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Die
Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zum Herstellen von Bürsten, wobei
ein mit Durchgangslöchern
versehener Bürstenteilkörper mit
Borstenbündeln
bestückt,
deren rückseitige
Befestigungsenden aufgedickt und diese dann umspritzt werden.
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Außerdem bezieht
sich die Erfindung auf eine Vorrichtung zum Herstellen von Bürsten mit
umspritzten Borstenbündeln,
wobei die Vorrichtung wenigstens eine Spritzgießeinrichtung für Bürstenkörper sowie
eine Borstenbündel-Bestückungseinrichtung
zum Bestücken
von Bürstenteilkörpern mit
Borstenbündeln
aufweist.
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Aus
der
EP 0 623 298 A1 ist
ein Verfahren und eine Vorrichtung zur Herstellung von Bürstenwaren
bekannt, wobei ein vorgefertigter und mit einer rückseitigen
Aussparung versehener Bürstenkörper von
einer Spritzgussform einer getrennten Beborstungsstation zugeführt wird,
wo Borstenbündel
eingesetzt und an ihren inneren Enden verschmolzen werden. Der beborstete
Bürstenkörper wird
anschließend
in eine weitere Spritzgussform zum Ausspritzen der Aussparung bewegt.
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Beim
Anschmelzen stehen die inneren Borstenenden etwas über die
Rückenfläche des
Bürstenkopfes
vor, so dass aus dem überstehenden
Material eine Verdickung angeschmolzen werden kann, die in eine
Fase des jeweiligen Bündelloches
eingedrückt und
geformt wird.
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Der
beborstete Bürstenkörper wird
zum Ausspritzen der Aussparung in die weitere Spritzgussform bewegt
und bildet dort ein formgebendes Teil für den zweiten Spritzling (Aussparung),
so dass beim Spritzvorgang der Spritzdruck auf den ersten Spritzling
einwirkt und von diesem abgefangen werden muss. Dementsprechend
kann nur mit vergleichsweise niedrigen Spritzdruck gearbeitet werden.
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Aus
der
DE 200 06 311
U1 ist eine Vorrichtung zum Befestigen von mit Borstenbüscheln versehenen
Plättchen
an Bürstenkörpern bekannt,
wobei die Plättchen
durch Ultraschallschweißen
mit dem Bürstenkörper verbunden
werden. Problematisch ist hierbei die Spaltbildung zwischen den
beiden Teilen und es wird vorgeschlagen, dieses Problem durch eine
Nachbearbeitung zu beheben, wobei ein Ausfüllen des Spaltes mit einer
Kunststoffmasse vorgesehen ist. Dazu wird der mit dem Plättchen bestückte Bürstenkörper in
eine Spritzgussform eingebracht, mit der eine Umspritzung über den
Spalt gelegt wird. Insgesamt ist dadurch ein erhöhter Aufwand vorhanden, der
sich bei der üblichen
Massenfertigung von Bürsten
besonders nachteilig auswirkt.
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Nachteilig
ist weiterhin, dass die Spaltbildung durch das Ultraschallschweißen begünstigt ist, weil
hierbei eine Erwärmung
der zu verbindenden Teile auftritt, wodurch unterschiedliche Schwundmaße auftreten
können
und damit eine unerwünschte, verstärkte Spaltbildung.
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Aufgabe
der vorliegenden Erfindung ist es, ein Verfahren und eine Vorrichtung
zum Herstellen von Bürsten
zu schaffen, womit auf einfache Weise schnell und sicher produziert
werden kann und wobei die erforderlichen Spritzvorgänge uneingeschränkt mit
den üblichen
Spritzdrücken
vorgenommen werden können.
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Zur
Lösung
dieser Aufgabe wird hinsichtlich des erfindungsgemäßen Verfahrens
vorgeschlagen, dass die in den Durchgangslöchern des Bürstenteilkörpers befindlichen Borstenbündel mit
ihren rückseitig
befindlichen Befestigungsenden beabstandet zu dem Bürstenteilkörper positioniert
und in dieser Lage aufgedickt werden, derart, dass die Aufdickungen
zu dem Bürstenteilkörper verbindungs- und/oder berührungsfrei
und die Borstenbündel
längs verschiebbar bleiben,
dass dann die Borstenbündel
relativ zu dem Bürstenteilkörper in
den Durchgangslöchern
zurückgeschoben
und dadurch die Filamente der Borstenbündel an den Nutzungsenden jeweils
radial zusammengeführt
werden, dass dann der Bürstenteilkörper mit
seiner Vorderseite in eine Aufnahmelöcher für die Borstenbündel aufweisende
Teilform eingesetzt und die Borstenbündel mit ihren Nutzungsenden
voran in die Aufnahmelöcher
eingeschoben und dann der Bürstenteilkörper zumindest
rückseitig
im Bereich der aufgedickten Befestigungsenden umspritzt wird.
