DE102005013703B4 - Verfahren und Vorrichtung zum Erzeugen eines Aerosols - Google Patents
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Abstract
Description
- Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Erzeugen eines Aerosols.
- Aerosole aus in einem Trägergas fein verteilten Partikeln besitzen ein breites technisches Anwendungsgebiet. Sie werden je nach Phase der Partikel (Feststoff, flüssig) als Glasperlenstrahlen, zum Wirbelsintern, Pulver beschichten, Auftragen von Trennmitteln (z. B. in Spritzgussformen), Dosieren von Pulvern, zum Sandstrahlen, Pflanzen bestäuben, in der Bioverfahrenstechnik, bei der Kohlestaubverbrennung und bei der Verbrennung von Polymeragglomeraten, zum Aufbringen von Reinigungs-Schutz-, Desinfektionsmitteln oder desodorierenden Mitteln (Geruchsneutralisierungsmitteln) in der Bautechnik, z. B. bei der Altbausanierung oder bei der Reinigung von Kanälen, Abgassystemen, Klimaanlagen, Filteranlagen oder dergleichen oder auch zur Versorgung von pflanzlichen oder menschlichen bzw. tierischen Lebewesen mit Nährstoffen, Schutz- und Pflegemitteln eingesetzt. Weiter werden Aerosole in der Medizintechnik verwendet, wobei es um die Verabreichung von verschiedenen pharmazeutischen Wirkstoffen oder Desinfektionsmitteln, wie mittels Inhalatoren geht. Andere Anwendungsgebiete liegen beispielsweise in der Verwendung von Aerosoltröpfchen als Trägermedien für Duftstoffe oder als Kühl- oder Schmiermedium von Werkzeugmaschinen.
- Feststoffaerosole werden in der Regel mittels Wirbelschichttechnik in Wirbelschichtanlagen erzeugt. Eine solche besteht im Wesentlichen aus einem vertikal aufgestellten zylindrischen Rohr. Dieses ist an der Unterseite mit einem Gasverteiler (Lochplatte, poröse Platte) versehen. Der Feststoff wird in Partikelform im Rohr vorgelegt und durch ein in der Regel von unten einströmendes Gas verwirbelt. Da die Wirbelschicht dabei die Eigenschaften einer Flüssigkeit zeigt (waagerechter Meniskus, Pumpbarkeit) spricht man auch von Fluidisierung. Mit zunehmender Strömungsgeschwindigkeit wird ein Zustand einer hochexpandierten Wirbelschicht erreicht, wobei schwer beschreibbare Strömungsformen sowie instationäre Gaskanäle und Feststoffsträhnen entstehen. Dies bedingt einen inhomogenen Produktstrom der Aerosolpartikel. Man versucht diesen durch zylinderförmige hohe Zyklone zu homogenisieren, was mit einem erheblichen konstruktiven Aufwand verbunden ist und oft keinen hinreichenden Erfolg sichert.
- Die
DE 39 21 255 A1 zeigt eine Vorrichtung zur Erzeugung eines in einem Trägergasstrom förderbaren Flüssigkeitsnebels und offenbart ein mittels dieser Vorrichtung durchführbares entsprechendes Verfahren, bei dem von oben durch eine vertikal gerichtete Düsenanordnung ein Flüssigkeitsaerosol in eine Mischkammer eingeblasen wird. Oberhalb der Mischkammer sind auf der Höhe des unteren Teils der Düsenanordnung horizontal gerichtete Gaseinlässe vorgesehen, durch welche Verbrennungsluft zugeführt wird. Dabei strömen sowohl das Aerosol als auch die Verbrennungsluft mit im wesentlichen nach unten gerichteter paralleler Strömungskomponente in die Mischkammer ein. Aufgrund dieser im wesentlichen gleichgerichteten Hauptströmungskomponenten sowohl des Aerosols als auch der Luft kann keine hinreichende Vermischung stattfinden, die Aerosoltröpfchen werden vielmehr über den Querschnitt der Mischkammer ungleich verteilt sein. - Als weiterer Stand der Technik wird auf die
JP 10-314 563 A DE 198 26 550 C2 ,DE 198 23 511 C2 verwiesen. - Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zu schaffen, bei dem eine verbesserte Durchmischung eines zu verdünnenden Aerosols mit Reingas zu erzielen ist. Dabei soll die entsprechende Vorrichtung klein und kompakt sein.
