DE102005013591A1 - Scheibenwischeranlage mit zwei gegenläufigen Wischern und zwei Reversiermotoren - Google Patents

Scheibenwischeranlage mit zwei gegenläufigen Wischern und zwei Reversiermotoren Download PDF

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Abstract

Bei einer Scheibenwischeranlage mit zwei gegenläufigen Wischern 1, 2, 4, 5 und zwei Reversiermotoren 6, 7 kann das Risiko einer Kollision der Wischer dadurch stark vermindert werden, dass zwischen den Wischbewegungen der beiden reversierend angetriebenen Wischer eine definierte Phasenverschiebung mithilfe der den Reversiermotoren zugeordneten Hebelgetriebe 8 erzeugt ist, die so gerichtet ist, dass der eine Wischer relativ zum anderen Wischer bei der ersten Wischrichtung voreilend und bei der zweiten Wischrichtung nacheilend ist.

Description

  • Die Erfindung betrifft eine Scheibenwischeranlage mit zwei gegenläufigen Wischern und zwei synchronisierten Reversiermotoren, wobei die Wischer sich mit ihren Wischblättern in einer Parkposition mindestens teilweise überlappen und wobei jeder Reversiermotor über ein zugeordnetes Hebelgetriebe einen Wischer antreibt.
  • Eine derartige Wischeranlage ist beispielsweise aus der DE 103 06 496 A1 bekannt.
  • Zum Reinigen von Windschutzscheiben an Kraftfahrzeugen sind verschiedene Wischfeldtypen und Antriebsvorrichtungen bekannt. Bei den Wischfeldern unterscheidet man hauptsächlich Einhebelwischfelder und Zweihebelwischfelder. Bei den Zweihebelwischfeldern können die aus Wischarm und Wischblatt bestehenden Wischhebel im Gleichlauf oder im Gegenlauf angetrieben werden.
  • Die Antriebsvorrichtung besitzt bisher in der Regel auch für zwei Scheibenwischer nur einen Wischermotor, dessen rotierende Antriebsbewegung seiner Abtriebswelle über ein Kurbelgetriebe in eine oszillierende Schwenkbewegung der Antriebswellen der Scheibenwischer übersetzt wird. Neuere Wischermotoren sind mit einer Elektronik ausgestattet, die eine reversierende Antriebsbewegung der Abtriebswelle regeln. Die Elektronik ermöglicht ferner eine Wischwinkelsteuerung mit einer dynamischen, lastabhängigen Wischwinkelkorrektur und Wischgeschwin digkeitsregelung. Außerdem lässt die Elektronik verschiedene Wischfunktionen und Positionen zu, z. B. eine erweiterte Parkstellung.
  • Zum Wischen großer Windschutzscheiben kommen häufig Wischanlagen mit gegenläufigen Scheibenwischern zum Einsatz. Werden diese von einem Wischermotor angetrieben, ergibt sich neben einer großen Baugröße entsprechend der Fahrzeugbreite ein großer Bauraumbedarf in der Fahrzeugmitte. Ferner ist der kinematische Aufbau mit oder ohne Zwischenlager aufwändig und erfordert einen großen, leistungsstarken Wischermotor. Die vielen einzelnen mechanischen Komponenten verursachen große statische Wischwinkeltoleranzen, zu denen dynamische Wischwinkeltoleranzen hinzukommen, die durch Elastizitäten der mechanischen Komponenten sowie der Träger- und Befestigungselemente bedingt sind.
