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Wasserabführvorrichtung
zum Abführen
von von einer wasserundurchlässigen
Fläche
gesammeltem Wasser, mit einer ersten Einlaufvorrichtung für einen
Freispiegelablauf in ein eine Mündungsöffnung aufweisendes
erstes Ablaufrohr und mit einer zweiten Einlaufvorrichtung zum Ableiten
von über
eine vorbestimmte Höhe über der
Mündungsöffnung angestautes
Wasser mittels Druckströmung
in ein zweites Ablaufrohr, dessen freier Querschnitt kleiner als der
des ersten Ablaufrohrs ist.
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Die
Ableitung von Wasser von einer wasserundurchlässigen Fläche, beispielsweise einer Dach-,
Balkon- oder Terrassenfläche,
erfolgt an Gebäuden
regelmäßig mittels
Einlaufvorrichtungen, zu denen hin auch grundsätzlich horizontale Flächen etwas
geneigt angeordnet sein können,
um das Ablaufen des Wassers in die Einlaufvorrichtung zu unterstützen. An
die Einlaufvorrichtung ist ein Ablaufrohr angeschlossen, über das
das Wasser, beispielsweise von einer Dachebene, in den das Gebäude umgebenden
Boden geleitet wird. Häufig
ist auch ein Anschluss an eine im Boden verlegte Abwasserleitung vorgesehen.
Die Abführung
des Wassers erfolgt üblicherweise
aufgrund der Schwerkraft im so genannten Freispiegelablauf. Ein
derartiges Ablaufsystem findet sich auch an Schrägdächern, an die eine Dachrinne
ange schlossen ist, in der das von der schrägen Dachfläche ablaufende Wasser gesammelt
wird und an die ein etwa lotrecht angeordnetes Ablaufrohr angeschlossen
ist.
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Für horizontale
wasserundurchlässige
Flächen,
wie entsprechende Flächen
eines Flachdaches oder einer Dachform mit einem horizontalen Flächenanteil
kann das Problem entstehen, dass bei einem heftigen Regenfall die
Ablaufleistung der vorgesehenen Einlaufvorrichtungen nicht ausreichen,
um die große
anfallende Wassermenge abzuleiten. Ein ähnliches Problem entsteht dann,
wenn die Einlaufvorrichtungen durch herab gefallenes Laub o. ä. teilweise
oder ganz verstopft sind. Da ein Anstauen des Wassers auf einer
horizontalen Fläche
nicht vermeidbar ist, müssen
die entsprechenden Gebäudeflächen statisch
so ausgelegt sein, dass sie das durch das anstauende Wasser zusätzliche
Gewicht aufnehmen können.
Aus Kostengründen
ist die Verstärkung
der Dachflächen
jedoch nur bis zu einem gewissen Grade möglich, sodass die zulässige Anstauhöhe für das Wasser
auf dem Dach begrenzt ist.
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Um
die über
die zulässige
Anstauhöhe
anfallende Wassermenge schnell und sicher ableiten zu können, ist
es bekannt, auf einer Dachfläche,
o. ä. zusätzlich zu
den üblichen
ersten Einlaufvorrichtungen zweite Einlaufvorrichtungen in Form
von Notabläufen
vorzusehen, die erst wirksam werden, wenn eine vorgegebene Anstauhöhe des Wassers
auf der Fläche überschritten
wird. Bei diesem Konzept ergibt sich der Vorteil, dass die Notablaufvorrichtungen
im normalen Betrieb nicht wirksam sind, sodass sie auch durch im
Normalbetrieb vorm Wasser mitgeführtes
Laub o. ä.
nicht verstopft werden. Die Notabläufe können als Druckentwässerungsabläufe vorgesehen
werden, also so ausgebildet und dimensioniert sein, dass eine schnelle
Füllung
des angeschlossenen Ablaufrohres mit einem Luft-Wasser-Gemisch erfolgt,
sodass die in dem Rohr entstehende (Luft mitführende) Wassersäule einen
Unterdruck an der Einlaufstelle erzeugt und so für eine verstärkte Wasserabführung sorgt.
