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Die
Erfindung betrifft ein Verfahren zur Steuerung der Kraftstoffzuführung in
einem Kraftstoffsystem eines insbesondere handzustartenden Verbrennungsmotors
mittels eines stromlos offenen elektromagnetischen Ventils.
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Ein
derartiges Ventil ist z.B. aus der
DE 102 42 816 A1 bekannt. Es ist zur Verwendung
in einem Kraftstoffsystem vorgesehen und wird zur Steuerung des
Kraftstoffflusses genutzt, um eine Steuerung der Kraftstoffzuführung nach
unterschiedlichen Betriebsparametern des Verbrennungsmotors zu ermöglichen.
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Der
Einsatz eines derartigen elektromagnetischen Ventils in einem Kraftstoffsystem
bei Verbrennungsmotoren in handgeführten Arbeitsgeräten ist nicht
ohne weiteres möglich,
da derartige Arbeitsgeräte
regelmäßig handzustartende
Verbrennungsmotoren sind, die batterielos betrieben und gestartet werden.
Die zur Verfügung
stehende elektrische Energie wird über einen Zündgenerator erzeugt, der aus einer
Induktionsspule besteht, die mit einem mit der Kurbelwelle umlaufenden
Magneten zusammenwirkt. Über
einen Kondensator wird die Energie zwischen gespeichert und zum Auslösen eines
Zündfunkens durch
eine Motorsteuerung genutzt.
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Die
Steuerung eines Kraftstoffsystems mit einem elektromagnetischen
Ventil erfordert daher zusätzlichen
Energiebedarf, der durch entsprechend größere Auslegung des Generators
und Energiespeicher bereitzustellen ist.
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Der
Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zur Steuerung
eines elektromagnetischen Ventils anzugeben, welches bei minimalem Energiebedarf
einen weitgehend freien Eingriff in die Kraftstoffzuführung ermöglicht.
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Die
Aufgabe wird erfindungsgemäß nach dem
Verfahren des Anspruchs 1 gelöst.
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Das
erfindungsgemäße Verfahren
beruht auf einem stromlos offenen Ventil, also einem Ventil, welches
im Ruhezustand ohne Anlegen einer Spannung offen ist. Dies bedeutet,
daß im
stromlos offenen Zustand die zu schaltende Kraftstoffleitung mechanisch nicht
gesperrt ist.
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Wird
nun von einer Motorsteuerung eine Sperrzeit vorgegeben, innerhalb
der ein Kraftstofffluß in
den Ansaugkanal des Verbrennungsmotors zu unterbinden ist, so wird
das elektromagnetische Ventil nach folgenden Kriterien gesteuert:
Zum
Anlegen einer Versorgungsspannung an das elektromagnetische Ventil
müssen
zwei Bedingungen erfüllt
sein.
- 1. Die Motorsteuerung muß eine Sperrzeit
vorgegeben haben;
- 2. im Ansaugkanal muß ein
Unterdruck anstehen.
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Nur
wenn diese beiden Bedingungen erfüllt sind, wird das Ventil bestromt
und sperrt die Kraftstoffleitung des Kraftstoffsystems mechanisch,
so daß ein
Kraftstoffaustritt an den Düsen
in den Ansaugkanal unterbunden ist.
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Steht
während
der vorgegebenen Sperrzeit im Ansaugkanal kein Unterdruck an, so
wird – trotz der
von der Motorsteuerung vorgegebenen Sperrzeit – das Ventil stromlos geschaltet,
also die Versorgungsspannung zur Erregerspule des elektromagnetischen
Ventils unterbrochen. Das Ventil fällt in den stromlos offenen
Zustand zurück,
wodurch die Kraftstoffleitung mechanisch geöffnet ist. Da aber im Ansaugkanal
kein Unterdruck ansteht, wird an den Düsen kein Kraftstoff in den
Ansaugkanal eintreten, weshalb der Kraftstofffluß weiterhin unterbunden ist.
