-
Die
Erfindung betrifft eine Treiber- und Auswerteeinrichtung für ein Einspritzventil,
insbesondere eines Einspritzventils zum Zumessen von Kraftstoff
in eine Brennkraftmaschine. Sie betrifft ferner ein Verfahren und
eine Vorrichtung zum Steuern eines Einspritzventils. Die Erfindung
betrifft ferner ein Computerprogramm.
-
Immer
strengere gesetzliche Vorschriften bezüglich der zulässigen Schadstoff-Emissionen
von Brennkraftmaschinen, die in Kraftfahrzeugen angeordnet sind,
machen es erforderlich diverse Maßnahmen vorzunehmen, durch
die die Schadstoff-Emissionen
gesenkt werden. Ein Ansatzpunkt hierbei ist, die während des
Verbrennungsprozesses des Luft/Kraftstoff-Gemisches erzeugten Schadstoff-Emissionen
zu senken. Insbesondere die Bildung von Ruß ist stark abhängig von
der Aufbereitung des Luft/Kraftstoff-Gemisches in dem jeweiligen Zylinder
der Brennkraftmaschine. Um eine sehr gute Gemischaufbereitung zu
erreichen, wird Kraftstoff zunehmend unter sehr hohem Druck zugemessen.
Im Falle von Diesel-Brennkraftmaschinen betragen die Kraftstoffdrücke bis
zu 2000 bar. Für
derartige Anwendungen setzen sich zunehmend Einspritzventile durch
mit einem Piezo-Aktuator als Stellantrieb. Piezo-Aktuatoren zeichnen sich aus durch sehr
kurze Ansprechzeiten. Derartige Einspritzventile sind so gegebenenfalls
geeignet mehrfach innerhalb eines Arbeitszyklusses eines Zylinders
der Brennkraftmaschine Kraftstoff zuzumessen.
-
Eine
besonders gute Gemischaufbereitung lässt sich erreichen, wenn vor
einer Haupteinspritzung eine oder mehrere Voreinspritzungen erfolgen, die
auch als Piloteinspritzung bezeichnet werden, wobei für die einzelne
Voreinspritzung gegebenenfalls eine sehr geringe Kraftstoffmasse
zugemessen werden soll. Ein präzises
Ansteuern des Einspritzventils ist insbesondere für diese
Fälle sehr
wichtig.
-
Aus
der
DE 199 30 309
C2 ist ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Steuern eines
Einspritzventils bekannt mit einem Piezo-Aktuator und mit einer
Steuerkammer, deren Druck auf eine Düsennadel zum Öffnen und
Schließen
von Einspritzlöchern wirkt.
Ferner steht ein Steuerventil in Verbindung mit der Steuerkammer,
das von dem Piezo-Aktuator betätigt
wird. Nach einer Aufladung des Piezo-Aktuators wird die an ihm abfallende
Spannung erfasst. Eine Nadelöffnungszeit
wird ermittelt abhängig
von den Zeitpunkten, an denen der Spannungsabfall einen vorgegebenen
ersten Wert beziehungsweise einen vorgegebenen zweiten Wert einnimmt.
-
Aus
der
DE 100 24 662
A1 ist ein Verfahren zum Steuern eines Einspritzventils
und eine Steuerschaltung für
ein Einspritzventil bekannt. Das Einspritzventil hat einen Aktor,
der mit einem Stellglied in Wirkverbindung steht, mit dem der Druck
in einem Steuerraum beeinflussbar ist. Eine Düsennadel ist vorgesehen, die
in Wirkverbindung mit dem Druck in dem Steuerraum steht. Die Düsennadel
ist abhängig von
dem Druck in dem Steuerraum in verschiedene Positionen bewegbar,
in denen unterschiedliche Einspritzzustände des Einspritzventils einstellbar
sind. Der Aktor ist als piezoelektrischer Aktor ausgebildet. Die
an dem piezoelektrischen Aktor abfallende Spannung wird als Detektionssignal
erfasst, wenn eine Änderung
der Spannung auftritt. Der piezoelektrische Aktor dient da durch
zeitweise als Sensor. Das Detektionssignal dient dann als Information
für das
Festlegen eines Einspritzzeitpunktes.
-
Aus
der WO 01/63121 A1 ist ein Verfahren zum Erkennen von Einspritzereignissen
eines Einspritzventils mit einem piezoelektrischen Aktuator bekannt.
Das Einspritzventil umfasst einen Injektorkörper mit einer Steuerkammer,
der ein Steuerventil zugeordnet ist, das den Kraftstoffdruck in
der Steuerkammer steuert. Der piezoelektrische Aktuator wirkt auf
das Steuerventil ein. Der piezoelektrische Aktuator wird mit einer
Spannung beaufschlagt derart, dass der daraus resultierende Hub
des piezoelektrischen Aktuators das Steuerventil betätigt. Ein
axiales Wegbewegen einer Düsennadel
von einem Ventilsitz wird abhängig
von einem Anstieg des Spannungsabfalls an dem piezoelektrischen
Aktuator erkannt. Ein Beenden der Bewegung der Düsennadel wird anhand eines
abrupten Abfalls der Spannung an dem piezoelektrischen Aktuator
erkannt.
