DE102005027338A1 - Verfahren zum Betrieb der Systemanordnung eines Hubwerkes - Google Patents
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- B66D1/00—Rope, cable, or chain winding mechanisms; Capstans
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Abstract
Das Hubwerk hat zwei Motoren (1, 1'), die jeweils über Antriebswellen (2, 2'), Kupplungen (3, 3') mit angesetzten Bremsscheiben (4, 4') oder Bremstrommeln, Bremsen (14, 14') und über Getriebeeingangswellen (5, 5') mit einem Getriebe (6) verbunden sind. Das Getriebe (6) treibt über Getriebeausgangswellen (7, 7') und Kupplungen (8, 8') Seiltrommeln (9, 9') an. Die Seiltrommeln haben einen Seilzug (12, 12') mit angesetzten Bremsscheiben (10, 10') oder Bremstrommeln und Sicherheitsbremsen (11, 11'). Das Hubwerk hat in den Antriebswellen (2, 2') Einrichtungen (13, 13'), die bei einer eine vorgesehene Last übersteigenden Überlast die Verbindung zwischen den Motoren (1, 1') und Getriebe (6) ganz oder teilweise trennen. Eine Steuereinheit (15, 15') überwacht die Drehzahl der Seiltrommeln (9, 9') bei einem Start des Motors (1, 1') nach einem Anziehen der Bremsen (11, 11', 14, 14'). Hierdurch werden die Bremsen (11, 11', 14, 14') vor einem Start des Hubwerks getestet.
Description
- Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Betrieb der Systemanordnung eines Hubwerkes.
- Typische Hubwerke bestehen aus: Motor, Motorwelle, Kupplung, gegebenenfalls mit angebauter Bremsscheibe oder -trommel, Bremse, Getriebeeingangswelle, Getriebe, Getriebeausgangswelle, Kupplung, Seiltrommel mit Seilzug und angebauter Bremsscheibe oder -trommel und Sicherheitsbremse. Diese Anordnung kann in einem ein- oder mehrseitigen Getriebe oder in Kombination mehrerer Getriebe erfolgen.
- Solche Hubwerke sind nach dem heutigen Stand der Technik nicht ausreichend gegen Überlast gesichert. Insbesondere, wenn die zu hebende Last eingeklemmt ist, kann es zu erheblichen Überlasten kommen. Dabei wird die durch die Antriebsleistung aufgebrachte Last sogar zeitweise überschritten, wenn bei Auftreten der Verklemmung der oder die Motoren mit hoher Drehzahl durch eigene Schwungmasse viel Rotationsenergie gespeichert haben.
- Stand der Technik sind Systeme, die durch Kraftmessungen und Torsionsspannungsmessung eine Reduzierung der Antriebsleistung des Motors einleiten. Jedoch führt auch hier die Zeitspanne, die von der Erfassung bis zur tatsächlichen Leistungsreduzierung benötigt wird, zu einer enormen Überlast.
- In Ausnahmefällen werden spezifische Systeme zur Vermeidung von kritischen Betriebszuständen, deren – Ursache in einer Überlast liegt, mittels hydraulischer und/oder pneumatischer Nachgebesysteme unter Einsatz von Umlenkrollen im Seilzug durchgeführt. Des weiteren können auf elektronischer Basis Messungen (z. B. Drehmoment, Drehzahl, etc.) an verschiedenen Kraftübertragungswellen durchgeführt und über eine entsprechende Steuerung ausgewertet werden.
- Diese Systeme führen im kritischen Lastfall zur Einleitung von Bremsvorgängen und Motorabschaltung.
- Weiterhin besteht bei solchen Hubwerken die Gefahr, dass die Bremsen die Last nicht mehr zu halten vermögen.
- Aufgabe der Erfindung ist es, ein Verfahren der eingangs genannten Art so weiterzubilden, dass die Sicherheit bei einer Bewegung der Last weiter erhöht wird.
- Die Aufgabe wird durch die Erfindung gemäß Anspruch 1 dessen zugehörigen Unteransprüche gelöst und ist in der Zeichnung beispielhaft an einem zweiseitigen Getriebe dargestellt.
- Dank der Erfindung werden vor dem Start des Hubwerks eine oder mehrere Bremsen getestet, indem sie zunächst angezogen werden und der Motor gestartet wird. Sofern die Bremskraft der getesteten Bremse ausreicht, um eine Bewegung der Seiltrommel zu verhindern, kann davon ausgegangen werden, dass die Bremskraft ausreichend ist. Hierdurch wird verhindert, dass der Motor eine Last zu heben vermag, welche bei einem anschließenden Ausfall des Motors nicht mehr von der Bremse gehalten werden kann. Der Motor wird bei dem Test der Bremse vorzugsweise mit Nennlast betrieben. Da Sensoren für die Drehzahl des Motors und für die Drehzahl der Seiltrommel meist ohnehin vorhanden sind erfordert die Erfindung keinen zusätzlichen baulichen Aufwand.
