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Die
Erfindung bezieht sich auf eine Beschickungsvorrichtung gemäß dem Oberbegriff
des Patentanspruches 1.
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In
Biogasanlagen werden organische Stoffe mit dem Ziel der Methangewinnung
in einem Fermentationsprozess vergoren. Hierzu ist es erforderlich, dem
Fermentationsprozess mehr oder weniger konstant organisches Material
zuzuführen,
um eine größtmögliche Methanausbeute
zu erhalten. insbesondere sollte das organische Material in zeitlich
und volumenmäßig gleichen
Einheiten sowie möglichst gut
aufgeschlossen dem Fermentationsprozess zugeführt werden.
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Zur
Förderung
des in einem Fermentationsbehälter
einer Biogasanlage ablaufenden anaeroben Fermentationsprozesses
werden organische Stoffe beispielsweise Flüssigmist, Gülle, Holzabfälle, Feldfruchtabfälle, Biomüll etc. überlicherweise
in aufbereiteter Form, beispielsweise zerkleinert, vermischt etc.
dosiert dem Fermentationsbehälter
zugeführt. Eine
solche Zuführung
erfolgt in an sich bekannter Weise durch eine Beschickungsvorrichtung,
welche über
ein Förderelement,
beispielsweise eine Förderschneckeneinheit
das aufbereitete Fördergut
an einen verschließbaren
Einwurfschacht, der in der Art eines Tauchrohres bis unter den Flüssigkeitsspiegel des
Fermentationsbehälters
geführt
ist, fördert. Ähnliche
Vorrichtungen sind aus dem Gebiet der Recyclingtechnologie oder
aus der Landwirtschaft bekannt, die jeweils eine Annahme- und Aufbereitungsvorrichtung
zur Verarbeitung und Zuführung
einzelner vorgegebener organischer Materialen aufweisen.
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Aus
der europäischen
Patentschrift
EP 1 170 457
81 ist beispielsweise eine Feststoff-Zudosiervorrichtung für eine Biogasanlage
bekannt, mit deren Hilfe insbesondere auch große Mengen eines Fördergutes
von einem Einwurfschacht mit anschließenden Zwischensammelraum und
einem nachgeführten
Förderrohr
sowie einer Linearfördereinrichtung
in einen Fermentationsbehälter
gefördert
werden können.
Das Förderrohr
ist hierbei luftdicht mit der Fermenterzuführöffnung des Fermentationsbehälters verbun den.
Die Linearfördereinrichtung
ist in Form einer Kolbenpresse ausgebildet, deren Pressenstempel
im Bereich des Zwischensammelraums angetrieben bewegt wird, und
zwar derart, dass im Zwischensammelraum enthaltende organische Feststoffe
mittels des Pressenstempels in und durch das Förderrohr gepresst und in die
im Fermentationsbehälter enthaltene
Flüssigkeit
chargenweise eingebracht werden. Hierzu weist der Vorsatzbehälter eine
Zerkleinerungs- und Mischeinrichtung auf, die aus einer Förderschnecke
und aus wenigstens weiteren zwei jeweils seitlich der Förderschnecke
parallel angeordneten Zusatzschnecken besteht und bei der mittels der
Förderschnecke
durch eine zugeordnete Behälteröffnung organische
Feststoffe unmittelbar und mittelbar über eine weitere Fördereinrichtung
dem Einwurfschacht zugeführt
werden.
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Darüber hinaus
ist aus der deutschen Offenlegungsschrift
DE 102 06 270 A1 eine Vorrichtung zum
Mischen und Ausbringen von Schüttgut
in der Landwirtschaft bekannt, welche einen Behälter zur Aufnahme des Schüttgutes
aufweist, der ein vorzugsweise um eine senkrechte Rotationsachse
in Drehung versetzbares Förder-
und Mischelement sowie wenigstens eine Austragöffnung aufweist. An die Austragsöffnung schließt sich
an der Außenseite
des Behälters
eine Fördereinrichtung
an, welche ein Rohr aufweist, über
das die Austragsöffnung
mit dem Behälter
verbunden ist und in dem ein beweglich angetriebenes Förderelement,
beispielsweise ein axial verschiebbarer Kolben oder eine drehbar
gelagerte Förderschnecke
vorgesehen sind. Durch die genannte Vorrichtung ist ein störungsempfindliches
Ausbringen von Futter, Mischfutter oder von Silogut wie Heu, Stroh
oder dergleichen beispielsweise nach erfolgter Mischung in Form
von Schüttgut
gewährleistet.