-
Aus
der
DE 102 56 456
A1 ist eine Treiberschaltung zur elektrischen Ansteuerung
piezoelektrischer Aktoren von Einspritzventilen einer Brennkraftmaschine
bekannt. Ein Aktor ist in Reihe mit einem Auswahlschalter und einem
Widerstand geschaltet, wobei der Auswahlschalter aus einer Parallelschaltung
aus einem Schaltelement und einer Diode besteht. Der Auswahlschalter
ermöglicht
es, einen der Aktoren für
einen Lade- beziehungsweise Entladevorgang auszuwählen, in
dem der jeweilige Schalter durchschaltet, während die entsprechenden Schalter für die anderen
Aktoren trennen. Die Stromversorgung der Treiberschaltung erfolgt
durch einen Spannungswandler, der ausgangsseitig durch einen Kondensator
gepuffert ist. Zwischen dem Aktor und dem Spannungswandler ist ein
Transformator angeordnet. Eine Sekundärwicklung des Transformators
ist mit dem Aktor verbunden. Die Sekundärwicklung des Transforma tors
ist in Reihe mit zwei parallelen Schaltungszweigen geschaltet, wobei
der eine Schaltungszweig aus einer Reihenschaltung mit einer Diode
und einem Widerstand besteht, der den Strom während eines Ladevorgangs führt, während der
andere Schaltungszweig durch eine Reihenschaltung aus einem Entladeschalter
und einem Widerstand gebildet ist und den Strom während des
Entladens des Aktors führt.
Ferner ist elektrisch parallel zu der Sekundärwicklung des Transformators
ein Kondensator geschaltet.
-
Die
Aufgabe der Erfindung ist es, eine Treiber- und Auswerteeinrichtung
für ein
Einspritzventil zu schaffen, die ein präzises Steuern des Einspritzventils
ermöglicht.
Ferner ist es die Aufgabe der Erfindung, ein Verfahren und eine
Vorrichtung zum Steuern eines Einspritzventils zu schaffen, das
bzw. die ein präzises
Steuern des Einspritzventils ermöglicht.
Es ist ferner die Aufgabe der Erfindung, ein Computerprogramm zu
schaffen, bei dessen Ausführung
ein präzises
Steuern des Einspritzventils ermöglicht
ist.
-
Die
Aufgabe wird gelöst
durch die Merkmale der unabhängigen
Patentansprüche.
Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen gekennzeichnet.
-
Die
Erfindung zeichnet sich aus durch eine Treiber- und Auswerteeinrichtung
für ein
Einspritzventil mit einem Piezo-Stellantrieb,
mit einem Steuerraum, dessen Druck abhängig von dem Piezo-Stellantrieb
beeinflussbar ist, und mit einer Düsennadel, deren Position abhängig von
dem Druck in dem Steuerraum einstellbar ist, und die in einer Schließposition in
Anlage ist mit einer Sitzfläche
eines Düsenkörpers und
in der Schließposition
einen Fluidfluss durch ein Einspritzloch unterbindet. Die Treiber-
und Auswerteeinrichtung umfasst eine Treiberschaltungsanordnung
für den
Piezo-Stellantrieb mit einem Ausgangsfilter, das eine kapazitive
Kopplung zu einem Bezugspotential umfasst, mit einem Schaltelement,
das eine Diode hat, die leitend ist, wenn eine Potentialdifferenz
zwischen dem Eingang und dem Ausgang des Schaltelements positiv
ist. Das Schaltelement hat parallel dazu einen Schalter, der ausgebildet
ist zum Herstellen und Aufheben einer elektrisch leitenden Verbindung
zwischen dem Eingang und dem Ausgang, die unabhängig ist von der Potentialdifferenz zwischen
dem Eingang und dem Ausgang. Das Schaltelement ist mit seinem Eingang
elektrisch gekoppelt mit einem Ausgang des Ausgangsfilters und es
ist elektrisch koppelbar mit dem Piezo-Stellantrieb an seiner elektrisch dem
Bezugspotential abgewandten Elektrode. Ferner umfasst die Treiber-
und Auswerteeinrichtung eine Strommesseinheit zum Erfassen eines
Stroms von einer elektrisch dem Bezugspotential zugewandten Elektrode
hin zu einem Bezugspotential-Anschluss.
-
Der
Erfindung liegt die überraschende
Erkenntnis zugrunde, dass die Treiber- und Auswerteeinrichtung durch
das Vorsehen des Schaltelements geeignet ist zum einfachen präzisen Erkennen
eines Beginnes und eines Endes einer Bewegung der Düsennadel
anhand des erfassten Stroms.
-
Die
Erfindung zeichnet sich ferner aus durch ein Verfahren, eine entsprechende
Vorrichtung und ein entsprechendes Computerprogramm zum Steuern
eines Einspritzventils mit der Treiber- und Auswerteeinrichtung.
Ein Ladevorgang des Piezo-Stellantrieb
wird durchgeführt.
Spätestens
zum Abschluss des Ladevorgangs wird der Schalter so angesteuert,
dass die von der Potentialdiffernz unabhängige elektrisch leitende Verbindung
zwischen dem Eingang und dem Ausgang des Schaltelements aufgehoben
wird. Ein Verlauf des Stroms wird durch die Strommesseinheit erfasst
nach Abschluss des Ladevorgangs und vor Beginn eines Entladevorgangs.
Unter dem Ladevorgang wird das Zuführen von elektrischer Energie
zu dem Piezo-Stellantrieb verstanden. Unter dem Entladevorgang wird
das Abführen
von elektrischer Energie von dem Piezo-Stellantrieb verstanden.
