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Die
Erfindung betrifft ein Testverfahren für elektrische bzw. elektronische
Geräte
nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1 sowie eine Testanordnung (Testplattform)
zur Durchführung
dieses Verfahrens.
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Ziel
des Testens ist der Nachweis der funktionalen Korrektheit des Prüflings,
was eine korrekte und vollständige
Spezifikation des Testverfahrens voraussetzt. Das beginnt im allgemeinen
bereits mit der Systemanalyse. Bekannte Testverfahren setzen in
aller Regel lediglich nur auf den Testalgorithmus auf. Es wird häufig nur
noch geprüft,
ob dieser Algorithmus richtig funktioniert, nicht aber, ob die Testanforderungen
richtig und widerspruchsfrei definiert wurden, und inwieweit diese
Anforderungen korrekt auf die Algorithmen übertragen wurden.
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In
der Literatur wird zunächst
zwischen Systemverifikation (korrekt im Sinne der Spezifikation) und
Systemvalidation (praktischer Test in einer definierten Testumgebung)
unterschieden. Die Erfahrung hat gezeigt, dass trotz erfolgreicher
Verifikation auf die Validierung eines Systems nicht verzichtet
werden kann.
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Bei
der Anwendungsentwicklung steht nach wie vor das dynamische Testen
als ablaufbezogene Funktionstestung im Vordergrund. Der Prüfling wird untersucht,
indem der Testalgorithmus gestartet und durch geeignete Eingaben
(im wesentlichen seriell) systematisch auf Fehler untersucht wird.
Dabei wird zwischen der Bildung von Äquivalenzklassen, der Grenzwertanalyse
und der intuitiven Testfallermittlung unterschieden.
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Bei
der Bildung von Äquivalenzklassen
reagiert der zu testende Prüfling
bei allen Werten aus einer definierten Äquivalenzklasse gleich. Funktioniert der
Prüfling
mit einem Wert aus der Äquivalenzklasse fehlerfrei,
so funktioniert es mit allen anderen Werten aus dieser Klasse ebenfalls
korrekt. Durch dieses Verfahren lässt sich die Anzahl der erforderlichen Testfälle deutlich
einschränken.
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Die
Grenzwertanalyse als Testverfahren setzt voraus, dass die Werte
innerhalb einer Äquivalenzklasse
sinnvoll geordnet werden können,
zum Beispiel aufsteigend, absteigend, nach dem Wert oder der Zeit.
Bei der Grenzwertanalyse wird nicht ein beliebiger Wert aus einer Äquivalenzklasse
verwendet, sondern es werden gezielt Randwerte getestet. Erfahrungsgemäß tauchen
hier am häufigsten Fehler
auf. Im Gegensatz zur Äquivalenzklassenbildung
kann man bei der Grenzwertanalyse auch aus der Betrachtung der Ausgabewerte
Testdaten ableiten. Beim praktischen Test wird man sowohl aus dem gültigen wie
auch aus dem ungültigen
Wertebereich einen möglichst
dicht an der jeweiligen Grenze liegenden Wert testen. Als Grenzwerte
eignen sich Randwerte von Gültigkeitsintervallen,
Maxima, Minima, Ausnahme- und Fehlerfälle.
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Bei
der intuitiven Testfallermittlung, die besonders kritische Fälle aus
der Praxis testet, werden extrem große oder kleine Werte, absichtliche
Fehlbedienungen und Testkombinationen, die bisher häufig zu
Fehlern führten,
getestet.
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Oft
hat man bei Testverfahren das Problem, dass man durch Testen nur
die Abwesenheit bestimmter Fehler, nicht aber die völlige Fehlerfreiheit eines
Produktes nachweisen kann. So sind automatisierte Testkonfigurationen
bekannt, bei denen die Prüflinge
losgelöst
vom Systemverbund getestet werden und das restliche Gesamtsystem
durch entsprechende Hilfsmittel simuliert werden kann. Neben dem
normalen Funktionsablauf werden auch Fehlerfälle injiziert und überprüft, ob sich
der Prüfling
bei Abweichungen vom Regelfall korrekt verhält. Die Auswahl geeigneter
Testdaten für
Funktionstests ist deshalb besonders wichtig.
