das aus den
Schalen frischer Walnüsse
extrahiert wird
5-Hydroxy-1,4-naphtochinon
(Juglon) sowie das in den Henna-Blättern vorkommende 2-Hydroxy-1,4-naphtochinon (Lawson).
2-Hydroxy-1,4-naphtochinon
(Lawson)
Wichtigster
Wirkstoff zur Selbstbräunung
gemäß der vorliegenden
Erfindung ist 1,3-Dihydroxyaceton (DHA), ein im menschlichen Körper vorkommender
dreiwertiger Zucker.
1,3-Dihydroxyaceton
(DNA)
Die
erfindungsgemäß bevorzugte
Konzentration der mindestens einen Selbstbräunungssubstanz liegt im Bereich
von 0,1 bis 1 Gew.-%, wobei es insbesondere bevorzugt ist, wenn
die Formulierung mehr als 0,1 Gew.-% und weniger als 0,5 Gew.-%
der Selbstbräunungssubstanz
enthält.
Es kann dabei erfindungsgemäß besonders
bevorzugt sein, wenn Gemische von Selbstbräunungssubstanzen eingesetzt
werden. Insbesondere bevorzugt ist es dabei, wenn die erfindungsgemäße Formulierung
als Selbstbräuner
im wesentlichen Dihydroxyaceton oder Erythrulose oder eine Mischung
davon enthält.
Die
auf die erfindungsgemäße Weise
erzielte Hautbräunung
ist nicht abwaschbar und bleibt bei regelmäßiger Anwendung gleichmäßig erhalten,
wogegen bei der vorkannten einmaligen Selbstbräuner-Behandlung die bräunung mit
der normalen Abschuppung der Haut (nach ca. 10-15 Tagen) verschwindet.
Zusätzlich wird
durch die mehrfache Auftragung auch eine besonders homogene Verteilung
der Selbstbräuner
und damit der Bräunung
erreicht. Die erfindungsgemäß niedrige
Selbstbräuner-Dosierung führt zudem
dazu, dass die Bräunung – ähnlich wie
Sonnenbräune – nur langsam
aufgebaut wird und Geruchsbelästigungen
und Augenreizungen ganz oder zumindest weitgehend unterbleiben.
Darüberhinaus
zeigt die in erfindungsgemäßer Weise
mit Selbstbräunern
gebräunte
Haut einen dauerhaft verbesserten UV-A-Schutz, der beispielsweise
mittels des abgewandelten PPD Protokolls der Japan Cosmetic industry
Association (1995) über
den b*-Wert des L-a-b-Systems bestimmt werden kann.
Durch
Zugabe von hydrophilen Lösungsmitteln
kann die Intensität
der Bräunung
zusätzlich
erhöht
werden. Dadurch ist es möglich
die Konzentration der Selbstbräunungs-Substanz
weiter zu vermindern. Weiter können
die hydrophilen Lösungsmittel
für eine
gleichmäßigere Verteilung
der Selbstbräunungssubstanz
sorgen.
Die
erfindungsgemäß einzusetzenden
hydrophilen Lösungsmittel
können
vorteilhaft gewählt
werden aus folgenden Substanzgruppen:
- – Monoalkohole
niedriger C- Zahl, z. B. Isopropanol,
- – mehrwertige
Alkohole, wie vorzugsweise Propylenglykol oder Glycerin,
- – Ester
von Fettalkoholen mit Alkansäuren
niedriger C- Zahl.
Die
erfindungsgemäß bevorzugten
hydrophilen Lösungsmittel
sind Propylenglykol und/oder Glycerin.
Die
bevorzugte Konzentration von hydrophilen Lösungsmitteln, insbesondere
Propylenglykol und/oder Glycerin, in erfindungsgemäßen Formulierungen
liegt im Bereich von 0,1 und 20 Gewichtsprozent.
Zusätzlich kann
die Anwesenheit von Ceramiden, Cholesterin, Phospholipiden, Cholesterylsulfat, Cholesterylphosphat,
Phospatidylcholin, Lecithin und/oder Leerliposomen zu erhöhter Bräunungsintensivität führen.
Diese
Substanzen werden im allgemeinen auch als „Schleuser" bezeichnet, da durch sie die Selbstbräuner-Moleküle zu tieferen
Schichten des Stratum Corneum transportiert werden.
Mit
Phospholipide sind erfindungsgemäß die folgenden
Stoffe gemeint: Phosphatidsäuren,
die eigentlichen Lecithine, Cardolipine, Lysophospholipide, Lysolecithine,
Plasmalogene, Phosphosphingolipide, Sphingomyeline. Bevorzugte Stoffe
sind im folgenden beschrieben.
Phosphatidsäuren sind
Glycerinderivate, die in 1-sn- und 2-Stellung mit Fettsäuren (1-sn-Position: meist
gesättigt,
2-Position: meist ein- oder mehrfach ungesättigt), an Atom 3-sn dagegen
mit Phosphorsäure verestert
sind und durch die allgemeine Strukturformel
gekennzeichnet.
In
den im menschlichem oder tierischem Gewebe vorkommenden Phosphatidsäuren ist
der Phosphatrest meist verestert mit Aminoalkoholen, wie Cholin
(Lecithin = 3-sn-Phosphatidylcholin) oder 2-Aminoethanol (Ethanolamin) bzw. L-Serin
(Kephalin = 3-sn-Phosphatidylethanolamin
bzw. sn-Phosphatidyl-L-serin), mit myo-Inosit zu den in Geweben
häufigen
Phosphoinositiden [1-(3-sn-Phosphatidyl)-D-myo-inositen], mit Glycerin zu Phosphatidylglycerinen.
Besonders bevorzugt werden Lecithine (= 3-sn-Phosphatidylcholin).
Lecithine
sind durch die allgemeine Strukturformel
gkennzeichnet,
wobei R
1 und R
2 typischerweise
unverzweigte aliphatische Reste mit 15 oder 17 Kohlenstoffatomen
und bis zu 4 cis-Doppelbindungen darstellen.
Cardiolipine
(1,3-Bisphosphatidylglycerine) sind Phospholipide aus zwei über Glycerin
verknüpften Phosphatidsäuren.