-
Der
Verlauf des erfassten Stroms wird daraufhin untersucht, zu welchen
Zeitpunkt jeweils ausgehend von einem Zeitpunkt, an dem annähernd kein Strom
fließt,
hin in negativer Zeitrichtung, der Strom einen vorgegebenen Schwellenwert überschreitet und
dieser Zeitpunkt dann einem ersten Zeitpunkt zugeordnet wird. Abhängig von
dem ersten Zeitpunkt wird ein Stellsignal zum Ansteuern des Piezo-Aktuators
ermittelt. Die Erfindung nutzt so die überraschende Erkenntnis, dass
der erste Zeitpunkt repräsentativ ist
für einen
Beginn des Bewegens der Düsennadel aus
ihrer Schließposition
heraus. Der erste Zeitpunkt ist somit auch repräsentativ für einen Leerhub des Piezo-Stellantriebs
oder auch für
einen Einspritzbeginnzeitpunkt des Einspritzventils.
-
Gemäß eines
weiteren Aspekts zeichnet sich die Erfindung aus durch ein entsprechendes
Verfahren, eine entsprechende Vorrichtung und ein entsprechendes
Computerprogramm, bei dem bzw. der der Verlauf des erfassten Stroms
daraufhin unter sucht wird, zu welchem Zeitpunkt, jeweils ausgehend
von einem Zeitpunkt, an dem annähernd
kein Strom fließt,
hin in positiver Zeitrichtung, der Strom einen vorgegebenen Schwellenwert überschreitet
und dieser Zeitpunkt dann einem zweiten Zeitpunkt zugeordnet wird.
Abhängig
von dem zweiten Zeitpunkt wird ein Stellsignal zum Ansteuern des
Piezo-Stellantriebs ermittelt.
-
Diesem
Aspekt der Erfindung liegt die Erkenntnis zugrunde, dass der zweite
Zeitpunkt repräsentativ
ist für
ein Ende des Bewegens der Düsennadel
aus ihrer Schließposition
heraus und mithin repräsentativ
ist für
eine Offenposition, die sich an einem Anschlag für die Düsennadel in dem Steuerraum
befindet. Der zweite Zeitpunkt ist somit auch repräsentativ
für den
Leerhub des Piezo-Stellantrieb und den Einspritzbeginnzeitpunkt.
Bevorzugt ist in diesem Zusammenhang auch ein Druck in einem Hochdruckspeicher
zu berücksichtigen.
-
Es
können
auch der erste und der zweite Zeitpunkt ermittelt werden.
-
In
einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung wird der Schwellenwert
für den
Strom abhängig
von einem Kraftstoffdruck in einem Kraftstoffspeicher ermittelt,
der dem Einspritzventil zugeordnet ist. Auf diese Weise können sowohl
der erste als auch der zweite Zeitpunkt besonders präzise ermittelt
werden.
-
Gemäß einer
weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist eine Spannungsmesseinheit
zum Erfassen einer Potentialdifferenz zwischen den Elektroden des
Piezo-Aktuators vorgesehen. Ein für den Beginn oder das Ende
der Bewegung der Düsennadel
repräsentativer
Zeitpunkt wird abhängig von
einem zeitlichen Verlauf der durch die Spannungsmesseinheit erfassten
Potentialdifferenz ermittelt, wenn der Kraftstoffdruck höher ist
als ein vorgegebener weiterer Schwellenwert. Das Stellsignal für den Piezo-Stellantrieb
wird dann abhängig
von dem Zeitpunkt ermittelt, der abhängig von dem zeitlichen Verlauf
der Potentialdifferenz ermittelt wird. Ansonsten wird das Stellsignal
abhängig
von dem ersten oder zweiten Zeitpunkt ermittelt.
-
Dies
hat den Vorteil, dass über
den gesamten Betriebsbereich des Kraftstoffdrucks ein sehr genaues
Steuern des Einspritzventils möglich
ist. Es wird so ferner die Erkenntnis genutzt, dass unterhalb des
geeignet gewählten
weiteren Schwellenwertes der abhängig
von der erfassten Potentialdifferenz ermittelte Zeitpunkt wenig
repräsentativ
wäre für den tatsächlichen
Beginn oder das tatsächliche
Ende der Bewegung der Düsennadel.
-
Ausführungsbeispiele
der Erfindung sind im Folgenden anhand der schematischen Zeichnungen erläutert. Es
zeigen:
-
1 ein
Einspritzventil mit einer Steuervorrichtung,
-
2 eine
detaillierte Darstellung der Steuervorrichtung gemäß 1,
-
3 ein
Ablaufdiagramm eines Programms, das in der Steuervorrichtung abgearbeitet wird,
-
4 ein
erster zeitlicher Verlauf eines Stroms und
-
5 ein
zweiter zeitlicher Verlauf des Stroms.
-
Elemente
gleicher Konstruktion oder Funktion sind figurenübergreifend mit den gleichen
Bezugszeichen gekennzeichnet.
-
Ein
Einspritzventil (1) hat ein Injektorgehäuse 1 mit
einer Ausnehmung, in die ein Piezo-Aktuator 4, also ein
Piezo-Stellantrieb, eingesetzt ist, der mit einem Übertrager 6 gekoppelt
ist. Der Übertrager 6 ist
in einem Leckageraum 8 angeordnet. Ein Schaltventil 10,
das bevorzugt als Servoventil ausgebildet ist, ist so angeordnet,
dass es abhängig
von seiner Schaltstellung ein Leckagefluid, das in dieser Ausführungsform
bevorzugt der Kraftstoff ist, absteuert. Das Schaltventil ist über den Übertrager 6 mit dem
Piezo-Aktuator 4 gekoppelt und wird von ihm angetrieben,
das heißt
die Schaltstellung des Schaltventils 10 wird mittels des
Piezo-Aktuators 4 eingestellt.