- Erfindungsgemäß wird die genannte Aufgabe durch das Verfahren mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst. Dabei ist vorgesehen, dass zwei Gasströme im Gegenstrom in einen abgegrenzten Mischraum eingeleitet werden und in dem Mischraum mit feinen Partikeln beladen werden, wobei zwei Gasströme, von denen mindestens einer ein Aerosol ist, im Gegenstrom in einen Mischraum eingeleitet werden, in dem Mischraum vermischt werden und das erzeugte, beide eingeleiteten Gaskomponenten aufweisende Aerosol aus dem Mischraum über einen Auslass abgeführt wird.
- Zur Lösung der genannten Aufgabe sieht die Erfindung weiterhin eine Vorrichtung zum Erzeugen eines Aerosols mit den Merkmalen des Anspruchs 8 vor.
- Die erfindungsgemäßen Verfahren und die erfindungsgemäße Vorrichtung sind insbesondere zur Erzeugung von Feststoffaerosolen vorgesehen, wobei allerdings auch die Erzeugung von Flüssigaerosolen nicht ausgeschlossen ist. Die Größe der Aerosolteilchen liegt vorzugsweise im Bereich von 1 bis 100 μm.
- Durch die erfindungsgemäße Lösung wird ein homogener Produktstrom einer Mehrphasenströmung mit stationären Strömungsprofil auch bei geringen Partikelanteilen erreicht. Die erfindungsgemäße Vorrichtung kann kompakt ausgestaltet sein.
- Bei dem erstgenannten Verfahren wird ein Stoff- oder Produktstrom mit Feststoffpartikeln oder als Flüssigkeit in den Mischraum und die in diesen im Gegenstrom eintretenden Gase eingebracht, wobei zumindest ein Gasstrom selbst schon ein Aerosol ist, das in einer bekannten Weise hergestellt wurde, wodurch Mehrkomponentenaerosole oder gegebenenfalls auch Aerosolkonglomerate erzeugbar sind. Nach dem Verfahren kann beispielsweise ein Aerosol verdünnt werden oder aber ein Aerosol mit einer Gasmischung als Trägergas erzeugt werden. Wenn beide Gasströme Aerosole sind, kann ebenfalls ein Mehrkomponentenaerosol erzeugt werden. Ein erfindungsgemäß erzeugtes Aerosol, insbesondere als Einkomponentenaerosol, kann in kaskadierter Form weiteren Aerosolerzeugern, beispielsweise zur Anlagerung von Flüssigkeitströpfchen an einem in der erfindungsgemäßen Weise erzeugten Feststoffaerosol ausgesetzt werden.
- Auch das erfindungsgemäße Verfahren und die erfindungsgemäße Vorrichtung sind in kaskadierter Form als solche oder aber in Kombination mit dem Verfahren und der Vorrichtung der Patentanmeldung
DE 10 2004 016 211.5 einsetzbar, die insofern vollumfänglich zum Gegenstand und zum Offenbarungsgehalt der vorliegenden Anmeldung gemacht wird. - Gemäß einer bevorzugten Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Verfahrens ist vorgesehen, dass Partikel eines das zu erzeugende Aerosol bildenden Stoffs über eine Stoffleitung direkt in den Mischraum eingebracht werden, wobei insbesondere die feinen Partikel über eine Injektordüse in dem Mischraum austreten. In Weiterbildung kann dabei vorzugsweise vorgesehen sein, dass die Partikel an einer frei einstellbaren Stelle in den Mischraum eintreten.
