DE102005026597A1 - Verfahren zur Bestimmung eines Batterie-Ladezustands, Batteriemanagementsystem sowie Sensoreinrichtung zur Bestimmung eines Batterie-Ladezustands - Google Patents

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Uwe Dipl.-Ing. Wiedemann
Partha Bhattacharya
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Rajaram Seshu Maringanti
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    • G01R31/367Software therefor, e.g. for battery testing using modelling or look-up tables

Abstract

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Bestimmung eines Ladezustands (SOC) einer wieder aufladbaren Batterie (11), insbesondere einer Batterie mit wenigstens einer Nickel-Elektrode, bei dem eine Korrelation eines Hystereseverhaltens der Ruhespannung (OCV) als Funktion des Ladezustands (SOC) der Batterie (11) unter Zuhilfenahme eines Preisach-Modells herangezogen wird. Gemäß der Erfindung wird unter Vorgabe einer Ruhespannung (OCV) der Batterie (11) eine mathematische Inversion des Preisach-Modells durchgeführt und der aktuelle Ladezustand (SOC) der Batterie (11) errechnet. Weiterhin betrifft die Erfindung eine Sensoreinrichtung (10) und ein Batteriemanagementsystem.

Description

  • Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Bestimmung eines Batterie-Ladezustands, ein Batteriemanagementsystem sowie eine Sensoreinrichtung zur Bestimmung eines Batterie-Ladezustands nach den Oberbegriffen der unabhängigen Ansprüche.
  • Hysteresebehaftete Vorgänge erschweren eine Zustandsbestimmung des hysteresebehafteten Systems. Bekannt ist die Verwendung des so genannten Preisach-Modells zur Modellierung von Hysteresen in ferromagnetischen Systemen seit Anfang des zwanzigsten Jahrhunderts. Das Preisach-Modell beschreibt ein hysteresebehaftetes System mit einer endlichen Menge von parallel geschalteten Schaltern und gilt heute als ein fundamentales Werkzeug, um Hysteresephänomene in unterschiedlichen Gebieten zu beschreiben.
  • In der Offenlegungsschrift DE 198 25 859 A1 ist eine Kompensationseinrichtung, ein Verfahren sowie eine Stelleinrichtung zur Kompensation von Kriech- und Hystereseeffekten im Übertragungsverhalten von Stellgliedern offenbart, bei der die Hysterese mittels des Preisach-Modells bestimmt wird.
  • Aus der Offenlegungsschrift JP-A1-10-153312 ist bekannt, einen Ladezustand einer Batterie zu bestimmen, indem aus einer typischerweise mittels eines Preisach-Operators modellierten Lade-Entlade-Hysterese mit Hilfe eines Batteriemodells Korrekturfaktoren gewonnen werden, die mit einer gemessenen Ruhespannung verglichen werden.
  • Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zur Ladezustandsbestimmung von wieder aufladbaren Batterien anzugeben, aus dem im Betrieb der Batterie mit hoher Genauigkeit ein aktueller Ladezustand gewonnen werden kann. Weiterhin soll ein Batteriemanagementsystem sowie eine Sensoreinrichtung angegeben werden, die insbesondere für die Verwendung in einem Fahrzeug eingesetzt werden kann.
  • Die Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die Merkmale der unabhängigen Ansprüche gelöst. Die weiteren Ansprüche enthalten vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung.
  • Erfindungsgemäß wird der Ladezustand der Batterie über die Ermittelung einer Ruhespannung der Batterie bestimmt. Dazu wird ein mathematisches Modell eines inversen Preisach-Modells mit einem inversen Preisach-Operator herangezogen. Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren ist nach einer Einschwingphase mittels des inversen Preisach-Operators zur Initialisierung desselben bekannt, in welchem Bereich einer Subhysterese sich das System aktuell befindet. Im Gegensatz zu einer „großen" oder „äußeren" Hysterese, bei der die Batterie zwischen 0% und 100 Ladung geladen und entladen wird, entspricht eine Subhysterese einem Aufladen und Entladen um einen kleineren Prozentsatz des vollen Ladezustands. So kann beispielsweise eine Subhysterese bestimmt werden, indem bei einer zu 50% geladenen Batterie die Ladung um ±5% erhöht und wieder erniedrigt wird.
  • Aufgrund der vergleichbaren Charakteristik bei allen Batterietypen mit wenigstens einer Nickel-Elektrode, wie z.B. bei Nickel-Metallhydrid- oder Nickel-Cadmium Batterien, kann das erfindungsgemäße Verfahren hier besonders gut angewandt werden.
