DE102005026790A1 - Spritzgussverfahren zur Herstellung eines flächigen Kunststoffteils - Google Patents

Spritzgussverfahren zur Herstellung eines flächigen Kunststoffteils Download PDF

Info

Publication number
DE102005026790A1
DE102005026790A1 DE200510026790 DE102005026790A DE102005026790A1 DE 102005026790 A1 DE102005026790 A1 DE 102005026790A1 DE 200510026790 DE200510026790 DE 200510026790 DE 102005026790 A DE102005026790 A DE 102005026790A DE 102005026790 A1 DE102005026790 A1 DE 102005026790A1
Authority
DE
Germany
Prior art keywords
injection molding
nozzle
injection
nozzle group
injected
Prior art date
Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
Granted
Application number
DE200510026790
Other languages
English (en)
Other versions
DE102005026790B4 (de
Inventor
Thomas Dr. Wolff
Marek Nolewajka
Current Assignee (The listed assignees may be inaccurate. Google has not performed a legal analysis and makes no representation or warranty as to the accuracy of the list.)
Bayerische Motoren Werke AG
Original Assignee
Bayerische Motoren Werke AG
Priority date (The priority date is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the date listed.)
Filing date
Publication date
Application filed by Bayerische Motoren Werke AG filed Critical Bayerische Motoren Werke AG
Priority to DE102005026790.4A priority Critical patent/DE102005026790B4/de
Publication of DE102005026790A1 publication Critical patent/DE102005026790A1/de
Application granted granted Critical
Publication of DE102005026790B4 publication Critical patent/DE102005026790B4/de
Expired - Fee Related legal-status Critical Current
Anticipated expiration legal-status Critical

Links

Classifications

    • BPERFORMING OPERATIONS; TRANSPORTING
    • B29WORKING OF PLASTICS; WORKING OF SUBSTANCES IN A PLASTIC STATE IN GENERAL
    • B29CSHAPING OR JOINING OF PLASTICS; SHAPING OF MATERIAL IN A PLASTIC STATE, NOT OTHERWISE PROVIDED FOR; AFTER-TREATMENT OF THE SHAPED PRODUCTS, e.g. REPAIRING
    • B29C45/00Injection moulding, i.e. forcing the required volume of moulding material through a nozzle into a closed mould; Apparatus therefor
    • B29C45/16Making multilayered or multicoloured articles
    • B29C45/1642Making multilayered or multicoloured articles having a "sandwich" structure
    • BPERFORMING OPERATIONS; TRANSPORTING
    • B29WORKING OF PLASTICS; WORKING OF SUBSTANCES IN A PLASTIC STATE IN GENERAL
    • B29CSHAPING OR JOINING OF PLASTICS; SHAPING OF MATERIAL IN A PLASTIC STATE, NOT OTHERWISE PROVIDED FOR; AFTER-TREATMENT OF THE SHAPED PRODUCTS, e.g. REPAIRING
    • B29C45/00Injection moulding, i.e. forcing the required volume of moulding material through a nozzle into a closed mould; Apparatus therefor
    • B29C45/0025Preventing defects on the moulded article, e.g. weld lines, shrinkage marks
    • B29C2045/0032Preventing defects on the moulded article, e.g. weld lines, shrinkage marks sequential injection from multiple gates, e.g. to avoid weld lines
    • BPERFORMING OPERATIONS; TRANSPORTING
    • B29WORKING OF PLASTICS; WORKING OF SUBSTANCES IN A PLASTIC STATE IN GENERAL
    • B29CSHAPING OR JOINING OF PLASTICS; SHAPING OF MATERIAL IN A PLASTIC STATE, NOT OTHERWISE PROVIDED FOR; AFTER-TREATMENT OF THE SHAPED PRODUCTS, e.g. REPAIRING
    • B29C45/00Injection moulding, i.e. forcing the required volume of moulding material through a nozzle into a closed mould; Apparatus therefor
    • B29C45/16Making multilayered or multicoloured articles
    • B29C45/1642Making multilayered or multicoloured articles having a "sandwich" structure
    • B29C2045/1651Independent injection runners or nozzles

Landscapes

  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Manufacturing & Machinery (AREA)
  • Mechanical Engineering (AREA)
  • Injection Moulding Of Plastics Or The Like (AREA)