- Die Erfindung lässt zahlreiche Ausführungsformen zu. Zur weiteren Verdeutlichung ihres Grundprinzips ist eine davon in der Zeichnung dargestellt und wird nachfolgend beschrieben. Diese zeigt in
Das Hubwerk hat zwei Motoren1 ,1' , die jeweils über Antriebswellen2 ,2' , Kupplungen3 ,3' mit angesetzten Bremsscheiben4 ,4' oder Bremstrommeln, Bremsen14 ,14' und über Getriebeeingangswellen5 ,5' mit einem Getriebe6 verbunden sind. Das Getriebe6 treibt über Getriebeausgangswellen7 ,7' und Kupplungen8 ,8' Seiltrommeln9 ,9' an. Die Seiltrommeln haben einen Seilzug12 ,12' mit angesetzten Bremsscheiben10 ,10' oder Bremstrommeln und Sicherheitsbremsen11 ,11' . Erfindungsgemäß hat das Hubwerk in den Antriebswellen2 ,2' Einrichtungen13 ,13' , die bei einer eine vorgesehene Last übersteigenden Überlast die Verbindung zwischen den Motoren1 ,1' und den Seiltrommeln9 ,9' ganz oder teilweise trennen. Damit wird verhindert, dass der Antrieb durch die Überlast ganz oder teilweise zerstört wird. Mit der Trennung der Motoren1 ,1' von den Seiltrommeln9 ,9' durch die Einrichtungen13 ,13' werden einige oder alle Bremsen11 ,11' ,14 ,14' aktiviert, wodurch die zu hebende Last gehalten wird. Durch die Trennung der Motoren1 ,1' vom Getriebe6 wird auch die Einleitung von kinetischer Restenergie nach einem Abschalten der Motoren1 ,1' in die Seiltrommeln9 ,9' verhindert. In weiteren, nicht dargestellten Ausführungsformen kann die Einrichtung13 ,13' auch innerhalb des Getriebes6 oder vor den Seiltrommeln9 ,9' angeordnet sein. - Weiterhin hat das Hubwerk zwei Steuereinheiten
15 ,15' zur Ansteuerung der Bremsen11 ,11' ,14 ,14' . Die Steuereinheiten15 ,15' sind mit auf beiden Seiten der als Kupplung ausgebildeten Einrichtungen13 ,13' angeordneten Bewegungssensoren16 ,16' verbunden. Die Einrichtungen13 ,13' weisen einander gegenüberstehende Kupplungsscheiben17 ,17' mit auf dem Umfang angeordneten Zähnen18 ,18' auf. Die Bewegungssensoren16 ,16' zählen ein Vorbeibewegen der Zähne18 ,18' der Kupplungsscheiben17 ,17' . Die Steuereinheiten15 ,15' vergleichen die Anzahl der vorbeibewegten Zähne18 ,18' während einer vorgesehenen Zeitspanne und ermitteln daraus die Bewegungen der Kupplungsscheiben17 ,17' . Bei einer unbeabsichtigten Differenz der Bewegungen der Kupplungsscheiben17 ,17' steuert die Steuereinheit einen Teil oder sämtliche Bremsen11 ,11' ,14 ,14' an, worauf diese die Seiltrommeln9 ,9' anhalten. Die Bewegungssensoren16 ,16' sind vorzugsweise als Näherungsschalter ausgebildet. - Die Steuereinheiten sind zudem mit Drehzahlsensoren
19 ,19' ,20 ,20' der Motoren1 ,1' und der Seiltrommeln9 ,9' verbunden. Damit können vor dem Betrieb des Hubwerks die Bremsen11 ,11' ,14 ,14' der Reihe nach getestet werden, indem die Steuereinheiten15 ,15' zunächst die Bremsen11 ,11' 14 ,14' ansteuern wodurch die Bewegung der entsprechenden Bremsscheiben4 ,4' ,10 ,10' blockieren. Anschließend wird der Motor1 ,1' gestartet und die Drehzahlen der Seiltrommeln9 ,9' und gegebenenfalls der Motoren1 ,1' erfasst. Wenn beispielsweise trotz angezogener Bremsen11 ,11' ,14 ,14' die an der Seiltrommel9 ,9' angeordneten Drehzahlsensoren20 ,20' eine Bewegung der Seiltrommel9 ,9' über das normale Spiel hinaus erfassen, reicht die Bremsleistung für einen sicheren Betrieb des Hubwerks nicht aus. In diesem Falle wird eine Anzeigeeinheit21 ,21' für den Bediener des Hubwerks aktiviert und ein Neustart des Hubwerks verhindert oder ausschließlich ein Notbetrieb des Hubwerks ermöglicht. - In vielen Hubwerken ist nach Stand der Technik ein Kontrollsystem zur Überwachung von Drehzahlanomalien der einzelnen An- und Abtriebseinheiten (Alle Aggregate von Motor