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Hinsichtlich
der erfindungsgemäßen Vorrichtung
wird vorgeschlagen, dass eine Heizstation zum Formen von Aufdickungen
an den Befestigungsenden der bestückten Borstenbündel vorgesehen
ist, die eine Halterung zum Positionieren der Borstenbündel-Befestigungsenden
und der dort angeformten Aufdickungen beabstandet und/oder verbindungsfrei zum
Bürstenteilkörper aufweist
und dass eine Einrichtung zum Zurückschieben der Borstenbündel-Nutzungsenden relativ
zu dem Bürstenteilkörper und
dabei zum radialen Zusammenführen
der Borstenbündel-Filamente
vor dem Einsetzen der Bürstenteilkörper in
Kavitäten
eines Spritzwerkzeugs und nach dem Einsetzen zum Vorschieben der Borstenbündel in
Funktionslage vorgesehen ist.
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Damit
können
Bürsten
mit wenigen Hauptarbeitsgängen
hergestellt werden, nämlich
im wesentlichen mit dem Herstellen eines mit Borstenbündeln bestückten Bürstenteilkörpers und
einem anschließenden
Spritzvorgang mit Umspritzen der Borstenbündel-Befestigungsenden. Besonders
vorteilhaft ist dabei, dass der Spritzvorgang mit dem dafür üblichen Spritzdruck
erfolgen kann, weil der mit Borstenbündeln bestückte Bürstenteilkörper zwar auch beim Spritzvorgang
zum Umspritzen der Befestigungsenden und dabei auch zum Herstellen
des rückseitigen Teilkörpers formgebend
in das Spritzgießwerkzeug eingesetzt
ist, auf seiner Formaußenseite
aber vollflächig
abgestützt
ist und dadurch die durch den Spritzdruck auftretenden Kräfte an das
Spritzgießwerkzeug
weiterleiten kann.
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Durch
die Verschiebbarkeit der an ihren Befestigungsenden aufgepilzten
und dadurch mit ihren einzelnen Filamenten gegeneinander festgelegten Borstenbündel ist
ein direktes Einsetzen des Bürstenteilkörpers in
das Formwerkzeug möglich,
da die Borstenbündel
für diesen
Einsetzvorgang zurückgeschoben
werden können
und dann nicht hinderlich sind. Dies wäre aber der Fall, wenn sich
die Borstenbündel
beim Einsetzen in die Form in Normallage, also über die Vorderseite des Bürstenteilkörpers überstehend
und mit ihren Filamenten an den freien Enden entsprechend aufgespreizt
befinden würden. In
zurückgeschobener
Lage, wie beim erfindungsgemäßen Verfahren
vorgesehen, sind die zuvor büschelartig
aufgespreizten Filamente jedoch an den Nutzungsenden zusammengeführt, wobei
der Bürstenteilkörper selbst
als Werkzeug zum Zentrieren und Zusammenführen dient.
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In
der Praxis müssen
die Borstenbündel
relativ zu dem Bürstenteilkörper in
den Durchgangslöchern
nur soweit verschoben werden, dass die Nutzungsenden in die Aufnahmelöcher der
Teilform passen beziehungsweise eingeführt werden können. Ein vollständiges Zurückschieben
in den Bürstenteilkörper ist
also nicht in jedem Fall erforderlich. Beispielsweise genügt es bei
an ihren Nutzungsenden konturierten Borstenbündeln diese bis in eine etwa
bündige
Lage des Konturierungsansatzes mit dem jeweiligen Lochrand des Bürstenteilkörpers zurückzuschieben,
so dass nur noch der konturierte Teil der Borstenbündel oder
ein Teil davon vorsteht.