Abstract

Spritzgussverfahren zur Herstellung eines flächigen Kunststoffteils, das eine aus einem Kernmaterial bestehende Kernschicht und eine die Kernschicht umgebende, aus einem Oberflächenmaterial bestehende Oberflächenschicht aufweist, wobei folgende Schritte durchlaufen werden: DOLLAR A - Bereitstellen eines Spitzgusswerkzeugs, das eine Innenkontur aufweist, die der Außenkontur des herzustellenden Kunststoffteils entspricht, wobei das Spritzgusswerkzeug von einem Werkzeugrand aus in einer Hauptspritzgussrichtung gesehen mehrere hintereinander angeordnete, voneinander beabstandete Injektionsdüsen aufweist, von denen eine erste Düsengruppe dazu vorgesehen ist, Oberflächenmaterial in das Spritzgusswerkzeug einzuspritzen und eine zweite Düsengruppe dazu vorgesehen ist, Kernmaterial in das Spritzgusswerkzeug einzuspritzen; DOLLAR A - Einspritzen heißen Oberflächenmaterials in das Spritzgusswerkzeug über eine erste in der Nähe des Werkzeugrands angeordnete Injektionsdüse der ersten Düsengruppe, so dass sich im Spritzgusswerkzeug eine Oberflächematerialfront von dem Werkzeugrand in Hauptspritzgussrichtung ausbreitet, wobei werkzeuginnenseitennahe Schichten des eingespritzten Oberflächenmaterials abkühlen und bereits leicht erstarren, wohingegen dazwischenliegende innere Schichten des eingspritzten Oberflächenmaterials zunächst heiß und vergleichsweise flüssig bleiben; DOLLAR A - Einspritzen von Kernmaterial über eine erste in der Nähe des Werkzeugrands angeordnete Injektionsdüse der zweiten Düsengruppe ...

