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Die
Erfindung betrifft eine Schaltventilvorrichtung und ein Einspritzventil
mit der Schaltventilvorrichtung. Ferner betrifft sie ein Verfahren
zum Betreiben des Schaltventils und zum Betreiben des Einpritzventils.
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Immer
strengere gesetzliche Vorschriften bezüglich der zulässigen Schadstoff-Emissionen
von Brennkraftmaschinen, die in Kraftfahrzeugen angeordnet sind,
machen es erforderlich diverse Maßnahmen vorzunehmen, durch
die die Schadstoff-Emissionen
gesenkt werden. Ein Ansatzpunkt hierbei ist, die während des
Verbrennungsprozesses des Luft/Kraftstoff-Gemisches erzeugten Schadstoff-Emissionen
zu senken. Insbesondere die Bildung von Ruß ist stark abhängig von
der Aufbereitung des Luft/Kraftstoff-Gemisches in dem jeweiligen Zylinder
der Brennkraftmaschine. Um eine sehr gute Gemischaufbereitung zu
erreichen, wird Kraftstoff zunehmend unter sehr hohem Druck zugemessen.
Im Falle von Dieselbrennkraftmaschinen betragen die Kraftstoffdrücke bis
zu 2000 bar. Für
derartige Anwendungen setzen sich zunehmend Einspritzventile durch
mit einem Piezo-Aktuator. Piezo-Aktuatoren zeichnen sich aus durch
sehr kurze Ansprechzeiten. Derartige Einspritzventile sind so gegebenenfalls
geeignet mehrfach innerhalb eines Arbeitszyklusses eines Zylinders
der Brennkraftmaschine Kraftstoff zuzumessen.
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Eine
besonders gute Gemischaufbereitung lässt sich erreichen, wenn vor
einer Haupteinspritzung eine oder mehrere Voreinspritzungen erfolgen, die
auch als Piloteinspritzung bezeichnet werden, wobei für die einzelne
Voreinspritzung gegebenenfalls eine sehr geringe Kraftstoffmasse
zugemessen werden soll. Ein präzises
Ansteuern des Einspritzventils ist insbesondere für diese
Fälle sehr
wichtig.
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Aus
der
DE 100 24 662 ist
ein Einspritzventil bekannt mit einer Steuerschaltung, die einen
Aktor steuert, der mit einem Stellglied in Wirkverbindung steht,
mit dem der Druck in einem Steuerraum beeinflussbar ist. Eine Düsennadel
ist vorgesehen, die in Wirkverbindung mit dem Druck in dem Steuerraum steht.
Die Düsennadel
ist abhängig
von dem Druck in dem Steuerraum in verschiedene Positionen bewegbar,
in denen unterschiedliche Einspritzzustände des Einspritzventils einstellbar
sind. Der Aktor wird als Sensor verwendet, mit dem ein Betriebszustand
des Einspritzventils, insbesondere der Druck in dem Steuerraum erfasst
wird. Die Steuerschaltung steuert den Aktor abhängig von dem Betriebszustand
des Einspritzventils. Alternativ kann auch ein separater Drucksensor
zur Erfassung des Drucks in dem Steuerraum vorgesehen sein, dessen
Messsignal zur Steuerung des Drucks in dem Steuerraum verwendet wird.
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Die
Aufgabe der Erfindung ist es gemäß eines
ersten Aspekts, eine Schaltvorrichtung und ein Verfahren zum Betrieb
der Schaltvorrichtung zu schaffen, die einen präzisen Betrieb ermöglichen. Gemäß eines
weiteren Aspekts ist die Aufgabe der Erfindung, ein Einspritzventil
und ein Verfahren zum Betrieb des Einspritzventils zu schaffen,
das beziehungsweise die einen präzisen
Betrieb ermöglichen.
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Die
Aufgabe wird gelöst
durch die Merkmale der unabhängigen
Patentansprüche.
Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen gekennzeichnet.