Lysophospholipide
werden erhalten, wenn aus Phospholipiden ein Acylrest durch Phospholipase
A abgespalten wird (z. B. Lysolecithine). Lysophospholipide sind
gekennzeichnet durch die allgemeine Strukturformel
Lysolecithine
beispielsweise sind gekennzeichnet durch die allgemeine Strukturformel
wobei
R
1 typischerweise unverzweigte aliphatische
Reste mit 15 oder 17 Kohlenstoffatomen und bis zu 4 cis-Doppelbindungen
darstellt.
Zu
den Phospholipiden werden auch Plasmalogene gezählt, in denen statt einer Fettsäure in 1-Stellung
ein Aldehyd (in Form eines Enolethers) gebunden ist; die den Phosphatidylcholinen
entsprechenden O-1-sn-Alkenyl-
Verb. z. B. heißen
Phosphatidalcholine.
Den
Phosphosphingolipiden liegt als Grundstruktur das Sphingosin oder
auch das Phytosphingosin zugrunde, welche sich durch folgende Strukturformeln
auszeichnen:
Abwandlungen
von Sphingolipiden zeichnen sich beispielsweise aus durch die allgemeine
Grundstruktur
bei welcher R
1 und
R
3 unabhängig
voneinander gesättigte
oder ungesättigte,
verzweigte oder unverzweigte Alkylreste von 1 bis 28 Kohlenstoffatomen
darstellen, R
2 gewählt wird aus der Gruppe: Wasserstoffatom,
gesättigte
oder ungesättigte,
verzweigte oder unverzweigte Alkylreste von 1 bis 28 Kohlenstoffatomen,
Zuckerreste, mit organischen Resten veresterte oder unveresterte
Phosphatgruppen, mit organischen Resten veresterte oder unveresterte
Sulfatgruppen und Y entweder ein Wasserstoffatom, eine Hydroxygruppe
oder einen anderen heterofunktionellen Rest darstellt.
R
1 und R
3 stellen
Alkylreste dar, R
4 stellt einen Organylrest
dar. Sphingomyeline sind organylphosphorylierte Sphingolipide des
Typs
Besonders
bevorzugte Phospholipide sind Lecithine. Vorteilhaft zu verwendende
Lecithintypen werden gewählt
aus Rohlecithinen, welche entölt
und/oder fraktioniert und/oder sprühgetrocknet und/oder acetyliert und/oder
hydrolysiert und/oder hydriert wurden. Sie sind im Handel erhältlich.
Bevorzugt werden Sojalecithine.
Erfindungsgemäß vorteilhaft
zu verwendende Phospholipide sind beispielsweise käuflich zu
erwerben unter den Handelsbezeichnungen Phospholipon 25 oder Phospholipon
90 (Nattermann), Emulmetik 120 (Lucas Meyer), Sternpur E (Stern),
Sternpur PM (Stern), Nathin 3KE (Stern), Phospholipon 90 H (Fa.
Nattermann/Rhone-Poulenc), Lipoid S 100 (Fa. Lipoid).
Die
bevorzugte Konzentration solcher Schleuser liegt erfindungsgemäß im Bereich
von 0,1 bis 10 Gewichtsprozent.
Unter
dem Einfluß ultravioletter
Strahlung kann DHA in geringen Mengen Formaldehyd abspalten. Es ist
daher erfindungsgemäß bevorzugt,
wenn die Formulierungen zur Stabilisierung UV-Filter enthalten.
Da diese UV-Filter
bei der Anwendung der Formulierung auch mit der Haut in Kontakt
kommen, sollte es sich um in der topischen Anwendung verträgliche UV-Filter handeln. Dabei
ergibt sich als zusätzlicher
Vorteil, dass diese UV-Filter
bei der Applikation ebenfalls gleichmäßig auf die Haut aufziehen
und so die Haut vor UV-Strahlung schützen.
Besonders
bevorzugt sind solche UV-Filter, deren physiologische Unbedenklichkeit
bereits nachgewiesen ist. Sowohl für UV-A wie auch UV-B-Filter gibt es
aus der Fachliteratur bekannte Substanzen, z.B.
Benzylidenkampferderivate
wie 3-(4'-Methylbenzyliden)-dl-kampfer
(z.B. Eusolex® 6300),
3-Benzylidenkampfer (z.B. Mexoryl® SD),
Polymere von N-{(2 und 4)-[(2-oxoborn-3-yliden)methyl]benzyl}-acrylamid (z.B.
Mexoryl® SW),
N,N,N-Trimethyl-4-(2-oxoborn-3-ylidenmethyl)anilinium methylsulfat
(z.B. Mexoryl® SK) oder
(2-Oxoborn-3-yliden)toluol-4-sulfonsäure (z.B. Mexoryl® SL),
Benzoyl-
oder Dibenzoylmethane wie 1-(4-tert-Butylphenyl)-3-(4-methoxyphenyl)propan-1,3-dion
(z.B. Eusolex® 9020)
oder 4-Isopropyldibenzoylmethan
(z.B. Eusolex® 8020),
Benzophenone
wie 2-Hydroxy-4-methoxybenzophenon (z.B. Eusolex® 4360)
oder 2-Hydroxy-4-methoxybenzophenon-5-sulfonsäure und ihr Natriumsalz (z.B.
Uvinul® MS-40),
Methoxyzimtsäureester
wie Methoxyzimtsäureoctylester
(z.B. Eusolex® 2292),
4-Methoxyzimtsäureisopentylester,
z.B. als Gemisch der Isomere (z.B. Neo Heliopan® E
1000),
Salicylatderivate wie 2-Ethylhexylsalicylat (z.B. Eusolex® OS),
4-Isopropylbenzylsalicylat
(z.B. Megasol®)
oder 3,3,5-Trimethylcyclohexylsalicylat
(z.B. Eusolex® HMS),
4-Aminobenzoesäure und
Derivate wie 4-Aminobenzoesäure,
4-(Dimethylamino)benzoesäure-2-ethylhexylester
(z.B. Eusolex® 6007),
ethoxylierter 4-Aminobenzoesäureethylester
(z.B. Uvinul® P25),
Phenylbenzimidazolsulfonsäuren, wie
2-Phenylbenzimidazol-5-sulfonsäure
sowie ihre Kalium-, Natrium- und Triethanolaminsalze (z.B. Eusolex® 232),
2,2-(1,4-Phenylen)-bisbenzimidazol-4,6-disulfonsäure bzw. deren Salze (z.B.