Description

  • Die vorliegende Erfindung betrifft ein Spritzgussverfahren zur Herstellung eines flächigen Kunststoffteils gemäß den Merkmalen des Patentanspruches 1.
  • Moderne Fahrzeuge weisen eine Vielzahl von Kunststoffteilen auf. Zunehmend werden auch großflächige Karosserieteile, wie z.B. Kotflügel, Klappen, etc. aus Kunststoff hergestellt. Kunststoffteile weisen im Vergleich zu formgleichen Stahlteilen oft ein geringeres Gewicht auf. Jedoch besteht bei Kunststoffteilen häufig ein Zielkonflikt zwischen hinreichend hoher Wärmeformbeständigkeit und hinreichend hoher Oberflächenqualität. Insbesondere großflächige, im Wesentlichen horizontal am Fahrzeug angeordnete Karosserieteile, wie z.B. Motorhauben, Heckklappen oder Dachheckspoiler, können sich bei starker Sonneneinstrahlung stark erwärmen, was zu unerwünschten Bauteilverformungen führen kann.
  • Aus dem Stand der Technik ist zwar bekannt, Kunststoffteile durch Glasfasern zu versteifen. Die Oberflächen von durchweg aus glasfaserverstärktem Kunststoff hergestellten Kunststoffkarosserieteilen müssen jedoch üblicherweise vor dem Lackiervorgang bearbeitet werden, da sich ansonsten die unmittelbar im Oberflächenbereich eingelagerten Glasfasern in der Oberfläche des lackierten Bauteils abzeichnen würden, was unerwünscht ist. Eine derartige Oberflächenbearbeitung vor dem Lackiervorgang ist jedoch relativ aufwändig.
  • Die oben beschriebene Problematik lässt sich durch das sogenannte Sandwichspritzgussverfahren vermeiden. Die Grundidee des Sandwichspritzgießens besteht darin, ein Kunststoffteil "zweilagig" bzw. mehrlagig aufzubauen, mit einem wärmeformbeständigen Bauteilkern, der z.B. aus einem glasfaserverstärkten Thermoplastmaterial hergestellt sein kann und einer den Kern umgebenden faserfreien Oberflächenschicht, die den an Karosserieteile gestellten Oberflächenqualitätsanforderungen genügt. Das Grundprinzip des Sandwichspritzgießens besteht darin, dass zunächst Oberflächenmaterial in das Spritzgusswerkzeug eingespritzt wird, wobei sich werkzeuginnenflächennahe Schichten des Obermaterials abkühlen und erstarren, während weiter innenliegende Schichten noch heiß und relativ flüssig bleiben. In einem zweiten Arbeitsschritt wird dann in den Bereich zwischen die werkzeuginnenflächennahen, bereits erstarrten Schichten Kernmaterial eingespritzt, welches das noch flüssige Obermaterial im Werkzeug verdrängt. Dabei wird soviel Kernmaterial eingespritzt, bis die gesamte Werkzeuginnenseite mit Obermaterial bedeckt ist. Auf diese Weise wird ein Kunststoffteil mit einem wärmeformbeständigen glasfaserverstärkten Kern erhalten, der vollständig mit Obermaterial umgeben bzw. "überzogen" ist. Das Sandwichspritzgussverfahren eignet sich gut zur Herstellung relativ kleiner Bauteile, wie z.B. Außenspiegelkappen oder Türgriffen. Zur Herstellung dünnwandiger, großflächiger Bauteile ist das Sandwichspritzgussverfahren nicht geeignet, da das Oberflächenmaterial und der Kern durch einen Anguß eingespritzt werden müssen und thermoplastische Schmelzen aufgrund des Druckverlusts beim Fließen einen begrenzten Fließweg haben.
  • Aufgabe der Erfindung ist es, ein Spritzgussverfahren anzugeben, mit dem relativ dünnwandige, großflächige Kunststoffteile hergestellt werden können, die einen aus einem Kernmaterial bestehenden Bauteilkern aufweisen, der mit einem Oberflächenmaterial, das eine hohe Oberflächenqualität ermöglicht, überzogen ist.
  • Diese Aufgabe wird durch die Merkmale des Patentanspruches 1 gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen der Erfindung sind den Unteransprüchen zu entnehmen.
  • Die Erfindung geht von einem Spritzgussverfahren zur Herstellung eines flächigen Kunststoffteils aus, das eine aus einem Kernmaterial bestehende Kernschicht und eine die Kernschicht umgebende, aus einem Oberflächenmaterial bestehende Oberflächenschicht aufweist. Die Kernschicht kann beispielsweise aus einem Thermoplast hergestellt sein, der mit Glasfasern versteift ist, die eine Länge von z.B. 0,5–1 mm haben können. Die Oberflächenschicht kann ebenfalls aus einem Thermoplast hergestellt sein. Die Oberflächenschicht ist jedoch nicht mit Fasern durchsetzt. Bei dem Verfahren gemäß der Erfindung werden folgende Schritte durchlaufen.
  • Zunächst wird ein Spritzgussformwerkzeug bereitgestellt, das eine Innenkontur aufweist, die der Außenkontur des herzustellenden Kunststoffteils entspricht. Das Formwerkzeug weist von einem Werkzeugrand aus in einer Hauptspritzgussrichtung gesehen mehrere Injektionsdüsen auf. Die Injektionsdüsen sind kaskadenartig hintereinander angeordnet und voneinander beabstandet. Die Injektionsdüsen können in eine erste Düsengruppe eingeteilt werden, die dazu vorgesehen ist, Oberflächenmaterial in das Formwerkzeug einzuspritzen und in eine zweite Düsengruppe, die dazu vorgesehen ist, Kernmaterial in das Formwerkzeug einzuspritzen.