Da ein derartiges Druckablaufsystem häufig erhebliche Geräusche erzeugt,
werden üblicherweise
die normalen Abläufe
für den
Freispiegelbetrieb ausgebildet. In den seltenen Fällen, in denen
die Notabläufe
wirksam werden müssen,
kann nach dieser Auffassung die erhöhte Geräuschentwicklung in Kauf genommen
werden.
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Die
bekannten Systeme, die neben einem Normalablauf (Freispiegelablauf)
auch Notabläufe vorsehen,
sind sehr aufwändig,
da die Anzahl der Abläufe
gegenüber
dem Normalzustand praktisch verdoppelt wird. Für alle Abläufe muss eine Durchführung durch
das Dach oder ggf. durch eine Dachattika vorgesehen werden. Hierfür ist nicht
nur ein hohe Montageaufwand erforderlich, sondern auch eine häufige Durchdringung
der entsprechenden Dachfläche,
die sorgfältig
abgedichtet werden muss und unvermeidlich eine Störung einer
etwaigen Isolierung der Dachfläche
mit sich bringt.
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Der
vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Wasserabführvorrichtung
der eingangs erwähnten
Art so auszubilden, dass nur eine vereinfachte Montage und verringerte
Eingriffe in eine Dachfläche
o. dgl. erforderlich sind.
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Zur
Lösung
dieser Aufgabe ist eine Wasserabführvorrichtung der eingangs
erwähnten
Art erfindungsgemäß dadurch
gekennzeichnet, dass die zweite Einlaufvorrichtung innerhalb der
ersten Einlaufvorrichtung angeordnet ist.
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Erfindungsgemäß werden
somit die beiden Einlaufvorrichtungen, nämlich die erste Einlaufvorrichtung
für den
normalen Freispiegelablauf und die zweite Einlaufvorrichtung für einen
absaugenden Notablauf, in einer einzigen Anordnung realisiert, sodass
Normalablauf und Notablauf räumlich
und funktional miteinander kombiniert werden.
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Die
erste Einlaufvorrichtung weist vorzugsweise ein Gehäuse auf,
in dem die zweite Einlaufvorrichtung angeordnet ist. Der durch die
erste Einlaufvorrichtung bewirkte Freispiegelablauf kann somit an der
gleichen Stelle stattfinden wie der Notablauf. In bisherigen Technik
wurde die Absaugung des überschüssigen Wassers
für den
Notablauf von einem Flachdach an einer anderen Stelle realisiert
als der normale Freispiegelablauf.
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Die
Erfindung ermöglicht
ferner erstmalig die Realisierung eines Notablaufs an einer ersten
Einlaufvorrichtung, die durch eine nach oben offene Rinne gebildet
ist, also insbesondere an einer Dachrinne. Auf diese Weise gelingt
es erstmalig, ein Überlau fen
der Rinne zu verhindern, wenn sich innerhalb der Rinne das Wasser über eine
gewisse Füllhöhe anstaut,
da beim Überschreiten
dieser Füllhöhe die absaugende
Wirkung des mit der zweiten Einlaufvorrichtung gebildete Notablaufs
wirksam wird. Vorzugsweise verläuft
das zweite Ablaufrohr in einem Abschnitt in der Rinne oberhalb des
Rinnenbodens.
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Da
sich Dachrinnen über
größere Längen erstrecken
können,
kann es vorteilhaft sein, innerhalb der Rinne eine Mehrzahl zweiter
Einlaufvorrichtungen anzuordnen, um eine sichere Notablauffunktion zu
gewährleisten.
Für übliche Rinnengrößen hat
sich ein Abstand zwischen den zweiten Einlaufvorrichtungen zwischen
5 und 10 m als zweckmäßig herausgestellt,
weil die Saugwirkung der mit der zweiten Einlaufvorrichtung gebildeten
Notabläufe
innerhalb der Rinne über
einen entsprechend großen
Bereich erstreckt. Da der Bereich beidseitig der zweiten Einlaufvorrichtung
angeordnet ist, ergibt sich durch Einhaltung des genannten Abstandes
eine lückenlose
Absaugwirkung über
die Länge
der Rinne. Für
eine 15 m lange Dachrinne kann es daher sinnvoll sein, zwei zweite
Einlaufvorrichtungen vorzusehen, die sich jeweils in einem Abstand
von 3,5 m von den Enden der Dachrinne befinden und somit zwischen
sich einen Abstand von 7,5 m ausbilden. Dabei kann eine Anordnung
vorgesehen sein, in der beide zweite Einlaufvorrichtungen jeweils
ein eigenes Ablaufrohr aufweisen, das innerhalb der Rinne bis zum
Ende der Rinne geführt
wird und dort neben oder auch innerhalb des Freispiegel-Ablaufrohrs
der Rinne geführt wird.