Neoheliopan® AP)
oder 2,2-(1,4-Phenylen)-bisbenzimidazol-6-sulfonsäure;
und weitere Substanzen
wie
- – 2-Cyano-3,3-diphenylacrylsäure-2-ethylhexylester
(z.B. Eusolex® OCR),
- – 3,3'-(1,4-Phenylendimethylen)-bis-(7,7-dimethyl-2-oxobicyclo-[2.2.1]hept-1-ylmethansulfonsäure sowie ihre
Salze (z.B. Mexoryl® SX) und
- – 2,4,6-Trianilino-(p-carbo-2'-ethylhexyl-1'-oxi)-1,3,5-triazin
(z.B. Uvinul® T
150)
- – 2-(4-Diethylamino-2-hydroxy-benzoyl)-benzoesäure hexylester
(z.B. Uvinul®UVA
Plus, Fa. BASF).
Die
in der Liste aufgeführten
Verbindungen sind nur als Beispiele aufzufassen. Selbstverständlich können auch
andere UV-Filter verwendet werden.
Diese
organischen UV-Filter werden in der Regel in einer Menge von 0,5
bis 10 Gewichtsprozent, vorzugsweise 1-8 %, in kosmetische Formulierungen
eingearbeitet.
Weitere
geeignete organische UV-Filter sind z.B.
- – 2-(2H-Benzotriazol-2-yl)-4-methyl-6-(2-methyl-3-(1,3,3,3-tetramethyl-1-(trimethylsilyloxy)disiloxanyl)propyl)phenol
(z.B. Silatrizole®),
- – 4,4'-[(6-[4-((1,1-Dimethylethyl)aminocarbonyl)phenylamino]-1,3,5-triazin-2,4-diyl)diimino]bis(benzoesäure-2-ethylhexylester)
(z.B. Uvasorb® HEB),
- – Dimethicone
diethylbenzalmalonate (CAS-Nr. 207 574-74-1)
- – 2,2'-Methylen-bis-(6-(2H-benzotriazol-2-yl)-4-(1,1,3,3-tetramethylbutyl)phenol)
(CAS-Nr. 103 597-45-1)
- – 2,2'-(1,4-Phenylen)bis-(1H-benzimidazol-4,6-disulfonsäure, Mononatriumsalz)
(CAS-Nr. 180 898-37-7) und
- – 2,4-bis-{[4-(2-Ethyl-hexyloxy)-2-hydroxyl]-phenyl}-6-(4-methoxyphenyl)-1,3,5-triazin (CAS-Nr.
103 597-45-, 187 393-00-6).
- – 4,4'-[(6-[4-((1,1-Dimethylethyl)aminocarbonyl)phenylamino]-1,3,5-triazin-2,4-diyl)diimino]bis(benzoesäure-2-ethylhexylester)
(z.B. Uvasorb® HEB),
Weitere
geeignete UV-Filter sind auch Methoxyflavone ensprechend der Deutschen
Patentanmeldung
DE 10232595 .
Organische
UV-Filter werden in der Regel in einer Menge von 0,5 bis 20 Gewichtsprozent,
vorzugsweise 1-15 %, in kosmetische Formulierungen eingearbeitet.
Als
anorganische UV-Filter sind solche aus der Gruppe der Titandioxide
wie z.B. gecoatetes Titandioxid (z.B. Eusolex® T-2000,
Eusolex®T-AQUA), Zinkoxide
(z.B. Sachtotec®),
Eisenoxide oder auch Ceroxide denkbar. Diese anorganischen UV-Filter
werden in der Regel in einer Menge von 0,5 bis 20 Gewichtsprozent, vorzugsweise
2-10 %, in kosmetische Zubereitungen eingearbeitet.
Bevorzugte
Verbindungen mit UV-filternden Eigenschaften sind 3-(4'-Methylbenzyliden)-dl-kampfer, 1-(4-tert-Butylphenyl)-3-(4-methoxy-phenyl)pro-pan-1,3-dion,
4-Isopropyldibenzoylmethan, 2-Hydroxy-4-meth-oxy-ben-zo-phenon, Methoxyzimtsäureoctylester,
3,3,5-Trimethyl-cyclo-hexylsali-cylat, 4-(Dimethylamino)benzoesäure-2-ethyl-hexylester,
2-Cyano-3,3-di-phenyl-acrylsäure-2-ethylhexylester,
2-Phenyl-benzimidazol-5-sulfonsäure
sowie ihre Kalium-, Natrium- und Triethanol-aminsalze.
Optimierte
Zusammensetzungen können
beispielsweise die Kombination der organischen UV-Filter 4'-Methoxy-6-hydroxyflavon
mit 1-(4-tert-Butylphenyl)-3-(4-methoxyphenyl)propan-1,3-dion
und 3-(4'-Methylbenzyliden)-dl-kampfer
enthalten. Mit dieser Kombination ergibt sich ein Breitbandschutz,
der durch Zusatz von anorganischen UV-Filtern, wie Titandioxid-Mikropartikeln
noch ergänzt
werden kann.
Alle
genannten UV-Filter können
auch in verkapselter Form eingesetzt werden. Insbesondere ist es von
Vorteil organische UV-Filter in verkapselter Form einzusetzen. Im
Einzelnen ergeben sich die folgende Vorteile:
- – Die Hydrophilie
der Kapselwand kann unabhängig
von der Löslichkeit
des UV-Filters eingestellt werden. So können beispielsweise auch hydrophobe
UV-Filter in rein wässrige
Zubereitungen eingearbeitet werden. Zudem wird der häufig als
unangenehm empfundene ölige
Eindruck beim Auftragen der hydrophobe UV-Filter enthaltenden Zubereitung
unterbunden.
- – Bestimmte
UV-Filter, insbesondere Dibenzoylmethanderivate, zeigen in kosmetischen
Zubereitungen nur eine verminderte Photostabilität. Durch Verkapselung dieser
Filter oder von Verbindungen, die die Photostabilität dieser
Filter beeinträchtigen,
wie beispielsweise Zimtsäurederivate,
kann die Photostabilität
der gesamten Zubereitung erhöht
werden.
- – In
der Literatur wird immer wieder die Hautpenetration durch organische
UV-Filter und das damit verbundene Reizpotential beim direkten Auftragen
auf die menschliche Haut diskutiert. Durch die hier vorgeschlagene Verkapselung
der entsprechenden Substanzen wird dieser Effekt unterbunden.