Gegebenenfalls kann der Piezo-Aktuator 4 auch
ohne Zwischenschaltung des Übertragers 6 auf das
Schaltventils 10 einwirken. Das Schaltventil 10 ist
in einer Ventilplatte 12 angeordnet. Es umfasst ein Ventilglied,
dessen Position mittels des Piezo-Aktuators 4 einstellbar
ist und das in einer Schaltstellung in Anlage ist mit der Ventilplatte
und so das Absteuern von Kraftstoff in den Leckageraum verhindert.
In einer weiteren Schaltstellung ist es beabstandet zu einer Wandung
der Ventilplatte 12 und ermöglicht so das Absteuern des
Kraftstoffs in den Leckageraum 8. Der Piezo-Aktuator umfasst
einen Stapel 60 von Piezoelementen. Der Stapel 60 der
Piezoelemente umfasst zum Beispiel etwa 200 Piezoelemente, die aufeinander
geschichtet sind. Der Stapel 60 der Piezoelemente ist bevorzugt
von einer Rohrfeder umgeben, die den Stapel 60 der Piezoelemente
zwischen den Übertrager 6 und
einem Abschlusselement einspannt.
-
Das
Einspritzventil umfasst ferner einen Nadelführungskörper 14 und einen
Düsenkörper 16.
Die Ventilplatte 12, der Nadel führungskörper 14 und der Düsenkörper 16 bilden
eine Düsenbaugruppe,
die mittels einer Düsenspannmutter 18 an
dem Injektorgehäuse 1 befestigt
ist.
-
Der
Nadelführungskörper 14 hat
eine Ausnehmung, die als Ausnehmung des Düsenkörpers 16 in dem Düsenkörper 16 fortgesetzt
ist und in der eine Düsennadel 24 angeordnet
ist. Die Düsennadel 24 ist in
dem Nadelführungskörper 14 geführt. Eine
Düsenfeder 26 spannt
die Düsennadel 24 in
eine Schließposition
vor, in der sie einen Kraftstofffluss durch ein Einspritzloch 28 unterbindet.
-
An
dem axialen Ende der Düsennadel 24, das
hingewandt ist zu der Ventilplatte 12, ist ein Steuerraum 30 ausgebildet,
der über
eine Zulaufdrossel 31 mit einer Hochdruckbohrung 32 hydraulisch
gekoppelt ist. Befindet sich das Schaltventil 10 in seiner Schließposition,
so ist der Steuerraum 30 hydraulisch entkoppelt von dem
Leckageraum 8. Dies hat zur Folge, dass sich nach einem
Schließen
des Schaltventils 10 der Druck in dem Steuerraum 30 im
wesentlichen dem Druck in der Hochdruckbohrung 32 angleicht.
Die Hochdruckbohrung 32 ist beim Einsatz des Einspritzventils
in einer Brennkraftmaschine mit einem Kraftstoffhochdruckspeicher
hydraulisch gekoppelt und wird so mit Kraftstoff unter einem Druck von
beispielsweise bis zu 2000 bar versorgt.
-
Über den
Steuerraum 30 wird aufgrund des Fluiddrucks in dem Steuerraum 30 auf
eine Stirnfläche
der Düsennadel 24 eine
Kraft in Schließrichtung der
Düsennadel 24 ausgeübt. Die
Düsennadel 24 weist
ferner axial beabstandet zu ihrer Stirnfläche einen Absatz auf, der mit
Fluid, das durch die Hochdruckbohrung 32 strömt, derart
beaufschlagt wird, dass eine öffnend
wirkende Kraft auf die Düsennadel 24 wirkt,
also entge gen der Schließrichtung.
In ihrer Schließposition
unterbindet die Düsennadel 24 einen Kraftstofffluss
durch die Einspritzdüse 28.
Bewegt sich die Düsennadel 24 ausgehend
von ihrer Schließposition
hinein in den Steuerraum 30, so gibt sie den Kraftstofffluss
durch die Einspritzdüse 28 frei,
insbesondere in ihrer Offenposition, in der sie in Anlage mit dem
Bereich der Wandung des Steuerraums 30 ist, der durch die
Ventilplatte 12 gebildet wird.
-
Ob
die Düsennadel 24 sich
in ihrer Offensposition oder in ihrer Schließposition befindet hängt davon
ab, ob die Kraft, die an dem Absatz der Düsennadel 24 durch
den dort herrschenden Druck des Fluids hervorgerufen wird, größer oder
kleiner ist als die Kraft, die durch die Düsenfeder 26 und den
auf die Stirnfläche
der Düsennadel 24 einwirkenden
Druck hervorgerufen wird.
-
Befindet
sich das Schaltventil 10 in seiner Offenposition, so strömt Fluid
von dem Steuerraum 30 durch das Schaltventil 10 hinein
in den Leckageraum 8. Bei geeigneter Dimensionierung der
Zulaufdrossel sinkt dann der Druck in dem Steuerraum 30,
was schließlich
zu einer Bewegung der Düsennadel
in ihre Offenposition führt.
Der Druck des Fluids in dem Leckageraum 8 ist deutlich
geringer als der Druck des Fluids in der Hochdruckbohrung.
-
Eine
Steuervorrichtung 40 ist dem Einspritzventil zugeordnet.
Die Steuervorrichtung 40 ist ausgebildet zum Erzeugen eines
Stellsignals für
den Piezo-Stellantrieb des Einspritzventils, der der Piezo-Aktuator 4 ist.
Die Steuereinrichtung umfasst einen Computer, der geeignet ist,
Computerprogramme abzuarbeiten und so das Einspritzventil zu steuern.
Die Computerprogramme sind bevorzugt in einem Speicher des Computers
ge speichert, werden beim Betrieb geladen und dann abgearbeitet.