  • Somit kann aus der gemessenen Ruhespannung unmittelbar auf den Ladezustand geschlossen werden. Jede Subhysterese kann so klein gewählt werden, dass der Fehler minimal wird.
  • Ab einer Startinitialisierung durch die Operatoren wird praktisch die Historie der Batterie und der Hysterese durch die mathematisch invertierten Preisach-Operatoren abgespeichert. Dadurch kann zu jedem Zeitpunkt eine Aussage getroffen werden, auf welcher der Hysteresen bzw. Subhysteresen man sich befindet. Sind die Subhysteresen eng genug gewählt, kann eine hohe Genauigkeit erreicht werden. Anders als bei einer Initialisierung durch eine Vollladung mit großer Hysterese entfällt hier der Nachteil der Betriebseinschränkung und der Lebensdauereinbußen durch eine zwangsweise Überladung und Tiefentladung der Batterie.
  • Das erfindungsgemäße Batteriemanagementsystem ist dadurch gekennzeichnet, dass Rechenmittel vorgesehen sind, um aus einer Ruhespannung der Batterie durch Inversion eines Preisach-Modells einen aktuellen Ladezustand der Batterie zu bestimmen.
  • Vorzugsweise ist die Batterie abhängig von den Modellwerten aufladbar und/oder entladbar. Vorteilhaft kann beim Einsatz in einem Fahrzeug mit Elektroantrieb, insbesondere in einem Hybridfahrzeug, sichergestellt werden, dass die tatsächliche aktuelle Leistungsfähigkeit der Batterie bei einer Betriebs strategie des Fahrzeugs berücksichtigt werden kann. Wird eine Leistungsanforderung vorgegeben, welche mit dem aktuellen Ladezustand der Batterie nicht oder nicht sicher erfüllbar ist, kann im Hybridfall statt des batteriegespeisten Elektroantriebs ein anderer Antrieb, etwa der Verbrennungsmotor, zur Abgabe der angeforderten Leistung eingesetzt werden.
  • Es ist daher günstig, wenn eine Steuereinheit vorgesehen ist, welche die Batterie abhängig von ihrem Ladezustand ansteuert.
  • Eine erfindungsgemäße Sensoreinrichtung zur Bestimmung eines Ladezustands einer Batterie zeichnet sich dadurch aus, dass Mittel zur Inversion eines Preisach-Modells in einem Sensor integriert sind, um aus einer Ruhespannung der Batterie einen aktuellen Ladezustand der Batterie zu bestimmen.
  • Im Folgenden wird die Erfindung anhand eines in der Zeichnung beschriebenen Ausführungsbeispiels näher erläutert. Die Zeichnung, die Beschreibung und die Ansprüche enthalten Vorteile und günstige Ausgestaltungen der Erfindung und zahlreiche Merkmale in Kombination, die der Fachmann zweckmäßigerweise auch einzeln betrachten und zu sinnvollen weiteren Kombinationen zusammenfassen wird.
  • Dabei zeigen:
  • 1a, b; ein nichtidealer Schalter in der x-y-Ebene (a) und sein korrespondierender Punkt in einer Preisach-Ebene (b),
  • 2a, b; ein diskretes Preisach-Modell mit einem Dreieck in einer Preisach-Ebene (a) und eine daraus resultierende Hysterese (b),
  • 3a, b; eine Zeittrajektorie (a) und eine korrespondierende Unterteilung des Dreiecks in der Preisach-Ebene (b) nach 2,
  • 4 eine Unterteilung des Dreiecks in der Preisach-Ebene in zwei Sets,
  • 5 ein Dreieck in der Preisach-Ebene mit abnehmendem Eingabewert,
  • 6 ein Dreieck in der Preisach-Ebene mit zunehmendem Eingabewert,
  • 7 ein Dreieck in der Preisach-Ebene zu einem gegebenen Zeitpunkt t mit erwünschtem abnehmendem Eingabewert,
  • 8 ein Dreieck in der Preisach-Ebene zu einem gegebenen Zeitpunkt t + Δt mit erwünschtem abnehmendem Eingabewert,
  • 9 ein Dreieck in der Preisach-Ebene zu einem gegebenen Zeitpunkt t mit erwünschtem zunehmendem Eingabewert,
  • 10 ein Dreieck in der Preisach-Ebene zu einem gegebenen Zeitpunkt t + Δt mit erwünschtem zunehmendem Eingabewert,
  • 11 gemessene Hysteresekurven mit Subhysteresen einer Batterie,
  • 12 gemessene und interpolierte Hysteresekurven mit Subhysteresen einer Batterie,
  • 13 einen Vergleich von gemessenen und erfindungsgemäß modellierten Werten eines Ladezustands einer Batterie.
