DE102005018983B4 - Autokollimationsfernrohr und Verfahren zur Abbildung einer Messmarke hierfür - Google Patents

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Abstract

Es wird ein Autokollimationsfernrohr mit einem zwischen einer Objektebene und einer Detektorebene verlaufenden, zur Interferenz geeignetes Licht aufweisendem Strahlengang (1) offenbart, das eine Messmarke (3), die mehrere Messstrukturen (4) aufweist und in der Objektebene angeordnet ist, in die Detektorebene abbildet. Zur Erhöhung der Messgenauigkeit ist erfindungsgemäß die Messmarke (3) derart ausgebildet, dass durch jeweils zwei benachbarte Messstrukturen (4) durchlaufende Lichtstrahlen des Strahlengangs (1) in ihrer Phase verschoben sind, so dass in der Detektorebene zwischen den Abbildungen der benachbarten Messstrukturen (4) zumindest eine destruktive Interferenz erfolgt.

Description

  • Die vorliegende Erfindung betrifft ein Autokollimationsfernrohr mit einem zwischen einer Objektebene und einer Detektorebene verlaufenden, zur Interferenz geeignetes Licht aufweisenden Strahlengang, das eine Messmarke, die mehrere Messstrukturen aufweist und in der Objektebene angeordnet ist, in die Detektorebene abbildet. Ferner betrifft die Erfindung ein Verfahren zur Abbildung einer derartigen Messmarke.
  • Autokollimationsfernrohre finden unter anderem Anwendung bei der Messung der Geradheit und Parallelität von Führungsbahnen und Prüfungen der Ebenheit planarer Flächen, Vermessung der Winkelverkippung eines Werkzeugschlittens bzw. der Messung der Rechtwinkligkeit von Spindeln zur Lünettenachse. Ferner werden sie bei der Vermessung einer Zentrierung, Ausrichtung oder Positionsunsicherheit eingesetzt.
  • Bei der Kalibrierung von Spiegelpolygonen, Strahlteilerwürfeln und Prismen in Bezug auf einen Winkelmesstisch werden die zu prüfenden Flächen von einem Autokollima tionsfernrohr optisch angetastet. In die Bestimmung des Winkels geht die gesamte Fläche des Prüflings ein, welche beleuchtet wird.
  • Wird eine Apertur zur Messung verwendet, die kleiner als die zu prüfende Fläche ist, so lässt sich durch ein Zusammensetzen von Messungen, die aus einer lateralen Verschiebung hervorgegangen sind, ein Profil der Oberfläche des Prüflings ermitteln. Dieses kann räumlich besser aufgelöst werden, wenn kleine Flächen/Messaperturen zur Messung verwendet werden.
  • Um den Fehler eines derart bestimmten Oberflächenprofils zu reduzieren, werden Sensorköpfe eingesetzt, welche entlang einer Linie mehrere Aperturen aufweisen, innerhalb derer die Flächenneigung bestimmt wird. Ferner werden auch Sensorköpfe eingesetzt, welche mehrere Messaperturen in zwei Dimensionen realisieren.
  • Die DE 197 46 535 A1 offenbart eine Justiervorrichtung für ein Interferometer mit einem Justierelement, welches in der Brennebene eines vor einer Prüflingsoberfläche angeordneten Kollimatorobjektivs angeordnet ist. Auf dem Justierelement ist eine zweidimensional ausgedehnte Justiermarkierung angeordnet und/oder die auf dem Justierelement angeordnete Justiermarkierung weist eine definierte optische Wirkung auf. Das Interferometer weist eine Lichtquelle auf, die als kohärente Lichtquelle, vorzugsweise als Laser ausgebildet ist.
  • Der Grundaufbau eines Autokollimationsfernrohrs besteht aus einem Kollimator und einem Fernrohr und projiziert das Bild einer üblicherweise beleuchteten Messmarke, beispielsweise ein Strichkreuz, in eine Detektorebene. Die Messmarke ist in dem Kollimator angeordnet und die Detektorebene befindet sich in dem Fernrohr. Bei einem auf ∞ eingestellten Fernrohr ist die Detektorebene die Brennebene des Fernrohrobjektivs. Eine Richtungsdifferenz zwischen der Kollimator- und Fernrohrachse bewirkt eine Verschiebung des Bildes der Messmarke in der Detektorebene.