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Gemäß eines
ersten Aspekts zeichnet sich die Erfindung aus durch eine Schaltvorrichtung
mit einem Schaltventil, das einen Ventilkörper mit einer Ausnehmung hat,
das einen Schließkörper hat,
der axial beweglich in der Ausnehmung des Ventil körpers angeordnet
ist, und das eine Schaltventilfeder hat, die mechanisch gekoppelt
ist mit dem Schließkörper. Die
Schaltventilfeder übt
eine Kraft auf den Schließkörper aus
und ist so angeordnet und ausgebildet, dass sie den Schließkörper ohne
das Einwirken weiterer Kräfte
in einer Schließstellung
festlegt. Der Schaltvorrichtung ist ein Stellantrieb zugeordnet, mittels
dessen der Schließkörper aus
der Schließstellung
heraus bewegbar ist. Ein Dehnungsmesselement ist vorgesehen, das
so mit der Schaltventilfeder gekoppelt ist, dass seine Dehnung abhängt von der
durch die Schaltventilfeder auf den Schließkörper ausgeübten Kraft. Die Schaltventilvorrichtung
zeichnet sich dadurch aus, dass sie einfach hergestellt werden kann
durch das Koppeln des Dehnungsmesselements mit der Schaltventilfeder.
Ferner ermöglicht
eine geeignete Auswertung des Messsignals des Dehnungsmesselements
einen sehr präzisen Betrieb
der Schaltvorrichtung und ermöglich
so vorteilhaft beispielsweise eine Leerhubdetektion und das Ermitteln
eines Hubs des Stellantriebs. Ferner ist vorteilhaft durch eine
geeignete Signalverarbeitung des Messsignals des Dehnungsmesselementes
ein Rückschluss
der auf den Schließkörper wirkenden Kräfte präzise möglich, wie
zum Beispiel Druckkräfte.
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Gemäß einer
vorteilhaften Ausgestaltung des ersten Aspekts der Erfindung ist
das Dehnungsmesselement an der Schaltventilfeder angeordnet. So
ist die Schaltventilvorrichtung besonders einfach herzustellen,
insbesondere kann das Dehnungsmesselement vor der Montage der Schaltventilfeder
in der Schaltventilvorrichtung an der Schaltventilfeder angeordnet
werden.
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Gemäß einer
weiteren vorteilhaften Ausgestaltung des ersten Aspekts der Erfindung
ist das Dehnungsmesselement in einem Bereich maximaler Biegung der
Schaltventilfeder angeordnet.
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So
ist eine besondere hohe Messempfindlichkeit des Dehnungsmesselements
gewährleistet.
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Gemäß einer
weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist die Schaltventilfeder
als W-förmiges
Federblech ausgebildet. Dies hat den Vorteil, dass die Schaltventilfeder
sehr kompakt ausgebildet sein kann. Durch sie kann eine hohe Kraft bei
einer geringen Bauhöhe
aufgebracht werden und ist einfach montierbar.
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In
diesem Zusammenhang ist es besonders vorteilhaft, wenn der Schließkörper eine
Nut aufweist, in die Schaltventilfeder formschlüssig eingreift. So ist eine
einfache Montage des Schaltventils und insbesondere der Schaltventilfeder
möglich
und gleichzeitig kann einfach eine sehr gute Kraftübertragung
zwischen der Schaltventilfeder und dem Schließkörper gewährleistet werden.
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Gemäß einer
weiteren vorteilhaften Ausgestaltung des ersten Aspekts der Erfindung
ist das Dehnungsmesselement mit einer EMV-Abschirmung versehen.
Auf diese Weise können
Störeinflüsse, hervorgerufen
durch elektrische oder magnetische Felder stark verringert werden.
So kann bei dem Messsignal des Dehnungsmesselements ein hoher Signal-Rauschabstand
gewährleistet
werden, trotz möglicherweise
erheblicher Störeinflüsse durch
den Stellantrieb.
