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Die
Erfindung betrifft Belagträger
für Bremseinrichtungen
von Fahrzeugen, insbesondere von Lastkraftwagen, Bussen oder dergleichen,
die zur Anbindung eines Reibbelags über vorstehende Anbindungselemente
verfügen
sowie ein entsprechendes Herstellungsverfahren.
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Hintergrund
und Stand der Technik
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Es
existieren verschiedene Befestigungssysteme zur Anbindung einer
Reibemasse oder eines Reibbelags auf einer Trägerplatte einer Bremseinrichtung,
insbesondere einer Scheibenbremse. So ist beispielsweise aus der
DE 102 57 353 A1 eine
Scheibenbremse bekannt, bei der Bolzen aus einem weichen Nichteisenmetall,
vorzugsweise aus weichem Messing, mit dem Belagträger fest
verschweißt
sind. Die Bolzen greifen hierbei mindestens zur Hälfte der Dicke
des Reibbelags in diesen ein und können den Reibbelag auch vollständig bis
zur Belagoberfläche hin
durchgreifen.
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Aufgrund
dessen, dass die Bolzen aus einem weichen Nichteisenmetall bestehen,
lassen sich diese von der Bremsscheibe zusammen mit dem Reibbelag
abschleifen, so dass eine Beschädigung
der Bremsscheibe weitestgehend vermieden werden kann.
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Durch
Anbringung weicher, insbesondere aus Messing gefertigter Bolzen
am Belagträger
kann zwar eine Beschädigung
der Bremsscheibe vermieden werden, allerdings ist diese Art der
Befestigung recht kostenintensiv und arbeitsaufwändig, da hierbei die Messingbolzen
zumeist in mehreren Arbeitsschritten, z.B. durch Schweißen oder
dergleichen Verbindungstechniken, an der Belagträgerplatte befestigt werden
müssen.
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Obschon
in der
DE 102 57 353
A1 ein gleichzeitiges Abschleifen von Messingbolzen und
Reibbelag durch die Bremsscheibe beschrieben ist, kann es insbesondere
bei Lastkraftwagen, Bussen und dergleichen durch das Abschleifen
der Messingbolzen, die in der Regel eine höhere Festigkeit als die sie
umgebende Reibmasse aufweisen, bei den dort auftretenden hohen Bremskräften zu
Verschleißerscheinungen
in Form von Riefen- oder Wellenbildung auf der Bremsscheibe kommen.
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Aufgabe der
Erfindung
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Der
vorliegenden Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, einen Belagträger der
eingangs genannten Art derart weiter zu entwickeln, um einerseits
ein verbessertes und kostengünstigeres
Herstellungsverfahren für
Belagträger
zur Verfügung
zu stellen und um andererseits Verschleißerscheinungen an der Bremsscheibe
zu minimieren bzw. eine Beschädigung
der Bremsscheibe bei Erreichen der Verschleißgrenze des Reibbelags zu vermeiden.
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Erfindung
und vorteilhafte Wirkungen
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Das
der Erfindung zugrunde liegende Problem wird mit Hilfe eines Belagträgers für Bremseinrichtungen
gemäß der Patentansprüche 1 und
2 sowie mittels eines Herstellungsverfahrens nach Patentanspruch
16 gelöst.
Weitere vorteilhafte Ausführungsformen
der Erfindung sind in den jeweiligen Unteransprüchen angegeben.
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Die
Erfindung betrifft einen Belagträger,
insbesondere für
Bremseinrichtungen von Fahrzeugen, mit im Abstand voneinander angeordneten
und vom Belagträger
beziehungsweise von der Belagträgerplatte
vorstehenden Anbindungselementen zur Anbindung eines Reibbelags
an den Belagträger.
In dem für
die Anbindung des Reibbelags an den Belagträger vorgesehenen Bereich ist
bezogen auf die dem Reibbelag zugeordnete Bremsscheibe jedes gedachte
Kreissegment auf der Belagträgerplatte
durch wenigstens ein Anbindungselement abgedeckt.
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Hierdurch
wird in vorteilhafter Weise erreicht, dass insbesondere bei einem
zerschlissenen Reibbelag die Bremsscheibe großflächig, vorzugsweise über ihre
gesamte Fläche
mit Anbindungselementen des Belagträgers, in Anlagenposition gelangt.