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In
der Regel unabhängig
von diesen funktionalen Tests wird der Prüfling separaten Umwelttests unterzogen.
Diese Tests umfassen insbesondere Klimatests, Tests der mechanischen
Robustheit und Tests zur elektromagnetischen Verträglichkeit
(EMI). Während
der Beaufschlagung mit Umwelteinflüssen werden jedoch in der Regel
keine funktionalen Tests durchgeführt, sondern erst im Anschluss
daran wird erneut die Funktionalität des Prüflings untersucht.
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Diese
bekannte Strategie birgt entscheidende Nachteile in sich, denn Funktionsfehler,
die nur in konkreten Wertekonstellationen der Umweltparameter auftreten,
können
nicht lokalisiert werden, das heißt, es fehlt der Bezug zwischen
dem Fehlerbild und der Bestressung des Prüflings. Des weiteren hat die
bekannte Vorgehensweise insbesondere bei komplexeren Testprogrammen
erhebliche Nachteile unter Zeit- und Kostengesichtspunkten. Schließlich hat
sich anhand des praktischen Betriebs von mit derartigen bekannten
Verfahren getesteten elektrischen und elektronischen Geräten gezeigt,
dass auch die Aussagekraft derartiger Testverfahren und -plattformen
zu wünschen übrig lässt.
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Aus
der
EP 1 111 398 A2 ist
ein Verfahren zum Testen von elektrischen und elektronischen Geräten bekannt,
bei dem ein solches Gerät
in einer Umwelttestumgebung veränderlichen
Temperaturen ausgesetzt und Strom- oder Spannungsänderungen in
Abhängigkeit
von der Temperatur erfasst werden. Hier erfolgt die elektronische
Funktionsprüfung gleichzeitig
mit der Beaufschlagung mit unterschiedlichen Temperaturen.
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Aus
der
US 5,963,039 A ist
ein ähnliches Testverfahren
zur Testung der Zuverlässigkeit
eines elektrischen oder elektronischen Gerätes auf elektrischem Wege bekannt.
Auch hier wird das Gerät
in einer speziellen Kammer unterschiedlichen Temperaturen ausgesetzt.
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Aus
der
DE 100 32 451
A1 ist ein Verfahren zur Prüfung einer elektrischen Schaltungsanordnung unter
Beeinflussung durch ein elektrisches Feld auf Störanfälligkeit gegenüber anderen
Umwelteinflüssen
(Feuchtigkeit bzw, chemischen Einflussgrößen) bekannt geworden.
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Der
Erfindung liegt daher die Aufgabe der Bereitstellung eines verbesserten
Testverfahrens sowie einer verbesserten Testplattform zugrunde,
die insbesondere mit vergleichsweise niedrigen Kosten Umwelttest-Ergebnisse
mit hoher Aussagekraft liefern.
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Diese
Aufgabe wird in ihrem Verfahrensaspekt durch ein Verfahren mit den
Merkmalen des Anspruchs 1 und in ihrem Vorrichtungsaspekt durch eine
Testanordnung zu dessen Durchführung
gelöst.
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Die
Erfindung schließt
den wesentlichen Gedanken ein, unter bewusstem Abgehen von der bei der
Klimatestung komplexer Geräte
herrschenden Praxis Klima- und Funktionstests im wesentlichen zeitgleich
(parallel) und unter Einschluss eines optischen und/oder mechanischen
und/oder akustischen Erfassungsschrittes durchzuführen. Dies
bedeutet, dass Grundfunktionen und relevante Funktionsparameter
erfasst und ausgewertet werden, während das elektrische/elektronische
Gerät oder
die Gerätekombination
(hier auch bezeichnet als "Prüfling") sich in einer bestimmten, "simulierten" Klimaumgebung befindet,
d.h. aktuell einer klimatechnischen Testparameter-Konstellation
ausgesetzt ist. Im gewissen Sinne kann man dabei auch, bezogen auf
die Klimatest-Umgebung, von einem Online-Funktionstest sprechen.
