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Die
Erfindung betrifft eine elektromechanische Stelleinrichtung zur
Betätigung
einer in einer Abgaseinrichtung angeordneten Klappe, insbesondere
einer Abgasstauklappe.
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Stand der Technik
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Ventil-
oder Klappenvorrichtungen zur Veränderung des Strömungswegs
der Abgase eines Verbrennungsmotors in einer Abgaseinrichtung, wie zum
Beispiel einer Auspuffanlage von Kraftfahrzeugen, sind als solche
im Stand der Technik hinlänglich bekannt.
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Die
DE 295 01 002 U1 beschreibt
eine Ventil- oder Klappenvorrichtung, die mit einem elektrischen Antrieb
versehen ist, wobei ein elektrischer Stellmotor direkt an die Ventil-
oder Klappenvorrichtung angebaut oder aber mittels einer biegsamen
Welle mit einem die Ventil- oder Klappenvorrichtung betätigenden
Schnecken- oder Stirngetriebe verbunden ist.
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Problem
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Eine
mechanische Verbindung zwischen elektrischem Stellmotor und der
Ventil- oder Klappenvorrichtung mittels einer biegsamen Welle weist den
Nachteil auf, dass zum Überführen der
Klappenvorrichtung in unterschiedliche Stellungen ein entsprechend
unterschiedliches Ansteuern des elektrischen Stellmotors erforderlich
ist. So muss zum Beispiel zum Öffnen
der Klappe der Motor rechtsläufig drehen
und zum Schließen
der Klappe der Motor linksläufig
drehen, da die Welle stets den Drehsinn des elektrischen Stellmotors
an das Schnecken- oder Stirngetriebe der Ventil- oder Klappenvorrichtung überträgt.
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Der
vorliegenden Erfindung liegt demgegenüber die Aufgabe zugrunde, eine
eingangs erwähnte Stelleinrichtung
dahingehend weiterzuentwickeln, so dass ein Betätigen der Ventil- oder Klappenvorrichtung
mittels eines stets in eine Richtung drehenden Elektromotors ermöglicht wird.
Weiterhin liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, ein einfaches
und flexibles Kraftübertragungselement
zwischen dem elektrischen Antrieb und der Klappenvorrichtung zur
Verfügung
zu stellen, welches ein hohes Maß an Einbautoleranzen erlaubt.
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Erfindung und vorteilhafte
Wirkungen
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Die
Erfindung betrifft eine elektromechanische Stelleinrichtung mit
einem elektromotorischen Antrieb zur Betätigung einer in einer Abgaseinrichtung
eines Verbrennungsmotors schwenkbar angeordneten Klappe, Klappen- oder Ventileinrichtung, wobei
der elektromotorische Antrieb von der Klappe beabstandet angeordnet
ist und zur Kopplung des Antriebs und der Klappeneinrichtung ein
mechanisches Kraftübertragungselement
vorgesehen ist. Hierbei ist das mechanische Kraftübertragungselement
antriebsseitig in einem radialen Abstand zur Drehachse eines Verstellelements angelenkt-,
welches vom elektromotorischen Antrieb verdrehbar ist beziehungsweise
von diesem gedreht wird.
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Die
beabstandete Anordnung zwischen dem elektromotorischen Antrieb und
der Klappen- oder Ventileinrichtung beziehungsweise der Abgaseinrichtung
hat den Vorteil, dass die im Betrieb des Verbrennungsmotors in der
Abgaseinrichtung und an der Ventil- oder Klappenvorrichtung entstehende
Wärme nicht
oder nur in geringem Maße
auf den wärmeempfindlichen
elektromotorischen Antrieb übertragen wird.
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Das
mechanische Kraftübertragungselement zwischen
dem elektromotorischen Antrieb und der Klappen- oder Ventileinrichtung
erfüllt
hierbei mehrere Funktionen. Zum einen wird hierdurch die vom elektromotorischen
Antrieb erzeugte Kraft zur Betätigung
der vorzugsweise verschwenkbaren Ventil- oder Klappeneinrichtung
auf dieselbige übertragen. Zum
anderen ermöglicht
das Kraftübertragungselement
auch eine mechanische Entkopplung zwischen der Abgaseinrichtung
und dem elektromotorischen Antrieb. Die für eine Abgaseinrichtung, wie
zum Beispiel einer Auspuffanlage, typischen Vibrationen oder Schwingungen
werden vorzugsweise nicht über
das Kraftübertragungselement
auf den elektromotorischen Antrieb übertragen, so dass hierdurch
eine mechanische Entkopplung von der Abgaseinrichtung auf den elektromotorischen
Antrieb realisierbar ist, was die Lebensdauer des Antriebes wesentlich
erhöht.