Sie können
jedoch auch dem Computer über
eine beliebige Datenschnittstelle zugeführt werden und ggf. dann in
seinem Speicher gespeichert werden.
-
Das
Stellsignal SG ist bevorzugt ein Stromsignal, das bevorzugt pulshöhenmoduliert
ist. Ausgehend von einem Start eines Ladevorgangs LV wird bevorzugt
eine vorgegebene Anzahl Pulse, so zum Beispiel 20, mit einer vorgegebenen
zeitlichen Dauer und Periode erzeugt, bis der Ladevorgang abgeschlossen
ist. Über
die Höhe
des jeweiligen Pulses wird die während
des Ladevorgangs dem Piezo-Aktuator 4 zuzuführende elektrische
Energie eingestellt. Die dem Piezo-Aktuator 4 während eines
Ladevorgangs LV zuzuführende
Energie wird abhängig
von Betriebsparametern ermittelt. Die dem Piezo-Aktuator 4 zugeführte Energie
beeinflusst dessen axialen Hub und somit auch den Verlauf des Drucks
in dem Steuerraum 30.
-
Die
Steuervorrichtung 40 ist ferner ausgebildet zum Durchführen eines
Entladevorgangs des Piezo-Aktuators 4. Bevorzugt wird dazu
eine vorgegebene Anzahl an Entladepulsen erzeugt, so z.B. 20, mit
einer vorgegebenen zeitlichen Dauer und Periode. Über die
Höhe der
jeweiligen Entladepulse wird die während des Entladevorgangs dem
Piezo-Aktuator 4 entnommene elektrische Energie eingestellt. Die
dem Aktuator entnommene Energie beeinflusst dessen axiale Hub-Verringerung.
-
Die
Steuervorrichtung umfasst eine Treiber- und Auswerteeinrichtung,
die im Folgenden anhand der 2 näher erläutert ist.
Eine Spannungsquelle 42, die bevorzugt eine Batterie ist,
ist eingangsseitig an einen Spannungsverstärker 44 geführt. GND
bezeichnet jeweils ein Bezugspotential.
-
Der
Spannungsverstärker 44 ist
ausgangsseitig elektrisch leitend mit einem ersten Knotenpunkt verbunden.
Ein Kondensator 46 ist zwischen dem Bezugspotential und
dem ersten Knotenpunkt 45 geschaltet. Ein Eingangsfilter 48 ist
vorgesehen, das einerseits mit dem ersten Knotenpunkt 45 elektrisch leitend
verbunden ist und andererseits an eine Primärwicklung 50 eines
Transformators geführt
ist. Die Primärwicklung 50 ist
an ihrem anderen Wicklungsende mittels eines ersten Schalters 52 mit
dem Bezugspotential GND elektrisch koppelbar.
-
Ferner
ist eine Sekundärwicklung 54 des Transformators
vorgesehen, die über
einen zweiten Schalter 56 mit dem Bezugspotential GND koppelbar ist.
An dem anderen Wicklungsende der Sekundärwicklung 54 ist sie
elektrisch leitend mit einem Ausgangsfilter 58 verbunden.
Das Ausgangsfilter 58 ist ausgangsseitig mit einem zweiten
Knotenpunkt 59 elektrisch leitend verbunden.
-
Ein
Schaltelement SE ist elektrisch leitend an seinem Eingang mit dem
zweiten Knotenpunkt 59 verbunden. Das Schaltelement ist
mit seinem Ausgang elektrisch leitend mit einem dritten Knotenpunkt 59' verbunden.
Das Schaltelement SE hat einen Schalter SW, der ausgebildet ist
zum Herstellen und Aufheben einer elektrisch leitenden Verbindung
zwischen seinem Eingang und seinem Ausgang, die unabhängig ist
von einer Potentialdifferenz zwischen dem Eingang und dem Ausgang.
Es hat parallel dazu eine Diode D, die leitend ist, wenn die Potentialdifferenz
zwischen dem Eingang und dem Ausgang einen von der Diode abhängigen positiven
Wert hat.
-
Der
Schalter SW ist bevorzugt ein Halbleiter-Schalter, wie zum Beispiel
ein Transistor. Bevorzugt ist das Schaltelement SE als ein Halbleiter-Leistungsschalter
mit einer Substratdi ode ausgebildet, die die Funktion der Diode
D übernimmt.
Das Schaltelement SE ist mit seinem Eingang elektrisch gekoppelt
mit dem zweiten Knotenpunkt 59 und somit mit dem Ausgang
des Ausgangsfilters 58. Der Stapel 60 piezoelektrischer
Elemente ist mit seiner elektrisch dem Bezugspotential GND abgewandten
Elektrode elektrisch leitend mit dem dritten Knotenpunkt 59' verbunden.
Er ist mit seiner elektrisch dem Bezugspotential GND zugewandte
Elektrode elektrisch leitend mit einem dritten Schalter 64 verbunden,
abhängig
von dessen Schaltstellung eine elektrisch leitende Verbindung zu
dem Bezugspotential GND über einen
Strommesswiderstand 68 hergestellt werden kann.
-
Ferner
ist ein weiterer Stapel 62 Piezoelemente vorgesehen, der
einem weiteren Piezo-Aktuator zugeordnet ist. Der weitere Stapel 62 Piezoelemente
ist über
einen vierten Schalter 66 ebenfalls mit dem Bezugspotential
GND koppelbar, wobei dann auch noch der Strommesswiderstand 68 zwischengeschaltet
ist.
-
Ferner
ist eine Spannungsmesseinheit 74 vorgesehen, welche eine
Potentialdifferenz zwischen den Elektroden des Stapels 62 der
Piezoelemente erfasst und diese erfasste Potentialdifferenz einer Steuereinheit 70 zuleitet.