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Gemäß eines
zweiten Aspekts zeichnet sich die Erfindung aus durch ein Verfahren
zum Betrieb des Schaltventils gemäß des ersten Aspekts der Erfindung,
bei dem die Stellung des Schließkörpers abhängig von
dem Messsignal des Dehnungselements erfasst wird. Dies ermöglicht einfach
einen elektrischen Spielausgleich zwischen dem Stellantrieb und dem
Schließkörper. Darüber hinaus
kann abhängig von
der Stellung des Schließkörpers präzise die Drosselwirkung
der Schaltventilvorrichtung bestimmt werden und somit ist einfach
ein präzises
Steuern der Schaltventilvorrichtung möglich.
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Bezüglich des
Verfahrens zum Betrieb des Schaltventils kann auch eine korrespondierende
Vorrichtung vorgesehen sein, die ausgebildet ist zum Durchführen des
Verfahrens.
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Gemäß eines
dritten Aspekts der Erfindung zeichnet sie sich aus durch ein Einspritzventil
mit der Schaltventilvorrichtung gemäß des ersten Aspekts der Erfindung,
mit einem Steuerraum, der über
eine Zulaufdrossel mit einer Fluid-Hochdruckeinheit hydraulisch
gekoppelt ist, der über
das Schaltventil mit einer Niederdruckeinheit koppelbar ist, und
mit einer Düsennadel,
deren Position abhängig
von dem Druck in dem Steuerraum einstellbar ist. In einer Schließposition
der Düsennadel
wird ein Fluidfluss durch mindestens eine Einspritzdüse des Einspritzventils
unterbunden. Dieser ist ansonsten freigegeben. Das Einspritzventil
zeichnet sich dadurch aus, dass es sehr präzise betreibbar ist.
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Gemäß eines
vierten Aspekts zeichnet sich die Erfindung aus durch ein Verfahren
zum Betrieb des Einspritzventils gemäß des dritten Aspekts der Erfindung,
bei dem der Druck in dem Steuerraum abhängig von dem Messsignal des
Dehnungsmesselements ermittelt wird. So kann sehr präzise die
Position der Düsennadel,
insbesondere deren Schließposition
und eine Offenposition ermittelt werden. Dies ermöglicht wiederum
ein sehr präzises
Steuern des Einspritzventils. Bezüglich des Verfahrens gemäß des vierten
Aspekts der Erfindung kann auch eine korrespondierende Vorrichtung
vorgesehen sein, die ausgebildet ist zum Durchführen des Verfahrens.
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Ausführungsbeispiele
der Erfindung sind im folgenden anhand der schematischen Zeichnungen näher erläutert. Es
zeigen:
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1 ein
Einspritzventil mit einer Steuervorrichtung,
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2 einen
vergrößerten Teilbereich
des Einspritzventils gemäß der 1 im
Bereich einer Schaltventilvorrichtung,
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3 eine
Einzeldarstellung einer Schaltventilfeder,
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4 eine
weitere Schnittdarstellung des Teilbereichs des Einspritzventils
entsprechend der 2 in einem veränderten
Schnittwinkel und
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5A bis 5D Verläufe
einer Stellung eines Schließkörpers, einer
Position einer Düsennadel
und eines Drucks in einem Steuerraum.
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Elemente
gleicher Konstruktion oder Funktion sind figurenübergreifend mit den gleichen
Bezugzeichen gekennzeichnet.
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Ein
Einspritzventil (1) hat ein Injektorgehäuse 1 mit
einer Ausnehmung, in die ein Stellantrieb eingesetzt ist, der beispielsweise
als Piezo-Aktuator 4 ausgebildet ist, und der mit einem Übertrager 6 gekoppelt
ist. Der Übertrager 6 ist
in einem Leckageraum 8 angeordnet. Ein Schaltventil 10,
das bevorzugt als Servoventil ausgebildet ist, ist so angeordnet,
dass es abhängig
von seiner Schaltstellung ein Fluid, das in dieser Ausführungsform
bevorzugt Kraftstoff ist, absteuert. Das Schaltventil ist über den Übertrager 6 mit
dem Piezo-Aktuator 4 gekoppelt
und wird von ihm angetrieben, das heißt die Schaltstellung des Schaltventils 10 wird
mittels des Piezo-Aktuators 4 eingestellt. Das Schaltventil 10 umfasst
eine Ventilplatte 12. Das Schaltventil 10 wird
anhand der 2 bis 4 weiter
unten noch näher
erläutert.
