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Die
Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Festlegen
von Bearbeitungen und Erstellen von Fertigungslisten nach den Oberbegriffen
der unabhängigen
Patentansprüche.
Die Erfindung betrifft insbesondere den Fassadenbau, und hier insbesondere
den Bau von Vorhangfassaden, die aus standardisierten Bauelementen
gebaut werden.
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Vorhangfassaden
sind Fassaden, die in der Regel stirnseitig an die Geschoßflächen angebaut werden.
Sie weisen Profile und Füllungen
auf. Die Profile können
Metall oder Kunststoff oder beide Werkstoffe aufweisen. Die Füllungen
können
Glas, Plexiglas oder andere Materialien sein. Diese Bauelemente
(Profile, Füllungen)
einer Fassade werden im Planungsvorgang mit entworfen, und zwar
ausgehend von der gewünschten
Gestaltung. Beim Planen einer Fassade sind zunächst gewisse Parameter vorgegeben
(ästhetische
Komponenten, Wärmeisolation,
Statik, ...). Ausgehend von diesen Vorgaben werden dann Profile
und Füllungen
entworfen und dann in Form von Teilelisten bei einem Hersteller
beauftragt, der sie entsprechend dem Auftrag zurichtet und liefert.
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Bei
der konkreten Planung einer Fassade gibt es computerunterstützte Entwurfsverfahren.
Unter der Bezeichnung "WICTOP
3D" verwendet und verteilt
die Anmelderin eine Entwurfs-Lösung,
die das Planen einer Fassade und das Erstellen von Teilelisten für die anschließende Ferti gung
der Bauelemente unterstützt.
Hierbei wird zunächst
eine Fassade in ihren einzelnen Aspekten konstruiert (3-dimensionale Geometrie,
Vorsehen der einzelnen Funktionen (Fenster, Türen, Füllungen, Dachrinnen, Jalousien, ...),
Einplanen der hierzu benötigten
Bauelemente (Profile, Gläser,
Verbinder, ...)). Dies kann auch anhand einer graphischen Benutzeroberfläche geschehen,
wie sie in 5 schematisch
gezeigt ist. 5 zeigt
die 3-dimensionale Darstellung einer Fassade. Es wird darauf hingewiesen,
daß unter
dem Begriff "Fassade" in dieser Anmeldung
allgemein die Außenhaut
eines Gebäudes
verstanden wird. Es können also
auch Dachflächen
mit angesprochen sein. Die gezeigte Fassade weist längliche
Profile auf, beispielsweise die Bezugsziffern 51, 52, 53 und 55,
und Füllungen,
beispielsweise die Bezugsziffern 54 und 56. Die
festgelegte Konstruktion ist durch Konstruktionsdaten beschrieben.
Die Konstruktionsdaten weisen Knoten, Kanten und Füllungen
auf. Knoten können
Ecken sein oder allgemein Unstetigkeiten von Profilen (wo also etwa
zwei Profile aneinanderstoßen).
Kanten sind gerade Strecken, längs
derer Profile verlaufen können.
Füllungen
sind von Kanten eingeschlossene Flächen. Die Füllungen können entweder tatsächlich flächig durch
Material ausgefüllt
sein, beispielsweise durch Glas oder andere Paneele, oder sie können ihrerseits
wieder eine Struktur aufweisen (beispielsweise einen Fensterrahmen
mit Fensterglas darin), die durch Knoten, Kanten und Füllungen
beschrieben sein kann. Profile im Sinne der Anmeldung können längliche
und vorzugsweise gerade Strukturen mit konstanter Querschnittsgestaltung
sein.
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Ausgehend
von der so erstellten Konstruktion werden Teilelisten erstellt,
also letztlich Listen von einzelnen Bauelementen, die angeben, welches
Material jeweils zu verwenden ist und wie dieses zu bearbeiten ist.
Beispielsweise weist die Teileliste für Profil 51b einen
bestimmten Profiltyp aus, beschreibt die Länge, unter der das Profil abzuschneiden
ist, ob eine Gehrung vorzusehen ist, und ob weitere Standardbearbeitungen
vorzusehen sind, etwa Vorsehen von Bohrungen, um Jalousien anbringen
zu können, Entwässerungsöffnungen,
etc. Mit diesen Teilelisten werden die jeweiligen Einzelteile beauftragt,
hergestellt und geliefert.