Durch die Geometrie bzw. Anordnung der einzelnen Anbindungselemente
des Belagträgers
wird somit ein gleichmäßiger Verschleiß der Bremsscheibe
bzw. der Anbindungselemente erzielt, wodurch eine punktuelle Beschädigung,
wie zum Beispiel eine Riefenbildung der Bremsscheibe, in vorteilhafter
Weise vermieden wird.
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Zudem
sind die Anbindungselemente zur Erzielung einer erforderlichen Anbindung
der Reibmasse an den Belagträger
aus einem Werkstoff hoher Festigkeit, wie zum Beispiel Stahl, gefertigt,
der den bei Bremsen von Lastkraftwagen oder dergleichen Fahrzeugen
auftretenden Scherkräften
stand hält.
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Unabhängig von
der Anordnung oder Ausgestaltung der Anbindungselemente sind diese
durch Kaltverformen, insbesondere durch Stanzen, erfindungsgemäß herstellbar.
Durch entsprechende ausgebildete Stanzwerkzeuge mit Matrize und
Patrize, können
somit in einem einzigen Prozessschritt mehrere Anbindungselemente
eines Belagträgers
oder sogar mehrerer Belagträger
gleichzeitig geformt werden. Im Vergleich zu einem Laserschweißverfahren oder ähnlichen
Füge- oder
Verbindungstechniken wird hierdurch die Anzahl erforderlicher Arbeitsschritte
in kosteneinsparender Weise erheblich reduziert.
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Nach
einer bevorzugten Ausführungsform der
Erfindung weisen die Anbindungselemente zumindest eine Hinterschneidung
auf. Solche Hinterschneidungen oder hinterschnittenen Bereiche ermöglichen
eine formschlüssige
und somit eine besonders stabile und strapazierfähige Anbindung der Reibmasse
oder des Reibbelags an die Trägerplatte. Diese
Art der Anbindung genügt
in aller Regel den Anforderungen für den Einbau von Scheibenbremsen
in Lastkraftwagen oder dergleichen Fahrzeuge mit vergleichbarem
Gesamtgewicht.
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Vorzugsweise
weisen die Anbindungselemente zumindest Bereichsweise ein V-förmiges Querschnittsprofil
auf. Die beiden Schenkel dieses V-förmigen Querschnittsprofils
bilden hierbei die Hinterschneidung bzw. den hinterschnittenen Bereich der
Anbindungselemente. Das V-förmige
Querschnittsprofil kann hierbei einen Öffnungswinkel von bis zu 90
Grad aufweisen, so dass die beiden Schenkel des V-Profils einen Winkel
von bis zu 45 Grad mit dem Belagträger bilden. Derartig große hinterschnittene
Bereiche sind hinsichtlich der Anbindung zwischen Reibbelag und
Trägerplatte
besonders vorteilhaft.
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Weiterhin
ist vorgesehen, dass die Anbindungselemente zumindest einen ersten,
in radialer oder in azimuthaler Richtung bezüglich der Belagträgerplatte
verlaufenden und zur Belagträgerplatte
hin sich verjüngenden
Spalt aufweisen. Der, bezogen auf die Bremsscheibe, in radialer
oder azimuthaler Richtung verlaufende Spalt, sorgt insbesondere
dafür, dass
auch die von den Anbindungselementen gebildeten hinterschnittenen
Bereiche in radialer oder azimuthaler Richtung verlaufen. Eine derartige
Anordnung der Hinterschneidungen ist hinsichtlich großer auftretender
Scherkräfte
im Betrieb der Bremseinrichtung vorteilhaft und verleiht der Anbindung
zwischen Belagträger
und Reibmasse die nötige
Stabilität.
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Des
Weiteren ist vorgesehen, dass die Anbindungselemente quer zum ersten
verlaufende weitere Spalte aufweisen. Diese weiteren Spalte können zum
Beispiel senkrecht zu dem ersten Spalt, d. h. tangential oder azimuthal
bezogen auf die Bremsscheibe verlaufen. Andere beliebige Orientierungen von
Spalten zur Bildung von Hinterschneidungen der Anbindungselemente
können
sich je nach Geometrie der Anbindungselemente in vorteilhafter Weise
ergeben.