  • Um einen einfacheren kinematischen Aufbau und dadurch geringere Wischwinkeltoleranzen zu erreichen, werden Wischeranlagen mit zwei Wischermotoren verwendet, die im Bereich der Wischerlager angeordnet sind und somit keinen Bauraum im mittleren Bereich der Windschutzscheibe beanspruchen. Zum Antrieb werden zwei synchronisierte Wischermotoren mit einer elektrischen Kommunikation verwendet. Vorzugsweise werden beide Wischermotoren durch eine Steuerelektronik im Reversierbetrieb geregelt, um die damit verbundenen Vorteile zu erzielen. Dabei wird dem jeweiligen Motor, wenn der Wischer die obere Umkehrlage auf der Scheibe erreicht hat, ein von der Elektronik erzeugtes Reversiersignal zur Drehrichtungsumkehr zugeführt. Im übrigen umfasst der Wischerantrieb, wie beispielsweise in der DE 100 45 573 A1 beschrieben, eine auf die Abtriebswelle des jeweiligen Motors aufgesetzte Motorkurbel, die über ein Hebelgetriebe eine Schwinge pendelnd antreibt, die wiederum zum Antrieb eines Wischerarms oder eines Wischerarmgestänges geeignet ist. Diese Anordnung wird für Rundläufer- und Reversiermotoren verwendet, wobei das Hebelgetriebe an die Antriebsart angepasst werden muss.
  • Tatsächlich kommen bei Fahrzeugen mit Gegenlauf-Wischanlage auf Grund der Einbauverhältnisse und des Motormomentbedarfes immer häufiger Zweimotoren-Gegenlaufwischeranlagen zum Einsatz. Bei diesen Gegenlaufwischeranlagen kann es, bedingt durch die überlappende Anordnung der Wischhebel, bei einer Abweichung der Wischbewegungen der beiden Wischhebel von der Sollbewegung zur Kollision und dem Blockieren der Wischhebel auf dem Fahrzeug kommen. Die Abweichungen der Steuerkurven der Wischbewegungen von der theoretischen Sollkurve sind bedingt durch mechanische Fertigungstoleranzen und Reglerabweichungen der elektronisch gesteuerten Wischanlagen-Antriebsmodule. Selbst bei ideal synchronisierten Motor-Abtriebswellen kann es also auf Grund der nachgeschalteten Mechanik zu Abweichungen kommen, die sich in zufällig verteilten mechanischen Phasenverschiebungen zwischen den Wischbewegungen der Wischer äußern.
  • Fällt die Summe der Phasenverschiebungen der Wischbewegungen zwischen dem FS- (Fahrerseite) und BS- (Beifahrerseite) Modul einer Zweimotorenwischanlage ungünstig aus, führt dies – bei unzureichendem minimalen Abstand der Wischhebel zueinander – zur Kollision. Der durch die toleranzbehafteten Steuerkurven notwendige größere Sicherheitsabstand der Wischerblätter zueinander bringt jedoch den Nachteil eines weniger harmonischen Wischerlaufs mit sich.
  • Es ist Aufgabe der Erfindung, eine Scheibenwischeranlage der eingangs genannten Art so zu gestalten, dass die durch Fertigungs- und Elektroniktoleranzen bedingte Kollisionsgefahr der Wischer verringert werden kann, ohne den Sicherheitsabstand der Wischhebel vergrößern zu müssen.
  • Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch eine Scheibenwischeranlage gemäß Anspruch 1 gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen sind in den Unteransprüchen gekennzeichnet.
  • Nach der Erfindung ist zwischen den Wischbewegungen der beiden reversierend angetriebenen Wischer eine definierte Phasenverschiebung über die den Reversiermotoren zugeordneten Hebelgetriebe erzeugt, die so gerichtet ist, dass der eine Wischer – relativ zum anderen Wischer – bei der ersten Wischrichtung voreilend und bei der zweiten Wischrichtung nacheilend ist. Der Erfindung liegt der Gedanke zu Grunde, dass sich eine mechanische Phasenverschiebung bei einem Reversiermotor völlig anders auswirkt als bei einem Rundläufermotor. Bei letzterem würde ein bei der ersten Wischrichtung voreilender oberer Wischer unerwünschterweise auch bei der zweiten Wischrichtung voreilen, was eine erhöhte Kollisionsgefahr bedeuten würde. Beim Revisionsmotor kommt es dagegen am oberen Umkehrpunkt des jeweiligen Wischers zu einer Phasenumkehr, so dass der zunächst voreilende obere Wischer bei der zweiten Wischrichtung automatisch nacheilend ist, wodurch die Kollisionsgefahr auch in der zweiten Wischzyklushälfte verringert ist. Auf den unteren Wischer bezogen bedeutet dieser Zusammenhang dementsprechend, dass der bei der ersten Wischrichtung relativ zum oberen Wischer nacheilende untere Wischer bei der zweiten Wischrichtung auf Grund der in den Umkehrpunkten erfolgenden Phasenumkehr voreilend ist. Insgesamt bewirkt die erfindungsgemäße gerichtete mechanische Phasenverschiebung insbesondere im kritischen Kollisionsbereich bei mittleren Wischwinkeln ein die Kollisionsgefahr minderndes Auseinanderspreizen des Ablaufs der Wischbewegungen der Wischer relativ zueinander.