Es bedeutet weiter, dass – im
Normalfall sicherlich zusätzlich
zu herkömmlichen
elektrischen Erfassungsschritten – optische bzw. mechanische bzw.
akustische Mittel zur Beobachtung des Prüflings eingesetzt und diese
auf nicht-elektrischem Wege gewonnenen Ergebnisse im Zusammenhang
mit der Erfassung der Testparameter-Konstellation gespeichert bzw.
in Echtzeit oder Quasi-Echtzeit ausgewertet werden.
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In
einer bevorzugten Ausführung
der Erfindung erfolgt eine Protokollierung der Funktionstestdaten
im Verlaufe eines zumindest abschnittsweise vorbestimmten Klimatest-Programmablaufes
unter Einstellung eines aufgrund des erwarteten Geräteeinsatzes
festgelegten Parameterprofils von Klimagrößen, wie Temperatur, UV- Einwirkung, Luftfeuchtigkeit,
Niederschlagsmenge, Schadgaskonzentration oder Staubgehalt der Umgebungsluft. Speziell
wird also jeweils für
mindestens einen der relevanten Umweltparameter eine Wertemenge
oder Verlaufskurve realisiert und mindestens ein bezüglich dieses
Umweltparameters sensibler Funktionsparameter des Prüflings in
seiner Abhängigkeit
erfasst und protokolliert. Dabei kann – unter Bezugnahme auf die
obigen allgemeinen Ausführungen
zu Funktionstests – insbesondere
gemäß den Prinzipien
der Grenzwertanalyse und/oder der intuitiven Testfallermittlung
vorgegangen werden.
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Mit
der Auswertung werden zeitabhängige Daten
der Umwelttest-Umgebung einerseits und des Funktionstests andererseits
miteinander korreliert, was zu erheblich erweiterten Aussagemöglichkeiten zum
Umweltbezug der Gerätefunktionen
führen kann.
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In
besonders bevorzugter Realisierungsform der Erfindung erfolgt eine
Registrierung der relevanten Umweltdaten, insbesondere in Verbindung
mit zugehörigen
Busprotokollen der Testumgebungs-Steuerung und ggf. weiteren Softwareabläufen, im
Ansprechen auf die Erfassung eines mindestens partiellen Ausfalls
des Prüflings
oder einer Schwellwertunter- oder -überschreitung eines relevanten
Funktionsparameters beim parallelen Funktionstest. Dies erlaubt
nicht nur die Herstellung eines konkreten Bezugs eines Funktionsfehlers
zur aktuellen bzw. auslösenden
Klimaparameter-Konstellation. Es ermöglicht letztlich auch die Ausführung eines spezifischen
Testprogramms zur Reproduzierung des aufgetretenen Fehlers mit geeigneten
Entwicklungswerkzeugen mit bisher unbekannter Zielsicherheit und
Effizienz.
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Zweckmäßigerweise
werden beim erfindungsgemäßen Verfahrensablauf
und -system vielsträngige
und -schichtige Verknüpfungen
zwischen der klimatechnischen Steuerung und/oder Messdatenerfassung
einerseits und der funktionsbezogenen Ansteuerung des Prüflings und/oder
der Messdatenerfassung an diesem vorkonfiguriert und in einer konkreten
Testkonstellation dann aktiviert. Durch parallele Erfassung von
Steuer- und Messgrößen auf
mindestens einer Seite – bevorzugt
auf beiden Seiten – des
Testsystems lassen sich redundante Datensätze gewinnen, die für Verifizierungszwecke
gut brauchbar sind.