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Bei
geringen Führungslängen der
Borstenbündel
innerhalb des Bürstenteilkörpers kann
ein solcher Überstand
vorteilhaft sein, weil ein Herausfallen der Borstenbündel vermieden
wird. Auch bei nicht konturierten Nutzungsenden der Borstenbündel stört ein kleiner Überstand
der Borstenbündel
nicht, da die Filamente auch dann noch an ihren Enden so weit zusammengeführt sind,
dass ein problemloses Einführen
in die Aufnahmelöcher
der Teilform möglich ist.
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Bei
genügender
Führungslänge der
Borstenbündel
innerhalb des Bürstenteilkörpers ist
es jedoch zweckmäßig, wenn
die Borstenbündel
bis in eine etwa bündige
Lage ihrer Nutzungsenden mit dem jeweiligen Lochrand des Bürstenteilkörpers zurückgeschoben
werden.
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In
Einsetzlage des Bürstenteilkörpers in
das Formwerkzeug fluchten die Durchgangslöcher des Bürstenteilkörpers mit den Aufnahmelöchern der Form,
wobei die Lochmündungen
aneinander liegen, so dass dann die Borstenbündel mit ihren Nutzungsenden
voran in die Aufnahmelöcher
eingeschoben werden können.
Der Bürstenteilkörper beziehungsweise
dessen Borstenträger
bildet somit selbst eine Einführhilfe
für die
Borstenbündel
beim Eintritt in die Aufnahmelöcher
des Formwerkzeugs. Nach dem Spritzvorgang mit Umspritzung des Bürstenteilkörpers und
dabei der aufgedickten Befestigungsenden der Borstenbündel ist
die Bürste
fertiggestellt.
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Da
bevorzugt vorgefertigte, insbesondere an den Nutzungsenden bearbeitete
und an den Befestigungsenden abgeschnittene, vorzugsweise plan geschnittene
Borstenbündel
verwendet werden, ist ein Nachbearbeiten der Borstenbündel nach
dem Fertigspritzen nicht erforderlich. Ein Planschneiden ist in der
Regel nur dann erforderlich, wenn an den Nutzungsenden Konturierungen,
also Relativverschiebungen der Borstenbündel-Filamente vorgenommen wurden.
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Insbesondere
bei getrennten Formwerkzeugen zum Herstellen einerseits der Bürstenteilkörper und
andererseits der Umspritzungen der Borstenbündel-Befestigungsenden kann
eine Handlingeinrichtung zum Zuführen
der mit an den Befestigungsenden aufgedickten Borstenbündeln versehenen Bürstenteilkörper zu
einem Spritzwerkzeug vorgesehen sein. Zweckmäßig ist es dabei, wenn die
Handlingeinrichtung oder eine dieser zugeordnete Einrichtung Mittel
zum Zurückschieben
und Vorschieben der in den Bürstenteilkörper eingesetzten
Borstenbündel aufweist.
Damit kann das Positionieren der Borstenbündel durch Längsverschieben
während
des Übergabevorgangs
erfolgen.
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Es
besteht nach einer Ausgestaltung der Erfindung aber auch die Möglichkeit,
dass eine Spritzgießeinrichtung
mit einem Mehrstationenwerkzeug zumindest zum Spritzen von Bürstenteilkörpern sowie
zum Spritzen von die Befestigungsenden der Borstenbündel überdeckenden
Umspritzungen vorgesehen ist. Bei einer solchen Spritzgießeinrichtung ist
es zweckmäßig, wenn
das Mehrstationenwerkzeug eine Borstenbündel-Bestückungseinrichtung zum
Bestücken
von Bürstenteilkörpern mit
Borstenbündeln
bei geschlossener Form aufweist, weil dadurch kurze Zykluszeiten
erreicht werden können.
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Nach
einer Ausgestaltung der Erfindung kann der mit Durchgangslöchern versehene
Bürstenteilkörper vollständig oder
teilweise mit gegebenenfalls unterschiedlichen Borstenbündeln bestückt werden.
