Aufgabe
der Erfindung war es, ein Verfahren zur Herstellung von Isocyanaten
bereit zu stellen, welches gegenüber
den im Stand der Technik bekannten Verfahren eine vorteilhafte Raum-Zeit-Ausbeute
aufweist. Ferner sollte ein Verfahren bereit gestellt werden, dass
einen geringeren Phosgen-Hold-up in der Produktionsanlage ermöglicht. Weiterhin
sollte ein Verfahren bereit gestellt werden, dass ein geringeres
Reaktorvolumen bei der Phosgenierung erlaubt. Schließlich sollte
ein Verfahren bereit gestellt werden, dass aus energetischer Sicht vorteilhaft
ist.
Insbesondere
war es Aufgabe der Erfindung ein Verfahren mit vorstehend genannten
Vorteilen zur Herstellung von MMDI und PMDI bereit zu stellen. Bevorzugt
sollte hier der Produxtmix aus MMDI und PMDI verstärkt in Richtung
MMDI verschoben werden, da MMDI am Markt gewünscht ist. Unter Produktmix
wird hierbei die Zusammensetzung und Menge von ausgetragenen PMDI
und MMDI verstanden.
Die
Aufgabe konnte unerwartet dadurch gelöst werden, dass das Methylendianilin
(MDA)-Verfahren so modifiziert wird, dass ein Gemisch aus MMDA und
PMDA erhalten wird, dass im wesentlichen vollständig in die Gasphase überführbar ist
und anschließend
in der Gasphase phosgeniert wird.
Gegenstand
der Erfindung ist somit ein Verfahren zur Herstellung von Isocyanaten,
insbesondere von MMDI und PMDI, umfassend die Schritte
- (1) Herstellung eines Roh-MDA-Gemisches, enthaltend MMDA und
PMDA, durch Umsetzung von Anilin mit Formaldehyd, wobei die Reaktionsbedingungen
so gewählt
werden, dass das resultierende Roh-MDA in die Gasphase überführbar ist,
- (2) Überführen des
Roh-MDA-Gemisches von Schritt (1) in die Gasphase und
- (3) Phosgenierung von Roh-MDA in der Gasphase zu MMDI und PMDI.
Zur
im Schritt (1) beschriebenen Umsetzung von Anilin mit Formaldehyd
zu monomeren Methylen(diphenyldiaminen) (im Rahmen dieser Erfindung als "MMDA" bezeichnet) und
Polymethylen-polyphenylen-polyaminen (im Rahmen dieser Erfindung
als "PMDA" bezeichnet), wobei
dieses Gemisch aus Methylen(diphenyldiaminen) und Polymethylen-polyphenyfen-polyaminen
als "Roh-MDA" bezeichnet wird,
werden die Edukte üblicherweise
in einer geeigneten Mischvorrichtung, wie beispielsweise in Mischpumpen,
Düsen oder
statischen Mischern, vermischt und in einer geeigneten Reaktionsvorrichtung,
wie beispielsweise in Rohrreaktoren, Rührreaktoren und Reaktionskolonnen
oder deren Kombinationen, umgesetzt. Die Umsetzungstemperatur beträgt im allgemeinen
zwischen 20 und 200°C,
bevorzugt zwischen 30 und 140°C.
Der
Umsetzung von Schritt (1) erfolgt in Gegenwart einer Säure als
Katalysator, wobei der Katalysator bevorzugt im Gemisch mit Anilin
zugegeben wird. Bevorzugte Katalysatoren sind Mineralsäuren, wie
beispielsweise Salzsäure,
Schwefelsäure
und Phosphorsäure.
Ebenfalls können
Gemische von Säuren
verwendet werden. Salzsäure
ist besonders bevorzugt. Wird als Katalysator Chlorwasserstoff verwendet,
so kann dieser auch gasförmig
eingesetzt werden. Die Katalysatormenge kann bevorzugt so gewählt werden,
dass sich ein molares Verhältnis
von Säure/Anilin
(S/A) von 0,05 bis 0,5, besonders bevorzugt von 0,08 bis 0,3 ergibt.