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Alternativ
hierzu oder auch in Kombination hiermit kann das Verfahren so ablaufen,
dass zu bestimmten Test- oder Funktionsparametern nur Daten aus
ausgewählten
Quellen (z.B. nur Steuer- bzw. Eingangsdaten auf der klimatechnischen
Seite und nur Mess- bzw. Ausgangsdaten auf der Funktionstest-Seite)
aktuell erfasst und korreliert werden. Auf diese Weise lassen sich
aus einer vorkonfigurierten "universellen" Testplattform für eine Vielzahl
konkreter Anwendungsfälle
auch reduzierte spezifische Testplattformen und -verfahren aufbauen,
die mit relativ geringem Aufwand alle im konkreten Testfall benötigten Ergebnisse
liefern.
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Eine
weitere bevorzugte Ausgestaltung der Erfindung sieht vor, dass Abschnitte
des Testprogramms im Ansprechen auf die Erfassung spezifischer Funktionszustände oder
Werte von Funktionsparametern, im Sinne von Verzweigungen, selektiv durchlaufen
oder übersprungen
werden, und zwar im wesentlichen ohne Eingriff durch einen Bediener.
Insofern kann das vorgeschlagene Testsystem, über die Möglichkeit der automatischen
Realisierung eines einzelnen ("eindimensionalen") Testablaufes hinaus,
selbststeuernd arbeiten. Hiermit wird eine besonders zeit- und kostensparende
Aufklärung
des Bedingungsgefüges
relevanter Funktionsausfälle oder
-störungen
des Prüflings
und die Bereitstellung detaillierter Protokolldaten hierzu möglich.
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Das
vorgeschlagene Verfahren umfasst insbesondere Klimatests, mechanische
Tests und/oder Tests zur elektromagnetischen Verträglichkeit;
für spezielle
Geräte
bzw. Einsatzgebiete gehören
hierzu aber auch Strahlungs-Tests unter Einsatz intensiver kurzwelliger
Strahlung (Röntgen-
bzw. γ-Strahlung), Drucktests
o.ä. Es
versteht sich in diesem Zusammenhang, dass die Testplattform Einrichtungen
zur Simulation der entsprechenden Umweltgrößen und vorzugsweise auch zu
deren messtechnischer Erfassung und Kontrolle aufweist.
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Eine
zur Ausführung
dieses Verfahrens geeignete Testanordnung zeichnet sich durch optische und/oder
mechanische und/oder akustische Erfassungsmittel, etwa eine Digital-
oder Videokamera bzw. eine Tasteranordnung oder ein Mikrofon, ggf. mit
nachgeschalteter Tonaufzeichnungsanordnung, auf. Damit können (im
Regelfall in Kombination mit bekannten elektrischen Erfassungsmitteln
für wesentliche
elektrische Kenngrößen des
Prüflings) Funktionsparameter
oder auch das äußere Erscheinungsbild
und ggf. auch Abschnitte der Innenkonstruktion des Gerätes im Verlaufe
der Beaufschlagung mit dem Umweltparameter oder mehreren Umweltparametern
verfolgt werden. Gegenüber
bekannten Testplattformen mit ausschließlich elektrischer Funktionsprüfung bzw.
zeitlicher Trennung zwischen Beaufschlagung mit den Umweltgrößen und
Funktionsprüfung
bietet eine solche Anordnung die Möglichkeit, wesentlich differenziertere
Prüfungsergebnisse zu
gewinnen.
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Wesentliche
Aspekte vorteilhafter Ausführungen
dieser Testanordnung ergeben sich in Analogie zu den vorbeschriebenen
Verfahrensaspekten.
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Vorteile
und Zweckmäßigkeiten
der Erfindung ergeben sich im übrigen
aus den abhängigen Ansprüchen sowie
der nachfolgenden Beschreibung eines bevorzugten Ausführungsbeispiels
(mit Modifikationen) anhand der Figuren. Von diesen zeigen:
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1 eine
illustrative Darstellung einer Konfiguration zur Testung elektronischer
Einbaugeräte eines
Kraftfahrzeugs am Beispiel eines Radios,
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2 eine
schematische Darstellung einer Testanordnung zum Prüfen elektronischer
Einbaugeräte
eines Kraftfahrzeugs und
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3a und 3b ein
Flussdiagramm eines Prüfvorganges
mit dieser Testanordnung.