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Viele
der Bearbeitungen der Einzelteile sind standartisiert und ergeben
sich notwendig aus der Konstruktion, beispielsweise die Länge, eine
Gehrung, das Vorsehen von Verbindern, und ähnliches. Bei automatisierten
Entwurfsverfahren werden solche Bearbeitungen automatisch generiert
und in die jeweiligen Teilelisten eingetragen, so daß entsprechend
gefertigt werden kann. Es gibt daneben aber auch frei wählbare Bearbeitungen.
Ein Beispiel hierfür
wäre, daß etwa Türbeschläge verwendet
werden sollen, für
die das Befestigungs- und Bohrmuster nicht hinterlegt ist, und ähnliches.
Für solche
Zusatzbearbeitungen werden dann in den Teilelisten Nachbearbeitungen
vorgenommen, die diesen Sonderwünschen
Rechnung tragen. Dementsprechend nachbearbeitet gehen dann die Teilelisten
zu den einschlägigen
Herstellern, die dann fertigen und liefern.
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Nachteil
des beschriebenen Verfahrens ist es, daß die Änderungen entsprechend Sonderbearbeitungen
in den Teilelisten verlorengehen, wenn sich die Konstruktion ändert. Wenn
die Konstruktion geändert
wird, erfolgt dies datentechnisch in den Konstruktionsdaten. Im
Beispiel der 5 kann
beispielsweise entschieden werden, daß die Schrittweite der einzelnen
Segmente in horizontaler Richtung größer sein soll. Es verändern sich
dementsprechend zahlreiche Bauteile, und es muß eine neue Teileliste erstellt
werden. In dieser neuen Teileliste sind die dann früher in der
alten Teileliste vorgenommenen Änderungen
nicht mehr enthalten. Sie sind damit verloren und müssen neu
angelegt werden. Ein weiterer Nachteil des bekannten Vorgehens ist
es, daß das
Arbeiten in den Teilelisten unanschaulich und deshalb fehleranfällig ist,
da dort die einzelnen Bauelemente aus ihrem Zusammenhang, nämlich der
Gesamtkonstruktion, gerissen sind.
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Aufgabe
der Erfindung ist es, ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Festlegen
von Bearbeitungen und zum Erstellen einer Fertigungsliste anzugeben,
die auch Sonderbearbeitungen stabil und invariant gegenüber Konstruktionsänderungen
handhaben können.
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Diese
Aufgabe wird mit den Merkmalen der unabhängigen Patentansprüche gelöst. Abhängige Patentansprüche sind
auf bevorzugte Ausführungsformen
der Erfindung gerichtet.
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Bei
einem Verfahren zum Festlegen von Sonderbearbeitungen von Bauelementen
einer Profile und Flächen
als Bauelemente aufweisenden Fassade, die durch Konstruktionsdaten
beschrieben ist, werden zunächst
ausgehend von den Konstruktionsdaten Standardbearbeitugnen der Bauelemente
definiert. Es wird dann zumindest eine Zusatzbearbeitung definiert,
zu der Zusatzbearbeitungsdaten erstellt werden, die den Konstruktionsdaten
der Fassade hinzugefügt
werden.
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Damit
sind die Zusatzbearbeitungen unmittelbar in der Konstruktion selbst
vorhanden, so daß sie
in daraus abgeleitete Datensätze über nommen werden
können,
insbesondere in ggf. erneut oder mehrfach herzustellende Teilelisten
und Bauelementlisten. Da weiterhin die die Sonderbearbeitung angebenden
Daten in den Konstruktionsdaten vermerkt werden, kann die Sonderbearbeitung
im Zusammenhang der Konstruktion definiert werden, so daß die Arbeit übersichtlicher
und deshalb weniger fehleranfällig
ist.
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Bei
einem Verfahren zum Erstellen einer Fertigungsliste wird eine Sonderbearbeitung
mit dem oben beschriebenen Verfahren festgelegt und dann eine Teilelisten
bezugnehmend auf die so entstandenden Konstruktionsdaten erstellt,
wobei die Teileliste zu den einzelnen Bauelementen der Fassade Bauelementdaten
aufweist, in die auch die Zusatzbearbeitungsdaten aus den Konstruktionsdaten
oder daraus abgeleitete Daten übernommen
wurden.
