DE102005017279A1 - Glaskörpertamponadeflüssigkeit und ihre Verwendung - Google Patents

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Abstract

Es wird eine Zusammensetzung zur Glaskörpertamponade, enthaltend wenigstens zwei miteinander mischbare Komponenten: DOLLAR A È eine Trägerkomponente, deren Siedepunkt über 150 DEG C liegt, und DOLLAR A È eine Glaskomponente, deren Siedepunkt im Bereich 30 bis 90 DEG C liegt, DOLLAR A wobei die Zusammensetzung eine Dichte 1 g/cm·3· aufweist, beschrieben.

Description

  • Die Erfindung betrifft eine Glaskörpertamponadeflüssigkeit gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruches 1 sowie ihre Verwendung.
  • Eine Glaskörpertamponade wird durchgeführt, wenn sich die Netzhaut abzulösen beginnt oder Löcher in der Netzhaut vorhanden sind. Die Tamponade dient dazu, ein weiteres Ablösen oder Reißen der Netzhaut zu verhindern. Dazu wird der Glaskörperraum möglichst unmittelbar vor der abgelösten Netzhaut mit einer Flüssigkeit oder mit Gas gefüllt. Die Füllung dient dazu, die Netzhaut anzudrücken. Auch nach einer Vitrektomie kann eine Glaskörpertamponade durchgeführt werden. Es wurde bereits die Verwendung von Flüssigkeiten und Gasen zum Füllen des Glaskörperraums beschrieben. Die bisher dazu verwendeten Mittel weisen jedoch Nachteile auf.
  • So ist aus DE 42 20 882 A1 eine Glaskörpertamponadeflüssigkeit bekannt, welche in den Glaskörperraum eines nicht vitrektomierten Auges zu injizieren ist. Diese Flüssigkeit enthält wenigstens ein bei Normalbedingungen flüssiges Perfluorcarbon, das in Folge seines Eigendampfdruckes bei Körpertemperatur (etwa 37°C) nach der Injektion in den Glaskörperraum zur Verdrängung des Wasseranteils aus dem Glaskörperraum in die Gasphase übergeht. Im Perfluorcarbon kann ein Gas gelöst werden.
  • Aus Graefe's Arch Clin Exp Ophthalmol (1998) 236:709–712 ist die Verwendung von Perfluormethylcyclopentan (CF3-cycloC5F9, FMCP) als Glaskörpertamponadeflüssigkeit zur Beseitigung des Wasseranteils aus dem Glaskörperraum in Tierversuchen beschrieben.
  • Es wurde gefunden, dass die Verwendung von Flüssigkeiten, die bei Körpertemperatur in den gasförmigen Zustand übergehen, zu einer abrupten Ausdehnung des Gases führt, die das Auge schädigen kann.
  • Aufgabe der Erfindung war es, eine Tamponadeflüssigkeit bereitzustellen, die ein möglichst schonendes Andrücken der Netzhaut bewirkt. Eine weitere Aufgabe der Erfindung war es, ein Mittel für die Glaskörpertamponade bereitzustellen, mit dem ohne vorherige Glaskörperabsaugung ein möglichst vollständiger Glaskörperersatz erreicht wird, ohne gleichzeitig das Auge zu schädigen.
  • Zur Lösung dieser Aufgabe wird eine Zusammensetzung bereitgestellt wie in Anspruch 1 definiert. Die neue Zusammensetzung enthält eine Mischung aus wenigstens zwei ineinander löslichen Komponenten mit unterschiedlichen Siedepunkten, die bei Raumtemperatur flüssig sind, wobei der Siedepunkt der niedriger siedenden Komponente zwischen 30 und 90°C liegt und der Siedepunkt der höher siedenden Komponente über 150°C liegt. Die Dichte dieser Zusammensetzung ist ≤ 1 g/cm3, bevorzugt kleiner als 1 g/cm3.
  • Es wurde überraschenderweise festgestellt, dass bei Verwendung einer Mischung, die die beiden oben definierten Komponenten mit unterschiedlichen Siedepunkten enthält, die beide bei Raumtemperatur flüssig und ineinander löslich sind, bei Injektion in den Glaskörperraum die Komponente mit niedrigerem Siedepunkt bei der in dem Glaskörperraum herrschenden Körpertemperatur in Folge ihres Eigendampfdruckes bei Körpertemperatur (37°C) in die Gasphase übergeht. Diese wird langsam aus dem homogenen Lösungsgemisch freigegeben und geht nach der Injektion zur Verdrängung des Wasseranteils aus dem Glaskörperraum in die Gasform über. Auf diese Weise ist es möglich, unter sehr schonenden Bedingungen eine Expansion zu erreichen. Durch Auswahl der beiden Komponenten und ggf. Zufügung weiterer Komponenten kann der Verlauf der Freisetzung und Expansion bestimmt werden. Die Geschwindigkeit der Freisetzung hängt ab von den unterschiedlichen Siedepunkten der beiden Komponenten, deren variabler Zusammensetzung und Löslichkeit ineinander.
