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Die
Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zur nicht
invasiven Untersuchung eines Objekts.
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Aus
der Mamma-Diagnostik ist ein Verfahren bekannt, bei welchem, basierend
auf Messungen der Leitfähigkeit,
Läsionen
in einem Gewebe festgestellt werden können. Bei dem bekannten Verfahren
werden, z. B. mit einem TransScan TS2000 der TransScan Medical,
Ltd., Migdal Ha'Emek,
Israel, Leitfähigkeitswerte
gemessen. Anhand der Leitfähigkeitswerte
wird mit einem, z. B. aus Bernhard Scholz, "Towards Virtual Electrical Breast Biopsy:
Space-Frequency MUSIC for Trans-Admittance Data", IEEE Transactions on Medical Imaging,
21, Seiten 588 bis 595, 2002, bekannten Algorithmus, ermittelt,
ob das Gewebe Läsionen
aufweist. Ein Nachteil dieses Verfahrens ist, dass die Läsionen nicht
sicher und zuverlässig
festgestellt werden können.
Das Verfahren eignet sich nicht als eigenständiges Diagnoseverfahren.
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Wie
von Sato et. al. in "Imaging
of electrically detected magnetic resonance (EDMR) of a Silicon Wafer" in Journal of Magnetic
Resonance 153, Seiten 113 bis 116, 2001, gezeigt wurde, können mit
herkömmlichen
Elektronenspinresonanzgeräten
Defekte in Siliziummaterialien elektrisch detektiert werden. Herkömmliche
Elektronenspinresonanzgeräte
eignen sich jedoch nicht, um die innere Struktur von biologischem
Gewebe, insbesondere von Teilen oder Organen des menschlichen Körpers zu
untersuchen.
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Aufgabe
der Erfindung ist es, die Nachteile nach dem Stand der Technik zu
beseitigen. Es sollen insbesondere ein Verfahren und eine Vorrichtung
angegeben werden, mit welchen die innere Struktur eines Objekts
genau und zuverlässig
untersucht werden kann. Ferner sollen ein Verfahren und eine Vor richtung
zur nicht invasiven Untersuchung eines Objekts angegeben werden,
mit welchen möglichst
sichere Diagnosen erstellt werden können.
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Diese
Aufgabe wird durch die Merkmale der Ansprüche 1 und 11 gelöst. Zweckmäßige Ausgestaltungen
der Erfindung ergeben sich aus den Ansprüchen 2 bis 10 und 12 bis 20.
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Nach
Maßgabe
der Erfindung ist ein Verfahren mit folgenden Schritten vorgesehen:
- a) Erzeugen eines Permutationssymmetrieungleichgewichts
im Objekt mittels eines Magnetfelds,
- b) Ermitteln der Leitfähigkeit
des Objekts oder einer dazu korrespondierenden physikalischen Größe mittels
am Objekt angebrachter Elektroden,
- c) Einstrahlen eines magnetischen Wechselfelds zum Ändern des
Permutationssymmetrieungleichgewichts in einem vorgegebenen Ort
im Objekt und
- d) ortsaufgelöste
Ermittlung einer durch das magnetische Wechselfeld verursachten Änderung
der Leitfähigkeit
oder der dazu korrespondierenden physikalischen Größe.
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Unter
dem Begriff "Einstrahlen" wird insbesondere
ein kontinuierliches und/oder gepulstes Einstrahlen verstanden.
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Wie
von Böhme
und Lips in "Theory
of the time-domain measurement of spin-dependent recombination with
pulsed electrically detected magnetic resonance" in Physical Review B 68, 245105, 2003, beschrieben
ist, herrscht bei Vorliegen einer Besetzungsasymmetrie von gekoppelten
Spinpaaren, wie z. B. Kernspin/Elektronenspin- oder Elektronenspin/Elektronenspinpaaren,
ein Ungleichgewicht zwischen Gruppen von Spinpaaren mit unterschiedlichen
Permutationssymmetrien. Dieses Un gleichgewicht ist hierin mit dem
Begriff "Permutationssymmetrieungleichgewicht" bezeichnet.