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Das
Einspritzventil umfasst ferner einen Nadelführungskörper 14 und einen
Düsenkörper 16.
Die Ventilplatte 12, der Nadelführungskörper 14 und der Düsenkörper 16 bilden
eine Düsenbaugruppe,
die mittels einer Düsenspannmutter 18 an
dem Injektorgehäuse 1 befestigt
ist.
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Der
Nadelführungskörper 14 hat
eine Ausnehmung, die als Ausnehmung des Düsenkörpers 16 in dem Düsenkörper 16 fortgesetzt
ist und in der eine Düsennadel 24 angeordnet
ist. Die Düsennadel 24 ist in
dem Nadelführungskörper 14 geführt. Eine
Düsenfeder 26 spannt
die Düsennadel 24 in
eine Schließposition
vor, in der sie einen Kraftstofffluss durch eine Einspritzdüse 28 unterbindet.
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An
dem axialen Ende der Düsennadel 24, das
hingewandt ist zu der Ventilplatte 12, ist ein Steuerraum 30 ausgebildet,
der über
eine Zulaufdrossel 31 mit einer Hochdruckbohrung 32 hydraulisch
gekoppelt ist. Eine Fluid-Hochdruckeinheit kann beispielsweise die
Hochdruckbohrung 32 umfassen. Die Hochdruckbohrung 32 ist
mit einem Hochdruckspeicher 42 hydraulisch gekoppelt, wenn
das Einspritzventil in der Brennkraftmaschine montiert ist.
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Befindet
sich das Schaltventil 10 in seiner Schließposition,
so ist der Steuerraum 30 hydraulisch entkoppelt von dem
Leckageraum 8. Dies hat zur Folge, dass sich nach einem
Schließen
des Schaltventils 10 der Druck in dem Steuerraum 30 im
wesentlichen dem Druck in der Hochdruckbohrung 32 angleicht.
Die Hochdruckbohrung 32 ist beim Einsatz des Einspritzventils
in einer Brennkraftmaschine mit einem Kraftstoffhochdruck speicher
hydraulisch gekoppelt und wird so mit Kraftstoff unter einem Druck von
beispielsweise bis zu 2000 bar versorgt.
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Über den
Steuerraum 30 wird aufgrund des Fluiddrucks in dem Steuerraum 30 auf
eine Stirnfläche
der Düsennadel 24 ein
Druck in Schließrichtung der
Düsennadel 24 ausgeübt, also
in Richtung hin zu der Schließposition.
Die Düsennadel 24 weist
ferner axial beabstandet zu ihrer Stirnfläche einen Absatz auf, der mit
Fluid, das durch die Hochdruckbohrung 32 strömt, derart
beaufschlagt wird, dass eine öffnend
wirkende Kraft auf die Düsennadel 24 auch
in ihrer Schließposition
wirkt.
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In
ihrer Schließposition
unterbindet die Düsennadel 24 einen
Fluidfluss durch die mindestens eine Einspritzdüse 28. Die Einspritzdüse 28 kann
beispielsweise in Form eines Einspritzlochs ausgebildet sein. Es
können
auch mehrere Einspritzdüsen 28 vorhanden
sein. Bewegt sich die Düsennadel 24 ausgehend
von ihrer Schließposition
hinein in den Steuerraum 30, so gibt sie den Kraftstofffluss
durch die Einspritzdüse 28 frei,
insbesondere in ihrer Offenposition, in der sie in Anlage mit dem
Bereich der Wandung des Steuerraums 30 ist, der durch die
Ventilplatte 12 gebildet wird.
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Ob
die Düsennadel 24 sich
in ihrer Offenposition oder in ihrer Schließposition befindet, hängt davon
ab, ob die Kraft, die an dem Absatz der Düsennadel 24 durch
den dort herrschenden Druck des Fluids hervorgerufen wird, größer oder
kleiner ist als die Kraft, die durch die Düsenfeder 26 und den
auf die Stirnfläche
der Düsennadel 24 einwirkenden
Druck hervorgerufen wird.
