DE102005034731A1

DE102005034731A1 - Verfahren zur galvanischen Metallisierung von kompletten LM-Felgen/Felgenteilen mittels metallfreier Sperrschicht

Info

Publication number: DE102005034731A1
Application number: DE200510034731
Authority: DE
Original assignee: Individual
Current assignee: Individual
Priority date: 2005-07-22
Filing date: 2005-07-22
Publication date: 2007-01-25

Abstract

Verfahren zur galvanischen Metallisierung von kompletten LM-Felgen und Felgenteilen mittels metallfreier Sperrschicht.

Description

Stand der Technik
Um KFZ-LM-Felgen galvanisch zu metallisieren, wurden seit Jahrzehnten die Rohfelgen mechanisch bearbeitet und über eine Zinkatbeize direkt galvanisch beschichtet. Dieses Verfahren ist wegen der Korrosionsgefahr höchst umstritten. Auch Lösungsansätze mit PVD-bedampften Pulvergrundierungen und diese anschließend galvanisch zu beschichten erweisen sich nicht als praktikabel. Selbst der neuste Lösungsansatz der internationalen Forschung, auf pulvergrundierten Felgen eine flüssige ABS-Schicht aufzutragen, welche getrocknet dann mit jedem ABS-Galvanikprozess metallisierbar wäre, ist NICHT praktikabel. Der Unsicherheitsfaktor ist hierbei immer die Grundierung, welche eine Prozesssicherheit ausschließt!
Lösung des Problems
Mit dem beschriebenen und in der Zeichnung dargestellten Erfindung ist es nun möglich, KFZ-Felgen aus bekannten AL/Mg-Legierungen OHNE kostspielige Zwischenschritte wie Pulvergrundierungen und/oder PVD-Bedampfungen korrosionssicher galvanisch mit herkömmlichen ABS-Prozessen zu metallisieren.
Durch eine relativ einfache, kostengünstig industriell mechanische Bearbeitung wird auf der Oberfläche die gewünschte Struktur geschaffen, auf dieser dann das verflüssigte ABS direkt aufgetragen wird, 1. Der produktive Vorteil ist der Entfall von vorbereitenden Pulverbeschichtungen oder Grundierungen und den damit verbundenen Fehlerquellen wie zum Beispiel Verunreinigungen oder Kapillaren und platzende Lustbläschen im gesamten Beschichtungsaufbau. Mit dem verflüssigten ABS ist es nun durch den Einsatz von Additiven und Verfahrensmanipulationen möglich, raue Strukturen einzuebnen um glasurartige Oberflächen zu erzeugen, die dann nach den Gesetzmäßigkeiten der Kunststoffgalvanik beliebig metallisiert werden können. Der revolutionäre Vorteil dabei ist, dass die Korrosionsgefahr unter den verschiedenwertigen Metallen hochgradig eingeschränkt wird.
Anwendungsgebiete
Ist die Verchromung, Vergoldung u.s.w von LM-Felgen für die KFZ-Industrie bzw. deren Zulieferer und Nachrüster.
Die gussbereinigte LM-Felge/Felgenteil wird mittels Strahlung, Politur, Fräsen, Drehen, Schleifen auf den gewünschten Oberflächenzustand gebracht. Danach erfolgt die Bohrung der Felge für den entsprechenden Fahrzeugtyp. Nach der Bohrung wird die Felge zur Haftungsverbesserung gereinigt und chromfrei passiviert und/oder chromatiert. Danach erfolgt direkt die ein- oder mehrmalige Aufbringung des in Cyklohexanon und Methylethylketon gelöstem Acrylnitril-Butadien-Styrol im Spritzstand oder im Tauchbad, 1. Hierbei sind die ermittelten Ablüfte- und Trockenzeiten unbedingt zu beachten – da es sonst zu ungewollten Reaktionen während Aushärtungsphase kommt, die das Oberflächenfinish zerstören können. Die harte ABS-Schicht um die Felge kann nun in der Kunststoffgalvanik verchromt werden, 2 bis 5. Hierbei sind die ermittelten Arbeitsfenster einzuhalten. Entscheidende Bedeutung kommt hierbei auch dem Gestellbau für die Galvanik zu, welcher mit minimaler Kontaktpunktanzahl den optimalen Bewuchs ermöglichen muss. Der Einsatz von Hilfsanoden ist bei filigranen und grossen Geometrien unabdingbar. Die Kontaktfläche zur Nabe und die Auflageflächen der Radmuttern/-bolzen dürfen hierbei generell nicht beschichtet werden.

Claims

Das Verfahren, um komplette Felgen und/oder Felgenteile aus Leichtmetalllegierungen galvanisch beschichten zu können, ist gekennzeichnet durch: a. die Applikation von einer oder mehrerer Schichten aus verflüssigtem ABS, Acrylnitril-Butaidien-Styrol, im Nassspritz- und/oder im Tauchverfahren auf der mechanisch bearbeiteten; Strahlen, Schleifen, Fräsen, Drehen, Polieren und passivierten und/oder chromatierten Felgenoberfläche b. der so geschaffene Kunststoffüberzug im speziellen Ablüfte- und Trockenrhythmus ausgehärtet wird, welcher unlösbar auf der bearbeiteten Felgenoberfläche haftet.
Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet werden, dass die einer herkömmlichen galvanotype-ABS ähnlichen Oberfläche mit allen dafür geeigneten Kunststoffgalvanikverfahren gebeizt, aktiviert und metallisiert werden kann.