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Das
Magnetfeld kann sowohl von außen
auf die Spins wirken als auch durch die lokalen Felder der Spins
selber oder des Gewebes hervorgerufen werden.
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Die
zur Leitfähigkeit
korrespondierende physikalische Größe kann beispielsweise der
Strom, der Widerstand, der spezifische Widerstand, die spezifische
Leitfähigkeit,
die Impedanz oder dgl. sein. Die Leitfähigkeit und die korrespondierenden
physikalischen Größen werden
im Folgenden auch als Messgrößen bezeichnet.
Die Messgrößen sind
charakteristisch für
das Objekt und sind insbesondere abhängig von der inneren Struktur
des Objekts. Sowohl die Messgrößen, z.
B. der Strom, als auch deren Änderungen
können
mit den am Objekt angebrachten Elektroden besonders einfach und
mit hoher Genauigkeit ermittelt werden. Insbesondere können kleine Änderungen
zuverlässig
und sicher ermittelt werden. Indem das Permutationssymmetrieungleichgewicht in
einem vorgegebenen Ort im Objekt verändert wird, ist es möglich, die Änderungen
ortsaufgelöst
zu ermitteln. Mit dem vorgeschlagenen Verfahren kann die innere
Struktur des Objekts genau und zuverlässig untersucht und eine sichere
Diagnose erstellt werden.
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Im
Sinne der vorliegenden Erfindung werden unter dem Begriff "Objekt" anorganische und
organische Materialien, bei welchen Änderungen eines Permutationssymmetrieungleichgewichts
elektronisch detektierbar sind, verstanden. Es kann sich dabei um
Gewebe, insbesondere biologische, insbesondere von Säugern, insbesondere
des Menschen handeln. Es ist auch möglich, dass das Objekt ein
Teil oder Organ eines Organismus, insbesondere eines Säugetiers,
insbesondere des Menschen ist. Bei der Untersuchung kann ein Abschnitt
oder das ganze Objekt, insbesondere eine Oberflächenschicht oder das Innere
des Objekts untersucht werden.
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Nach
einer Ausgestaltung der Erfindung wird als Magnetfeld ein Gradientenfeld
verwendet. Eine Änderung
des Permutationssymmetrieungleichgewichts tritt auf, wenn ein der
Resonanzbedingung genügendes
Wechselfeld eingestrahlt wird. Die Resonanzbedingung ist z. B. erfüllt, wenn
die Frequenz des Wechselfelds der Larmorfrequenz der Elektronen
im Magnetfeld entspricht. Bei einem Gradientenfeld ist die Resonanzbedingung
eine Funktion des Orts im Objekt. Durch Kenntnis der Stärke des
Gradientenfelds und der Gradientenstärke kann ein die bekannte Resonanzbedingung
an einem vorgegebenen Ort erfüllendes
Wechselfeld eingestrahlt werden. Die ortsaufgelöste Ermittlung der Änderung
der Messgröße kann
vereinfacht werden.
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Zur
Erzeugung des Magnetfelds bzw. des Gradientenfelds und des Wechselfelds
können
Magnetspulen und/oder Permanentmagneten verwendet werden. Das Wechselfeld
wird vorzugsweise mittels Magnetspulen erzeugt. Das Wechselfeld
kann derart eingestrahlt werden, dass dieses auf das ganze Objekt
einwirkt. Es ist aber auch möglich,
das Wechselfeld lediglich auf einen vorgegebenen im Objekt gelegenen
Bereich einzustrahlen. Die Lage des Bereichs kann als zusätzliche
Ortsinformation zur Verbesserung der Ortsauflösung des Verfahrens verwendet werden.