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Nach
einer weiteren bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung ist vorgesehen, dass die Anbindungselemente in radialer
Richtung, bezogen auf die Bremsscheibe, eine größere Ausdehnung als in Richtung
senkrecht dazu, d. h. in tangentialer bzw. azimuthaler Richtung,
aufweisen. Derartige, sich in radialer Richtung erstreckende Anbindungselemente sind,
ebenso wie die von ihnen gebildeten in radialer Richtung verlaufenden
Hinterschneidungen oder Spalten der Anbindungselemente, für eine hohe
Anbindungswirkung des Reibbelags an den Belagträger, gerade im Hinblick auf
beim Bremsen azimuthal oder tangential auftretende Scherkräfte, von
Vorteil.
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Nach
einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung sind die Anbindungselemente
in fächerförmig verlaufenden
Reihen angeordnet, wobei die Anbindungselemente benachbarter Reihen
versetzt zueinander angeordnet sind. Diese Anordnung ermöglicht insbesondere,
dass der gesamte Bereich zwischen Innen- und Außenradius der Bremsscheibe
bei Erreichen der Verschleißgrenze
des Reibbelags gleichmäßig beim
Bremsen mit den Anbindungselementen in Anlagestellung gelangt, wodurch
ein gleichmäßiges Abschleifen
bzw. ein gleichmäßiger Abrieb
der Scheibenoberfläche
erzielt wird. Die Bremsscheibe wird hierbei im Wesentlichen nicht
beschädigt
und kann nach Erneuerung der Bremsbacken bzw. nach Erneuerung des
Reibmaterials wieder verwendet werden.
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Weiterhin
ist vorgesehen, dass die in azimuthaler Richtung außen am Belagträger angeordneten Anbindungselemente
im Vergleich zu dem im mittleren Bereich am Belagträger angeordneten
Anbindungselementen eine geringere Höhe aufweisen. Durch eine solche
Ausgestaltung der einzelnen Anbindungselemente wird eine Kompensation
des so genannten Schrägverschleißes des
Reibbelags erzielt.
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Im
Bremsbetrieb unterliegen Reibbeläge
typischerweise diesem Schrägverschleiß, der dazu führt, dass
an den azimuthal außen
liegenden Bereichen der Reib- oder Bremsbelag einen höheren Verschleiß unterworfen
ist, als in der Mitte. Die unterschiedlich hohe Ausgestaltung der
einzelnen Anbindungselemente ermöglicht
nunmehr, dass dieser Schrägverschleiß dahingehend
kompensiert wird, dass die Verschleißgrenze über den gesamten Bereich des
Reibbelags nahezu gleichzeitig und gleichmäßig erreicht wird. Hierdurch
wird insbesondere bei Erreichen der Verschleißgrenze eine nach wie vor gute
und verschleißfeste
Notlaufeigenschaft der Bremse sichergestellt.
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Weiterhin
ist vorgesehen, dass die Höhe
der Anbindungselemente in azimuthaler Richtung von außen nach
innen zumindest bereichsweise stetig zunimmt.
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Nach
einer weiteren Ausführungsform
der Erfindung können
die Anbindungselemente im Wesentlichen kreisförmig ausgebildet sein und einen Durchmesser
aufweisen, der im Bereich der radialen Ausdehnung des Reibbelags
bzw. im Bereich der Differenz zwischen Außen- und Innendurchmesser der Bremsscheibe
liegt. Eine derartige großflächige Ausgestaltung
der Anbindungselemente führt
dazu, dass bei Erreichen der Verschleißgrenze des Reibbelags ein
leichter, gleichmäßiger Abrieb
der Bremsscheibenoberflächen,
nicht aber eine Riefen- oder
Rillenbildung an der Bremsscheibe erfolgt.
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Weiterhin
ist vorgesehen, dass die durch die Kaltverformung auf der Rückseite,
d.h. auf der der Reibmasse abgewandten Seite des Belagträgers, entstehenden
Vertiefungen im Einbauzustand in der Bremseinrichtung im Bereich
der Staubschutzmanschetten der Bremsstößel zu liegen kommen. Die Vertiefungen
bzw. die korrespondierenden Anbindungselemente werden mittels des
Kaltverformungsprozesses großflächig an
den Stellen des Belagträgers
eingestanzt, an denen im Einbauzustand die Bremsstößel auf
den Belagträger
einwirken.