In
einer bevorzugten Ausführungsform
wird die Umsetzung von Schritt (1) in wässrigem Medium mit HCl als
Katalysator durchgeführt.
Ferner kann die Umsetzung in Gegenwart eines Lösungsmittels durchgeführt werden.
Besonders geeignet sind Ether, Wasser und Gemische davon. Beispiele
hierfür
sind Dimethylformamid (DMF), Tetrahydrofuran (THF) und Diethylisophthalat
(DEIP).
Formaldehyd
kann dem erfindungsgemäßen Verfahren
in Form von monomerem Formaldehyd und/oder in Form von höheren Homologen,
sogenannten Poly(oxymethylen)glykolen, zugeführt werden.
Die
Zusammensetzung des hergestellten Polyamingemisches (Roh-MDA) wird
neben der Säurekonzentration
und der Temperatur maßgeblich durch
das molare Einsatzverhältnis
von Anilin-Molekülen
zu Formaldehyd-Molekülen
(A/F-Verhältnis)
innerhalb des kontinuierlich wie auch diskontinuierlich betreibbaren
MDA-Prozesses beeinflußt.
Je größer das
A/F-Verhältnis
gewählt
wird, desto größer ist
der MMDA-Gehalt in der entstehenden Roh-MDA-Lösung. Hierbei ist zu beachten,
dass ein größeres A/F-Verhältnis nicht
nur zu einem größeren 2-Kern-Anteil
(MMDA) führt,
sondern das gesamte Oligomeren-Spektrum an Polyaminen in Richtung kleinerer
Moleküle
verschoben wird. Beispielsweise sinkt der 4-Kern-MDA Gehalt um ~80
%, wenn das A/F-Verhältnis von
2,4 auf 5,9 erhöht
wird.
Im
Rahmen dieser Erfindung werden die Reaktionsbedingungen im Schritt
(1) so gewählt,
dass das resultierende Roh-MDA in die Gasphase überführbar ist, d.h. die Reaktionsbedingungen
werden so gewählt,
dass das resultierende Roh-MDA-derartige Anteile an MMDA und PMDA
aufweist, dass es in die Gasphase überführbar, bevorzugt vollständig in die
Gasphase überführbar ist.
Insbesondere wird im Schritt (1) das Anilin zu Formaldehydverhältnis so
gewählt,
dass das resultierende Roh-MDA in die Gasphase überführbar ist.
Unter "in die Gasphase überführbar" ist hierbei zu verstehen,
dass unter Einwirkung von zur Phosgenierung geeigneten Reaktionsbedingungen, insbesondere
von nachfolgend unter dem Verfahrensschritt (3) beschriebenen Druck
und Temperatur und gegebenenfalls Verhältnis von Amingemisch zu Inertmedium
bzw. Phosgen, das resultierende Roh-MDA von flüssigen in gasförmigen Aggregatzustand überführbar ist.
Bei
beispielsweise zu niedrig gewählten Amin
zu Formaldehydverhältnis
würde sich
ein zu großer
Anteil an PMDA im Roh-MDA ergeben und das resultierende Roh-MDA
wäre nichtin
die Gasphase überführbar.
Es
ist bevorzugt, dass das in Schritt (1) resultierende Roh-MDA vollständig in
die Gasphase überführbar ist.
Unter "vollständig" wird verstanden,
dass maximal ein Rückstand
von 2 Gew.-%, bevorzugt von maximal 1 Gew.-%, insbesondere von max.
0,1 Gew.-% verbleibt, der nicht in die Gasphase überführbar ist.
Das
molare Verhältnis
Anilin zu Formaldehyd beträgt
im Rahmen dieser Erfindung im Verfahrensschritt (1) im allgemeinen
3 bis 10 zu 1, bevorzugt 4 bis 8 zu 1, mehr bevorzugt von 5 bis
7,5 zu 1, insbesondere von 5,5 bis 7 zu 1.