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Nach
einer Ausgestaltung der Erfindung wird im Schritt lit. b) die Leitfähigkeit
oder die dazu korrespondierende physikalische Größe mit einem eine Vielzahl
von Elektroden und zumindest eine Gegenelektrode aufweisenden Elektrodenarray
ermittelt. Die Elektroden und die Gegenelektrode können auf unterschiedlichen
Seiten des Objekts angebracht sein. Es ist auch möglich, die
Gegenelektrode umlaufend um das Objekt oder an einem mit dem Objekt
in Verbindung stehenden Körper
anzubringen. Durch Verwenden eines Elektrodenarrays ist es möglich, die
Messgröße in Abhängigkeit
der Position der am Objekt angebrachten Elektroden zu ermitteln.
Die Position kann als zusätzliche
Ortsinformationen für die
im Objekt erzeugten und mit einer Elektrode erfassten Änderungen
verwendet werden. Es können alle
Elektroden gleichzeitig, eine vorgegebene Gruppe von Elektroden
oder einzelne Elektroden verwendet werden.
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Nach
einer Ausgestaltung der Erfindung wird zur Ermittlung der Leitfähigkeit
oder der dazu korrespondierenden physikalischen Größe im Schritt
lit. b) eine an den Elektroden anliegende Gleichspannung oder ein
im Objekt fließender
Gleichstrom gemessen. Mit einer Gleichspannung oder einem Gleichstrom können durch
das Wechselfeld verursachte Änderungen
von statischen elektrischen Größen, wie
z. B. die Leitfähigkeit
oder der ohmsche Widerstand ermittelt werden.
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Nach
einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung wird zur Ermittlung der
Leitfähigkeit
oder der dazu korrespondierenden Größe im Schritt lit. b) eine an
den Elektroden anliegende Wechselspannung oder ein im Objekt fließender Wechselstrom
gemessen. Mit der Wechselspannung oder dem Wechselstrom können Änderungen
von dynamischen elektrischen Größen, wie
z. B. die Impedanz, erfasst werden. Die Änderungen der dynamischen elektrischen Größen können durch
kapazitive und/oder induktive Eigenschaften des Objekts und/oder
von der Frequenz der Wechselspannung bzw. des Wechselstroms abhängen. Die
kapazitiven und/oder induktiven Eigenschaften bzw. die Abhängigkeit
von der Frequenz können
zu einer Untersuchung der inneren Struktur des Objekts herangezogen
werden. Vorzugsweise werden zumindest zwei voneinander verschiedene
Wechselspannungs- oder
Wechselstromfrequenzen verwendet. Es ist auch möglich eine Gleichspannung oder
einen Gleichstrom und eine Wechselspannung oder einen Wechselstrom
zu verwenden. Zur Untersuchung des Objekts können die Änderungen der statischen und/oder
der dynamischen Größen und/oder
die Frequenzabhängigkeit kombiniert
werden. Die innere Struktur des Objekts kann besonders genau untersucht
werden.
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Nach
einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung kann aus den ermittelten Änderungen
automatisch eine ortsaufgelöste
Darstellung der Änderungen oder
eines daraus abgeleiteten Werts erzeugt werden. Die ortsaufgelöste Darstellung
kann eine ein- zwei-
oder dreidimensionale Darstellung sein. Bei der Darstellung kann
es sich um eine Graustufen- oder Falschfarbendarstellung handeln.
Die zweidimensionale Darstellung kann ein oder mehrere Schnitt-
oder Projektionsbilder enthalten. Die ortsaufgelöste Darstellung kann zum Erstellen
einer Diagnose verwendet werden. Der abgeleitete Wert kann ein aus
der folgenden Gruppe ausgewählter
diagnostischer Parameter sein: Dichte, Elektrolytgehalt, Homogenität, Konzentration
und/oder Zusammensetzung der Elektrolyte, Zusammensetzung des Gewebes.
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Nach
einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung wird zur Ausführung von
zumindest einem der Schritte lit. a) bis d) und/oder zum Erzeugen
der Darstellung ein Computer verwendet. Durch Verwenden eines Computers
kann die Durchführung
des Verfahrens automatisiert und für den Anwender vereinfacht werden.