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Durch
diese Vertiefungen wird insbesondere erreicht, dass die Staubschutzmanschetten
nicht in eine direkte Anlageposition mit dem Belagträger gelangen,
wodurch auch eine nachteilige Hitzeeinwirkung des Belagträgers auf
die Staubschutzmanschette effektiv minimiert werden kann.
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Bei
einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung sind die Anbindungselemente
und der Belagträger,
aus einem einzigen Material bestehend, einstückig ausgebildet. Dies wird
insbesondere durch einen Kaltumformungsprozess, wie zum Beispiel
durch Stanzen erreicht, so dass ein manuelles Anbringen einzelner
Anbindungselemente an den Belagträger, etwa mittels Schweißen, nicht
erforderlich ist. Zudem wird hierdurch eine ausreichend hohe Stabilität und Festigkeit
der Anbindungselemente erreicht.
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Weiterhin
kann vorgesehen sein, dass die Anbindungselemente auch mittels anderer
Fügetechniken,
wie zum Beispiel Nieten, Verschweißen, Verschrauben, Vergießen oder
dergleichen miteinander befestigt werden. Bei derartigen Verbindungstechniken
können
der Belagträger
und die Anbindungselemente auch aus unterschiedlichen Materialien
bestehen.
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Nach
einem weiteren unabhängigen
Gedanken betrifft die Erfindung ein Verfahren zur Herstellung eines
Belagträgers
für Bremseinrichtungen
von Fahrzeugen, insbesondere für
Bremseinrichtungen von Lastkraftwagen, Bussen oder dergleichen Fahrzeuge
mit vergleichbarem Gesamtgewicht. Bei diesem Herstellungsverfahren
werden aus einer Grundplatte hervorstehende Anbindungselemente durch Kaltverformen,
insbesondere durch Stanzen, gebildet. Daran anschließend werden
die durch das Stanzen gebildeten Anbindungselemente zur Bildung
von Hinterschneidungen in einem zweiten Arbeitsschritt verformt,
insbesondere gespalten.
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In
den einzelnen Arbeitsschritten Kaltverformen und Spalten können je
nach Einsatz entsprechender Matrizen und/oder Patrizen mit jedem
Herstellungsschritt eine Vielzahl einzelner Anbindungselemente eines
oder mehrerer Belagträger
gleichzeitig gebildet werden. Dieses Herstellungsverfahren ist insbesondere
für die
Massenfertigung der erfindungsgemäßen Belagträger von Vorteil und ermöglicht gegenüber einem
manuellen Verbinden von Belagträger
und einzelnen Anbindungselementen die Einsparung etlicher Arbeitsschritte
und trägt
schließlich
zur Kostenminimierung bei.
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Weiterhin
ist vorgesehen, dass nach dem Spalten der einzelnen Anbindungselemente
ein Ausstanzen oder Schneiden der Belagträger aus der Grundplatte erfolgt.
Das Endprodukt, der Belagträger,
kann somit im Wesentlichen durch drei Arbeitsschritte, nämlich Stanzen
von Anbindungselementen, Spalten der Anbindungselemente und Ausschneiden
bzw. Ausstanzen der Belagträger
aus der Grundplatte realisiert werden und daran anschließend weiteren
Bearbeitungsschritten, wie zum Beispiel einem Entgraten und/oder
einem Entölen
unterzogen werden.
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Nach
einer weiteren Ausführungsform
ist vorgesehen, dass ein Spalten der Anbindungselemente zur Bildung
von zumindest bereichsweise radial verlaufenden Spalten erfolgt.
Hierdurch werden insbesondere radial verlaufende V-förmige Profile der
Anbindungselemente mit entsprechenden hinterschnittenen Bereichen
geformt.
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Weitere
Ziele, Vorteile und Merkmale der Erfindung werden anhand der nachfolgend
beschriebenen Zeichnungen erläutert.
Hierbei bilden sämtliche bildlich
dargestellte und erläuterte
Merkmale in beliebiger sinnvoller Kombination den Gegenstand der vorliegenden
Erfindung, auch unabhängig
von den Patentansprüchen
und der Zusammenfassung.