In
einer bevorzugten Ausführungsform
werden die Verfahrensbedingungen im Schritt (1) des erfindungsgemäßen Verfahren
so gewählt,
dass das in Schritt (1) resultierende Roh-MDA-Gemisch einen Anteil
von
88 bis 99,9 Gewichtsprozent an MMDA und
0,1 bis 12
Gewichtsprozent an PMDA aufweist,
bezogen auf das Gesamtgewicht
aus MMDA und PMDA.
Besonders
bevorzugt weist das in Schritt (1) resultierende Roh-MDA-Gemisch
einen Anteil von
90 bis 99,5 Gewichtsprozent an MMDA, insbesondere
von 95 bis 99 Gewichtsprozent an MMDA und
0,5 bis 10 Gewichtsprozent
an PMDA, insbesondere von 1 bis 5 Gewichtsprozent an PMDA auf,
bezogen
auf das Gesamtgewicht aus MMDA und PMDA.
Ferner
werden in einer bevorzugten Ausführungsform
die Verfahrensbedingungen im Schritt (1) des erfindungsgemäßen Verfahren
so gewählt,
dass das in Schritt (1) resultierende Roh-MDA-Gemisch eine mittlere-Funktionalität von 2,01
bis 2,4; bevorzugt von 2,02 bis 2,3, insbesondere von 2,03 bis 2,2 aufweist.
Unter mittlerer Funktionalität
ist hierbei die durchschnittliche Anzahl von Amingruppen pro Aminmolekül zu verstehen.
Die
Umsetzung vom Anilin mit Formaldehyd kann sowohl kontinuierlich
als auch diskontinuierlich, in einem Batch- oder Semibatch-Verfahren
erfolgen.
Das
erhaltene Roh-MDA wird im Schritt (2) des erfindungsgemäßen Verfahrens
in die Gasphase überführt und
im Schritt (3) des erfindungsgemäßen Verfahrens
phosgeniert, d.h. mit Phosgen umgesetzt.
Unter Überführung in
die Gasphase (2) wird hierbei verstanden, dass der Amin-Eduktstrom, enthaltend
MMDA und PMDA, bei Bedingungen, die nachstehend unter Schritt 3
beschrieben sind, in gasförmigen
Aggregatszustand überführt wird.
Die Schritte (2) und (3) können
hierbei hintereinander erfolgen oder gleichzeitig erfolgen, d.h.
der Aminstrom wird erst durch das Eindüsen in den Reaktor gasförmig.
Für die Gasphasenphosgenierung
(3) gilt folgendes:
Die Herstellung von MMDI und PMDI erfolgt üblicherweise
durch Umsetzung der entsprechenden primären Amine aus Schritt (2) (d.h.
von MMDA und PMDA) mit Phosgen, bevorzugt einem Überschuss an Phosgen. Dabei
findet dieser Prozess im Rahmen dieser Erfindung in der Gasphase
statt. Unter Umsetzung in der Gasphase ist zu verstehen, dass die Eduktströme (d.h.
der Aminstrom und der Phosgenstrom) im gasförmigen Zustand miteinander
reagieren.
Die
Umsetzung von Phosgen mit Amingemisch erfolgt in einem Reaktionsraum,
der im allgemeinen in einem Reaktor angeordnet ist, d.h. unter Reaktionsraum
wird der Raum verstanden, wo die Umsetzung der Edukte erfolgt, unter
Reaktor wird die technische Vorrichtung verstanden, die den Reaktionsraum
enthält.
Hierbei kann es sich um alle üblichen,
aus dem Stand der Technik bekannten Reaktionsräume handeln, die zur nicht
katalytischen, einphasigen Gasreaktion, bevorzugt zur kontinuierlichen
nicht katalytischen, einphasigen Gasreaktion, geeignet sind und
die den geforderten moderaten Drücken
standhalten. Geeignete Materialien für den Kontakt mit dem Reaktionsgemisch
sind z.B. Metalle, wie Stahl, Tantal, Silber oder Kupfer, Glas,
Keramik, Emaille oder homogenen oder heterogenen Gemischen daraus.