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Der
Begriff „Fassde" ist breit zu verstehen.
Er kann neben der Außenfläche eines
Gebäudes
auch innen liegende Trennstrukturen oder auch sich selbst tragende
Strukturen wie z. B. Wintergärten
umfassen. Er kann auch einzelne Konstruktionselemente wie etwa Fenster
und Türen
umfassen. Er kann auch Abschnitte und Teilbereiche der genannten
Begriffe umfassen.
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Nachfolgend
werden bezugnehmend auf die Zeichnungen einzelne Ausführungsformen
der Erfindung beschrieben. Es zeigen:
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1 einen
Ausschnitt einer Fassade, wie er in der Konstruktion einer Fassade
beschrieben sein kann,
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2 beispielshaft
Konstruktionsdaten, die die Fassadenkonstruktion beschreiben können,
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3 beispielhaft
eine Teileliste der Bauelemente, die zum Bau der Fassade benötigt werden,
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4 eine
Vorrichtung zum Festlegen von Bearbeitungen und zum Erstellen einer
Teileliste, und
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5 den
Screenshot eines Stadiums eines bekannten Entwurfsverfahrens.
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1 zeigt
einen typischen Ausschnitt einer solchen Fassade. Es wird davon
ausgegangen, daß die
gezeigte Struktur periodisch vorhanden ist, sich also sowohl in
vertikaler wie auch in horizontaler Richtung wiederholt und so aneinander
anliegt. Die dicken Striche in 1 kennzeichnen
Profile, die im Zusammenbau bestimmte Strukturen ergeben. 11 ist ein
oben quer liegendes Profil, 14 und 15 sind vertikal nach
unten verlaufende Profile. 12a und 12b sind weiter
unten quer verlaufende Profilteile. Profile schließen bestimmte
Füllungen
ein, so zum Beispiel die Profile 11, 13, 14 und 15,
die Füllung 16a,
die Profile 11, 12a, 14 und das Profil 15 des
benachbarten, nicht gezeigten Segments, die Füllung 16b usw.
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Die
Füllungen
können
Glas oder andere Baumaterialen sein. Die Profile 12b, 13, 14 und 15 schließen eine
Füllung 16e ein,
die ihrerseits wieder einen Rahmen aus Profilen 21, 22, 23 und 25 sowie eine
vertikale Strebe 24 und darin eingeschlossene Füllungen 26a und 26b aufweist.
Die Füllung 16e kann
beispielsweise ein Fensterflügel
sein, der über Scharniere 17 am
Pfosten 14 angelenkt ist. 24 markiert einen Hand griff,
mit dem ein Öffnungsmechanismus
an der anderen vertikalen Seite des Fensters betätigt werden kann.
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2 zeigt
beispielhaft, wie Konstruktionsdaten gestaltet sein können.
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Allgemein
führt die
Tabelle die einzelnen Knoten, Kanten und Flächen einer Konstruktion, wie sie
beispielhaft in 1 gezeigt ist, auf und definiert diese.
Spalte 21 kann vorgesehen sein, um den einzelnen Einträgen der
Tabelle eine jeweils eindeutige Identifizierung zuzuordnen.
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Spalte 22 kann
den Typ des Eintrags identifizieren (Kn für Knoten, Ka für Kante,
F für Fläche), Spalte 23 definiert
den jeweiligen Eintrag in seiner räumlichen Lage. Knoten können durch
ihre räumlichen
Koordinaten (x, y, z) definiert werden. Kanten können durch die Knoten definiert
werden, zwischen denen sie verlaufen. Flächen können als zwischen Knoten und/oder
zwischen Kanten liegend definiert werden. Spalte 24 gibt
an, welche Artikel von Kanten und Flächen bestimmt und verwendet
werden, also z.B. eine bestimmte Profilart. 25 symbolisiert
allgemein, daß weitere
Einträge
vorhanden sein können. Spalte 26 ist
ein Eintrag von Standardbearbeitungen, und Spalte 27 ist
ein Eintrag von Sonderbearbeitungen. Diese sind lediglich durch
Platzhalter (etwa St1 für
Standardbearbeitung 1 oder So2 für Sonderbearbeitung 2)
markiert. Diese Platzhalter stehen für ausführliche Daten, die angeben,
was wo konkret zu machen ist.
