DE102005011335B3 - Rollenbremse mit Rollenabstreifer - Google Patents
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Abstract
Aufnahmevorrichtung für eine Bahnrolle (1), umfassend: DOLLAR A a) einen Achszapfen (3), der die Bahnrolle (1) aufnehmen kann, DOLLAR A b) einen Abstreifer (4), DOLLAR A d) ein Antriebsmittel (5), das den Abstreifer (4) relativ zu der Längsachse (L) des Achszapfens (3) bewegen kann, DOLLAR A d) wobei die Bahnrolle (1) relativ zu dem Abstreifer (4) drehbar ist und DOLLAR A e) wobei das Antriebsmittel (5) den Abstreifer (4) in einen Bremseingriff mit der Bahnrolle (1) bewegen kann, um bei einer sich drehenden Bahnrolle (1) die Bahnrolle (1) abzubremsen.
Description
- Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Abbremsen einer sich drehenden Bahnrolle, insbesondere einer Papierbahnrolle für eine Druckmaschine.
- Aus dem Stand der Technik sind unterschiedliche Bremsvorrichtungen für eine sich drehende Bahnrolle bekannt. Ein Abbremsen der Bahnrolle kann z. B. mit einer Motor-Generator-Bremse erreicht werden, indem der Motor zum Bremsen als Generator verwendet wird, wobei die erzeugte elektrische Energie der Rotationsenergie der Bahnrolle entzogen wird.
- Aus dem Stand der Technik sind ferner Wirbelstrombremsen bekannt, bei denen in einem sich in einem magnetischen Feld bewegenden Körper Flussänderungen entstehen, die Wirbelströme hervorrufen. Diese Wirbelströme üben ein Bremsmoment aus, das sich durch den Erregerstrom für das Magnetfeld auf gewünschte Werte einstellen lässt.
- Die deutsche
DE 28 14 338 A1 zeigt einen Spannkopf für auf Hülsen aufgewickelte Warenbahnen. Mit dem Spannkopf kann erreicht werden, dass die von dessen Dom die mit Warenbahnen versehenen Hülsen ohne Anwendung von Muskelkraft und schwerem Werkzeug abgestreift werden können. Die Drehung des Spannkopfes wird durch einen an dem Spannkopf vorgesehenen Abstreifer nicht behindert. - Die deutsche
DE 1 136 178 B zeigt einen Antrieb für Wickelhülsen zum Auf- oder Abrollen von Bahnen aus Papier, Kunststoff oder dergleichen. Dies erfolgt unter Zwischenschaltung einer Reibungskupplung. Um ein Drehmoment von einer Wickelwelle, auf der die Wickelhülse sitzt, zu übertragen wird mittels einer Axialkraft ein mit der Wickelwelle drehfest verbundenes Kupplungsteil gegen ein anderes, gemeinsam mit der Wickelhülse umlaufendes Kupplungsteil gedrückt, so dass mittels eines zwischen den beiden Kupplungsteilen angeordneten Reibbelags eine Drehmomentübertragung zwischen Wickelwelle und Wickelhülse stattfinden kann. - Die französische
FR 1.593.631 A - Die deutsche
DE 100 24 120 A1 beschreibt einen Antrieb für einen Rollenwechsler, wie er insbesondere bei Rotationsdruckmaschinen im Zeitungs-, Offset- oder Akzidenzdruck verwendet wird. Ein Kern einer Papierrolle wird beispielsweise zwischen Spannzapfen gespannt, die ein Antriebs- oder ein Bremsmoment eines Antriebsmotors von den Spannzapfen auf die Papierrolle übertragen. - Der Erfindung liegt die Aufgabe zu Grunde, eine Vorrichtung bereitzustellen, mit der ein einfaches Abbremsen einer sich drehenden Bahnrolle möglich ist.
- Die Aufgabe wird gelöst mit den Merkmalen des Anspruchs 1.
- Die Erfindung betrifft eine Aufnahmevorrichtung für eine Bahnrolle. Die Bahnrolle kann z. B. aus einem Rollenkern und, bei einer darauf aufgewickelten Materialbahn, der Materialbahn gebildet werden. Bei der Bahnrolle kann es sich insbesondere um einen Rollenkern für eine Papierbahn handeln. Vorzugsweise wird die Aufnahmevorrichtung für eine Druckmaschine, insbesondere eine Rollenrotationsdruckmaschine verwendet.