  • Wird der Strahlengang an einem Planspiegel reflektiert, so ist auf diese Weise eine Verkippung des Planspiegels als Verschiebung der Messmarken-Abbildung in der Detektorebene erkennbar. Wird die Messmarke auf einem Strichmaßstab abgebildet, so kann die Bestimmung der Lage mittels eines Messokulars manuell erfolgen. Diese Art der Lagebestimmung unterliegt allerdings subjektiven Einflüssen. Deshalb haben auf dem Markt befindliche Autokollimationsfernrohre, die nach diesem Prinzip arbeiten, nur eine geringe Genauigkeit.
  • Bei der Messung sehr kleiner Winkel werden auch Vier-Quadranten-Photodioden eingesetzt. Derartige Detektoren eignen sich insbesondere für Systeme, in denen eine aktive Nachführung des Winkels angestrebt wird. Demgegenüber ermöglichen es positionsempfindliche Photodioden, einen deutlich größeren Winkelbereich zu erfassen. Die Lage der Messmarke wird dabei durch die Lage des Schwerpunktes der Intensität repräsentiert.
  • Um eine noch höhere Genauigkeit der Lagebestimmung der Messmarke zu ermöglichen wird in der DE 35 36 853 der Einsatz von CCD-Zeilen und CCD-Matrizen offenbart. Es werden Messmarken eingesetzt, die im Vergleich zu einem einfachen Fadenkreuz deutlich mehr Messstrukturen aufweisen, um die Messgenauigkeit durch Mehrfachauswertung zu steigern. Mittels der Bestimmung der Lage möglichst vieler Kanten der Messstrukturen wird eine Genauigkeit von 0,01 arcsec erreicht. Bei der Bestimmung der Lage der Kanten wird eine Sub-Pixel Interpolation eingesetzt.
  • Es besteht zunehmend die Notwendigkeit, Parameter, wie beispielsweise die Orientierung optischer Flächen, die mittels eines Autokollimationsfernrohrs bestimmt wird, auch an deutlich kleineren Messobjekten zu prüfen. Dadurch wird allerdings die numerische Apertur der verwendeten Messvorrichtung deutlich reduziert. Dies betrifft beispielsweise die Vermessung optischer Komponenten in immer kompakter aufgebauten Systemen. Kompakte Multi-Apertur-Autokollimationsfernrohre sind in ihrem Messraster, d. h. der Anzahl an Messpunkten innerhalb der Sensorfläche, begrenzt. Dies bewirkt folglich für die Größe der einzelnen Apertur ebenfalls eine Begrenzung.
  • Auch bei Messungen, bei denen die angetastete Prüffläche ihre Position entlang der optischen Achse stark ändert, beispielsweise mehr als die halbe Brennweite des Objektivs, oder sich die Prüffläche in relativ großer Entfernung, insbesondere mehr als das 1,5-fache der Brennweite, vor dem Objektiv des Autokollimationsfernrohrs befindet, werden zunehmend Messgenauigkeiten verlangt, die eigentlich nur bei einem optimalen Arbeitsabstand zum Objektiv des Autokollimationsfernrohrs zu gewährleisten sind. Ferner reduzieren Aberrationen, beispielsweise der Vignettierung, die unter anderem durch nicht zu vermeidende Blenden hervorgerufen werden, die Messgenauigkeit.
  • Eine höhere Messgenauigkeit wird durch ein Autokollimationsfernrohr mit großer Brennweite ermöglicht. Große Brennweiten können jedoch – bei vertretbaren Durchmessern – nur bei kleiner numerischer Apertur realisiert werden, was zur Folge hat, dass im Vergleich zu üblichen Brennweiten deutlich breitere Schlitze auf der Messmarke angeordnet werden müssen. Dies schränkt, insbesondere durch die Baugröße von CCD-Zeilen bedingt, jedoch die Anzahl verwendbarer Schlitze und den Messbereich ein.