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Nachteilig
sind jedoch die beschriebenen Vorrichtungen auf die Behandlung von
speziellen organischen Materialien bzw. Fördergüter sowie auf spezielle Behandlungsvorgänge beschränkt, so
dass ein flexibler Einsatz einer derartigen Beschickungsvorrichtung
für mehrere
unterschiedliche organische Materialien oder unterschiedliche Beschickungsanforderungen
nicht möglich
ist.
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Aufgabe
der Erfindung ist es daher, eine Beschickungsvorrichtung anzugeben,
welche einfach, schnell und flexibel an die jeweils vorliegenden
Anforderungen des Beschi ckungsprozesses anpassbar ist. Die Aufgabe
wird durch eine Beschickungsvorrichtung gemäß Patentanspruch 1 gelöst.
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Der
wesentliche Vorteil der erfindungsgemäßen Beschickungsvorrichtung
zur Verarbeitung und/oder Förderung
und/oder Pufferung und/oder Dosierung von zumindest einem Fördergut
ist darin zu sehen, dass die Beschickungsvorrichtung zumindest zwei
unterschiedliche Funktionen ausführende Funktionselemente
aufweist. Durch die unterschiedlichen Funktionen, beispielsweise
Zerkleinern, Mischen, Mahlen, Quetschen, Dosieren, Fördern oder Sieben
der Funktionselemente können
Fördergüter unterschiedlichster
Zustände
und Art verarbeitet und gefördert
werden. Ferner sind die Funktionselemente modulartig ausgebildet
und können
somit einfach und schnell an die jeweils zu verarbeitenden organischen
Stoffe bzw. Fördergüter angepasst
werden.
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Weitere
vorteilhafte Ausgestaltungen der erfindungsgemäßen Beschickungsvorrichtung
sind den weiteren Ansprüchen
zu entnehmen.
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Im
Folgenden wird die Erfindung anhand von mehreren Ausführungsbeispielen
und mehreren Zeichnungen näher
erläutert.
Es zeigen:
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1 eine
schematische Seitenansicht einer Ausführungsform der erfindungsgemäßen Beschickungsvorrichtung,
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2 eine
schematische Seitenansicht einer alternative Ausführung der
Beschickungsvorrichtung gemäß 1,
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3 eine
schematische Schnittdarstellung durch die Behältereinheit und die unterschiedlichen modulartig
ausgebildeten Funktionselemente der Beschickungsvorrichtung gemäß 1 und 2,
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4 eine
schematische Schnittdarstellung einer durch eine Trennwand in zwei
Behälterkammern
geteilte Behältereinheit,
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5 eine
schematische Schnittdarstellung einer alternativen Ausgestaltung
mit zweit getrennten Behältereinheiten
sowie unterschiedlichen modulartig ausgebildeten Funktionselementen,
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6 eine
schematische Seitenansicht einer Beschickungsvorrichtung mit einem
Mühlenzusatzmodul,
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7 eine
schematische Seitenansicht einer Ausführungsform mit zwei getrennten
Behältereinheiten
mit unterschiedlichen Zusatzfunktionen,
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8 eine
schematische Seitenansicht der Behältereinheit der Beschickungsvorrichtung
mit einem schwenkbarem Funktionselement,
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9 eine
schematische Seitenansicht einer weiteren alternativen Ausgestaltung
der Beschickungsvorrichtung mit drei unterschiedlichen Funktionsmodulen,
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10 eine
schematische Draufsicht auf eine Beschickungsvorrichtung mit mehreren
seitlich angekoppelten LKW-Anhänger
mit einem Austragssystem und
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11 eine
schematische Seitenansicht einer weiteren alternativen Ausgestaltung
der Beschickungsvorrichtung mit unterschiedlichen Funktionsmodulen.
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In
den Figuren ist jeweils mit 1 eine Beschickungsvorrichtung
bezeichnet, welche zumindest eine Behältereinheit 2 aufweist,
die zumindest eine Behälterkammer 3 einschließt, wobei
die Behältereinheit 2 unterschiedliche
Formen, vorzugsweise Zylinder-, Kegelstumpf- oder Quaderform aufweisen kann.
In einer bevorzugten Ausführungsform
ist die Behälterkammer 3 durch
beispielsweise eine durchlässige
oder starre Zwischenwand 4, welche beispielsweise auswechselbar
ausgebildet ist, in zumindest zwei Behälterkammern 3.1, 3.2 unterteilt.
Hierbei teilt die Zwischenwand 4 die Behälterkammer 3 in eine
erste und zweite Behälterkammer 3.1, 3.2 auf, welche
vorzugsweise nahezu dieselbe Aufnahmekapazität aufweisen. Auch ist eine
variabel verstellbare Ausbildung der Zwischenwand 4 möglich, die
eine Variation der Aufnahmekapazität der ersten und zweiten Behälterkammer 3.1, 3.2 zulässt.