  • In einem ersten Spritzgussschritt wird über eine erste in der Nähe des Werkzeugrands angeordnete Injektionsdüse der ersten Düsengruppe heißes, relativ flüssiges Oberflächenmaterial in das Spritzgusswerkzeug eingespritzt. Dabei breitet sich in dem Spritzgusswerkzeug eine "Oberflächenmaterialfront" von dem Werkzeugrand in Hauptspritzgussrichtung aus. Da das Formwerkzeug im Vergleich zu dem eingespritzten Oberflächenmaterial relativ kalt ist, kühlen sich die "werkzeuginnenseitennahen Schichten" des eingespritzten Obermaterials ab und erstarren dabei bereits ein wenig. Die inneren, zwischen den werkzeuginnenseitennahen Schichten befindlichen Schichten des eingespritzten Obermaterials hingegen kühlen sich nicht so schnell ab und bleiben vergleichsweise heiß und flüssig.
  • In einem weiteren Spritzgussschritt wird dann Kernmaterial über eine erste in der Nähe des Werkzeugrands angeordnete Injektionsdüse der zweiten Düsengruppe in den Bereich zwischen die bereits etwas abgekühlten werkzeuginnenseitennahen Schichten des eingespritzten Obermaterials eingespritzt. Das eingespritzte Kernmaterial drückt dabei die inneren Schichten des noch heißen, flüssigen Obermaterials in Hauptspritzgussrichtung "nach vorne" in die Hauptspritzgussrichtung.
  • In einem dritten Spritzgussschritt wird dann über eine zweite Injektionsdüse der ersten Düsengruppe erneut Oberflächenmaterial in das Spritzgusswerkzeug eingespritzt. Über diese in Hauptspritzrichtung gesehen zweite Injektionsdüse der ersten Düsengruppe wird jedoch erst dann Oberflächenmaterial eingespritzt, wenn die Oberflächenmaterialfront die zweite Injektionsdüse der ersten Düsengruppe erreicht bzw. passiert hat. Dadurch wird sichergestellt, dass das über die zweite Injektionsdüse der ersten Düsengruppe eingespritzte Oberflächenmaterial in Hauptspritzgussrichtung fließt und nicht in entgegengesetzte Richtung, da dies zu unerwünschten "Blindnähten" und somit zu Materialschwächungen und Oberflächenfehlern am fertigen Bauteil führen könnte.
  • Die Materialzufuhr über die zweite Injektionsdüse der ersten Düsengruppe muss abgestellt werden, wenn der Kern in diesen Bereich vorgedrungen ist.
  • Der Erfindung liegt also das Grundprinzip zugrunde, das an sich bekannte Sandwichspritzgussverfahren "kaskadenartig" durchzuführen. Durch einen derartigen kaskadenartigen Sandwichspritzgussprozess können dann nahezu beliebig großflächige, dünnwandige Kunststoffteile mit einem wärmeformbeständigen Kern und einer den Kern umgebenden qualitativ hochwertigen Oberflächenschicht hergestellt werden.
  • Nach einer Weiterbildung der Erfindung ist in Hauptspritzgussrichtung gesehen vor der zweiten Injektionsdüse der ersten Düsengruppe eine zweite Injektionsdüse der zweiten Düsengruppe angeordnet, über die Kernmaterial in die Spritzgussform eingespritzt werden kann. Vorzugsweise wird über die erste Injektionsdüse der zweiten Düsengruppe mindestens solange Kernmaterial in die Spritzgussform eingespritzt, bis die "Kernmaterialfront" die zweite Injektionsdüse der zweiten Düsengruppe erreicht hat. Dadurch wird sichergestellt, dass bei Einspritzen von Kernmaterial über die zweite Injektionsdüse der zweiten Düsengruppe das Kernmaterial in Hauptspritzgussrichtung fließt und nicht in entgegengesetzte Richtung und dass die Kernschicht nicht durch eine „innere" Bindenaht der Kernschicht geschwächt wird.
  • Über die zweite Injektionsdüse der zweiten Düsengruppe wird dann Kernmaterial in den Bereich zwischen die bereits etwas abgekühlten werkzeuginnenseitennahen Schichten des eingespritzten Oberflächenmaterials eingespritzt, wenn die Kernmaterialfront die zweite Injektionsdüse der zweiten Düsengruppe passiert hat.
  • Durch mehrmaliges Wiederholen dieser Schritte mit weiteren, in Spritzgussrichtung folgenden Injektionsdüsen kann ein nahezu beliebig großflächiges Kunststoffteil hergestellt werden.
  • Nach einer Weiterbildung der Erfindung sind die Düsen der ersten und/oder der zweiten Düsengruppe als regelbare Düsen ausgebildet. Es kann vorgesehen sein, dass jede der Injektionsdüsen separat verstellbar ist, was beim Einspritzen von Spritzgussmaterial in das Spritzgusswerkzeug eine optimale Regelung des Materialstroms an den einzelnen Injektionsdüsen ermöglicht und zwar unabhängig von dem von der Spritzgussmaschine erzeugten Druck und unabhängig von der Leitungslänge zwischen der Spritzgussmaschine und den einzelnen Injektionsdüsen.
  • Bei der Massenfertigung von Kunststoffteilen treten beträchtliche Mengen von Kunststoffabfällen und Ausschuss an. Es ist daher sinnvoll, Produktionsabfälle und/oder Kunststoffteile von Altfahrzeugen zu recyclen. Die zu recyclenden Kunststoffteile werden in einem ersten Schritt zu einem Granulat zermahlen und anschließend aufgeschmolzen. Das aufgeschmolzene "Recyclat" kann dann als Kernmaterial verwendet werden. Bei dem oben beschriebenen Verfahren kann das Kernmaterial ganz oder zumindest teilweise aus Recyclat hergestellt werden.