  • Durch das erfindungsgemäße Vorhalten einer definierten und gerichteten Phasenverschiebung zwischen FS und BS Wischanlagen-Modul kann das Risiko einer Kollision der Wischer stark vermindert werden. Umgekehrt kann, ohne eine Kollision zu riskieren, bei einer erfindungsgemäß ausgelegten Phasenverschiebung der Minimalabstand der Wischerblätter trotz Toleranzen klein gehalten bzw. verringert werden, wodurch neben einer Harmonisierung des Wischerlaufs vorteilhafterweise die Wischeranlage weniger belastet und die maximale Stromaufnahme verringert wird. Ferner können auch elektronische Reglerabweichungen der Steuerkurve der Wischbewegungen vom Sollwert durch die erfindungsgemäße Phasenverschiebung vorgehalten bzw. hinsichtlich der Kollisionsgefahr entschärft werden.
  • In vorteilhafter Weise kann mithilfe der Hebelgetriebe entweder nur für den oberen Wischer eine positive Phasenverschiebung, die bei der ersten Wischrichtung mit einem Voreilen des oberen Wischers verknüpft ist, oder, alternativ, nur für den unteren Wischer eine negative Phasenverschiebung, die bei der ersten Wischrichtung mit einem Nacheilen des unteren Wischers verknüpft ist, erzeugt sein.
  • Eine besonders vorteilhafte Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Scheibenwischeranlage sieht vor, dass mithilfe der Hebelgetriebe für den oberen Wischer eine mit einem Voreilen des oberen Wischers bei der ersten Wischrichtung verknüpfte positive Phasenverschiebung und gleichzeitig für den unteren Wischer eine mit einem Nacheilen des unteren Wischers bei der ersten Wischrichtung verknüpfte negative Phasenverschiebung erzeugt ist. Dadurch kann die Phasenverschiebung des jeweiligen einzelnen Wischers relativ klein gehalten werden. Günstig ist weiterhin, wenn der Absolutbetrag der Phasenverschiebung beim oberen und unteren Wischer jeweils etwa 3° Motorkurbelwinkel beträgt.
  • Bei einer weiteren vorteilhaften Variante ist die Phasenverschiebung durch eine definierte Winkelabweichung der jeweiligen Motorkurbel der Hebelgetriebe erzeugt. Diese Variante kann in besonders vorteilhafter Weise dadurch ausgestaltet werden, dass die Motorkurbel gelenkig mit einer Gelenkstange verbunden ist, die mit ihrem anderen Ende gelenkig mit einer den jeweiligen Wischer pendelnd antreibenden Lagerschwinge verbunden ist, und dass die Winkelabweichung durch die Abweichung der Motorkurbel von der idealen Deck- bzw. Strecklage bezüglich der Gelenkstange erzeugt ist. Die Übertragungsfunktion (Getriebefunktion) derartiger Getriebe mit ungleichför miger Übersetzung bietet den Vorteil, dass zur Kollisionsgefahrverminderung ausreichende Phasenverschiebungen von einigen Grad, die durch das Vorhalten eines entsprechenden Motorkurbelwinkels realisiert werden, nur mit sehr geringen, vom Fahrer kaum wahrnehmbaren Änderungen des Wischwinkels des jeweiligen Wischers einhergehen.