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Trotz
der vorgegebenen Sperrzeit wird von der Steuereinheit die Versorgungsspannung
an das elektromagnetische Ventil abgeschaltet und auf diese Weise
die in diesem Zeitraum herrschenden physikalischen Druckverhältnisse
im Ansaugkanal genutzt, um die Vorgabe der Motorsteuerung, nämlich keinen
Kraftstoffaustritt in den Ansaugkanal zuzulassen, zu erfüllen.
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Immer
dann, wenn ein Kraftstoffaustritt aus den Düsen in den Ansaugkanal physikalisch
nicht möglich
ist, entfällt
auch die Notwendigkeit, das Ventil im Schließzustand zu halten. Damit entfällt aber
auch die für
den Schließzustand
des Ventils not wendige elektrische Energie, so daß im Ergebnis
ohne Einschränkung
der Funktionalität
in erheblichem Umfang elektrische Energie eingespart werden kann. Damit
wird die Anwendung eines elektromagnetischen Ventils in Kraftstoffsystemen
von Verbrennungsmotoren auch mit leistungsschwachen Generatoren
ebenso möglich
wie bei batterielosen, insbesondere handzustartenden Verbrennungsmotoren. Das
erfindungsgemäße Verfahren
eröffnet
die Möglichkeit,
bei einfachem Aufbau und damit geringem Gewicht, was gerade bei
handgeführten,
tragbaren Arbeitsgeräten
wie Motorkettensägen,
Freischneidegeräten
oder dgl. von Bedeutung ist, elektromagnetisch gesteuerte Kraftstoffsysteme
einzusetzen, um so die Kraftstoffzumessung zu optimieren, um auch strenge
Abgaswerte bei Zweitaktmotoren erfüllen zu können.
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In
einer einfachen Ausführung
wird der Druck an der Düse
im Ansaugkanal erfaßt
und mit einem Schwellwert verglichen, wobei während der Sperrzeit die Versorgungsspannung
an die Erregerspulung des elektromagnetischen Ventils nur dann angelegt wird,
wenn der Druck im Ansaugkanal einen vorgegebenen Schwellwert unterschreitet.
Ist der vorgegebene Schwellwert im Ansaugkanal nicht unterschritten, wird
das Ventil während
dieser Zeit trotz der vorgegebenen Sperrzeit stromlos offen gehalten.
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In
einfacher Weise entspricht der Schwellwert dem Umgebungsluftdruck.
Es kann auch zweckmäßig sein,
den Schwellwert als Druckwert zwischen dem Umgebungsluftdruck und
einem minimalen Kurbelgehäuseunterdruck
des Verbrennungsmotors zu wählen.
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Vorteilhaft
wird der Druckwert im Ansaugkanal über einen Sensor erfaßt und mit
dem vorgegebenen Schwellwert verglichen. In ähnlicher Weise kann der Momentandruck
im Kurbelgehäuse über einen Sensor
erfaßt
und mit einem vorgegebenen Schwellwert verglichen werden.
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Es
kann auch zweckmäßig sein,
ohne Verwendung von Drucksensoren die Steuerung des Ventils innerhalb
der Sperrzeit vorzunehmen. Aufgrund der konstruktiven Gegebenheiten
bei einem schlitzgesteuerten Zweitakt- oder Viertaktmotor ist in einem
fest vorgegebenen Kurbelwellenwinkelbereich der Einlaß offen;
nur während
dieser Zeit ist in erster Näherung
innerhalb einer vorgegebenen Sperrzeit das Elektromagnetventil zu
bestromen, damit die Kraftstoffzuleitung mechanisch gesperrt ist,
um den Kraftstoffaustritt an den Düsen aufgrund des bestehenden
Unterdrucks zu unterbinden. Außerhalb
dieses Kurbelwellenwinkelbereichs kann innerhalb einer vorgegebenen
Sperrzeit das Ventil offengehalten werden, so daß das erfindungsgemäße Verfahren auch
ohne zusätzliche
Sensoren genutzt werden kann.