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Es
zeigen:
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1 eine
Draufsicht auf eine mögliche
Ausführungsform
eines erfindungsgemäßen Belagträgers mit
kreisförmigen
Anbindungselementen,
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2 einen
der 1 entsprechenden Querschnitt des Belagträgers mit
Reibbelag,
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3 einen
den 1 und 2 entsprechenden Belagträger gemäß der Schnittlinie
S2,
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4 eine
Draufsicht auf eine weitere Ausführungsform
eines erfindungsgemäßen Belagträgers mit
fächerförmig angeordneten
Anbindungselementen,
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5 einen
Querschnitt entlang der in 4 dargestellten
Schnittlinie S1,
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6 einen
weiteren Belagträger
mit fächerförmig angeordneten
Anbindungselementen rechteckähnlicher
Geometrie,
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7 eine
Seitenansicht des Belagträgers gemäß 6 mit
Reibbelag,
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8 einen
Längsquerschnitt
durch den in 6 dargestellten Belagträger mit
Reibbelag und
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9 bis 12 eine
Draufsicht und eine entsprechende Querschnittsdarstellung des der
Belagträgerplatten
in unterschiedlichen Herstellungsschritten.
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1 zeigt
in Draufsicht einen Belagträger 10 mit
zwei voneinander beabstandeten kreisförmigen Anbindungselementen 16, 18 sowie
weiteren Anbindungselementen 12, 14 und 17, 19.
Sämtliche Anbindungselemente 12, 14, 16, 18 sowie 17, 19 sind im
Wesentlichen in einem Bereich 15 angeordnet, in welchem
die Reibmasse 74, 82 am Belagträger 10 angebunden
bzw. befestigt wird. Bezogen auf die (nicht dargestellte) Bremsscheibe
der Bremseinrichtung verläuft
die radiale Richtung senkrecht zur Krümmung der mittleren unteren
Umrandung des Bereichs 15 und die azimuthale bzw. Umfangsrichtung im
Wesentlichen horizontal. Hierbei überdecken die beiden kreisförmigen Anbindungselemente 16 und 18 im
Wesentlichen den gesamten radialen Querschnitt bzw. die gesamte
radiale Erstreckung des Bereichs 15, in welchem der Reibbelag 74, 82 mit
der Bremsscheibe in Anlagestellung gebracht wird. Durch dieses im
Wesentlichen vollständige
Abdecken des Bereichs 15 in radialer Richtung, wird insbesondere
beim Erreichen der Verschleißgrenze
des Bremsbelags ein gleichmäßiger Abrieb
von Anbindungselementen 12, 14, 16, 18, 17, 19 respektive Bremsscheibe
erreicht.
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Die
kreisförmigen
Anbindungselemente 16, 18 decken in Kombination
mit den rechteckförmig ausgestalteten
Anbindungselementen 17 und 19 sogar den gesamten
Anlagenbereich mit der Bremsscheibe ab, so dass eine Riefen- oder Rillenbildung der
Bremsscheibe bei Erreichen der Verschleißgrenze des Reibbelags effektiv
verhindert werden kann. Das Anbindungselement 16 wird hierbei
im Wesentlichen durch zwei Schenkel 22 und 24 und
das Anbindungselement durch zwei entsprechende Schenkel 26 und 28 gebildet.
Die beiden innen liegenden Schenkel 24 und 28 sind
hierbei zum Kreismittelpunkt geneigt ausgebildet, während die
beiden außen
liegenden Schenkel 22 und 26 der Anbindungselemente 18 und 16 jeweils
nach außen,
d.h. vom Kreismittelpunkt weg weisen und somit eine Hinterschneidung,
bzw. entsprechende hinterschnittene Bereiche bilden.
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Die
Anbindungselemente 12 und 14 weisen ebenso ein
V-förmiges
Querschnittsprofil auf und sind der Außenkontur des Belagträgers 10 entsprechend
an ihren Enden abgeschrägt.
Durch die V-profilförmige
Ausgestaltung der Anbindungselemente wird eine Hinterschneidung
erzielt, wodurch eine formschlüssige
Verbindung zwischen Belagträger 10 und
der daran anzubindenden Reibmasse erfolgen kann. Der als Plattenkörper ausgebildete
Belagträger 10 weist
zudem einen Ausschnitt 20 auf, der typischerweise einer
Ermittlung des Verschleißes
des Reibbelags dient.