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Der
Bürstenteilkörper kann
dabei ein gleichbleibendes Lochmuster aufweisen, wobei durch unterschiedliches
Bestücken
mit Borstenbündeln
entsprechend unterschiedliche Borstenfelder entstehen. Bei einer
teilweisen Bestückung
der Durchgangslöcher
des Bürstenteilkörpers mit
Borstenbündeln
können
die freien Durchgangslöcher
entweder mit Spritzmaterial beim Umspritzen des Bürstenteilkörpers gefüllt oder
aber durchspritzt werden. Wenn in Verlängerung von unbestückten Durchgangslöchern des Bürstenteilkörpers Aufnahmelöcher in
der Teilform sind, können
aus dem durch die unbestückten
Durchgangslöcher
durchspritzenden Spritzmaterial Reinigungs- und Massageelemente
gebildet werden. Solche Reinigungs- und Massageelemente, die bei
dem bevorzugt eingesetzten, gummielastischen Spritzmaterial für die Umspritzung
entsprechende Eigenschaften aufweisen, werden insbesondere an den
Seitenrändern
des Borstenfeldes als Gumminoppen vorgesehen. Die Reinigungs- und
Massageelemente können
zumindest an ihren Nutzungsenden Profilierungen aufweisen, um die
Reinigungs- und Massagewirkung zu verbessern.
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Durch
unterschiedliches Bestücken
des hinsichtlich seines Durchgangsloch-Feldes gleichbleibenden Bürstenteilkörpers mit
Borstenbündeln
lassen sich mit geringstem Aufwand unterschiedliche Bürstenmuster
herstellen, die einerseits unterschiedliche Lageanordnungen der
Borstenbündel
und/oder unterschiedliche Borstenbündel, aber auch kombinierte
Anordnungen von Borstenbündel
in gegebenenfalls unterschiedlichen Ausführungen mit Reinigungs- und
Massageelementen ebenfalls in gegebenenfalls unterschiedlichen Ausführungen
aufweisen können.
Die Reinigungs- und Massageelementen können insbesondere durch unterschiedlich
tiefe Aufnahmelöcher
in der Teilform und/oder im Querschnitt unterschiedliche Aufnahmelöcher variiert
werden.
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Insgesamt
kann also ein Borstenfeld mit aus einzelnen Filamenten bestehenden
Borstenbündeln sowie
aus Kunststoffmaterial bestehenden Noppen vorgesehen sein.
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Eine
vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung sieht vor, dass der Bürstenteilkörper an
die Durchgangslöcher
anschließend
zumindest auf einer Seite ringförmige
Ansätze
aufweist.
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Dadurch
ist die Führungslänge für die Borstenbündel verlängert, was
einerseits ein Herausfallen von in zurückgeschobener Einsetzlage befindlichen Borstenbündeln verhindert
und andererseits ist auch bei sehr dünnen Borstenträgerteilen
des Bürstenteilkörpers eine
genügende
Führungslänge für die Borstenbündel vorhanden.
Die ringförmigen
Ansätze
befinden sich vorzugsweise auf der Rückseite des Bürstenteilkörpers, können jedoch
auch auf der Vorderseite oder an beiden Seiten vorgesehen sein.
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Zusätzlich ist
bei Lage der Ansätze
auf der Rückseite
vorteilhaft, dass damit gleichzeitig noch ein Abstandhalter beim
thermischen Verformen der Borstenbündel-Befestigungsenden vorhanden ist. Die
dafür vorgesehene
Heizplatte kann dadurch beim Anformen der Befestigungsenden bei
entsprechend weiter zurückgeschobenen
Borstenbündeln
einen größeren Abstand
zu der Bürstenteilkörper-Rückseite
einnehmen, wodurch unerwünschte
Verformungen des Bürstenteilkörpers vermieden
werden.
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Ein
weiterer wesentlicher Vorteil ergibt sich dadurch, dass die ringförmigen Ansätze auch
als Dichtelemente gegenüber
den Borstenbündeln
dienen können
und bei Beaufschlagung mit Spritzdruck ihren lichten Innenquerschnitt
verringern. Durch die Spritzdruck-Beaufschlagung können die
ringförmigen Ansätze insbesondere
an ihren freien Randbereichen verformt werden und so die Borstenbündel dicht
umschließen.
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Die
ringförmigen
Ansätze
bilden somit durch den Spritzdruck verformbare Dichtelemente.
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Zum
Abdichten der Borstenbündel
gegenüber
dem Bürstenteilkörper können die
Durchgangslöcher
oder die rückseitigen,
ringförmigen
Ansätze
des Bürstenteilkörpers am
rückseitigen
Rand beziehungsweise Innenrand Anfasungen aufweisen. In diese Anfasungen
können
die Verdickungen an den Borstenbündel-Befestigungsenden
dichtend eingreifen.
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Weiterhin
können
die ringförmigen
Ansätze außenseitig
Profilierungen aufweisen und/oder zum Bürstenteilkörper hin sich verjüngend ausgebildet sein
oder sich zum Bürstenteilkörper hin
verjüngende Abschnitte
aufweisen.