  • Zum besseren Verständnis der Erfindung wird zunächst das klassische Preisach-Modell betrachtet. Das Preisach-Modell beschreibt ein hysteresebehaftetes System mit einer endlichen Menge von parallel geschalteten Schaltern. Das klassische Preisach-Modell besteht aus einem unendlichen Satz von als Hysteronen bekannten Hysterese-Operatoren γ ^αβ. Ein Hysteron ist ein nichtidealer Schalter, der wie ein Schalter mit zwei Schaltpunkten α und β wirkt. Dies ist in 1a, b dargestellt. 1a illustriert die Schaltpunkte α, β und 1b den korrespondierenden Punkt in einer Preisach-Ebene. α und β entsprechen den Eingangswerten i(t), an dem der Ausgangswert [γ ^αβ·i(t)]zwischen 0 und 1 schaltet.
  • Mit den Hysterese-Operatoren γ ^αβ verknüpft ist eine Gewichtsfunktion μ(α, β), die als Preisach-Funktion bekannt ist. Das Preisach-Modell lässt sich definieren als f(t) = Γu(t)= ∫∫μ(α, β)γ ^αβu(t)dαdβ (G1)für alle Werte α ≥ β.
  • Der Ausdruck Γ wird als Preisach-Operator bezeichnet, wie er in der obigen Gleichung (G1) definiert ist.
  • In diesem Modell wirkt dieselbe Eingangsgröße i(t) auf alle Hysterese-Operatoren, die so angeordnet sind, wie sie in 2a dargestellt sind und die eine Hysteresekurve ergeben (2b). Wenn die Schaltpunkte α, β der Schalter so angeordnet sind wie in 2a, ergibt sich ein diskretes Preisach-Modell. Der Ausgangswert der Operatoren wird mit den korrespondierenden Preisach-Funktionen multipliziert und dann kontinuierlich über alle möglichen Werte von α, β aufsummiert.
  • Alle möglichen Werte von α, β mit α ≥ β ergeben ein Dreieck T in der Preisach-Ebene. In jedem Augenblick, basierend auf dem jeweiligen aktuellen Eingangswert i(t) und den vorangegangenen Minima und Maxima, wird das Dreieck T in zwei Bereiche S+(t) und S0(t) zerlegt, wobei S+(t) aus den Punkten (α, β) besteht, wenn der Ausgabewert der Preisach-Operatoren γ ^αβi(t) = +1 und S0(t) aus den Punkten (α, β), wenn der Ausgabewert 0 ist.
  • Ein typisches Ergebnis ist in 3a, b dargestellt. Zwischen den Bereichen S+(t) und S0(t) ist eine Grenzfläche L(t) ausgebildet. Wie 3b zeigt, besitzt die Funktion L(t) Eckpunkte mit Koordinaten, die mit den lokalen Minima und Maxima der Eingangswerte i(t) zu vorhergehenden Zeitpunkten entsprechen. Das eine Ende von L(t) mündet vertikal in die Hypotenuse des Dreiecks T, für die α = β gilt. Das Ende verläuft horizontal oder vertikal abhängig davon, ob der Eingangswert im vorherigen Schritt erhöht oder erniedrigt wurde. Mit dieser geometrischen Interpretation kann die vorangegangene Gleichung (G1) ausgedrückt werden als f(t) = Γu(t) = ∫∫μ(α, β)dαdβ ∀(α, β) ∈ S+(t) (G2).
  • Für den Zeitpunkt, wenn der Eingangswert monoton von 0 aus auf einen Wert α1 ansteigend und dann auf einen Wert β1 abfallend ist, der größer als 0 ist (3a), ist die Unterteilung des Dreiecks T in zwei Bereiche S+(t) und S0(t) in 4 illustriert.