- Die erfindungsgemäße Aufnahmevorrichtung umfasst einen Achszapfen, der die Bahnrolle aufnehmen kann. Der Achszapfen kann die Bahnrolle vorzugsweise drehbar lagern. Eine Möglichkeit ist, den Achszapfen und die Bahnrolle relativ zueinander bewegbar, insbesondere drehbar anzuordnen. Eine andere, bevorzugte Möglichkeit ist, den Achszapfen drehbar, z. B. an einem Rollenarm anzuordnen, wobei die Bahnrolle dann fest, insbesondere drehfest auf dem Achszapfen befestigbar ist. Bei den zwei aufgezeigten Möglichkeiten ist eine Drehbarkeit der Bahnrolle möglich. Vorzugsweise ist der Achszapfen so ausgebildet, dass er mit der Bahnrolle zusammenwirken und diese aufnehmen bzw. drehbar lagern kann. Beispielsweise kann der Achszapfen zylindrisch gebildet sein, wobei auch eine konische Form denkbar ist. Bei einem zylindrischen Achszapfen ist es von Vorteil, wenn die Bahnrolle einen hohlzylindrischen Querschnitt aufweist. Eine Verdrehbarkeit oder eine Längsbewegbarkeit der Bahnrolle relativ zu dem Achszapfen kann beispielsweise durch an dem Achszapfen gebildete Klemmbacken, insbesondere Radialklemmbacken verhindert werden, wenn diese in einen Eingriff mit der Bahnrolle gebracht werden.
- Die erfindungsgemäße Aufnahmevorrichtung weist ferner einen Abstreifer und ein Antriebsmittel auf, das den Abstreifer relativ zu der Längsachse des Achszapfens bewegen kann. Insbesondere bei Druckmaschinen besteht oftmals die Notwendigkeit, auch Bahnrollen aus der Aufnahmevorrichtung auszuwechseln, bei denen die Material- oder Papierbahn nicht oder nicht vollständig abgewickelt wurde. Da derartige Bahnrollen mit einer Materialbahn eine Masse von mehreren Tonnen aufweisen können, ist oftmals ein großer Kraftaufwand nötig, um die Bahnrolle von dem Achszapfen zu bewegen. Ein Abstreifer kann das Auswechseln bzw. das Entfernen der Bahnrolle von dem Achszapfen erleichtern, indem der Abstreifer die Bahnrolle relativ zu dem Achszapfen abstreift. Geeignete Antriebsmittel für den Abstreifer können beispielsweise ein Motor, ein Kolben, ein Energiespeichermittel, wie z. B. eine Feder, oder andere aus dem Stand der Technik bekannte Antriebe sein.
- Für die Erfindung ist besonders ein Abstreifer geeignet, der den Achszapfen ringförmig umgibt. Der Abstreifer kann außerdem scheibenförmig sein. Die Bahnrolle ist erfindungsgemäß relativ zu dem Abstreifer drehbar. Vorteilhaft ist die Bahnrolle, zumindest während sie sich dreht, mit einer Abstreifsicherung derart gesichert, dass ein Abstreifen der Bahnrolle, insbesondere während des Drehens oder während eines Abbremsens der Bahnrolle, verhindert werden kann. Das Antriebsmittel kann den Abstreifer in einen Bremseingriff mit der Bahnrolle bewegen, um, bei einer sich drehenden Bahnrolle, die Bahnrolle abzubremsen. Dies erfolgt vorzugsweise dadurch, dass das Antriebsmittel den Abstreifer auf eine Stirnseite der vorzugsweise zylinderförmigen Bahn- oder Papierrolle drückt, wodurch eine Reibkraft bzw. ein Reibmoment erzeugt wird, das die Drehgeschwindigkeit der Rolle verringert. Da bei dem Abbremsvorgang aufgrund der Reibung zum Teil hohe Temperaturen erzeugt werden, kann zur Schonung der Material- oder Papierbahn bzw. der Bahnrolle eine geeignete Materialwahl für den Abstreifer erforderlich sein. Als besonders geeignet haben sich Abstreifer aus Metall, insbesondere aus Aluminium oder aus Stahl herausgestellt, um die Wärme möglichst rasch von der Reibstelle abzuleiten. Insbesondere Metalle, die eine hohe Wärmeleitfähigkeit aufweisen, weisen bei einem Abbremsen eine geringe Abriebsfestigkeit auf, als Metalle mit einer niedrigeren Wärmeleitfähigkeit. Besonders vorteilhaft sind daher Abstreifer aus einer Keramik oder aus einer Metall-Keramik-Kombination, wie z. B. ein keramikbeschichtetes Metall. Vorteilhaft lassen sich faserverstärkte Keramiken, wie z. B. C/SiC einsetzen. Die Bahnrolle kann z. B. aus Metall, Kunststoffen oder Pappe bzw. Papier sein. Beim Bremsen fährt der Abstreifer direkt auf z. B. den Rollenkern und/oder auf die auf ihm aufgewickelte Materialbahn. Es kann daher in einer vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung, die Stirnseite der Bahnrolle, die mit dem Abstreifer abgebremst werden kann, mit einem abriebsfesten Abschnitt versehen werden. Der abriebsfeste Abschnitt kann beispielsweise in etwa deckungsgleich mit der Stirnseite des Abstreifers sein.