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1 zeigt
eine Anordnung von Prüflingen 1, 2 und 3,
die simultan mit einer eindimensionalen Störgröße eines HF-Generators einer
Umweltsimulationseinrichtung beaufschlagt wird. Die Prüflinge sind über ein
serielles CAN-Bussystem mit den Funktionsprüfeinrichtungen verbunden. Durch
die Funktionsprüfeinrichtungen
simulierte Funktionen werden durch die Restbussimulationen soft-
und hardwaremäßig (SW/HW)
unterstützt.
An den Prüflingen
aufgenommene Daten werden über
die zum seriellen CAN-Bussystem gehörende Rechnereinheit CAN-02 in
Errorframes und DTC (Diagnostic Trouble Code) Events aufgenommen
und abgelegt. Die Mess- und Über wachungskomponente
umfasst die Audioüberwachung
Audiocheck, die gemessene Audiosignale der Prüflinge aufnimmt und deren Zustandsänderungen
in einem Datenspeicher ablegt.
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2 zeigt
einen Prüfling 1, 1', der sich aus einem
Autoradio 2, 2',
einem Navigationssystem 3–3', einem Bildschirm 4–4' und einem Telefon 5, 5' zusammensetzt,
in einem Prüfraum 34.
Hier sind neben dem Prüfling 1, 1' eine Funktionsprüfeinrichtung 6,
eine Umwelt-Simulationseinrichtung 11 sowie eine Mess-
und Überwachungseinrichtung 21 angeordnet.
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Bei
dem Prüfling 1, 1' handelt es
sich zum Beispiel um ein besonderes Modell eines Autoradios, dass
nur in Fahrzeuge eingebaut wird, die auch ein aufklappbaren Verdeck
besitzen, da bei diesen Modellen die klimatischen Außenbedingungen
eine besonders große
Rolle spielen. Mögliche
extreme Außenklimabedingungen,
die durch Umwelt-Simulationseinrichtungen 11 erzeugt werden,
sind hohe und niedrige Lufttemperaturen, hohe Luftfeuchte, Luftdruck,
Schadgas, Staub, Sonne, Niederschlag, Vibrations- und Schockbelastungen
sowie Elektromagnetische Verträglichkeitsbelastungen
(EMV-Belastung). Diese unterschiedlichen klimatischen Bedingungen
werden am Prüfling 1, 1' nachgestellt.
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Die
Funktionsprüfeinrichtungen 6 prüfen den Prüfling 1, 1' auf seine Funktionalität. Die Funktionsprüfeinrichtungen 6 umfassen
die Zieländerung
im Navigationssystem 7, einen Telefonanruf 8,
den Verkehrsfunk empfangen 9 sowie den Neustart 10 des Prüflings 1, 1'.
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Die
Umwelt-Simulationseinrichtung 11 simuliert im Zusammenwirken
eines Befeuchters 12, eines Heizers mit UV-Strahlern 13,
einer Kältemaschine 14,
einer Ventilator- und Vakuumpumpeneinheit 15, eines Niederschlagsverteilers 16,
eines Schadgasverteilers 17, eines Staubverteilers 18,
eines Schock- und Vibrationsgerätes 19 sowie
einem elektromagnetischen Verträglichkeitsgerät 20 Störeinflüsse der
Umwelt.
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Die
beschriebene Testanordnung im Prüfraum 34 wird
durch eine Mess- und Überwachungsvorrichtung 21 ergänzt, die
einen Feuchtemesser 22, einen Temperaturmesser 23,
eine Audio- und Videoüberwachung 24,
einen Luftdruckmesser 25, einen Schadgasmesser 26,
einen Staubmesser 27, einen elektromagnetischen Verträglichkeitsmesser
(EMV-Messer) 28 und einen Schock- und Vibrationsmesser 29 umfasst.