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Die
Beschickungsvorrichtung 1 weist ferner mehrere Motoreinheiten 5 auf,
welche vorzugsweise an der Unterseite der Behältereinheit 2 bzw.
unterhalb der Bodenflächen
der ersten und zweiten Behälterkammer 3.1, 3.2 vorgesehen
sind. Alternativ können
die Motoreneinheiten 5 auch im oberen Randbereich der Behältereinheit 2 vorgesehen
sein. Über
die Motoreinheiten 5 werden modulartig ausgebildete Funktionselemente 6,
welche mit der Motoreinheit 5 über beispielsweise eine Antriebswelle
zusammenwirken, angetrieben. Erfindungsgemäß sind in einer Behältereinheit 2 zu mindest
zwei unterschiedliche Funktionen realisierende Funktionselemente 6 vorgesehen,
wobei jeweils eines der modulartigen Funktionselemente 6 mit
einer Motoreinheit 5 verbindbar ist.
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Beispielsweise
ist in einer bevorzugten Ausführungsform
gemäß 1 in
der ersten Behälterkammer 3.1 ein
erstes Funktionselement 6.1 und in der zweiten Behälterkammer 3.2 ein
zweites Funktionselement 6.2 vorgesehen, wobei das erste
und zweite Funktionselement 6.1, 6.2 als auf die
jeweilige Motoreinheit 5 aufsteckbare Module, beispielsweise das
erste Funktionselement 6.1 als Zerkleinerungsmodul und
das zweite Funktionselement 6.2 als Dosiermodul ausgebildet
sind. Das erste und zweite Funktionselement 6.1, 6.2 sind
jeweils um eine senkrecht zur Bodenfläche der Behältereinheit 2 verlaufende
Rotationsachse R drehbar gelagert und in etwa im Bereich der Mittelachse
der ersten und zweiten Behälterkammer 3.1, 3.2 angeordnet.
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Somit
findet in der ersten Behälterkammer 3.1 im
Vergleich zur zweiten Behälterkammer 3.2 aufgrund
der unterschiedliche Funktionen aufweisenden ersten und zweiten
Funktionselemente 6.1, 6.2 eine unterschiedliche
Behandlung der in der jeweiligen den Behälterkammer 3.1, 3.2 vorliegenden
organischen Materialien bzw. Fördergüter 11 statt.
In der ersten Behälterkammer 3.1 ist
ein erstes Fördergut 11.1,
beispielsweise kurz- oder langfasriges Silogut, Heu, Stroh, Mineralfutter
etc. und in der zweiten Behälterkammer 3.2 ein
zweites Fördergut 11.2,
beispielsweise Mais, Getreide oder ähnliche rieselartige organische
Materialien vorgesehen. Hierbei wird das erste Fördergut 11.1 durch
das als Zerkleinerungsmodul ausgebildete erste Funktionselement 6.1 einer Zerkleinerung
und das zweite Fördergut 11.2 durch das
als Dosiermodul ausgebildete zweite Funktionselement 6.2 einer
Dosierung unterzogen.
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Hierzu
verfügt
das als Zerkleinerungsmodul ausgebildete erste Funktionselement über ein
wendelförmig
senkrecht nach oben zulaufendes Schneidelement 7.1, welches
auf einem kegelförmigen Grundträgerelement 7.2 aufgesetzt
ist und spitz nach oben zuläuft.
Das Zerkleinerungsmodul wird über
die angeschlossene Motoreinheit 5 gleichmäßig um die Rotationsachse
R rotierend angetrieben. Das als Dosiermodul ausgebildete zweite
Funktionselement 6.2 verfügt über ein Dosierschwert 8.1,
welches im Be triebszustand parallel zur Bodenfläche der zweiten Behälterkammer 3.2 um
die Rotationsachse R rotiert. Ferner ist das Dosierschwert 8.2 an
seinem von der Rotationsachse R abgewandten Ende mit einem senkrecht
nach oben wegstehenden Dosierschwertelement 8.2 versehen,
welches zu einer Verstärkung des
Dosiereffektes beiträgt.
Zum annähernd
gleichmäßigen Dosieren
wird das Dosierschwert 7 über die angeschlossene Motoreinheit 5 gleichmäßig um die Rotationsachse
R rotierend angetrieben.
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Über zumindest
eine in der Bodenfläche
der Behälterkammer 2 vorgesehene
Austragsöffnung 9 erfolgt
ein Austragen des Fördergutes 11 aus
der Behälterkammer 2.