  • Vor diesem Hintergrund ist es die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, die optische Auflösung für eine Abbildung einer Messmarke in einem Autokollimationsfernrohr zu steigern.
  • Diese Aufgabe wird durch ein Autokollimationsfernrohr mit den Merkmalen gemäß Anspruch 1 sowie durch ein Verfahren mit den Merkmalen gemäß Anspruch 8 gelöst.
  • Bei einem gattungsgemäßen Autokollimationsfernrohr ist erfindungsgemäß die Messmarke derart ausgebildet, dass durch jeweils zwei benachbarte Messstrukturen durchlaufende Lichtstrahlen des Strahlengangs in ihrer Phase verschoben sind, so dass in der Detektorebene zwischen den Abbildungen der benachbarten Messstrukturen zumindest eine destruktive Interferenz erfolgt.
  • Insbesondere vorteilhaft ist die Verschiebung der Phasen der zwei benachbarten Messstrukturen durchlaufender Lichtstrahlen um den Faktor π. Die Lichtstrahlen aus bevorzugt monochromatischen und kohärenten Licht, die benachbarte Messstrukturen durchlaufen, sind aufgrund der Geometrie des Strahlengangs stets in ihrer Phase etwas verschoben, bzw. aufgrund der Wegdifferenz in ihrer Phase etwas verschoben. Die erfindungsgemäße Phasenverschiebung durch die Messmarke bewirkt eine zusätzliche Verschiebung der Phase bzw. eine zusätzliche Wegdifferenz um den Faktor der halben Wellenlänge λ/2. Diese zusätzliche Verschiebung bewirkt die destruktive Interferenz zwischen den Abbildungen der benachbarten Messstrukturen.
  • Bevorzugt sind bei einem erfindungsgemäßen Autokollimationsfernrohr die Messstrukturen nebeneinander angeordnete Längsschlitze. Die Form der Messstruktur führt zusammen mit der Phasenverschiebung dazu, dass eine alternierende Phasenfunktion vorliegt. Bei voller Apertur liegt in der Detektorebene ein Bild der Strichmarke vor, welches der Ausgangslage entspricht. Die einzelnen Striche der Messmarke sind räumlich deutlich voneinander getrennt, da das Integral der Überlappung der Beugungsbilder der einzelnen Längsschlitze nahezu Null ist. Die Funktionalität des Autokollimationsfernrohrs bleibt bei voller numerischer Apertur somit unverändert.
  • Wird die numerische Apertur jedoch reduziert, indem beispielsweise eine kleine Messfläche angetastet wird, so nimmt der Bereich der Überlappung der Beugungsbilder der einzelnen Längsschlitze zu. Durch die vorliegende Gegenphasigkeit der Beugungsbilder benachbarter Längsschlitze, liegt aber eine destruktive Interferenz vor. Diese bewirkt, dass zwischen den Bildern der benachbarten Längsschlitze die Intensität Null realisiert wird. Folglich liegt auch bei einer reduzierten Apertur ein scharfes Bild der Messmarke in der Detektorebene vor.
  • Alternativ sind bei einem erfindungsgemäßen Autokollimationsfernrohr die Messstrukturen konzentrisch angeordnete Kreisringe. Bei einer weiteren alternativen Lösung ist vorgesehen, dass die einzelnen Messstrukturen der Messmarke eine axiale und/oder radiale Symmetrie aufweisen. Dies ermöglicht die Ausbildung einer Messmarke mit axial symmetrischen, konzentrischen Kreisen oder mit einem axial symmetrischen Siemensstern beliebiger Teilung. Messmarken, welche diese Symmetriebedingung erfüllen, bleiben beispielsweise bei variierendem Durchmesser der Messapertur symmetrisch, d.h. dass das Mittel der Lage aller Kanten unverändert bleibt, auch wenn sich die Intensitätsverteilung auf dem Detektor verändert. Die Änderung der PSF (point spread function) führt bei Messmarken, welche diese Symmetriebedingung erfüllen, nicht zu einer Änderung des geometrischen Mittels über die Lage der Kanten.