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Alternativ
dazu ist es möglich,
die den zweiten Einlaufvorrichtungen zugeordneten Ablaufrohre an
eine gleiche Austrittstelle der Rinne zu führen und dort nebeneinander
und parallel zueinander aus der Rinne heraus und nach unten zu führen.
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Ferner
ist es möglich,
ein gemeinsames Ablaufrohr für
mehrere zweite Einlaufvorrichtungen vorzusehen, dass in einem im
Wesentlichen horizontalen Teil die Wassermengen der zweiten Einlaufvorrichtungen
sammelt und zu einem lotrecht verlaufenden Abschnitt des Ablaufrohrs
führt.
Ggf. kann es dabei sinnvoll sein, den Querschnitt des Ablaufrohres im
horizontalen Teil in Richtung auf den lotrechten Abschnitt des Ablaufrohres
zu vergrößern, um
den Querschnitt an die im horizontalen Ab schnitt des Ablaufrohres
durch die Zuschaltung der weiteren zweiten Einlaufvorrichtungen
wachsende Wassermenge anzupassen.
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Besonders
zweckmäßig kann
es insbesondere auch für
Ablaufvorrichtungen von Flachdächern sein,
wenn das zweite Ablaufrohr wenigstens über einen Teil seiner Länge innerhalb
des Querschnitts des ersten Ablaufrohrs verlaufend angeordnet ist.
Dadurch ist es möglich,
für den
Normalablauf und für den
Notablauf eine gemeinsame Durchführung
durch eine ggf. gedämmte
Dachfläche
vorzusehen, sodass die Anzahl der Durchführungen durch die erfindungsgemäße Anordnung
verringert, ggf. halbiert werden kann. In diesen Fällen ist
somit das zweite Ablaufrohr ausgehend von der zweiten Einlaufvorrichtung
innerhalb des ersten Ablaufrohrs angeordnet.
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Ferner
ist es erfindungsgemäß möglich, die beispielsweise
an der Außenseite
eines Gebäudes angeordneten
vertikalen Ablaufrohre zu vermindern, indem das zweite Ablaufrohr
in einem lotrechten Abschnitt in dem ersten Ablaufrohr geführt ist.
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Da
das von der Notablaufvorrichtung abgeführte Wasser regelmäßig nicht
in eine Abwasserkanalisation eingeführt werden soll, um diese nicht
zu überlasten,
wird es häufig
vorgesehen, das über
die Notablaufvorrichtung abgeführte
Wasser wie Regenwasser auf den Boden fallen zu lassen. Dies gelingt erfindungsgemäß dadurch,
dass das zweite Ablaufrohr mit einem Endstück aus dem ersten Ablaufrohr, insbesondere
im Bereich eines lotrechten Abschnitts, herausgeführt ist
und dabei einen ins Freie führenden Auslass
bildet.
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Die
Erfindung soll im Folgenden anhand von in der Zeichnung dargestellten
Ausführungsbeispielen
näher erläutert werden.
Es zeigen:
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1 einen
Schnitt durch eine Anordnung mit einer in einem gemeinsamen Gehäuse ausgebildeten
ersten Einlaufvorrichtung und zweiten Einlaufvorrichtung, deren
anschließende
Ablaufrohre ineinander angeordnet sind;
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2 eine
schematische Darstellung der Anordnung gemäß 1 mit einem
Anschluss eines vertikalen Ablaufrohrs;
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3 die
Anordnung gemäß 1 und 2 mit
einem kompletten, bis in einen Abwasserkanal geführten vertikalen Abschnitt
des Ablaufrohres und mit einem oberhalb des Erdreichs angeordneten
Auslass des inneren Ablaufrohres;
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4 Teil-Schnittdarstellungen
für eine
Ausführungsform
der Erfindung, bei der Wasser in einer Regenrinne abgeführt wird
und Ablaufrohre zumindest abschnittsweise ineinander verlaufen;
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5 eine
Modifikation der Ausführungsform
gemäß 4;
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6 eine
Ausführungsform
gemäß 5 mit
neben ersten Ablaufrohren angeordneten zweiten Ablaufrohren;
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7 eine
Ausführungsform,
bei der zweite Ablaufrohre mehrerer zweiter Einlaufvorrichtungen parallel
nebeneinander geführt
sind, in drei Ansichten.