  • Die erfindungsgemäße Zusammensetzung weist aufgrund der Kombination von zwei Komponenten mit unterschiedlichen Siedepunkten besonders vorteilhafte Eigenschaften auf. Nach der Applikation der erfindungsgemäßen Zusammensetzung entweicht die Gaskomponente nach und nach aufgrund des hohen Eigendampfdrucks und bildet eine Gasblase, die den Glaskörperraum ausfüllt. Die Trägerkomponente, deren Siedepunkt weit über der Körpertemperatur liegt, dient dazu, einerseits die Gaskomponente vor der Verabreichung physikalisch zu binden und andererseits nach Verabreichung langsam freizusetzen. Weiterhin dient sie dazu, ein Gleichgewicht zwischen gasförmigen und flüssigen Komponenten aufrechtzuerhalten. Dadurch wird unter schonenden Bedingungen im Auge der optimale Druck gebildet.
  • Die Kombination der beiden Komponenten mit unterschiedlichen Siedepunkten wird so ausgewählt, dass die Komponenten ineinander bei Raumtemperatur löslich sind. Unter „löslich ineinander' wird im Zusammenhang mit der vorliegenden Erfindung verstanden, dass bei Vermischen der Komponenten eine bei Raumtemperatur homogene klare Lösung entsteht, in der sich weder Phasen absetzen noch Trübungen bilden.
  • In einer bevorzugten Ausführungsform werden die beiden Komponenten so ausgewählt, dass die niedriger siedende im Auge so langsam verdampft, dass sich in dem Glaskörperraum nur sehr langsam im Verlauf von mehreren Stunden eine Gasblase bildet. Der Augendruck sollte dabei auf maximal 25 mm Hg (3,2 kPa) ansteigen, ein Wert, der auch bei Glaukomen kurzzeitig toleriert wird, ohne dass eine Schädigung am Sehnerv auftritt und bei dem insgesamt das Glaskörpervolumen nicht negativ vergrößert wird.
  • Das Gas kann mehrere Wochen, z.B. bis zu 4 Wochen im Auge verbleiben. Aufgrund der vollständigen Tamponade des Glaskörperraums können auch schwer zugängliche Netzhautlöcher mittels interner Tamponade bei lochbedingter Netzhautablösung und Netzhautlöcher in der unteren Netzhautzirkumferenz tamponiert werden. Die verwendeten Tamponadesubstanzen werden resorbiert bzw. ausgetragen.
  • Die erfindungsgemäß verwendeten Komponenten sollten so ausgewählt werden, dass sie biokompatibel sind, in physiologischer Umgebung inert sind, die Augen nicht reizen und ineinander löslich sind. Bevorzugt sind die ausgewählten Komponenten in jedem Verhältnis miteinander mischbar.
  • Die erfindungsgemäße Zusammensetzung weist mindestens zwei Komponenten auf, von denen eine einen Siedepunkt im Bereich von 30°C bis zu 90°C, bevorzugt 30 bis 60°C hat und die andere einen Siedepunkt von mehr als 150°C hat. Beide Komponenten werden im folgenden näher beschrieben. Beide Komponenten sind bei Raumtemperatur flüssig
  • Die höher siedende Komponente ist bei Raumtemperatur flüssig und bleibt auch bei Körpertemperatur im wesentlichen flüssig. Die höher siedende Komponente, im folgenden auch als Trägerkomponente bezeichnet, kann aus einer Verbindung oder aus einer Kombination von Verbindungen bestehen. Wenn eine Kombination von Verbindungen verwendet wird, so sollten diese Verbindungen in jedem Verhältnis ineinander löslich sein, so dass ein bei Raumtemperatur und bei Körpertemperatur homogenes Medium erhalten wird.
  • Die Trägerkomponente hat die Funktion, die weitere(n) niedriger siedende(n) Komponente(n) aufzunehmen und dann bei Körpertemperatur langsam abzugeben, wobei sie ihren flüssigen Zustand beibehält, d.h. ihr Volumen nicht wesentlich verändert. Die Trägerkomponente ist eine biokompatible, in physiologischer Umgebung inerte Flüssigkeit. In das Auge injizierte Trägerkomponente verbleibt einige Zeit, in der Regel 10 bis 28 Tage, bevorzugt mindestens 10 bis 14 Tage, im Auge und wird dann nach und nach aus dem Körper ausgewaschen bzw. ausgetragen. Es ist unter anderem bekannt, dass Paraffine und Silikonöle, wenn sie für längere Zeit im Auge verweilen, durch die natürlichen Phospholipide unter Mizell-Bildung verkapselt und nach und nach ausgetragen werden.