  • Im Folgenden wird die Erfindung im Zusammenhang mit der Zeichnung näher erläutert. Die einzige 1 beschreibt das Grundprinzip der Erfindung schematisch in sechs Prozessschritten.
  • Im oberen Bereich der 1 ist schematisch ein Formwerkzeug 1 dargestellt, das durch eine obere Werkzeughälfte 2 und eine untere Werkzeughälfte 3 gebildet sein kann. Das Formwerkzeug 1 weist einen "linken" Werkzeugrand 4 auf, von dem aus in einer Hauptspritzgussrichtung gesehen, die durch einen Pfeil 5 angedeutet ist, hintereinander mehrere Injektionsdüsen perlschnurartig „aufgereiht" sind. Bei dem hier gezeigten Ausführungsbeispiel sind insgesamt vier Injektionsdüsen vorgesehen, die in eine erste und eine zweite Düsengruppe unterteilt werden können.
  • Über die Düsen der ersten Düsengruppe wird Oberflächenmaterial in das Formwerkzeug 1 eingespritzt. Über die Düsen der zweiten Düsengruppe wird Kernmaterial in das Oberflächenwerkzeug 1 eingespritzt. In unmittelbarer Nähe des linken Werkzeugrands 4 ist eine erste Düse 6 der ersten Düsengruppe angeordnet. "Kurz" nach der ersten Düse 6 der ersten Düsengruppe ist eine erste Düse 7 der zweiten Düsengruppe angeordnet. In einem gewissen Abstand von der Düse 7 ist eine zweite Düse 8 der zweiten Düsengruppe angeordnet. Wieder in einem Abstand hinter der zweiten Düse 8 der zweiten Düsengruppe ist eine zweite Düse 9 der ersten Düsengruppe angeordnet. Schließlich ist eine dritte Düse 10 der zweiten Düsengruppe im Bereich zwischen der Düse 9 und einem rechten Werkzeugende 11 angeordnet.
  • In den darunter gezeigten Teildarstellungen sind die einzelnen Prozessschritte angedeutet. In einem ersten Prozessschritt wird über die erste Düse 6 der ersten Düsengruppe Oberflächenmaterial, das in 1 auch als "Hauptkomponente" bezeichnet ist und dunkel dargestellt ist, in das Spritzgusswerkzeug 1 eingespritzt. Die Oberflächenmaterialfront 12 breitet sich dabei im Wesentlichen von dem linken Werkzeugende 4 in Hauptspritzgussrichtung 5 aus. Über die erste Düse 6 der ersten Düsengruppe wird solange Oberflächenmaterial eingespritzt, bis die Oberflächenmaterialfront 12 bis in einen Bereich zwischen der ersten Düse 7 der zweiten Düsengruppe und die zweite Düse 9 der ersten Düsengruppe vorgedrungen ist.
  • In einem zweiten Prozessschritt wird dann über die erste Düse 7 der zweiten Düsengruppe Kernmaterial in das Spritzgusswerkzeug eingespritzt. Da der Bereich "links" der ersten Düse 7 der zweiten Düsengruppe vollständig mit Oberflächenmaterial ausgefüllt ist, kann sich das über die erste Düse 7 eingespritzt Kernmaterial nur in "Hauptspritzgussrichtung 5" ausbreiten. Durch Einspritzen von Kernmaterial über die erste Düse 7 der zweiten Düsengruppe wird das im Bereich "rechts" der ersten Düse 7 der zweiten Düsengruppe befindliche Oberflächenmaterial noch weiter nach rechts verdrängt. Die Oberflächenmaterialfront 12 wird also nach rechts verschoben. Da das im ersten Prozessschritt eingespritzte Oberflächenmaterial in den werkzeugnahen Schichten, d.h. in den äußeren Schichten abgekühlt und teilweise bereits erstarrt ist, wird beim Einspritzen von Kernmaterial über die erste Düse 7 primär nur die innere Oberflächenmaterialschicht nach rechts verschoben.
  • Im zweiten Prozessschritt wird solange Kernmaterial über die erste Düse 7 der zweiten Düsengruppe eingespritzt, bis die Kernmaterialfront 13 die zweite Düse 8 der zweiten Düsengruppe erreicht bzw. passiert hat.
  • Durch Einspritzen von Kernmaterial über die erste Düse 7 der zweiten Düsengruppe im zweiten Prozessschritt wird die Oberflächenmaterialfront 12 so weit nach rechts gedrückt, dass diese die zweite Düse 9 der ersten Düsengruppe erreicht und passiert.
  • Im dritten Prozessschritt wird dann über die zweite Düse 9 der ersten Düsengruppe erneut Oberflächenmaterial in das Spritzgusswerkzeug 1 eingespritzt, wodurch die Oberflächenmaterialfront 12 weiter nach rechts in Hauptspritzgussrichtung 5 verschoben wird.
  • In einem vierten Prozessschritt kann dann erneut über die erste Düse 7 der zweiten Düsengruppe Kernmaterial eingespritzt werden. Dies ist aber nicht unbedingt erforderlich. Sofern, wie in den Prozesschritten 2 und 3 dargestellt ist, die Kernmaterialfront 13 die zweite Düse 8 der zweiten Düsengruppe passiert hat, kann auch gleich über die zweite Düse 8 der zweiten Düsen gruppe Kernmaterial eingespritzt werden, was in dem fünften Prozessschritt dargestellt ist. Durch Einspritzen von Kernmaterial über die zweite Düse 8 der zweiten Düsengruppe wird sowohl die Oberflächenmaterialfront 12 als auch die Kernmaterialfront 13 weiter nach rechts gedrückt.
  • In einem sechsten Prozessschritt wird dann weiter Kernmaterial eingespritzt und zwar über die dritte Düse 10 der zweiten Düsengruppe und zwar solange, bis die Oberflächenmaterialfront 12 das rechte Ende 11 des Spritzgusswerkzeugs 1 erreicht.