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1 zeigt
schematisch den Aufbau einen Wasserabführvorrichtung nach einem ersten
Ausführungsbeispiel
der Erfindung. Die Wasserabführvorrichtung
ist vorgesehen für
den Einsatz in ein Flachdach und für ein Ablaufrohr, das unterhalb
einer Flachdachfolie etwa horizontal mit leichter Neigung zu einer
Gebäudeaußenseite
ge führt
wird und dort an ein vertikales Ablaufrohr anschließt, wie
dies in 2 und 3 verdeutlicht
wird.
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Die
Vorrichtung weist einen oberen ringförmigen Flansch 1 und
einen unteren ringförmigen Flansch 2 auf,
zwischen denen eine (nicht dargestellte) Flachdachfolie abgedichtet
eingeklemmt wird. Demgemäß befinden
sich zwischen den beiden Flanschen 1, 2 zwei ringförmige Flachdichtungen 3, 4, von
denen die obere Flachdichtung 3 auf der Oberseite und die
untere Flachdichtung 4 auf der Unterseite der Flachdachfolie
zu liegen kommt. Die beiden Flansche werden durch mehrere Schraubverbindungen 5 zusammengepresst,
um die Flachdachfolie abdichtend einzuklemmen. Der untere Flansch
bildet eine Mündungsöffnung 6 für ein fest
mit dem unteren Flansch 2 verbundenes Rohrstück 7 eines
ersten Ablaufrohres 8 aus. Das Rohrstück 7 ist so ausgebildet, dass
der Strömungsquerschnitt
des Rohrstücks 7 unterhalb
der Mündungsöffnung 6 sofort
in eine etwa horizontale, nach außen leicht geneigte Richtung übergeht.
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Der
obere Flansch 1 ist ferner mit nach oben ragenden Abstandsstücken 9 versehen,
die mit jeweils einer Gewindebohrung 10 ausgebildet sind. Dadurch
kann eine nach außen
abgewinkelte Krempe 11 eines zylindrischen Gehäuses 12 mittels Schrauben 13 auf
den Abstandsstücken 9 befestigt werden,
sodass das Gehäuse 12 mit
Abstand oberhalb der Mündungsöffnung 6 durch
den oberen Flansch 1 gehalten wird.
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Das
Gehäuse 12 weist
eine zylindrische Seitenwandung 14 auf, die in einen das
Gehäuse
an der Oberseite luftdicht abschließenden Deckel 15 übergeht.
Die zylindrische Seitenwandung 14 bildet einen durch die
Krempe 11 gebildeten unteren freien Rand. Zu diesem unteren
Rand hin ist die zylindrische Seitenwandung 14 mit nach
unten offenen schlitzförmigen Öffnungen 16 versehen,
die sich über
weniger als die Hälfte
der Höhe
der zylindrischen Seitenwandung 14 erstrecken, sodass die
zylindrische Seitenwandung 14 mit dem Deckel 15 oberhalb
der Öffnungen 16 einen
luftdicht abschließbaren
Raum bildet. Etwa in Höhe
des Abschlusses der schlitzförmigen Öffnungen 16 befindet
sich eine Mündungsöffnung 17 eines
zweiten, kleineren Ablaufrohres 18, das innerhalb des Gehäuses 12 mit
einem Ringflansch 19 endet, der die Mündungsöffnung 17 ringförmig umgibt.
An den Ringflansch 19 sind vertikale Befestigungsstege 20 angeformt,
mit denen der Ringflansch 19 am oberen Flansch 1 abgestützt befestigt
werden kann.