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Das
Anlenken des Kraftübertragungselements
in einem radialen Abstand zur Drehachse des durch den elektromotorischen
Antrieb verdrehbaren Verstellelements bewirkt ein Hin- und Herbewegen des
Kraftübertragungselementes,
wenn das Verstellelement vom elektromotorischen Antrieb fortwährend verdreht
wird. Diese Hin- und Her- beziehungsweise Vor- und Zurückbewegung
des Kraftübertragungselementes
wird hierbei für
ein bidirektionales Verstellen der Ventil- oder Klappeneinrichtung
innerhalb der Abgaseinrichtung umgesetzt.
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So
findet beispielsweise über
einen Winkelbereich des Verstellelements von 0 bis 180° ein Schließen der
Klappe oder des Ventils statt, während über einen
komplementären
Winkelbereich von 180° bis
360° ein Öffnen der
Klappen- oder Ventileinrichtung erfolgt. Durch die exzentrische
Anlenkung des Kraftübertragungselementes
am verdrehbaren Verstellelement kann sowohl eine Öffnungs-
als auch eine Schließbewegung
der zu betätigenden
Klappe oder des zu verstellenden Ventils allein mit einem unidirektionalen,
das heißt
in eine Richtung drehenden Elektromotor, erfolgen.
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Das
Kraftübertragungselement
dient vorzugsweise der Übertragung
lediglich einer Kraftkomponente des sich in einer Ebene (X-Y-Ebene)
drehenden Verstellelements. Beispielsweise wird im wesentlichen
nur eine X-Komponente des sich auf einer Kreisbahn drehenden antriebsseitigen
Anlenkpunkts des Kraftübertragungselementes
auf das Kraftübertragungselement übertragen.
Hierdurch wird insbesondere erreicht, dass in denjenigen Winkelbereichen,
in denen sich die X-Komponente des Anlenkpunktes bei einer fortwährenden
Drehbewegung des Verstellelements nur geringfügig ändert, auch die Ventil- oder Klappeneinrichtung
nur geringfügig
verstellt wird. Diese in Form einer Sinusfunktion des Drehwinkels
des Verstellelements erfolgende translatorische Kraftübertragung
des Kraftübertragungselements
ermöglicht
somit eine der Stelleinrichtung immanente Kompensation von Bauteiltoleranzen.
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Entspricht
beispielsweise die Schließstellung der
Klappe einem Verstellwinkel des Verstellelements von 0°, so ist
auch bei einer Stellung des Verstellelements in einem relativ groben
Bereich um den Winkel 0° die
Klappe nach wie vor annähernd
vollständig
geschlossen. Diese Art der Anlenkung des Kraftübertragungselementes an dem
Verstellelement erlaubt daher ein relativ grobes Einstellen des
Verstellelementes, was sich aber kaum nachteilig auf die einzustellende
Position oder Stellung der Ventil- oder Klappeneinrichtung auswirkt.
Demzufolge kann ein relativ grob arbeitender und kostengünstiger
Stellantrieb zur Verstellung der Klappe verwendet werden.
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Weiterhin
kann das Kraftübertragungselement
auch als flexibler Betätigungszug
ausgebildet sein, der das Übertragen
einer Zug- und/oder
Druckkraft zwischen dem elektromotorischen Antrieb und der Klappen-
oder Ventileinrichtung der Abgaseinrichtung ermöglicht. Ein solches Zug- und/oder Druckmittel
ermöglicht
auch eine Realisierung der elektromechanischen Stelleinrichtung
unter Einsparung eines federbelasteten Rückstellelements an der zu betätigenden
Klappe der Abgaseinrichtung. Ein flexibler Betätigungszug ist ferner insoweit
von Vorteil, als dass hierdurch der Abstand zwischen der Klappen-
oder Ventileinrichtung und dem elektromotorischen Antrieb nicht
zwangsläufig
fest vorgegeben, sondern variabel ist.