  • Als Trägerkomponente verwendete Verbindungen haben einen Siedepunkt über 150°C. Die Trägerkomponente bildet geeigneterweise bei Raumtemperatur bzw. ca. 25°C den Hauptanteil der erfindungsgemäßen Zusammensetzung und ihr Anteil kann in einem Bereich von 51 bis 99 Vol.%, bezogen auf das Gesamtvolumen von Träger- und Gaskomponente und gemessen bei Raumtemperatur, liegen. Bevorzugt ist der Anteil der Trägerkomponente 65 bis 95 Vol.%.
  • Um die Zusammensetzung gut verabreichen zu können, sollte die Trägerkomponente eine praktikable Fluidität aufweisen. Die Verabreichung erfolgt in der Regel durch Injektion, z.B. über eine 30–38 G Kanüle, deshalb sollte die Fluidität der Zusammensetzung so sein, dass sie kontrolliert aus einer Spritze ohne große Druckanwendung ausfließen kann.
  • Bevorzugt liegt die Viskosität der Trägerkomponente in einem Bereich von 0,5 mPa·s bis 100 mPa·s, besonders bevorzugt 0,5 mPa·s bis 50 mPa·s, jeweils gemessen mit einem Kugelfallviskosimeter bei Raumtemperatur.
  • Zur Verwendung als Trägerkomponente sind Verbindungen geeignet, die die oben aufgeführten Bedingungen erfüllen, d.h. biokompatibel sind, bei Raumtemperatur flüssig sind und einen Siedepunkt im angegebenen Bereich haben. Als besonders geeignet haben sich Silikonöle, Paraffine und organische Polymere auf synthetischer Basis erwiesen. Diese Substanzen zeichnen sich dadurch aus, dass sie in physiologischer Umgebung nicht reaktiv sind, sich im Körper nicht verändern, gut vertragen werden, und daher auch längere Zeit im Körper verweilen können.
  • Die jeweils geeignete Verbindung kann nach ihrer Löslichkeit in bzw. ihrem Lösungsvermögen für die weitere(n) Komponente(n), nach Siedepunkt und Viskosität ausgewählt werden. Es können auch Mischungen einzelner Mitglieder der Verbindungsklassen oder Mischungen aus verschiedenen Trägerkomponenten eingesetzt werden. Dies kann wünschenswert sein, um die Viskosität oder den Siedepunkt in geeigneter Weise einzustellen.
  • Als Silikonöle werden bevorzugt aus Dimethylsiloxaneinheiten und/oder Diphenylsiloxaneinheiten aufgebaute Siloxane eingesetzt, die praktisch nicht oder nur sehr wenig vernetzt sind. Silikonöle sind in vielen unterschiedlichen Varianten im Handel erhältlich und der Fachmann kann leicht das für den jeweiligen Zweck optimal geeignete auswählen. Silikonöle werden aufgrund ihrer Vielseitigkeit und Biokompatibilität im Bereich der Medizin häufig verwendet. Besonders geeignet sind niedrigviskose Gemische aus Silikonen, die im Handel erhältlich sind.
  • Eine weitere als Trägerkomponente gut geeignete Verbindungsklasse sind Paraffine, insbesondere solche, deren Viskosität und Liquidität im oben angegebenen Bereich liegt. Paraffine sind reaktionsträge und in physiologischer Umgebung inert. Für die Trägerkomponente kommen solche Paraffine in Betracht, die bei Raumtemperatur und bei Körpertemperatur flüssig sind, einen Siedepunkt über 150°C haben und bevorzugt solche, deren Viskosität im gewünschten Bereich liegt. Besonders eignen sich Gemische aus Alkanen mit einer mittleren Viskosität im Bereich von 25 bis 35 mPa·s, die im Handel erhältlich sind.
  • Eine weitere bevorzugte Verbindungsklasse sind organische Polymere auf synthetischer Basis. Geeignet sind hier unter anderem Hydrokolloide, d.h. synthetische Verbindungen, die in Wasser ein Kolloid bilden. Geeignet sind auch Lösungen und Dispersionen von Polymeren, die von Polyvinylpyrrolidon, Hyaluronsäure, Cellulosederivaten usw. abgeleitet sind. Voraussetzung zur Eignung dieser Polymere ist es, dass sie inert sind und für das Auge verträglich sind. Die Polymere werden bevorzugt in wässriger Lösung oder Dispersion in einem solchen Anteil eingesetzt, dass die Viskosität der Lösung oder der Dispersion im oben angegebenen Bereich liegt.
  • Für die Trägerkomponente können die aufgeführten Verbindungen alleine oder auch Mischungen von Mitgliedern der einzelnen Klassen oder verschiedenen Mitgliedern der verschiedenen Klassen eingesetzt werden.