-
Die
Steuereinheit 70 erfasst die Spannung, die an dem Strommesswiderstand 68 abfällt, der auch
als Shunt-Widerstand bezeichnet werden kann. Bevorzugt erfolgt dies
differentiell, d.h. durch Abgriff der Spannung vor und nach dem
Strommess-Widerstand.
Sie erfasst so den jeweiligen Strom von der Elektrode des Stapels 60 oder
des weiteren Stapels 62 der Piezoelemente, die elektrisch
dem Bezugspotential GND zugewandt ist.
-
Die
Steuereinheit 70 ist ferner ausgebildet zum Erzeugen von
Steuersignalen zum Schalten der ersten bis fünften Schalter und des Schaltelements SE.
Ein fünfter
Schalter 72 ist mit dem zweiten Knotenpunkt 59 gekoppelt
und ist andererseits hin zu dem Bezugspotential GND geführt. Abhängig von
der Schaltstellung des fünften
Schalters kann der zweite Knotenpunkt 59 mit dem Bezugspotential
GND kurzgeschlossen werden.
-
Für einen
Ladevorgang LV des Stapels 60 der Piezoelemente wird zunächst der
erste Schalter 52 geschlossen, und somit die Primärwicklung 50 an ihrem
einen Wicklungsende mit dem Bezugspotential GND verbunden. Dies
hat dann ein Fließen
eines elektrischen Stromes durch die Primärwicklung 50 hin zu
dem Bezugspotential zur Folge. Wenn der Strom durch die Primärwicklung 50 einen
vorgegebenen Schwellenwert erreicht hat oder wenn eine vorgegebene
Zeitdauer abgelaufen ist, wird der erste Schalter 52 in
seine Offenstellung gesteuert, also hochohmig geschaltet. Dies hat
dann auf der Sekundärseite
des Transformators einen Stromfluss von dem Bezugspotential GND
durch eine erste Diode 57 weiter durch die Sekundärwicklung 54,
weiter durch das Ausgangsfilter 58 und hin zu dem ersten
Stapel 60 der Piezoelemente zur Folge. In diesem Zustand ist
der dritte Schalter 64 in seiner Schließstellung und der vierte Schalter 66 in
seiner Offenstellung. Ferner ist die Diode D leitend. Auf diese
Weise ist somit ein Ladepuls erzeugt worden. Bevorzugt werden während eines
Ladevorgangs eine vorgebbare Anzahl an Ladepulsen erzeugt bevorzugt
mit dem gleichen zeitlichen Abstand aufeinander. Die zuzuführende elektrische
Energie wird bevorzugt durch Variieren der maximalen Stromhöhe während eines
Ladepulses variiert.
-
Während des
jeweiligen Ladepulses ist der fünfte
Schalter 72 in seiner Offenstellung. Die Eingangs- und
Ausgangsfilter 48, 58 sind bevorzugt als Tiefpass-
oder Bandpassfilter ausgebildet. Das Ausgangsfilter umfasst bevorzugt
zumindest eine kapazitive Kopplung zu dem Bezugspotential GND, bevorzugt
umfasst dazu das Ausgangsfilter einen Kondensator. Ferner umfasst
das Ausgangsfilter in seiner bevorzugten Ausführungsform auch eine Spule.
Gegebenenfalls kann auf die Spule dann verzichtet werden, wenn die
Zuleitung zu dem Stapel 60 der Piezoelemente bereits eine
gewünschte
Induktivität
aufweist.
-
Während eines
Entladevorgangs ELV werden mittels der Treiber- und Auswerteschaltungsanordnung eine
vorgebbare Anzahl von Entladepulsen gesteuert. Zum Erzeugen eines
Entladepulses ist bezogen auf den Stapel 60 der Piezoelemente
der dritte Schalter 64 in seiner Schließstellung und der zweite Schalter 56 ist
ebenfalls in seiner Schließstellung. Ferner
ist der Schalter SW so angesteuert, dass die elektrische Verbindung
zwischen dem Eingang und dem Ausgang des Schaltelements SE hergestellt
ist. Auf diese Weise wird die in dem Stapel 60 der Piezoelemente
befindliche Ladung abgebaut durch einen Stromfluss von dem Stapel 60 über den
dritten Knotenpunkt 59' durch
den Schalter SW hin zu dem zweiten Knotenpunkt 59, durch
das Ausgangsfilter 58, durch die Sekundärwicklung 54 und dann über den zweiten
Schalter 56 hin zu dem Bezugspotential GND. Wenn der Strom
durch die Sekundärwicklung 54 einen
vorgegebenen Entladeschwellenwert erreicht hat oder eine vorgegebene
Entladezeitdauer überschritten
worden ist, wird der zweite Schalter 56 wieder in seine
Offenstellung gesteuert.
-
Dies
hat dann einen entsprechend entgegengerichteten Strom durch die
Primärwicklung 50 zur
Folge und zwar von dem Bezugspotential über eine zweite Diode 53 durch
die Primärwicklung 50 des
Transformators hin zu dem ersten Knotenpunkt 45.
-
Während des
Entladevorgangs ist der fünfte Schalter 72 in
seiner Offenstellung.
-
Auf
diese Weise wird die in dem Stapel 60 gespeicherte elektrische
Energie in den Kondensator 46 umgeladen. Die Entladepulse
haben bevorzugt eine vorgegebene Zeitdauer und werden während des
Entladevorgangs eine vorgegebene Anzahl mal erzeugt. Die während des
Entladevorgangs aus dem Stapel 60 der Piezoelemente entnommene
elektrische Energie wird bevorzugt durch die Höhe der Entladepulse beeinflusst.