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Die
Einträge
in der Tabelle der 2 entstehen im Laufe der Konstruktion
der Fassade. Bei Änderungen
der Konstruktion können
sie geändert
bzw. ergänzt
werden. Die Einträge
der Standardbearbeitungen können
automatisch auch ausgehend von den Informationen in den vorherigen
Spalten ermittelt und eingetragen werden. Die Eintragungen in Spalte 27 können auf
Benutzereingaben beruhen oder aus anderweitig empfangenen Informationen
abgeleitet werden.
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Standardbearbeitungen
können
u.a. eine oder mehrere der folgenden Bearbeitungen aufweisen:
- – Ablängen eines
Profils: Profile verlaufen in der Regel längs einer Kante. Das konkrete
Bauteil wird aus längerer
Meterware ausgeschnitten. Hierfür
ist die Länge
anzugeben.
- – Anbringen
einer Gehrung: Profile werden häufig über Eck
aneinander angebracht. Sie sind dann winkelig zu sägen.
- – Anbringen
einer Klinkung: Wenn Profile über Eck
miteinander zu verbinden sind, kann es insbesondere bei ungleichartigen
Profilen nötig
werden, diese durch bestimmte Schnittführungen miteinander verbindbar
zu machen.
- – Anbringen
von Bohrungen und Durchbrüchen: Bohrungen
können
für Befestigungsbauteile
zu anderen Profilen oder für
Beschläge
(etwa Fensterscharniere, Türklinken,
...) vorgesehen sein. Diese müssen
bei der Produktion der Bauteile angebracht werden.
- – Anbringen
von Entwässerungsöffnungen:
Profile an Fassaden neigen dazu, mit Wasser (Kondenswasser, Regenwasser)
vollzulaufen. Sie benötigen
Entwässerungsöffnungen
an geeigneten Stellen, so daß sich
das einlaufende Wasser nicht staut.
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Sonderbearbeitungen
können
u.a. eine oder mehrere der folgenden Bearbeitungen aufweisen:
- – Entfernen
einer Standardbearbeitung: Wenn etwa statt eines Standard-Türscharniers
ein anderes verwendet werden soll, werden in einer ersten Sonderbearbeitung
die Standardbohrmuster zum Standardscharnier entfernt, um dann in
einer weiteren Sonderbearbeitung entsprechende geänderte Bohrungen
anzubringen. In der 2 ist dies durch Streichung
der Standardbearbeitung St3 in Spalte 27 symbolisiert.
- – Anbringen
von Entwässerungsöffnungen:
Dies kann geschehen, wenn die Standardfestlegungen als nicht ausreichend
oder nicht sinnvoll angesehen werden.
- – Anbringen
von Bohrungen und Durchbrüchen, etwa
für Zusatzbauteile,
nicht standardisierte Bauteile, und ähnliches.
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Sonderbearbeitungen
können
allgemein solche Bearbeitungen sein, die nicht das System aus dem
Systemwissen heraus selbständig
festlegen kann.
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Ein
Merkmal der Erfindung ist, daß die
die Sonderbearbeitungen darstellenden Daten in den Konstruktionsdaten
geführt
werden, also denjenigen Daten, die den Aufbau der Fassade bzw. des
betrachteten Fassadenteils beschreiben. Dies hat den Vorteil, der
nachfolgend genauer erläutert
wird:
Es kann vorkommen, daß auch in einem späten Entwurfsstadium
die Konstruktion der Fassade geändert wird.
Dies kann in der Tabelle der 2 beispielsweise
dazu führen,
daß sich
die Koordinaten von Knoten ändern,
beispielhaft sei Knoten 118 hierzu angenommen. Dies führt dann
dazu, daß sich
dementsprechend auch Kanten ändern.
Im Bei spiel der 2 wäre dies Kante 120,
die zwischen Knoten 117 und 118 verläuft. Es
ist dann zu dieser Kante bekannt, daß am zugehörigen Profil eine Sonderbearbeitung stattfinden
soll. Angesichts der Veränderung
kann dann nachgefragt werden, ob die Sonderbearbeitung bleiben,
geändert
oder gelöscht
werden soll. Dies ist nicht möglich,
wenn die Sonderbearbeitungen nicht in den Konstruktionsdaten geführt werden.