Bevorzugt werden Stahlreaktoren verwendet. Die Wände des Reaktors können glatt
oder profiliert sein. Als Profile eignen sich beispielsweise Ritzen
oder Wellen.
Es
können
im allgemeinen die aus dem Stand der Technik bekannten Reaktorbautypen
verwendet werden. Bevorzugt verwendet werden Rohrreaktoren.
Im
erfindungsgemäßen Verfahren
erfolgt die Vermischung der Reaktanten in einer Mischeinrichtung,
die sich durch eine hohe Scherung des durch die Mischeinrichtung
geführten
Reaktionsstromes auszeichnet. Bevorzugt werden als Mischeinrichtung eine
statische Mischeinrichtung oder eine Mischdüse verwendet, die dem Reaktor
vorangestellt ist. Besonders bevorzugt wird eine Mischdüse verwendet.
Die
Umsetzung von Phosgen mit Amingemisch im Reaktionsraum erfolgt üblicherweise
bei Absolutdrücken
von mehr 1 bar bis weniger als 50 bar, bevorzugt bei mehr als 2
bar bis weniger als 20 bar, mehr bevorzugt zwischen 3 bar und 15
bar, besonders bevorzugt zwischen 3,5 bar und 12 bar, insbesondere
von 4 bis 10 bar.
Im
allgemeinen ist der Druck in den Zuleitungen zur Mischvorrichtung
höher,
als der vorstehend angegebene Druck im Reaktor. Je nach Wahl der Mischvorrichtung
fällt an
dieser Druck ab. Bevorzugt ist der Druck in den Zuleitungen um 20
bis 1000 mbar, besonders bevorzugt von 30 bis 200 mbar höher als
im Reaktionsraum.
Im
allgemeinen ist der Druck in der Aufarbeitungsvorrichtung niedriger
als im Reaktionsraum. Bevorzugt ist der Druck um 50 bis 500 mbar,
besonders bevorzugt 80 bis 150 mbar, niedriger als im Reaktionsraum.
Der
Schritt (3) des erfindungsgemäßen Verfahrens
kann gegebenenfalls in Gegenwart eines zusätzlichen Inertmediums durchgeführt werden.
Bei dem Inertmedium handelt es sich um ein Medium, das bei der Reaktionstemperatur
gasförmig
im Reaktionsraum vorliegt und nicht mit den Edukten reagiert. Das
Inertmedium wird im allgemeinen vor der Umsetzung mit Amin und/oder
Phosgen vermischt. Beispielsweise können Stickstoff, Edelgase wie
Helium oder Argon oder Aromaten wie Chlorbenzol, Dichlorbenzol oder
Xylol verwendet werden. Bevorzugt wird Stickstoff als Inertmedium
verwendet. Besonders bevorzugt ist Monochlorbenzol oder ein Gemisch
aus Monochlorbenzol und Stickstoff.
Im
allgemeinen wird das Inertmedium in einer Menge eingesetzt, so dass
das molare Verhältnis Inertmedium
zu Amin mehr als 2 bis 30, bevorzugt 2,5 bis 15 beträgt. Bevorzugt
wird das Inertmedium zusammen mit dem Amin in den Reaktionsraum
eingeführt.
Bei
dem erfindungsgemäßen Verfahren
wird die Temperatur im Reaktionsraum so gewählt, dass sie unterhalb der
Siedetemperatur des schwerstsiedensten eingesetzten Amins, bezogen
auf die im Reaktionsraum herrschenden Druckverhältnisse, liegt. Je nach eingesetztem
Amin(gemisch) und eingestellten Druck ergibt sich üblicherweise eine
vorteilhafte Temperatur im Reaktiönsraum von mehr als 200°C bis weniger
als 600°C,
bevorzugt von 280°C
bis 400°C.