Vorzugsweise sind in der ersten Behälterkammer 3.1 eine
erste Austragsöffnung 9.1 sowie
in der zweiten Behälterkammer 3.2 eine
zweite Austragsöffnung 9.2 vorgesehen,
welche ebenfalls im Bodenbereich der Behälterkammern 3.1, 3.2 jeweils
angeordnet sind.
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Das über die
erste und zweite Austragsöffnung 9.1, 9.2 ausgetragene
erste und zweite Fördergut 11.1, 11.2 wird
vorzugsweise zumindest einem beweglich angetriebenen Förderelement 10 zugeführt, dessen
Förderrichtung
F senkrecht zur Rotationsachse R verläuft. Das Förderelement 10 kann hierbei
beispielsweise aus einem in einem Rohr axial verschiebbaren Kolben
oder aus einer eine Ummantelung aufweisende drehbar gelagerten Förderschneckeneinheit
bestehen.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
weist die Beschickungsvorrichtung 1 gemäß 1 ein erstes
und zweites Förderelement 10.1, 10.2 auf,
welche nahezu parallel zueinander in einer parallel zur Bodenfläche der
Behältereinheit 2 verlaufenden
Ebene unterhalb der Behältereinheit 2 angeordnet
sind. Hierbei befindet sich das erste Förderelement 10.1 senkrecht
unterhalb der ersten Austrittsöffnung 9.1 und
gewährleistet
somit eine Aufnahme des aus der ersten Behälterkammer 3.1 über die
erste Austrittsöffnung 9.1 auf
das erste Förderelement 10.1 geführten ersten
Fördergutes 11.1.
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Analog
hierzu ist das zweite Förderelement 10.2 senkrecht
unterhalb der zweiten Austrittsöffnung 9.2 vorgesehen
und zwar derart, dass eine Aufnahme des aus der zweiten Behälterkammer 3.2 über das
Dosierschwert 7 geförderten
zweiten Fördergutes 11.2 erfolgen
kann. Das in der ersten und zweiten Behälterkammer 3.1, 3.2 vorgesehene
Fördergut 11 ist,
wie bereits zuvor angedeutet, unterschiedlicher Natur und erfordert
daher unterschiedliche Verarbeitungsbedingungen.
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Ferner
können
das erste und zweite Förderelement 10.1, 10.2 in
Ihrem Überlappungsbereich derart
funktionell zusammenwirken, dass beispielsweise eine Mischung des
aus der ersten Behälterkammer 3.1 ausgetragenen
ersten Fördergutes 11.1, beispielsweise
Silo mit dem aus der zweiten Behälterkammer 3.2 ausgetragenen
zweiten Fördergutes 11.2 erfolgt.
Somit wird über
anhand der parallelen Anordnung des ersten und zweiten Förderelementes 10.1, 10.2 neben
der Förderung
in Förderrichtung
F ein Mischen der transportierten Fördergüter 11.1, 11.2 möglich, was
einem zusätzlichen
Verarbeitungsprozess entspricht.
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Das
zusätzliche
Mischen des auf dem ersten Förderelement 10.1 geförderten
ersten Fördergutes 11.1 mit
dem auf dem zweiten Förderelement 10.2 geförderten
zweiten Fördergutes 11.2 erfolgt
hierbei entlang einer vorgegebenen Mischstrecke M, die je nach dem
gewünschten
Mischungsverhältnis
eine unterschiedliche Länge
aufweisen kann. An dem in Förderrichtung
F befindlichen Ende des ersten und zweiten Förderelement 10.1, 10.2 schließt sich
eine Zuführeinheit 12 an,
welche beispielsweise aus einem in einem Rohr axial verschiebbaren
Kolben oder aus einer in einer in einer Ummantelung drehbar gelagerten
Förderschnecke
ausgebildet sein kann. Je nach Konsistenz des Fördergutes kann alternativ auch
ein Förderband
eingesetzt werden. Die Zuführeinheit 12 dient
hierbei zur Zuführung
des aus der Beschickungsvorrichtung 1 ausgetragenen gemischten
Fördergutes 11 an
eine weitere Einheit, beispielsweise einen Fermentationsbehälter 13 einer
Biogasanlage, welchem in an sich bekannter Weise über die Zuführungseinheit 12 das
gemischte Fördergut 11 zugeführt wird.