  • Die zweite erfindungsgemäß wichtige Komponente ist eine bei Raumtemperatur flüssige Verbindung, die bei Körpertemperatur aufgrund ihres Dampfdrucks nach und nach in den gasförmigen Zustand übergeht. Diese Komponente wird hier auch als Gaskomponente bezeichnet. Die Gaskomponente geht infolge ihres Eigendampfdrucks bei der Temperatur, die im Glaskörper herrscht, in der Regel ca. 37°C, in die Gasphase über. Auch diese Komponente muss, um ins Auge verabreicht werden zu können, biokompatibel sein. Außerdem muss sie in der Trägerkomponente zumindest in dem verwendeten Anteil löslich sein. Bevorzugt ist sie in jedem Verhältnis in der Trägerkomponente bei Raumtemperatur löslich. Es wurde festgestellt, dass dann wenn als Gaskomponente eine Verbindung eingesetzt wird, deren Siedepunkt in einem Bereich von 30 bis 90°C liegt, die in einer Trägerkomponente gelöst ist, sich das Gas sukzessive bildet und den Glaskörperraum langsam ohne Überschreiten des Augeninnendrucks auffüllt, sodass eine Schädigung des Sehnervs vermieden wird. Dies kann dadurch erklärt werden, dass die Gaskomponente, da sie in der Trägerkomponente gelöst vorliegt, erst nach und nach in den Gaszustand übergeht und nicht sofort die Gesamtmenge gasförmig wird, wie bei den bisher bekannten Mitteln.
  • Die als Gaskomponente verwendete Verbindung oder Mischung ist in der Regel so ausgebildet, dass sie nach und nach vollständig resorbiert wird. Üblicherweise wird nach einem Zeitraum im Bereich von 10 bis 28 Tagen das Gas vollständig durch das Kammerwasser aufgenommen.
  • Es wurde gefunden, dass sehr gute Ergebnisse dann erzielt werden, wenn die Gaskomponente eine aus Kohlenstoff, Wasserstoff und ggf. Halogenen und/oder Sauerstoff und/oder Stickstoff aufgebaute Verbindung ist. Die Gaskomponente wird bevorzugt ausgewählt aus den folgenden Verbindungsklassen:
    • a) Verbindungen der Formel: A-(CH2)x-(CH2)y-B worin A CH3 oder CnH2nCH3 bedeutet, wobei n eine ganze Zahl von 0 bis 3 bedeutet; B CF3 oder CmF2m-CF3 bedeutet, wobei m eine ganze Zahl von 0 bis 3 ist; x und y unabhängig voneinander jeweils eine ganze Zahl von 1 bis 8 bedeuten, wobei die Summe von (m + n) so ist, dass die Verbindung einen Siedepunkt größer 30°C hat. Bevorzugt ist die Summe (m + n) 3 bis 6.
    • b) Verbindungen der Formel X3C-(CY2)p-CX3, wobei die Reste X gleich oder verschieden sein können und Wasserstoff und/oder Halogen, insbesondere Wasserstoff, Chlor und/oder Fluor bedeuten, Y Wasserstoff oder Fluor bedeutet und p eine ganze Zahl von 0 bis 8 bedeutet. Besonders bevorzugte Vertreter dieser Klasse sind Fluorchlorkohlenwasserstoffe und semifluorierte Kohlenwasserstoffe, wie 1,1-Dichlor-1-fluorethan, 1,1,1-Trichlor-2-2,2-trifluorethan, Perfluorpropylethan, Perfluorpropylpropan, 1H-Perfluorhexan, 3H,3H-Perfluorpentan, 1H,5H-Perfluorpentan sowie lineare und verzweigte Alkane, wie Pentan, 2-Methylpentan oder Hexan.
    • c) sauerstoffhaltige Verbindungen der Formel X3C-(CY2)r-O-(CY2)s-CX3, worin die Reste X gleich oder verschieden sein können und Wasserstoff oder Halogen, insbesondere Wasserstoff, Chlor und/oder Fluor bedeuten; Y Wasserstoff oder Fluor bedeutet, und r und s unabhängig voneinander jeweils ganze Zahlen von 0 bis 6 bedeuten. Bevorzugte Vertreter dieser Verbindungsklassen sind Hydrofluorether, wie Perfluorpropylmethylether, Perfluorbutylmethylether, Perfluorbutylethylether, sowie Perfluorether, wie Diperfluorpropylether, und lineare und verzweigte Dialkylether, wie Diethylether und Diisopropylether.
    • d) stickstoffhaltige Verbindungen der Formel
      Figure 00080001
      worin die Reste X jeweils gleich oder verschieden sein können und Wasserstoff oder Halogen, insbesondere Wasserstoff, Chlor und/oder Fluor bedeuten; Y jeweils Wasserstoff oder Fluor bedeutet, r, s und t unabhängig voneinander jeweils ganze Zahlen von 0 bis 6 bedeuten.
    • Bevorzugte Vertreter dieser Klasse sind lineare und verzweigte Perfluoralkylamine, bevorzugt Perfluortrialkylamine, beispielsweise Perfluortriethylamin und Perfluorethyldimethylamin.