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Durch
die großflächigen,
vom Belagträger 10 hervorstehenden
Anbindungselemente 16, 18, wird der Belagträger 10 zudem
bei einem verschlissenen Reibbelag gegen ein Herausfallen aus der
Bremseinrichtung gesichert.
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2 zeigt
einen der 1 entsprechenden Längsquerschnitt
durch den Belagträger 10 mit
einem angebundenen Reibbelag 74. Dieser in 2 dargestellte
Querschnitt verläuft
durch den randnahen oberen oder unteren Teil des Belagträgers, insbesondere
durch das Anbindungselement 17, bzw. 19.
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In
der Querschnittsdarstellung ist deutlich zu sehen, dass die Anbindungselemente 17, 19 nicht gespalten
sind und daher im Wesentlichen den gleichen Querschnitt wie die
dazugehörige
Vertiefung 72 an der Rückseite
des Belagträgers 10 aufweisen.
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Weitere
Vertiefungen 64, 62 an der Rückseite des Belagträgers entsprechen
den V-förmigen Schenkeln 22, 24,
bzw. 26, 28. Diese werden durch Kaltverformen,
z.B. durch einen Stanzprozess zunächst als hervorstehende ringförmige Erhebungen aus
der Belagträgerplatte 10 getrieben
und anschließend
in die dargestellte Form zur Bildung von Hinterschneidungen gespalten.
Die somit gebildeten Schenkel und die dadurch geformten Hinterschneidungen
verlaufen im Wesentlichen kreisförmig,
wie in der Draufsicht anhand der 1 dargestellt.
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Zudem
sind in der Querschnittsdarstellung in 2 zwei Vertiefungen 76 und 78 im
Reibbelag 74 erkennbar, die der Vermeidung von thermisch
bedingten Rissen im Reibbelag 74 dienen.
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3 zeigt
zudem eine weitere Querschnittsdarstellung entlang der in den 1 und 2 dargestellten,
in radialer Richtung durch das Anbindungselement 16 verlaufenden
Schnittlinie S2. Aufgrund der radialsymmetrischen Geometrie des Anbindungselements 16 sind
auch in dieser Schnittdarstellung sowohl die beiden Schenkel 26, 28 als auch
die entsprechenden Vertiefungen 62 an der Rückseite
des Belagträgers 10 deutlich
zu erkennen. Zudem ist in dieser Querschnittsdarstellung eine zwischen
Belagträgerplatte 10 und
Reibbelag 74 angeordnete Zwischenschicht zu erkennen, die
die Anbindung des Reibmaterials unterstützt und vorteilhafte elastische
und thermische Eigenschaften aufweist.
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4 zeigt
eine weitere Ausführungsform
eines Belagträgers 30 in
Draufsicht. Die Außenkontur dieses
Belagträgers 30 entspricht
im Wesentlichen der Außenkontur
des Belagträgers 10 der 1 bis 3.
Auch dieser Belagträger 30 weist
einen Bereich 31 auf, der zur Aufnahme der Reibmasse dient. Innerhalb
dieses Bereichs 31 sind zahlreiche Anbindungselemente 32, 34, 36, 38, 40, 42, 44, 46 unterschiedlicher
Geometrie in fächerförmig ausgerichteten
Reihen angeordnet. Sämtliche
Anbindungselemente 32 bis 46 sind in radialer
Richtung, d. h. zum Mittelpunkt der zugeordneten Bremsscheibe hin
ausgerichtet.
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Zudem
weisen sämtliche
Anbindungselemente 32 bis 46 in radialer Richtung
eine größere Abmessung
als in der Richtung senkrecht dazu auf. Insbesondere sind hierbei
sämtliche
Anbindungselemente 32 bis 46 zumindest bereichsweise
in Form eines V-Profils, verdeutlicht am Anbindungselement 32,
ausgebildet. Das Anbindungselement 32 verfügt über links-
und rechtsseitig angeordnete, jeweils hinterschnittene Bereiche
bildende Schenkel 54, 50, zwischen denen bezüglich der
Belagträgerplatte 30 ein
radial verlaufender Spalt 52 gebildet ist.