Zur
Durchführung
des Schrittes (3) kann es vorteilhaft sein, die Ströme der Reaktanten
vor dem Vermischen vorzuwärmen, üblicherweise
auf Temperaturen von 100 bis 600°C,
bevorzugt von 200 bis 400°C.
Die
mittlere Kontaktzeit des Umsetzungsgemisches im Schritt (3) des
erfindungsgemäßen Verfahrens
beträgt
im allgemeinen zwischen 0,1 Sekunden und weniger als 5 Sekunden,
bevorzugt von mehr als 0,5 Sekunden bis weniger als 3 Sekunden, besonders
bevorzugt von mehr als 0,6 Sekunden bis weniger als 1,5 Sekunden.
Unter mittlerer Kontaktzeit wird die Zeitspanne vom Beginn der Vermischung
der Edukte bis zum Verlassen des Reaktionsraumes verstanden.
In
einer bevorzugten Ausführungsform
werden die Abmessungen des Reaktionsraums und die Strömungsgeschwindigkeiten
so bemessen, dass eine turbulente Strömung, d.h. eine Strömung mit
einer Reynolds-Zahl von mindestens 2300, bevorzugt mindestens 2700,
vorliegt, wobei die Reynolds-Zahl mit dem hydraulischen Durchmesser
des Reaktionsraumes gebildet wird. Bevorzugt durchlaufen die gasförmigen Reaktionspartner
den Reaktionsraum mit einer Strömungsgeschwindigkeit
von 3 bis 180 Meter/Sekunde, bevorzugt von 10 bis 100 Meter/Sekunde.
Im
erfindungsgemäßen Verfahren
beträgt üblicherweise
das molare Verhältnis
von Phosgen zu eingesetzten Amingruppen 1 zu 1 bis 15 zu 1, bevorzugt
1,2 zu 1 bis 10 zu 1, besonders bevorzugt 1,5 zu 1 bis 6 zu 1.
In
einer bevorzugten Ausführungsform
werden die Umsetzungsbedingungen so gewählt, dass das Reaktionsgas
am Austritt aus dem Reaktionsraum eine Phosgenkonzentration von
mehr als 25 mol/m3, bevorzugt von 30 bis
50 mol/m3, aufweist. Weiterhin liegt am
Austritt aus dem Reaktionsraum im allgemeinen eine Inertmediumskonzentration
von mehr als 25 mol/m3, bevorzugt von 30
bis 100 mol/m3 vor.
In
einer besonders bevorzugten Ausführungsform
werden die Umsetzungsbedingungen so gewählt, dass das Reaktionsgas
am Austritt aus dem Reaktionsraum eine Phosgenkonzentration von mehr
als 25 mol/m3, insbesondere von 30 bis 50 mol/m3, und zugleich eine Inertmediumskonzentration
von mehr als 25 mol/m3, insbesondere von
30 bis 100 mol/m3, besitzt.
Das
Reaktionsvolumen wird üblicherweise über seine
Außenfläche temperiert.
Um Produktionsanlagen mit hoher Anlagenkapazität zu bauen, können mehrere
Reaktorrohre parallel geschalten werden.
Das
erfindungsgemäße Verfahren
wird bevorzugt einstufig durchgeführt. Darunter ist zu verstehen,
dass die Vermischung und Umsetzung der Edukte in einem Schritt und
in einem Temperaturbereich, bevorzugt in dem vorstehend genannten
Temperaturbereich, erfolgt. Ferner wird das erfindungsgemäße Verfahren
bevorzugt kontinuierlich durchgeführt.