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Die
im Prüfraum 34 angeordneten
Prüflinge 1, 1' sind über eine
ein serielles Bus-System
CAN 30 mit den Funktionsprüfeinrichtungen 6 verbunden.
Die Umwelt-Simulationseinrichtungen 11 sind über eine IP-Schnittstelle 31 mit
dem Steuerungs- und
Auswertungsmodul 32 verbunden, das die ermittelten Daten in
einem Datenspeicher 33 ablegt. Die beim Prüfvorgang
aufgenommenen Daten der Mess- und Überwachungseinrichtungen werden
gleichfalls zum Steuerungs- und Auswertungsmodul 32 gesendet, dass
die Informationen aus dem Prüfraum 34 weiterverarbeitet
und im Datenspeicher 33 ablegt. Die oben erwähnten Testeinrichtungen
sind so ausgelegt und werden so gesteuert, dass die Umwelt-Simulationseinrichtungen 11 parallel
mit den Funktionsprüfeinrichtungen 6 auf
den Prüfling 1, 1' einwirken und zu
jedem Zeitpunkt des Tests durch die Mess- und Überwachungseinrichtungen 21 Messdaten
aufgenommen werden können.
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Wie
in 3a ersichtlich ist, beginnt der im Prüfraum 34 durchzuführende Test
mit dem Einschalten S1 von Autoradio 2, Navigationssystem 3,
Bildschirm 4 und Telefon 5. Am Beginn des Tests
hat der Prüfraum 34 normale
klimatische Raumbedingungen, die durch eine Lufttemperatur von 20°C sowie 40%
relativer Luftfeuchte gekennzeichnet sind.
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In
der ersten Testphase wird eine erste Sollwerterhöhung S2 angefahren, bei der
die Temperatur im Prüfkammer 34 mit
dem Heizer 13 um 20 K und die absolute Feuchte der Luft
mit dem Befeuchter 12 um 10 g/kg trockene Luft angehoben
wird. Gleichzeitig werden die Prüflinge 1, 1' mit konstanten
Schock- und Vibrationsintervallen bestresst und durch den ebenfalls
im Prüfraum 34 angeordneten
Schadgasverteiler 17 mit Schadgas als weitere Störgröße beaufschlagt.
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Die
im Prüfraum 34 angeordneten
Temperaturmesser 23, Feuchtemesser 22, Schock-
und Vibrationsmesser 29 sowie der Schadgasmesser 26 gewährleisten
einen permanenten Soll-Ist-Wert Abgleich beim Erreichen von S2.
Die Audio- und Videoüberwachung 24 prüft beim
Test die Klangqualität
der Prüflinge 1, 1' sowie die Funktionsfähigkeit
des Bildschirms 4.
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Nachdem
die vorgegebenen Soll-Werte durch Befeuchter 12, Heizer 13,
Schadgasverteiler 17 und dem Schock- und Vibrationsgerät 19 erreicht sind,
erfolgt ein Funktionstest S3, bei dem im Navigationssystem ein neues
Ziel eingegeben 7, ein Telefonanruf ausgeführt 8 und
eine Verkehrsmeldung empfangen 9 wird. Anschließend erfolgt
am Prüfling 1, 1' ein Neustart 10 durch
Aus- und Einschalten. Dabei wird geprüft, ob alle vorher beschriebenen
Funktionen des Prüflings 1 wieder
verfügbar
sind.
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Alle
bei diesem Prüfvorgang
aufgenommenen Daten werden in einem Datenspeicher 32 erfasst und über ein
Steuerungs- und Auswertungsmodul 33 ausgewertet, damit
sich die Prüfsituation
zu einem beliebigen Zeitpunkt wiederholen lässt und Schlüsse aus
den Prüfdaten
gezogen werden können.