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Das
zweite Ablaufrohr 18 beginnt, ausgehend von der Mündungsöffnung 17,
mit einem an den Ringflansch 19 angeformten Rohrstück 20,
das abgewinkelt so ausgeführt
ist, dass es zentrisch innerhalb der Mündungsöffnung 6 und des Rohrstücks 7 des
ersten Ablaufrohres 18 verläuft.
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Wie 2 verdeutlicht,
wird an das Rohrstück 20 über eine
Muffenverbindung 21 ein horizontaler Rohrabschnitt 22 angeschlossen,
der in einen vertikalen Rohrabschnitt 23 einmündet und
mit diesem ebenfalls durch eine Muffenverbindung 21 verbunden
sein kann.
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In
entsprechender Weise ist auch an das Rohrstück 7 des ersten Ablaufrohrs 8 ein
horizontales Rohrstück 24 über eine
Muffenverbindung 21 angeschlossen. Das andere Ende des
horizontalen Rohrstücks 24 ist
mit einem entsprechenden Ansatz eines vertikalen Rohrstücks 25 des
ersten Ablaufrohrs 8 über
eine Muffenverbindung 21 verbunden.
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Wie
die 1 und 2 erkennen lassen, ist der Durchmesser
des zweiten Ablaufrohrs 18 deutlich kleiner als der Durchmesser
des ersten Ablaufrohres 8, sodass im ersten Ablaufrohr 8 ein
freier Querschnitt verbleibt, in dem Wasser im Freispiegelablauf
abgeführt
werden kann. Steigt auf dem (nicht dargestellten) Flachdach (zwischen
den Flanschen 1 und 2) angestautes Wasser an,
sodass es eine Höhe erreicht,
die über
die Höhe
des Ringflansches 19 bzw. der Mündungsöffnung 17 oberhalb
des Flachdachniveaus hinausgeht, beginnt die Wirkung des zweiten
Ablaufrohres 18 als Notablauf. Das deutlich höher angestaute
Wasser verschließt
die schlitzförmigen Öffnungen 16 der
Seitenwandung 14 des Gehäuses 12, sodass die
aufgrund des geringeren Querschnitts des zweiten Ablaufrohrs 18 schnell
erreichte Vollfüllung
mit einem Wasser-Luft-Gemisch einen Unterdruck in dem Gehäuse 12 oberhalb
der schlitzförmigen Öffnungen 16 erzeugt,
der zu einem verstärkten
Ansaugen des abzuleitenden Wassers führt. Für die Höhe des Unterdrucks ist die
Länge des vertikalen
bzw. lotrechten Rohrstücks 23 des
zweiten Ablaufrohrs 18 entscheidend, weil in diesem Rohrstück 23 durch
die Wasser-Luft-Säule
ein hydrostatischer Unterdruck erzeugt wird, der zu einer verstärkten Wasseransaugwirkung
führt,
da aufgrund des Gehäuses 12 der
Unterdruck nicht durch nachströmende
Luft kompensiert werden kann.
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3 verdeutlicht,
dass der vertikale bzw. lotrechte Abschnitt 23 des inneren
zweiten Ablaufrohrs 18 nach einer gewissen Länge mit
einem Auslass 26 versehen ist, mit dem das vertikale Rohrstück 23 des
inneren zweiten Ablaufrohrs 18 aus dem vertikalen Rohrstück 25 des äußeren ersten
Ablaufrohr 8 herausgeführt
wird, sodass das in dem vertikalen Rohrstück 23 geführte Wasser
frei fallend das zweite Ablaufrohr 18 verlassen kann.
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Demgegenüber wird
das vertikale Rohrstück 25 des
ersten Ablaufrohrs 8 unter eine schematisch dargestellte
Oberkante 27 eines Erdreichs geführt und innerhalb des Erdreichs
mit einem (nicht dargestellten) Abwasserkanal verbunden.
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Die
in den 1 bis 3 dargestellte Wasserabführvorrichtung
bewirkt einen Freispiegelablauf für geringe Wasseranstauhöhen auf
einer Dachfläche,
indem dass Wasser frei in die erste Mündungsöffnung 6 des äußeren ersten
Ablaufrohrs 8 unter Wirkung seines Gewichts hineinfällt und
dort aufgrund der leichten Schräge
des horizontalen Rohrstücks 24 und
der Anordnung des vertikalen Rohrstücks 25 abgeführt wird.