  • In vorteilhafter Weise sind bei einem erfindungsgemäßen Autokollimationsfernrohr die einzelnen Messstrukturen der Messmarke derart ausgeführt, dass die Kreuzkor relation der normierten Fourier-Transformierten ihres Abbildes, welches in der Ebene des Detektors vorliegt, und der normierten Fourier-Transformierten der Verteilung der Sensitivität des Detektors ein Maximum aufweist, welches möglichst gering ist. Hierdurch werden mögliche Moirè-Effekte berücksichtigt, die durch Raumfrequenzen der Struktur der Messmarke und durch Raumfrequenzen des Detektors bedingt sind. Der Moirè-Effekt ist maximal, wenn beispielsweise zwei periodische Funktionen überlagert werden, die gleiche Frequenzen aufweisen. Um dies zu vermeiden, sollte bei den Frequenzen größtmögliche Teilerfremdheit vorliegen. Zwei gerasterte Strukturen sollten also möglichst unterschiedliche Raster aufweisen, um bei ihrer Überlagerung Moirè-Effekte zu minimieren.
  • Bei einer vorteilhaften Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Autokollimationsfernrohrs weist die Messmarke Phasenstreifen zur Phasenverschiebung auf. Die Phasenstreifen können beispielsweise durch Aufdampfen hergestellt werden, wodurch es möglich ist, vorhandene Messmarken zu modifizieren.
  • Alternativ ist bei einem erfindungsgemäßen Autokollimationsfernrohr vorgesehen, dass die Messmarke geätzte Gräben zur Phasenverschiebung aufweist. Das Ätzen von Gräben ermöglicht eine genauere Einstellung des benötigten Phasenhubes.
  • Nachfolgend wird die vorliegende Erfindung anhand der detaillierten Beschreibung in Zusammenhang mit den beigefügten Zeichnungen beispielhaft näher erläutert. Diese zeigen in:
  • 1 schematisch einen Querschnitt durch einen ungefalteten Strahlengang eines Autokollimationsfernrohrs;
  • 2a–d jeweils eine Intensitätsverteilung der Abbildung einer Messmarke in der Detektorebene.
  • In 1 ist schematisch ein Querschnitt eines Strahlenganges 1 durch ein erfindungsgemäßes Autokollimationsfernrohr mit einer Lichtquelle 2 dargestellt. Das Licht der Lichtquelle 2 fällt auf eine Messmarke 3, die in diesem dargestellten Beispiel drei Längsschlitze 4 aufweist. Die Längsschlitze 4 sind nebeneinander und parallel zueinander angeordnet. Die Messmarke 3 ist in einer ersten Brennebene einer Kollimatorlinse 5 angeordnet. In der zweiten Brennebene auf der gegenüberliegenden Seite der Kollimatorlinse 5 befindet sich die zu untersuchende Fläche 6, die durch eine in der Darstellung senkrechte Punktlinie angedeutet ist.
  • Im weiteren Verlauf des Strahlenganges 1 ist eine Objektivlinse 7 im Abstand ihrer Brennweite von der zu untersuchenden Fläche 6 entfernt angeordnet. Die Objektivlinse 7 bildet die Abbildung der Messmarke 3 auf einen Detektor 8 ab. Die Detektorebene bzw. der Detektor 8 ist ebenfalls im Abstand der Brennweite der Objektivlinse 7 auf der gegenüberliegenden Seite angeordnet.
  • Der vorstehend erläuterte Aufbau bewirkt eine 1:1 Abbildung der Messmarke 3 auf den Detektor 8. Für eine übersichtliche Darstellung ist der Strahlengang in der 1 ungefaltet gezeigt. In der Praxis ist üblicherweise in dem Strahlengang 1 zwischen der Messmarke 3 und der Kollimatorlinse 5 ein Strahlteiler angeordnet und die zu untersuchende Oberfläche 6 ist dann eine Reflexions- bzw. Spiegelfläche für die Lichtstrahlen. Der Strahlengang 1 wird dann an der zu untersuchenden Fläche 6 auf sich selbst gefaltet, so dass die Kollimatorlinse 5 gleichzeitig als Objektivlinse 7 dient.