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Die
durch den Spalt 52 bzw. durch die schräg angeordneten Schenkel 54 und 50 erzeugten
Hinterschneidungen ermöglichen
insbesondere ein formschlüssiges
Anbinden der Reibmassen an den Belagträger 30. Die Anbindungselemente 42, 44 sind
an ihren Endbereichen den Auflenkonturen des Belagträgers 30 angepasst
und daher abgeschrägt.
Hierdurch wird insbesondere erreicht, dass die V-profilförmigen Anbindungselemente 32 bis 46 nicht
an den Rand des Bereichs 31 angrenzen. Dies dient vor allem
der Vermeidung eines seitlichen Austreibens von Reibmaterial während des
Aufpressens. Demzufolge weisen die beiden Anbindungselemente 46 und 36 in den
an die Außenkontur
des Bereichs 31 angrenzenden Bereichen 60 und 70 ein
im Wesentlichen rechteckförmiges
und kein V-förmiges
Querschnittsprofil auf.
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Eine
gesamte Überdeckung
der zugeordneten Bremsscheibe durch wenigstens ein Anbindungselement
ist auch in dieser Ausführungsform
des Belagträgers 30 deutlich
zu erkennen. Dabei sind die beiden Anbindungselemente 36 und 46 beispielsweise
in radialem Abstand zueinander angeordnet, wobei die dazu seitlich
benachbarten Anbindungselemente 32 und 34 den
Zwischenbereich zwischen den Anbindungselementen 36 und 46 ausfüllen. Bei
Erreichen der Verschleißgrenze
gelangen somit zumindest die Anbindungselemente 36, 46 sowie 32 und 34 gleichermaßen mit
ihrer gesamten Oberseite mit der Bremsscheibe in Anlageposition.
Folglich erfährt
diese einen gleichmäßigen Abrieb,
wodurch stets eine gute Notlaufeigenschaft der Bremseinrichtung
sichergestellt werden kann.
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Anhand
des der Darstellung von 4 entsprechenden Querschnitts
der 5 sind ferner Vertiefungen 66, 68 an
der Unterseite des Belagträgers 30 zu
erkennen. Diese Vertiefungen 66, 68 entstehen durch
ein Kaltumformen des Belagträgers 30,
wie zum Beispiel durch Stanzen. Bei einem Stanzvorgang werden den
Vertiefungen 66, 68 entsprechende Anbindungselemente
an der Oberseite des Belagträgers 30 ausgetrieben.
Durch einen nachfolgenden Spaltvorgang werden diese Anbindungselemente 32, 34, 36, 38, 40, 42, 44, 46 zumindest
bereichsweise gespalten, so dass ein V-förmiges Profil der Anbindungselemente 32, 34, 36, 38, 40, 42, 44, 46 zur
Bildung von Hinterschneidungen erzeugt wird.
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Es
gilt ferner zu beachten, dass die einzelnen Anbindungselemente 32, 34, 36, 38, 40, 42, 44, 46 unterschiedlich
hoch ausgebildet sein können,
um einen Schrägverschleiß des Reibbelags
effektiv zu kompensieren. Demzufolge sind die azimuthal gesehen
in der Mitte des Belagträgers 30 angeordneten Anbindungselemente 36, 46 höher als
die in den Außenbereichen
des Belagträgers 30 angeordneten Anbindungselemente 42, 44 ausgebildet.
Typischerweise nimmt die Höhe
der Anbindungselemente 32, 34, 36, 38, 40, 42, 44, 46 in
azimuthaler Richtung von außen
nach innen stetig zu. So ist zum Beispiel Anbindungselement 44 niedriger
als Anbindungselement 38 und Anbindungselement 34 wiederum
höher als
Anbindungselement 38 ausgebildet.
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Durch
diese unterschiedlich hohe Ausgestaltung der einzelnen Anbindungselemente 32, 34, 36, 38, 40, 42, 44, 46 wird
erreicht, dass im Zuge eines nicht zu vermeidenden Schrägverschleißes des Reibbelags
sämtliche
Anbindungselemente 32, 34, 36, 38, 40, 42, 44, 46 bei
Erreichen der Verschleißgrenze
nahezu gleichzeitig mit der Bremsscheibe in Anlageposition gelangen.