  • Beispiele für als Gaskomponente geeignete Verbindungen, die für die erfindungsgemäße Tamponadeflüssigkeit eingesetzt werden können, sind die folgenden, deren Siedepunkte (Kp) angegeben sind. Lineare und verzweigte Alkane
    Pentan Kp.: 36°C
    2-Methylpentan Kp.: 60°C
    Hexan Kp.: 69°C
    Lineare und verzweigte Dialkylether
    Diethylether Kp.: 35°C
    Diisopropylether Kp.: 69°C
    Fluorchlorkohlenwasserstoffe
    1,1-Dichlor-1-fluorethan Kp.: 32°C
    1,1,1-Trichlor-2,2,2-trifluorethan Kp.: 48°C
    Semi-fluorierte Alkane (Diblock-Verbindungen)
    Perfluorpropylethan Kp.: 41°C
    Perfluorpropylpropan Kp.: 65°C
    Hydrofluorether
    Perfluorpropylmethylether Kp.: 34°C
    Perfluorbutylmethylether Kp.: 60°C
    Perfluorbutylethylether Kp.: 73°C
    Perfluorether
    Diperfluorpropylether Kp.: 56°C
    Semi-fluorierte Alkane (Triblock-Verbindungen)
    3H,3H-Perfluorpentan Kp.: 60°C
    1H-Perfluoralkane
    1H-Perfluorhexan Kp.: 71°C
    α,ω-Dihydrogenperfluoralkane
    1H,5H-Perfluorpentan Kp.: 40°C
    Lineare und verzweigte Perfluortrialkylamine
    Perfluorethyldimethylamin Kp.: 43°C
    Perfluortriethylamin Kp.: 70°C
  • Für die erfindungsgemäße Zusammensetzung können einzelne Mitglieder der genannten Verbindungsklassen eingesetzt werden oder auch Mischungen von mehreren Mitgliedern einer Verbindungsklasse oder mehreren Mitgliedern verschiedener Verbindungsklassen, soweit sie ineinander löslich sind. Zur Einstellung der gewünschten Eigenschaften kann es vorteilhaft sein, verschiedene Verbindungen in Kombination einzusetzen, solange sie im eingesetzten Verhältnis ineinander und mit der ausgewählten Trägerkomponente löslich sind.
  • Gaskomponente und Trägerkomponente können in jedem Verhältnis miteinander vermischt werden und bilden eine homogene Lösung, die sich nur langsam entmischt, indem die Gaskomponente im Auge in den gasförmigen Zustand übergeht. Die Komponenten werden jeweils in solchen Anteilen in der Lösung verwendet, dass nach Einspritzen in den Glaskörperraum das gewünschte Volumen erreicht wird. Bevorzugt bildet die Gaskomponente 1 bis 49 % des Volumens der Zusammensetzung bei Raumtemperatur, bezogen auf die Kombination der beiden Komponenten, besonders bevorzugt bildet sie 5 bis 35 Vol.%. Den Rest bildet die Trägerkomponente. Nach der Verabreichung in das Auge wird die Gaskomponente nach und nach aus der Trägerkomponente freigesetzt und füllt den Glaskörperraum aus.
  • Die erfindungsgemäße Zusammensetzung hat in flüssigem Zustand bei der Verabreichung eine Dichte, die kleiner oder gleich, bevorzugt kleiner 1,0 g/cm3 ist. Dies bewirkt, dass sie auf der wässrigen Glaskörperflüssigkeit aufschwimmt und nicht darin absinkt. Dadurch kann sie ihre Funktion besser ausüben, als es bei den Zusammensetzungen des Standes der Technik möglich war.
  • Um die erfindungsgemäß gestellte Aufgabe zu erfüllen, reicht es aus, eine Zusammensetzung zu verwenden, die nur Trägerkomponente und Gaskomponente, wie oben definiert, enthält. In weiteren Ausführungsformen kann die erfindungsgemäße Zusammensetzung jedoch auch zusätzlich zu den beiden oben beschriebenen Komponenten noch weitere Inhaltsstoffe enthalten, um Eigenschaften der Zusammensetzung und das Volumen zu beeinflussen. Alle in die erfindungsgemäße Zusammensetzung einzuarbeitenden Komponenten müssen ebenso wie die Gaskomponente und die Trägerkomponente biokompatibel und in physiologischer Umgebung inert sein. Darüber hinaus sind nur solche Verbindungen geeignet, die mit der Gaskomponente und der Trägerkomponente kompatibel und mischbar sind. So können, falls gewünscht, der erfindungsgemäßen Zusammensetzung darin unter Normalbedingungen lösliche Gase zugemischt werden. Geeignet sind unter anderem Kohlendioxid, Argon, Krypton, Xenon oder Schwefelhexafluorid. Im Gegensatz zu den Zusammensetzungen des Standes der Technik ist die Zumischung dieser Gase nicht notwendig. Der Anteil gegebenenfalls zugesetzter Inhaltsstoffe hängt von dem gewünschten Volumen und den Expansionseigenschaften ab und kann gemäß der Löslichkeit in Abhängigkeit von Druck, Temperatur und Molekulargewicht dieses Gases ermittelt werden. Geeigneterweise wird der zusätzliche Inhaltsstoff in einem Volumenanteil von 0 bis 10, bevorzugt 1 bis 5 Vol.% zugemischt.