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Befindet
sich das Schaltventil 10 außerhalb seiner Schließstellung,
insbesondere in seiner Offenstellung, so strömt Fluid von dem Steuerraum 30 durch
das Schaltventil 10 hinein in den Leckageraum 8.
Bei geeigneter Dimensionierung der Zulaufdrossel 31 sinkt
dann der Druck in dem Steuerraum 30, was schließlich zu
einer Bewegung der Düsennadel 24 in ihre
Offenposition führt.
Der Druck des Fluids in dem Leckageraum 8 ist deutlich
geringer als der Druck des Fluids in der Hochdruckbohrung.
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Wird
das Schaltventil von seiner Offenstellung zurück in seine Schließstellung
gesteuert, während
sich die Düsennadel 24 in
ihrer Offenposition befindet, so ist der Steuerraum 30 dann
hydraulisch entkoppelt von dem Leckageraum 8 und der Druck kann
sehr schnell in dem Steuerraum 30 auf den Druck in der
Hochdruckbohrung 32 ansteigen durch das über die
Zulaufdrossel 31 zufließende Fluid. Dies führt zu einer
Veränderung
der hydraulischen Kräfte, die
auf die Düsennadel 24 einwirken
und zwar derart, dass sie sich zurückbewegt in ihre Schließposition. Wenn
der Druck in dem Steuerraum wieder dem Druck in der Hockdruckbohrung 32 entspricht
heben sich die auf die Düsennadel 24 wirkenden
hydraulischen Kräfte
im wesentlichen auf und die Nadelschließzeitgeschwindigkeit wird im
wesentlichen beeinflusst durch die von der Düsenfeder 26 hervorgerufenen
Kraft. Dies hat zur Folge, dass die Nadelschließgeschwindigkeit der Düsennadel 24 im
wesentlichen unabhängig
ist von dem aktuell herrschenden Kraftstoffdruck FUP in der Hochdruckbohrung 32.
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Eine
Steuervorrichtung 40 ist dem Einspritzventil zugeordnet.
Die Steuervorrichtung 40 ist ausgebildet zum Erzeugen eines
Stellsignals für
den Stellantrieb des Einspritzventils, der im vorliegenden Ausführungsbeispiel
bevorzugt der Piezo-Aktuator 4 ist.
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Das
Stellsignal ist bevorzugt ein Stromsignal, das bevorzugt pulshöhenmoduliert
ist. Ausgehend von einem Start eines Ladevorgangs wird bevorzugt
eine vorgegebene Anzahl an Pulsen, so zum Beispiel zwanzig, mit
einer vorgegebenen zeitlichen Dauer und Periode erzeugt bis der
Ladevorgang abgeschlossen ist. Über
die Höhe
der jeweiligen Pulse wird die während
des Ladevorgangs dem Piezo-Aktuator 4 zuzuführende elektrische
Energie eingestellt. Die dem Piezo-Aktuator 4 während eines
Ladevorgangs zuzuführende
Energie wird abhängig
von Betriebsparametern ermittelt. Die dem Piezo-Aktuator 4 zugeführte Energie
beeinflusst dessen axialen Hub und somit auch einen Durchfluss durch
das Schaltventil 10. Ein Entladevorgang wird durch entsprechendes
Erzeugen von Entladeimpulsen durchgeführt, wobei elektrische Energie
dem Piezo-Aktuator 4 entnommen wird und somit dessen axialer
Hub verringert wird. Und zwar so, dass das Schaltventil 10 sich
wieder in seine Schließstellung
bewegt. Das Stellsignal kann jedoch auch ein anderes als das Stromsignal,
wie beispielsweise ein Spannungssignal oder ein Energiesignal sein.
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Die
Steuervorrichtung 40 ist ausgebildet zum Erfassen eines
Signals, das für
die aktuelle Position der Düsennadel 24 charakteristisch
ist. Das Signal kann beispielsweise ein Messsignal MS eines Dehnungsmesselements 56 sein,
das in dem Schaltventil 10 angeordnet ist. Anhand von charakteristischen Messsignalpunkten
kann so auf die Position der Düsennadel,
insbesondere auf das Erreichen beziehungsweise Verlassen und das
Erreichen beziehungsweise das Verlassen der Schließposition
und der Offenposition geschlossen werden.