Claims (10)

  1. Spritzgussverfahren zur Herstellung eines flächigen Kunststoffteils, das eine aus einem Kernmaterial bestehende Kernschicht und eine die Kernschicht umgebende, aus einem Oberflächenmaterial bestehende Oberflächenschicht aufweist, wobei folgende Schritte durchlaufen werden: – Bereitstellen eines Spritzgusswerkzeugs (1), das eine Innenkontur aufweist, die der Außenkontur des herzustellenden Kunststoffteils entspricht, wobei das Spritzgusswerkzeug von einem Werkzeugrand (4) aus in einer Hauptspritzgussrichtung (5) gesehen mehrere hintereinander angeordnete, voneinander beabstandete Injektionsdüsen (610) aufweist, von denen eine erste Düsengruppe (6, 9) dazu vorgesehen ist, Oberflächenmaterial in das Spritzgusswerkzeug (1) einzuspritzen und eine zweite Düsengruppe (7, 8, 10) dazu vorgesehen ist, Kernmaterial in das Spritzgusswerkzeug (1) einzuspritzen; – Einspritzen heißen Oberflächenmaterials in das Spritzgusswerkzeug (1) über eine erste in der Nähe des Werkzeugrands (4) angeordnete Injektionsdüse (6) der ersten Düsengruppe, so dass sich im Spritzgusswerkzeug eine Oberflächenmaterialfront (12) von dem Werkzeugrand (4) in Hauptspritzgussrichtung (5) ausbreitet, wobei werkzeuginnenseitennahe Schichten des eingespritzten Oberflächenmaterials abkühlen und bereits leicht erstarren, wohingegen dazwischenliegende innere Schichten des eingespritzten Oberflächenmaterials zunächst heiß und vergleichsweise flüssig bleiben; – Einspritzen von Kernmaterial über eine erste in der Nähe des Werkzeugrands (4) angeordnete Injektionsdüse (7) der zweiten Düsengruppe in den Bereich zwischen die bereits etwas abgekühlten werkzeuginnenseitennahen Schichten des eingespritzten Oberflächenmaterials, wobei das eingespritzte Kernmaterial innere Schichten des noch heißen, flüssigen Oberflächenmaterials in Hauptspritzgussrichtung (5) drückt, dadurch gekennzeichnet, dass in Hauptspritzgussrichtung (5) gesehen über eine zweite Injektionsdüse (9) der ersten Düsengruppe Oberflächenmaterial in das Spritzgusswerkzeug (1) eingespritzt wird, wenn die Oberflächenmaterialfront (12) die zweite Injektionsdüse (9) der ersten Düsengruppe passiert hat.
  2. Spritzgussverfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass in Hauptspritzgussrichtung (5) gesehen vor der zweiten Injektionsdüse (9) der ersten Düsengruppe eine zweite Injektionsdüse (8) der zweiten Düsengruppe angeordnet ist.
  3. Spritzgussverfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass über die erste Injektionsdüse (7) der zweiten Düsengruppe solange Kernmaterial eingespritzt wird, bis die Kernmaterialfront (13) die zweite Injektionsdüse (8) der zweiten Düsengruppe erreicht hat.
  4. Spritzgussverfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass über die zweite Injektionsdüse (8) der zweiten Düsengruppe Kernmaterial in den Bereich zwischen die bereits etwas abgekühlten werkzeuginnenseitennahen Schichten des eingespritzten Obermaterials eingespritzt wird, wenn die Kern materialfront (13) die zweite Injektionsdüse (8) der zweiten Düsengruppe passiert hat.
  5. Spritzgussverfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Kernmaterial ein thermoplastischer Kunststoff ist, der mit Glasfasern durchsetzt ist.
  6. Spritzgussverfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Obermaterial ein sich von dem Kernmaterial unterscheidender thermoplastischer Kunststoff ist.
  7. Spritzgussverfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Düsen (6, 9) der ersten Düsengruppe regelbare Düsen sind.
  8. Spritzgussverfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Düsen (7, 8, 10) der zweiten Düsengruppe regelbare Düsen sind.
  9. Spritzgussverfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das eingespritzte Kernmaterial zumindest teilweise aus Recyclatmaterial besteht.
  10. Flächiges Kunststoffteil, das nach einem Verfahren gemäß eines der Patentansprüche 1–9 hergestellt ist.
DE102005026790.4A 2005-06-10 2005-06-10 Spritzgussverfahren zur Herstellung eines flächigen Kunststoffteils Expired - Fee Related DE102005026790B4 (de)