- – Allgemein
können
durch Verkapselung einzelner UV-Filter oder anderer Inhaltstoffe
Zubereitungsprobleme, die durch Wechselwirkung einzelner Zubereitungsbestandteile
untereinander entstehen, wie Kristallisationsvorgänge, Ausfällungen
und Agglomeratbildung vermieden werden, da die Wechselwirkung unterbunden
wird.
Daher
ist es erfindungsgemäß bevorzugt,
wenn ein oder mehrere der oben genannten UV-Filter in verkapselter
Form vorliegen. Vorteilhaft ist es dabei, wenn die Kapseln so klein
sind, dass sie mit dem bloßen Auge
nicht beobachtet werden können.
Zur Erzielung der o.g. Effekte ist es weiterhin erforderlich, dass
die Kapseln hinreichend stabil sind und den verkapselten Wirkstoff
(UV-Filter) nicht oder nur in geringem Umfang an die Umgebung abgeben.
Geeignete
Kapseln können
Wände aus
anorganischen oder organischen Polymeren aufweisen. Beispielsweise
wird in
US 6,242,099
B1 die Herstellung geeigneter Kapseln mit Wänden aus
Chitin, Chitin-Derivaten oder polyhydroxylierten Polyaminen beschrieben.
Erfindungsgemäß besonders
bevorzugt einzusetzende Kapseln weisen Wände auf, die durch einen SolGel-Prozeß, wie er
in den Anmeldungen WO 00/09652, WO 00/72806 und WO 00/71084 beschrieben
ist, erhalten werden können.
Bevorzugt sind hier wiederum Kapseln, deren Wände aus Kieselgel (Silica;
undefiniertes Silicium-oxid-hydroxid) aufgebaut sind. Die Herstellung
entsprechender Kapseln ist dem Fachmann beispielsweise aus den zitierten
Patentanmeldungen bekannt, deren Inhalt ausdrücklich auch zum Gegenstand
der vorliegenden Anmeldung gehört.
Dabei
sind die Kapseln in erfindungsgemäßen Zubereitungen vorzugsweise
in solchen Mengen enthalten, die gewährleisten, dass die verkapselten
UV-Filter in den oben angegebenen Mengen in der Zubereitung vorliegen.
Die
erfindungsgemäßen Zubereitungen
können
darüber
hinaus weitere übliche
hautschonende oder hautpflegende Wirkstoffe enthalten. Dies können prinzipiell
alle den Fachmann bekannten Wirkstoffe sein.
Dies
können
Chromon-Derivate sein. Dabei werden vorzugsweise bestimmte Chromen-2-on-Derivate, die
sich als Wirkstoffe zur vorbeugenden Behandlung von menschlicher
Haut und menschlicher Haare gegen Alterungsprozesse und schädigende
Umwelteinflüssen
eignen, unter der Bezeichnung Chromon-Derivate verstanden. Sie zeigen
gleichzeitig ein niedriges Irritationspotential für die Haut,
beeinflussen die Wasserbindung in der Haut positiv, erhalten oder
erhöhen
die Elastizität
der Haut und fördern
somit eine Glättung
der Haut. Diese Verbindungen entsprechen vorzugsweise der Formel
I
wobei
R
1 und
R
2 gleich oder verschieden sein können und
ausgewählt
sind aus
- – H,
-C(=O)-R7, -C(=O)-OR7,
- – geradkettigen
oder verzweigten C1- bis C20-Alkylgruppen,
- – geradkettigen
oder verzweigten C3- bis C20-Alkenylgruppen,
geradkettigen oder verzweigten C1- bis C20-Hydroxyalkylgruppen, wobei die Hydroxygruppe
an ein primäres
oder sekundäres
Kohlenstoffatom der Kette gebunden sein kann und weiter die Alkylkette
auch durch Sauerstoff unterbrochen sein kann, und/oder
- – C3- bis C10-Cycloalkylgruppen
und/oder C3- bis C12-Cycloalkenylgruppen,
wobei die Ringe jeweils auch durch -(CH2)n-Gruppen mit n = 1 bis 3 überbrückt sein
können,
R3 steht für
H oder geradkettige oder verzweigte C1-
bis C20-Alkylgruppen,
R4 steht
für H oder
OR8,
R5 und
R6 gleich oder verschieden sein können und
ausgewählt
sind aus
- – -H,
-OH,
- – geradkettigen
oder verzweigten C1- bis C20-Alkylgruppen,
- – geradkettigen
oder verzweigten C3- bis C20-Alkenylgruppen,
- – geradkettigen
oder verzweigten C1- bis C20-Hydroxyalkylgruppen,
wobei
die Hydroxygruppe an ein primäres
oder sekundäres
Kohlenstoffatom der Kette gebunden sein kann und weiter die Alkylkette
auch durch Sauerstoff unterbrochen sein kann und
R7 steht
für H,
geradkettige oder verzweigte C1 bis C20-Alkylgruppen, eine Polyhydroxy-Verbindung,
wie vorzugsweise einen Ascorbinsäurerest
oder glycosidische Reste und
R8 steht
für H oder
geradkettige oder verzweigte C1- bis C20-Alkylgruppen, wobei mindestens 2 der Substituenten
R1, R2, R4-R6 verschieden
von H sind oder mindestens ein Substituent aus R1 und
R2 für
-C(=O)-R7 oder -C(=O)-OR7 steht.
Der
Anteil an einer oder mehreren Verbindungen ausgewählt aus
Chromon-Derivaten in der erfindungsgemässen Zubereitung beträgt vorzugsweise
von 0,001 bis 5 Gew.%, besonders bevorzugt von 0,01 bis 2 Gew.%
bezogen auf die gesamte Zubereitung.
Schützende Wirkung
gegen oxidativen Stress bzw. gegen die Einwirkung von Radikalen
der erfindungsgemäßen Formulierungen
kann erreicht werden, wenn die Zubereitungen ein oder mehrere Antioxidantien
enthalten, wobei es dem Fachmann keinerlei Schwierigkeiten bereitet
geeignet schnell oder zeitverzögert wirkende
Antioxidantien auszuwählen.
Es
gibt viele aus der Fachliteratur bekannte und bewährte Substanzen,
die als Antioxidantien verwendet werden können, z.B. Aminosäuren (z.B.