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Weiterhin
sind die Sonderbearbeitungen bekannt, wenn aus den Konstruktionsdaten,
wie sie beispielhaft in 2 dargestellt sind, Teilelisten
hergeleitet werden sollen. Dies ist insbesondere von Vorteil, wenn
dies wiederholt passiert, etwa weil sich die Konstruktion ändert. Die
Sonderbearbeitungen können
dann automatisch in die Teileliste übernommen werden und müssen nicht
jedesmal in die neu erstellte Teileliste neu eingetragen werden.
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3 zeigt
ein Beispiel einer Teileliste. Spalte 31 ist eine fortlaufende
Nummerierung. Spalte 32 gibt die Anzahl der so herzustellenden
Bauteile an. Bei Fassaden großer
Gebäude
können
von einem Bauteil hunderte bis tausende Individuen erforderlich werden.
Spalte 33 kann einen Bezeichner angeben. Spalte 34 gibt
das Material an, aus dem das jeweilige Bauteil zu fertigen ist,
etwa Glas einer bestimmten Qualität und Dicke oder ein bestimmtes
Profil. Spalte 35 symbolisiert allgemein weitere mögliche Eintragungen.
Spalte 36 gibt die zusammengefaßten Bearbeitungen des jeweiligen
Bauteiles an, also sowohl die Standardbearbeitungen als auch die
Sonderbearbeitungen, falls vorhanden. In dieser Weise können Aufträge erteilt
werden. Die Teileliste gibt die relevanten Auftragsdaten an, so
daß der
Lieferant die relevanten Daten erhält.
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Dadurch,
daß die
Sonderbearbeitungen in der Konstruktionsdatentabelle der 2 enthalten sind,
können
sie automatisch in die Teiletabelle der 3 übernommen
werden. Dies wäre
nicht der Fall, wenn die Sonderbearbeitungen nur in die Teilelisten der 3 eingetragen
würden.
Dann würde
bei einer Veränderung
der Konstruktion ausgehend von einer Tabelle der 2 mit
veränderten
Inhalten eine neue Tabelle nach 3 erstellt
werden, und die dort eingetragenen Sonderbearbeitungen wären verloren. Mit
dem Verfahren der Erfindung, wonach die Sonderbearbeitungsdaten
in den Konstruktionsdaten geführt
werden, kann dies vermieden werden, da bei der Herleitung der Teileliste
aus den Konstruktionsdaten auch die Sonderverarbeitungsdaten berücksichtigt
werden können.
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Auch
die Standardbearbeitungsdaten gemäß Spalte 26 können in
den Konstruktionsdaten geführt
werden. Dies hat insbesondere den Vorteil, daß sie durch die ebenfalls in
den Konstruktionsdaten eingetragenen Sonderbearbeitungsdaten überschrieben
werden können,
falls dies notwendig ist.
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Wenn
die Sonderbearbeitungsdaten die Bearbeitung eines Profils betreffen,
werden sie in den Konstruktionsdaten den jeweils zugehörigen Kanteninformationsdaten
zugefügt.
Wenn die Sonderbearbeitungsdaten die Bearbeitung einer Fläche betreffen,
werden sie den Flächeninformationsdaten
der jeweiligen Fläche
zugeordnet.
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Die
Angabe von Sonderbearbeitungen kann ausgehend von einer Darstellung
der Konstruktion oder eines Teils davon am Bildschirm erfolgen.
Beispielsweise kann ein Benutzer in einer Darstellung ähnlich der der 5 ein
bestimmtes Profil anklicken, eventuell "herausziehen", gegebenenfalls auch drehen, und dann
mit bestimmten Befehlen Sonderbearbeitungen definieren. Ausgehend
von diesen Festlegungen werden die Sonderbearbeitungsdaten erstellt
und in die Konstruktionsdaten übernommen, insbesondere
in eine Tabelle, wie sie beispielhaft in 2 gezeigt
ist. Die Sonderbearbeitungsdaten können ausgehend von einer graphischen
Benutzeroberfläche
erhoben werden.
