Aufgabe
der Erfindung ist es daher ein doppelseitiges Haftklebeband zur
Verfügung
zu stellen, welches die Anwesenheit von Pinholes vermeidet, welches
in der Lage ist, Licht vollständig
zu absorbieren und eine verbesserte Reflexion von Licht aufweist.
Gelöst wird
die Aufgabe durch die erfindungsgemäßen Haftklebebänder, wie
sie im Hauptanspruch dargestellt sind. Im Rahmen dieser Erfindung
wurde überraschender
Weise gefunden, dass mit einer weißen Folie mit einer weißen Primer
Schicht diese Eigenschaften erreicht werden können. Die Unteransprüche betreffen
vorteilhafte Ausführungsformen
des Erfindungsgegenstandes sowie die Verwendung der erfindungsgemäßen Haftklebebänder.
Das
erfindungsgemäße Haftklebeband
zeigt sowohl auf seiner Ober- als auch auf seiner Unterseite lichtreflektierende
Eigenschaften und ist bevorzugt zumindest in sofern gleichzeitig
lichtabsorbierend, als dass nicht reflektiertes Licht das Klebeband
nur vermindert oder nicht durchdringen kann.
Im
folgenden werden einige vorteilhafte Ausführungsformen des erfindungsgemäßen Klebebandes dargestellt,
ohne sich durch die Wahl der Beispiele unnötig beschränken zu wollen.
Die
Haftklebeschichten (b) und (b')
auf den beiden Seiten des erfindungsgemäßen Haftklebebandes können jeweils
identisch oder unterschiedlich sein, insbesondere was ihre Ausgestaltung
(Schichtdicke und dergl.) und ihre chemische Zusammensetzung angeht.
In besonders bevorzugter Weise ist die Haftklebemasse auf beiden
Seiten des Haftklebebandes transparent. Es kann im erfinderischen
Sinne aber auch vorteilhaft sein, die Haftklebemassen auf beiden
Seiten des Haftklebebandes weiß einzufärben.
In
einer ersten vorteilhaften Ausführungsform
besteht das erfinderische Haftklebeband aus einer Trägerfolienschicht
(a), einer weißen
farbtragenden Primerschicht (c) und zwei transparenten Haftklebeschichten (b)
und (b)'. Diese
Ausführungsform
ist in der 2 dargestellt.
In
einer weiteren bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung, wie sie die 3 zeigt,
besteht das doppelseitige Haftklebeband aus einer Trägerfolie
(a), zwei weißen
farbtragenden Primerschichten (c) und zwei Haftklebeschichten (b)
und (b)'.
Im
folgenden wird die Erfindung weiter erläutert. Die angegebenen Grenzwerte
sind als Inklusivwerte zu verstehen, also im angegebenen Grenzbereich
enthalten.
Die
Trägerfolie
(a) ist bevorzugt zwischen 5 und 250 μm, mehr bevorzugt zwischen 8
und 50 μm, äußerst bevorzugt
zwischen 12 und 36 μm
dick und bevorzugt transparent, weiß oder semitransparent weiß. Für die Ausführungsform
der Erfindung nach 3 kann die Folie auch anders
gefärbt
sein. Die Primerschichten (c) sind lichtreflektierend und gleichzeitig
Lichtabsorbierend. Gleichzeitig verbessern sie die Verankerung der Haftklebemassen
(b) und (b') auf
der Trägerfolie
(a).
Die
Schichtdicke der Schichten (c) liegt bevorzugt zwischen 1 μm und 15 μm.
Die
Haftklebemasseschichten (b) und (b)' besitzen bevorzugt eine Dicke von jeweils
zwischen 5 μm und
250 μm.
Die einzelnen Schichten (a), (c), (b) und (b)' können
sich innerhalb des doppelseitigen Haftklebebandes im Hinblick auf
die Schichtdicke unterscheiden können,
so dass z.B. unterschiedlich dicke Haftklebemassenschichten (b)
und (b') aufgetragen
werden können,
oder einzelne, mehrere oder auch alle Schichten können identisch
gewählt
werden.
Trägerfolie (a)
Als
Folienträger
können
prinzipiell alle filmischen Polymerträger eingesetzt werden, die
transparent sind. So lassen sich z.B. Polyethylen, Polypropylen,
Polyimid, Polyester, Polyamid, Polymethacrylat, fluorierte Polymerfolien,
etc. einsetzen. In einer besonders bevorzugten Ausführungsform
werden Polyesterfolien eingesetzt, besonders bevorzugt PET-Folien
(Polyethylenterephthalat). Die Folien können entspannt sein oder eine oder
mehrere Vorzugsrichtungen aufweisen. Vorzugsrichtungen werden erzielt
durch Streckung in einer oder in zwei Richtungen. Normalerweise
werden für
den Herstellprozess von Folien, beispielsweise PET-Folien, Antiblockmittel,
wie z.B. Siliciumdioxid, Kieselkreide oder Kreide, Zeolithe, eingesetzt.
Antiblockmittel
sollen das Zusammenbacken flächiger
Kunstofffolien unter Druck und Temperatur zu Blöcken verhindern. Üblicherweise
arbeitet man die Antiblockmittel in die Thermoplastenmischung ein.
Die Partikel fungieren dann als Abstandshalter.
Solche
Folien sind für
die erfinderischen doppelseitigen Klebebänder vorteilhaft einsetzbar.
Für die
erfinderischen Haftklebebänder
lassen sich aber auch Folien einsetzen, die keine Antiblockmittel
oder nur zu einem sehr geringen Anteil enthalten. Ein Beispiel für eine solche
Folien ist z.B. die HostaphanTM 5000 Serie
von Mitsubishi Polyester Film (PET 5211, PET 5333 PET 5210).
Weiterhin
sind sehr dünne,
beispielsweise 12 μm
dicke, PET Folien zu bevorzugen, da diese sehr gute klebtechnische
Eigenschaften für
das doppelseitige Klebeband zu lassen, da hier die Folie sehr flexibel
ist und sich gut den Oberflächenrauhigkeiten
der zu verklebenden Substrate anpassen kann.
Zur
Verbesserung der Verankerung der Lackschichten ist es sehr vorteilhaft,
wenn die Folien vorbehandelt werden. Die Folien können geätzt sein
(z.B. Trichloressigäure
oder Trifluoressigsäure),
mit Corona oder Plasma vorbehandelt sein oder mit einem Primer (z.B.
Saran) ausgestattet sein.
Des
Weiteren können
vorteilhaft – insbesondere
wenn ein transparentes oder semitransparentes Folienmaterial vorliegt – Farbpigmente
oder farbtragende Partikel zum Folienmaterial hinzugegeben werden.
So eignen sich z.B. Titandioxid und Bariumsulfat zur Weißfärbung. Die
Pigmente oder Partikel sollten aber bevorzugt immer kleiner im Durchmesser
sein als die finale Schichtdicke der Trägerfolie. Optimale Einfärbungen
lassen sich mit 10 bis 40 Gew.-% Partikelanteilen, bezogen auf das
Folienmaterial, erzielen.