Priority Applications (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
DE102005026790.4A DE102005026790B4 (de) 2005-06-10 2005-06-10 Spritzgussverfahren zur Herstellung eines flächigen Kunststoffteils

Applications Claiming Priority (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
DE102005026790.4A DE102005026790B4 (de) 2005-06-10 2005-06-10 Spritzgussverfahren zur Herstellung eines flächigen Kunststoffteils

Publications (2)

Publication Number Publication Date
DE102005026790A1 true DE102005026790A1 (de) 2006-12-21
DE102005026790B4 DE102005026790B4 (de) 2016-06-09

Family

ID=37489588

Family Applications (1)

Application Number Title Priority Date Filing Date
DE102005026790.4A Expired - Fee Related DE102005026790B4 (de) 2005-06-10 2005-06-10 Spritzgussverfahren zur Herstellung eines flächigen Kunststoffteils

Country Status (1)

Country Link
DE (1) DE102005026790B4 (de)

Cited By (2)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE102017004125A1 (de) * 2017-04-27 2018-10-31 Nils Holt Spritzgussverfahren für die Herstellung von Verpackungen oder Produktionsmitteln mittels Dünnwand-Kaskaden-Spritzgießen und die Verwendung, insbesondere auf Basis von Polypropylen (PP)
DE102017004110A1 (de) * 2017-04-27 2018-10-31 Nils Holt Spritzgussverfahren für die Herstellung von Automotive-Bauteilen mittels Dünnwand-Kaskaden-Spritzgießen und die Verwendung der Automotive-Bauteile, insbesondere auf Basis von Polypropylen (PP)

Citations (4)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE2159383A1 (de) * 1970-11-30 1972-06-08 Ici Ltd Verfahren zur Herstellung von Schichtstoffgegenständen
DE19802048A1 (de) * 1998-01-21 1999-07-22 Andreas Baudisch Spritzgießwerkzeug partielle Injektion
EP0949053A1 (de) * 1998-04-07 1999-10-13 COMMER S.p.A. Verfahren und Vorrichtung zum Ko-Spritzgiessen von mehrschichtigen Gegenständen
DE69517471T2 (de) * 1994-06-06 2001-03-08 Husky Injection Molding Spritzgiessverfahren mit gegenüberliegenden Anschnitten

Patent Citations (4)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE2159383A1 (de) * 1970-11-30 1972-06-08 Ici Ltd Verfahren zur Herstellung von Schichtstoffgegenständen
DE69517471T2 (de) * 1994-06-06 2001-03-08 Husky Injection Molding Spritzgiessverfahren mit gegenüberliegenden Anschnitten
DE19802048A1 (de) * 1998-01-21 1999-07-22 Andreas Baudisch Spritzgießwerkzeug partielle Injektion
EP0949053A1 (de) * 1998-04-07 1999-10-13 COMMER S.p.A. Verfahren und Vorrichtung zum Ko-Spritzgiessen von mehrschichtigen Gegenständen