- Der Abstreifer kann bei der erfindungsgemäßen Aufnahmevorrichtung beispielsweise als einziges Bremsmittel oder als zusätzliches, insbesondere als Notbremsmittel, für die Bahnrolle vorgesehen werden. Beispielsweise kann die Bahnrolle bei einem Stromausfall oder bei einem Ausfall der regulären Bremseinrichtung mit dem Abstreifer abgebremst werden.
- Bei einem Betriebszustand, der ein Abbremsen der Rolle erfordert, kann z. B. ein Motor, eine Feder oder ein anderes Antriebsmittel den Abstreifer in einen Bremseingriff gegen die Rolle bewegen. Beispielsweise kann mit einem Freigabe- oder Schaltelement eine elektrische Energie oder eine Druckenergie eines Fluids, wie z. B. einer Pneumatik oder Hydraulik, freigegeben werden, um das Antriebsmittel anzutreiben oder das Antriebsmittel für einen Antrieb freizugeben. Bei einer mit dem Druckfluid gespeicherten Energie kann das Druckfluid bei einer Freigabe z. B. auf einen Kolben wirken, der den Abstreifer in den Bremseingriff bewegt. In einer anderen Ausführungsform kann das Druckfluid, wie z. B. in einer Federspeicherbremse, auf einen Kolben wirken, der eine als Energiespeichermittel dienende Feder vorspannt. Bei einem Entweichen des Fluids aus dem Kolben kann sich die Feder entspannen und den Kolben antreiben, der den Abstreifer in den Bremseingriff bewegt.
- Da insbesondere ein Abreißen der Materialbahn während des Bremsvorgangs verhindert werden soll, kann vorteilhaft eine Steuerung oder eine Regelung vorgesehen sein, die den Bremseingriff des Abstreifers mit der Bahnrolle steuert oder regelt. Beispielsweise kann die elektrische Energie oder die Druckenergie für das Antriebsmittel und daher auch der Bremseingriff des Abstreifers mit der Bahnrolle in Abhängigkeit von einer Zustandsgröße der ablaufenden Materialbahn, wie z. B. der Bahnspannung oder der Bahngeschwindigkeit geregelt werden. Erfindungsgemäß kann daher eine Messeinrichtung vorgesehen sein, die z. B. die Bahnspannung oder die Bahngeschwindigkeit der ablaufenden Materialbahn messen kann. Geeignete Messeinrichtungen können eine Tänzerwalze oder ein Bahngeschwindigkeits- oder Bahnspannungssensor sein. Der von der Messeinrichtung aufgenommene Istwert wird mit einer Sollgröße verglichen. Zum Beispiel kann eine Reißfestigkeit, bei der die Materialbahn gerade nicht abreißt, als Sollwert hinterlegt sein, der mit einem Istwert der Bahnspannung verglichen wird. Alternativ oder in Kombination dazu kann als Sollgröße ein maximaler Verzögerungswert der Materialbahn dienen. Gegebenenfalls kann es erforderlich sein, für den Vergleich mit der maximalen Verzögerung, die aufgenommene Bahngeschwindigkeit nach der Zeit abzuleiten, um einen Istwert der Verzögerung zu erhalten. Mit einem Regler wird in Abhängigkeit von der Regeldifferenz eine entsprechende Signalgröße für das Stellglied, nämlich das Antriebsmittel, erzeugt, das den Anpressdruck des Abstreifers mit der Rolle und somit das Bremsmoment entsprechend erhöht oder senkt. Ein Abreißen der ablaufenden Warenbahn wird aufgrund des geregelten Abbremsens verhindert.