Primerschicht (c)
Die
Primerschicht (c) erfüllt
verschiedene Funktionen. In einer Auslegung der Erfindung besitzt
die Farbschicht die Funktion der der zusätzlichen Absorption des Außenlichtes.
Daher muss in diesem Fall für
das doppelseitige Haftklebeband die Transmission in einem Wellenlängenbereich
von 300–800
nm bei < 0.5 % mehr
bevorzugt bei < 0.1
%, äußerst bevorzugt
bei < 0.01 % liegen.
In
einer weiteren Funktion erfüllt
die Primerschicht (c) die Lichtreflektion. Die Lichtreflektion sollte
nach Prüfmethode
c größer 65 %
liegen. In einer weiteren Funktion verbessert die Primerschicht
(c) die Verankerung der Haftklebemasse (b) bzw. (b') auf der Trägerfolie
(a).
In
einer sehr bevorzugten Auslegung wird dies mit einer weißen Primerschicht
erreicht. Primer können als
100 % Systeme, aus Lösung
oder aus Dispersion beschichtet werden. In der Regel bestehen Primer
aus einer haftvermittelnden Matrix, die besonders bevorzugt mit
einer reaktiven Komponente abgemischt wird. Im Rahmen dieser Erfindung
müssen
weiße
Farbpigmente oder weiße
farbtragenden Substanzen dem Primer beigemischt sein. Als haftvermittlende
Matrix lassen sich beispielsweise Polyester, Polyurethane, Polyacrylate, Silikone
und Polymethacrylate einsetzen. Als Reaktivkomponente können z.B.
di- oder multifunktionelle Isocyanate, di- oder multifunktionelle
Aziridine, di- oder multifunktionelle Hydrazine, di- oder multifunktionelle
Oxazolidine und multifunktionelle aromatische Dicarbonsäureanhydride
eingesetzt werden. Die reaktiven Komponenten werden derart gewählt, dass
eine Reaktion mit der Haftklebemasse (b) und (b') stattfinden kann. Beispiele für multifunktionelle
Aziridine sind Crosslinker CX-100TM der
Fa. ICI, XAMATM 7, XAMATM 2,
und XAMATM 22Q der Firma Ichemco, und für multifunktionelle
Isocyanate die Desmodur Serie der Fa Lanxess sowie Curing Agent
W, W3, WS5, D, 100D, RF-AE der Fa. Ichemco. Bi- oder multifunktionelle
Oxazolidine sind kommerziell erhältlich
und dem Tradenamen EPOROS von Nippon Shokubai; Ebenso Hydrazine
und aromatische Dicarbonsäureanhydride.
Zur
Verdünnung
der bi- oder multifunktionellen der Reaktivkomponenten werden bevorzugt
z.B. wässrige
Polyacrylat-Dispersion, wie z. B. Neocryl A-45TM der
Fa. Zeneca, oder SK 1800 der Fa. Nippon Shokubai.
Die
Dispersion bindet den Reaktiv-Primer ein und erleichtert somit die
Handhabung der Beschichtung des Substrates via Ausstrich oder mit
Hilfe der Transfer-Technik. Insbesondere für Primerdispersionen kann es
von Vorteil sein, wenn dem Fachmann bekannte Additive eingesetzt
werden, z.B. zur Verbesserung der Beschichtbarkeit durch Verringerung
des Aufschäumens
oder Zusätze
zur Verbesserung der Stabilität
oder der Haltbarkeit von Dispersionen.
Zur
Verdünnung
der bi- oder multifunktionellen der Reaktivkomponenten werden in
einer weiteren Variante lösungsmittel
basierende haftvermittelnde Matrizes eingesetzt. Kommerzielle Beispiele
hierfür
sind z.B. Primer Unisol 11 der Fa. Ichemco, oder NX 350 und NX 380
der Fa. Nippon Shokubai.
In
einer sehr zu bevorzugenden erfinderischen Auslegung werden als
farbtragende Partikel Titandioxid oder Bariumsulfat der haftvermittelnden
Komponente und/oder der Reaktivkomponente zugemischt. Durch diese
Additivierung wird bei sehr hohem Additivierungsgehalt (> 20 Gew.-%), neben
der vollständigen
Lichtabsortion, zusätzlich
eine Lichtreflektion erzielt. Für
die optimale Einfärbung
der Primerschicht (c) ist die Partikelgrößenverteilung der weißen Farbpigmente
von großer
Bedeutung. So sollten die Partikel zumindestens kleiner als die
Gesamtschichtdicke der Primerschicht (c) sein. In einer bevorzugten
Auslegung werden Partikel mit einem durchschnittlichen Durchmesser
von 50 nm bis 5 μm,
mehr bevorzugt zwischen 100 nm und 3 μm, äußerst bevorzugt zwischen 200
nm und 1 μm
eingesetzt. Solche Qualitäten
lassen sich z.B. durch gezielte Vermahlung in Kugelmühlen mit
anschließender
gezielter Siebung erzielen. Für
die Qualität
der Einfärbung
ist weiterhin eine homogene Verteilung der Farbpartikel in der Primermatrix
erforderlich. Hierfür
muss ein intensiver Mischprozess eingesetzt werden, der in einer
optimalen Auslegung eine Vermischung mit dem Ultraturrax beinhaltet.
Mit diesem Schritt können
dann noch einmal die Farbpartikel aufgeschlossen und in der Primermatrix homogenisiert
werden.
Haftklebemassen (b) und
(b)'
Die
Haftklebemassen (b) und (b)' sind
in einer bevorzugten Ausführungsform
auf beiden Seiten des Haftklebebandes identisch. Es kann aber in
einer speziellen Ausführungsform
auch von Vorteil sein, wenn sich die Haftklebemassen (b) und (b)' voneinander unterscheiden,
insbesondere durch ihre Schichtdicke und/oder ihre chemische Zusammensetzung.
So lassen sich auf diesem Weg z.B. unterschiedliche haftklebrige
Eigenschaften einstellen. Als Haftklebemassensysteme für das erfinderische
doppelseitige Haftklebeband werden bevorzugt Acrylat-, Naturkautschuk-,
Synthesekautschuk-, Silikon- oder EVA-Kleber eingesetzt. Die Haftklebemasse
weist eine hohe Transparenz oder ist weiß eingefärbt.
Weiterhin
lassen sich auch die weiteren, dem Fachmann bekannten Haftklebemassen
verarbeiten, wie sie z.B im „Handbook
of Pressure Sensitive Adhesive Technology" von Donatas Satas (van Nostrand, New York
1989) aufgeführt
sind.
Für Naturkautschukklebemassen
wird der Naturkautschuk bevorzugt bis zu einem Molekulargewicht (Gewichtsmittel)
nicht unter etwa 100.000 Dalton, bevorzugt nicht unter 500.000 Dalton
gemahlen und additiviert.