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Sollte
der Fall eintreten, dass bei der Störabfrage S4 die vollständige Funktionalität des Prüflings 1 nach
dem Erreichen der Sollwerterhöhung
S3 nicht gegeben ist, wird nach einem Totalausfall des Prüflings 1 gefragt.
Liegt ein Totalausfall des Prüflings
am Punkt S5 vor, dann ist der Test an diesem Punkt zu Ende. Liegt
kein Totalausfall des Prüflings 1 vor,
dann wird im Punkt S6 gefragt, ob das Navigationssystem 3 arbeitet,
da die es das wichtigste Element des Prüflings 1 darstellt.
Arbeitet das Navigationssystem 3 nicht, ist der Test an
dieser Stelle zu Ende. Ist das Navigationssystem 3 voll
funktionstüchtig,
dann wird im Prüfraum 25 die
nächste
Sollwerterhöhung
S7 angefahren.
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Sollte
die Störungsabfrage
in Punkt S4 negativ sein, dann werden S5 und S6 übersprungen und direkt die
nächste
Sollwerterhöhung
S7 geprüft.
Dabei wird die Vibrationsfrequenz des Vibrations- und Schockgerätes 19 um
50 Prozent erhöht
sowie die Schockintervalle um 50 Prozent verkleinert. Diese Parameter
sind dann gleichzeitig der neue Sollwert S7.
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Wie
in 3b ersichtlich ist, wird das Erreichen des neuen
Sollwertes S7 durch Feuchtemesser 22, Temperaturmesser 23,
Schock- und Vibrationsmesser 29 sowie dem Schadgasmesser 26 sowie
der Audio- und Videoüberwachung 24 überwacht.
Danach erfolgt im Schritt S8 ein Funktionstest, bei dem im Navigationssystem
ein neues Ziel eingegeben, ein Telefonanruf ausgeführt und
eine Verkehrsmeldung empfangen wird. Anschließend erfolgt am Prüfling 1, 1' ein Neustart
durch Aus- und Einschalten. Dabei wird geprüft, ob alle vorher beschriebenen
Funktionen des Prüflings 1, 1' wieder verfügbar sind.
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Sollte
der Fall eintreten, dass bei dieser Funktionsabfrage S9 die vollständige Funktionalität des Prüflings 1 nach
dem Erreichen der Sollwerterhöhung
S7 nicht gegeben ist, wird nach einem Totalausfall des Prüflings 1 gefragt.
Liegt ein Totalausfall des Prüflings
am Punkt S10 vor, dann ist der Test an diesem Punkt zu Ende. Liegt
kein Totalausfall des Prüflings 1 vor,
dann wird im Punkt S11 gefragt, ob das Navigationssystem 3 arbeitet,
da die es das wichtigste Element des Prüflings 1 darstellt.
Arbeitet das Navigationssystem 3 nicht, ist der Test an
dieser Stelle zu Ende. Ist das Navigationssystem 3 voll
funktionstüchtig,
dann wird im Prüfraum 25 die
nächste
Parameteränderung
S12 angefahren.
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Sollte
die Störungsabfrage
in Punkt S9 negativ sein, dann werden S10 und S11 übersprungen und
direkt die nächste
Sollwerteränderung
S12 angefahren.
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Besteht
der Prüfling 1 den
Funktionstest S8 und die Abfrage S9 ist fehlerfrei, erfolgt ein
Testbereichwechsel S12. Dabei werden die bislang eingeschalteten
Komponenten der Umweltsimulationseinrichtungen 11 Schadgasverteiler 17 und
das Schock- und
Vibrationsgerät 19 ausgeschaltet
und ein elektromagnetisches Verträglichkeitsgerät (EMV-Gerät) 20 eingeschaltet.
Der Schadgasmesser 26 sowie der Schock- und Vibrationsmesser 29 werden
ebenfalls mit abgeschaltet.
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Das
EMV-Gerät 20 beaufschlagt
die Prüflinge 1, 1' mit einer konstanten
elektromagnetischen Störgröße.