1 ,1' bis Bremsscheibe10 ,10' vorhanden, um eine Aktivierung der Sicherheitsbremsen11 ,11' bei Versagen eines der Aggregate zu ermöglichen. Dieses Versagen kann beispielhaft ein Bruch in den Antriebswellen2 ,2' ,5 ,5' ,7 ,7' , der Kupplungen3 ,3' ,8 ,8' oder im Getriebe6 sein. In Anspruch 16 wird der Vorteil der Einrichtung13 genutzt, dass sich bei dem Trennvorgang das Verhältnis der Drehzahlen von Motor1 ,1' und Antriebswelle2 ,2' zu den Drehzahlen aller der Einrichtung13 folgenden Aggregate verändert. Diese Veränderung wird automatisch durch das Kontrollsystem zur Überwachung von Drehzahlanomalien erfasst und kann entsprechend zur Einleitung von Bremsvorgängen gemäß Anspruch 9 genutzt werden. - Die Herabsetzung der Antriebsleistung des Motors beim Auftreten einer Überlast ist vorteilhaft, weil sie mit der Integration des gebräuchlichen Bremssystems
4 ,14 ,4' ,14' zwischen Motor und Seiltrommel eine kompakte und kostengünstige Bauart darstellt. Stand der Technik ist, dass solche Aggregate auch direkt mit einer integrierten Kupplung ausgeführt werden.
Claims (8)
- Verfahren zum Betrieb der Systemanordnung eines Hubwerkes, insbesondere für einen Containerkran zum Heben von Lasten, mit einem Getriebe und einem Motor, dessen Antriebswelle mit einer Getriebeeingangsseite verbunden ist, und die Getriebeausgangsseite mit einer Seiltrommel verbunden ist, und eine oder mehrere Bremsen zum Abbremsen und/oder Halten des Hubwerkes, dadurch gekennzeichnet, dass jede Bremse einzeln geprüft wird, indem der oder die Motoren einzeln oder zusammen gegen die einzelne Bremskraft gefahren wird und die Bremswirkung somit beurteilt werden kann.
- Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Bremskraft anhand einer definierten Motorleistung im Stillstand und/oder bei rotierender Bewegung des Motors geprüft wird.
- Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Bremswirkung anhand der Bewegung am Getriebe, am Motor, an der Seiltrommel oder an einem dazwischengelegenen Aggregat direkt oder indirekt gemessen wird.
- Verfahren nach zumindest einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass nach der Messung der Bewegung der Seiltrommel der Motor abgeschaltet wird und anschließend eine weitere Bremse angezogen und der Motor wieder gestartet wird und dass die Bewegung im Hubwerk erneut gemessen wird.
- Verfahren nach zumindest einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass bei einer Ermittlung der Bewegung des Hubwerkes über eine zulässige Toleranz hinaus bei angezogener Bremse der Motor abgeschaltet wird.
- Verfahren nach zumindest einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass bei einer Ermittlung der Bewegung des Hubwerkes über eine zulässige Toleranz hinaus bei angezogener Bremse das Hubwerk in einen Notbetriebszustand, in der der Motor ausschließlich mit einer Teillast betrieben werden kann, versetzt wird.
- Verfahren nach zumindest einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass bei einer Ermittlung der Bewegung des Hubwerkes über eine zulässige Toleranz hinaus bei angezogener Bremse ein weiterer Betrieb des Hubwerks zunächst blockiert wird.
- Verfahren nach zumindest einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass bei einer Ermittlung der Bewegung des Hubwerkes über eine zulässige Toleranz hinaus bei angezogener Bremse eine Anzeigeeinheit für den Bediener des Hubwerks angesteuert wird.
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- 2005-06-13 DE DE200510027338 patent/DE102005027338B4/de not_active Withdrawn - After Issue
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