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Weitere
Merkmale ergeben sich aus den weiteren Ansprüchen, der Beschreibung und
der Zeichnung, in der das erfindungsgemäße Verfahren anhand von Ausführungsbeispielen
erläutert
ist. Es zeigen:
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1 in
schematischer Darstellung einen Verbrennungsmotor mit Ansaugtrakt
und Zündschaltung,
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2 in
schematischer Darstellung eine Prinzipdarstellung einer Vergaseranordnung
mit einem elektromagnetisch schaltbaren Ventil,
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3 den
Druckverlauf im Kurbelgehäuse, aufgetragen über dem
Kurbelwellenwinkel,
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4 den
Druckverlauf im Saugrohr, aufgetragen über dem Kurbelwellenwinkel,
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5 in
schematischer Darstellung eine weitere Prinzipdarstellung einer
Vergaseranordnung mit einem die Leerlaufdüsen schaltenden Elektromagnetventil.
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In 1 ist
mit 1 ein Verbrennungsmotor bezeichnet, der im Ausführungsbeispiel
ein Zweitaktmotor ist. Der Verbrennungsmotor 1 weist einen
Zylinder 2 mit einem darin auf- und abgehenden Kolben 3 auf,
der eine im Kurbelgehäuse 4 gelagerte
Kurbelwelle 5 drehend antreibt. Hierzu ist die Kurbelwelle 5 über eine
entsprechende Pleuelstange 6 mit dem Kolben 3 verbunden.
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Der
Kolben 3 steuert einen Gemischeinlaß 10, der bei im Kurbelgehäuse 4 anstehendem
Unterdruck über
ein Ansaugrohr 11 und einen Luftfilter 17 Verbrennungsluft
ansaugt, welcher bei Durchtritt durch den Vergaser 12 Kraftstoff
zugemischt wird. Über
den vom Kolben 3 gesteuerten Gemischeinlaß 10 wird
ein Kraftstoff/Luft-Gemisch in das Kurbelgehäuse 4 angesaugt und
bei abwärts
fahrendem Kolben über
im Zylinder 2 ausgebildete Überströmkanäle 7 in den Brennraum 8 gefördert. Über eine Zündsteuerung 13 wird
ein Zündfunke
an einer Zündkerze 9 ausgelöst, die
das vom aufwärts
fahrenden Kolben im Brennraum 8 komprimierte Kraftstoff/Luft-Gemisch
zündet
und die Kurbelwelle 5 durch seine Abwärtsbewegung antreibt.
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Die
Kurbelwelle 5 treibt ein strichliert angedeutetes Rad 14 an,
welches ein Schwungrad, ein Lüfterrad
oder dgl. sein kann. Im Rad 14 ist ein Magnet angeordnet,
der in einer am Umfang des Rades 14 angeordneten, feststehenden
Spule 15 eine Spannung induziert, die in einem Energiespeicher 16 zwischengespeichert
wird. Der Energiespeicher 16 ist bevorzugt ein Kondensator
oder dgl..
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Der
Energiespeicher 16 speist einerseits die Zündsteuerung 13 und
stellt die Energie für
den Zündfunken
an der Zündkerze 9 zur
Verfügung;
darüber
hinaus wird aus dem Energiespeicher auch eine Steuereinheit 20 betrieben,
die zur Ansteuerung eines elektromagnetischen Ventils 21 vorgesehen
ist. Das Ventil 21 ist im Kraftstoffsystem 30 vorgesehen und
dient der Steuerung der Kraftstoffzufuhr. Hierzu ist das elektromagnetische
Ventil 21 über
eine Steuerleitung 22 mit der Steuereinheit 20 verbunden.