Ferner kann die Zuverlässigkeit
und die Genauigkeit des Verfahrens z. B. durch Vermeiden von Fehlern
des Anwenders, erhöht
werden.
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Nach
weiterer Maßgabe
der Erfindung ist eine Vorrichtung zur nicht invasiven Untersuchung
eines Objekts vorgesehen mit
- a) einem ersten
Magnetfeldmittel zum Erzeugen eines Permutationssymmetrieungleichgewichts im
Objekt mittels eines Magnetfelds,
- b) einem Messmittel zum Ermitteln der Leitfähigkeit des Objekts oder einer
dazu korrespondierenden physikalischen Größe mittels am Objekt angebrachter
Elektroden,
- c) einem zweiten Magnetfeldmittel zum Erzeugen eines zum Ändern des
Permutationssymmetrieungleichgewichts geeigneten magnetischen Wechselfelds
und
- d) einem Auswertemittel zur ortsaufgelösten Ermittlung einer durch
das magnetische Wechselfeld zumindest in einem Teilbereich des Objekts verursachten Änderung
der Leitfähigkeit
oder der dazu korrespondierenden physikalischen Größe.
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Die
Vorteile der erfindungsgemäßen Vorrichtung
ergeben sich aus den Vorteilen des erfindungsgemäßen Verfahrens.
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Das
erfindungsgemäße Verfahren
und die erfindungsgemäße Vorrichtung
werden nachfolgend anhand von Beispielen näher erläutert. Es zeigen:
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1 schematisch
eine Anordnung zur Durchführung
des Verfahrens,
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2 schematisch
die Lage von Magnetspulen bei der Anordnung der 1 und
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3 schematisch
eine weitere Anordnung zur Durchführung des Verfahrens bei einer
Mamma-Untersuchung am menschlichen Körper.
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In
den 1 bis 3 sind, sofern nicht anders
beschrieben, gleiche oder ähnliche
Merkmale mit denselben Bezugszeichen bezeichnet.
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1 zeigt
schematisch eine Anordnung zur Durchführung des Verfahrens. Ein Objekt 1 mit
einer inneren Inhomogenität 2,
z. B. eine Dichteinhomogenität,
ist zwischen zwei ersten Magnetspulen 3 zum Erzeugen eines
Magnetfelds 4 angeordnet. Am Objekt 1 ist ein
Elektrodenarray 5 mit einer Vielzahl von Elektroden 6 angebracht.
Gegenüberliegend
dem Elektrodenarray 5 ist ein Gegenelektrodenarray 7 mit einer
Vielzahl von Gegenelektroden 8 angebracht. Zwischen den
Elektroden 6 und den Gegenelektroden 8 fließt ein elektrischer
Strom 9. Ein senkrecht zum Magnetfeld 4 auf das
Objekt 1 eingestrahltes magnetisches Wechselfeld ist mit
dem Bezugszeichen 10 bezeichnet. Ein im Objekt 1 liegender
vorgegebener Ort ist mit dem Bezugszeichen X bezeichnet.
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2 zeigt
schematisch die Lage von Magnetspulen bei der Anordnung der 1.
Das Objekt 1 mit einer inneren Inhomo genität 2 ist
zwischen den beiden ersten Magnetspulen 3 angeordnet. Eine zweite
Magnetspule zum Erzeugen des magnetischen Wechselfelds 10 ist
mit dem Bezugszeichen 11 bezeichnet.
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Das
Verfahren wird wie folgt durchgeführt:
In einem ersten Schritt
wird mit dem von den ersten Magnetspulen 3 erzeugten Magnetfeld 4 im
Objekt 1 ein Permutationssymmetrieungleichgewicht erzeugt.
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In
einem zweiten Schritt wird mittels der Elektroden 6 und
Gegenelektroden 8 mit einem nicht dargestellten Messmittel
die Leitfähigkeit
des Objekts 1 ermittelt. Bei dem Objekt 1 kann
es sich z. B. um ein biologisches Gewebe, insbesondere um menschliches
Gewebe handeln. Bei dem Elektrodenarray 5 und Gegenelektrodenarray 7 kann
es sich z. B. um ein elastisches Material mit darin eingebetteten gleichmäßig voneinander
beabstandeten Elektroden 6 bzw. Gegenelektroden 8 handeln.