Bei
Kautschuk/Synthesekautschuk als Ausgangsmaterial für den Kleber
sind weite Variationsmöglichkeiten
gegeben. Eingesetzt werden können
Naturkautschuke oder Synthesekautschuke oder beliebige Blends aus
Naturkautschuken und/oder Synthesekautschuken, wobei der Naturkautschuk
oder die Naturkautschuke grundsätzlich
aus allen erhältlichen
Qualitäten
wie zum Beispiel Crepe-, RSS-, ADS-, TSR- oder CV-Typen, je nach benötigtem Reinheits-
und Viskositätsniveau,
und der Synthesekautschuk oder die Synthesekautschuke aus der Gruppe
der statistisch copolymerisierten Styrol-Butadien-Kautschuke (SBR), der Butadien-Kautschuke
(BR), der synthetischen Polyisoprene (IR), der Butyl-Kautschuke
(IIR), der halogenierten Butyl-Kautschuke (XIIR), der Acrylatkautschuke
(ACM), der Etylen-Vinylacetat-Copolymeren (EVA) und der Polyurethane und/oder
deren Blends gewählt
werden können.
Weiterhin
vorzugsweise können
den Kautschuken zur Verbesserung der Verarbeitbarkeit thermoplastische
Elastomere mit einem Gewichtsanteil von 10 bis 50 Gew.-% zugesetzt werden,
und zwar bezogen auf den Gesamtelastomeranteil. Stellvertretend
genannt seien an dieser Stelle vor allem die besonders verträglichen
Styrol-Isopren-Styrol- (SIS) und Styrol-Butadien-Styrol (SBS)-Typen.
In
einer erfinderisch bevorzugten Ausführungsform werden bevorzugt
(Meth)acrylathaftklebemassen eingesetzt.
Erfindungsgemäß eingesetzte
(Meth)Acrylathaftklebemassen, welche durch radikalische Polymerisation
erhältlich
sind, bestehen bevorzugt zu mindestens 50 Gew.-% auf zumindest einem
acrylischen Monomer aus der Gruppe der Verbindungen der folgenden
allgemeinen Formel:
Dabei
ist der Rest R1 = H oder CH3;
und der Rest R2 = H oder CH3 oder
wird gewählt
aus der Gruppe beinhaltend die verzweigten und unverzweigten, gesättigten
Alkylgruppen mit 1–30
Kohlenstoffatomen.
Die
Monomere werden bevorzugt dermaßen
gewählt,
dass die resultierenden Polymere bei Raumtemperatur oder höheren Temperaturen
als Haftklebemassen eingesetzt werden können, insbesondere derart, dass
die resultierenden Polymere haftklebende Eigenschaften entsprechend
des „Handbook
of Pressure Sensitive Adhesive Technology" von Donatas Satas (van Nostrand, New
York 1989) besitzen.
In
einer weiteren erfinderischen Ausführungsform wird die Comonomerzusammensetzung
derart gewählt,
dass sich die Haftklebemassen als hitzeaktivierbare Haftklebemassen
einsetzen lassen.
Die
Polymere lassen sich bevorzugt durch Polymerisation einer Monomermischung
gewinnen, welche sich aus Acrylsäureestern
und/oder Methacrylsäureestern
und/oder deren freien Säuren
mit der Formel CH2 = CH(R1)(COOR2) zusammensetzt, wobei R1 =
H oder CH3 und R2 eine
Alkylkette mit 1–20
C-Atomen oder H ist.
Die
Molmassen MW (Gewichtsmittel) der eingesetzten
Polyacrylate betragen bevorzugt MW ≥ 200.000 g/mol.
In
einer sehr bevorzugten Weise werden Acryl- oder Methacrylmomonere
eingesetzt, die aus Acryl- und Methacrylsäureester mit Alkylgruppen aus
4 bis 14 C-Atomen bestehen, bevorzugt 4 bis 9 C-Atomen umfassen.
Spezifische Beispiele, ohne sich durch diese Aufzählung einschränken zu
wollen, sind Methlacrylat, Methylmethacrylat, Ethylacrylat, n-Butylacrylat, n-Butylmethacrylat,
n-Pentylacrylat, n-Hexylacrylat, n-Heptylacrylat, n-Octylacrylat, n-Octylmethacrylat,
n-Nonylacrylat, Laurylacrylat, Stearylacrylat, Behenylacrylat, und deren
verzweigten Isomere, wie z.B. Isobutylacrylat, 2-Ethylhexylacrylat, 2-Ethylhexylmethacrylat,
Isooctylacrylat, Isooctylmethacrylat.
Weitere
einzusetzende Verbindungsklassen sind monofunktionelle Acrylate
bzw. Methacrylate von überbrückten Cycloalkylalkoholen,
bestehend aus zumindest 6 C-Atomen.
Die Cycloalkylalkohole können auch
substituiert sein, z.B. durch C-1-6-Alkylgruppen, Halogenatomen oder Cyanogruppen.
Spezifische Beispiele sind Cyclohexylmethacrylate, Isobornylacrylat,
Isobornylmethacrylate und 3,5-Dimethyladamantylacrylat.
In
einer vorteilhaften Vorgehensweise werden Monomere eingesetzt, die
polare Gruppen wie Carboxylreste, Sulfon- und Phosphonsäure, Hydroxyreste,
Lactam und Lacton, N-substituiertes
Amid, N-substituiertes Amin, Carbamat-, Epoxy-, Thiol-, Alkoxy-,
Cyanreste, Ether oder ähnliches
tragen.
Moderate
basische Monomere sind z.B. N,N-Dialkylsubstituierte Amide, wie
z.B. N,N-Dimethylacrylamid,
N,N-Dimethylmethylmethacrylamid, N-tert.-Butylacrylamid, N-Vinylpyrrolidon,
N-Vinyllactam, Dimethylaminoethylmethacrylat, Dimethylaminoethylacrylat,
Diethylaminoethylmethacrylat, Diethylaminoethylacrylat, N-Methylolmethacrylamid,
N-(Buthoxymethyl)methacrylamid, N-Methylolacrylamid, N-(Ethoxymethyl)acrylamid,
N-Isopropylacrylamid, wobei diese Aufzählung nicht abschließend zu
verstehen ist.
Weitere
bevorzugte Beispiele sind Hydroxyethylacrylat, Hydroxypropylacrylat,
Hydroxyethylmethacrylat, Hydroxypropylmethacrylat, Allylalkohol,
Maleinsäureanhydrid,
Itaconsäureanhydrid,
Itaconsäure, Glyceridylmethacrylat,
Phenoxyethylacrlylat, Phenoxyethylmethacrylat, 2-Butoxyethylmethacrylat,
2-Butoxyethylacrylat, Cyanoethylmethacrylat, Cyanoethylacrylat,
Glycerylmethacrylat, 6- Hydroxyhexylmethacrylat,
Vinylessigsäure,
Tetrahydrofufurylacrlyat, β-Acryloyloxypropionsäure, Trichloracrylsäure, Fumarsäure, Crotonsäure, Aconitsäure, Dimethylacrylsäure, wobei
diese Aufzählung
nicht abschließend
zu verstehen ist.