  • Die erfindungsgemäß vorgehaltene Phasenverschiebung ruft zwar eine Abweichung des Wischwinkels vom Nennwischwinkel in der oberen Umkehrlage hervor, jedoch kann dies auf einfache Weise dadurch korrigiert werden, dass der durch die Phasenverschiebung vom Soll-Reversierwinkel abweichende Reversierwinkel des jeweiligen Wischers durch eine Rekalibrierung der elektrischen Steuerung des jeweiligen Revisiermotors so korrigiert wird, dass für den Wischer in der oberen Umkehrlage der Nennwischwinkel resultiert.
  • Vorteilhaft bei allen Varianten der erfindungsgemäßen Scheibenwischeranlage ist weiterhin, dass die Phasenverschiebung im Rahmen der Fertigung bei der Montage der jeweiligen Motorkurbel erzeugt ist, das heißt, es sind keine aufwändigen konstruktiven Änderungen erforderlich.
  • Im Einzelnen ist bei Zweimotorenwischanlagen mit mechanisch unterschiedlichen Modulen, welche nur in Linkslenkerausführung, bzw. Rechtslenker-Ausführung {insgesamt vier Wischerantrieb-Module) geliefert werden, die Phasenverschiebung einfach durch eine gezielte Gestängemontage realisierbar.
  • Die Erfindung wird nachfolgend an Ausführungsbeispielen anhand der Zeichnungen näher erläutert. Es zeigt
  • 1 die schematische Darstellung einer erfindungsgemäßen Wischeranlage für Fahrzeug-Windschutzscheiben,
  • 2 in Draufsicht ein als Getriebe für die erfindungsgemäße Wischanlage vorgesehenes Gestänge in einer Lage mit um +3° aufgekurbelter Motorkurbelposition (FS-Modul),
  • 3 das Gestänge gemäß 2, jedoch in der Decklage,
  • 4 das Gestänge gemäß 2 bzw. 3 in einer Lage mit um –3° aufgekurbelter Motorkurbelposition (BS-Modul),
  • 5 zeigt ein Diagramm mit dem Verlauf der abhängig von Gestängetoleranzen möglichen Übertragungsfunktionen eines einzelnen Wischermoduls,
  • 6 zeigt, in vergrößertem Maßstab, einen Ausschnitt des Diagramms gemäß 5 im Bereich kleiner Motorkurbelwinkel,
  • 7 zeigt, in vergrößertem Maßstab, einen Ausschnitt des Diagramms gemäß 5 im hinsichtlich Wischerkollisionen kritischen, mittleren Motorkurbelwinkelbereich,
  • 8 zeigt, in vergrößertem Maßstab, einen Ausschnitt des Diagramms gemäß 5 im Bereich des Reversierwinkels.
  • In 1 ist schematisch eine bevorzugte Ausführungsform einer Scheibenwischeranlage mit zwei gegenläufigen Wischern dargestellt. Die Wischanlage weist einen oberen, fahrerseitigen (FS) Wischer, vgl. das Lenkrad-Symbol 3, und einen unteren, beifahrerseitigen (BS) Wischer auf. Der obere Wischer weist einen oberen Wischarm 4 und ein oberes Wischblatt 1, der untere Wischer einen unteren Wischarm 5 und ein unteres Wischblatt 2 auf. In der dargestellten Parkposition sind die Wischblätter 1 und 2 übereinander, also mindestens teilweise überlappend und mehr oder weniger parallel, im unteren Bereich der zu wischenden Scheibe angeordnet. In der ersten Hälfte eines Wischzyklus – beim Aufwärtswischen – bewegt sich das obere Wischblatt 1 ungefähr in einem Viertelkreis gegen den Uhrzeigersinn, während das gegenläufige untere Wischblatt 2 gleichzeitig (von eventuellen zeitlichen Phasenverschiebungen der beiden Wischer, die im Gegensatz zu der erfindungsgemäßen mechanischen Phasenverschiebung von der elektronischen Steuerung programmgemäß bzw. zur Regelung erzeugt werden, sehen wir hier und im Folgenden ab) eine Viertelkreisbewegung im Uhrzeigersinn ausführt, vgl. die entsprechenden Pfeile in 1. Wenn die Wischblätter 1 und 2 ihre oberen Umkehrlagen erreicht haben, ändern sie ihre Bewegungsrichtung und erreichen, nach dem Abwärtswischen, am Ende des Wischzyklus ihre unteren Umkehrlagen. Die unteren Umkehrlagen können von der in 1 gezeigten Parklage etwas abweichen. Darüber hinaus können in modernen Wischanlagen zusätzlich eine so genannte erweiterte Parklage und/oder weitere Funktions- bzw. Servicepositionen vorgesehen sein. Alternativ besteht aber auch die Möglichkeit, dass die Wischblätter in der Parkposition entlang der A-Säule des Fahrzeugs im Wesentlichen senkrecht ausgerichtet sind, so dass die erste Hälfte des Wischzyklus ein Abwärtswischen und die zweite Hälfte des Wischzyklus ein Aufwärtswischen ist.