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Der
modulartige Aufbau der Beschickungsvorrichtung 1 ermöglicht eine
flexible funktionelle Ausbildung der genannten Beschickungsvorrichtung 1 durch
den Austausch der modulartig ausgebildeten Funktionselemente 6 sowie
durch eine geschickte Ansteuerung der Motoreneinheiten 5 der
jeweiligen Förderelemente 10 über eine
Steuer einheit 19. In 2 ist beispielsweise
eine alternative Ausgestaltung der Beschickungsvorrichtung gemäß 1 dargestellt,
die eine erste und zweite Behältereinheit 2.1, 2.2 aufweist,
wobei die erste Behältereinheit 2.1 ein erstes
Fördergut 11.1 und
die zweite Behältereinheit ein
zweites Fördergut 11.2 beinhaltet,
welche unterschiedliche Zusammensetzungen aufweisen. Darüber hinaus
sind ebenfalls im Bodenbereich der ersten und zweiten Behältereinheit 2.1, 2.2,
nämlich
unterhalb der jeweiligen Behältereinheit 2.1, 2.2 und
parallel zur Mittelachse der vorzugsweise zylinder- oder kegelstumpfförmigen ausgebildeten
ersten und zweiten Behältereinheit 2.1, 2.2 vorgesehen.
Mit den Motoreinheiten 5 sind wiederum erste und zweite
Funktionselemente 6.1, 6.2 antriebsmäßig verbunden, wobei
das erste Funktionselement 6.1 als Zerkleinerungsmodul
und das zweite Funktionselement 6.2 als Dosiermodul ausgebildet
sind.
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Zusätzlich zu
der in 1 dargestellten Ausgestaltung der Beschickungsvorrichtung 1 ist
eine Mahl- oder Quetscheinheit 14 vorgesehen, welche sich
in Förderrichtung
F an die zweite Behältereinheit 2.2 oberhalb
des ersten und zweiten Förderelementes 10.1, 10.2 anschließt. Über die
Mahleinheit 14 kann ein drittes Fördergut 11.3, beispielsweise
Getreide oder Hirse, welches in der Mahleinheit 14 einem
Mahlprozess unterzogen wird, dem auf dem ersten und zweiten Förderelement 10.1, 10.2 geförderten
und bereits teilweise vermischten ersten und zweiten Fördergut 11.1, 11.2 zugesetzt
werden, bevor es beispielsweise einem Fermentationsbehälter 13 zugeführt wird.
Hierzu weist die Mahleinheit 14 eine Zuführöffnung 14.1 zu
Zuführung
eines dritten Fördergutes 11.3 in
die Mahleinheit und eine Austragsöffnung 14.2 zum Austragen
des gemahlenen oder gequetschten dritten Fördergutes 11.3 sowie
ein dazwischen befindliches Mahl- bzw. Quetschwerk 14.3 auf.
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Darüber hinaus
ist bei der in 2 dargestellten Ausführungsform
der Beschickungsvorrichtung 1 das erste und zweite Förderelement 10.1, 10.2 hinsichtlich
ihrer Förderrichtung
F über
die Steuereinheit 19 umschaltbar, so dass ein Fördern und
Mischen des ersten bis dritten Fördergutes 11.1 bis 11.3 in
Gegenförderrichtung
F*, welche entgegengesetzt zur Förderrichtungen
F verläuft
möglich.
Hierdurch können
die ersten bis dritten Fördergütern 11.1 bis 11.3 vor
ihrer Zuführung
an den Fermentationsbehälter 13 einem
an dem im Gegenförderrichtung
F* liegenden Ende der ersten und zwei ten Förderelemente 10.1, 10.2 vorgesehen
Aufmischbehälter 15 zugeführt werden.
Der Aufmischbehälter 15 ist
zur Verflüssigung
des eingebrachten gemischten bzw. behandelten Fördergutes 11.1 bis 11.3 vorgesehen. Über die
Zusetzung von vorgegebenen Flüssigkeiten,
vorzugsweise Wasser erfolgt eine Befeuchtung sowie Aufmischung des
Fördergutes 11.1 bis 11.3,
welches anschließend über ein
den Aufmischbehälter 15 mit dem
Fermentationsbehälter 13 verbindendes
Zuführrohrsystem 16 über eine
Pumpeneinheit 17 gepumpt wird.
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Eine
derartige Beschickungsvorrichtung 1 wird beispielsweise
für die
nahezu gleichzeitige Verarbeitung sowie Zuführung von mehreren unterschiedlichen
Fördergütern an
Recyclinganlagen bzw. Biogasanlagen eingesetzt. Die erfindungsgemäße Beschickungsvorrichtung 1 hingegen
ermöglichen aufgrund
des modulartigen Aufbaus der jeweiligen Funktionselemente sowie
weiterer Zusatzelemente in Form einer Mahleinheit 14 sowie
einer Aufmischbehältereinheit 15 die
Behandlung von Fördergütern 11 unterschiedliche
Konsistenz bzw. Eigenschaften. Durch die modulartige Ausbildung
der Funktionselemente 6 der Beschickungsvorrichtung 1 ist
somit wahlweise bzw. in Kombination ein Zerkleinern, Vermischen,
Sieben, Homogenisieren, Pastösieren, Mahlen,
Quetschen, Befeuchten der jeweils zu verarbeitenden Fördergüter 11 möglich. Hierdurch
folgt eine Optimierung der gesamten Recyclinganlage bzw. Biogasanlage
im Hinblick auf den Annahme-Aufbereitungsvorgang, den Energieverbrauch, den
Platzbedarf sowie der Emissionswerte.