  • Eine Verkippung der zu untersuchenden Fläche 6 führt nach der Reflexion dazu, dass der Strahlengang vor der Reflexion nicht mehr parallel zu dem Strahlengang nach der Reflexion verläuft. In der Detektorebene ist die Abbildung der Messmarke entsprechend verschoben.
  • Die 2a–d zeigen beispielhafte Intensitätsverteilungen der Abbildung einer Messmarke, die in den dargestellten Beispielen acht Längsschlitze aufweist, bei einer geringen numerischen Apertur. Die zu untersuchende Fläche ist in diesen Beispielen nicht verkippt, so dass keine Verschiebung der Abbildung in der Detektorebene stattfindet. Wenn zeitlich und räumlich kohärentes Licht das reelle Bild bei geringer numerischer Apertur bildet, ist das elektrische Feld der PSF (point spread function), das E-PSF, für Berechnungen zu verwenden.
  • Eine Verbreiterung der PSF bedeutet hierbei eine Verschlechterung der Abbildung der Messmarke. Die Kanten der Messmarke, die aus mehreren Längsschlitzen besteht, werden bei einer Verbreiterung der PSF immer ungenauer aufgelöst bzw. detektiert und verschwinden schließlich vollständig, wenn die Grenzfrequenz einer MTF (modulation transfer function) erreicht ist. Bei der zunehmenden Verbreiterung der PSF nimmt das Integral der Überlappung der Beugungsbilder der einzelnen Längsschlitze zu. Dies führt bei üblichen Autokollimationsfernrohren zu einer Abnahme des Kontrastes und einer Verbreiterung der Schlitzbilder. Die Änderung der PSF führt zu einer Änderung der Lage der Kanten, d. h. sie führt zunehmend zu einem Fehler in der Bestimmung der Lage des Bildes der Messmarke. Dadurch wird die Messung des Winkels fehlerhaft. Wird ein Autokollimationsfernrohr mit einer Messmarke betrachtet, die N-Schlitze hat, die nicht mehr getrennt aufgelöst werden können, so wird die Messgenauigkeit zumindest um einen Faktor > √N reduziert.
  • Die 2a zeigt die Intensitätsverteilung einer berechneten Abbildung der Messmarke in der Detektorebene. Eine Aperturbegrenzung von 2 mm Durchmesser ist vor der zu untersuchenden Oberfläche angeordnet. Wenn der Durchmesser der Aperturbegrenzung auf 1,5 mm Durchmesser reduziert wird, ist die Abbildung der Messmar ke verbreitert, so dass die acht Längsschlitze der simulierten Messmarke nicht länger erfassbar sind. Dies ist in der 2b dargestellt.
  • 2c entspricht der Situation der 2a, d. h. eine Begrenzung der numerischen Apertur auf einen Durchmesser von 2 mm, mit dem Unterschied, dass eine alternierende Phasenfunktion eingeführt ist. Wird nun bei einer alternierenden Phasenfunktion die numerische Apertur vergleichbar zu der Situation in 2b auf einen Durchmesser von 1,5 mm reduziert, ergibt sich die in 2d dargestellte Intensitätsverteilung.
  • Ein Vergleich der Intensitätsverteilungen in den 2c bzw. 2d mit den Intensitätsverteilungen der 2a bzw. 2b zeigt die höhere Auflösung aufgrund der alternierenden Phasenfunktion. Deutlich ist in den 2c und 2d zwischen den einzelnen Maxima der Intensitätsverteilung jeweils ein Nulldurchgang zu erkennen, der durch die destruktive Interferenz erreicht wird.
  • Bei voller Apertur des Autokollimationsfernrohrs liegt auf dem Detektor ein Bild der Strichmarke bzw. Messmarke vor, welches der Ausgangssituation entspricht, da die einzelnen Striche der Marke räumlich deutlich getrennt sind. Die PSF hat in diesem Fall ihre geringste Ausdehnung, d. h. das Intergral der Überlappung der Beugungsbilder der einzelnen Schlitze ist nahezu Null. Die Funktionalität des Autokollimationsfernrohrs bleibt bei voller numerischer Apertur folglich unverändert.