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Das
Kraftstoffsystem 30 umfaßt die Regelkammer 23 des
Vergasers 12 sowie ein Kraftstofftank 24, aus
dem die Regelkammer 23 gespeist ist. Hierzu ist – wie 2 zeigt – in der
Kraftstoffzuleitung 25 eine Kraftstoffpumpe 26 angeordnet,
die vom wechselnden Kurbelgehäusedruck
(vgl. 3) im Kurbelgehäuse 4 des Verbrennungsmotors
angetrieben ist. Die Druckseite der Kraftstoffpumpe 26 ist über ein Einlaßventil 27 mit
der Regelkammer 23 verbunden, die von einer Membran 28 begrenzt
ist.
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Die
Membran 28 steuert über
einen Reglerhebel 29 das Einlaßventil 27 gegen die
Kraft einer Feder 29a.
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Von
der Regelkammer 23 zweigen eine Hauptdüse HD, zweckmäßig eine
Teillastdüse
TD und mehrere Leerlaufdüsen
LO, L1 und L2 in den Ansaugkanal 11 ab.
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Im
Ausführungsbeispiel
nach 2 ist zwischen der Regelkammer 23 und
den Düsen
in der Kraftstoffleitung 19 das elektromagnetische Ventil 21 angeordnet,
welches – wie 2 zeigt – stromlos
offen ist. Hierzu dient z.B. eine Feder 21a, die das Ventilglied 21b in
die Durchlaßstellung
kraftbeaufschlagt. Zum Schließen
des Ventils 21 und damit zum Sperren der Kraftstoffzufuhr
ist die Erregerspule des elektromagnetischen Ventils über die
Steuereinheit 20 mit einer Versorgungsspannung Uv zu beaufschlagen. Liegt die Versorgungsspannung
Uv an der Erregerspule des Ventils 21 an,
wird das Ventilglied 21b gegen die Kraft der Feder 21a zurückgezogen
und die Kraftstoffzufuhr gesperrt.
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Im
Hauptdüsenpfad 31 liegen
ein Einstellelement 32 sowie eine Drossel 33. Über ein
Rückschlagventil 34 ist
der Hauptdüsenpfad 31 mit
der Hauptdüse
HD im Bereich des Venturis 35 des Ansaugkanals 11 verbunden.
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Parallel
zum Hauptdüsenpfad 31 ist
ein Teillastpfad 36 vorgesehen, der über eine Festdrossel 37 die
Teillastdüse
TD speist. Die Teillastdüse
TD liegt in Strömungsrichtung 38 stromab
des Venturis 35 auf Höhe
der Düse
L1; in der schematischen Darstellung der 2 und 5 sind
die Düsen
zur besseren Übersicht
nebeneinander eingezeichnet.
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Stromab
des Venturis 35 liegt nach der Hauptdüse HD eine verschwenkbare Drosselklappe 40 im
Ansaugkanal 11. Im Schwenkbereich der Drosselklappe münden die
Leerlauf düsen
L1 und L2 sowie stromab der Drosselklappe 40 die Austrittsöffnung LO.
Die Leerlaufdüsen
LO, L1 und L2 werden gemeinschaftlich aus einer Leerlaufkammer 39 gespeist.
Die Leerlaufdüse
L1 liegt etwa auf der Höhe der
Achse 41 der Drosselklappe 40 und ist über eine Drossel 42 mit
der Leerlaufkammer 39 verbunden.
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Die
Leerlaufdüse
L2 mündet
stromauf der Leerlaufdüse
L1 in den Ansaugkanal 11 und ist ebenfalls über eine
Drossel 43 mit der Leerlaufkammer 39 verbunden.
Die Leerlaufkammer 39 ist über eine Leerlaufeinstellschraube 44 mit
dem Hauptdüsenpfad 31 verbunden.
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Die
Leerlaufdüse
LO mündet
stromab der Drosselklappe 40 in den Ansaugkanal 11 und
ist über eine
Drossel 18 mit der Leerlaufkammer 39 verbunden.