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In
den 3 – 6 sind
beispielhaft ausschnittsweise weitere alternative Ausbildungen Behältereinheit 2 der
Beschickungsvorrichtung 1 sowie der zugehörigen Funktionselemente 6, 6.1, 6.2 dargestellt.
So weist beispielsweise die in 3 dargestellte
Behältereinheit 2 eine
einzige Behälterkammer 3 auf,
in der ein erstes und zweites Funktionselement 6.1, 6.2 vorgesehen
sind. Das erste Funktionselement 6.1 ist als Dosiermodul
und das zweite Funktionselement 6.2 als Zerkleinerungsmodul
ausgebildet, wobei zwischen den genannten Modulen zumindest eine
Austragsöffnung
vorgesehen ist. Die 4 und 5 zeigen
eine mit einer Trennwand 4 versehene Behältereinheit 2 bzw.
zwei getrennte Behältereinheiten 2.1, 2.2 mit
jeweils unterschiedlichen modulartigen Funktionsmodulen. In 6 ist
eine mit einer Trennwand 4 versehene Behältereinheit 2 mit einer
nach geschalteten Mühl-
und Quetscheinheit 14 dargestellt.
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7 zeigt
beispielsweise eine erste und zweite Behältereinheit 2.1, 2.2 mit
Zusatzfunktionen. Neben dem ersten modulartig aufgebauten Funktionselement 6.1 weist
die erste Behältereinheit 2.1 eine
die Innenwand der ersten Behälterkammer 3.1 bildendes
Heiz- oder Hygienisierungsmodul 18 auf, welches zum Heizen
oder Hygienisieren des ersten Fördergutes 11.1 vorgesehen
ist. Das Heiz- oder Hygienisierungsmodul 18 ist hierbei über eine
in der Steuereinheit 19 vorgesehene Steuerroutine steuerbar.
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Die
in 7 dargestellte zweite Behältereinheit 2.2 weist
beispielsweise eine Behälterabdeckung 20 auf,
die über
ein Scharnierelement 21 schwenkbar mit dem oberen Rand
der zweiten Behältereinheit 2.2 verbunden
ist. Ferner ist die zweite Behälterkammer 3.2 über eine
mit der Behälterabdeckung 20 verbundene
Absaugvorrichtung 22 mit einer in den Figuren nicht dargestellten
Absaugeinheit verbunden, so dass ein Absaugen der insbesondere bei
biologischen Abfällen
auftretenden Emissionen beispielsweise Verwesungsgerüche möglich ist. Über eine
derartige Absaugvorrichtung 22 kann die Geruchsbelastung
der Beschickungsvorrichtung 1 deutlich reduziert werden.
Diese kann wahlweise über eine
in der Steuereinheit 19 ausgeführte Steuerroutine bei einer
vorgegebenen Geruchsbelastungsschwellwert zu oder abgeschaltet werden.
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In 8 ist
eine weitere alternative Ausgestaltung einer Behältereinheit 2 einer
erfindungsgemäßen Beschickungsvorrichtung 1 abgebildet,
bei der das erste Funktionselementes 6.1 als Dosiermodul
ausgebildet und im Bereich der Bodenfläche der Behältereinheit 2 angeordnet
ist. Das zweite Funktionselement 6.2 ist unterschiedlich
zu den vorgenannten Ausführungsbeispielen
beweglich bzw. schwenkbar um ein Scharnierelement 21 beispielsweise
am oberen Rand der Behältereinheit 2 ausgebildet.
Das zweite Funktionselement 6.2 ist beispielsweise als
Zerkleinerungsmodul realisiert und kann bei Bedarf automatisch oder
händisch
in die Behälterkammer 3 eingeführt werden.
Hierdurch wird eine zusätzliche
vorgeschaltete Zerkleinerung des in der Behäl terkammer 3 befindlichen
Fördergutes
und eine nachgeschaltete Dosierung des zerkleinerten Fördergutes 11 ermöglicht.