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6 zeigt
eine Draufsicht auf einen weiteren Belagträger 80 mit einer Vielzahl
kleinerer, für sich
genommen aber großflächigen Anbindungselementen,
wie zum Beispiel 84, 88, 90 und 92.
Die fächerförmige Anordnung
der Anbindungselemente 84, 88, 90, 92 ist
hierbei deutlich zu sehen, wobei die Anbindungselemente benachbarter
Reihen versetzt zueinander angeordnet sind. Bei dem hier gewählten Ausführungsbeispiel
ist der zwischen Anbindungselement 88 und 90 gebildete
Zwischenraum vollständig
durch das Anbindungselement 94 ausgefüllt, so dass in einer azimuthalen
Projektion sämtlicher
Anbindungselemente die gesamte zugeordnete Bremsscheibe durch eine
Kombination von Anbindungselementen abgedeckt wird.
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7 zeigt
eine Querschnittsdarstellung durch den Belagträger von 6 entlang
eines vertikalen Schnitts, der durch die Anbindungselemente 84, 88, 90, 92 verläuft. Hierbei
ist deutlich der auf dem Belagträger 80 angeordnete
Reibbelag 82 sowie das Längsprofil der einzelnen Anbindungselemente 84, 88, 90, 92 zu
sehen. Zudem sind die beim Stanzen der Anbindungselemente 84, 88, 90, 92 entstehenden
Vertiefungen 86 an der Unterseite des Belagträgers 80 angedeutet.
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8 zeigt
einen horizontalen Querschnitt durch die Belagträger 80 mit Reibbelag 82.
In diesem senkrecht zur 7 verlaufenden Querschnitt ist
insbesondere das V-förmige
Profil eines Anbindungselements 94 zu erkennen.
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Anhand
der 9 bis 12 ist der Ablauf des Herstellungsverfahrens
beschrieben. Ausgehend von einer in 9 dargestellten
im wesentlichen ebenen Grundplatte 100 werden, wie aus 10 ersichtlich
einzelne Anbindungselemente 104, 106, 108 mittels
Kaltverformen in die Grundplatte 100 im Bereich des späteren Belagträgers 102 geprägt. Anschließend werden
diese von der Grundplatte 100 hervorstehenden Elemente 104, 106, 108 in
einem weiteren Schritt zur Bildung von Hinterschneidungen bildenden
Schenkeln 110, 112 gespalten, wie anhand 11 dargestellt.
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Schließlich wird,
wie anhand 12 gezeigt, der Belagträger 102 aus
der Grundplatte 100 ausgestanzt oder herausgeschnitten
und kann weiteren Bearbeitungsprozessen, wie z.B. einem Entgraten oder
einem Entölen,
unterzogen werden.
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- 10
- Belagträger
- 12
- Anbindungselement
- 14
- Anbindungselement
- 15
- Bereich
- 16
- kreisförmiges Anbindungselement
- 17
- Anbindungselement
- 18
- kreisförmiges Anbindungselement
- 19
- Anbindungselement
- 20
- Einschnitt
- 22
- Schenkel
- 24
- Schenkel
- 26
- Schenkel
- 28
- Schenkel
- 29
- Zwischenschicht
- 30
- Belagträger
- 31
- Bereich
- 32
- Anbindungselement
- 34
- Anbindungselement
- 36
- Anbindungselement
- 38
- Anbindungselement
- 40
- Anbindungselement
- 42
- Anbindungselement
- 44
- Anbindungselement
- 46
- Anbindungselement
- 50
- Schenkel
- 52
- Spalt
- 54
- Schenkel
- 60
- Randbereich
- 62
- Vertiefung
- 64
- Vertiefung
- 66
- Vertiefung
- 68
- Vertiefung
- 70
- Randbereich
- 72
- Vertiefung
- 74
- Reibbelag
- 76
- Vertiefung
- 78
- Vertiefung
- 80
- Belagträger
- 82
- Reibbelag
- 84
- Anbindungselement
- 86
- Vertiefung
- 88
- Anbindungselement
- 90
- Anbindungselement
- 92
- Anbindungselement
- 94
- Anbindungselement
- 100
- Grundplatte
- 102
- Belagträger
- 104
- Anbindungselement
- 106
- Anbindungselement
- 108
- Anbindungselement
- 110
- Schenkel
- 112
- Schenkel