In
einer weiteren sehr bevorzugten Vorgehensweise werden als Monomere
Vinylester, Vinylether, Vinylhalogenide, Vinylidenhalogenide, Vinylverbindungen
mit aromatischen Cyclen und Heterocyclen in α-Stellung eingesetzt. Auch hier
seien nicht ausschließlich
einige Beispiele genannt: Vinylacetat, Vinylformamid, Vinylpyridin,
Ethylvinylether, Vinylchlorid, Vinylidenchlorid und Acrylonitril.
Weiterhin
werden in einer vorteilhaften Vorgehensweise Photoinitiatoren mit
einer copolymerisierbaren Doppelbindung eingesetzt. Als Photoinitiatoren
sind Norrish-I- und -II-Photoinitiatoren geeignet. Beispiele sind
z.B. Benzoinacrylat und ein acryliertes Benzophenon der Fa. UCB
(Ebecryl P 36®).
Im Prinzip können
alle dem Fachmann bekannten Photoinitiatoren copolymerisiert werden,
die das Polymer über
einen Radikalmechnismus unter UV-Bestrahlung vernetzen können. Ein Überblick über mögliche einsetzbare
Photoinitiatoren die mit einer Doppelbindung funktionalisiert werden
können,
wird in Fouassier: „Photoinititation,
Photopolymerization and Photocuring: Fundamentals and Applications", Hanser-Verlag,
München
1995, gegeben. Ergänzend wird
Carroy et al. in „Chemistry
and Technology of UV and EB Formulation for Coatings, Inks and Paints", Oldring (Hrsg.),
1994, SITA, London eingesetzt.
In
einer weiteren bevorzugten Vorgehensweise werden zu den beschriebenen
Comonomeren Monomere hinzugesetzt, die eine hohe statische Glasübergangstemperatur
besitzen. Als Komponenten eigenen sich aromatische Vinylverbindungen,
wie z.B. Styrol, wobei bevorzugt die aromatischen Kerne aus C4- bis C18-Bausteinen
bestehen und auch Heteroatome enthalten können. Besonders bevorzugte
Beispiele sind 4-Vinylpyridin, N-Vinylphthalimid, Methylstyrol,
3,4-Dimethoxystyrol,
4-Vinylbenzoesäure,
Benzylacrylat, Benzylmethacrylat, Phenylacrylat, Phenylmethacrylat,
t-Butylphenylacrylat, t-Butylphenylmethacrylat, 4-Biphenylacrylat
und -methacrylat, 2-Naphthylacrylat und -methacrylat sowie Mischungen
aus denjenigen Monomeren, wobei diese Aufzählung nicht abschließend zu
verstehen ist.
Durch
die Erhöhung
des aromatischen Anteils steigt der Brechungsindex der Haftklebemasse
an und die Streuung zwischen LCD-Glas und Haftklebemasse durch z.B.
Fremdlicht wird minimiert.
Zur
Weiterentwicklung können
den Haftklebemassen Harze beigemischt sein. Als zuzusetzende klebrigmachende
Harze sind ausnahmslos alle vorbekannten und in der Literatur beschriebenen
Klebharze einsetzbar. Genannt seien stellvertretend die Pinen-,
Inden- und Kolophoniumharze, deren disproportionierte, hydrierte,
polymerisierte, veresterte Derivate und Salze, die aliphatischen
und aromatischen Kohlenwasserstoffharze, Terpenharze und Terpenphenolharze
sowie C5-, C9- sowie andere Kohlenwasserstoffharze. Beliebige Kombinationen
dieser und weiterer Harze können
eingesetzt werden, um die Eigenschaften der resultierenden Klebmasse
wunschgemäß einzustellen.
Im allgemeinen lassen sich alle mit dem entsprechenden Polyacrylat kompatiblen
(löslichen)
Harze einsetzen, insbesondere sei verwiesen auf alle aliphatischen,
aromatischen, alkylaromatischen Kohlenwasserstoffharze, Kohlenwasserstoffharze
auf Basis reiner Monomere, hydrierte Kohlenwasserstoffharze, funktionelle
Kohlenwasserstoffharze sowie Naturharze. Auf die Darstellung des
Wissensstandes im „Handbook
of Pressure Sensitive Adhesive Technology" von Donatas Satas (van Nostrand, 1989) sei
ausdrücklich
hingewiesen.
Auch
hier werden zur Verbesserung der Transparenz bevorzugt transparente
und sehr gut mit dem Polymer verträgliche Harze eingesetzt. Hydrierte
oder teilhydrierte Harze weisen häufig diese Eigenschaften auf.
Weiterhin
können
optional Weichmacher (Plastifizierungsmittel), weitere Füllstoffe
(wie. z.B. Fasern, Ruß,
Zinkoxid, Kreide, Voll- oder Hohlglaskugeln, Mikrokugeln aus anderen
Materialien, Kieselsäure,
Silikate), Keimbildner, elektrisch leitfähige Materialien, wie z.B.
konjugierte Polymere, dotierte konjugierte Polymere, Metallpigmente,
Metallpartikel, Metallsalze, Graphit, etc., Blähmittel, Compoundierungsmittel
und/oder Alterungsschutzmittel, z.B. in Form von primären und
sekundären
Antioxidantien oder in Form von Lichtschutzmitteln zugesetzt sein.
In
einer weiteren günstigen
Ausführungsform
der Erfindung enthält
die Haftklebemasse (b) und/oder (b)' lichtreflektierende Partikel, wie z.B.
weiße
Farbpigmente (Titandioxid oder Bariumsulfat) als Füllstoff.
Zusätzlich können Vernetzer
und Promotoren zur Vernetzung beigemischt werden. Geeignete Vernetzer
für die
Elektronenstrahlvernetzung und UV-Vernetzung sind beispielsweise
bi- oder multifunktionelle Acrylate, bi- oder multifunktionelle
Isocyanate (auch in blockierter Form) oder bi- oder multifunktionelle
Epoxide. Weiterhin können
auch thermisch aktivierbare Vernetzer, wie z.B. Lewis-Säure, Metallchelate
oder multifunktionelle Isocyanate zugesetzt sein.
Zu
einer optionalen Vernetzung mit UV-Licht können den Haftklebemassen UV-absorbierende Photoinitiatoren
zugesetzt werden. Nützliche
Photoinitiatoren, welche sehr gut zu verwenden sind, sind Benzoinether,
wie z. B. Benzoinmethylether und Benzoinisopropylether, substituierte
Acetophenone, wie z. B. 2,2-Diethoxyacetophenon (erhältlich als
Irgacure 651® von
Fa. Ciba Geigy®),
2,2-Dimethoxy-2-phenyl-1-phenylethanon,
Dimethoxyhydroxyacetophenon, substituierte α-Ketole, wie z. B. 2-Methoxy-2-hydroxypropiophenon,
aromatische Sulfonylchloride, wie z.B. 2-Naphthyl sulfonylchlorid,
und photoaktive Oxime, wie z.B. 1-Phenyl-1,2-propandion-2-(O-ethoxycarbonyl)oxim.