- Eine andere Ausbildung des erfindungsgemäßen Verfahrens sieht vor, dass die Gase durch Gasverteiler in den Mischraum eintreten, wobei ein solcher Gasverteiler durch eine Vielzahl feiner Durchlässe aufweisende Wandungen gebildet ist. Die Gase treten vorzugsweise durch poröse Wandungen als Gasverteiler in den Mischraum ein. Zur weiteren Unterstützung der Durchmischung und Verteilung der Aerosolpartikel im Mischraum sieht die Erfindung vor, dass der Mischraum in Schwingungen versetzt wird. Um eine Vordurchmischung der in den Mischraum eintretenden Gase zu erreichen, ist in bevorzugter Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Vorrichtung vorgesehen, dass die Stoffleitung eine Injektordüse als Auslass aufweist.
- Die Erfindung kann im Rahmen der eingangs genannten Anwendungsgebiete eingesetzt werden. In bevorzugter Weise kann erfindungsgemäß eine dünnwandige Beschichtung einer Fördereinrichtung zur Vermeidung von Anhaftung, beispielsweise bei der Verarbeitung klebriger Massen, wie im Thermoplastschmelzen, durchgeführt werden. Es können pulverförmige Trennmittel, wie Kreide, in sehr kleinen Konzentrationen auf Förderbänder für solche Massen, wie Gitterförderbänder, aufgetragen werden.
- Weiterhin eignet sich die Erfindung vorzugsweise zur Herstellung von Beschichtungen, beispielsweise von Wirbeloberflächen mit einer Kunststoff- oder Metallbeschichtung, wobei die Partikel über eine beheizbare Düse, wie einen Injektionsbrenner auf die zu beschichtende Oberfläche geleitet werden.
- Weitere Vorteile und Merkmale der Erfindung ergeben sich aus den Ansprüchen und aus der nachfolgenden Beschreibung, in der ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel der Erfindung unter Bezugnahme auf die Zeichnung im Einzelnen erläutert ist. Dabei zeigt die einzige Figur
in schematischer Darstellung ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen Vorrichtung zum Erzeugen eines Aerosols. - Die Vorrichtung
1 weist ein Gehäuse2 auf, in dem sich ein Mischraum3 befindet, der im dargestellten bevorzugten Ausführungsbeispiel durch Gasverteiler in Form von porösen Wandungen4 ,4a von Einlassräumen5 ,5a abgetrennt ist. In die Einlassräume5 ,5a führen Gaseinlässe6 ,6a , durch die Gas über die Einlassräume5 ,5a und die porösen Wandungen4 ,4a in den Mischraum3 einleitbar ist. Weiterhin führt direkt aus dem Mischraum3 , durch die poröse Wandung4 hindurchtretend, ein Auslass7 in Form eines Auslassrohres, über welches das im Mischraum3 erzeugte Aerosol aus diesem fortführbar ist. Ebenfalls direkt in den Mischraum3 , durch die Wandung4 hindurchtretend, führt eine Stoffleitung8 , die an ihrem im Mischraum befindlichen freien Ende als Injektordüse9 ausgebildet ist und hierzu durch ein Rohr9a mit größerem Durchmesser umgeben ist, in welches, beispielsweise über einen seitlichen Einlass9b , aber auch über die der Mündung8a der Rohrleitung8 abgewandten Seite Gas bzw. schon erzeugtes Aerosol aus dem Mischraum3 eintreten kann, um so eine gute Vermischung der durch die Stoffleitung8 zugeführten Partikel im im Mischraum3 befindlichen Gas zu bewirken. - Die Stoffleitung
8 kann entsprechend dem Pfeil V verstellt werden, so dass die Höhe der Mündung8a der Stoffleitung8 im Mischraum3 in geeigneter Weise einstellbar ist. - Weiterhin kann die erfindungsgemäße Vorrichtung
1 einen Schwingungserzeuger10 in Form einer Vibrationseinheit aufweisen, mittels dessen das Gehäuse1 und damit der Mischraum3 in Schwingungen versetzt werden kann, wodurch der Mischvorgang unterstützt wird. - Die erfindungsgemäße Vorrichtung
1 wird durch den Schwingungserreger10 in Schwingungen versetzt. Durch die Gaseinlässe6 ,6a treten Gase im Gegenstrom in den Mischraum3 ein, was zu einer guten Verwirbelungsströmung in diesen führt. Die Gase können Gasmischungen sein und feste oder flüssige Stoffe mit sich führen, also schon Feststoff- oder Flüssigkeitsaerosole sein. - Durch Abstimmen des Durchsatzes der Gasströme durch die Einlässe