  • Auf Grund der gegenläufigen, überlappenden Wischblätter 1 und 2 kommt es zu einem Überlappen der unteren Bereiche der von den Wischblättern 1 und 2 überstrichenen Wischfelder. Die Wischer müssen deshalb im Betrieb so synchronisiert werden, dass sie nicht miteinander kollidieren. Die Kollisionsgefahr ist offenbar im Bereich mittlerer Wischwinkel, also etwa in der Mitte zwischen den oberen und unteren Umkehrlagen, am größten. Bei modernen Zweimotorenwischanlagen erfolgt die Synchronisierung durch elektronische Ansteuerung der beiden Wischermotoren.
  • Bei der in 1 gezeigten Zweimotorenwischanlage werden die beiden Wischer jeweils von einem Wischermodul, bestehend aus einem Reversiermotor 6 bzw. 7, einem in 2 näher beschriebenen Getriebe 8 und einer elektronischen Steuerung 9 angetrieben. (In den Reversiermotoren 6 bzw. 7 kann jeweils noch ein internes Schneckengetriebe 10 integriert sein, das die Abtriebswelle 14 antreibt.) Die Steuerungen beider Wischermodule sind gemeinsam an ein Fahrzeug-Steuergerät 11 angeschlossen. Außerdem sind die Steuerungen 9 über eine serielle Schnittstelle 12 direkt miteinander verbunden. Die Wischanlage wird über einen am Fahrzeug-Steuergerät 11 angeschlossenen Wischerschalter 13 betrieben. Bei einem Linkslenker-Fahrzeug, wie es in 1 durch das Lenkrad-Symbol 3 angedeutet ist, kann zur Synchronisierung, wie in der gattungsgemäßen DE 103 06 496 A1 näher beschrieben, typischerweise das fahrerseitige linke Wischermodul als Master-Modul mit einer Master-Steuerung 9 versehen sein, während das beifahrerseitige rechte Wischer-Modul als Slave-Modul mit einer Slave-Steuerung 9a ausgestaltet ist. Dabei sind die Wischkennlinien beider Scheibenwischer in der Steuerung 9 des Master-Moduls abgelegt. Mit dem Einschalten der Wischanlage durch den Wischerschalter 13 wird sodann das Master-Modul den oberen Wischer entsprechend Seiner in der Steuerung 9 abgelegten Kennlinie ansteuern. Ferner wird das Slave-Modul von der Steuerung 9 des Master-Moduls angesteuert. Dabei sendet das Master-Modul in zyklischer Folge Positions-Sollwerte an das Slave-Modul und das Slave-Modul antwortet über die serielle Schnittstelle 12 jeweils mit seinen Positions-Istwerten.