Die durch die Krempe 11 gebildete Unterkante des Gehäuses 12 bildet
aufgrund ihres geringen Abstands zu dem oberen Flansch 1 gemeinsam
mit den schlitzförmigen Öffnungen 16 siebähnliche
kleine Einlaufschlitze, die das Eindringen grober Verschmutzungen
in das äußere Ablaufrohr 8 verhindern
und somit ein Verstopfen durch derartige Verschmutzungen vermeiden.
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Steigt
das Wasser auf der Dachoberfläche an,
sodass es über
die Höhe
des Ringflansches 19 bzw. der Mündungsöffnung 17 der zweiten
Rohrleitung 17 fließt,
gelangt es in das zweite Ablaufrohr 18, das im Innern des
ersten Ablaufrohrs 8 geführt ist. Zumindest bei einem
weiteren Anstieg des Wassers auf der Dachoberfläche wird eine Vollfüllung der zweiten
Rohrleitung 18 mit einem Wasser-Luft-Gemisch erreicht,
sodass in Verbindung mit dem Gehäuse 12 eine
Druckströmung
in dem zweiten Ab laufrohr 18 anspringt. Durch die Druckströmung wird durch
das zweite Ablaufrohr 18 eine erhöhte Wassermenge abgeführt und über den
Auslass 26 ins Freie geleitet.
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4 zeigt
eine U-förmige,
nach oben offene übliche
Dachrinne 32, wie sie am Trauende einer schrägen Dachfläche üblicherweise
angebracht ist, um das von der schrägen Dachfläche ablaufende Wasser zu sammeln
und über
ein vertikales Abflussrohr 8' abzuführen.
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Gemäß 4 ist
innerhalb der Dachrinne ein horizontales Rohrstück 33 geführt, das über eine 90°-Umlenkung
in ein vertikales zweites Ablaufrohr 18' übergeht, das innerhalb des
ersten vertikalen Ablaufrohrs 8' zentrisch geführt ist. Wie in 5 in
einer separaten Schnittdarstellung gezeigt ist, kann die zentrische
Führung
des inneren Ablaufrohrs 18' in dem äußeren Ablaufrohr 8' durch einen
eingesetzten Zentrierstern 34 sichergestellt werden, der
das innere Ablaufrohr 18' umgibt
und mit elastisch verformbaren strahlenförmigen Abstandsstücken 35 einen gleichmäßigen Abstand
zur Innenwandung des äußeren ersten
Ablaufrohrs 8' gewährleistet.
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Das
horizontale Rohrstück 33 ist
an seinem freien Ende mit einer Ablaufvorrichtung 35 versehen, die
ein Gehäuse 12' ausbildet,
das oberhalb einer Mündungsöffnung 17' des horizontalen
Rohrstücks 33 geschlossene
Seitenwände 36 und
eine luftdicht daran angeschlossene Deckelwand 37 aufweist.
Ein vertikaler, mit der Mündungsöffnung 17' fluchtender Wandabschnitt 38 sowie
eine untere horizontale Wand 39, die sich an die vertikale
Wand 38 zu der von dem horizontalen Rohrstück 33 abgewandten Ende
des Gehäuses 35 anschließt, sind
siebartig ausgebildet und erlauben somit ein Einströmen von in
der Dachrinne 32 angestautem Wasser durch die Mündungsöffnung 17' in das innere
Ablaufrohr 18'. Oberhalb
der horizontalen Wand 39 bildet das Gehäuse 35 einen abgeschlossenen
Luftraum aus, der die Ausbildung der Druckströmung in dem inneren Ablaufrohr 18' begünstigt,
wie dies anhand des Gehäuses 12 in 1 erläutert worden
ist. 4 verdeutlicht noch, dass die Ablaufrohr 8', 18' in üblicher Weise
nach einem kurzen Stück
unterhalb der Dachrinne 32 durch ein S-Stück versetzt
ausgebildet sind, um einem Traufenüberstand des Daches Rechnung zu
tragen und das Ablaufrohr 8' nahe
an einer Gebäudewand
nach unten zu führen.