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Damit
weist diese Rückseite
des Bürstenteilkörpers eine
vergrößerte Oberfläche auf,
so dass dadurch die Verbindung mit dem anzuspritzenden Rückenteil
verbessert ist. Auch ein Aufrauen der Oberfläche als Profilierung ist möglich. Durch
die sich konisch zum Bürstenteilkörpers hin
verjüngende Ausbildung
der ringförmigen
Ansätze
beziehungsweise von Teilabschnitten dieser Ansätze ist nicht nur die Oberfläche vergrößert, sondern
es sind auch noch Hinterscheidungen gebildet, die eine bessere Verankerung
zwischen Rücken
und Bürstenteilkörper ergeben.
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Die
Erfindung bezieht sich auch auf eine Bürste mit umspritzten Borstenbündeln, hergestellt nach
dem erfindungsgemäßen Verfahren
mittel der erfindungsgemäßen Vorrichtung.
Diese Bürste
hat einen aus wenigstens zwei Teilkörpern bestehenden Bürstenkörper mit
in Durchgangslöchern
eines ersten Teilkörpers
längs verschiebbar
gehaltenen Borstenbündeln,
die an ihren aufgedickten Nutzungsenden von einem durch eine Schicht
aus etwa dem gleichen Material wie das des übrigen Bürstenkörpers oder eine elastische
Schicht gebildeten zweiten Teilkörper überdeckt
ist. Diese Bürste
lässt sich
besonders einfach herstellen und bietet bei Verwendung von elastischem
Rückenmaterial
eine besonders gute elastische Nachgiebigkeit der Borstenbündel in Längsrichtung.
Die insbesondere elastische Schicht im Rückenbereich kann auch aus durchsichtigem oder
durchscheinendem Material sein, so dass die Bewegung der Borstenbündel bei
Druck auf ihre Nutzungsenden sichtbar ist.
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Gleichzeitig
beim Spritzen des Rückenbereichs
können
bedarfsweise auch Umspritzungen im Bürstengriffbereich vorgenommen
werden.
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Zusätzliche
Ausgestaltungen der Erfindung sind in den weiteren Unteransprüchen aufgeführt. Nachstehend
ist die Erfindung mit ihren wesentlichen Einzelheiten anhand der
Zeichnungen noch näher
erläutert.
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Es
zeigt etwas schematisiert:
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1 eine
zu einer Borstenmaterial-Zuführung
gehörende
Borstenbündel-Füllplatte
mit einem zugeordneten Füllwerkzeug,
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2 eine
Seitenansicht der Füllplatte
mit zugeordneter Schnittplatte, einem Stiftpaket sowie Profilierstiften,
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3 die
Schnittplatte im Bereich einer Konturier- und Abschneideinrichtung,
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4 eine
Borstenbündel-Bestückungseinrichtung,
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5 eine
Heizstation,
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6 einen
Bürstenteilkörper bestückt mit Borstenbündeln,
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7 einen
in eine Teilform eingesetzten Bürstenteilkörper bei
zurückgeschobenen
Borstenbündeln
und
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8 eine
etwa 7 entsprechende Ansicht, hier jedoch mit in Aufnahmelöcher der
Teilform eingeschobenen Borstenbündeln
und rückseitig
angesetzter Gegen-Teilform.
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Von
einer Vorrichtung zum Herstellen von Bürsten mit umspritzten Borstenbündeln ist
in den 1 bis 3 eine Borstenmaterial-Zuführung 30 dargestellt,
mit der Borstenbündel 1 vorbereitet
werden, um anschließend
bei einer Borstenbündel-Bestückungseinrichtung 31 (4)
mit einem Bürstenteilkörper 2 verbunden
zu werden.
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Von
einem Borstenvorrat mit vorzugsweise bereits an einem Ende bearbeitetem
Borstenmaterial werden Borstenbündel 1 einzeln
abgeteilt und mittels eines Stößels 32 und
eines Füllwerkzeugs 3 in
eine Füllplatte 4 überführt (1).
Die Füllplatte 4 weist etwa
entsprechend dem Borstenfeld der fertigen Bürste angeordnete Löcher 5 auf.