6 ,6a , ist das Strömungsprofil im Mischraum3 regelbar. Durch die Stoffleitung8 werden Partikel, vorzugsweise Feststoffpartikel, in den Mischraum3 eingeleitet, wobei allerdings auch die Einleitung einer Flüssigkeit nicht ausgeschlossen ist. Durch Abstimmen der Zuführrate des durch die Stoffleitung8 zugeführten Stoff- oder Produktstromes mit der Entnahmerate am Auslass7 ist der homogene Stoff- bzw. Produktstrom einstellbar. Der durch die Stoffleitung8 zugeführte Stoff wird durch die Injektordüse9 zerstäubt und durch die im Mischraum3 gegebene Verwirbelung weiter in den dort befindlichen Gasen durchmischt. Das so hergestellte Aerosol tritt durch den Auslass7 aus und kann seinem Verwendungszweck zugeführt werden. Die Zufuhr der Gase durch die Einlässe6 ,6a kann durch Überdruck erfolgen und dementsprechend kann auch der Austritt des Aerosols durch den Auslass7 erfolgen. Alternativ kann auch am Auslass7 ein Unterdruck angelegt werden, durch welchen die Gaszuführung der durch die Einlässe6 ,6a zumindest bewirkt oder zumindest unterstützt wird.
Claims (12)
- Verfahren zum Erzeugen eines Aerosols, wobei zwei Gasströme in einen abgegrenzten Mischraum (
3 ) eingeleitet werden und in dem Mischraum (3 ) mit feinen Partikeln beladen werden, wobei zwei Gasströme, von denen mindestens einer ein Aerosol ist, im Gegenstrom in den Mischraum (3 ) eingeleitet werden, in dem Mischraum (3 ) vermischt werden und das erzeugte, beide eingeleiteten Gaskomponenten aufweisende Aerosol aus dem Mischraum (3 ) über einen Auslass (7 ) abgeführt wird. - Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass Partikel eines das zu erzeugende Aerosol bildenden Stoffs über eine Stoffleitung (
8 ) direkt in den Mischraum (3 ) eingebracht werden. - Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die feinen Partikel über eine Injektordüse (
9 ) in dem Mischraum (3 ) austreten. - Verfahren nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Partikel an einer frei einstellbaren Stelle in den Mischraum (
3 ) eintreten. - Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Gase durch Gasverteiler in den Mischraum eintreten.
- Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Gase durch poröse Wandungen (
4 ,4a ) als Gasverteiler in den Mischraum (3 ) eintreten. - Verfahren nach einem de Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass der Mischraum (
3 ) in Schwingungen versetzt wird. - Vorrichtung zum Erzeugen eines Aerosols in einem Mischraum (
3 ), in den mindestens zwei Gaseinlässe (6 ,6a ) hinein und aus dem mindestens ein Auslass (7 ) für das gemischte Gas herausführt, dadurch gekennzeichnet, dass die beiden Gaseinlässe (6 ,6a ) derart einander gegengerichtet sind, dass die Gasströme durch sie im Gegenstrom zur Vermischung in den Mischraum (3 ) einleitbar sind, und dass der Mischraum (3 ) von Einlassräumen (5 ,5a ) durch poröse Wandungen (4 ,4a ) als Gasverteiler abgegrenzt ist. - Vorrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass eine Stoffleitung (
8 ) direkt in den Mischraum (3 ) führt. - Vorrichtung nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass die Stoffleitung (
8 ) eine Injektordüse (9 ) als Auslass aufweist. - Vorrichtung nach Anspruch 9 oder 10, dadurch gekennzeichnet, dass die Tiefe der Mündung (
8a ) der Stoffleitung im Mischraum (3 ) einstellbar ist. - Vorrichtung nach einem der Ansprüche 8 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass der Mischraum (
3 ) durch einen Schwingungserzeuger (10 ) in Schwingungen versetzbar ist.
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