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Mittels
eines flexiblen Betätigungszuges kann
somit die erfindungsgemäße elektromechanische
Stelleinrichtung für
eine Vielzahl unterschiedlicher Abgaseinrichtungen beispielsweise
unterschiedlicher Fahrzeugtypen und Modelle verwendet beziehungsweise
an diese individuelle mit nur geringem Aufwand angepasst werden.
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Nach
einer ersten bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung ist an der Klappen- oder Ventileinrichtung ein federbelastetes
Rückstellelement
angeordnet, welches zum Drehen der Klappe vorgesehen ist. Hierbei
ist das Kraftübertragungselement
vorzugsweise als Zugmittel ausgebildet, beispielsweise in Form eines
Betätigungs-
oder Seilzugs, so dass vom elektromotorischen Antrieb lediglich
eine im wesentlichen in eine Richtung wirkende Zugkraft auf die Ventil-
oder Klappeneinrichtung der Abgaseinrichtung ausgeübt wird.
Das federbelastete Rückstellelement
ist hierbei derart ausgebildet, dass es der durch das Zugmittel. übertragbaren
Kraft entgegenwirkt.
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Das
federbelastete Rückstellelement
ermöglicht
somit eine einfache und wenig störanfällige Realisierung
des Kraftübertragungselements,
beispielsweise in Form eines Betätigungszuges,
insbesondere in Form eines Seilzugs.
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Nach
einer weiteren Ausführungsform
der Erfindung ist das Kraftübertragungselement
als starres Zug-Druckmittel, insbesondere als Zug-Druckgestänge, ausgebildet.
Dieses Zug-Druckgestänge bildet
eine starre Verbindung zwischen dem elektromotorischen Antrieb und
der Ventil- oder Klappeneinrichtung und kann beispielsweise als
mehrgliedriges Zug-Druckgestänge
ausgebildet sein, so dass die vom elektromotorischen Antrieb erzeugbare
Kraft auch beliebig umlenkbar an die Ventil- oder Klappeneinrichtung übertragen
werden kann.
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Nach
einer weiteren bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung ist das Verstellelement als drehbare Scheibe ausgebildet.
Der Anlenkpunkt des Kraftübertragungselementes
an dieser Scheibe weist einen Abstand zum Scheibenmittelpunkt beziehungsweise
zur Drehachse der Scheibe auf, so dass beim Drehen der Scheibe das
Kraftübertragungselement
zumindest in einer Richtung der Drehebene der Scheibe hin und her
bewegt wird.
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Weiterhin
ist für
die Erfindung vorgesehen, dass das Verstellelement über ein
Getriebe mit dem elektromotorischen Antrieb gekoppelt ist. Vorzugsweise
ist das Verstellelement abtriebsseitig am Getriebe angeordnet, wobei
das Getriebe als Untersetzungsgetriebe ausgebildet ist. Dies ermöglicht die Verwendung
besonders kostengünstiger
schnell drehender Elektromotoren, die typischerweise nur ein geringes
Drehmoment aufweisen. Durch die Verwendung eines Untersetzungsgetriebes
kann ein zum Verstellen der Ventil- oder Klappeneinrichtung erforderliches
Drehmoment beziehungsweise eine erforderliche Kraft auf das Kraftübertragungselement
ausgeübt
werden.
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In
vorteilhafter Weise ist das Getriebe, welches das Verstellelement
mit dem elektromotorischen Antrieb koppelt, als selbsthemmendes
Getriebe ausgebildet. Ist ferner das Kraftübertragungselement als Zug-Druckmittel
implementiert, so wird ein selbsttätiges Verschwenken der Ventil-
oder Klappeneinrichtung wirksam unterbunden und ein Verstellen des Ventils
oder der Klappe ist folglich nur durch den elektromotorischen Antrieb
steuerbar.
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Vorzugsweise
ist das Getriebe als Schneckengetriebe ausgebildet, welches eine
selbsthemmende als auch eine die Drehung des elektromotorischen
Antriebs untersetzende Funktion zur Verfügung stellt.
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Nach
einer weiteren bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung ist das Kraftübertragungselement
klappenseitig in einem radialen Abstand von einer Drehachse der
Klappe oder des Ventils an einem weiteren mit der Klappe oder dem
Ventil verbundenen, außerhalb
der Abgaseinrichtung angeordneten Verstellelement angelenkt. Durch
eine derartige radial beabstandete Anordnung an einem weiteren Verstellelement
an der Klappen- oder Ventilseite der Stelleinrichtung wird eine
durch das Kraftübertragungselement übertragene
Kraft, welche vorzugsweise in Form einer Zug- und/oder Druckübertragung erfolgt,
wieder in eine Drehbewegung für
das Ventil oder die Klappe übertragen.