  • 2 zeigt ein als Getriebe 8 für das FS-Modul der erfindungsgemäßen Wischanlage vorgesehenes Gestänge, das in einer Lage mit um +3° aufgekurbelter Motorkurbelposition dargestellt ist. Dabei ist die Motorkurbel 15 einerseits starr mit der Motor-Abtriebswelle 14 und andererseits gelenkig mit einer Gelenkstange 16 verbunden, die mit ihrem anderen Ende gelenkig mit einer den jeweiligen Wischer pendelnd antreibenden Lagerschwinge 17 verbunden ist. Die Lagerschwinge 17 ist mit einer Antriebswelle 18 für den hier nicht näher dargestellten Wischhebel starr verbunden. Diese Anordnung bildet für eine durch einen Rundläufer-Wischermotor angetriebene Abtriebswelle 14 ein als so genannte Kurbelschwinge ausgebildetes Getriebe. Die um die Abtriebswelle 14 umlaufende Motorkurbel 15 führt zur pendelnden Bewegung der Lagerschwinge 17 um ca. 80° bis 90° vor und zurück, d. h. um den Wischwinkel, wobei das Getriebe nahe der Deck- und der Strecklage (der Motorkurbel 15 relativ zur Gelenkstange 16) mit wesentlich geringerer Übersetzung als in den beiden dazwischenliegenden Motorkurbelwinkelbereichen arbeitet. Die Übertragungsfunktion des Getriebes, die die Abhängigkeit des durch die Bewegung der Lagerschwinge 17 gegebenen Wischwinkels vom Motorkurbelwinkel ausdrückt, flacht sich also an den Umkehrlagen stark ab. Dies gilt ähnlich auch für einen hier erfindungsgemäß verwendeten Reversiermotor, der in der oberen Umkehrlage des Wischers, die gegebenenfalls auch bei einem Reversierwinkel von weniger als 180° Motorkurbelwinkel festgelegt wird, ein Reversiersignal erhält und seine Drehrichtung umkehrt.
  • Wie in 2 erkennbar, ist durch die Abweichung der Motorkurbel 15 von der in 3 dargestellten idealen Decklage bezüglich der Gelenkstange 16 eine Winkelabweichung, das heißt eine Phasenverschiebung, von +3° erzeugt. Wenn die Motorkurbel 15 des FS-Wischermoduls in dieser aufgekurbelten Position montiert wird, startet der obere Wischer den Wischzyklus mit einem Phasenvorsprung von +3° Motorkurbelwinkel gegenüber dem unteren Wischer (sofern dieser selbst nicht phasenverschoben ist). Bei einem bestimmten Motorkurbelwinkel, dem Reversierwinkel, erfolgt die Drehrichtungs- und Phasenumkehr des Reversiermotors, so dass das Abwärtswischen mit einer Phasenverzögerung von –3° Motorkurbelwinkel erfolgt, solange, bis beim unteren Umkehrpunkt die nächste Phasenumkehr erfolgt. Der fahrerseitige, obere Wischer ist also beim Aufwärtswischen voreilend, beim Abwärtswischen aber nacheilend.
  • 4 zeigt das Gestänge gemäß 2 bzw. 3 mit einer um –3° aufgekurbelten Motorkurbelposition. Wenn die Motorkurbel 15 des BS-Moduls in dieser Position montiert wird, resultiert dort eine negative Phasenverschiebung von 3°, also ein Nacheilen beim Aufwärtswischen und, nach Phasenumkehr, ein Vorei len beim Abwärtswischen. Werden das FS und das BS-Modul beide, und zwar 'gegenphasig' montiert wie in den 2 und 4 dargestellt, so resultiert eine Gesamtphasenverschiebung der Wischer zueinander um 6° Motorkurbelwinkel.
  • Bedingt durch Fertigungstoleranzen der Antriebs-Module einer Zweimotorenwischanlage und die Reglerabweichungen der elektronisch gesteuerten Module von der theoretischen Sollkurve der Wischbewegungen für das Master- und Slave-Modul, besteht, wie eingangs beschrieben, bei unzureichendem minimalem Abstand der Wischhebel zueinander die Gefahr der Kollision der Wischhebel. Zur Kompensation dieser Fertigungstoleranzen von Wischarm, Wischhebel, Montage der Wischhebel beim Kunden und Abweichung der elektronischen Steuerwerte vom Nennwert bei Master und Slave ist bisher, zur Kollisionsvermeidung in allen Betriebszuständen, ein relativ großer und für jedes Fahrzeug spezifischer Minimalabstand (ca. 90–100 mm) der Wischhebel zueinander einzuhalten. Der notwendige große Minimalabstand der Wischerblätter 1 und 2 hat nun aber einen weniger harmonischen Wischerlauf zum Nachteil, welcher die Wischarme 4 und 5 und den Wischermotor 6 und 7 durch höhere Massenkräfte besonders in den Umkehrlagen höher belastet.