Glycin, Histidin, Tyrosin, Tryptophan) und deren Derivate, Imidazole,
(z.B. Urocaninsäure)
und deren Derivate, Peptide wie D,L-Carnosin, D-Carnosin, L-Carnosin und deren Derivate
(z.B. Anserin), Carotinoide, Carotine (z.B. α-Carotin, β-Carotin, Lycopin) und deren
Derivate, Chlorogensäure
und deren Derivate, Liponsäure
und deren Derivate (z.B. Dihydroliponsäure), Aurothioglucose, Propylthiouracil
und andere Thiole (z.B. Thioredoxin, Glutathion, Cystein, Cystin,
Cystamin und deren Glycosyl-, N-Acetyl-, Methyl-, Ethyl-, Propyl-,
Amyl-, Butyl- und Lauryl-, Palmitoyl-, Oleyl-, γ-Linoleyl, Cholesteryl- und Glycerylester)
sowie deren Salze, Dilaurylthiodipropionat, Distearylthiodipropionat,
Thiodipropionsäure
und deren Derivate (Ester, Ether, Peptide, Lipide, Nukleotide, Nukleoside
und Salze) sowie Sulfoximinverbindungen (z.B. Buthioninsulfoximine,
Homocysteinsulfoximin, Buthioninsulfone, Penta-, Hexa-, Heptathioninsulfoximin)
in sehr geringen verträglichen
Dosierungen (z.B. pmol bis μmol/kg),
ferner (Metall-) Chelatoren, (z.B. α-Hydroxyfettsäuren, Palmitinsäure, Phytinsäure, Lactoferrin), α-Hydroxysäuren (z.B.
Citronensäure,
Milchsäure, Äpfelsäure), Huminsäure, Gallensäure, Gallenextrakte,
Bilirubin, Biliverdin, EDTA, EGTA und deren Derivate, ungesättigte Fettsäuren und
deren Derivate, Vitamin C und Derivate (z.B. Ascorbylpalmitat, Magnesium-Ascorbylphosphat,
Ascorbylacetat), Tocopherole und Derivate (z.B. Vitamin-E-acetat),
Vitamin A und Derivate (z.B. Vitamin-A-palmitat) sowie Koniferylbenzoat
des Benzoeharzes, Rutinsäure
und deren Derivate, α-Glycosylrutin,
Ferulasäure,
Furfurylidenglucitol, Carnosin, Butylhydroxytoluol, Butylhydroxyanisol,
Nordohydroguajaretsäure,
Trihydroxybutyrophenon, Quercitin, Harnsäure und deren Derivate, Mannose
und deren Derivate, Zink und dessen Derivate (z.B. ZnO, ZnSO4), Selen und dessen Derivate (z.B. Selenmethionin),
Stilbene und deren Derivate (z.B. Stilbenoxid, trans-Stilbenoxid).
Mischungen
von Antioxidantien sind ebenfalls zur Verwendung in den erfindungsgemäßen kosmetischen
Zubereitungen geeignet. Bekannte und käufliche Mischungen sind beispielsweise
Mischungen enthaltend als aktive Inhaltsstoffe Lecithin, L-(+)-Ascorbylpalmitat
und Zitronensäure
(z.B. (z.B. Oxynex® AP), natürliche Tocopherole,
L-(+)-Ascorbylpalmitat, L-(+)-Ascorbinsäure und
Zitronensäure
(z.B. Oxynex® K
LIQUID), Tocopherolextrakte aus natürlichen Quellen, L-(+)-Ascorbylpalmitat,
L-(+)-Ascorbinsäure
und Zitronensäure (z.B.
Oxynex® L
LIQUID), DL-α-Tocopherol,
L-(+)-Ascorbylpalmitat, Zitronensäure und Lecithin (z.B. Oxynex® LM)
oder Butylhydroxytoluol (BHT), L-(+)-Ascorbylpalmitat und Zitronensäure (z.B.
Oxynex® 2004).
Derartige Antioxidantien werden mit Verbindungen der Formel I in
solchen Zusammensetzungen überlicherweise
in Verhältnissen
im Bereich von 1000:1 bis 1:1000, bevorzugt in Mengen von 100:1
bis 1:100 eingesetzt.
Die
erfindungsgemäßen Zubereitungen
können
als weitere Inhaltsstoffe Vitamine enthalten. Bevorzugt sind Vitamine
und Vitamin-Derivate ausgewählt
aus Vitamin A, Vitamin-A-Propionat, Vitamin-A-Palmitat, Vitamin-A-Acetat, Retinol,
Vitamin B, Thiaminchloridhydrochlorid (Vitamin B1),
Riboflavin (Vitamin B2), Nicotinsäureamid,
Vitamin C (Ascorbinsäure),
Vitamin D, Ergocalciferol (Vitamin D2),
Vitamin E, DL-α-Tocopherol,
Tocopherol-E-Acetat, Tocopherolhydrogensuccinat, Vitamin K1, Esculin (Vitamin P-Wirkstoff), Thiamin
(Vitamin B1), Nicotinsäure (Niacin), Pyridoxin, Pyridoxal,
Pyridoxamin, (Vitamin B6), Panthothensäure, Biotin,
Folsäure und
Cobalamin (Vitamin B12) in den erfindungsgemäßen kosmetischen
Zubereitungen enthalten, insbesondere bevorzugt Vitamin-A-Palmitat, Vitamin
C und dessen Derivaten, DL-α-Tocopherol,
Tocopherol-E-Acetat, Nicotinsäure,
Pantothensäure
und Biotin. Vitamine werden dabei mit Verbindungen der Formell überlicherweise
in Verhältnissen
im Bereich von 1000:1 bis 1:1000, bevorzugt in Mengen von 100:1
bis 1:100 eingesetzt.
Unter
den Phenolen mit antioxidativer Wirkung sind die teilweise als Naturstoffe
vorkommenden Polyphenole für
Anwendungen im pharmazeutischen, kosmetischen oder Ernährungsbereich
besonders interessant. Beispielsweise weisen die hauptsächlich als
Pflanzenfarbstoffe bekannten Flavonoide oder Bioflavonoide häufig ein
antioxidantes Potential auf. Mit Effekten des Substitutionsmusters
von Mono- und Dihydoxyflavonen beschäftigen sich K. Lemanska, H.