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Stromauf
des Venturis 35 ist im Ansaugkanal 11 eine Chokeklappe 45 angeordnet,
die in an sich bekannter Weise zum Kaltstart des Verbrennungsmotors
geschlossen wird, um das Gemisch anzufetten.
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Der
Aufbau des Kraftstoffsystems 30 mit einem elektromagnetischen
Ventil 21 dient der modifizierten Kraftstoffzufuhr, um unabhängig vom
Unterdruck im Ansaugkanal 11 den Kraftstoff zumessen zu können.
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Die
im Energiespeicher 16 gespeicherte Energie ist prinzipiell
für den
Betrieb der Zündung
des Verbrennungsmotors ausreichend; wird über das elektromagnetische
Ventil 21 regelnd in das Kraftstoffsystem eingegriffen,
wird zusätzlich
Energie verbraucht, weshalb Probleme bei der Energieversorgung des
Ventils 21 auftreten können.
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Mit
dem elektromagnetischen Ventil 21 kann – unabhängig von der Hublage des Kolbens 3 im
Verbrennungsmotor und damit unabhängig von der Kurbelwellenstellung – die Kraftstoffzufuhr
gesperrt werden.
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Um
während
einer durch die Steuereinheit 20 vorgegebenen Sperrzeit 47 (3, 4)
des Kraftstoffsystems 30 nicht zu viel Energie zu verbrauchen,
ist vorgesehen, das Ventil 21 nach dem erfindungsgemäßen Verfahren
zu steuern. Immer dann, wenn von der Motorsteuerung 13 der
Befehl zum Schließen
des Ventils 21 gegeben wird, überwacht die Steuereinheit 20 die
Druckverhältnisse
im Ansaugkanal 11 stromab der Drosselklappe 40.
Ist während
einer von der Motorsteuerung 13 vorgegebenen Sperrzeit 47 über die
Steuereinheit 20 die Kraftstoffleitung 19 zu sperren
und stellt die Steuereinheit 20 über einen Sensor 46 keinen
Ansaugunterdruck im Ansaugkanal 11 fest, wird – entgegen
dem Schließbefehl
der Motorsteuerung 13 – die
Versorgungsspannung Uv abgeschaltet, so
daß kein
Strom fließt und
damit keine Energie verbraucht wird. Da das elektromagnetische Ventil 21 stromlos
offen ist, wird das Ventilglied 21b unter der Kraft der
Feder 21a verschoben und die Kraftstoffleitung 19 – entgegen
dem Befehl der Motorsteuerung 13 – offen geschaltet. Da im Ansaugkanal 11 kein
Unterdruck herrscht, wird aber kein Kraftstoff über die Düsen in den Ansaugkanal 11 angesaugt,
so daß der
Zweck des Schließbefehls,
nämlich
die Kraftstoffzufuhr in den Ansaugkanal zu unterbinden, weiterhin
gegeben ist.
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Dauert
der Befehl "Kraftstoffzufuhr
sperren" an und
stellt die Steuereinheit 20 im Ansaugkanal 11 einen
Unterdruck fest, wird die Erregerspule des elektromagnetischen Ventils 21 erneut
bestromt, so daß die
Kraftstoffzufuhr im Kraftstoffsystem 30 mechanisch gesperrt
ist. Der Zweck des Befehls, die Kraftstoffzufuhr während einer
vorgegebenen Sperrzeit 47 zu unterbrechen, ist weiterhin
gewährleistet.
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Das
Prinzip des erfindungsgemäßen Verfahrens
wird anhand der 3 und 4 näher erläutert. In 3 ist
der wechselnde Kurbelgehäusedruck
p im Kurbelgehäuse 4 über dem
Kurbelwellenwinkel °KW
aufgetragen. Beginnend beim unteren Totpunkt UT fällt der
Kurbelgehäusedruck
pmax bis auf pm i n im oberen Totpunkt
OT des Kolbens 3 ab, um dann wieder bis zum nächsten UT
(unterer Totpunkt) auf pmax anzuwachsen.