  • Erfindungsgemäß werden deshalb die derzeit durch Toleranzen zufällig auf Master (FS) und Slave (BS) verteilten Phasenverschiebungen so beeinflusst, dass das Master-Modul beim Aufwärtswischen voreilend und beim Abwärtswischen nacheilend ist. Für das Slave-Modul werden genau gegenphasige Verhältnisse implementiert.
  • 5 zeigt den Einfluss der Toleranzen der Bauteile/Montage auf die Übertragungsfunktion F(Mkw)=WW, wo Mkw den Motorkurbelwinkel und WW den Wischwinkel bedeuten. Dargestellt sind die möglichen Übertragungsfunktionen eines einzelnen Zweimotorenwischer-Moduls in Abhängigkeit von den variierten Gestängetoleranzen, das heißt den Toleranzen der Einzelbauteile bzw. der Montage. Die Untersuchung ergab, dass sich die Einzeltoleranzen in den jeweils ungünstigsten Fällen zur oberen bzw. unteren Grenzkurve addieren können. Dies bedeutet beispielsweise, dass bei 50° Mkw gemäß der oberen Grenzkurve bereits 2–3° WW-Voreilung gegenüber der Sollkurve (mittlere Kurve in 5) vorliegen können, wobei 1° WW ungefähr 20 mm Außenkreis des jeweiligen Wischblatts äquivalent ist. Offensichtlich ist diese Situation hinsichtlich Kollisionsgefahr kritisch.
  • Der erfindungsgemäße Ansatz, Kollisionen zu vermeiden, besteht nun nicht darin, für beide Module einen möglichst nahen Verlauf der Übertragungsfunktionen nahe der Sollkurve anzustreben, da diese Eliminierung der Toleranzen einen sehr genauen, aufwändigen Abgleich der mechanischen und elektronischen Bauteile erfordern würde. Wesentlich einfacher ist es, wie oben beschrieben, gezielt für die FS-Seite (oberer Wischer) eine voreilende, für die BS-Seite eine nacheilende Übertragungsfunktion zur Sollkurve zu erzeugen.
  • Bei genauer Betrachtung der toleranzbehafteten Übertragungsfunktionen zeigt sich, dass der Einfluß der Bauteiltoleranzen Motorkurbel 15, Lagerschwinge 17, Gelenkstange 16 im kritischen Kollisionsbereich von 30–80° Mkw gering ist. Die wesentliche Einflußgröße in diesem Bereich auf die Phasenverschiebung wird durch die Montageabweichung der Motorkurbel 15 zu der idealen Deck- bzw. Strecklage, vgl. 2 bis 4, hervorgerufen. Gemäß der Erfindung erzeugt diese bewusste und gerichtete Montageabweichung im Wesentlichen ein vor- bzw. nacheilendes Getriebe, wie zuvor bei 2 bis 4 beschrieben und wie in 7 nochmals schematisch in Form einer Verschiebung der Übertragungsfunktion für FS in die obere und für BS in die untere Grenzkurve dargestellt. Die bewusste Variation der Montagetoleranz der Motorkurbel 15 ist zwar selbst auch wieder toleranzbehaftet, es ändert sich jedoch nichts am gewünschten Effekt des Auseinanderspreizens der entsprechenden oberen und unteren Kurvenschar.
  • Aus 6 geht hervor, dass ein Gestänge, welches eine positive (+3°) oder negative (–3°) Abweichung der Montage der Motorkurbel 15 von der idealen Deck/Strecklage aufweist, auf die Position der Wischhebel in der Parklage einen am Fahrzeug nicht nachmessbaren Einfluss hat, da um die Deck/Strecklage herum die Übersetzung des Getriebes nahe unendlich ist. Bewegungen der Motorkurbel 15 in diesem Größenbereich werden daher auch bei vollständig am Fahrzeug montierten Wischanlagen-Systemen vom Fahrer nicht wahrgenommen, da, wie in 6 erkennbar, die in den Grenzkurven implementierten Phasenverschiebungen nur mit Änderungen von Bruchteilen eines Grades im WW verknüpft sind.