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In
einer weiteren alternativen Ausgestaltung der Beschickungsvorrichtung 1 gemäß 9 ist
neben dem ersten und zweiten Funktionselement 6.1, 6.2 ein
drittes Funktionselement 6.3 in einer Durchlassöffnung 23 der
Zwischenwand 4 vorgesehen, wobei die Rotationsachse R des
zweiten drehbar gelagerten Funktionselementes mit der Zwischenwand 4 fluchet.
Das dritte Funktionselement 6.3 ist hierzu beispielsweise
als Fördermodul
ausgebildet, welches das mit Hilfe des ersten Funktionselement 6.1 beispielsweise
zerkleinerte erste Fördergut 11.1 über die
Durchlassöffnung 23 bzw. über das
dritte Funktionselement 6.3 von der ersten Behälterkammer 3.1 in
die zweite Behälterkammer 3.2 fördert. In
der zweiten Behälterkammer 3.2 wird
das zerkleinere erste Fördergut 11.1 entweder
einem zweiten Fördergut 11.1 beigemischt
und über
die Austragsöffnung 9 dosiert
dem zumindest einem Förderelement 10 zugeführt oder
lediglich über
das Dosierschwert 8.1 dosiert an die Austragsöffnung 9 gefördert.
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In 10 ist
beispielhaft in schematischer Darstellung eine Draufsicht auf eine
Beschickungsvorrichtung 1 dargestellt, die seitliche Anschlüsse zum
Ankopplung von Austragssystemen 24, vorzugsweise eines
ersten, zweiten und dritten Austragssystems 24.1, 24.2, 24.3 an
die Behältereinheit 2 aufweist.
Das erste bis dritte Austragssysteme 24.1, 24.2, 24.3 sind
hier beispielsweise als auf einem LKW montierte Austragssysteme
ausgebildet, welche fortlaufend oder gesteuert über die Steuereinheit 19 eine
Zuführung
eines oder mehrerer unterschiedlicher Fördergüter 11, 11.1, 11.2, 11.3 an
die Beschickungsvorrichtung 1 bzw. deren einzelne Behälterkammern 3.1, 3.2 ermöglichen.
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In 11 ist
beispielsweise eine weitere alternative Ausgestaltung der Beschickungsvorrichtung
gemäß 1 dargestellt,
die eine Behältereinheit 2 mit
einer Behälterkammer 3 aufweist.
Vorzugsweise ist die Behältereinheit 2 als
nach oben offener Container ausgebildet und weist somit eine rechteckförmige Bodenfläche mit
zumindest einer Austragsöffnung 9 auf,
wobei die Austragsöffnung 9 beispielsweise
im äußeren Randbereich
der Behältereinheit 2, d.
h. in Bereich der Stirnseiten der Behälterkammer 3 vorgesehen
ist.
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Zur
Förderung
des in der Behälterkammer 3 befindlichen
Fördergutes 11 in
Förderrichtung
F ist als erstes Funktionsmodul 6.1 ein Schnecken-, Kratzboden-
oder Schubbodenelement vorgesehen, welches über eine Motoreinheit 5 angetrieben
wird. Das erste Funktionselement 6.1 ist hierzu nahezu
parallel zur Bodenfläche
der Behältereinheit 2 angeordnet
und erstreckt sich in entlang der Behältereinheit 2. Über das
erste Funktionselement 6.1 wird das Fördergut 11 an ein
senkrecht zur Bodenfläche
und parallel zu Stirnfläche
der Behältereinheit 2 in
Förderichtung
F angeordnete zweites Funktionselement 6.2 gefördert.
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Das
zweite Funktionselement 6.2 weist hierbei beispielsweise
vier senkrecht übereinander
angeordnete Walzenelemente 6.21, 6.22, 6.23, 6.24 auf, die
jeweils um eine senkrecht zur Förderrichtung
F verlaufende Rotationsachse R beweglich gelagert sind. Die Rotationsachsen
R der Walzenelemente 6.21, 6.22, 6.23, 6.24 liegen
somit in einer Ebene E, welche mit der Förderrichtung F einen Winkel ω von 45° bis 90° einschließt. In einer
bevorzugten Ausführungsform
beträgt
der Winkel ω zwischen
55° und 75°.