Der Abstand auf der X-Achse zwischen den beiden unteren Totpunkten
UT entspricht genau einer Kurbelwellenumdrehung, also 360° Kurbelwellenwinkel.
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Aufgrund
der konstruktiven Gestaltung und Lage des Gemischeinlasses 10 relativ
zum Kolben 3 wird der Gemischeinlaß vom Kolben 3 gesteuert,
was auch als Schlitzsteuerung bezeichnet wird. Durch die konstruktiven
Gegebenheiten kann der Gemischeinlaß 10 nur in dem mit
EO bezeichneten Bereich über dem
Kurbelwellenwinkel offen sein. Nur während dieser Zeit steht somit
ein Unterdruck im Ansaugkanal 11 an.
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In 4 ist
der Druck p im Saugrohr über dem
Kurbelwellenwinkel °KW
aufgetragen. Im Zeitpunkt T1 wird der Einlaß geöffnet; entsprechend
steht im Ansaugkanal 11 der im Kurbelgehäuse 4 herrschende
Unterdruck an. Zum Zeitpunkt T2 schließt der Kolben 3 den
Gemischeinlaß 10,
so daß der
Unterdruck p wieder dem Umgebungsluftdruck p0 entspricht.
Aufgrund der konstruktiven Gegebenheiten ist im Ansaugrohr 11 nur
in den Zeiträumen
EO ein Unterdruck festzustellen.
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Soll
nun – zur
Beschränkung
der Kraftstoffzufuhr – das
elektromagnetische Ventil 21 die Kraftstoffzufuhr über eine
Sperrzeit 47 sperren, so steht nur in den Zeiträumen 48 und 49 der
Sperrzeit 47 ein Unterdruck im Ansaugrohr 11 an.
In dem übrigen Zeitraum 50 herrscht
im Saugrohr 11 im wesentlichen Umgebungsluftdruck p0, so daß während dieses
Zeitraums 50 aufgrund der physikalischen Druckverhältnisse
kein Kraftstoff in das Ansaugrohr 11 übertreten bzw. angesaugt werden
kann.
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Nach
dem Gedanken der Erfindung ist nun vorgesehen, das elektromagnetische
Ventil 21 ausschließlich
in den Zeiträumen 48 und 49 zu
bestromen, also ausschließlich
in diesen Zeiträumen 48 und 49 der
Sperrzeit 47 die Versorgungsspannung Uv anzulegen.
Nur in diesen Zeiträumen 48 und 49 wird somit
Energie verbraucht, während
in dem übrigen, deutlich
größeren Zeitraum 50 der
Sperrzeit 47 das Ventil 21 stromlos ist, so daß keine
Energie verbraucht wird. Dadurch kann bei minimalem Energieverbrauch
ein Kraftstoffsystem mit einem elektromagnetischen Ventil 21 gesteuert
werden, ohne daß Energiespeicher
erheblicher Kapazität
mit entsprechend leistungsfähigen
Generatoren zur Energieeinspeisung zur Verfügung gestellt werden müssen. Mit dem
erfindungsgemäßen Verfahren
sind auch batterielose, handzustartende Verbrennungsmotoren sicher
zu betreiben.
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Die
Steuereinheit 20 muß den
tatsächlichen Ansaugunterdruck
im Ansaugkanal 11 feststellen, um das Elektromagnetventil 21 entsprechend
steuern zu können.
Dies kann entweder durch Sensoren 46, 46a erfolgen,
wobei unmittelbar der Ansaugrohrunterdruck im Ansaugrohr 11 über den
Sensor 46 festgestellt werden kann. Bei einer derartigen
Steuerung ist der Ansaugrohrunterdruck stromab der Drosselklappe 40 feststellbar
und wird mit einem Schwellwert verglichen, z.B. mit dem Umgebungsluftdruck
p0. Die Versorgungsspannung wird während der
Sperrzeit dann an die Erregerspule des elektromagnetischen Ventils 21 angelegt,
wenn der Ansaugrohrunterdruck den vorgegebenen Schwellwert, z.B.
den Umgebungsluftdruck p0, unterschreitet.