Die
oben erwähnten
und weitere einsetzbare Photoinititatioren und andere vom Typ Norrish
I oder Norrish II können
folgenden Reste enthalten: Benzophenon-, Acetophenon-, Benzil-,
Benzoin-, Hydroxyalkylphenon-, Phenylcyclohexylketon-, Anthrachinon-,
Trimethylbenzoylphosphinoxid-, Methylthiophenylmorpholinketon-,
Aminoketon-, Azobenzoin-, Thioxanthon-, Hexarylbisimidazol-, Triazin-,
oder Fluorenon, wobei jeder dieser Reste zusätzlich mit einem oder mehreren
Halogenatomen und/oder einer oder mehreren Alkyloxygruppen und/oder
einer oder mehreren Aminogruppen oder Hydroxygruppen substituiert
sein kann. Ein repräsentativer Überblick
wird von Fouassier: „Photoinititation,
Photopolymerization and Photocuring: Fundamentals and Applications", Hanser-Verlag,
München
1995, gegeben. Ergänzend
kann Carroy et al. in „Chemistry
and Technology of UV and EB Formulation for Coatings, Inks and Paints", Oldring (Hrsg.),
1994, SITA, London herangezogen werden.
Herstellverfahren
für die
Acrylathaftklebemassen
Zur
Polymerisation werden die Monomere dermaßen gewählt, daß die resultierenden Polymere
bei Raumtemperatur oder höheren
Temperaturen als Haftklebemassen eingesetzt werden können, insbesondere derart,
daß die
resultierenden Polymere haftklebende Eigenschaften entsprechend
des „Handbook
of Pressure Sensitive Adhesive Technology" von Donatas Satas (van Nostrand, New
York 1989) besitzen.
Zur
Erzielung einer für
Haftklebemassen bevorzugten Glasübergangstemperatur
TG der Polymere von TG ≤ 25 °C werden
entsprechend dem vorstehend gesagten die Monomere sehr bevorzugt
derart ausgesucht und die mengenmäßige Zusammensetzung der Monomermischung
vorteilhaft derart gewählt,
daß sich
nach der Fox-Gleichung (G1) (vgl. T.G. Fox, Bull. Am. Phys. Soc.
1 (1956) 123) der gewünschte
TG-Wert für das Polymer ergibt.
Hierin
repräsentiert
n die Laufzahl über
die eingesetzten Monomere, wn den Massenanteil
des jeweiligen Monomers n (Gew.-%) und TG,n die
jeweilige Glasübergangstemperatur
des Homopolymers aus den jeweiligen Monomeren n in K.
Zur
Herstellung der Poly(meth)acrylathaftklebemassen werden vorteilhaft
konventionelle radikalische Polymerisationen durchgeführt. Für die radikalisch
verlaufenden Polymerisationen werden bevorzugt Initiatorsysteme
eingesetzt, die zusätzlich
weitere radikalische Initiatoren zur Polymerisation enthalten, insbesondere thermisch
zerfallende radikalbildende Azo- oder Peroxo-Initiatoren. Prinzipiell
eignen sich jedoch alle für Acrylate
dem Fachmann geläufigen, üblichen
Initiatoren. Die Produktion von C-zentrierten Radikalen ist im Houben
Weyl, Methoden der Organischen Chemie, Vol. E 19a, S. 60–147 beschrieben.
Diese Methoden werden in bevorzugter Weise in Analogie angewendet.
Beispiele für
Radikalquellen sind Peroxide, Hydroperoxide und Azoverbindungen,
als einige nicht ausschließliche
Beispiele für
typische Radikalinitiatoren seien hier genannt Kaliumperoxodisulfat,
Dibenzoylperoxid, Cumolhydroperoxid, Cyclohexanonperoxid, Di-t-butylperoxid, Azodiisosäurebutyronitril,
Cyclohexylsulfonylacetylperoxid, Diisopropylpercarbonat, t-Butylperoktoat,
Benzpinacol. In einer sehr bevorzugten Ausführungsform wird als radikalischer
Initiator 1,1'-Azo-bis-(cyclohexancarbonsäurenitril)
(Vazo 88TM der Fa. DuPont) oder Azodisobutyronitril
(AIBN) verwendet.
Die
mittleren Molekulargewichte MW der bei der
radikalischen Polymerisation entstehenden Haftklebemassen werden
sehr bevorzugt derart gewählt,
daß sie
in einem Bereich von 200.000 bis 4.000.000 g/mol liegen; speziell
für die
weitere Verwendung als elektrisch-leitfähiger Schmelzhaftkleber mit
Rückstellvermögen werden
Haftklebemassen mit mittleren Molekulargewichten MW von
400.000 bis 1.400.000 g/mol hergestellt. Die Bestimmung des mittleren
Molekulargewichtes erfolgt über
Größenausschlußchromatographie
(GPC) oder Matrix-unterstützte
Laser-Desorption/Ionisations-Massenspektrometrie
(MALDI-MS).
Die
Polymerisation kann in Substanz, in Gegenwart eines oder mehrerer
organischer Lösungsmittel, in
Gegenwart von Wasser oder in Gemischen aus organischen Lösungsmitteln
und Wasser durchgeführt
werden. Es wird dabei angestrebt, die verwendete Lösungsmittelmenge
so gering wie möglich
zu halten. Geeignete organische Lösungsmittel sind reine Alkane
(z.B. Hexan, Heptan, Octan, Isooctan), aromatische Kohlenwasserstoffe
(z.B. Benzol, Toluol, Xylol), Ester (z.B. Essigsäureethylester, Essigsäurepropyl-,
-butyl- oder -hexylester), halogenierte Kohlenwasserstoffe (z.B.
Chlorbenzol), Alkanole (z.B. Methanol, Ethanol, Ethylenglycol, Ethylenglycolmonomethylether)
und Ether (z.B. Diethylether, Dibutylether) oder Gemische davon.
Die wässrigen
Polymerisationsreaktionen können
mit einem mit Wasser mischbaren oder hydrophilen Colösungsmittel
versetzt werden, um zu gewährleisten,
daß das
Reaktionsgemisch während
des Monomerumsatzes in Form einer homogenen Phase vorliegt. Vorteilhaft
verwendbare Colösungsmittel
für die
vorliegende Erfindung werden gewählt
aus der folgenden Gruppe, bestehend aus aliphatischen Alkoholen,
Glycolen, Ethern, Glycolethern, Pyrrolidinen, N-Alkylpyrrolidinonen,
N-Alkylpyrrolidonen, Polyethylenglycolen, Polypropylenglycolen, Amiden,
Carbonsäuren
und Salzen davon, Estern, Organosulfiden, Sulfoxiden, Sulfonen,
Alkoholderivaten, Hydroxyetherderivaten, Aminoalkoholen, Ketonen
und dergleichen, sowie Derivaten und Gemischen davon.