Diese Füllplatte
ist beispielsweise über
eine Schwenkachse 6 verschwenkbar und lässt sich durch eine Schwenkbewegung
einer Schnittplatte 7 zuordnen (2). Die Füllplatte 4 liegt
dabei flachseitig an der Schnittplatte 7 an, wobei die
Löcher 5 der
Füllplatte 4 mit
Löchern 8 der
Schnittplatte 7 fluchten. Mit Hilfe von zu einem Stiftepaket
gehörenden
Stiften 9, die an einer Stiftplatte 33 befestigt
sind, werden die Borstenbündel 1 von
der Füllplatte 4 in
die Löcher 8 der
Schnittplatte 7 geschoben.
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Der
Schnittplatte 7 ist eine Konturier- und Profilierplatte 10 zugeordnet,
die Konturier- und Profilier-Stifte 11 aufweist. Diese
Konturier- und Profilier-Stifte 11 greifen an den Nutzungsenden 12 der Borstenbündel 1 an
und verschieben diese so, dass sich ein gewünschtes Borstenfeldprofil ergibt (3).
Die Konturier- und Profilierstifte 11 können an ihren Stirnenden auch
zum Konturieren der Einzelfilamente der jeweiligen Borstenbündel geformt sein,
wobei die Nutzungsenden 12 der Borstenbündel 1 komplementär dazu verschoben
und damit die Nutzungsenden konturiert werden. In der konturierten
und profilierten Lage werden die Borstenbündel an ihren Befestigungsenden 13 mit
Hilfe eines Trennmessers 14 plan abgeschnitten.
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Der
Schnittplatte 7 wird dann bei der Borstenbündel-Bestückungseinrichtung 31 gemäß 4 eine
Teilkörperkassette 15 mit
einem darin gehaltenen Bürstenteilkörper 2 zugeführt und
die in der Schnittplatte 7 befindlichen Borstenbündel 1 werden mit
den Konturier- und Profilierstiften 11 durch Löcher 16 der
Teilkörperkassette 15 in
den Durchgangslöcher 17 aufweisenden
Bürstenteilkörper 2 eingeschoben.
Im Ausführungsbeispiel
ist ein Bürstenteilkörper 2 einer
Zahnbürste
mit einem Durchgangslöcher 17 aufweisender
Kopfbereich 34 und sich daran anschließendem, nur zum Teil dargestellten
Griff 35 gezeigt.
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Die
Löcher 8 der
Schnittplatte 7 zur Aufnahme der Borstenbündel 1 sind
in der Regel rund, während
der Bürstenteilkörper 2 auch
streifenförmige
Löcher
aufweisen kann. Zum Befüllen
dieser streifenförmigen
Löcher
werden mehrere Borstenbündel
aus der Schnittplatte 7 zugeführt. Dazu sind die Löcher 16 der
Teilkörperkassette 15 mit Übergangsformungen
von den Einzellöchern 8 der
Schnittplatte 7 zu solchen streifenförmigen Langlöchern des Bürstenteilkörper 2 versehen.
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In 4 und
deutlicher in 5 ist erkennbar, dass der Bürstenteilkörper 2 an
seine Durchgangslöcher 17 rückseitig
anschließende,
ringförmige
Ansätze 18 aufweist.
Diese dienen unter anderem zur Vergrößerung der Führungslänge für die Borstenbündel 1.
Auch an der Vorderseite 27 können solche ringförmigen Ansätze 18 vorgesehen
sein.
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Die
Teilkörperkassette 15 mit
dem oder auch mehreren Bürstenteilkörpern 2 sowie
bestückten Borstenbündeln 1 wird
einer Heizstation 20 zum Formen von Aufdickungen 19 an
den Borstenbündel-Befestigungsenden 13 zugeführt. Im
gezeigten Ausführungsbeispiel
ist zur Verdeutlichung nur eine Teilbestückung mit Borstenbündeln 1 dargestellt.
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Die
Befestigungsenden 13 der Borstenbündel 1 werden beim
Formen der Aufdickungen 19 auf Abstand zu dem Bürstenteilkörper 2 und
auch zu dessen ringförmigen
Ansätzen 18 gehalten,
so dass auch nach dem Anformen der Aufdickungen 19 (vgl. 6)
diese noch Abstand zu den ringförmigen
Ansätzen 18 haben
oder aber zumindest verbindungsfrei zu dem Bürstenteilkörper 2 bleiben. Damit
soll sichergestellt sein, dass die Borstenbündel 1 auch nach dem
Anformen der Verdickungen 19 entsprechend dem Doppelpfeil
Pf.2 in 6 längsverschiebbar in den Durchgangslöchern 17 beziehungsweise auch
den ringförmigen
Ansätzen 18 bleiben.