- In einer weiteren Ausführungsform ist auf der anderen Stirnseite der Bahnrolle ein weiterer Achszapfen vorgesehen, so dass die Bahnrolle beidseitig von jeweils einem Achszapfen aufgenommen werden kann. Um die Bahnrolle erfindungsgemäß abbremsen zu können, kann ein als Bremse dienender Abstreifer nur an einem Achszapfen angeordnet sein. Die Abstreifsicherung kann z. B. an dem Achszapfen, an dem die Bremse gebildet ist, und/oder an dem anderen Achszapfen gebildet oder dem anderen Achszapfen zugeordnet sein. In einer Ausführungsform kann die Abstreifsicherung ein Axialanschlag sein. Besonders bevorzugt weist auch der andere Achszapfen einen Abstreifer auf, der insbesondere zum Bremsen verwendet werden kann. Für den weiteren Abstreifer kann das zu dem oben genannten Abstreifer Gesagte gelten. Vorzugsweise werden bei einer Steuerung oder Regelung die Abstreifer von einer gemeinsamen Steuerung oder Regelung gesteuert oder geregelt.
- In einer anderen Ausführungsform können der Achszapfen und der Abstreifer und insbesondere das Antriebsmittel an einem Tragarm befestigt sein, der um eine von der Längsachse des Achszapfens beabstandete Schwenkachse schwenkbar ist. Bei für die Bahnrolle beidseitig vorgesehenen Achszapfen, können beide Achszapfen jeweils mit einem Abstreifer an jeweils einem Tragarm befestigt werden, wobei dann beide Tragarme um die von der gemeinsamen Längsachse der Achszapfen beabstandete Schwenkachse schwenkbar sind. Bei Druckmaschinen besteht oft das Erfordernis, die Papierrollen während des Betriebs ohne Unterbrechung der Zuführung der Papierbahn auszuwechseln. Dabei ist es vorteilhaft, mindestens zwei Bahnrollen an der Aufnahmevorrichtung anzubringen, die um die Schwenkachse schwenkbar sind. Daher kann mindestens ein weiterer Tragarm oder ein weiteres Paar Tragarme vorgesehen sein, die um die von den jeweiligen Achszapfen beabstandete gemeinsame Schwenkachse schwenkbar sind.
- Die Erfindung wird nachfolgend anhand mehrerer Ausführungsbeispiele mit Hilfe von Figuren erläutert. Es zeigen:
-
1 eine erfindungsgemäße Aufnahmevorrichtung mit einer ungebremsten Bahnrolle, -
2 die Aufnahmevorrichtung aus1 mit einer gebremsten Bahnrolle, -
3 eine erfindungsgemäße Aufnahmevorrichtung mit einer ungebremsten Bahnrolle und -
4 die Aufnahmevorrichtung aus3 mit einer geregelt gebremsten Bahnrolle. - Die
1 und2 zeigen eine erfindungsgemäße Aufnahmevorrichtung für eine Bahnrolle1 , mit der die Bahnrolle1 mit den Abstreifern4 ,8 abgebremst werden kann. In der gezeigten Ausführungsform ist auf die Bahnrolle1 eine Materialbahn2 , insbesondere eine Papierbahn, aufgewickelt. Die Erfindung ist sowohl bei einer leeren Bahnrolle als auch bei einer teilweise oder vollständig auf die Bahnrolle1 aufgewickelten Materialbahn2 anwendbar. - Die in diesem Ausführungsbeispiel dargestellte hohlzylindrische Bahnrolle
1 wird an ihren beiden Stirnseiten von jeweils einem Achszapfen3 ,7 aufgenommen. Die Bahnrolle1 ist um ihre Längsachse drehbar, die mit der Längsachse L der beiden axial fluchtend angeordneten Achszapfen3 ,7 zusammenfällt. Die Bahnrolle1 wird von den Achszapfen3 ,7 drehbar gelagert, d. h., dass zwischen der Bahnrolle1 und den Achszapfen3 ,7 eine relative Drehbewegung stattfinden kann oder dass die Bahnrolle1 fest auf den Achszapfen3 ,7 sitzt, wobei die Achszapfen3 ,7 in ihrem jeweils zugeordneten Gehäuse6 drehbar gelagert sind. Um die Bahnrolle1 an den Achszapfen3 drehfest und/oder verschiebefest entlang der Längsachse L fixieren zu können, können an wenigstens einem der Achszapfen3 oder7 Radialspannbacken (nicht gezeigt) vorgesehen sein, die die Bahnrolle an ihrer inneren Umfangsfläche festklemmen können. Um die Verschiebbarkeit der Bahnrolle1 entlang der Längsachse L zu verhindern, kann unter einem anderen Aspekt wenigstens einer der Abstreifer4 ,8 als Axialanschlag dienen. - Der Abstreifer
4 umgibt seinen ihm zugeordneten Achszapfen3 , der Abstreifer8 seinen ihm zugeordneten Achszapfen7 jeweils ringförmig. Die Abstreifer4 ,8 sind ferner scheibenförmig gebildet. Die Bahnrolle1 kann relativ zu den Abstreifern4 ,8 , wie in1 dargestellt, gedreht werden. - Die Abstreifer