  • Wenn
    Figure 00070001
    den Ausgangswert der Nichtlinearität der Hysterese beim Eingangswert α1 wiedergibt und
    Figure 00070002
    den Ausgangswert, nachdem der Eingangswert von seinem Maximalwert bei α1 auf β1 abgefallen ist, kann eine neue Funktion
    Figure 00080001
    definiert werden mit
  • Figure 00080002
  • In der 4 ist zu erkennen, dass die schattierte Fläche T(α1, β1) vom Bereich S+(t) abgezogen wird, wenn der Eingangswert von α1 auf β1 abfällt. Dieser Sachverhalt kann funktional ausgedrückt werden als
    Figure 00080003
  • Nun kann eine Formel für die Nichtlinearität der Hysterese f(t) in Termen von experimentell bestimmten oder bestimmbaren Daten
    Figure 00080004
    und der zeitlichen Historie der Eingangswerte zu bestimmt werden, die durch L(t) in 5 gegeben ist. L(t) stellt demnach eine Art Memory-Funktion dar, in der die Historie der zeitlichen Entwicklung der Eingangswerte enthalten ist.
  • Die Koordinaten der Eckpunkte von L(t), die eine alternierende Serie von dominanten Extremwerte der Eingangswerte i(t) sind, werden durch Koordinatenpaare (α = Mk, β = mk) gegeben. Der Bereich S+(t) mit positiven Werten kann dann in n Trapezoide Qk so unterteilt werden, dass sich ergibt
    Figure 00080005
  • Da die Zahl n der Trapezoide Qk und ihre Gestalt sich mit der Zeit t ändern können, sind die Größen n und Qk in der obigen Gleichung (G5) Funktionen der Zeit t. Es ist bekannt, dass gilt ∫∫μ(α, β)dαdβ = F(Mk,mk-1) ∀(α, β) ∈ T(Mk,mk-1) (G6) und ∫∫μ(α, β)dαdβ = F(Mk,mk) ∀(α, β) ∈ T(Mk,mk ) (G7)
  • Da geometrisch jedes Trapezoid Qk als eine Differenz zweier Dreiecke F(Mk,mk-1) und F(Mk,mk) ausgedrückt werden kann, erhält man ∫∫μ(α, β)dαdβ = F(Mk,mk-1) – F(Mk,mk) ∀(α, β) ∈ Qk(t) (G8)
  • Wird hier über die gesamte Fläche des Bereich S+(t) des Dreiecks T aufsummiert und die Gleichung (G5) eingesetzt, ergibt sich für den Ausgangswert von f(t) der Nichtlinearität der Hysterese
    Figure 00090001
  • Falls die Eingangswerte abfallend sind, mündet, wie oben erwähnt, das Ende der Funktion L(t) in 5 vertikal in die Hypotenuse des Dreiecks T.
  • Falls die Eingangswerte ansteigend sind, ergibt sich eine horizontale Einmündung des Endes von L(t) in die Hypotenuse des Dreiecks T, wie in 6 illustriert ist.
  • Der Ausgangswert der Nichtlinearität kann analog ausgedrückt werden als
    Figure 00100001
  • Im Folgenden wird das erfindungsgemäß invertierte Preisach-Modell für einen einzigen Eingabewert abgehandelt. Mit den Preisach-Modell-Parametern
    Figure 00100002
    und der anfänglichen Memory-Funktion L(t) kann mit dem invertierten Preisach-Modell bestimmt werden, welcher Eingabewert notwendig ist, wenn ein gewünschter Ausgabewert sich im nächsten Zeitabschnitt ergeben soll.
  • Bei der Formulierung des inversen Preisach-Modells werden zwei Fälle betrachtet, die ansteigenden und abfallenden Ausgangswerten f(t) entsprechen und die in den 7 und 8 behandelt sind.
  • Zunächst wird in 7 ein Preisach-Modell mit Parametern
    Figure 00100003
    und einer Funktion L(t) betrachtet, bei dem der gewünschte Ausgangswert f(t) abfällt.
  • Der aktuelle Eingangswert ist i(t) entsprechend einem Ausgangswert der Hysterese von f(t). Da der gewünschte Ausgangswert von f(t + Δt) kleiner ist als f(t), muss das in die Hypotenuse des Dreiecks T mündende Ende von L(t + Δt) zum Zeitpunkt t + Δt vertikal verlaufen bei einem Wert β = i(t + Δt) < i(t).
  • Der Vorgang der Inversion schließt die Bestimmung dieses Wertes β ein, wie in 7 dargestellt ist. Der Eingangswert wird vermindert, bis ein Parameter l erreicht ist so, dass sich
    Figure 00110001
    ergibt.