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Die
Heizstation 20 weist im Ausführungsbeispiel eine Heizplatte 21 auf,
mit deren Heizseite 22 die Befestigungsenden 13 der
Borstenbündel 1 kontaktiert
und die pilzartigen Aufdickungen 19 angeformt werden. Während der
Beaufschlagung der Befestigungsenden 13 durch die Heizplatte 21 werden am
anderen Ende der Borstenbündel 1 die
Nutzungsenden 12 durch eine Profilplatte 23 abgestützt. Diese Profilplatte
kann einerseits an die durch die unterschiedlichen Borstenbündellängen vorgegebene Profilierung
angepasst sein und andererseits im Auflagebereich der Borstenbündel auch
eine der vorgegebenen Kontur entsprechende Formung aufweisen.
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Die
Borstenteilkörper 2 können dann
in der in 6 gezeigten Form einem Spritzwerkzeug
zugeführt
werden, von dem in 7 eine Teilform 24 mit einer
Aufnahmekavitäten 36 und
in 8 außerdem noch
eine Gegen-Teilform 25 mit einer Formausnehmung 26 entsprechend
dem zu formenden Bürstenrücken dargestellt
sind. Bevor die Bürstenteilkörper 2 in
die Aufnahmekavitäten 36 der
Teilform 24 eingesetzt werden, werden die Borstenbündel 1 zurückgeschoben,
wie dies beispielsweise in 7 gezeigt
ist. Dieses Zurückschieben
kann soweit erfolgen, dass die Nutzungsenden 12 der Borstenbündel 1 etwa bündig mit
der Vorderseite 27 des Bürstenteilkörpers 20 abschließen. Es
genügt
jedoch auch, die Borstenbündel 1 nicht
ganz bis in eine bündige
Lage zurückzuschieben
sondern nur soweit, dass sichergestellt ist, dass die Nutzungsenden 12 in
Aufnahmelöcher 28 der
Teilform 24 passen. Im Ausführungsbeispiel gemäß 7 sind
die dem Bürstenteilkörper 2 zugewandten
Enden dieser Aufnahmelöcher 28 mit
trichterförmigen
Ansenkungen 29 versehen, so dass auch etwas über den
Bürstenteilkörper 2 überstehende
Borstenbündel 1 mit
ihren Nutzungsenden 12 sicher in die Aufnahmelöcher 28 eingeführt werden können.
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Abgesehen
von dem gegebenenfalls ansatzmäßigen Einführen von
etwas vorstehenden Borstenbündel-Nutzungsenden 12 in
die Teilform-Aufnahmelöcher 28 beim
Einsetzen des Bürstenteilkörpers 2 in
die Aufnahmekavität 36 erfolgt
das Einführen
beziehungsweise das weitere Einführen
der Borstenbündel 1,
nachdem der Bürstenteilkörper 2 bei
zurückgeschobenen
Borstenbündeln
in die Aufnahmekavität 36 der
Teilform 24 eingesetzt ist.
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In 8 ist
die Lage des Bürstenteilkörpers 2 mit
in die Aufnahmelöcher 28 eingeschobenen Borstenbündeln 1 gezeigt.
In dieser Lage liegen die pilzförmigen
Aufdickungen 19 an den ringförmigen Ansätzen 18 an oder greifen
etwas in diese Ansätze ein,
wobei die ringförmigen
Ansätze 18 auch
Anfasungen aufweisen können,
so dass hier eine gute Abdichtung erzielt wird.
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Die
ringförmigen
Ansätze 18 können auch
so ausgebildet sein, dass sie die Borstenbündel umgreifende Dichtelemente
bilden, indem sie unter dem Einfluss des Spritzdruckes etwas verformt
werden. Dies kann beispielsweise erreicht werden, indem die ringförmigen Ansätze 18 zu
ihren freien Enden hin verjüngende
Wandungen aufweisen. Durch diese Maßnahme in Verbindung mit der
dichtenden, rückseitigen
Anlage der Aufdickungen 19 an den Ansätzen 18 wird verhindert,
dass Spritzmaterial beim Spritzen des Bürstenkörperrückens in die Durchgangslöcher 17 eindringen
kann. Außerdem
ist der Abstand der Dichtstelle zwischen der bei der Aufdickung 19 und
dem rückwärtigen Rand
der Ansätze 18 gebildeten
Dichtstelle und der Vorderseite 27 des Bürstenteilkörpers 2 so
groß,
dass eventuell doch in die Durchgangslöcher 17 etwas eindringendes Spritzmaterial
nicht bis zur Vorderseite 27 gelangt.