Die
Polymerisationszeit beträgt – je nach
Umsatz und Temperatur – zwischen
2 und 72 Stunden. Je höher
die Reaktionstemperatur gewählt
werden kann, das heißt,
je höher
die thermische Stabilität
des Reaktionsgemisches ist, desto geringer kann die Reaktionsdauer
gewählt
werden.
Zur
Initiierung der Polymerisation ist für die thermisch zerfallenden
Initiatoren der Eintrag von Wärme essentiell.
Die Polymerisation kann für
die thermisch zerfallenden Initiatoren durch Erwärmen auf 50 bis 160 °C, je nach
Initiatortyp, initiiert werden.
Für die Herstellung
kann es auch von Vorteil sein, die (Meth)acrylathaftklebemassen
in Substanz zu polymerisieren. Hier eignet sich insbesondere die
Präpolymerisationstechnik.
Die Polymerisation wird mit UV-Licht iniitiert, aber nur zu einem
geringen Umsatz ca. 10–30
% geführt.
Anschließend
kann dieser Polymersirup z.B. in Folien eingeschweißt werden
(im einfachsten Fall Eiswürfel)
und dann in Wasser zu hohem Umsatz durchpolymerisiert. Diese Pellets
lassen sich dann als Acrylatschmelzkleber einsetzen, wobei für den Aufschmelzvorgang
besonders bevorzugt Folienmaterialien eingesetzt werden, die mit
dem Polyacrylat kompatibel sind. Auch für diese Präparationsmethode lassen sich
die thermisch-leitfähigen
Materialzusätze
vor oder nach der Polymerisation zusetzen.
Ein
anderes vorteilhaftes Herstellungsverfahren für die Poly(meth)acrylathaftklebemassen
ist die anionische Polymerisation. Hier werden als Reaktionsmedium
bevorzugt inerte Lösungsmittel
verwendet, wie z.B. aliphatische und cycloaliphatische Kohlenwasserstoffe,
oder auch aromatische Kohlenwasserstoffe.
Das
lebende Polymer wird in diesem Fall im allgemeinen durch die Struktur
PL(A)-Me repräsentiert, wobei Me ein Metall
der Gruppe I, wie z.B. Lithium, Natrium oder Kalium, und PL(A) ein wachsendes Polymer aus den Acrylatmonomeren
ist. Die Molmasse des herzustellenden Polymers wird durch das Verhältnis von Initiatorkonzentration
zu Monomerkonzentration kontrolliert. Als geeignete Polymerisationsinitiatoren
eignen sich z. B. n-Propyllithium, n-Butyllithium, sec-Butyllithium,
2-Naphthyllithium, Cyclohexyllithium oder Octyllithium, wobei diese
Aufzählung
nicht den Anspruch auf Vollständigkeit
besitzt. Ferner sind Initiatoren auf Basis von Samarium-Komplexen
zur Polymerisation von Acrylaten bekannt (Macromolecules, 1995,
28, 7886) und hier einsetzbar.
Weiterhin
lassen sich auch difunktionelle Initiatoren einsetzen, wie beispielsweise
1,1,4,4-Tetraphenyl-1,4-dilithiobutan oder 1,1,4,4-Tetraphenyl-1,4-dilithioisobutan.
Coinitiatoren lassen sich ebenfalls einsetzen. Geeignete Coinitiatoren
sind unter anderem Lithiumhalogenide, Alkalimetallalkoxide oder
Alkylaluminium-Verbindungen. In einer sehr bevorzugten Version sind
die Liganden und Coinitiatoren so gewählt, daß Acrylatmonomere, wie z.B.
n-Butylacrylat und 2-Ethylhexylacrylat, direkt polymerisiert werden
können
und nicht im Polymer durch eine Umesterung mit dem entsprechenden
Alkohol generiert werden müssen.
Zur
Herstellung von Poly(meth)acrylathaftklebemassen mit einer engen
Molekulargewichtsverteilung eignen sich auch kontrollierte radikalische
Polymerisationsmethoden. Zur Polymerisation wird dann bevorzugt ein
Kontrollreagenz der allgemeinen Formel eingesetzt:
worin R und R
1 unabhängig voneinander
gewählt
oder gleich sind
- – verzweigte und unverzweigte
C1- bis C18-Alkylreste;
C3- bis C18-Alkenylreste;
C3-bis
C18-Alkinylreste;
- – C1- bis C18-Alkxoyreste
- – durch
zumindest eine OH-Gruppe oder ein Halogenatom oder einen Silylether
substituierte C1- bis C18-Alkylreste;
C3- bis C18-Alkenylreste;
C3- bis C18-Alkinylreste;
- – C2-C18-Hetero-Alkylreste
mit mindestens einem O-Atom und/oder einer NR*-Gruppe in der Kohlenstoffkette, wobei
R* ein beliebiger (insbesondere organischer) Rest sein kann,
- – mit
zumindest einer Estergruppe, Amingruppe, Carbonatgruppe, Cyanogruppe,
Isocyanogruppe und/oder Epoxidgruppe und/oder mit Schwefel substituierte
C1-C18-Alkylreste, C3-C18-Alkenylreste, C3-C18-Alkinylreste;
- – C3-C12-Cycloalkylreste
- – C6-C18- Aryl- oder
Benzylreste
- – Wasserstoff
darstellen.
Kontrollreagenzien
des Typs (I) bestehen bevorzugt aus folgenden weiter eingeschränkten Verbindungen:
Halogenatome
sind hierbei bevorzugt F, Cl, Br oder I, mehr bevorzugt Cl und Br.
Als Alkyl-, Alkenyl- und Alkinylreste in den verschiedenen Substituenten
eignen sich hervorragend sowohl lineare als auch verzweigte Ketten.
Beispiele
für Alkylreste,
welche 1 bis 18 Kohlenstoffatome enthalten, sind Methyl, Ethyl,
Propyl, Isopropyl, Butyl, Isobutyl, t-Butyl, Pentyl, 2-Pentyl, Hexyl,
Heptyl, Octyl, 2-Ethylhexyl,
t-Octyl, Nonyl, Decyl, Undecyl, Tridecyl, Tetradecyl, Hexadecyl
und Octadecyl. Beispiele für
Alkenylreste mit 3 bis 18 Kohlenstoffatomen sind Propenyl, 2-Butenyl,
3-Butenyl, Isobutenyl,
n-2,4-Pentadienyl, 3-Methyl-2-butenyl, n-2-Octenyl, n-2-Dodecenyl,
Isododecenyl und Oleyl.
Beispiele
für Alkinyl
mit 3 bis 18 Kohlenstoffatomen sind Propinyl, 2-Butinyl, 3-Butinyl,
n-2-Octinyl und n-2-Octadecinyl.