Szymusiak, B. Tyrakowska, R. Zielinski, I.M.C.M. Rietjens; Current Topics
in Biophysics 2000, 24(2), 101-108. Es wird dort beobachtet, dass
Dihydroxyflavone mit einer OH-Gruppe benachbart zur Ketofunktion
oder OH-Gruppen in 3'4'- oder 6,7- oder
7,8-Position antioxidative Eigenschaften aufweisen, während andere
Mono- und Dihydroxyflavone teilweise keine antioxidativen Eigenschaften
aufweisen.
Häufig wird
Quercetin (Cyanidanol, Cyanidenolon 1522, Meletin, Sophoretin, Ericin,
3,3',4',5,7-Pentahydroxyflavon)
als besonders wirksames Antioxidans genannt (z.B. C.A. Rice-Evans,
N.J. Miller, G. Paganga, Trends in Plant Science 1997, 2(4), 152-159).
K. Lemanska, H. Szymusiak, B. Tyrakowska, R. Zielinski, A.E.M.F.
Soffers, I.M.C.M. Rietjens; Free Radical Biology&Medicine 2001, 31(7), 869-881 untersuchen
die pH-Abhängigkeit
der antioxidanten Wirkung von Hydoxyflavonen. Über den gesamten pH-Bereich
zeigt Quercetin die höchste
Aktivität
der untersuchten Strukturen.
Geeignete
Antioxidantien sind weiter Verbindungen der Formel II
wobei R
1 bis
R
10 gleich oder verschieden sein können und
ausgewählt
sind aus
- – H
- – OR11
- – geradkettigen
oder verzweigten C1- bis C20-Alkylgruppen,
- – geradkettigen
oder verzweigten C3- bis C20-Alkenylgruppen,
- – geradkettigen
oder verzweigten C1- bis C20-Hydroxyalkylgruppen,
wobei die Hydroxygruppe an ein primäres oder sekundäres Kohlenstoffatom
der Kette gebunden sein kann und weiter die Alkylkette auch durch Sauerstoff
unterbrochen sein kann, und/oder
- – C3- bis C10-Cycloalkylgruppen
und/oder C3- bis C12-Cycloalkenylgruppen,
wobei die Ringe jeweils auch durch -(CH2)n-Gruppen
mit n = 1 bis 3 überbrückt sein
können,
- – wobei
alle OR11 unabhängig voneinander stehen für
– OH
– geradkettige
oder verzweigte C1- bis C20-Alkyloxygruppen,
– geradkettigen
oder verzweigten C3- bis C20-Alkenyloxygruppen,
– geradkettigen
oder verzweigten C1- bis C20-Hydroxyalkoxygruppen,
wobei die Hydroxygruppe(n) an ein primäre oder sekundäre Kohlenstoffatome
der Kette gebunden sein können
und weiter die Alkylkette auch durch Sauerstoff unterbrochen sein
kann, und/oder
– C3- bis C10-Cycloalkyloxygruppen
und/oder C3- bis C12-Cycloalkenyloxygruppen,
wobei die Ringe jeweils auch durch -(CH2)n-Gruppen mit n = 1 bis 3 überbrückt sein
können
und/oder,
– Mono-
und/oder Oligoglycosylreste,
mit der Maßgabe, dass mindestens 4 Reste
aus R1 bis R7 stehen
für OH
und dass im Molekül
mindestens 2 Paare benachbarter Gruppen -OH vorliegen,
- – oder
R2, R5 und R6 für
OH und die Reste R1, R3,
R4 und R7-10 für H stehen,
wie
sie in der älteren
Deutschen Patentanmeldung DE
10244282.7 beschrieben sind.
Besonders
bevorzugte Wirkstoffe sind auch Pyrimidincarbonsäuren und/oder Aryloxime.
Pyrimidincarbonsäuren kommen
in halophilen Mikroorganismen vor und spielen bei der Osmoregulation
dieser Organismen eine Rolle (E. A. Galinski et al., Eur. J. Biochem.,
149 (1985) Seife 135-139). Dabei sind unter den Pyrimidincarbonsäuren insbesondere
Ectoin ((S)-1,4,5,6-Tetrahydro-2-methyl-4-pyrimidincarbonsäure) und
Hydroxyectoin ((S,S)-1,4,5,6-Tetrahydro-5-hydroxy-2-methyl-4-pyrimidincarbonsäure und
deren Derivate zu nennen. Diese Verbindungen stabilisieren Enzyme
und andere Biomoleküle
in wässrigen
Lösungen
und organischen Lösungsmitteln.
Weiter stabilisieren sie insbesondere Enzyme gegen denaturierende Bedingungen,
wie Salze, extreme pH-Werte, Tenside, Harnstoff, Guanidiniumchlorid
und andere Verbindungen.
Ectoin
und Ectoin-Derivate wie Hydroxyectoin können vorteilhaft in Arzneimitteln
verwendet werden. Insbesondere kann Hydroxyectoin zur Herstellung
eines Arzneimittels zur Behandlung von Hauterkrankungen eingesetzt
werden. Andere Einsatzgebiete des Hydroxyectoins und anderer Ectoin-Derivate
liegen typischerweise in Gebieten in denen z.B. Trehalose als Zusatzstoff
verwendet wird. So können
Ectoin-Derivate, wie Hydroxyectoin, als Schutzstoff in getrockneten
Hefe- und Bakterienzellen Verwendung finden. Auch pharmazeutische
Produkte wie nicht glykosylierte, pharmazeutische wirksame Peptide
und Proteine z.B. t-PA können
mit Ectoin oder seinen Derivaten geschützt werden.
Unter
den kosmetischen Anwendungen ist insbesondere die Verwendung von
Ectoin und Ectoin-Derivaten zur Pflege von gealterter, trockener
oder gereizter Haut zu nennen. So wird in der europäischen Patentanmeldung
EP-A-0 671 161 insbesondere beschrieben, dass Ectoin und Hydroxyectoin
in kosmetischen Zubereitungen wie Pudern, Seifen, tensidhaltigen
Reinigungsprodukten, Lippenstiften, Rouge, Make-Ups, Pflegecremes
und Sonnenschutzpräparaten
eingesetzt werden.
Dabei
wird vorzugsweise eine Pyrimidincarbonsäure gemäß der unten stehenden Formel
III eingesetzt,
worin
R
1 ein Rest H oder C1-8-Alkyl, R
2 ein Rest H oder C1-4-Alkyl und R
3, R
4, R
5 sowie
R
6 jeweils unabhängig voneinander ein Rest aus
der Gruppe H, OH, NH
2 und C1-4-Alkyl sind.