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Die
Walzenelemente 6.21, 6.22, 6.23, 6.24 sind
jeweils stabzylinderförmig
sowie ein- oder
mehrteilig ausgebildet. Die Länge
der Walzenelemente 6.21, 6.22, 6.23, 6.24 ist
an die Breite der Behältereinheit 2 angepaßt, so dass
die Drehachsen der Walzenelemente 6.21, 6.22, 6.23, 6.24 über in den
Seitenwänden
oder auf den Innenflächen
der Seitenwänden
der Behältereinheit 2 vorgesehene
Lagerelemente drehbar gelagert sind. Zum Antrieb der Walzenelemente 6.21, 6.22, 6.23, 6.24 ist
entweder pro Walzenelement 6.21, 6.22, 6.23, 6.24 jeweils
eine mit der Drehachse des jeweiligen Walzenelementes 6.21, 6.22, 6.23, 6.24 verbundene
Motoreinheit 5 oder eine einzige über ein Getriebe mit den Drehachsen
der Walzenelemente 6.21, 6.22, 6.23, 6.24 verbundene
Motoreinheit 5 vorgesehen. Die Walzenelemente 6.21, 6.22, 6.23, 6.24 weisen
in einer bevorzugten Ausführungsform
zur Erhöhung
der Zerkleinerungswirkung von der Mantelfläche der Walzenelemente 6.21, 6.22, 6.23, 6.24 nach
außen wegstehende
Reisszacken und/oder Schneidmesser 25 auf. Hierdurch wird
eine weitgehende Zerkleinerung unterschiedlichsten Fördergutes 11 gewährleistet.
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Über die
unterhalb des zweiten Funktionselementes 6.2 angeordnete
Austragsöffnung 9 wird das
geförderte
und anschließend
zerkleinerte Förderelement 10.2 auf
ein senkrecht unterhalb der Austrittsöffnung 9 vorgesehenes
Förderelement 10 ausgetragen
und in Förderrichtung
F an die Zuführrohreinheit 12 zum
Fermentationsbehälter 13 gefördert.
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Zusätzlich ist
in der Beschickungsvorrichtung 1 eine Mahl- oder Quetscheinheit 14 vorgesehen,
weiche sich in Förderrichtung
F an die Behältereinheit 2 oberhalb
des Förderelementes 10 anschließt. Über die
Mahleinheit 14 kann ein weiteres Fördergut 11, beispielsweise
Getreide oder Hirse, welches in der Mahleinheit 14 einem
Mahlprozess unterzogen wird, dem auf dem Förderelement 10 geförderten
Fördergut 11 zugesetzt
werden, bevor es beispielsweise dem Fermentationsbehälter 13 zugeführt wird.
-
Die
Erfindung wurde voranstehend anhand von mehreren Ausführungsbeispielen
beschrieben. Es versteht sich, dass zahlreiche Modifikationen sowie
Abwandlungen möglich
sind, ohne dass dadurch der der Erfindung zugrunde liegende Erfindungsgedanke
verfassen wird.
-
- 1
- Beschickungsvorrichtung
- 2
- Behältereinheit
- 2.1
- erste
Behältereinheit
- 2.2
- zweite
Behältereinheit
- 3
- Behälterkammer
- 3.1
- erste
Behälterkammer
- 3.2
- zweite
Behälterkammer
- 4
- Zwischenwand
- 5
- Motoreinheiten
- 6
- Funktionselemente
- 6.1
- erstes
Funktionselement
- 6.2
- zweites
Funktionselement
- 6.3
- drittes
Funktionselement
- 6.21 – 6.24
- Walzenelemente
- 7.1
- Schneidelement
- 7.2
- kegelspitzförmiges Grundträgerelement
- 8.1
- Dosierschwert
- 8.2
- Dosierschwertelement
- 9
- Austragsöffnung
- 9.1
- erste
Austragsöffnung
- 9.2
- zweite
Austragsöffnung
- 10
- Förderelement
- 10.1
- erstes
Förderelement
- 10.2
- zweites
Förderelement
- 11
- Fördergut
- 11.1
- erstes
Fördergut
- 11.2
- zweites
Fördergut
- 11.3
- drittes
Fördergut
- 12
- Zuführrohreinheit
- 13
- Fermentationsbehälter
- 14
- Mahl-
oder Quetscheinheit
- 14.1
- Zuführöffnung
- 14.2
- Austrittsöffnung
- 14.3
- Mahl-
oder Quetschwerk
- 15
- Aufmischbehälter
- 16
- Zuführrohrsystem
- 17
- Pumpeneinheit
- 18
- Heiz-
oder Hygienisierungseinheit
- 19
- Steuereinheit
- 20
- Behälterdeckel
- 21
- Scharnierelement
- 22
- Absaugvorrichtung
- 23
- Durchlassöffnung
- 24
- Austragsystem
- 24.1
- erstes
Austragsystem
- 24.2
- zweites
Austragsystem
- 24.3
- drittes
Austragsystem
- 25
- Reisszacken
und/oder Schneidmesser
- R
- Rotationsachse
- F
- Förderrichtung
- F*
- Gegenförderrichtung
- M
- Mischstrecke