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Eine
Ansteuerzeitdauer T_CTRL beginnt mit einem Beginn des Steuerns der
Düsennadel 24 aus ihrer
Schließposition
heraus, das heißt,
mit dem Beginn des Ladevorgangs, und endet mit dem Beginn eines
darauf folgenden Steuerns der Düsennadel 24 zu rück in ihre
Schließposition,
das heißt
mit dem Beginn des Entladevorgangs.
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Das
Schaltventil 10 ist Teil einer Schaltventilvorrichtung,
die neben dem Schaltventil auch den Stellantrieb und somit den Piezo-Aktuator 4 und
den Übertrager 6 umfasst.
Das Schaltventil hat einen Ventilkörper, der in der Ausgestaltung
des Schaltventils gemäß der 4 beispielhaft
als die Ventilplatte 12 ausgebildet ist. In der Ventilplatte 12 ist
eine Ausnehmung ausgebildet, in der ein Schließkörper 46 axial beweglich
angeordnet ist. In seiner Schließstellung ist der Schließkörper 46 dichtend
in Anlage mit einem Sitzbereich 48 der Ventilplatte 12 und
entkoppelt so den Steuerraum 30 hydraulisch von dem Leckageraum 8.
Außerhalb
seiner Schließstellung ST_CL
ist der Steuerraum 30 hydraulisch gekoppelt mit dem Leckageraum 8.
Der Schließkörper 46 hat eine
Stirnfläche 50 des
Schließkörpers 46,
die dem Übertrager 6 zugewandt
ist. Je nach dem axialen Hub des Übertragers 6 und somit
des Piezo-Aktuators 4 ist die Stirnfläche 50 des Schließkörpers 46 mechanisch
gekoppelt mit dem Piezo-Aktuator 4 und dem Übertrager 6 oder
nicht. Derjenige Hub-Bereich des Piezo-Aktuators 4, in dem der Schließkörper 46 nicht
mit seiner Stirnfläche 50 mit
dem Übertrager 6 gekoppelt
ist wird als Leerhub des Stellantriebs bezeichnet.
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Der
Schließkörper 46 weist
ferner eine Nut 52 auf, die sich zumindest in Teilbereichen
eines zylinderförmigen
Bereichs erstreckt, der in den Leckageraum 8 hineinragt.
Die Nut 52 dient zur Aufnahme einer Schaltventilfeder.
In dem montierten Zustand der Schaltventilvorrichtung ist die Schaltventilfeder 54 in
die Nut 52 eingebracht und ist so zumindest im Hinblick
auf die axiale Richtung des Schließkörpers 46 formschlüssig mit
diesem verbunden. Die Schaltventilfeder 54 ist bevorzugt
als Federblech und zwar als W-förmiges
Federblech ausgebil det. Anhand der 3 ist die
Schaltventilfeder 54 vergrößert dargestellt. Die Schaltventilfeder
weist bevorzugt eine entsprechende Ausnehmung auf, die so ausgebildet
ist, dass sie in einer Ebene, die sich senkrecht zu der Achse des
Schließkörpers 46 erstreckt
in die Nut 52 eingeführt
werden kann. Auf diese Weise ist eine besonders einfache Montage
der Schaltventilfeder 54 an dem Schließkörper 46 möglich. Im
Falle der W-förmigen
Ausbildung der Schaltventilfeder 54 können die Laschen der Schaltventilfeder 54 bei
der Montage in vorgegebener Weise zusammen gedrückt werden. Dadurch reduziert
sich die Höhe
der W-förmigen Auswölbung und
ermöglicht
einfaches Einschieben in die Nut 52.