  • Falls erwünscht, kann der Zusammensetzung darüber hinaus ein therapeutisches Mittel zugesetzt werden, falls es in der Zusammensetzung löslich ist und die gewünschten Eigenschaften nicht stört. Therapeutische Mittel zur Behandlung des Auges sind dem Fachmann bekannt und können in den an sich üblichen Konzentrationen eingesetzt werden.
  • Zur Herstellung der erfindungsgemäßen Zusammensetzung werden Trägerkomponente und Gaskomponente sowie ggf. zusätzliche Komponenten bei Umgebungsbedingungen in den gewünschten Anteilen ineinander gelöst. Das Lösen kann in an sich bekannter Weise erfolgen, indem die Komponenten in einen Be hälter gegeben werden und geschüttelt oder mechanisch bewegt werden. Ggf. kann anschließend eine Sterilfiltration oder Sterilisierung erfolgen.
  • Die Dosierung der Komponenten erfolgt vorzugsweise so, dass das Volumen der in das Auge eingetragenen Flüssigkeit nur einen Bruchteil des Volumens ausmacht, den die endgültige, den vollständigen Glaskörperersatz darstellende Gasblase hat. Das Volumen der eingetragenen flüssigen Zusammensetzung kann bei der Temperatur im Auge etwa 5 bis etwa 20 % des Volumens der endgültigen Gasblase betragen, bevorzugt 3 bis 15 Vol.-%.
  • Die erfindungsgemäße Zusammensetzung eignet sich zur Glaskörpertamponade bei unterschiedlichen Indikationen. Besonders bevorzugt wird die erfindungsgemäße Zusammensetzung für die Glaskörpertamponade im Glaskörperraum eines nicht vitrektomierten Auges verwendet. Sie kann aber auch in üblicher Weise für die Tamponade nach Vitrektomie eingesetzt werden. Bevorzugt wird die erfindungsgemäße Zusammensetzung zur pneumatischen Retinopexie verwendet.
  • Ein weiterer Gegenstand der Erfindung ist daher auch die Verwendung der erfindungsgemäßen Zusammensetzung zur Injektion in den Glaskörperraum eines Auges bevorzugt eines nicht vitrektomierten Auges und zur pneumatischen Retinopexie.
  • Die Herstellung der erfindungsgemäßen Zusammensetzung erfolgt in an sich bekannter Weise. In einer bevorzugten Ausführungsform werden zur Herstellung der erfindungsgemäßen Zusammensetzung gereinigte Behälter zuerst mit der Gaskomponente befüllt und anschließend die Trägerkomponente, bevorzugt über ein steriles Filter zugegeben. Nach dem Verschließen wird der Behälter kräftig geschüttelt. In einer anderen Ausführungsform wird zuerst die Trägerkomponente in dem Behälter vorgelegt und anschließend die Gaskomponente zudosiert, das Behältnis verschlossen und anschließend geschüttelt.
  • Falls die Trägerkomponente und/oder Gaskomponente auf mehreren Verbindungen aufgebaut ist, werden entsprechend die geeigneten Anteile der entsprechenden Verbindungen in einem vorbestimmten Verhältnis zugegeben.
  • Die erfindungsgemäße Zusammensetzung wird, wie oben schon ausgeführt, als Tamponadeflüssigkeit verwendet und wird hierzu in das Auge appliziert, bevorzugt durch Injektion. Üblicherweise wird eine Menge von 50 bis 200 μl, vorzugsweise 50 bis 100 μl über die Pars plana des Ziliarkörpers in den Glaskörperraum des Auges injiziert. Im Glaskörperraum des Auges bildet sich dann langsam die Gasblase, wenn die Gaskomponente in das Gasphase übergeht. Der Augendruck verbleibt dabei auf einem tolerierbaren Wert.
  • Die Erfindung wird durch die folgenden Beispiele weiter erläutert.
  • Beispiel 1
  • Bei Raumtemperatur (25°C) wurden die unten angegebenen Substanzen im angegebenen Verhältnis gemischt und kräftig geschüttelt. Danach wurden jeweils 3 ml über einen Sterilfilter 0,2 μm (Schleicher & Schuell) in gereinigte 10-ml-Bördelgefäße gegeben. Die folgenden vier Präparate wurden dabei erhalten:
    • a): 10 Vol.-% Pentan H3C-(CH2)3-CH3 in Silikonöl
    • b): 15 Vol.-% Diethylether H3C-CH2-O-CH2-CH3 in Silikonöl
    • c): 5 Vol.-% Perfluorpropylmethylether F3C-(CF2)2-O-CH3 in dünnflüssigem Paraffin
    • d): 5 Vol.-% Perfluorpropylpropan F3C-(CF2)2-(CH2)2-CH3 und 5 Vol.-% Perfluorbutylethylether F3C-(CF2)3-O-CH2-CH3 in dünnflüssigem Paraffin
  • Beispiel 2
  • Wie in Beispiel 1 beschrieben, werden 10-Vol.-% Pentan, H3C--(CH2)3-CH3 mit Silikonöl vermischt.