Zur Ermittlung der Leitfähigkeit
wird an den Elektroden 6 und Gegenelektroden 8 eine
Spannung angelegt und ein durch das Objekt 1 fließender Strom 9 gemessen.
An Stelle des Elektrodenarrays 5 und/oder Gegenelektrodenarrays 7 kann
auch eine einzelne Elektrode 6 und/oder Gegenelektrode 8 verwendet
werden.
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In
einem dritten Schritt wird ein magnetisches Wechselfeld 10 auf
das Objekt 1 eingestrahlt. Das magnetische Wechselfeld 10 beeinflusst
die Ausrichtung der Spins. Die Ausrichtung wiederum beeinflusst
die Wahrscheinlichkeit der Übergänge der
Elektronen zwischen unterschiedlichen Zuständen und somit die Leitfähigkeit
des Objekts 1. Das magnetische Wechselfeld 10 wird
so auf das Objekt 1 eingestrahlt, dass das Wechselfeld 10 oder
zumindest eine Komponente davon senkrecht zum Magnetfeld 4 ist.
Ferner erfüllt
die Frequenz des Wechselfelds 10 die Resonanzbedingung
am vorgegebenen Ort X. Die Resonanzbedingung ist erfüllt, wenn
die Frequenz des Wechselfelds 10 der Larmorfrequenz der
Elektronen entspricht.
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In
einem vierten Schritt wird eine durch das Wechselfeld 10 verursachte Änderung
der Leitfähigkeit
mit einem nicht gezeigten, mit den Elektroden 6 und Gegenelektroden 8 verbundenen
Auswertemittel erfasst. Als Ortsinformation für die Änderung werden der Ort X, an
dem die Resonanzbedingung erfüllt
ist und die Position der am Objekt 1 angebrachten Elektroden 6 bzw.
Gegenelektroden 8, verwendet. Zur Ermittlung der Änderungen
können
alle Elektroden 6 bzw. Gegenelektroden 8 gleichzeitig
verwendet werden. Es können
aber auch einzelne Elektroden 6 oder Gegenelektroden 8 verwendet
werden. Um die Genauigkeit der Untersuchung weiter zu verbessern, können die Änderungen
für unterschiedliche
Anordnungen des Elektrodenarrays 5, Gegenelektrodenarrays 7,
der ersten Magnetspulen 3 und der zweiten Magnetspule 11 ermittelt
werden. Das ist insbesondere dann von Vorteil, wenn das Objekt 1 bzw.
dessen innere Struktur anisotrop ist. Aus den ermittelten Änderungen
kann schließlich
eine ortsaufgelöste Darstellung
eines mit der Änderung
verknüpften
diagnostischen Parameters erstellt werden. Der diagnostische Parameter
kann beispielsweise die Dichte, der Elektrolytgehalt, die Homogenität, die Konzentration
und/oder Zusammensetzung der Elektrolyte, die Zusammensetzung des
Gewebes oder dgl. sein.
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Die
Spannung kann eine Gleichspannung und/oder eine Wechselspannung
sein. Der Strom 9 kann ein Gleichstrom und/oder ein Wechselstrom sein.
Mit einer Gleichspannung bzw. einem Gleichstrom können durch
das Wechselfeld 10 verursachte Änderungen von statischen elektrischen
Größen erfasst
werden. Die statischen elektrischen Größen können z. B. der Strom 9,
der ohmsche Widerstand, die Leitfähigkeit, die entsprechenden
spezifischen Größen oder
dgl. sein. Mit einer Wechselspannung bzw. einem Wechselstrom können durch
das Wechselfeld 10 verursachte Änderungen von dynamischen elektrischen
Größen berücksichtigt
werden. Die dynamischen elektrischen Größen, wie z. B. die Impedanz,
können
von den kapazitiven und induktiven Eigenschaften des Objekts 1 abhängig sein.