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Die
Art der Anlenkung des Kraftübertragungselements
an der Klappe oder an dem Ventil kann hierbei in ähnlicher
Weise erfolgen wie die antriebsseitig. Anlenkung des Kraftübertragungselements
am Verstellelement, welches mit dem elektromotorischen Antrieb in
Wirkverbindung steht.
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Vorzugsweise
ist das weitere, an der Klappe oder am Ventil angeordnete Drehelement
als Seilrolle für
einen Innenzug des als Betätigungszug
ausgebildeten Kraftübertragungselements
ausgebildet. Hierbei weist das weitere Drehelement, das heißt die Seilrolle
eine radial außenliegende
Aufnahme für
das Ende des Betätigungszuges
auf. Insbesondere, wenn der Betätigungszug
als Seilzug ausgebildet ist, wird hierbei der Innenzug an der Seilrolle
angelenkt, wobei letztere zumindest partiell vom Ende des Innenzugs
umfasst ist.
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Weiterhin
ist vorgesehen, dass die seilrollenseitige Aufnahme für das Ende
des Betätigungszugs als
Nippelkammer ausgebildet ist, die zur Aufnahme eines Seilnippels
des Innenzugs des Betätigungszugs
dient.
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Nach
einer weiteren bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung ist ein erster Drehsensor im Abtriebsstrang des Getriebes
oder am Verstellelement zur Erfassung der Rotation des Getriebes und/oder
des Verstellelementes vorgesehen. Mit Hilfe dieses ersten Drehsensors,
welcher typischerweise als Hall-Geber in Kombination mit einem am
Abtriebsstrang oder am Verstellelement angeordneten Magnetelement
ausgebildet ist, kann eine sensorische Erfassung einer Rotationsbewegung
des Getriebes oder des Verstellelements erfolgen. Das vom Drehsensor
erzeugte Signal kann einer Steuereinheit zugeführt werden, welche anhand der
Auswertung des Signals feststellen kann, ob eine Funktionsstörung der
Stelleinrichtung vorliegt.
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Nach
einer bevorzugten Ausführungsform
ist ein zweiter Drehsensor am elektromotorischen Antrieb selbst
zur Erfassung der Rotation des elektromotorischen Antriebs angeordnet.
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In
vorteilhafter Weise können
die vom ersten und zweiten Drehsensor erzeugten und an eine Steuereinheit übermittelten
Signale von dieser ausgewertet werden, so dass möglicherweise auftretende Fehlfunktionen
der Stelleinrichtung erfasst und erkannt werden. Auftretende Fehlfunktion
oder Betriebsstörungen
der Stelleinrichtung können
somit gegenüber
einem Benutzer oder Bedienpersonal, aber auch anderen Fahrzeugeinrichtungen
oder Steuereinrichtungen kenntlich gemacht werden.
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Nach
einer weiteren bevorzugten Ausführungsform
dreht der elektromotorische Antrieb sowohl zum Überführen der Klappe von einer Öffnungs- in
eine Schließstellung
oder von einer Anfangs- in eine Endstellung und zum reziproken Überführen der Klappe
von Schließ-
in Öffnungsstellung
oder von End- in Anfangsstellung stets in die gleiche Richtung. Von
daher ist eine Richtungsumkehr mit einer damit verbundenen komplexeren
Ansteuerung des Motors nicht notwendig, so dass auf einen entsprechenden Steuermechanismus
zur Drehrichtungsumkehr des elektromotorischen Antriebs effektiv
verzichtet werden kann.
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In
einem weiteren Aspekt betrifft die Erfindung eine Auspuffanlage
eines Verbrennungsmotors, in welcher die elektromechanische Stelleinrichtung
gemäß der Erfindung
Verwendung findet.
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Weiterhin
betrifft die Erfindung eine Steuereinheit zur Ansteuerung oder Regelung
der elektromechanischen Stelleinrichtung gemäß der Erfindung.
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Weitere
Ziele, Vorteile, Merkmale und Anwendungsmöglichkeiten der vorliegenden
Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung eines
Ausführungsbeispieles
anhand der Zeichnungen. Dabei bilden alle beschriebenen und/oder
bildlich dargestellten Merkmale für sich oder in beliebiger sinnvoller
Kombination den Gegenstand der vorliegenden Erfindung, auch unabhängig von
ihrer Zusammenfassung in den Ansprüchen oder deren Rückbeziehung.