  • Wird die numerische Apertur jedoch reduziert, indem beispielsweise eine kleine Messfläche angetastet wird, so nimmt der Bereich der Überlappung der Beugungsbilder der einzelnen Schlitze zu. Durch die vorliegende Gegenphasigkeit der Beugungsbilder benachbarter Schlitze liegt jedoch destruktive Interferenz vor. Folglich wird zwischen den Bildern der einzelnen Schlitze die Intensität Null realisiert. Somit ist auch ein einer deutlichen Verbreiterung der PSB ein scharfes Bild der Messmarke gegeben, wie in den 2c und 2d gezeigt ist.
  • Die Messgenauigkeit des Autokollimationsfernrohrs, die auch durch die Anzahl N der Schlitze bestimmt wird, bleibt somit auch bei sehr kleiner numerischer Apertur erhalten. Bei einer kleinen numerischen Apertur, die es nicht mehr gestattet, die einzelnen Schlitze aufzulösen, wird somit eine Erhöhung der Messgenauigkeit um einen Faktor > √N erreicht. Alle Kanten werden somit bei einer höheren Kantensteilheit aufgelöst. Betrachtet man den Durchmesser Dmin, den man mit einem nicht modifizierten Autokollimationsfernrohr bei vorgegebener Messgenauigkeit noch antasten kann, so lässt sich dieser durch die Modifikation mehr als halbieren. Mit Hilfe von Phasenstrukturen kann bei einer kleinen numerischen Apertur die Anzahl der Schlitze deutlich erhöht werden.

Claims (9)

  1. Autokollimationsfernrohr mit einem zwischen einer Objektebene und einer Detektorebene verlaufenden, zur Interferenz geeignetes Licht aufweisenden Strahlengang (1), das eine Messmarke (3), die mehrere Messstrukturen (4) aufweist und in der Objektebene angeordnet ist, in die Detektorebene abbildet, dadurch gekennzeichnet, dass die Messmarke (3) derart ausgebildet ist, dass durch jeweils zwei benachbarte Messstrukturen (4) durchlaufende Lichtstrahlen des Strahlengangs (1) in ihrer Phase verschoben sind, so dass in der Detektorebene zwischen den Abbildungen der benachbarten Messstrukturen (4) zumindest eine destruktive Interferenz erfolgt.
  2. Autokollimationsfernrohr nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Messstrukturen (4) nebeneinander angeordnete Längsschlitze sind.
  3. Autokollimationsfernrohr nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Messstrukturen (4) konzentrisch angeordnete Kreisringe sind.
  4. Autokollimationsfernrohr nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die einzelnen Messstrukturen (4) der Messmarke (3) eine axiale und/oder radiale Symmetrie aufweisen.
  5. Autokollimationsfernrohr nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die einzelnen Messstrukturen (4) der Messmarke (3) derart ausgeführt sind, dass die Kreuzkorrelation der normierten Fourier-Transformierten ihres Abbildes, welches in der Ebene des Detektors (8) vorliegt, und der normierten Fourier-Transformierten der Verteilung der Sensitivität des Detektors (8) ein Maximum aufweist, welches möglichst gering ist.
  6. Autokollimationsfernrohr nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Messmarke (3) Phasenstreifen zur Phasenverschiebung aufweist.
  7. Autokollimationsfernrohr nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Messmarke (3) geätzte Gräben zur Phasenverschiebung aufweist.
  8. Verfahren für ein Autokollimationsfernrohr mit einem zwischen einer Objektebene und einer Detektorebene verlaufenden, aus zur Interferenz geeignetem Licht gebildeten Strahlengang zur Abbildung einer Messmarke, die mehrere Messstrukturen aufweist und in der Objektebene angeordnet ist, in die Detektorebene, dadurch gekennzeichnet, dass durch jeweils zwei benachbarte Messstrukturen durchlaufende Lichtstrahlen des Strahlengangs in ihrer Phase verschoben werden, so dass in der Detektorebene zwischen den Abbildungen der benachbarten Messstrukturen zumindest eine destruktive Interferenz bewirkt wird.
  9. Verfahren nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Phasen der zwei benachbarte Messstrukturen durchlaufenden Lichtstrahlen um den Faktor π verschoben werden.
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