Bevorzugt werden Pyrimidincarbonsäuren eingesetzt, bei denen
R
2 eine Methyl- oder eine Ethylgruppe ist
und R
1 bzw. R
5 und
R
6 H sind. Insbesondere bevorzugt werden
die Pyrimidincarbonsäuren
Ectoin ((S)-1,4,5,6-Tetrahydro-2-methyl-4-pyrimidin-carbonsäure) und
Hydroxyectoin ((S, S)-1,4,5,6-Tetrahydro-5-hydroxy-2-methyl-4-pyrimidin-carbonsäure) eingesetzt. Dabei
enthalten die erfindungsge mäßen Zubereitungen
derartige Pyrimidincarbonsäuren
vorzugsweise in Mengen bis zu 15 Gew.-%.
Unter
den Aryloximen wird vorzugsweise 2-Hydroxy-5-methyllaurophenonoxim, welches auch
als HMLO, LPO oder F5 bezeichnet wird, eingesetzt. Seine Eignung
zum Einsatz in kosmetischen Mitteln ist beispielsweise aus der Deutschen
Offenlegungsschrift DE-A-4116123
bekannt. Zubereitungen, die 2-Hydroxy-5-methyllaurophenonoxim enthalten,
sind demnach zur Behandlung von Hauterkrankungen, die mit Entzündungen einhergehen,
geeignet. Es ist bekannt, dass derartige Zubereitungen z.B. zur
Therapie der Psioriasis, unterschiedlicher Ekzemformen, irritativer
und toxischer Dermatitis, UV-Dermatitis sowie weiterer allergischer und/oder
entzündlicher
Erkrankungen der Haut und der Hautanhangsgebilde verwendet werden
können.
Dabei enthalten die Zubereitungen vorzugsweise 0,01 bis 10 Gew.-%
des Aryloxims, wobei es insbesondere bevorzugt ist, wenn die Zubereitung
0,05 bis 5 Gew-% Aryloxim enthält.
Ferner
können
die erfindungsgemäßen Zubereitungen
auch Farbstoffe und Farbpigmente enthalten. Die Farbstoffe und -pigmente
können
aus der entsprechenden Positivliste der Kosmetikverordnung bzw.
der EG-Liste kosmetischer
Färbemittel
ausgewählt
werden. In den meisten Fällen
sind sie mit den für
Lebensmittel zugelassenen Farbstoffen identisch. Vorteilhafte Farbpigmente
sind beispielsweise Titandioxid, Glimmer, Eisenoxide (z. B. Fe2O3, Fe3O4, FeO(OH)) und/oder Zinnoxid. Vorteilhafte
Farbstoffe sind beispielsweise Carmin, Berliner Blau, Chromoxidgrün, Ultramerinblau
und/oder Manganviolett. Es ist insbesondere vorteilhaft, die Farbstoffe
und/oder Farbpigmente aus der folgenden Liste zu wählen. Die
Colour Index Nummern (CIN) sind dem Rowe Colour Index, 3. Auflage,
Society of Dyers and Colourists, Bradford, England, 1971 entnommen.
Es
kann ferner günstig
sein, als Farbstoff eine oder mehrerer Substanzen aus der folgenden
Gruppe zu wählen:
2,4-Dihydroxyazobenzol,
1-(2'-Chlor-4'-nitro-1'phenylazo)-2-hydroxynaphthalin,
Ceresrot, 2-(4-Sulfo-1-naphthylazo)-1-naphthol-4-sulfosäure, Calciumsalz der 2-Hydroxy-1,2'-azonaphthalin-1'-sulfonsäure, Calcium-
und Bariumsalze der 1-(2-Sulfo-4-methyl-1-phenylazo)-2-naphthylcarbonsäure, Calciumsalz
der 1-(2-Sulfo-1-naphthylazo)-2-hydroxynaphthalin-3-carbonsäure, Aluminiumsalz
der 1-(4-Sulfo-1-phenylazo)-2-naphthol-6-sulfosäure, Aluminiumsalz
der 1-(4-Sulfo-1-naphthylazo)-2-naphthol-3,6-disulfosäure, 1-(4-Sulfo-1-naphthylazo)-2-naphthol-6,8-disulfonsäure, Aluminiumsalz
der 4-(4-Sulfo-1-phenylazo)-2-(4-sulfophenyl)-5-hydroxy-pyrazolon-3-carbonsäure, Aluminium-
und Zirkoniumsalze von 4,5-Dibromfluorescein, Aluminium- und Zirkoniumsalze
von 2,4,5,7-Tetrabromfluorescein, 3',4',5',6'-Tetrachlor-2,4,5,7-tetrabromfluorescein und
sein Aluminiumsalz, Aluminiumsalz von 2,4,5,7-Tetraiodfluorescein, Aluminiumsalz der
Chinophthalon-disulfosäure,
Aluminiumsalz der Indigo-disulfosäure, rotes und schwarzes Eisenoxid
(CIN: 77 491 (rot) und 77 499 (schwarz)), Eisenoxidhydrat (CIN:
77492), Manganammoniumdiphosphat und Titandioxid.
Ferner
vorteilhaft sind öllösliche Naturfarbstoffe,
wie z. B. Paprikaextrakt, β-Carotin
oder Cochenille.
Vorteilhaft
im Sinne der vorliegenden Erfindung sind ferner Gelcrèmes mit
einem Gehalt an Perlglanzpigmenten. Bevorzugt sind insbesondere
die im folgenden aufgelisteten Arten von Perlglanzpigmenten:
- 1. Natürliche
Perlglanzpigmente, wie z. B.
1. "Fischsilber" (Guanin/Hypoxanthin-Mischkristalle
aus Fischschuppen) und
2. "Perlmutt" (vermahlene Muschelschalen)
- 2. Monokristalline Perlglanzpigmente wie z. B. Bismuthoxychlorid
(BiOCl)
- 3. Schicht-Substrat Pigmente: z. B. Glimmer/Metalloxid
Basis
für Perlglanzpigmente
sind beispielsweise pulverförmige
Pigmente oder Ricinusöldispersionen von
Bismutoxychlorid und/oder Titandioxid sowie Bismutoxychlorid und/oder
Titandioxid auf Glimmer. Insbesondere vorteilhaft ist z. B. das
unter der CIN 77163 aufgelistete Glanzpigment.