Nach
der Reaktion wird im allgemeinen das gasförmige Umsetzungsgemisch bevorzugt
bei Temperaturen größer 150°C mit einem
Lösungsmittel
gewaschen. Als Lösungsmittel
sind bevorzugt Kohlenwasserstoffe, die gegebenenfalls mit Halogenatomen substituiert
sind, geeignet, wie beispielsweise Chlorbenzol, Dichlorbenzol, und
Toluol. Als Lösungsmittel wird
besonders bevorzugt Monochlorbenzol eingesetzt. Bei der Wäsche wird
das Isocyanat selektiv in die Waschlösung übergeführt. Anschließend werden das
verbleibende Gas und die erhaltene Waschlösung bevorzugt mittels Rektifikation
in Isocyanat(e), Lösungsmittel,
Phosgen und Chlorwasserstoff aufgetrennt. Geringe Mengen von Nebenprodukten,
die im Isocyanat(gemisch) verbleiben, können mittels zusätzlicher
Rektifikation oder auch Kristallisation vom erwünschten Isocyanat(gemisch)
getrennt werden.
Grundsätzlich ist
es möglich,
nach der Phosgenierung die erhaltenen Produkte PMDI und MMDI vollständig oder
teilweise zu trennen. Dies kann nach oder bereits vor der Aufarbeitung
geschehen. Es ist bevorzugt, dass die Produktströme aus MMDI und PMDI gemeinsam
aufgearbeitet werden.
Eine
bevorzugte Ausführungsform
des erfindungsgemäßen Verfahrens
ist in 1 veranschaulicht.
Die
Erfindung umfasst ferner ein spezielles Gemisch aus MMDA und PMDA,
das zur Durchführung
des erfindungsgemäßen Verfahrens
geeignet ist. Somit ist Gegenstand der Erfindung ein Gemisch, enthaltend
monomere Methylen(diphenyldiamine) (= MMDA) und Polymethylen-polyphenylen-polyamine (=
PMDA), wobei der Gehalt an Polymethylen-polyphenylen-polyaminen
so gering ist, dass das Gemisch bei Temperaturen von 200 bis 600°C, bevorzugt
bei Temperaturen von 220°C
bis 450°C,
und bei Drücken
von 2 bar bis 20 bar, bevorzugt bei Drücken von 4 bar bis 10 bar,
in die Gasphase überführt werden
kann.
In
einer bevorzugten Ausführungsform
weist das erfindungsgemäße Gemisch
einen Gehalt von
88 bis 99,9 Gewichtsprozent an monomeren Methylen(diphenyldiaminen)
und
0,1 bis 12 Gewichtsprozent an Polymethylen-polyphenylen-polyaminen
auf.
Besonders
bevorzugt weist das erfindungsgemäße Gemisch einen Gehalt von
90
bis 99,5 Gew.-% an MMDA, insbesondere 95 bis 99 Gewichtsprozent
an monomeren Methylen(diphenyldiaminen) und
0,5 bis 10 Gew.-%
an PMDA, insbesondere 1 bis 5 Gewichtsprozent an Polymethylenpolyphenylen-polyaminen
auf.
Weiterhin
ist Gegenstand der Erfindung ein gasförmiges Gemisch, enthaltend
- (a) ein erfindungsgemäßes Amingemisch, umfassend
MMDA und PMDA, und
- (b) ein Inertmedium.
Als
Inertmedium sind die vorstehend beschriebenen Inertmedien geeignet.
In
einer bevorzugten Ausführungsform
werden im gasförmigen
Gemisch die Komponenten (a) und (b) in einer Menge eingesetzt, so
dass das molare Verhältnis
Inertmedium zu Amin mehr als 2 bis 30, bevorzugt 2,5 bis 15 beträgt.
Schließlich ist
Gegenstand der Erfindung die Verwendung eines erfindungsgemäßen Gemisches nach
einem der Ansprüche
5 bis 7 zur Herstellung von Isocyanaten mittels Gasphasenphosgenierung. Für die erfindungsgemäße Verwendung
finden ebenfalls die für
das erfindungsgemäße Verfahren
erläuterten
bevorzugten Ausführungsformen
Anwendung.