4 ,8 sind jeweils mit einem Antriebsmittel5 verbunden. In dem gezeigten Ausführungsbeispiel ist das Antriebsmittel5 eine Feder, insbesondere eine Druckfeder. In einem Betriebszustand, bei dem die Bahnrolle1 abgebremst werden muss, kann das Antriebsmittel5 wenigstens eines Abstreifers4 ;8 den Abstreifer4 ;8 entlang der Längsachse L in einen Eingriff mit der Stirnseite der Bahnrolle1 bewegen. Bei einer auf den Achszapfen3 ,7 festsitzenden Bahnrolle1 wird zwischen der Stirnseite der Bahnrolle1 und dem Abstreifer4 ;7 eine Reibkraft bzw. ein Reibmoment erzeugt, wodurch die Bahnrolle1 abgebremst wird. Bei einer Bahnrolle1 , die nicht auf dem Achszapfen3 ,7 festsitzt, kann z. B. der Abstreifer3 bei seiner Bewegung entlang der Längsachse L die Bahnrolle1 mitnehmen und bis zu einem Längsanschlag drücken. Ein derartiger Längsanschlag kann z. B. durch den anderen Abstreifer8 bereitgestellt werden. In der in2 dargestellten Ausführungsform, werden beide Abstreifer4 ,8 von ihrem jeweiligen Antriebsmittel5 auf jeweils eine Stirnseite der Bahnrolle1 gedrückt, so dass die Bahnrolle1 durch das beidseitig an ihrer Stirnseite erzeugte Reibmoment abgebremst wird. - Die
3 und4 zeigen eine erfindungsgemäße Aufnahmevorrichtung für eine Bahnrolle, mit der die Bahnrolle1 geregelt abgebremst werden kann. Die Regelung findet anhand der Bahnspannung der von der Bahnrolle1 abgewickelten Materialbahn9 statt. Dazu wird in die ablaufende Materialbahn9 zwischen zwei Walzen eine Tänzerwalze10 angeordnet, die mit einem Regler11 gekoppelt ist. Abhängig von der Bahnspannung wird die Tänzerwalze10 unterschiedlich stark ausgelenkt. Der Regler11 regelt einen Druck P einer Pneumatik. Als Energiespeicher für den Druck P kann z. B. ein Druckbehälter dienen, der abhängig von der Druckbehältergröße z. B. einen quasi-konstanten Eingangsdruck für den Regler11 liefern kann. Abhängig von der Auslenkung der Tänzerwalze10 wird der Eingangsdruck des Reglers verringert und an das oder die Antriebsmittel5 für den oder die Abstreifer4 ;8 weitergeleitet. - Das Antriebsmittel
5 ist in dem gezeigten Beispiel ein Zylinder mit einem einfach wirkenden Kolben, wobei der Kolben in einem unbedruckten Zustand von einer Feder in einem eingefahrenen Zustand, nämlich in einer Freigabeposition des Abstreifers4 gehalten wird. Zusätzlich kann der Regelung ein Schaltelement12 , wie z. B. ein 3/2-Wegeventil vorgeschaltet sein, um die Regelung bei einem entsprechenden Betriebszustand, der ein Abbremsen der Bahnrolle1 erfordert, mit dem Druck P zu beaufschlagen und in Gang zu setzen. Das 3/2-Wegeventil12 sperrt in einem Ruhezustand die Druckzufuhr zu dem Regler11 und zu den Antriebsmitteln5 . Insbesondere kann in der gleichen Schaltstellung über das 3/2-Wegeventil12 das Pneumatiksystem vom Wegeventil bis zu den Antriebsmitteln5 drucklos geschaltet werden. Bei einer Betätigung des 3/2-Wegeventils mit z. B. einem Magnet, einem Drucktaster oder dergleichen, wird der Druck P bis zum Regler11 durchgeschaltet, wodurch die Regelung der Antriebsmittel5 in Gang gesetzt wird. Zunächst wird der Abstreifer4 aus der in3 dargestellten Position in die in4 dargestellte Position gefahren. Durch die Reibung zwischen der Bahnrolle1 und dem Abstreifer4 ergibt sich eine Bremswirkung, wodurch die Bahnspannung der ablaufenden Bahn9 erhöht und die Tänzerwalze10 entsprechend bewegt wird. Über die Bewegung der Tänzerwalze10 wird der Druck P von dem Regler11 verringert. Abhängig wie stark der Druck P von dem Regler1 verringert wird, ändert sich der Anpressdruck, der von dem Antriebsmittel über den Abstreifer4 ;8 auf die Bahnrolle1 ausgeübt wird. Eine Beschädigung, insbesondere ein Reißen der ablaufenden Materialbahn9 kann somit verhindert werden. Vorteilhaft sind die in den3 und4 dargestellten Antriebsmittel und die Abstreifer4 ;8 an beiden Stirnseiten der Bahnrolle1 angeordnet und werden durch eine gemeinsame Regelung11 bezüglich ihrer Bremskraft geregelt.