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Die
Schaltventilfeder ist so ausgebildet und zwar in Bezug auf die Ausbildung
der Nut 52, dass sie im montierten Zustand ohne das Einwirken
des Stellantriebs auf den Schließkörper 46 so vorgespannt
ist, dass sie eine Kraft auf den Schließkörper 46 ausübt, die
ohne das Einwirken weiterer Kräfte den
Schließkörper 46 in
seiner Schließstellung ST_CL
festlegt. Die Schaltventilfeder 54 ist bevorzugt aus gehärtetem und
vergütetem
Federstahl ausgebildet.
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Das
Dehnungsmesselement 56 ist so mit der Schaltventilfeder 54 gekoppelt,
dass seine Dehnung abhängt
von der durch die Schaltventilfeder 54 auf den Schließkörper 46 ausgeübten Kraft.
Bevorzugt, aber nicht notwendigerweise, ist das Dehnungsmesselement 56 (siehe 3)
an der Schaltventilfeder 54 angeordnet. Eine besonders
hohe Messempfindlichkeit des Dehnungsmesselements 56 ist
gegeben, wenn es in einem Bereich maximaler Biegung der Schaltventilfeder 54 angeordnet
ist. Dieser Bereich der maximalen Biegung kann beispielsweise durch Versuche
ermittelt werden. Bevorzugt ist das Dehnungsmesselement 56 auf
die Schaltventilfeder 54 aufgesputtert oder auch aufgedampft.
Auf diese Weise kann das Dehnungsmess element 56 mit einem geringen
Flächenbedarf
ausgebildet sein, was bei einer gegebenenfalls sehr kompakten Bauform
der Schaltventilvorrichtung von Vorteil ist.
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Das
Dehnungsmesselement 56 kann als auf beliebige Art ausgebildet
sein, die dem Fachmann bekannt ist. Es kann so zum Beispiel als
Metalldehnungsmessstreifen mit Drahtmessstreifen oder Folienmessstreifen
ausgebildet sein. Es kann jedoch auch als sogenanntes Dünnfilm-DMS
ausgebildet sein. In diesem Fall wird auf dem metallischen Federkörper bevorzugt
im Vakuum zunächst
eine anorganische Isolierschicht, dann eine dehnungsempfindliche
Widerstandsschicht und schließlich
eine niederohmige Leiterschicht zur Kontaktierung und zur Darstellung
temperaturabhängiger
Kompensationswiderstände
aufgebracht. Nach der vollständigen
Beschichtung kann dann eine Konturierung diskreter Widerstände durch
Photoätzen
erfolgen.
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Ferner
kann das Dehnungsmesselement 56 beispielsweise auch basierend
auf dem piezoresistiven Effekt ausgebildet sein. Darüber hinaus
ist bevorzugt das Dehnungsmesselement 56 mit einer EMV-Abschirmung
versehen, die Störeinflüsse, hervorgerufen
beispielsweise durch elektrische Felder, auf das Messsignal des
Dehnungsmesselements 56 stark verringert. Das Messsignal
MS des Dehnungsmesselements 56 ist charakteristisch für den Leerhub
des Stellantriebs, für
die Stellung ST des Schließkörpers 46 und
auch für
den Fluiddruck in dem Steuerraum 30.
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Es
hat sich überraschend
gezeigt, dass auch in der Schließstellung ST_CL das Messsignal
MS des Dehnungsmesselements 56 repräsentativ ist für den Fluiddruck
in dem Steuerraum 30. Dies ist auf die in dem Steuerraum
herrschenden Fluiddrücke
und im Betrieb auftretenden hohen Druckunterschiede zurückzuführen, durch
die der Schließkörper 46 elastisch
in die Ven tilplatte hineingedrückt
wird, um zwar um mehrere μm.
Dies führt
zu geeignet auswertbaren Veränderungen
des Messsignals MS des Dehnungsmesselements 56.
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Anhand
der 5A bis 5C sind
zeitliche Verläufe
der Stellung ST des Schaltventils 10, der Position POS
der Düsennadel 24 und
des Messsignals MS des Dehnungsmesselements 56 aufgetragen über die
Zeit t.
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Zu
einem Zeitpunkt t_0 beginnt ein Ladevorgang des Piezo-Aktuators 4.