Wird kein Unterdruck im Ansaugkanal 11 festgestellt, wird
die Versorgungsspannung Uv abgeschaltet,
so daß das
Ventil 21 in seinen stromlos offenen Zustand fallen kann. Ein
Kraftstofffluß ist
dann aufgrund des ausgeglichenen Umgebungsluftdrucks p0 nicht
möglich.
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Alternativ
ist es auch möglich,
den Kurbelgehäusedruck
im Kurbelgehäuse 4 mittels
eines Drucksensors 46a zu messen und einen Unterdruckwert
ps (3) als Schwellwert
vorzugeben, der zwischen dem maximalen Kurbelgehäuseunterdruck pmin und dem Umgebungsluftdruck
p0 liegt. Immer dann, wenn der Schwellwertunterdruck
ps unterschritten wird, wird während einer
vorgegebenen Sperrzeit 47 das Ventil 21 bestromt;
liegt der Kurbelgehäuseunterdruck
oberhalb des Schwellwertes ps, wird auch
während
einer Sperrzeit das Ventil 21 stromlos geschaltet.
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Da
aufgrund der konstruktiven Gegebenheiten der Einlaß 10 nur
in einem festen Kurbelwellenwinkelbereich EO innerhalb der Zeitpunkte
T1 und T2 offen
sein kann, ist auch eine Steuerung des elektromagnetischen Ventils 21 durch
die Steuereinheit 20 in Abhängigkeit vom Kurbelwellenwinkel
möglich. Liegt
die Sperrzeit 47 in einem Kurbelwellenwinkelbereich außerhalb
der Einlaßzeit
EO, kann das Elektromagnetventil 21 grundsätzlich offengehalten
werden; nur bei einem Kurbelwellenwinkel im Bereich der Einlaßzeit wird
das Ventil 21 bestromt, sofern die Motorsteuerung 13 bzw.
die Steuereinheit 20 eine Sperrzeit vorgibt.
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Wie
im Ausführungsbeispiel
nach 5 gezeigt, kann das Elektromagnetventil 21 auch
dem Leerlaufsystem 30a zugeordnet sein, also die Verbindung
des Kraftstoffsystems 30 zur Leerlaufkammer 39 sperren.
Auch auf diese Weise kann die Leerlauffettigkeit eingestellt werden.
Auch mit der Beschaltung nach 2 ist die
Gemischzusammensetzung – auch
im Leerlauffall – einstellbar.
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Aufgrund
der erfindungsgemäßen Steuerung des
elektromagnetischen Ventils 21 ist auch im Leerlauffall,
in dem nur begrenzt elektrische Energie zur Verfügung steht, eine funktionssichere
Steuerung gewährleistet.
Es steht ausreichend Energie zur Verfügung, die Kraftstoffzufuhr
auch über
eine Kurbelwellenumdrehung vollständig zu sperren, da das Ventil 21 nur
während
der Öffnungszeit
des Einlasses 10 angesteuert ist und ansonsten im stromlos
offenen Zustand gehalten wird, in dem keine Energie verbraucht wird.
Mit dieser Steuerung kann die Gemischzusammensetzung und der Kraftstofffluß im Leerlauf
in beliebiger Weise angepaßt
werden, so daß eine
stabile Leerlaufsteuerung nach Betriebsparametern des Verbrennungsmotors
möglich
ist.
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Das
Leerlaufsystem ist im Ausführungsbeispiel
nach 5 als abhängiges
System dargestellt, das heißt,
das Leerlaufsystem ist nach der Haupteinstellschraube 44a angeschlossen.
Es kann auch zweckmäßig sein,
entsprechend der gestrichelt gezeichneten Leitung das Leerlaufsystem
vor der Haupteinstellschraube 44a anzuschließen.