Claims (10)
- Aufnahmevorrichtung für eine Bahnrolle (
1 ), umfassend: a) einen Achszapfen (3 ), der die Bahnrolle (1 ) aufnehmen kann, b) einen Abstreifer (4 ), c) ein Antriebsmittel (5 ), das den Abstreifer (4 ) relativ zu der Längsachse (L) des Achszapfens (3 ) bewegen kann, d) wobei die Bahnrolle (1 ) relativ zu dem Abstreifer (4 ) drehbar ist, und e) wobei das Antriebsmittel (5 ) den Abstreifer (4 ) in einen Bremseingriff mit der Bahnrolle (1 ) bewegen kann, um bei einer sich drehenden Bahnrolle (1 ) die Bahnrolle (1 ) abzubremsen. - Aufnahmevorrichtung nach dem vorhergehenden Anspruch, wobei der Abstreifer (
4 ) den Achszapfen (3 ) ringförmig umgibt. - Aufnahmevorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei eine Abstreifsicherung vorgesehen ist, das ein Abstreifen der Bahnrolle (
1 ). während des Abbremsens verhindert. - Aufnahmevorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei eine Steuerung oder eine Regelung vorgesehen ist, die den Bremseingriff des Abtreifers (
4 ) mit der Bahnrolle (1 ) steuert oder regelt. - Aufnahmevorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei der Bremseingriff in Abhängigkeit von einer Zustandsgröße der ablaufenden Materialbahn (
2 ), wie z. B. einer Bahnspannung oder einer Bahngeschwindigkeit, geregelt wird. - Aufnahmevorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei ein Schaltelement (
12 ) vorgesehen ist, das eine Antriebsenergie für das Antriebsmittel (5 ) freigeben kann. - Aufnahmevorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei der Achszapfen (
3 ) ein erster Achszapfen (3 ) ist, der die Bahnrolle (1 ) an ihrer ersten Stirnseite aufnehmen kann, und ein zweiter Achszapfen (7 ) vorgesehen ist, der die Bahnrolle (1 ) an ihrer zweiten Stirnseite aufnehmen kann. - Aufnahmevorrichtung nach dem vorhergehenden Anspruch, wobei der zweite Achszapfen (
7 ) einen zweiten Abstreifer (8 ) aufweist, der die Merkmale des Abstreifers (4 ) des ersten Achszapfens (3 ) aufweist. - Aufnahmevorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei der erste Achszapfen (
3 ) und der erste Abstreifer (4 ) an einem ersten Tragarm (6 ) und der zweite Achszapfen (7 ) und der zweite Abstreifer (8 ) an einem zweiten Tragarm (13 ) angeordnet sind, wobei die Tragarme (6 ;13 ) um eine von der gemeinsamen Längsachse (L) der Achszapfen (3 ;7 ) beabstandete Schwenkachse schwenkbar sind. - Aufnahmevorrichtung nach dem vorhergehenden Anspruch, wobei mindestens ein weiteres Paar aus erstem Tragarm (
6 ) und zweitem Tragarm (13 ) vorgesehen sind, um einen Rollenwechsel während des Abrollens einer Materialbahn (2 ) vornehmen zu können.
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