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Nachdem
der neue Sollwert S13 erreicht ist, werden wieder die einzelnen
im Funktionstest S14 enthaltenen Funktionen 7-10 geprüft.
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Verläuft die
Störungsabfrage
S15 ohne Fehler, ist das Testverfahren an dieser Stelle beendet und
alle gemessenen Daten der Funktionsprüfeinrichtungen 6,
der Umwelt-Simulationseinrichtungen 11 sowie
der Mess- und Überwachungseinrichtungen 21 werden
in einem Datenspeicher 33 abgespeichert.
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Treten
bei der Störungsabfrage
S15 Fehler auf, dann wird im Schritt S16 eine um 25 Prozent niedrigere
EMV-Störgröße als neuer
Sollwert (in Bezug auf S13) angefahren. Nach dem Erreichen dieses
neuen Sollwertes S16 erfolgt ein erneuter Funktionstest S17 bei
dem die einzelnen Funktionen 7–10 abgeprüft werden.
Falls die Funktionsabfrage S18 problembehaftet ist, wird eine weiter
Sollwerterniedrigung S19 mit einer um 10 Prozent verringerten EMV-Störung angefahren,
indem die Störgröße der des
EMV-Gerätes
gedrosselt wird. Diese Sollwerterniedrigung S19 erfolgt iterativ
so lange, bis die Funktionsprüfung
S18 mit den zugehörigen
Funktionstests, jedoch speziell der Navigationssysteme 3, 3' fehlerfrei
ist.
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Beim
positiven Verlauf des Funktionstestes S18 wird die EMV-Störung iterativ
um 5% auf einen Zustand S20 erhöht,
bis eine Funktionsstörung
der Funktionsabfrage des Navigationssystems 3, 3' beim Testen
des Prüflings 1, 1' auftritt.
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- 1,
1'
- Prüfling
- 2,
2'
- Autoradio
- 3,
3'
- Navigationsgerät
- 4,
4'
- Bildschirm
- 5,
5'
- Telefon
- 6
- Funktionsprüfeinrichtung
- 7
- Zieländerung
Navigationssystem
- 8
- Telefonanruf
- 9
- Verkehrsfunk
- 10
- Neustart
- 11
- Umweltsimulationseinrichtung
- 12
- Befeuchter
- 13
- Heizer
- 14
- Kältemaschine
- 15
- Ventilator
und Vakuumpumpe
- 16
- Niederschlagsverteiler
- 17
- Schadgasverteiler
- 18
- Staubverteiler
- 19
- Schock-
und Vibrationsgerät
- 20
- elektromagnetisches
Verträglichkeitsgerät (EMV-Gerät)
- 21
- Mess-
und Überwachungseinrichtung
- 22
- Feuchtemesser
- 23
- Temperaturmesser
- 24
- Audio-
und Videoüberwachung
- 25
- Luftdruckmesser
- 26
- Schadgasmesser
- 27
- Staubmesser
- 28
- EMV-Messer
- 29
- Schock-
und Vibrationsgerät
- 30
- CAN
Serielles Bus-System
- 31
- IP-Schnittstelle
- 32
- Steuerungs-
und Auswertungsmodul
- 33
- Datenspeicher
- S1
- Einschalten
Prüfling
- S2
- Sollwerterhöhung
- S3
- Funktionstest
- S4
- Störabfrage
- S5
- Abfrage
Totalausfall Prüfling
- S6
- Abfrage
Navigation
- S7
- Sollwerterhöhung
- S8
- Funktionstest
- S9
- Störabfrage
- S10
- Abfrage
Totalausfall Prüfling
- S11
- Abfrage
Navigation
- S12
- Wechsel
Umwelt-Simulationseinrichtungen
- S13
- neuer
Sollwertbereich
- S14
- Funktionstest
- S15
- Störabfrage
- S16
- Sollwerterniedrigung
- S17
- Funktionsabfrage
- S18
- Funktionsabfrageabfrage
- S19
- Sollwerterniedrigung
- S20
- Sollwerterhöhung