Vorteilhaft
sind ferner beispielsweise die folgenden Perlglanzpigmentarten auf
Basis von Glimmer/Metalloxid:
Besonders
bevorzugt sind z. B. die von der Firma Merck unter den Handelsnamen
Timiron, Colorona oder Dichrona erhältlichen Perlglanzpigmente.
Die
Liste der genannten Perlglanzpigmente soll selbstverständlich nicht
limitierend sein. Im Sinne der vorliegenden Erfindung vorteilhafte
Perlglanzpigmente sind auf zahlreichen, an sich bekannten Wegen
erhältlich.
Beispielsweise lassen sich auch andere Substrate außer Glimmer
mit weiteren Metalloxiden beschichten, wie z. B. Silica und dergleichen
mehr. Vorteilhaft sind z. B. mit TiO2 und
Fe2O3 beschichtete
SiO2-Partikel ("Ronaspheren"), die von der Firma Merck vertrieben
werden und sich besonders für
die optische Reduktion feiner Fältchen
eignen.
Es
kann darüber
hinaus von Vorteil sein, gänzlich
auf ein Substrat wie Glimmer zu verzichten. Besonders bevorzugt
sind Perlglanzpigmente, welche unter der Verwendung von SiO2 hergestellt werden. Solche Pigmente, die
auch zusätzlich
gonichromatische Effekte haben können,
sind z. B. unter dem Handelsnamen Sicopearl Fantastico bei der Firma
BASF erhältlich.
Weiterhin
vorteilhaft können
Pigmente der Firma Engelhard/Mearl auf Basis von Calcium Natrium
Borosilikat, die mit Titandioxid beschichtet sind, eingesetzt werden.
Diese sind unter dem Namen Reflecks erhältlich. Sie weisen durch ihre
Partikelgröße von 40-80 μm zusätzlich zu
der Farbe einen Glitzereffekt auf.
Besonders
vorteilhaft sind ferner auch Effektpigmente, welche unter der Handelsbezeichnung
Metasomes Standard/Glitter in verschiedenen Farben (yellow, red,
green, blue) von der Firma Flora Tech erhältlich sind. Die Glitterpartikel
liegen hierbei in Gemischen mit verschiedenen Hilfs- und Farbstoffen
(wie beispielsweise den Farbstoffen mit den Colour Index (Cl) Nummern
19140, 77007, 77289, 77491) vor.
Die
Farbstoffe und Pigmente können
sowohl einzeln als auch im Gemisch vorliegen sowie gegenseitig miteinander
beschichtet sein, wobei durch unterschiedliche Beschichtungsdicken
im allgemeinen verschiedene Farbeffekte hervorgerufen werden. Die
Gesamtmenge der Farbstoffe und farbgebenden Pigmente wird vorteilhaft
aus dem Bereich von z. B. 0,1 Gew.% bis 30 Gew.%, vorzugsweise von
0,5 bis 15 Gew.%, insbesondere von 1,0 bis 10 Gew.% gewählt, jeweils
bezogen auf das Gesamtgewicht der Zubereitungen.
Alle
Verbindungen oder Komponenten, die in den Zubereitungen verwendet
werden können,
sind entweder bekannt und käuflich
erwerbbar oder können
nach bekannten Verfahren synthetisiert werden.
Die
erfindungsgemäßen Zubereitungen
können
darüber
hinaus weitere übliche
hautschonende oder hautpflegende Wirkstoffe enthalten. Dies können prinzipiell
alle dem Fachmann bekannten Wirkstoffe sein.
Die
kosmetische Formulierung kann in einer bevorzugten Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung als flüssiges, cremiges, milchiges
und/oder gelartiges Tagespflegeprodukt vorliegen.
Weiter
ist es bevorzugt, wenn die Selbstbräuner-Formulierungen feuchtespendende
Substanzen, wie beispielsweise Erythrulose oder die oben genannten
Ectoine enthalten.
Insbesondere
kann es auch vorteilhaft sein, wenn neben der Selbstbräuner-Zubereitung
auch Aminosäuren,
Oligoaminosäuren
oder Proteine angewendet werden, die in-situ mit dem Selbstbräuner reagieren. Bevorzugt
zuzusetzende Verbindungen sind dabei insbesondere Lysin, Glycin,
Methionin und Methionin Sulfoxid. Eine vorteilhafte Dosierungsform
ist dabei eine mehrphasige Zubereitung, die erst bei der Anwendung, beispielsweise
durch die Auftragung oder die Dosierung aus einem Mehrkammer-Behälter gemischt
wird. Ein Beispiel ist eine Zwei-Phasen-Creme, deren eine Schicht den Selbstbräuner und
deren andere Schicht die Aminosäuren
enthält.
Die
folgenden Beispiele sollen die vorliegende Erfindung näher erläutern ohne
deren Umfang zu begrenzen.
Beispiel Hautpflegecreme
Für die Inhaltsstoffe
werden jeweils die INCI-Bezeichnungen (Definitionsgemäß in englischer
Sprache) angegeben. Bei Gemischen wird an Stelle der INCI-Bezeichnung der Handelsname
angegeben.
Inhaltsstoff |
[%] |
A Tego
Care 150; Fa. Goldschmidt |
8,00 |
CETEARYL
ALCOHOL |
1,50 |
CETEARYL
ETHYLHEXANOATE |
6,50 |
CAPRYLIC/CAPRIC
TRIGLYCERIDE |
6,50 |
STEAROXY
DIMETHICONE |
1,20 |
DIMETHICONE |
0,50 |
PROPYLPARABEN |
0,05 |
|
|
B PROPYLENE
GLYCOL |
3,00 |
ECTOIN |
0,30 |
METHYLPARABEN |
0,15 |
AQUA
(WATER) |
61,45 |
|
|
C DIHYDROXYACETONE |
0,75 |
AQUA
(WATER) |
10,00 |
|
|
D Parfumöl |
0,10 |
Herstellung:
Die
Phasen A und B werden getrennt auf 80°C erhitzt und Phase B unter
Rühren
langsam zu Phase A gegeben. Nach Homogenisierung und Abkühlung werden
die Phasen C und D bei 40°C
zugegeben.
Anwendungsempfehlung:
Zweimal
täglich
(morgens und abends) auf die zu bräunenden Hautpartien auftragen.