  • Die Bereiche S + / l(t) und S + / l+1(t) entsprechen Eckpunkten mit Koordinaten (Ml, ml) bzw. (Ml+1, ml+1), wie aus der Darstellung in 8 zu entnehmen ist. Die Fläche von S + / l(t) entspricht A(OO1O2O3O6O7O), die Fläche von S + / l+1(t) A(OO1O2O3O4O5O6O7O).
  • Die Situation mit einem ansteigenden Ausgangswert f(t) ist in
  • 9 mit Preisach-Modell-Parametern
    Figure 00110002
    und einer Memory-Funktion L(t) näher erläutert. Der aktuelle Eingangswert ist i(t) entsprechend einem Ausgangswert der Hysterese von f(t). Da der gewünschte Ausgangswert von f(t + Δt) größer ist als f(t), muss das in die Hypotenuse des Dreiecks T mündende Ende von L(t + Δt) zum Zeitpunkt t + Δt vertikal verlaufen bei einem Wert α = i(t + Δt) > i(t). Der Inversionsprozess schließt die Bestimmung dieses Wertes von α ein, wie in 9 dargestellt ist. Der Eingangswert wird erhöht bis zu dem Zeitpunkt, bei dem ein Parameter l erreicht wird für den die Beziehung
    Figure 00110003
    gilt. Die Bereiche S + / l(t) und S + / l+1(t) entsprechen Eckpunkten mit Koordinaten (Ml, ml) bzw. (Ml+1, ml+1) wie aus der Darstellung in 10 zu entnehmen ist.
  • Zur Anwendung des invertierten Preisach-Modells ist in 11 eine Hysterese einer Nickel-Metallhydrid-Batterie aufgetragen, wobei eine Ruhespannung OCV (Open Circuit Voltage) der Batterie über dem Ladezustand SOC (State of Charge) der Batterie aufgetragen ist. Es werden so genannte kleine Hysteresen durchfahren in Schritten von 5%, wobei die Batterie nicht vollständig geladen und entladen wird („große Hystere se"), sondern die Batterieladung SOC von beispielsweise 0% auf 5% auf 0%, von 0% auf 10% auf 0%, von 0% auf 15% auf 0 etc. mit ansteigendem Endwert geladen und entladen wird.
  • 12 zeigt denselben Sachverhalt mit gemessenen kleinen Hysteresen in 5%-Schritten wie in 11 mit mittels des invertierten Preisach-Modells interpolierten Zwischenwerten für kleine Hysteresen im Abstand von 1%.
  • Während gemäß dem konventionellen Preisach-Modell die Ruhespannung OCV aus dem Ladezustand SOC bestimmt wird, kann mittels des oben beschriebenen invertierten Preisach-Modells erfindungsgemäß aus der Ruhespannung OCV der Ladezustand SOC mit hoher Genauigkeit bestimmt werden.
  • 13 zeigt einen Vergleich von Ergebnissen des invertierten Preisach-Modells mit zufälligen zyklischen Daten im Vergleich zu Messwerten aus einem Fahrprofil, bei dem eine Traktionsbatterie mit einem Ladezustand SOC beispielsweise von SOC = 60% zyklisch geladen und entladen wurde. Die Ruhespannung OCV wird aus einer Stromintegration bestimmt. Das Fahrprofil liefert für kurze Zeiten relativ genaue Werte.
  • Aufgetragen sind die mittleren Fehlerwerte über der Simulationszeit. Der mittlere Fehler liegt bei etwa 2,5%, der größte Fehler bei etwa 7% für die Bestimmung des Ladezustands SOC der Batterie, wenn erfindungsgemäß die Ruhespannung OCV vorgegeben wird. Erkennbar ist, dass der Fehler mit zunehmender Simulationszeit keinesfalls ansteigt, im Gegensatz zu üblichen Modellierungen, bei denen Fehler mit zunehmender Simulationszeit akkumulieren und zu nicht tolerablen Abweichungen des jeweils verwendeten Modells von dem tatsächlichen Zustand des Systems führt.
  • 14 illustriert schematisch ein bevorzugtes Batteriemanagementsystem für ein Fahrzeug mit einer bevorzugten Sensoreinrichtung 10, welche Rechenmittel zum Bestimmen einer Ruhespannung OCV einer Batterie 11 aufweist. Besonders bevorzugt ist eine solche Sensoreinrichtung 10 in einem Fahrzeug mit einer Traktionsbatterie vorgesehen, insbesondere in einem Hybridfahrzeug, wobei dieses ein Seriellhybridfahrzeug oder ein Parallelhybridfahrzeug sein kann, in einem Elektrofahrzeug oder in einem Fahrzeug mit Startergenerator.