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Gegebenenfalls
werden bei speziellen Ausführungsformen
der Bürste
die Borstenbündel
nicht soweit nach vorne geschoben, dass ihre Aufdickungen 19 an
den Ansätzen 18 anliegen,
sondern noch etwas Abstand zu den Ansätzen 18 haben. Dies
ist insbesondere dann unproblematisch, wenn die ringförmigen Ansätze 18 die
Borstenbündel
umgreifende Dichtelemente bilden. Die Aufdickungen 19 werden bei
deren beabstandeter Positionierung zu den Ansätzen 18 beim Umspritzen
praktisch vollständig
in das Spritzmaterial eingebettet.
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Für den Spritzvorgang
wird die Gegen-Teilform 25 gemäß dem Pfeil PF 1 in 8 auf
die Teilform 24 bewegt und damit die Form geschlossen. Beim
Umspritzen der Borstenbündel- Befestigungsenden 13 an
der Rückseite
des Kopfbereiches 34 des Bürstenteilkörpers 2 oder des Borstenträgerteil
wird dieser Grundkörper
vervollständigt
und dabei insbesondere ein Rückenteil
angespritzt.
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Das
Rückenteil
kann aus gummielastischem Material, zum Beispiel aus TPE bestehen.
Wird das gleiche Material für
das Rückenteil
verwendet wie für den
Bürstenteilkörpers 2,
also Polypropylen (PP), so muss beim Erwärmen der Befestigungsenden 13 der Borstenbündel 1 dafür gesorgt
werden, dass die dabei entstehenden Gase und Aerosole sich nicht
auf dem Bürstenteilkörper 2 niederschlagen
und so ein intensives Verbinden mit dem Rückenteil verhindern beziehungsweise
einschränken.
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Bei
der Heizstation 20 zum Formen von Aufdickungen 19 an
den Befestigungsenden 13 der Borstenbündel 1 kann dazu eine
Einrichtung zur Vermeidung eines Niederschlags aus Gasen und Aerosolen
auf der Oberfläche
der Teilkörper,
insbesondere eine Gasabsaugeinrichtung vorgesehen sein.
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Wie
bereits vorerwähnt
ist im Ausführungsbeispiel
ein Bürstenteilkörper 2 einer
Zahnbürste
mit einem Durchgangslöcher 17 aufweisender
Kopfbereich 34 und einem sich daran anschließende Griff 35 gezeigt.
Dieser erste Teilkörper 2 wird
dann noch mit einem Bürstenkopf-Rücken als
zweitem Teilkörper umspritzt.
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Es
besteht aber auch die Möglichkeit,
dass der erste Teilkörper
ein Borstenträgerteil
ist, das mit einem Bürstengriff
verbindbar ist, also entweder Anschlussstellen für einen Bürstengriff aufweist oder aber
es werden die beiden separaten Teile insbesondere durch Spritzgießen miteinander
verbunden. Auch kann das Borstenträgerteil Teil einer Aufsteckbürste eines
(elektrischen) Handgerätes
sein. Auch bei diesen Ausführungsformen
wird in einem zweiten Spritzvorgang ein zweiter Teilkörper zum
Fixieren der Borstenbündel 1 gespritzt.
Weitere Spritzvorgänge können für zusätzliche
Bereiche der Bürste
vorgesehen sein.
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Der
durch den zweiten Teilkörper
gebildete Bürstenkopf-Rücken kann
eine Profilierung aufweisen, so dass bei Verwendung von gummielastischem Material
für den
zweiten Teilkörper
dieser als Reinigungsinstrument im Mundraum verwenden werden kann.
Die Profilierung des Bürstenkopfrückens kann sich
auch an seinen Seitenlängsrändern erstrecken.
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Weiterhin
kann die Profilierung des Bürstenkopfrückens auch
zur Erhöhung
der Biegsamkeit vorgesehen und insbesondere durch Querrillen an
der Außenseite
gebildet sein.