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Ausführungsbeispiel
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Es
zeigen:
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1 eine
perspektivische Ansicht der elektromechanischen Stelleinrichtung,
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2 eine
Ansicht der Stelleinrichtung gemäß 1 mit
geöffneter
Motorabdeckung,
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3 eine
perspektivische Detaildarstellung des elektromotorischen Antriebs
mit einem Schneckengetriebe und
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4 eine
weitere perspektivische Darstellung der Stelleinrichtung gemäß 1.
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Die 1, 2 und 4 zeigen
unterschiedliche perspektivischer Darstellungen eines Ausführungsbeispiels
der elektromechanischen Stelleinrichtung zum Verstellen einer in
einer Abgaseinrichtung 10 eines Verbrennungsmotors schwenkbar angeordneten
Klappe 22 oder eines entsprechenden Ventils. Die Klappe 22 ist
beispielsweise als Abgas- oder Abgasstauklappe ausgebildet, die
ein nahezu vollständiges
Verschließen
des Abgasrohrs 10 ermöglicht.
Die Geometrie der Klappe 22 entspricht daher im wesentlichen
dem Innendurchmesser des Abgasrohrs 10. Die Klappe 22 ist
auf einer Drehachse 24 gelagert und kann durch eine 90°-Drehung
zwischen einer Öffnungs-
und einer Schließstellung
verstellt werden.
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Die
Drehachse 24 der Klappe 22 führt radial aus dem Abgasrohr 10 heraus
und steht dort mit einem Verstellelement 44, welches vorzugsweise
als Scheibe ausgebildet ist, in Wirkverbindung. Die Scheibe 44 ist
vorzugsweise fest mit der Drehachse 24 der Klappe 22 verbunden,
so dass eine Drehung der Scheibe 44 eine entsprechende
Drehung der Klappe 22 innerhalb des Abgasrohrs 10 zur
Folge hat.
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Das
als Scheibe 44 ausgebildete Verstellelement ermöglicht eine
Umsetzung einer Translations- beziehungsweise Zug-Druckbewegung in
eine Drehbewegung der Klappe 22. Die Scheibe 44 weist
eine Nippelkammer zur Aufnahme eines Seilnippels 46 eines
Innenzugs 18 eines als Betätigungszugs ausgebildeten Kraftübertragungselementes 30 auf,
welches eine mechanische Kopplung zwischen der Klappe 22 und
dem elektromotorischen Antrieb 14 herstellt. Der Betätigungszug
weist hier einen den Innenzug 18 umgebenden Außenzug 12 auf.
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Der
Außenzug 12 ist
mittels zweier Endarmaturen 26 und 28 jeweils
antriebsseitig beziehungsweise klappenseitig fixiert. Der Innenzug 18 hingegen
ist mit seinem Seilnippel 46 radial beabstandet von der
Drehachse 24 der klappenseitigen Scheibe 44 angeordnet,
während
das antriebsseitige Ende 20 des Innenzugs 18 an
einem ähnlichen
scheibenförmigen
Verstellelement 16 antriebsseitig angelenkt ist.
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Der
Anlenkpunkt 20 des Innenzugs 18 an der Scheibe 16 ist
ebenfalls in einem radialen Abstand zur Drehachse der Scheibe 16 angeordnet,
so dass bei einer Drehung der Scheibe 16 eine Zug- und/oder Druckkraft
auf den Innenzug 18 beziehungsweise auf das gesamte Kraftübertragungselement 30 ausgeübt wird.
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Der
elektromotorische Antrieb 14, welcher über einen Elektromotor 34 verfügt, ist über ein
Getriebe 40 mit dem antriebsseitigen Verstellelement 16 gekoppelt.
Das Getriebe 40 ist vorzugsweise als Schneckengetriebe
ausgebildet und verfügt
zumindest über
ein Schneckenrad 42 und über eine damit in Eingriff
stehende Welle 38, die ihrerseits vom Elektromotor 34 angetrieben
wird. Das Schneckenrad 42 ist hierbei typischerweise verdrehsicher
mit der Scheibe 16 verbunden.