  • Die Batterie 11 versorgt einen Elektroantrieb 12 mit elektrischer Leistung und kann gegebenenfalls von diesem Elektroantrieb 12 aufgeladen werden. Zweckmäßigerweise bewegt sich die Batterie 11 mit ihrem Ladezustand zwischen minimalen und maximalen Grenzen, beispielsweise zwischen 30% und 70%, um einen sicheren Abstand zu einer ungünstigen Tiefentladung im motorischen Betrieb des Elektroantriebs 12 und zu einer Überladung im generatorischen Betrieb des Elektroantriebs 12 zu gewährleisten. Die Grenzwerte können systemabhängig und/oder abhängig von einer Betriebsstrategie des Fahrzeugs sein.
  • Die Sensoreinrichtung 10 ist mit der Batterie 11 mit einer Datenleitung 16 und mit einer Steuereinheit 13 mit einer Datenleitung 14 verbunden. Die Sensoreinheit 10 kann auch in die Steuereinheit 13 integriert sein. Die Steuereinheit 13 kann mit einem nicht dargestellten Motorsteuergerät beispielsweise eines Verbrennungsmotors des Fahrzeugs kommunizieren.
  • Mit den Rechenmittel der Sensoreinrichtung 10 erfolgt eine Berechung des Ladezustands SOC nach dem invertierten Preisach-Modell, und der aktuelle Ladezustand SOC wird bestimmt.
  • Das Batteriemanagementsystem umfasst vorzugsweise die Sensoreinrichtung 10 sowie die Steuereinheit 13, mit der die Batterie 11 zum Laden und Entladen angesteuert werden kann. Die Steuereinheit 13 ist mit einer Datenleitung 15 mit der Batterie 11 verbunden.

Claims (8)

  1. Verfahren zur Bestimmung eines Ladezustands (SOC) einer wieder aufladbaren Batterie (11), insbesondere einer Batterie mit wenigstens einer Nickel-Elektrode, bei dem eine Korrelation eines Hystereseverhaltens der Ruhespannung (OCV) als Funktion des Ladezustands (SOC) der Batterie (11) unter Zuhilfenahme eines Preisach-Modells herangezogen wird, dadurch gekennzeichnet, dass unter Vorgabe einer Ruhespannung (OCV) der Batterie (11) eine mathematische Inversion des Preisach-Modells durchgeführt wird und daraus der aktuelle Ladezustand (SOC) der Batterie (11) errechnet wird.
  2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Ruhespannung (OCV) der Batterie (11) gemessen wird.
  3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass nach einer Einschwingphase zur Initialisierung eines inversen Preisach-Operators ein aktueller Bereich einer aktuellen Subhysterese des Batterieladezustands (SOC) bestimmt wird, in dem sich die Batterie (11) befindet.
  4. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass ab der Initialisierung eine Historie der Batterie (11) und/oder des Hystereseverhaltens durch die mathematisch invertieren Preisach-Operatoren abgespeichert werden.
  5. Batteriemanagementsystem mit Mitteln zur Bestimmung eines Ladezustands (SOC) einer wieder aufladbaren Batterie (11), dadurch gekennzeichnet, dass Rechenmittel vorgesehen sind, um aus einer Ruhespannung (OCV) der Batterie (11) durch Inversion eines Preisach-Modells einen aktuellen Ladezustand (SOC) der Batterie (11) zu bestimmen.
  6. Batteriemanagementsystem nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Batterie (11) abhängig von den Modellwerten aufladbar und/oder entladbar ist.
  7. Batteriemanagementsystem nach Anspruch 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet, dass eine Steuereinheit (13) vorgesehen ist, das die Batterie (11) abhängig von ihrem Ladezustand ansteuert.
  8. Sensoreinrichtung zur Bestimmung eines Ladezustands (SOC) einer Batterie, dadurch gekennzeichnet, dass Mittel zur Inversion eines Preisach-Modells in einem Sensor integriert sind, um aus einer Ruhespannung (OCV) der Batterie (11) einen aktuellen Ladezustand (SOC) der Batterie (11) zu bestimmen.
DE102005026597A 2005-06-09 2005-06-09 Verfahren zur Bestimmung eines Batterie-Ladezustands, Batteriemanagementsystem sowie Sensoreinrichtung zur Bestimmung eines Batterie-Ladezustands Withdrawn DE102005026597A1 (de)

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