Die Entladepulse werden mit einem vorgegebenen zeitlichen Abstand
zueinander erzeugt.
-
Wenn
eine vorgegebene Bedingung erfüllt ist,
so z.B. eine bestimmte Anzahl an Entladepulsen erzeugt worden sind,
wird der fünfte
Schalter 72, der auch als Schutzschalter bezeichnet werden
kann, in seine Schließstellung
gebracht und so der zweite Knotenpunkt 59 mit dem Bezugspotential
GND elektrisch kurzgeschlossen. Dabei kann der Schutzschalter ein
Mittel zur Strombegrenzung umfassen. Auf diese Weise wird dann die
in dem Stapel 60 der Piezoelemente zu diesem Zeitpunkt
noch verbleibende restliche elektrische Ladung dem Stapel 60 der
Piezoelemente entzogen.
-
In
der Steuereinheit 70 ist in einem Speicher ein Programm
zum Steuern des Einspritzventils abgespeichert, das während des
Betriebs des Einspritzventils geladen wird und in der Steuereinheit
abgearbeitet wird. Die Steuereinheit 70 umfasst einen Computer.
Das Programm, das anhand des Ablaufdiagramms der 3 dargestellt
ist, ist ein Computerprogramm, das entsprechend codiert ist, um
entsprechende Rechenoperationen und Ein-/Ausgangsoperationen in
dem Computer durchzuführen.
-
Das
Computerprogramm kann auf einem computerlesbaren Medium enthalten
sein und beispielsweise erst beim Herstellen eines Fahrzeugs, in dem
die Einspritzventile angeordnet sind, in dem Speicher der Steuereinheit 70 abgespeichert
werden.
-
Das
Programm wird in einem Schritt S1 gestartet und zwar bevorzugt zeitnah
zu dem Beginn des jeweiligen Betriebs des Einspritzventils.
-
In
einem Schritt 52 wird geprüft, ob ein Ladevorgang LV gesteuert
werden soll. Ist dies nicht der Fall, so wird die Bearbeitung in
dem Schritt S2 nach einer vorgebbaren Wartezeitdauer oder auch einem vorgebbaren
Kurbelwinkelbereich erneut fortgesetzt. Ist die Bedingung des Schrittes
S2 hingegen erfüllt, so
wird in einem Schritt S4 der Schalter SW so angesteuert, dass er
die elektrisch leitende Verbindung unterbricht, die unabhängig ist
von der Potentialdifferenz zwischen dem Eingang und dem Ausgang,
dies wird als Schalter offen OP bezeichnet. Strom I kann dann von
dem Ausgang des Ausgangsfilters 58 lediglich in der Durchgangsrichtung
der Diode D des Schaltelements SE hin zu der Elektrode des Stapels 60 der
Piezoelemente fließen,
die dem Bezugspotential GND abgewandt ist.
-
Anschließend wird
in einem Schritt S6 der bereits oben beschriebene Ladevorgang LV
durchgeführt.
Bevorzugt direkt im Anschluss an das Durchführen des Ladevorgangs LV wird
in einem Schritt S8 ein Verlauf des Stroms von der elektrisch dem
Bezugspotential GND zugewandten Elektrode hin zu dem Bezugspotential
erfasst, also letztlich gegebenenfalls hin zu einem Anschluss, der
wiederum mit dem Bezugspotential elektrisch leitend verbunden ist.
-
In
einem Schritt S10 wird geprüft,
ob der Entladevorgang ELV; wie er bereits oben beschrieben wurde,
gestartet wird. Zusätzlich
wird in dem Schritt S10 bevorzugt geprüft, ob eine Zeitdauer T seit
dem Beenden des Ladevorgangs LV größer ist als ein vorgegebener
Schwellenwert der Zeitdauer T_THD. Ist eine der Bedingungen des
Schrittes S10 erfüllt,
so wird die Bearbeitung in einem Schritt S11 fortgesetzt. Anderenfalls
wird die Bearbeitung erneut in dem Schritt S8 fortgesetzt. Der Schwellenwert
T_THD der Zeitdauer ist bevorzugt so gewählt, dass bei seinem Überschreiten
sicher die Düsennadel 24 ihre
Offenposition erreicht hat.
-
In
einem Schritt S11 wird der Schalter SW in eine Schließstellung
gesteuert, in der die Schalteinheit SE in Richtung zu der Treiberschaltung
elektrisch leitend ist.
-
In
dem Schritt S12 wird ein Schwellenwert I_THD des Stroms I abhängig von
einem Kraftstoffdruck FUP in einem Kraftstoffspeicher ermittelt.
Dies erfolgt vorzugsweise mittels eines Kennfeldes und entsprechender
Kennfeldinterpolation. Das Kennfeld ist bevorzugt vorab durch entsprechende
Versuche oder Simulationen ermittelt. Der Kraftstoffspeicher ist bevorzugt
ein Hochdruckspeicher, der auch als Common-Rail-Speicher bezeichnet
wird.
-
In
einem Schritt S14 wird dann ein erster Zeitpunkt t1 ermittelt, der
repräsentativ
ist für
einen Beginn des Bewegens der Düsennadel 24 aus
ihrer Schließposition
heraus. Dies erfolgt durch das Untersuchen des in dem Schritt S8
erfassten Verlaufes I_V des Stroms I daraufhin, zu welchem Zeitpunkt,
jeweils ausgehend von einem Zeitpunkt t_s, an dem annähernd kein
Strom fließt,
hin in negativer Zeitrichtung, der Strom den Schwellenwert I_THD überschreitet.