Beispiele
für Hydroxy-substituierte
Alkylreste sind Hydroxypropyl, Hydroxybutyl oder Hydroxyhexyl.
Beispiele
für Halogen-substituierte
Alkylreste sind Dichlorobutyl, Monobromobutyl oder Trichlorohexyl.
Ein
geeigneter C2-C18-Hetero-Alkylrest
mit mindestens einem O-Atom in der Kohlenstoffkette ist beispielsweise
-CH2-CH2-O-CH2-CH3.
Als
C3-C12-Cycloalkylreste
dienen beispielsweise Cyclopropyl, Cyclopentyl, Cyclohexyl oder
Trimethylcyclohexyl.
Als
C6-C18-Arylreste
dienen beispielsweise Phenyl, Naphthyl, Benzyl, 4-tert.-Butylbenzyl- oder weitere substituierte
Phenyl, wie z.B. Ethyl, Toluol, Xylol, Mesitylen, Isopropylbenzol,
Dichlorobenzol oder Bromtoluol.
Die
vorstehenden Auflistungen dienen nur als Beispiele für die jeweiligen
Verbindungsgruppen und besitzen keinen Anspruch auf Vollständigkeit.
Weiterhin
sind auch Verbindungen der folgenden Typen als Kontrollreagenzien
einsetzbar
wobei R
2 ebenfalls
unabhängig
von R und R
1 aus der oben aufgeführten Gruppe
für diese
Reste gewählt
werden kann.
Beim
konventionellen ,RAFT-Prozeß' wird zumeist nur
bis zu geringen Umsätzen
polymerisiert (WO 98/01478 A1), um möglichst enge Molekulargewichtsverteilungen
zu realisieren. Durch die geringen Umsätze lassen sich diese Polymere
aber nicht als Haftklebemassen und insbesondere nicht als Schmelzhaftkleber
einsetzen, da der hohe Anteil an Restmonomeren die klebtechnischen
Eigenschaften negativ beeinflusst, die Restmonomere im Aufkonzentrationsprozeß das Lösemittelrecyclat
verunreinigen und die entsprechenden Selbstklebebänder ein
sehr hohes Ausgasungsverhalten zeigen würden. Um diesen Nachteil niedriger
Umsätze
zu umgehen, wird in einer besonders bevorzugten Vorgehensweise die
Polymerisation mehrfach initiiert.
Als
weitere kontrollierte radikalische Polymerisationsmethode können Nitroxid-gesteuerte
Polymerisationen durchgeführt
werden. Zur Radikalstabilisierung werden in günstiger Vorgehensweise Nitroxide
des Typs (Va) oder (Vb) eingesetzt:
wobei R
3,
R
4, R
5, R
6, R
7, R
8,
R
9, R
10 unabhängig voneinander
folgende Verbindungen oder Atome bedeuten:
- i) Halogenide, wie z.B. Chlor, Brom oder Iod
- ii) lineare, verzweigte, cyclische und heterocyclische Kohlenwasserstoffe
mit 1 bis 20 Kohlenstoffatomen, die gesättigt, ungesättigt oder
aromatisch sein können,
- iii) Ester -COOR11, Alkoxide -OR12 und/oder Phosphonate -PO(OR13)2, wobei R11, R12 oder R13 für Reste
aus der Gruppe ii) stehen.
Verbindungen
der (Va) oder (Vb) können
auch an Polymerketten jeglicher Art gebunden sein (vorrangig in
dem Sinne, daß zumindest
einer der oben genannten Reste eine derartige Polymerkette darstellt)
und somit zum Aufbau von Polyacrylathaftklebemassen genutzt werden.
Mehr
bevorzugt werden kontrollierte Regler für die Polymerisation von Verbindungen
des Typs:
- • 2,2,5,5-Tetramethyl-1-pyrrolidinyloxyl
(PROXYL), 3-Carbamoyl-PROXYL, 2,2-dimethyl-4,5-cyclohexyl-PROXYL,
3-oxo-PROXYL, 3-Hydroxylimine-PROXYL, 3-Aminomethyl-PROXYL, 3-Methoxy-PROXYL, 3-t-Butyl-PROXYL,
3,4-Di-t-butyl-PROXYL
- • 2,2,6,6-Tetramethyl-1-piperidinyloxy
pyrrolidinyloxyl (TEMPO), 4-Benzoyloxy-TEMPO, 4-Methoxy-TEMPO, 4-Chloro-TEMPO,
4-Hydroxy-TEMPO, 4-Oxo-TEMPO, 4-Amino-TEMPO, 2,2,6,6,-Tetraethyl-1-piperidinyloxyl,
2,2,6-Trimethyl-6-ethyl-1-piperidinyloxyl
- • N-tert.-Butyl-1-phenyl-2-methyl
propyl Nitroxid
- • N-tert.-Butyl-1-(2-naphtyl)-2-methyl
propyl Nitroxid
- • N-tert.-Butyl-1-diethylphosphono-2,2-dimethyl
propyl Nitroxid
- • N-tert.-Butyl-1-dibenzylphosphono-2,2-dimethyl
propyl Nitroxid
- • N-(1-Phenyl-2-methyl
propyl)-1-diethylphosphono-1-methyl ethyl Nitroxid
- • Di-t-Butylnitroxid
- • Diphenylnitroxid
- • t-Butyl-t-amyl
Nitroxid
Eine
Reihe weiterer Polymerisationsmethoden, nach denen die Haftklebemassen
in alternativer Vorgehensweise hergestellt werden können, lassen
sich aus dem Stand der Technik wählen:
US 4,581,429 A offenbart
ein kontrolliert radikalisches Polymerisationsverfahren, das als
Initiator eine Verbindung der Formel R'R''N-O-Y anwendet, worin
Y eine freie radikalische Spezies ist, die ungesättigte Monomere polymerisieren
kann. Die Reaktionen weisen aber im allgemeinen geringe Umsätze auf.
Besonders problematisch ist die Polymerisation von Acrylaten, die
nur zu sehr geringen Ausbeuten und Molmassen abläuft. WO 98/13392 A1 beschreibt
offenkettige Alkoxyaminverbindungen, die ein symmetrisches Substitutionsmuster aufweisen.
EP 735 052 A1 offenbart
ein Verfahren zur Herstellung thermoplastischer Elastomere mit engen Molmassenverteilungen.
WO 96/24620 A1 beschreibt ein Polymerisationsverfahren, bei dem
sehr spezielle Radikalverbindungen wie z.B. phosphorhaltige Nitroxide,
die auf Imidazolidin basieren, eingesetzt werden. WO 98/44008 A1
offenbart spezielle Nitroxyle, die auf Morpholinen, Piperazinonen
und Piperazindionen basieren.
DE 199 49 352 A1 beschreibt heterozyklische
Alkoxyamine als Regulatoren in kontrolliert radikalischen Polymerisationen.