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Der
elektromotorische Antrieb 14 verfügt ferner über Drehsensoren 43, 32,
die beispielsweise im Abtriebsstrang des Getriebes 40 oder
direkt am Elektromotor 34 angeordnet sind. Diese Drehsensoren 43, 32 sind
zum Beispiel in Form von Hall-Sensoren ausgebildet
und ermöglichen
ein sensorischen Erfassen der tatsächlichen Drehbewegung des Motors 34 und
des Getriebes 40 beziehungsweise der Scheibe 16.
Die von den Drehsensoren 43, 32 erzeugbaren Signale
sind ferner einer Steuereinrichtung zuführbar, welche zur Detektion
und gegebenenfalls auch zur Anzeige einer Fehlfunktion der Stelleinrichtung anhand
der zugeführten,
von den Drehsensoren erzeugten Rotationssignale dient.
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Aufgrund
der besonderen Anordnung beziehungsweise Anlenkung des Kraftübertragungselementes 30 an
die Verstellelemente 16 und 44 muss der Elektromotor 34 lediglich
in eine Drehrichtung drehbar sein. Eine Drehrichtungsumkehr ist
daher nicht erforderlich, so dass ein entsprechend kostengünstiger
Elektromotor 34 mit einer entsprechend unkomplizierten
Ansteuerelektronik 36 zur Betätigung der Stelleinrichtung
Verwendung finden kann.
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In
dem anhand der 1, 2 und 4 dargestellten
Ausführungsbeispiel
kann das Kraftübertragungselement 30 auch
lediglich als Seilzug mit einem Außenzug 12 und Innenzug 18 ausgebildet sein.
Bei einer derartigen Ausführungsform
kann zwar lediglich eine Zugkraft vom elektromotorischen Antrieb 14 über das
Kraftübertragungselement 30 auf die
Klappe 22 ausgeübt
werden. Eine der vom Kraftübertragungselement 30 übertragbaren
Zugkraft entgegenwirkende Rückstellkraft
auf die Klappe oder das Ventil 22 kann hierbei mittels
einer Spiralfeder 21 aufgebracht werden, die die Klappe 22 wieder
in eine Ausgangsstellung entgegen dem über das Kraftübertragungselement übertragenen
Zug zurückbewegt.
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Ein
weiterer Vorteil der radial beabstandeten Anordnung des Anlenkpunkts 20 an
der Scheibe 16 liegt in einer in Projektion sinusähnlichen
Translationsbewegung des Innenzugs 18 gegenüber dem
Außenzug 12 bei
einem gleichmäßigen Drehen
der Scheibe 16. In der im Ausführungsbeispiel dargestellten
Anordnung wird im wesentlichen nur diejenige Komponente der Drehbewegung
des Anlenkpunkts 20 auf den Seilzug 30 übertragen,
die durch die Richtung zwischen der Endarmatur 28 und der Drehachse
der Scheibe 16 vorgegeben ist. Befindet sich zum Beispiel
der Anlenkpunkt 20 in einer der in 1 und 2 dargestellten
Stellung, die der Endarmatur 28 am nächsten liegt, so hat eine Drehbewegung
der Scheibe 16 nur eine geringe Auswirkung auf die Zugwirkung
des Betätigungszugs 30.
Ist die Scheibe 16 jedoch in einer um 90° gedrehten
Stellung, so wird die Drehbewegung der Scheibe in diesem Winkelbereich
nahezu vollständig
in eine Translation des Innenzugs 18 übertragen.
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An
seinem klappenseitigen Ende 46 ist der Innenzug 18 umfangsseitig
an der Seil- oder Umlenkrolle 44 angeordnet, so dass eine
Translationsbewegung des Innenzugs 18 direkt in eine Drehbewegung
der Rolle oder Scheibe 44 und somit in eine direkte Drehbewegung
der Klappe 22 übertragen
wird.
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- 10
- Abgasrohr
- 12
- Außenzug
- 14
- elektromotorischer
Antrieb
- 16
- Scheibe
- 18
- Innenzug
- 20
- Anlenkpunkt
- 21
- Rückstellfeder
- 22
- Klappe
- 24
- Drehachse
- 26
- Endarmatur
- 28
- Endarmatur
- 30
- Kraftübertragungselement,
Betätigungszug
- 32
- Drehsensor
- 34
- Elektromotor
- 36
- elektrische
Ansteuerung
- 38
- Welle
- 40
- Schneckengetriebe
- 42
- Schneckenrad
- 43
- Drehsensor
- 44
- Seilrolle
- 46
- Nippel