Es ist möglich,
sowohl die Änderungen
der statischen als auch die der dynamischen elektrischen Größen zu ermitteln.
Damit kann die mit den Änderungen
verknüpfte
innere Struktur des Objekts 1 noch genauer untersucht werden.
Um die Genauigkeit der Untersuchung weiter zu steigern können die Änderungen
für unterschiedliche
Spannungswerte ermittelt werden. Ferner ist es möglich, die Änderungen für unterschiedliche Wechselspannungs-
bzw. Wechselstromfrequenzen zu ermitteln.
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Die
Position der zweiten Magnetspule 11 kann als Ortsinformation
zur ortsaufgelösten
Ermittlung der Änderungen
verwendet werden. Es ist auch möglich,
dass als Magnetfeld 4 ein Gradientenfeld verwendet wird.
Durch Verwenden eines Gradientenfelds verändert sich die Resonanzbedingung
in Richtung des Gradienten. Die Resonanzbedingung ist folglich vom
Ort X im Objekt 1 abhängig.
Durch Einstrahlen eines Wechselfelds 10 mit einer der Resonanzbedingung
am vorgegebenen Ort X entsprechenden Frequenz kann das Permutationssymmetrieungleichgewicht
am Ort X verändert
werden. Das Gradientenfeld selbst enthält indirekt also Ortsinformationen,
die zur ortsaufgelösten
Ermittlung der Änderungen
verwendet werden können.
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Die
Stärke
des Magnetfelds 4 kann konstant sein. Zum Erfüllen der
Resonanzbedingung wird die Frequenz des Wechselfelds 10 verändert. Es
ist aber auch möglich,
dass die Frequenz des Wechselfelds 10 konstant und die
Stärke
des Magnetfelds 4 verändert
wird.
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3 zeigt
schematisch die Durchführung des
Verfahrens bei einer Mamma-Untersuchung am menschlichen Körper. Zur
Untersuchung einer weiblichen Brust 12 wird mit ersten
Magnetspulen 3 ein Magnetfeld 4 erzeugt. Senkrecht
zum Magnetfeld 4 wird ein Wechselfeld 10 eingestrahlt.
Das Wechselfeld 10 verursacht eine Änderung des Permutationssymmetrieungleichgewichts
in einem vorgegebenen Ort X in der Brust 12. Mit einem
Handscanner 13 wird ein durch die Brust 12 fließender Strom 9 mittels
einer Vielzahl von an der Brust 12 anliegenden Elektroden 6 gemessen.
Ein in der Brust 12 liegendes, von gesundem Gewebe 14 umgebenes
Mammakarzinom ist mit dem Bezugszeichen 15 bezeichnet.
Aus Gründen
der Übersichtlichkeit
sind in 3 nur eine zweite Spule 3 und
nur die Elektroden 6, nicht jedoch Gegenelektroden 8 dargestellt.
Ein in der Brust 12 liegender vorgegebener Ort ist mit
dem Bezugszeichen X bezeichnet.
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Die
Untersuchung wird wie folgt durchgeführt:
In einem ersten Schritt
wird mit den ersten Magnetspulen 3 ein im Bereich der Brust 12 wirkendes
Magnetfeld 4 erzeugt. Das Magnetfeld 4 erzeugt
ein Permutationssymmetrieungleichgewicht.
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In
einem zweiten Schritt wird mit dem Handscanner 13 ein durch
die Brust 12 fließender
Strom 9 in Abhängigkeit
von der Lage der Elektroden 6 auf der Brust 12 ermittelt.
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In
einem dritten Schritt wird das im Ort X die Resonanzbedingung erfüllende Wechselfeld 10 auf die
Brust 12 eingestrahlt. Dadurch wird das Permutationssymmetrieungleichgewicht
im Ort X verändert.