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Bei
der Definition von Sonderbearbeitungen können Bauelementgruppen definiert
werden, die gleiche Sonderbearbeitungen erfahren sollen. Dies kann
ausgehend von den Konstruktionsdaten erfolgen, also insbesondere
ausgehend von einer Darstellung der Konstruktion oder eines Teils
davon am Bildschirm. Beispielsweise kann ein Benutzer in einer Darstellung ähnlich der
der 5 mehrere Profile "markieren" und sie einer Gruppe zuordnen. Dies
ist insbesondere dann wertvoll, wenn eine Fassade sich wiederholende
Muster aufweist, in denen Profile in gleicher Weise Sonderbearbeitungen
erfahren sollen. Sie müssen
dann nicht zu jedem Bauelement separat angegeben werden. In der
Tabelle gemäß 2 (Konstruktionsdaten)
können
die Sonderbearbeitungen aber doch zu jedem Bauelement individuell
eingetragen sein. Die für
die definierte Gruppe angegebenen Sonderbearbeitungen werden dann
nach Maßgabe
der Gruppendefinition in die einzelnen Tabelleneinträge der Konstruktionsdaten
repliziert.
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4 zeigt
schematisch den Aufbau einer erfindungsgemäßen Vorrichtung 40. 49 symbolisiert einen
Bus zur Verbindung verschiedener Komponenten. 41, 42 sind
Speicher zum Speichern unterschiedlicher Daten und insbesondere
der Tabellen der 2 und 3. Es ist
wei terhin ein Speicher vorgesehen, der das notwendige Vorab-Wissen
des Systems speichert, also insbesondere Informationen über die
einzelnen Bauelemente, die mit dem System baukastenartig verbaut
werden können. 43 ist
eine Eingabe- und/oder Ausgabeeinrichtung. 44 bis 47 symbolisieren
jeweils die Einrichtungen zum Bestimmen der Fassadenkonstruktion,
zum Definieren von Standardbearbeitungen und zum Definieren mindestens
einer Sonderbearbeitung sowie zum Erzeugen einer Teileliste. Die
Einrichtung 44 zum Bestimmen der Fassadenkonstruktion erzeugt
letztlich die Spalten 21 bis 25 der Tabelle der 2 nach
Maßgabe von
im System gespeichertem Vorab-Wissen, wie etwa Profildaten und ähnlichem,
und nach Maßgabe von
Benutzereingaben. Einrichtung 45 erzeugt den Inhalt der
Spalte 26. Die Einrichtung 46 erzeugt letztlich
die Inhalte Spalte 27 der Konstruktionsdatentabelle. Die
Einrichtung 47 erzeugt die Teileliste gemäß 3 im
Speicher 42.
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Die
notwendigen Ein- und Ausgaben erfolgen über Einrichtung 43. Über sie
können
insbesondere Definitionen für
eine oder mehrere Sonderbearbeitungen eingegeben werden. Es können hier
auch Teilelisten ausgegeben werden. Die Einrichtung 43 kann
eine Tastatur und/oder einen Bildschirm und/oder einen Datenanschluß für ein Rechnernetz und/oder
einen Drucker aufweisen.
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Die
Benutzereingaben, anhand derer die Einrichtung 44 die Konstruktion
der Fassade ermittel, können
eine oder mehrere der folgenden Schritte aufweisen:
- – Auswahl
einer Konstruktion aus mehreren vorgegebenen Konstruktionen,
- – Ändern von
Merkmalen einer existierenden Konstruktion,
- – Definition
von Knoten und/oder Kanten und/oder Flächen für eine Konstruktion,
- – Auswahl
eines Bauelements und insbesondere eines Profils aus einem Katalog
vorgegebener Bauelemente und insbesondere Profile für eine bestimmte
Kante oder Fläche
der Konstruktion,
- – Definition
einer Sonderbearbeitung.
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Die
erfindungsgemäßen Verfahren
und Vorrichtungen sind solche für
die Fassade, die aus vorbekannten Bauelementen, etwa Profilen und
Flächen,
den Fassadenaufbau bis auf Bauelementeebene hinunter definieren
können.
Die einzelnen Bauelemente als Rohlinge werden vom System nicht gestaltet.
Insbesondere werden nicht Profile in ihrer Querschnittsgebung gestaltet,
vielmehr liegen diese Informationen als Vorab-Wissen des Systems
gespeichert bereit. Das Konstruktionssystem ähnelt insoweit einem Baukasten
mit komplexen, in bestimmten Grenzen bearbeitbaren Bauelementen.
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Gegenstand
der Erfindung ist auch ein Datenträger mit einer Software darauf,
die die oben beschriebenen Verfahren und Vorrichtungen der Erfindung
implementiert.