  • Die Abweichung der Motorkurbel 15 von der Deck/Strecklage ruft bei Reversierantrieben eine Abweichung des WW in der oberen Wendelage hervor. Diese Abweichung kann, wie in 8 dargestellt, durch eine Korrektur des Reversierwinkels um die bewusst erzeugte Phasenverschiebung korrigiert werden, z. B.: Soll-Reversierwinkel FS (82° WW) = 152,8° Mkw führt zu: Soll-Reversierwinkel FS + Phase (82° WW) = 150,0° Mkw.
  • Dies kann auf einfache Weise durch eine einmalige elektronische Rekalibrierung am Bandende durchgeführt werden.

Claims (9)

  1. Scheibenwischeranlage mit zwei gegenläufigen Wischern (1, 2, 4, 5) und zwei synchronisierten Reversiermotoren (6, 7), wobei die beiden Wischer (1, 2, 4, 5) sich mit ihren Wischblättern (1, 2) in einer Parkposition mindestens teilweise überlappen und wobei jeder Reversiermotor (6, 7) über ein zugeordnetes Umsatzgetriebe (8) einen Wischer (1, 2, 4, 5) antreibt, dadurch gekennzeichnet, dass die den Reversiermotoren (6, 7) zugeordneten Hebelgetriebe (8) so zueinander eingestellt sind, dass eine definierte Phasenverschiebung zwischen den Wischbewegungen der beiden Wischer (1, 2, 4, 5) erzeugt wird, die so gerichtet ist, dass der eine obere Wischer relativ zum anderen untere Wischer bei der ersten Wischrichtung voreilend und bei der zweiten Wischrichtung nacheilend ist.
  2. Scheibenwischeranlage nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass für den vorauseilenden oberen Wischer mithilfe der Hebelgetriebe (8) eine positive Phasenverschiebung erzeugt ist.
  3. Scheibenwischeranlage nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass für den nacheilenden unteren Wischer mithilfe der Hebelgetriebe (8) eine negative Phasenverschiebung erzeugt ist.
  4. Scheibenwischeranlage nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass mithilfe der Hebelgetriebe (8) für den vorauseilenden oberen Wischer eine positive Phasenverschiebung und gleichzeitig für den nacheilenden unteren Wischer eine negative Phasenverschiebung erzeugt ist.
  5. Scheibenwischeranlage nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass der Absolutbetrag der Phasenverschiebung jedes Wischers etwa 3° beträgt.
  6. Scheibenwischeranlage nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Phasenverschiebung durch eine definierte Winkelabweichung zwischen den jeweils fest mit den Antriebswellen (14) der Reversiermotoren (6, 7) verbundenen Motorkurbeln (15) der Hebelgetriebe (8) erzeugt ist.
  7. Scheibenwischeranlage nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Motorkurbel (15) gelenkig mit einer Gelenkstange (16) verbunden ist, die mit ihrem anderen Ende gelenkig mit einer den jeweiligen Wischer (1, 2, 4, 5) pendelnd antreibenden Lagerschwinge (17) verbunden ist, und dass die Winkelabweichung durch die Abweichung wenigstens einer Motorkurbel (15) von der idealen Deck- bzw. Strecklage bezüglich der Gelenkstange (16) erzeugt ist.
  8. Scheibenwischeranlage nach Anspruch 6 oder 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Phasenverschiebung im Rahmen der Fertigung bei der Montage der jeweiligen Motorkurbel (15) erzeugt wird.
  9. Scheibenwischeranlage nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass der durch die Phasenverschiebung vom Soll-Reversierwinkel abweichende Reversierwinkel des jeweiligen Wischers (1, 2, 4, 5) durch eine Rekalibrierung einer elektrischen Steuerung (9, 9a) des jeweiligen Revisiermotors (6, 7) so korrigiert wird, dass für den Wischer in der oberen Umkehrlage der Nennwischwinkel resultiert.
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