  • Beispiel 3
  • Wie in Beispiel 1 beschrieben, werden 15 Vol.-% Diethylether H3C-CH2-O-CH2-CH3 mit Silikonöl vermischt.
  • Beispiel 4
  • Wie in Beispiel 1 beschrieben werden 5 Vol.-% Perfluorpropylpropan F3C-(CF2)2-(CH2)2-CH3 mit dünnflüssigem Paraffin vermischt.
  • Beispiel 5
  • Wie in Beispiel 1 beschrieben, werden 5 Vol.-% Perfluorpropylpropan F3C-(CF2)2-(CH2)2-CH3 und 5 Vol.-% Perfluorbutylethylether F3C-(CF2)3-O-CH2-CH3 mit dünnflüssigem Paraffin vermischt.
  • Beispiel 6
  • Wie in Beispiel 1 beschrieben, werden 10-Vol.-% Pentan, H3C--(CH2)3-CH3 mit Silikonöl vermischt und 5 Vol.-% Perfluorpropylpropan F3C-(CF2)2-(CH2)2-CH3 und 5 Vol.-% Perfluorbutylethylether F3C-(CF2)3-O-CH2-CH3 mit dünnflüssigem Paraffin vermischt.
  • Die erfindungsgemäß verwendeten Komponenten sind miteinander kompatibel und ineinander löslich, so dass sie in den angegebenen Verhältnissen vermischt werden können und eine homogene Phase bilden.
  • Beispiel 7
  • Von den in Beispiel 1 hergestellten Flüssigkeiten wurden jeweils 50 bis 200 μl (ideal 50 bis 100 μl) über die Pars plana des Ziliarkörpers appliziert, ohne dass der Glaskörper entfernt werden muss. Aufgrund der Dichte von kleiner als 1,0 g/cm3 verbleiben die Gemische auf der Oberfläche, so dass ein Absinken verhindert wird, das ggf. zu keiner oder nur einer verminderten Freisetzung von Gas führen würde. Dünnflüssiges Paraffin oder Silikonöl mit einem niedrigen Eigendampfdruck halten bei 37°C die leicht flüchtigen Bestandteile über einen gewissen Zeitraum zurück („Retard-Effekt"), wobei sich über mehrere Stunden moderat eine Gasblase ausbildet, die allmählich den gesamten Glaskörperraum ausfüllt. Der Augendruck steigt auf maximal 25 mm Hg an, ein Wert der auch bei Glaukomen kurzzeitig toleriert wird, ohne dass Schädigungen am Sehnerv auftreten. Das Gas verbleibt bis zu 28 Tage im Auge, so dass auch schlecht zugängliche Netzhautlöcher tamponiert werden. Anschließend erfolgt eine vollständige Resorption der Gaskomponente und ein Auswaschen der Trägerkomponente durch die Bestandteile des Kammerwassers.

Claims (20)

  1. Zusammensetzung zur Glaskörpertamponade enthaltend wenigstens zwei bei Raumtemperatur ineinander lösliche Komponenten: • eine Trägerkomponente, deren Siedepunkt über 150°C liegt, und • eine Gaskomponente, deren Siedepunkt im Bereich 30 bis 90°C liegt, wobei die Zusammensetzung eine Dichte kleiner 1 g/cm3 aufweist.
  2. Zusammensetzung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Trägerkomponente aus mindestens einem Silikonöl, Paraffin oder organischen Polymer auf synthetischer Basis oder einer Mischung davon gebildet wird.
  3. Zusammensetzung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Trägerkomponente eine Viskosität von 0,5 bis 100 mPa s, gemessen bei 25°C mit einem Kugelfallviskosimeter aufweist.
  4. Zusammensetzung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Trägerkomponente eine Viskosität im Bereich von 0,5 bis 50 mPa·s aufweist.
  5. Zusammensetzung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Trägerkomponente ein Silikonöl mit einer Viskosität bis 100 mPa·s ist.
  6. Zusammensetzung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Trägerkomponenten aus einem Gemisch von Alkanen mittlerer Viskosität gebildet wird.
  7. Zusammensetzung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Gaskomponente wenigstens eine bei Raumtemperatur flüssige Verbindung ist, die infolge des Eigendampfdruckes bei 37°C nach Injektion in den Glaskörperraum des Auges in die Gasphase übergeht.