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In
analoger Weise zu der anhand der 1 und 3 beschriebenen
Funktionen springt die Druckströmung
in dem inneren zweiten Ablaufrohr 18' an, wenn sich in der Dachrinne
ein Wasserstand in einer Höhe
anstaut, die größer ist
als der Abstand der unteren Kante der Mündungsöffnung 17' bzw. der vertikalen
Wand 38 zu dem Boden der Dachrinne 32.
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Die
Saugwirkung innerhalb der Dachrinne 32, die durch die zweite
Ablaufvorrichtung 35 bewirkt wird, kann sich nur über eine
begrenzte Länge
der Dachrinne 32 auswirken. In 5 ist daher
schematisch verdeutlicht, dass zwei (oder mehrere) Ablaufvorrichtungen 35 sich
in ihrer Saugwirkung über
die Länge
der Dachrinne 32 so ergänzen,
dass die für den
Notablauf angestrebte Saugwirkung sich über die gesamte Länge der
Dachrinne 32 auswirkt.
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6 zeigt
eine derartige Ausführungsform, bei
der zwei Gehäuse 12' als zweite
Einlaufvorrichtungen in einem geeigneten Abstand von beispielsweise
7m zueinander angeordnet sind und zum Ende der Dachrinne 32 einen
Abstand von weniger als 3,5 m aufweisen. Die Gehäuse 12' sind mit Ablaufrohren 18'' verbunden, die in ihrem vertikalen
Abschnitt parallel zu Ablaufrohren 8'' angeordnet
sind, die (über eine
trichterförmige
Erweiterung) in den Boden der Dachrinne 32 für einen
Freispiegelablauf münden.
Im Unterschied zu dem Ausführungsbeispiel
in 5 sind somit die Ablaufrohre nicht ineinander,
sondern am Ende der Dachrinne 32 nebeneinander angeordnet.
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Bei
der in 7 dargestellten Ausführungsform ist eine Dachrinne 32 gezeigt,
die eine wesentlich größere Länge aufweist
und daher eine große Anzahl
von zweiten Einlaufvorrichtungen aufweist. Diese sind in dem in 7 dargestellten
Ausführungsbeispiel
durch Gehäuse 12''gebildet, deren Aufbau dem Gehäuse 12 in 1 entspricht
und die oberhalb eines Rinnenbodens 40 angeordnet sind. Da
sich in der Dachrinne 32 auf dem Rinnenboden 40 ansammelnde
Wasser wird über
das hier seitlich in die Rinne 32 einmündende Ablaufrohr 8'' im Freispiegelablauf abgeführt. Steigt
das Wasser innerhalb der Dachrinne 32 über eine vorgegebene Anstauhöhe an, werden
die mit den Gehäusen 12'' gebildeten zweiten Einlaufvorrichtungen
wirksam. An die zweiten Einlaufvorrichtungen ist jeweils ein Ablaufrohr 18'' angeschlos sen, die in einen unterhalb
des Bodens 40 gebildeten Zusatzraum 41 der Dachrinne 32 geführt sind
und dort parallel nebeneinander liegen, wie dies insbesondere die
oben in 7 gebildete Draufsicht verdeutlicht.
Zu beachten ist dabei, dass das in 7 ganz rechts
dargestellte Gehäuse 12 lediglich
die Funktion eines Einlaufsiebes übernimmt und nicht mit einer
höher gelegten
Mündungsöffnung 17 als
Notablauf ausgebildet ist.
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Die
horizontalen Abschnitte 33 der zweiten Ablaufrohre 18'' gehen parallel geführt in übliche vertikale
Ablaufstücke über, deren
wirksame Länge
den jeweiligen Ansaugdruck bestimmt.
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7 verdeutlicht,
dass statt nebeneinander angeordnete Ablaufrohre 18'' die Gehäuse 12'' auch an
ein gemeinsames Ablaufrohr angeschlossen sein könnten, wobei dieses über die
Länge des
horizontalen Abschnitts 33 zweckmäßigerweise einen sich jeweils
vergrößernden
Nenndurchmesser haben sollte, um der durch die mehreren zweiten
Einlaufvorrichtungen zunehmenden Wassermenge Rechnung zu tragen.