Entsprechende Weiterentwicklungen der Alkoxyamine bzw. der korrespondierenden
freien Nitroxide verbessern die Effizienz zur Herstellung von Polyacrylaten
(Hawker, Beitrag zur Hauptversammlung der American Chemical Society,
Frühjahr
1997; Husemann, Beitrag zum IUPAC World-Polymer Meeting 1998, Gold
Coast).
Als
weitere kontrollierte Polymerisationsmethode läßt sich in vorteilhafter Weise
zur Synthese der Polyacrylathaftklebemassen die Atom Transfer Radical
Polymerization (ATRP) einsetzen, wobei als Initiator bevorzugt monofunktionelle
oder difunktionelle sekundäre
oder tertiäre
Halogenide und zur Abstraktion des(r) Halogenids(e) Cu-, Ni-, Fe-,
Pd-, Pt-, Ru-, Os-, Rh-, Co-, Ir-, Ag- oder Au-Komplexe (
EP 0 824 111 A1 ;
EP 826 698 A1 ;
EP 824 110 A1 ;
EP 841 346 A1 ;
EP 850 957 A1 )
eingesetzt werden. Die unterschiedlichen Möglichkeiten der ATRP sind ferner
in den Schriften
US
5,945,491 A ,
US
5,854,364 A und
US
5,789,487 A beschrieben.
Beschichtungsverfahren.
Ausrüstung
des Trägermaterials
Zur
Herstellung wird in einer bevorzugten Ausführungsform die Haftklebemasse
aus Lösung
auf das Trägermaterial
beschichtet. Zur Steigerung der Verankerung der Haftklebemasse kann
optional die Schicht (a) vorbehandelt werden. So kann z.B. mit Corona
oder mit Plasma vorbehandelt werden.
Für die Beschichtung
der Haftklebemasse aus Lösung
wird über
Wärmezufuhr
z.B. in einem Trockenkanal das Lösemittel
entfernt und gegebenenfalls die Vernetzungsreaktion initiiert.
Die
oben beschriebenen Polymere können
weiterhin auch als Hotmelt-Systeme (also aus der Schmelze) beschichtet
werden. Für
das Herstellungsverfahren kann es daher erforderlich sein, das Lösemittel
von der Haftklebemasse zu entfernen. Hier können im Prinzip alle dem Fachmann
bekannten Verfahren eingesetzt werden. Ein sehr bevorzugtes Verfahren
ist die Aufkonzentration über
einen Ein- oder Doppelschneckenextruder. Der Doppelschneckenextruder
kann gleich- oder gegenläufig betrieben
werden. Das Lösemittel
oder Wasser wird bevorzugt über
mehrere Vakuumstufen abdestilliert. Zudem wird je nach Destillationstemperatur
des Lösemittels
gegengeheizt. Die Restlösemittelanteile
betragen bevorzugt < 1
%, mehr bevorzugt < 0,5
und sehr bevorzugt < 0,2
%. Der Hotmelt wird aus der Schmelze weiterverarbeitet.
Zur
Beschichtung als Hotmelt können
unterschiedliche Beschichtungsverfahren herangezogen werden. In
einer vorteilhaften Ausführung
werden die Haftklebemassen über
ein Walzenbeschichtungsverfahren beschichtet. Unterschiedliche Walzenbeschichtungsverfahren
sind im „Handbook
of Pressure Sensitive Adhesive Technology" von Donatas Satas (van Nostrand, New
York 1989) beschrieben. In einer weiteren Ausführung wird über eine Schmelzdüse beschichtet.
In einem weiteren bevorzugten Verfahren wird durch Extrusion beschichtet.
Die Extrusionsbeschichtung wird bevorzugt mit einer Extrusionsdüse vorgenommen.
Die verwendeten Extrusionsdüsen
können
vorteilhaft aus einer der drei folgenden Kategorien stammen: T-Düse, Fischschwanz-Düse und Bügel-Düse. Die
einzelnen Typen unterscheiden sich durch die Gestalt ihres Fließkanals.
Durch
die Beschichtung können
die Haftklebemassen auch eine Orientierung erfahren.
Weiterhin
kann es erforderlich sein, dass die Haftklebemassen vernetzt werden.
In einer bevorzugten Ausführung
wird thermisch, mit Elektronen- und/oder UV-Strahlung vernetzt.
Zur
UV-Vernetzung wird mittels kurzwelliger ultravioletter Bestrahlung
in einem Wellenlängenbereich von
200 bis 400 nm, je nach verwendetem UV-Photoinitiator, bestrahlt,
insbesondere unter Verwendung von Quecksilber-Hochdruck- oder -Mitteldruck-Lampen bei einer
Leistung von 80 bis 240 W/cm. Die Bestrahlungsintensität wird der
jeweiligen Quantenausbeute des UV-Photoinitiators und dem einzustellenden
Vernetzungsgrad angepasst.
Weiterhin
werden die Haftklebemassen in einer vorteilhaften Ausführungsform
der Erfindung mit Elektronenstrahlen vernetzt. Typische Bestrahlungsvorrichtungen,
die vorteilhaft eingesetzt werden, sind Linearkathodensysteme, Scannersysteme
bzw. Segmentkathodensysteme, sofern es sich um Elektronenstrahlbeschleuniger
handelt. Eine ausführliche
Beschreibung des Stands der Technik und die wichtigsten Verfahrensparameter
findet man bei Skelhorne, Electron Beam Processing, in Chemistry and
Technology of UV and EB formulation for Coatings, Inks and Paints,
Vol. 1, 1991, SITA, London. Die typischen Beschleunigungsspannungen
liegen im Bereich zwischen 50 kV und 500 kV, vorzugsweise 80 kV
und 300 kV. Die angewandten Streudosen bewegen sich zwischen 5 und
150 kGy, insbesondere zwischen 20 und 100 kGy.
Es
können
auch beide Vernetzungsverfahren angewendet werden oder andere Verfahren,
die hochenergetische Bestrahlung ermöglichen.
Weiterhin
ist Gegenstand der Erfindung die Verwendung der erfinderischen doppelseitigen
Haftklebebänder
zur Verklebung oder Herstellung von LC-Displays. Für die Verwendung
als Haftklebeband können
die doppelseitigen Haftklebebänder
mit einem oder zwei Trennfolien oder Trennpapieren abgedeckt sein.
In einer bevorzugten Ausführungsform
werden silikonisierte oder fluorierte Folien oder Papiere, wie z.B.
Glassine, HPDE oder LDPE gecoatete Papiere eingesetzt, die wiederum
mit einer Releaseschicht basierend auf Silikonen oder fluorierten
Polymeren versehen sind. In einer besonders bevorzugten Ausführungsform
werden als Abdeckung silikonisierte PET Folien eingesetzt.
Insbesondere
vorteilhaft sind die erfindungsgemäßen Haftklebebänder zur
Verklebung von Leuchtdioden (Light Emitting Diode, LED) als Lichtquelle
mit dem LCD-Modul geeignet.