  8. Zusammensetzung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Gaskomponente mindestens eine organische Verbindung ist, die aus Kohlenstoff, Wasserstoff und gegebenenfalls Halogenen, Sauerstoff und/oder Stickstoff aufgebaut ist.
  9. Zusammensetzung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Gaskomponente ausgewählt ist aus a) Verbindungen der Formel: A-(CH2)x-(CH2)y-B worin A CH3 oder CnH2nCH3 bedeutet, wobei n eine ganze Zahl von 0 bis 3 bedeutet; B CF3 oder CmF2m-CF3 bedeutet, wobei m eine ganze Zahl von 0 bis 3 ist; x und y unabhängig voneinander jeweils eine ganze Zahl von 1 bis 8 bedeuten, wobei die Summe von (m + n) so ist, dass die Verbindung einen Siedepunkt größer 30°C hat; b) Verbindungen der Formel X3C-(CY2)p-CX3, wobei die Reste X gleich oder verschieden sein können und Wasserstoff und/oder Halogen, insbesondere Wasserstoff, Chlor und/oder Fluor bedeuten, Y Wasserstoff oder Fluor bedeutet und p eine ganze Zahl von 0 bis 8 bedeutet; c) sauerstoffhaltigen Verbindungen der Formel X3C-(CY2)r-O-(CY2)s-CX3, worin die Reste X gleich oder verschieden sein können und Wasserstoff oder Halogen, insbesondere Wasserstoff, Chlor und/oder Fluor bedeuten; Y Wasserstoff oder Fluor bedeutet, und r und s unabhängig voneinander jeweils ganze Zahlen von 0 bis 6 bedeuten; d) stickstoffhaltigen Verbindungen der Formel
    Figure 00170001
    worin die Reste X jeweils gleich oder verschieden sein können und Wasserstoff oder Halogen, insbesondere Wasserstoff, Chlor und/oder Fluor bedeuten; Y jeweils Wasserstoff oder Fluor bedeutet, r, s und t unabhängig voneinander jeweils ganze Zahlen von 0 bis 6 bedeuten.
  10. Zusammensetzung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Gaskomponente aus einer oder mehreren Verbindungen gebildet wird ausgewählt aus linearen und verzweigten Alkanen, linearen und verzweigten Dialkylethern, Fluorkohlenwasserstoffen, semifluorierten Alkanen, Hydrofluorethern, Perfluorethern, 1H-Perfluoralkanen, α,ω-Dihydrogenperfluoralkanen, linearen und verzweigten Perfluortrialkylaminen und Mischungen davon.
  11. Zusammensetzung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Gaskomponente mindestens eine der folgenden Verbindungen aufweist: 1,1-Dichlor-1-fluorethan, 1,1,1-Trichlor-2-2,2-trifluorethan, Perfluorpropylethan, Perfluorpropylpropan, Perfluorpropylethylether, Perfluorbutylmethylether, Perfluorbutylethylether, Diperfluorpropylether, 3H,3H-Perfluorpentan, 1H-Perfluorhexan, 1H,5H-Perfluorpentan, Perfluorethyldimethylamin, Perfluortriethylamin und Mischungen davon.
  12. Zusammensetzung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Siedepunkt der Gaskomponente zwischen 30 und 60°C liegt.
  13. Zusammensetzung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass sie aus 1 bis 49 Vol.% Gaskomponente und 51 bis 99 Vol.-% Trägerkomponente, jeweils bezogen auf das Volumen der Kombination aus Trägerkomponente und Gaskomponente und gemessen bei Raumtemperatur, besteht.
  14. Zusammensetzung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass sie aus 5 bis 35 Vol.% Gaskomponente und 65 bis 95 Vol.-% Trägerkomponente gebildet wird.
  15. Zusammensetzung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass als Trägerkomponente und Gaskomponente solche Verbindungen enthalten sind, die in jedem Verhältnis homogen ineinander löslich sind.
  16. Verfahren zur Herstellung einer Zusammensetzung nach einem der Ansprüche 1 bis 15, wobei in einen Behälter bei Umgebungsbedingungen die Trägerkomponente vorgelegt wird und die Gaskomponente zugefügt wird, wobei die beiden Komponenten in solchen Anteilen verwendet werden, dass das gewünschte Volumenverhältnis entsteht und anschließend sterilisiert oder steril filtriert wird.
  17. Verwendung einer Zusammensetzung nach einem der Ansprüche 1 bis 15 zur Glaskörpertamponade.
  18. Verwendung einer Zusammensetzung nach einem der Ansprüche 1 bis 15 zur Injektion in den Glaskörperraum eines Auges.
  19. Verwendung einer Zusammensetzung nach einem der Ansprüche 1 bis 15 zur Injektion in den Glaskörperraum eines nicht vitrektomierten Auges.
  20. Verwendung einer Zusammensetzung nach einem der Ansprüche 1 bis 15 für die pneumatische Retinopexie.
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