Cited By (2)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE102017004125A1 (de) * 2017-04-27 2018-10-31 Nils Holt Spritzgussverfahren für die Herstellung von Verpackungen oder Produktionsmitteln mittels Dünnwand-Kaskaden-Spritzgießen und die Verwendung, insbesondere auf Basis von Polypropylen (PP)
DE102017004110A1 (de) * 2017-04-27 2018-10-31 Nils Holt Spritzgussverfahren für die Herstellung von Automotive-Bauteilen mittels Dünnwand-Kaskaden-Spritzgießen und die Verwendung der Automotive-Bauteile, insbesondere auf Basis von Polypropylen (PP)

Also Published As

Publication number Publication date
DE102005026790B4 (de) 2016-06-09

Similar Documents

Publication Publication Date Title
DE10106458A1 (de) Verfahren zur Herstellung von Verbundteilen durch Mehrkomponentenspritzguss
EP3369544B1 (de) Hohlprofil-verbundtechnologie
WO2015078567A1 (de) Verfahren zur herstellung eines aussenverkleidungsteils für ein bewegbares karosserieteil sowie ein entsprechendes aussenverkleidungsteil mit verstärkung durch hinterspritzen von fasern verstärketen kunststoff
DE102012202620A1 (de) Verfahren zur Herstellung eines Strukturbauteils, Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens und Strukturbauteil
DE102009039116A1 (de) Vorrichtung zur Herstellung von Faserverbundwerkstoffen
DE102006000657B4 (de) Verfahren und Vorrichtung zur Herstellung eines teilweise mit einem Abdeckmaterial kaschierten Kunststoff-Formteils sowie das Kunststoff-Formteil selbst
EP1567385A1 (de) Instrumententafel sowie verfahren zu deren herstellung
DE102005026790B4 (de) Spritzgussverfahren zur Herstellung eines flächigen Kunststoffteils
DE10322994A1 (de) Verfahren zum Herstellen eines Verbundbauteils, insbesondere eines Fahrzeugteils, sowie Karosserieanbauteil
EP1090733B1 (de) Verfahren und Vorrichtung zum Mehrkomponentenspritzgiessen von Kunststoff-Formteilen
EP3599084B1 (de) Verfahren zum herstellen eines faserkunststoffverbundes
DE102004009244B4 (de) Kunststoffformteil mit einer Dekorschicht, seine Herstellung und Verwendung
WO2009052974A1 (de) Verfahren zur herstellung einer einlage, insbesondere verstärkungseinlage, für einen dichtungsstrang
DE102011011215B4 (de) Verfahren zum Verbinden und Verbindung eines ersten Werkstückes mit einem zweiten Werkstück
EP3668698B1 (de) Verfahren zur herstellung eines bauteils aus einer als hohlkörper ausgebildeten preform
DE102013221724A1 (de) Verfahren zur Verbindung von thermoplastischen, lackierten Bauteilen sowie Kunststoff-Bauteil
DE102005040404A1 (de) Verfahren zur Herstellung eines verstärkten Bauteils für Kraftfahrzeuge sowie Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens
EP1005408B1 (de) Verfahren und justierdüse zum spritzgiessen von spritzgussteilen aus plastifizierbarem material
DE102014208835A1 (de) Verfahren zur Herstellung eines Kunststoffbauteils
EP3778179A1 (de) Verfahren und vorrichtung zur herstellung eines bauteils
DE102015224952A1 (de) Verfahren zur Bearbeitung eines aus einem Faser-Kunststoff-Verbund gebildeten Bauteils
DE19960687C2 (de) Verfahren zur Herstellung von medienführenden Leitungen mit einem Sichtfenster sowie medienführende Leitung mit einem Sichtfenster
EP1829669B1 (de) Verfahren zur Herstellung einer Baueinheit aus mittels eines Filmscharniers miteinander verbundener Profilformteile und durch die Verfahren hergestellte Baueinheit
DE102010038171A1 (de) Verfahren zur Herstellung einer Mehrkomponenten-Kraftfahrzeugblendenleiste oder einer Mehrkomponenten-Kraftfahrzeugzierleiste
DE102009007901B4 (de) Verfahren zur Herstellung eines Kraftfahrzeugbauteils und Kraftfahrzeugbauteil

Legal Events

Date Code Title Description
OM8 Search report available as to paragraph 43 lit. 1 sentence 1 patent law
R012 Request for examination validly filed

Effective date: 20120223

R016 Response to examination communication
R018 Grant decision by examination section/examining division
R020 Patent grant now final
R119 Application deemed withdrawn, or ip right lapsed, due to non-payment of renewal fee