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In
einem vierten Schritt wird die durch die Veränderung des Permutationssymmetrieungleichgewichts
verursachte Änderung
des Stroms 9 mit dem Handscanner 13 gemessen und
die Änderung der
Leitfähigkeit
ermittelt. Um den Ort X noch genauer zu bestimmen kann die Lage
der Elektroden 6 auf der Brust 12, bei welchen
eine Änderungen
des Stroms 9 erfasst wird, als zusätzliche Ortsinformation verwendet
werden. Damit die Änderungen
im Ort X möglichst
genau erfasst werden können
wird, wie oben beschrieben, ein Wechselstrom verwendet. Ferner können unterschiedliche
Spannungswerte und Wechselstromfrequenzen verwendet werden.
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Die
Gewebestruktur des Mammakarzinoms 15 unterscheidet sich
von der des gesunden Gewebes 14. Aufgrund der unterschiedlichen
Gewebestrukturen unterscheiden sich die ermittelten Änderungen
im Mammakarzinom 15 von denjenigen des gesunden Gewebes 14.
Anhand dieser Unterschiede kann das Mammakarzinom 15 im gesunden
Gewebe 14 sicher und zuverlässig identifiziert und lokalisiert werden.
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In
einem fünften
Schritt kann automatisch eine ortsaufgelöste Darstellung eines diagnostischen Parameters
der Brust 12 ermittelt werden.
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Die
Gegenelektroden 8 können
analog zu 1 gegenüberliegend den Elektroden 6 des
Handscanners 13 angeordnet sein. Es ist auch möglich, dass
eine Gegenelektrode 8 an einer beliebigen Stelle am menschlichen
Körper
angebracht ist. Beispielsweise kann eine die Brust 12 umlaufende
ringförmige Gegenelektrode
oder eine in der Hand des Patienten zu haltende Gegenelektrode verwendet
werden.
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An
Stelle der am Handscanner 13 angebrachten Elektroden 6 kann
auch eine einzelne Elektrode 6 verwendet werden. Als zusätzliche
Information über
den Ort X der Änderungen
kann dabei die Lage der Elektrode 6 auf der Brust 12 verwendet
werden. Informationen über
den Ort X können
auch aus der vom Ort X abhängigen
Resonanzbedingung bei Verwenden eines Gradientenfelds ermittelt
werden.
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Bei
der Durchführung
der zu 1 bis 3 beschriebenen Verfahren werden
die Schritte lit. a) bis d) nacheinander ausgeführt. Es ist jedoch auch möglich die
Reihenfolge zu verändern.
Beispielsweise können
die Schritte lit. a) und b) vertauscht werden. Bei der Durchführung des
Verfahrens kann ferner bei allen Schritten ein Computer verwendet
werden. Der Computer kann einerseits die Einstellung der Spannung,
der Wechselspannungsfrequenz, der Feldstärke des Magnetfelds 4,
der Gradientenstärke des
Gradientenfelds, der Frequenz des Wechselfeldes 10 oder
dgl. übernehmen.
Andererseits können mit
dem Computer die Änderungen
ermittelt und die Darstellung des diagnostischen Parameters automatisch
erstellt werden. Mit einem Computer kann das Verfahren besonders
schnell und effizient durchgeführt
werden. Insbesondere kann die Durchführung des Verfahrens für einen
Anwender erleichtert werden, wobei durch den Anwender verursachte
Fehler weitgehend vermieden werden.
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Eine
zur Durchführung
des Verfahrens geeignete Vorrichtung kann die 1 bis 3 gezeigten
Bestandteile aufweisen. Demnach kann die Vorrichtung erste Spulen 3,
eine zweite Spule 11, zumindest eine Elektrode 6 und
eine Gegenelektrode 8, ein Messmittel sowie ein Auswertemittel
aufweisen. Mit der Vorrichtung können
unterschiedliche Objekte 1, wie z. B. biologische Gewebe
untersucht werden. Auf Grund der Vorteile des Verfahrens kann die
Vorrichtung als eigenständiges,
nicht invasives Diagnosemittel zur Untersuchung eines Objekts 1 verwendet werden.