Der Piezo-Aktuator 4 dehnt sich dann durch die zugeführte Ladung
aus und erreicht spätestens
zu einem Zeitpunkt t_1 eine Ausdehnung, in der der Leerhub überwunden
ist und somit die Stirnfläche 50 des
Schließkörpers 46 mit dem Übertrager 6 mechanisch
gekoppelt ist. Das weitere Zuführen
von elektrischer Energie zu dem Piezo-Aktuator 4 während des
Ladevorgangs führt
von dem Zeitpunkt t_1 bis zu einem Zeitpunkt t_2 zu einem Herausbewegen
des Schließkörpers 46 aus
seiner Schließstellung
ST_CL hin zu seiner Offenstellung ST_OP. Zu einem Zeitpunkt t_5
wird dann der Entladevorgang gesteuert, was dazu führt, dass
sich der Schließkörper 46 von
seiner Offenstellung ST_OP hin zu seiner Schließstellung ST_CL zurück bewegt,
die er zu einem Zeitpunkt t_6 erreicht.
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Anhand
der 5B ist ersichtlich, wie sich die Position POS
der Düsennadel 24 abhängig von der
Stellung des Schließkörpers 46 verändert. So
ist zu einem Zeitpunkt t_3 der Druck in dem Steuerraum 30 so
stark gesunken, dass die Düsennadel 24 beginnt,
sich aus ihrer Schließposition
CL heraus zu bewegen und dass sie zu einem Zeitpunkt t_4 ihre Offenposition
erreicht. Entsprechend beginnt sich die Düsennadel 24 zu einem
Zeitpunkt t_7 aus ihrer Offenposition OP zurück in ihre Schließposition
CL zu bewegen, die sie zu einem Zeitpunkt t_8 erreicht.
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In
der 5C ist das korrespondierende Messsignal MS des
Dehnungsmesselements 56 entsprechend über die Zeit t aufgetragen.
Bis zu einem Zeitpunkt t_1 hat das Messsignal MS einen neutralen Wert,
ab dem Zeitpunkt t_1 verändert
sich das Messsignal. Somit kann durch geeignetes Erkennen des Beginnens
des Veränderns
des Messsignals im Zeitpunkt t_1 ein Rückschluss auf den aktuellen
Leerhub des Stellantriebs gezogen werden. Dabei kann insbesondere
die Erkenntnis genutzt werden, dass innerhalb des Leerhubes anhand
der dem Piezo-Aktuator 4 zugeführten elektrischen
Energie sehr präzise dessen
Hub abgeschätzt
werden kann. Der Leerhub kann jedoch auch anhand des Zeitpunktes
t_8 ermittelt werden.
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Anhand
des Verlaufs des Messsignals MS ist es ersichtlich, dass das Messsignal
MS jeweils an den Zeitpunkten oder zumindest korrelierend zu den Zeitpunkten
t_2 bis t_8 charakteristische Verläufe aufweist, wie z.B. Knickpunkte,
Wendepunkte, Minima oder Maxima. Dies ermöglicht somit durch geeignete
Auswertung des Messsignals in der Steuervorrichtung 40 den
jeweiligen Zeitpunkt zu ermitteln, an dem der Schließkörper seine
Schließstellung
ST_CL verlässt
oder erreicht, an dem er seine Schließstellung ST_OP verlässt oder
erreicht und/oder die Düsennadel
ihre Schließposition
CL verlässt
oder erreicht und/oder ihre Offenposition OP verlässt oder erreicht.
Auf Grund dieser Informationen kann somit ein sehr präzises Steuern,
gegebenenfalls im Sinne einer Regelung, des Schaltventils 10 und/oder
der Düsennadel 24 erfolgen.
Ferner kann auch abhängig von
dem Messsignal MS der Fluiddruck in dem Steuerraum 30 ermittelt
werden.
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Die
Schaltventilfeder 54 kann selbstverständlich auch auf eine andere
Art ausgebildet sein, so z.B. als Schraubenfeder.
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Gegebenenfalls
kann sie auch anders als über
die Nut mit dem Schließkörper 46 auf
geeignete Art und Weise gekoppelt sein.