Negative Zeitrichtung be deutet ein Zurückgehen in dem zeitlichen Verlauf
des erfassten Stromes. Der Zeitpunkt t_s kann fest vorgegeben sein und
durch Versuche vorab ermittelt sein. Er kann bevorzugt in etwa 400 μs beabstandet
sein zu dem Zeitpunkt t_bely des Starts des Ladevorgangs LV.
-
In
einem Schritt S16 wird der Verlauf I_V des Stroms daraufhin untersucht,
zu welchen Zeitpunkt, jeweils ausgehend von dem Zeitpunkt t_s, zu
dem annähernd
kein Strom fließt
und der der Zeitpunkt des Untersuchungsbeginns ist, hin in positiver
Zeitrichtung, der Strom I den Schwellenwert I_THD des Stroms I überschreitet.
Dieser Zeitpunkt wird dann einem zweiten Zeitpunkt t2 zugeordnet.
Der zweite Zeitpunkt t2 ist repräsentativ
für ein
Ende des Bewegens der Düsennadel 24 aus
ihrer Schließposition heraus
und mithin für
ein Erreichen Ihrer Offenposition.
-
Die
Schritte S14 und S16 können
auch alternativ durchgeführt
werden. Im Anschluss an den Schritt S16 wird die Bearbeitung, gegebenenfalls nach
der vorgegebenen Wartezeitdauer oder dem vorgegebenen Kurbelwellenwinkel,
erneut in dem Schritt S2 fortgesetzt.
-
Quasi
parallel zu dem in den Schritten S2 bis S16 dargestellten Programmablauf
wird in einem Schritt S18 ein Stellsignal SG zum Steuern des Piezo-Aktuators 4 erzeugt.
Das Stellsignal SG kann beispielsweise die Pulshöhe der Pulse während des
Ladevorgangs LV oder auch des Entladevorgangs ELV sein. Das Ermitteln
des Stellsignals SG erfolgt neben der Berücksichtigung anderer Betriebsgrößen oder Parameter
abhängig
von dem ersten und/oder dem zweiten Zeitpunkt t1, t2. Die ersten
und zweiten Zeitpunkte t1, t2 können
in diesem Zusammenhang als Regelgrößen zum Einstellen eines gewünschten
Einspritzbeginnzeitpunkts des Einspritzventils dienen.
-
Bevorzugt
wird mittels der Spannungsmesseinheit 74 die Potentialdifferenz
zwischen den Elektroden des Piezo-Aktuators erfasst und abhängig davon
in der Steuereinheit 70 ein für den Beginn oder das Ende
des Bewegens der Düsennadel 24 repräsentative
Zeitpunkt t_u ermittelt und zwar bevorzugt, wenn der Kraftstoffdruck
FUP größer ist
als ein Schwellenwert FUP THD des Kraftstoffdrucks FUP. Wenn der
Kraftstoffdruck FUP höher
ist als der vorgegebene Schwellenwert FUP THD des Kraftstoffdrucks
FUP erfolgt das Ermitteln des Stellsignals SG bevorzugt abhängig von
dem so ermittelten Zeitpunkt t_U anstatt abhängig von den ersten oder zweiten Zeitpunkten
t1, t2. Es kann jedoch auch beispielsweise im gesamten Betriebsbereich
oder in einem Teil des Betriebsbereichs sowohl der für den Beginn
oder das Ende des Bewegens der Düsennadel 24 repräsentative
Zeitpunkt t_u ermittelt als auch die ersten oder zweiten Zeitpunkte
t1, t2 ermittelt werden. Entsprechend kann dann auch das Stellsignal
SG abhängig
von Zeitpunkten t1 oder t2 und t_u erfolgen.
-
In 4 ist
der zeitliche Verlauf des Stroms I_V für einen Fall dargestellt, in
dem der Schalter SW ständig
die elektrisch leitende Verbindung zwischen dem Ausgang und dem
Eingang des Schaltelements SE herstellt. t_blv bezeichnet einen
Zeitpunkt des Starts des Ladevorgangs LV. t_enly bezeichnet einen Zeitpunkt
des Endes des Ladevorgangs LV, der beispielsweise 200μs betragen
kann.
-
5 zeigt
hingegen den Verlauf I_V des Stroms I aufgetragen über die
Zeit für
den Fall des Programmablaufs gemäß der 3.
-
Der
Leerhub des Piezo-Aktuators 4 ist gegeben durch den Hubbereich,
der gegeben ist durch den vollkommen entladenen Zustand des Piezo-Aktuators 4 bis
hin zu dem Anliegen des Piezo-Aktuators bzw. des Übertragers 6 an
dem Ventilglied des Schaltventils 10, wenn der Druck des
Fluids in der Hochdruckbohrung 32 in etwa dem Umgebungsdruck,
also etwa 1 bar, entspricht. Bereits bei einem geringfügig höheren Druck
des Fluids in der Hochdruckbohrung 32 ist der Piezo-Aktuator 4 bzw.
der Übertrager 6 immer
in Anlage mit dem Ventilglied des Schaltventils 10, nur
der Kraftschluss ist unterschiedlich stark.
-
Selbstverständlich können auch
mehrere Düsennadeln
vorhanden sein, wie dies beispielweise im Falle einer Registerdüse der Fall
ist.
-
Die
Treiber- und Auswerteeinrichtung kann auch auf andere geeignete,
dem Fachmann bekannte Art und Weise ausgebildet sein, so z.B. als
sogenannter "CC-Evo-Treiber", der nach dem sogenannten "Buck-Boost-Prinzip" funktioniert.